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in 2011 with funding from
University of Toronto
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DIE GRIECHISCHEN
CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER
DER
ERSTEN DREI JAHRHUNDERTE
HERAUSGEGEBEN VON DER KIRCHENVÄTER-COMMISSION
DER KÖNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
er
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ORIGENES
FÜNFTER BAND
LEIPZIG
J. C. HINRICHS’scHhe BUCHHANDLUNG
1915
REIHENFOLGE DES ERSCHEINENS BAND 22
Druck von August Pries in Leipzig
HERMANN UND ELISE GEB. HECKMANN
WENTZEL-STIFTUNG
OhRIGENES WERKE
FÜNFTER BAND
DE PRINCIPIIS
[ΠΕΡῚ APX9 N]
HERAUSGEGEBEN
IM AUFTRAGE DER KIRCHENVATER-COMMISSION
DER KÓNIGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
VON
HOFRAT PROF. DR. PAUL KOETSCHAU
GYMNASIALDIREKTOR IN WEIMAR
LEIPZIG
J. C. HINRICHS'scuE BUCHHANDLUNG
1913
E Ἰνδητυτέ OF ΜΕΡΙΆΕνΑΙ. MN:
10 ELMSLEY PLACE |
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INHALT VON ORIGENES BAND V
Einleitung
A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν
I. Ursprungsort, Zeit und Zweck der Schrift .
II. Ausgewählte Zeugnisse . : iE
B. Handschriftliche Wüctheferunpg
I. Die Übersetzung Rufins .
1. Die Handschriften .
2. Die Handschriftengruppen « He
3. Der Codex Lucullanus
4. Orthographica
5. Sonderüberlieferung der en Te Raus
Il. Die Apologie des Pamphilus
1. Die Handschriften .
2. Die Citate aus Periarchon .
III. Die Übersetzung des Hieronymus
ih Die Citate in dem Briefe an Avitus .
2. Andere Citate aus der Hieronymus- De. :
3. Übersicht über die Fragmente der Hieronymus- UR
IV. Citate aus Rufins Übersetzung B REC EN IIT
1. Die Apologie Rufins :
n Die Excerpte des Anonymus ad an
. Andere Citate
y. Die griechischen [sr eatis "τῇ
1. Die beiden Capitel der Philokalia : :
2. Die Fragmente in dem Briefe des Kaisers ΤΠ πὰ
3. Sonstige griechische Fragmente . :
n Übersicht über die griechischen AUS
C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν
I. Müngel der Übersetzung Rufins .
1. Anlaf und Zeit ihrer Entstehung .
2. Die Übersetzungsmethode Rufins
3. Behandlung der Bibeleitate
II. Correetur der Übersetzung Rufins .
1. Die Polemik der Gegner
2. Die Parallelen bei Origenes und Ee
Seite
IX
XV
XXIII
XXI 08
XLVI
LVIII
LXVI
EXNI
LXXVII
LXXIX
LXXXIII
LXXXVIII
BXXXEX
XC CIT
XCIII
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ΧΟΥ
XCVI
XCVIII
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ΟΥ̓
(XV
OXXV
CXXVIII
CXX VIII
CXXIX
OXXXV
CXXXVI
CXXXVI
CXXXVII
VIII Inhalt
D. Inhalt und Gliederung der Schrift
I. Inhalt der Schrift te
II. Buch- und Capiteleinteilung
1. Photius, die Philokalia und der Codex release :
2. Die «sudes Handschriften BC .
3. Dispositionsangaben des Origenes
E. Ausgaben und Schlußwort
I. Ältere Ausgaben .
11. Die neue Ausgabe
' Verzeichnis der Abkürzungen .
Text
Origenes! Περὶ ἀρχῶν (De principiis)
Register
I. Stellenregister
Altes Testament .
Neues Testament >
Nichtbiblische Schriften .
1. Namenregister :
III. Wort- und cce
A. Die griechischen Fragmente
B. Die lateinische ren Rufins
Nachträge und Berichtigungen
Seite
. CXXXVII
OXXXIX
CXL
CXLIII
OXLVIII
CLII
CLVI
CLIX
1— 364
367
367
369
374
375
378
378
392
421—423
Einleitung.
A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν.
I. Ursprungsort, Zeit und Zweck der Schrift.
Wo und wann Origenes die vier Bücher Περὶ ἀρχῶν geschrieben
hat, erfahren wir aus der Kirchengeschichte des Eusebius Vl 24: ταῦτα
δ᾽ ἐχείνοις δέοι ἂν ἐπιϑεῖναι ος ἐν μὲν τῷ ἕκτῳ τῶν εἰς τὸ χατὰ
Ἰωάννην ᾿ξηγητικῶν σημαίνει τὰ πρότερα πέντε ἐπ᾽ ᾿“ἡλεξανδρείας
ἔτ᾽ ὄντα αὐτὸν συντάξαι le are δὲ τὸ ἔνατον τῶν Eis τὴν
Γένεσιν ... οὐ μόνον τοὺς πρὸ τοῦ ἐνάτου δηλοῖ ἐπὶ τῆς AAc&av-
dosiag ὑπεμνηματίσϑαι, καὶ εἰς τοὺς πρώτους δὲ πέντε καὶ εἴχοσι
Ῥαλμοὺς ἔτι TE τὰ εἷς τοὺς Θρήνους (ὧν εἰς ἡμᾶς ἐληλύϑασιν τόμοι
πέντε, ἐν οἷς μέμνηται καὶ τῶν Περὶ ἀναστάσεως, δύο δ᾽ ἐστὶν καὶ
ταῦτα)" οὐ μὴν ἀλλὰ xal τὰ Περὶ ἀρχῶν πρὸ τῆς an ᾿ἡλεξανδρείας
μεταναστάσεως γράφει, xa τοὺς ἐπιγεγραμμένους Στρωματεῖς, ovrac
τὸν ἀριϑμὸν δέχα, ἐπὶ τῆς αὐτῆς πόλεως κατὰ τὴν ᾿Δ4λεξάνδρου συν-
τάττει βασιλείαν. ... Demnach bezeugt Eusebius lediglich die Ab-
fassung von Περὶ ἀρχῶν in Alexandria und vor der Übersiedlung des
Origenes nach Caesarea im 10. Jahr des Severus Alexander (Euseb.
h. e. VI 26), d. h. vor 230/31 n. Chr.!, gibt aber weder das Entstehungs-
jahr, noch einen terminus post quem an. Die Reihenfolge der Origenes-
schriften bei Eusebius h. e. VI 24 ist sicherlich nicht streng chrono-
logisch, und die Bestimmung χατὰ τὴν -AAs&avÓgov βασιλείαν bezieht
sich nur auf die Stromata. Wenn Eusebius den Johannes-Commentar
(B. I—V) an die erste, und den Genesis-Commentar (B. I—VIII) an die
zweite Stelle rückt, so kann er die Priorität des ersteren vielleicht aus
Orig. In Joh. I 2 erschlossen haben?. Da aber i. J. 230/31 weder
Johannes- noch Genesis- noch Psalmen-Commentar vollendet waren, so
1) Vgl Ed. Schwartz, Eusebius Teil III S. COXX.
2) Vgl. Harnack, Chronologie II S. 20; Preuschen, Einl. zu Origenes, Werke IV
S. LXXVIII f.
Orígenes V. B
eq.
65
X . Origenes
ist es wahrscheinlich, daß Origenes, wenn er auch mit der Erklärung
des Johannesevangeliums begonnen hatte, doch bald darauf auch Genesis
und Psalmen zu erklären begann und die drei Werke gleichzeitig weiter
förderte!. Aus Euseb. ἢ. e. VI 23, 1 (Ἐξ ἐκείνου δὲ καὶ ᾿Ωριγένει τῶν
εἰς τὰς ϑείας γραφὰς ὑπομνημάτων ἐγίνετο ἀρχή, Aufoootov παρορ-
μῶντος αὐτὸν μυρίαις ὅσαις οὐ προτροπαῖς ταῖς διὰ λόγων xci παρα-
κλήσεσιν αὐτὸ μόνον, ἀλλὰ καὶ ἀφϑονοτάταις τῶν ἐπιτηδείων χορη-
γίαις) wird nun mit Recht geschlossen, dali Origenes auf Betreiben des
unter Caracalla bekehrten Ambrosius etwa vom Jahre 218 ab Commen-
tare geschrieben hat. Die Entstehung von Περὶ ἀρχῶν liegt aber
diesem Zeitpunkt nicht voraus, sondern ist nach demselben, nach dem
Beginn des Psalmen- und Genesis-Commentars anzusetzen. Dies be-
weisen folgende Stellen. Orig. De prine. Il 4, 4 (132, S): De quibus
seeundum parvitatem sensus nostri cum secundi psalmi exponeremus illum
versiculum, in quo ait: »Tunc loquetur ad eos in ira sua, et in furore
suo conturbabit eos« (Psal. 2, 5), prout potuimus, qualiter hoc intellegi
deberet, ostendimus. Eusebius (ἢ. e. VI 24) bezeugt, daß die Erklärung
der ersten 25 Psalmen durch Origenes noch in dessen Alexandrinische
Zeit fállt; freilich ergibt sich aus dem Citat in De princ. II 4, 4 nicht,
wie welt bei Abfassung dieser Schrift der Psalmen-Commentar schon
gefördert war. Etwas weiter führen uns folgende Stellen. Orig., De
princ. I1 3, 6 (123, 13): Verum de huiuscemodi opinionibus plenius in
illo loco tractavimus, eum requireremus, quid esset quod »In prineipio
fecit deus caelum et terram« (Gen. 1,1). Demnach hatte Origenes, als
er jene Worte schrieb, seinen Genesis-Commentar bereits angefangen.
Daß er aber noch nicht weit darin fortgeschritten war, zeigt eine zweite
Stelle 1 2, 6 (34, 15): . . . eum, qui >ad imaginem et similitudinem dei-
(vgl. Gen. 1, 26) factus est, hominem, de quo diligentius deo favente,
cum locum ipsum in Genesi exponere coeperimus, videbimus. Allerdings
können damals, wenn die Erklärung von Gen. 1, 16—15 dem dritten Buch
des Genesis-Commentars angehórt?, schon drei Bücher desselben vollendet
gewesen sein. Wenn aber Buch IV dieses Commentars, in welchem
wohl Gen. 1, 26 behandelt worden ist, und dazu noch Buch V—VIII,
1) Daß nach Orig. In Joh. I 2, 14 der Anfang des Genesis-Commentars vor
dem Johannes-Commentar anzusetzen sei, wie Preuschen RE f. prot. Theol. XIV3
S. 480 meint, läßt sich aus der eben citierten Stelle nicht erweisen; vielmehr
sagt dort (8 13) Origenes ausdrücklich: ἀπαρχὴν ovv πράξεων, ἐξ ov τῇ Αλεξαν-
δρείᾳ ἐπιδεδημήχαμεν, viva ἄλλην ἢ τὴν εἰς τὴν ἀπαρχὴν τῶν γραφῶν [scil τὸ
εὐαγγέλιον] ἐχρῆν γεγονέναι; Die folgende Ausführung soll nur die Gleichsetzung
von ἀπαρχή und εὐαγγέλιον rechtfertigen.
2) Vgl. Philokal. c. 14 p. 67 Rob.
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν ΧΙ
also noch fünf umfangreiche Bücher auler den sonstigen Arbeiten
vor 230/31 in Alexandria entstanden sind, so dürfte es sich empfehlen,
die Abfassung von Περὶ ἀρχῶν eher bald nach 220 als kurz vor 230
anzusetzen!. Vor diesem Werk sind ferner die zwei Bücher Περὶ
ἀναστάσεως entstanden, wie De prine. 11 10, 1 (173, 7: de quo et in
alis quidem libris, quos de resurrectione scripsimus, plenius disputa-
vimus) beweist; da nun Περὶ ἀναστάσεως von Origenes auch in seinem
Klagelieder-Commentar, der den Jahren 218—230 angehórt, citiert wird
(Euseb. h. e. VI 24), so muß man wohl die Abhandlung über die Auf-
erstehung, die eine Art von Vorarbeit zu De principis bildet, noch
vor den Beginn der großen Commentare, also vor 218 rücken. Die
jener innerlich verwandte, nur viel umfassendere Schrift über die Grund-
lehren aber dürfte wohl eben ihrer innerlichen Zugehórigkeit wegen
nieht zu weit entfernt von jener, d. h. nicht viel nach 220 anzusetzen
sein. Andererseits liegen die von Eusebius h.e. VÍ 16 unter Caracalla
erwähnten hebräischen Studien des Origenes schon etwas zurück. De
prine. 1 3, 4 (52, 17: Ἔλεγε δὲ 0 Eggoioc...) und IV 3, 14 (26) (346, 11:
Nam et hebraeus doctor ita tradebat . . .) wird die Erklärung einer
Jesaia-Stelle durch den hebräischen Lehrer des Origenes in der Form
angeführt, dal} dessen Unterricht damals schon einige Zeit abgeschlossen
gewesen sein muß. Daß Origenes in seinem Commentar zum Römer-
bref VII 16 (Lom. VII 167: De quibus plenius quidem a nobis in eo
libello, ubi de arbitru libertate disseruimus, pro viribus singula quaeque
discussa sunt, quae ad instructionem satis superque sufficiant) das dritte
Buch von Περὶ ἀρχῶν citiert?, trägt zur genaueren Feststellung der
Abfassungszeit dieses Werkes ebensowenig bei wie die Beobachtung,
daß De princ. 1 5, 4 (75, 25: ne forte velut in transitu de tantis et tam
abseonditis rebus videamur inquirere, quod utique proprium vel opus
exigit vel laborem) die Erklàrung von Ezech. 26. 28 noch nicht als
vorhanden voraussetzt; sie ist erst in Caesarea und Athen entstanden,
vgl. Euseb. h. e. VI 32.
Ist nun mein Ansatz: »nicht lange nach 220- durch die oben an-
geführten Zeugnisse und Erwägungen wahrscheinlich gemacht, so fallen
damit, frühere Ansätze von selbst weg. Schnitzer (Origenes über die
Grundlehren der Glaubenswissenschaft S. XIX—XXI) hat das Jahr 213
angenommen, und Preuschen (RE f. prot. Theol XIV? S. 480) folgt
1) *Zwischen 220 und 230< ist der Ansatz von Kattenbusch, Das apost. Sym-
bol II 135.
2) Vgl. Erich Klostermann in den Sitzungsber. d. Κρ]. Pr. Akad. d. Wiss. zu
Berlin 1897, XXXIX S. 16.
B*
XII . Origenes
ihm, indem er Περὶ ἀρχῶν mitten in der Abfassung des Genesis-Com-
mentars zwischen 212 und 215 entstanden sein läßt. Dieser zu frühe
Ansatz wird durch das bestimmte Zeugnis des Eusebius ἢ. e. VI 25, 1
(ἘΣ ἐκείνου δέ, d.h. von 218 ab, xal ᾿ὠριγένει τῶν εἰς τὰς ϑείας
γραφὰς ὑπομνημάτων ἐγίνετο ἀρχή) widerlegt. Wir haben keinen
Grund, den Beginn des Genesis-Commentars früher anzunehmen, als
218; und daß aus Orig. In Joh. I2, 14 die Priorität des Genesis-
Commentars vor dem Johannes-Commentar nicht gefolgert werden kann,
ist schon oben erwähnt worden. Die von Schnitzer a. a. O. S. XX
vorgebrachten Gründe sind sämtlich unzureichend !; er scheint zu dem
früheren Ansatz besonders durch die Meinung veranlalt worden zu
sein, daß Origenes »in den Jahren 219 bis 231« die von Eusebius ge-
nannten Werke gar nicht habe verfassen kónnen: so wenig kennt
er die ungewöhnliche Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit des großen
Theologen.
Für wen Origenes die Schrift Περὶ ἀρχῶν, d.h. die erste christ-
lich-kirehliche Dogmatik ?, geschrieben hat, sagt er selbst IV 4, 5 (32)
(356,15: .. . prout potuimus in superioribus diximus pro his, qui in
fide nostra etiam credendi rationem perquirere solent, et pro his, qui
haeretiea adversum nos certamina commovent et materiae nomen, quod
ne ipsi quidem adhue quale sit intellegere potuerunt, solent frequentius
ventilare). Der Verfasser erwartet also, daß Περὶ ἀρχῶν zwei von ein-
ander verschiedene Gruppen von Lesern finden wird: einerseits recht-
gläubige, aber tiefer forschende Christen, seine Freunde, andererseits
ketzerische Christen oder heidnische Philosophen, seine Gegner. Jeden-
falls hat Origenes sein dogmatisches Hauptwerk, in dem platonische,
stoische und pythagoreische Philosophie mit christlichen Glaubenssätzen
in ganz wundervoller Weise zu einem Ganzen verbunden ist, nicht für
die Einfältigen (die arAovoreoo:) und nicht für die große Menge?,
sondern für die Gebildeten, teils die philosophisch gebildeten Christen,
teils die mit dem Christentum vertrauten heidnischen Philosophen oder
Gnostiker — man denke z. B. an den >Valentinianer< Ambrosius — zur
Belehrung, zur Widerlegung und Bekehrung bestimmt. Dal das Buch
1) Dies hat schon Redepenning, Origenes I 404 A.1 nachgewiesen. Vgl.
jetzt vor allem Harnack, Chronologie II S. 31 A. 1.
2) Vgl. Redepenning, Origenes I 398.
3) Hieron, Ep. ad Pamm. et Ocean. 84 (65), 10 (Migne SL 22, 751) citiert
einen Brief des Origenes an Fabianus, der 236—250 Bischof von Rom war, worin
Origenes den Ambrosius beschuldigt habe, daf dieser »secreto edita in publicum
pretulerit«. Das ist wohl auf Περὶ ἀρχῶν zu beziehen, wenn es auch nicht aus-
drücklich gesagt wird; vgl. unten S. XIX.
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XIII
in directem Zusammenhang mit der Lehrtätigkeit des Origenes steht,
läßt sich nieht beweisen, ist aber wahrscheinlich; denn das ganze Werk
liest sich wie eine zusammenhängende Reihe von einzelnen, zunächst münd-
lieh gehaltenen und dann schriftlich festgelegten Lehrvorträgen!. Ausdieser
Entstehung des Buchs dürften sich gewisse Wiederholungen und Nach-
träge, besonders im IV. Buche, und die lebhafte Polemik teils gegen Häre-
tiker (s. das Wort- und Sachregister), teils gegen die »einfáltigen« Christen
leicht erklären. Den letzteren macht er z. B. ihre materielle Ansicht von
der Auferstehung zum Vorwurf (II 10,3 a. A.), er schilt die oberflächlichen
Beurteiler und Buchstabenmenschen, die von sinnlichen Freuden im
Leben der Seligen faseln (Il 11, 2 a. A.), und tadelt die >simpliciores
quique . . eredentium- (1Π| 2, 1 a. E), weil sie alle Sünden der Wirk-
samkeit böser Geister zuschreiben oder die Gottheit zu menschlich auf-
fassen wollten (IV 2, 1 [S] a. E). An solchen Stellen zeigt sich Origenes
als Vertreter der alexandrinischen philosophisch-christlichen γνῶσις,
als der christliche Eklektiker und Nachfolger des Clemens von Alexan-
dria, von dem er sich jedoch durch seinen >unbedingten Biblicismus-
(Harnack, DG 1? S. 781 A. 4) unterscheidet. Das bekannte Urteil des
Porphyrius (Euseb. h. e. VI 19, 7: ᾿ὡριγένης.. .. κατὰ μὲν τὸν βίον χρι-
στιανῶς ζῶν χαὶ παρανόμως, κατὰ dt τὰς περὶ τῶν πραγμάτων καὶ
τοῦ ϑείου δόξας ἑλληνίζων τε καὶ τὰ Ἑλλήνων τοῖς ὀϑνείοις ὑπο-
βαλλόμενος μύϑοις) gründet sich wohl vor allem auf die Bücher Περὶ
ἀναστάσεως und Περὶ ἀρχῶν. Auf das zweite Werk beziehen sich die
absichtlich allgemein gehaltenen Worte Gregors von Nyssa (De hom.
opif. 28, Migne SGr 44, 232 A): oí τῷ προτέρῳ παριστάμενοι λόγῳ
xai πρεσβυτέραν τῆς ἐν σαρχὶ ζωῆς τὴν πολιτείαν τῶν φψυχῶ» δογ-
ματίξοντες οὐ μοι δοκοῦσι τῶν Ἑλληνικῶν χκαϑαρεύειν δογμάτων,
τῶν περὶ τῆς μετενσωματώσεως αὐτοῖς μεμυϑολογημένων. Deutlicher
spricht sich Marcell von Aneyra (bei Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 22, 291 Kl.)
über dieselbe Sache aus: xaitoı εἰ δεῖ τἀληϑὲς περὶ Do εἰπεῖν,
τοῦτο προσήχει λέγειν, ὅτι ἄρτι τῶν κατὰ φιλοσοφίαν ἀποστὰς μα-
ϑημάτων, καὶ τοῖς ϑείοις ὁμιλῆσαι προελόμενος λόγοις πρὸ τῆς ἀχρι-
βοῦς τῶν γραφῶν καταλήψεως, διὰ τὸ πολὺ καὶ φιλότιμον τῆς
ἔξωϑεν παιδεύσεως ϑᾶττον τοῦ δέοντος ἀρξάμενος [ὑπο]γράφειν ὑπὸ
τῶν τῆς φιλοσοφίας παρήχϑη λόγων, καί τινα δι᾿ αὐτοὺς οὐ καλῶς
γέγραφεν. δῆλον δέ ἔτι γὰρ τῶν Πλάτωνος μεμνημένος δογμάτων
καὶ τῆς τῶν ἀρχῶν παρ᾽ αὐτῷ διαφορᾶς, Περὶ ἀρχῶν γέγραφεν βι-
βλίον, καὶ ταύτην τῷ συγγράμματι τὴν ἐπιγραφὴν ἔϑετο. Richtig
ist hier die von Marcell hervorgehobene Abhängigkeit des Origenes
1) Vgl. Kattenbusch, Symbol Il 166.
XIV ^. Origenes
von Platons Philosophie, nur daß sie nicht so weit ging, wie Marcell
annimmt.
Über den von Marcell und andern Schriftstellern und in den HSS
bezeugten Titel der Schrift hat Schnitzer in seiner Einleitung S. XXI ff
ausführlich gehandelt und als beste Übersetzung ΠΕ der
Glaubenswissenschaft« richtig festgestellt!. Origenes selbst spricht über
den Begriff ἀρχή ausführlich in seinem UN ene I 16ff
(IV 20. Wenn Rufin, der in seiner ersten Vorrede ebenfalls den
Titel Περὶ ἀρχῶν bezeugt (S.5, 5), als Übersetzung hinzufügt: »quod
vel de Principiis vel de Principatibus dici potest«, so will er wohl auf
die zwei verschiedenen Bedeutungen von ἀρχαί hinweisen, die nach
seiner Meinung beide für das Werk des Origenes passen würden. In
einigen HSS (s. den Apparat zu S. 5, 6) steht anstelle von »Principa-
tibus« die Variante »Principalibuse, die wohl der Vermutung eines
Lesers, Rufin habe zwei synonyme Ausdrücke zur Wahl stellen wollen,
ihren Ursprung verdankt.
Eine Schrift mit ähnlichem Titel und Inhalt hat auch Clemens von
Alexandria, der Vorgänger und Lehrer des Origenes?, verfaßt; vgl.
Quis dives salvetur 26, 8 (177, 25 St.): ὅπερ ἐν τῇ περὶ ἀρχῶν καὶ ϑεο-
λογίας ἐξηγήσει μυστήριον τοῦ σωτῆρος ὑπάρχει μαϑεῖν. In den
Stromata wird mehrmals auf eine solche Schrift hingewiesen, in der
τὰ περὶ ἀρχῶν φυσιολογηϑέντα dargestellt werden sollen, d. h. die
Grundlehren der griechischen und nichtgriechischen Philosophen nebst
einer kurzen Behandlung der (oder ihrer) Theologie; vgl. z. B. Strom.
V 14; 140,3: ὁπηνίκα ἂν τὰς περὶ ἀρχῶν δόξας τὰς παρ᾽ Ἕλλησι
φερομένας ἀναλεγώμεϑια, dazu Stählins Note in seiner Ausgabe II 420, 24.
Ausführlicher hat über diese Schrift des Clemens Alex. Theodor Zahn,
Forschungen III S. 38f, gehandelt. Wenn nun auch aus der einen von
Zahn angeführten Clemensstelle (Strom. IV 1; 3, 1) hervorgeht, daß
Clemens beabsichtigt hat, nach den Grundlehren der griechischen Philo-
sophen auch die wahre Physiologie, die, von der biblischen Kosmogonie
ausgehend, zur Theologie aufsteigen soll, darzustellen (Zahn a. a. O. S. 39),
so hat er doch wahrscheinlich in der von ihm selbst eitierten Schrift
Περὶ ἀρχῶν καὶ ϑεολογίας hauptsächlich heidnische Lehren behandelt.
Eine ausführliche Darstellung der christlichen Grundlehren durch Cle-
mens ist schon deshalb nicht wahrscheinlich, weil dann für Origenes so
kurze Zeit danach kaum ein Anlaß für die Behandlung desselben Stoffes
1) Vgl. auch Redepenning, Origenes I 394 ff.
2) Vgl. Theodor Zahn, Forschungen zur Gesch. des ntl. Kanons und der alt-
kirchl. Lit. III. Teil S. 141. 171.
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XV
in einem ebenso betitelten Werke vorgelegen hätte. Origenes hat in
diesem vielleicht eben das, was sein Vorgänger nur beabsichtigt, aber
nicht ausgeführt hatte, ausgeführt! und eine christliche Ergänzung zu
dessen Darstellung der heidnischen Grundlehren geboten. So mag die
Anregung zu der Abfassung von Περὶ ἀρχῶν dem Origenes wohl von
Clemens gegeben worden sein; das Verdienst aber, die christlichen
Glaubenslehren zum ersten Male systematisch und in Verbindung mit
Lehren griechischer Philosophen dargestellt zu haben, gebührt allein
dem Orngenes?. Er hat ein für seine Zeit vollkommenes und voll-
ständiges Werk geschaffen; denn keine der damals und später auf-
tauchenden dogmatischen Fragen ist darin unberücksichtigt geblieben.
Περὶ ἀρχῶν war auch lange Zeit hindurch der einzige Versuch einer
Zusammenfassung der christlichen Glaubenslehre. Abgesehen von Theo-
dorets ϑείων δογμάτων ἐπιτομή (haer. fab. comp. V, Migne SGr
83, 439 ff), hat erst Johannes Damascenus im 3. Teil der IInyn γνώ-
σεῶς, der ἔχδοσις ἀκριβὴς τῆς ὀρϑοδόξου πίστεως (Migne SGr 94),
den Versuch wiederholt; vgl. Loofs, Leitf. z. Stud. der Dogmengesch.*
S. 323.
11. Ausgewählte Zeugnisse .
Die Schrift Περὶ ἀρχῶν, welche gewisse Grundanschauungen des
Origenes und vor allem die Verschmelzung griechischen und christ-
lichen Geistes, die damals in Alexandria vollzogen wurdei, klar zum
Ausdruck bringt, ist von den Freunden und Anhängern des Origenes
ebenso hoch geschätzt, wie von seinen Feinden und Gegnern schart
bekämpft und verurteilt worden. Sie hat im den Jahrhunderten nach
des Origenes Tod den hauptsächlichsten Mallstab für die Beurteilung
seiner Rechtgläubigkeit gebildet, ist der Anlaß zu der heftigen Feind-
schaft zwischen Hieronymus und Rufin geworden und hat ihrem Ver-
fasser den Namen eines Ketzers und die Verdammung unter dem Kaiser
Justinian eingetragen. Welche Bedeutung dieser Schrift von der Nach-
1) Clemens hatte auch eine Abhandlung Περὶ ἀναστάσεως schreiben wollen
(Paed. I 47, 1. 1 104,3 = 1118, 3. 219, 28 St.; Redepenning, Origenes I 390 A. 9;
Th. Zahn, Forschungen III 47), Origenes hat sie tatsächlich geschrieben.
2) Andere Verfasser von Schriften Περὶ ἀρχῶν nennt Fabrieius-Harleß, Bibl.
VII p. 233: »Libros περὶ ἀρχῶν scripserunt etiam Longinus, Porphyrius, et cuius
opus adhue MS. superest, Damasciuse.
3) Sehr reiches Material hat Huet in seinen von mir benutzten Origeniana
zusammengetragen, aber zu wenig kritisch gesichtet.
4) Vgl. Thomasius, Origenes S. 17 f.
5) Vgl. Redepenning, Origenes 1 392.
XVI . Origenes
welt beigemessen worden ist, ergibt sich aus einzelnen Zeugnissen, die
hier folgen.
Pierius, Presbyter unter Diocletian, hat nach Photius, Bibl. Cod. 119 über
den heil. Geist und die Prüexistenz der Seelen wie Origenes (in Περὶ ἀρχῶν) ge-
lehrt und ist deshalb νέος Q2o:yévgc genannt worden.
Theognostus, Hypotyp. 7 7 BB. hat Περὶ ἀρχῶν benutzt, s. Photius, Bibl. Cod.
106, 86b 87a B.: ἐν uiv ovr τῷ πρώτῳ λόγῳ διαλαμβάνει περὶ τοῦ πατρός, καὶ
ὅτι ἐστὲ δημιουργὸς ἐπιχειρῶν δεικνύναι, καὶ κατὰ τῶν ὑποτιϑέντων συναΐδιον
ὕλην τῷ ϑεῷ. ἐν δὲ τῷ δευτέρῳ τίϑησι μὲν ἐπιχειρήματα δι᾿ ὧν δεῖν φησι τὸν
πατέρα ἔχειν υἱόν, υἱὸν δὲ λέγων, κτίσμα αὐτὸν ἀποφαίνει καὶ τῶν λογικῶν μόνον
ἐπιστατεῖν, xal ἄλλ ’ ἄττα, ὥσπερ Ὠριγένης, ἐπιφέρει τῷ υἱῷ... .. +. ὥσπερ δὲ
ἐν τῷ δευτέρῳ, οὕτω καὶ ἐν τῷ τρίτῳ λόγῳ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος διαλαμβά-
νων τίϑησι μὲν ἐπιχειρήματα τὴν τοῦ navayiov πνεύματος ὕπαρξιν δεικνύειν ἀπο-
πειρώμενος, τὰ δ᾽ ἄλλα, ὥσπερ Ωριγένης £v τῷ Περὶ ἀρχῶν, οὕτω zul αὐτὸς ἐν-
ταῦϑα παραληρεῖ. ἐν δὲ τῷ τετάρτῳ περὶ ἀγγέλων xal δαιμόνων ὁμοίως ἐχείνῳ
χενολογεῖ xal σώματα αὐτοῖς λεπτὰ ἀμφιέννυσιν. ἐν δὲ τῷ πέμπτῳ καὶ ἕχτῳ
περὶ τῆς ἐνανθρωπήσεως τοῦ σωτῆρος διαλαμβάνων .. .. ἐν δὲ τῷ ἑβδόμῳ, ὃ καὶ
περὶ ϑεοῦ δημιουργίας ἐπιγράφει, εὐσεβέστερόν πως περί τε τῶν ἄλλων διαλαμ-
βάνει καὶ μάλιστα πρὸς τῷ τέλει τοῦ λόγου περὶ τοῦ υἱοῦ.
Παμφίλου τοῦ μάρτυρος καὶ Εὐσεβίου ὑπὲρ Ὡριγένους bei Photius, Bibl.
Cod. 118 erwähnt. Fünf Bücher seien von Pamphilus im Gefängnis in Anwesen-
heit des Eusebius, das 6. von Eusebius nach dem Tod des Pamphilus (16. Febr. 310)
ausgearbeitet. χαὶ ἄλλοι δὲ πλεῖστοι zart’ ἐχεῖνο καιροῦ xal ἀξιολογώτατοι ἀπο-
λογίας ὑπὲρ αὐτοῦ συνετάξαντο. Das erste Buch der Apologie des Pamphilus,
durch die lateinische Übersetzung Rufins erhalten, bietet zahlreiche Fragmente
aus Περὶ ἀρχῶν.
Eusebius, Hist. eccles. VI 24, oben S. IX abgedruckt.
Marcellus von Ancyra (bei Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 23, 08. KL.) citiert Περὶ
ἀρχῶν, s. ob. S. XIII.
Athanasius, De decretis Nicaen. Syn. c. 27 (ed. Ben. Paris 1698 I 1 p. 232 f):
Περὶ δὲ τοῦ ἀϊδίως συνεῖναι τὸν λόγον τῷ UAE zei μὴ ἑτέρας οὐσίας ἢ ὑποστά-
σεως ἀλλὰ τῆς τοῦ πατρὸς ἴδιον αὐτὸν εἶναι, ὡς εἰρήκασιν 0L ἔν τῇ συνόδῳ, ἐξέστω
πάλιν ὑμᾶς ἀχοῦσαι καὶ παρὰ τοῦ φιλοπόνου Ἰωριγένους. ἃ μὲν γὰρ ὡς ζητῶν xcl
γυμνάζων ἔγραψε, ταῦτα μὴ ὡς αὐτοῦ φρονοῦντος δεχέσϑω τις" ἀλλ᾽ ἃ τῶν πρὸς
ἔριν φιλονειχούντων ἐν τῷ ζητεῖν, ἀδεῶς ὁρίζων ἀποφαίνεται, τοῦτο τοῦ φιλο-
πόνου τὸ φρόνημά ἔστι. μετὰ γοῦν τὰ ὡς ἐν γυμνασίᾳ λεγόμενα πρὸς τοὺς αἵἷρε-
τιχοὺς εὐθὺς αὐτὸς ἐπιφέρει τὰ ἴδια, λέγων οὕτως" (es folgt ein Fragment aus
Περὶ ἀρχῶν IV 4,1 [28] S. 349, 15 f£).
Athanasius, Ep. IV 9f ad Serap. (ed. Ben. Paris 169811 p. 702f): Παλαιοὲ μὲν
οὖν ἄνδρες, Ὠριγένης ὁ πολυμαϑὴς xal φιλόπονος καὶ Θεόγνωστος ὃ ϑαυμάσιος
«al σπουδαῖος (τούτων γὰρ τοῖς περὶ τούτων [d. h. daß die Sünde gegen den heil.
Geist nicht vergeben wird] σὺν ταγματίοις ἐνέτυχον, ὕτε τὴν ἐπιστολὴν ἔγραψας), ἀμ-
φότεροι γὰρ περὲ τούτου γράφουσι, ταύτην εἶναι τὴν εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα βλασφη-
μίαν λέγοντες, ὅταν oi χκαταξιωϑέντες ἐν τῷ βαπτίσματι τῆς δωρεᾶς τοῦ ἁγίου
πνεύματος παλινδρομήσωσιν εἰς τὸ ἁμαρτάνειν. διὰ τοῦτο γὰρ μηδὲ ἄφεσιν αὐτοὺς
Amvea9at φασι, za9à xal ὃ Παῦλος ἐν τῇ πρὸς Ἑβραίους λέγει (6, 4---6). ταῦτα
δὲ κοινῇ μὲν λέγουσι, χαὶ ἰδίαν δὲ ἕχαστος προστίϑησι διάνοιαν. (10) Ὁ μὲν γὰρ
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Ilsoi ἀρχῶν XVII
Roıyerng zal τὴν αἰτίαν τῆς κατὰ τῶν τοιούτων κρίσεως οὕτω λέγει" Ὁ μὲν ϑεὸς
καὶ πατὴρ εἰς πάντα διήκει xal πάντα συνέχει, ψυχά τε καὶ ἔμψυχα, λογιχά τε
zul ἄλογα" τοῦ δὲ υἱοῦ ἡ δύναμις εἰς τὰ λογικὰ μόνα διατείνει, ἐν οἷς εἰσι κατη-
- χούμενοι καὶ Ἕλληνες, oi μηδέπω πιστεύσαντες" τὸ δὲ πνεῦμα τὸ ἅγιον εἰς μόνους
ἐστὲ τοὺς μεταλαβόντας αὐτοῦ ἐν τῇ τοῦ βαπτίσματος δόσει. ὕταν τοίνυν κατη-
χούμενοι καὶ Ἕλληνες ἁμαρτάνωσιν, εἰς μὲν τὸν υἱὸν ἁμαρτάνουσιν, ἐπεὶ ἐν αὐτοῖς
ἐστιν, ὥσπερ εἴρηται δύνανται dE ὅμως λαμβάνειν ἄφεσιν, ὅταν καταξιωϑῶσι
δωρεᾶς τῆς παλιγγενεσίας. ὅταν δὲ οἱ βαπτισϑέντες ἁμαρτάνωσι, τὴν τοιαύτην
παρανομίαν εἰς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον φϑάνειν φησίν, ἐπειδὴ ἐν αὐτῷ γενόμενος
ἥμαρτε" καὶ διὰ τοῦτο ἀσύγγνωστον εἶναι τὴν κατ᾽ αὐτοῦ τιμωρίαν. Dies scheinbar
wörtliche Citat ist Paraphrase und Erweiterung von Περὶ ἀρχῶν 13,5, S. 55, Aft.
Athanasius, De communi essentia Patris, Fili et Spiritus s. (ed. Ben. Paris
1698 II p. 25 BO): zai ἐὰν πάλιν τοῦτο ἀληϑές, διὰ τί λοιπὸν ἐγχαλεῖται ὁ ἄϑλιος
᾿Ωριγένης, τέλος χηρύττων τῆς κολάσεως ἐν αἷς φησι συγχώρησιν πάσης ἁμαρτίας
γενέσϑαι xal τοῖς ἀνϑρώποις καὶ τοῖς δαίμοσι παρὰ ϑεοῦ; Vgl. Quaest. ad An-
tioch. 72, ebenda p.284E. Dies Citat bezieht sich auf Περὶ ἀρχῶν II 10,8, S. 182, 16 ff.
Athanasius, Vita Anton. 74 wird von Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX
504 E) als angebliches Zeugnis gegen Origenes und seine in Περὲ ἀρχῶν vor-
getragene Lehre vom Fall der Seelen herangezogen. Aber daß dort Origenes ge-
meint ist, läßt sich nicht beweisen. Dagegen enthält die von Justinian ebenda
p. 506D eitierte Stelle aus Athanas., Ep. ad Epictet. (eixörwg χαταγνώσονται
ξαυτῶν πάντες οἱ νομίζοντες πρὸ τῆς Π]αρίας εἶναι τὴν ἐξ αὐτῆς σάρκα, καὶ πρὸ
ταύτης ἐσχηκέναι ψυχὴν ἀνθρωπίνην τὸν ϑεὸν λόγον, xal ἐν αὐτῇ πρὸ τῆς ἐπιδη-
μίας ἀεὶ γεγενῆσϑαι, vgl. zum Text Georg Ludwig, Athanasii ep. ad Epictet.,
Diss. inaug. Jenae 1911, p. 13) eine Kritik von Περὶ ἀρχῶν IV 4, 4 (31), S. 353, 13.
Gregorius Nyss., De anima, ed. Morelli Paris 1638 II p. 113 B (= Migne SGr
45, 221 A): τοὺς γὰρ βαϑμοὺς τῶν ψυχῶν zai τὰς ἀναβάσεις, ἃς ᾿Ωριγένης εἰσάγει,
μηδὲν συνᾳδούσας ταῖς ϑείαις γραφαῖς μηδὲ προσηκούσας τοῖς τῶν Χριστιανῶν
δόγμασι, παραλειπτέον. Vgl. Περὶ ἀρχῶν 18, 4, S. 103, 12.
Gregorius Nyss., De hom. opific. 28, ed. Morelli Paris 1633 1119 CD (= Migne
SGr 44, 229BC): Τάχα γὰρ οὐχ ἕξω τῆς προχειμένης ἡμῖν πραγματείας ἐστὶ τὸ
διεξετάσαι τὸ ἀμφιβαλλόμενον ἐν ταῖς ἐχχλησίαις περὶ ψυχῆς τε καὶ σώματος.
τοῖς μὲν γὰρ τῶν πρὸ ἡμῶν δοχεῖ, οἷς ὁ περὶ τῶν ἀρχῶν ἐπραγματεύϑη λόγος,
χαϑάπερ τινὰ δῆμον ἐν ἰδιαζούσῃ πολιτείᾳ τὰς ψυχὰς προῦφεστάναι λέγειν κτλ.
Hiermit ist zu verbinden Gregor. Nyss, De an. et resurr, ebenda ΠῚ p. 233 D
—234A (— Migne SGr 46, 112 C—113 D), beide Stücke gehören zu Περὶ ἀρχῶν
IS, 4, 8. 102, 12 Das erste Citat findet sich auch bei Justinian, Ep. ad Mennam
(Mansi IX p. 508B).
Ein Anonymus bei Photius, Bibl. Cod. 117 hat — nach Eusebius und vor
Justinian — ein βιβλίον ὑπὲρ Ὠριγένους καὶ τῶν αὐτοῦ ϑεοστυγῶν δογμάτων ἐν
τόμοις ε΄ geschrieben. Als Zeugen für Origenes waren dort genannt: Dionys. von
Alex. Demetrius, Clemens, Pamphilus, Eusebius; für die Lehre von der Prä-
existenz der Seelen waren Stellen aus der Schrift und den Vütern beigebracht.
Über die Trinität habe Origenes nichts Ketzerisches gesagt, sondern τὴν τῶν προσ-
ónov τριάδα gelehrt. Das Übrige sei von Origenes γυμνασίας χάριν gesagt
oder von Heterodoxen interpoliert. Dem Origenes würden fälschlich 15 Punkte
(die größtenteils aus Περὶ ἀρχῶν entnommen sind) vorgeworfen: τὰ de χεφάλαιά
ἐστι ταῦτα᾽ φασὶν αὐτὸν παραγγέλλειν μὴ προσεύχεσϑαι τῷ υἱῷ, xal μὴ εἶναι
XVIII : Origenes
αὐτὸν ἁπλῶς ἀγαϑόν, zal μὴ γινώσκειν τὸν πατέρα ὡς αὐτὸς ξαυτόν, καὶ τὰς
λογικὰς φύσεις εἰς ἀλόγων εἰσχρίνεσϑαι σώματα, καὶ εἶναι μετενσωμάτωσιν, zal
ὅτι jj τοῦ σωτῆρος ψυχὴ ἣ τοῦ Adau ἦν, καὶ ὕτι οὐκ ἔστιν αἰώνιος χόλασις, οὐδὲ
σαρχὸς ἀνάστασις, καὶ ὕτι οὐ κακὸν ἣ μαγεία, καὶ ὅτι ποιητικὴ τῶν πραττομένων ἡ
ἀστρονομία [vgl. hierzu Theophil. Al., Ep. synod. 2 (Migne SL 22, 763f)], zei ὅτι
παύεται ὁ μονογενὴς τῆς βασιλείας, καὶ ὅτι ἐκ καταπτώσεως ἦλϑον οἱ ἅγιοι εἰς
τὸν χόσμον ἀλλ᾽ οὐ δι᾿ ἑτέρων ϑεραπείαν, καὶ ὅτι ὃ πατὴρ καὶ τῷ υἱῷ ἀόρατος,
zal ὅτι τὰ Χερουβὶμ ἐπίνοιαι τοῦ υἱοῦ εἰσιν, καὶ ὕτι ἡ εἰκὼν τοῦ ϑεοῦ ὡς πρὸς
ἐχεῖνον, ov ἔστιν εἰχών, καϑ᾽ ὃ εἰκών, οὐκ ἔστιν ἀλήϑεια. Vgl. zum letzten Punkt
Περὶ ἀοχῶν 1 2, 6, S. 36, 7—10. Wie wenig wurde damals, wie viel später von
Justinian an Περὶ ἀρχῶν beanstandet!
Didymus Alex. hat nach Sokrates, hist. eccl. IV 25 Commentare zu Periar-
chon verfaßt, die Hieron., Apol. II 16 (Migne SL 23, 438 »breves commentariolos<
nennt. Sokrates schreibt: ἑρμηνεῦσαι δὲ xol τὰ Περὶ ἀρχῶν Roıyevovg, ὑπομνή-
ματά τε ἐχδοὺς εἰς αὐτά, δι᾿ ὧν συνίστησιν, ὡς εἴη ἄριστα γεγραμμένα, καὶ μάτην
ἐρεσχελοῦσιν οἱ κατηγορεῖν τὸν ἄνδρα καὶ τὰ βιβλία διασύρειν σπουδάζοντες"
μηδὲ γὰρ αὐτοὺς δύνασϑαί φησιν ἑλεῖν τὴν τοῦ ἀνδρὸς σύνεσιν. Ähnlich spricht
sich Hieron. a. a. O. aus.
Epiphanius, Ancorat. 63: ϑαυμάζω γὰρ ὡς ἀληϑῶς, πῶς τινες ἀνέχονται
τοῦ βλασφημήσαντος τὸν ξαυτοῦ δεσπότην. ἀναγνώτωσαν ᾿Ωριγένους τὰ περὶ
ἀρχῶν οἱ τοιοῦτοι, καὶ μαϑέτωσαν οἱ δοχοῦντες εἶναι υἱοὶ τῆς ἐκκλησίας τῆς za-
ϑολικῆς, χαὶ μὴ τὸν υἱὸν ἀπὸ τῆς τοῦ πατρὸς ϑεότητος χωρίζειν τολμάτωσαν.
Dann folgt das zu De princ. I 1, S, S. 25, 16ff in den Testimonien abgedruckte
Fragment.
Theophilus Alex. Ep. synod. ad episcopos Palaestinos et ad Cyprios ec. 2
Errores Origenis, bei Hieron, Ep. 92 (Migne SL 22, 762): Nam cum legeretur
volumen Περὶ ἀρχῶν, quem nos De principiis possumus dicere, in quibus scriptum
est quod . .. (es folgen mehrere Bruchstücke).
Ebenda c. 4 (767): Praeterea in libris Περὶ ἀρχῶν et hoc persuadere conatur,
quod vivens Dei sermo non assumpserit corpus humanum etc., vgl. De princ. IV
4,05.1(92), 5. 500; LA^.
Rufinus, Apol. I 20 (Migne SL 21, 55S): Quatuor libri sunt isti [scil. Περὲ
ἀρχῶν), quos interpretatus sum, in quibus de Trinitate sparsim per singulas paene
paginas disputatur.
Ebenda 121 (559): et omnia, quae a me vel improbabilia praetermissa fuerant,
inseruit [seil. Hieronymus in seiner Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν], quo scilicet
nune contra sententiam suam Romani per ipsum Origenis cognoscant [-unt Migne]
mala et ignorent bona. Hiermit sind die Vorreden Rufins vor dem I. und III. Bueh
De princ. zu vergleichen.
Hieronymus, Ep. ad Rufin. 81, 1 (Migne SL 22, 735): Praefatiuncula librorum
Περὶ ἀρχῶν ad me missa est, quam ex stilo intellexi tuam esse, in qua oblique,
immo aperte, ego petor.
Hieronymus, Apol. III 5 (Migne SL 23, 460): ... in libris Περὶ ἀρχῶν,
ubi sic contexta sunt omnia et alterum pendet ex altero, ut quidquid tollere vel
addere volueris [tollere volueris aut addere Cod. Par. 1872], quasi pannus in vesti-
mento statim appareat.
Pammachius et Oceanus, Ep. ad Hieron. 83 (64) (Migne SL 22, 743):
Sanetus aliquis ex fratribus schedulas ad nos cuiusdam (scil. Rufini] detulit, quae
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν ΧΙΧ
Origenis volumen, quod Περὶ ἀρχῶν inscribitur, in latinum sermonem conversum
tenerent. Et quoniam in his multa sunt, quae tenuitatem nostri ingenii permo-
vent, quaeque minus catholice dicta existimamus, suspicamur etiam ad excusa-
tionem auctoris multa de libris eius esse subtracta, quae apertam impietatem
eiusdem monstrare potuissent .. . (deshalb wird Hieron. um eine zuverlässige
Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν gebeten).
Hieronymus, Ep. ad Pammach. et Ocean. 84 (65), 7 (Migne SL 22, 749):
Centum quinquaginta anni prope sunt, ex quo Origenes mortuus est Tyri. Quis
Latinorum ausus est unquam transferre libros eius de resurrectione, Περὶ ἀρχῶν,
στρωματέας et vóuovc? quis per infame opus se ipsum voluit infamari? Dann
werden Hilarius, Victorinus, Ambrosius als Übersetzer und Benutzer des Origenes
erwühnt.
Ebenda c. 10 (Col. 751): Ipse Origenes in epistola, quam scribit ad Fabia-
num, Romanae urbis episcopum [a. 236—250], poenitentiam agit, cur talia scripserit,
et causas temeritatis in Ambrosium refert, quod secreto edita in publicum protu-
lerit; et quid adhuc εὑρεσιλογοῦσιν aliena esse quae displicent?
Ebenda c.12 (Col. 752): Quid autem laboris in libris transferendis IItoi
ἀρχῶν sustinuerim, vestro iudicio derelinquo; dum et mutare quippiam de Graeco
non est vertentis sed evertentis, et eadem ad verbum exprimere nequaquam eius,
qui servare velit eloquii venustatem.
Hieronymus, Apol. adv. libros Rufini missa ad Pammachium et Marcellam
I1 (Migne SL 23, 397): Et vestris e& multorum litteris didici, obiei mihi in schola
Tyranni [seil. Rufini]... cur Περὶ ἀρχῶν libros in Latinum verterim (vgl. I 6,
Col. 401).
Ebenda I7 (Col 402): Ego... in libris Περὶ ἀρχῶν simpliciter quod in
Graeco habebatur expressi (während Rufin in seiner Übersetzung anstößige Stellen
geändert hat).
Hieronymus, Ep. 124 ad Avitum c. 1. 2 u. 15 (Migne SL 22, 1059f 1072):
l. Ante annos circiter decem sanctus vir Pammachius ad me cuiusdam schedulas
misit, quae Origenis Περὶ ἀρχῶν interpretata volumina continerent, imo vitiata;
hoe magnopere postulans, ut Graecam veritatem Latina servaret translatio, et in
utramque partem seu bene seu male dixisset ille, qui scripsit, absque interpretis
patrocinio Romana lingua cognosceret. Feci ut voluit misique ei libros, quos
cum legisset, exhorruit et reclusit scrinio, ne prolati in vulgus multorum animos
vulnerarent. A quodam fratre, qui habebat »zelum Dei, sed non secundum scien-
tiam«, rogatus ut traderet ad legendum, quasi statim reddituro, propter angustiam
temporis fraudem non potuit suspicari. Qui acceperat legendos, adhibitis notariis
opus omne descripsit et multo celerius quam promiserat codicem reddidit. Eadem-
que temeritate et, ut levius dicam, ineptia quod male surripuerat peius aliis
credidit. Et quia diffieile grandes libri de rebus mystieis disputantes notarum
possunt servare compendia, praesertim qui furtim celeriterque dietantur: ita in
ills confusa sunt omnia, ut et ordine in plerisque et sensu careant. Quamobrem
petis, Avite carissime, ut ipsum ad te exemplar dirigam, quod a me olim trans-
latum et nulli alii traditum, a supradicto fratre perverse editum est. 2. Accipe
igitur quod petisti: sed ita, ut scias detestanda tibi in eis esse quam plurima...
15. Cum haec ita se habeant, quae insania est, paucis de Filio et Spiritu sancto
commutatis, quae apertam blasphemiam praeferebant, caetera ita ut scripta sunt
XX Origenes
protulisse in medium et impia voce laudasse, cum utique et illa et ista de uno
impietatis fonte processerint?
Augustinus, De civ. dei XI 23 (De errore, in quo Origenis doctrina cul-
patur): Hine Origenes iure culpatur. In libris enim, quos appellant Περὶ ἀρχῶν,
id est De principiis, hoc sensit, hoc scripsit (d. h. Lehren vom Fall und der Ein-
kórperung der Seelen).
Sokrates, hist. eccl. VI 13 (Sokrates verteidigt den Origenes; sein Gewährs-
mann ist wohl hauptsächlich der Arianer Timotheos, der πανταχοῦ re τὸν Ὠριγένην
ἐχάλει ὡς ἀληϑῆ μάρτυρα τῶν ὑπ᾽ αὐτοῦ λεγομένων, hist. eccl. VII 6. Sokrates
berichtet, daß Origenes zuerst von Methodius von Olympus, dann von Eustathius
von Antiochia und Apollinarius, zuletzt von Theophilus angegriffen worden sei.
Jeder habe nur einzelne Ansichten des Origenes bekämpft, die andern also ge-
billigt. Methodius habe später in dem Dialog Zevov seine frühere Stellung zu
Origenes widerrufen): ϑανάσιος δὲ... ἐν τοῖς κατὰ ᾿Αρειανῶν λόγοις μεγάλῃ
τῇ φωνῇ μάρτυρα τῆς οἰχείας πίστεως τὸν ἄνδρα καλεῖ, τοὺς ἐχείνου λόγους τοῖς
ἰδίοις συνάπτων καὶ λέγων" -Ὁ ϑαυμαστός φησι καὶ φιλοπονώτατος Ὡριγένης τάδε
περὶ τοῦ υἱοῦ καὶ ϑεοῦ τῇ ἡμετέρᾳ δόξῃ μαρτυρεῖ, συναΐδιον αὐτὸν λέγων τῷ
πατρίς. ἔλαϑον οὖν ἑαυτοὺς οἱ λοιδορήσαντες RoıyEvnv βλασφημήσαντες xal τὸν
ἐπαινέτην αὐτοῦ Adavdoıov. Vgl. Περὶ ἀρχῶν IV 4, 1 (28), S. 349, 15 ff und
oben S, XVI.
Ebenda VI17: Ἐρωτηϑεὶς [scil. Θεόφιλος! οὖν ὑπό τινος, πῶς ἃ ἀπεχήρυξε
ταῦτα ἀσπάζεται πάλιν, ταῦτα &nexoivato* Τὰ Ὠριγένους ἔοιχε βιβλία λειμῶνι
πάντων ἀνϑέων. εἴ τι οὖν ἐν αὐτοῖς ἐφεύρω καλόν, τοῦτο δρέπομαι, εἰ δέ τί μοι
ἀκανϑῶδες φανείη, τοῦτο ὡς κεντοῦν ὑπερβαίνω. Das letztere traf wohl vor allem
bei Περὶ ἀρχῶν zu.
Leontius Byzant., De sectis, Act. X 4—6 (Migne SGr 86, 1, 1264 ff):
"Ἄξιον δὲ xal περὶ Roıyevovs καὶ τῶν αὐτοῦ δογμάτων εἰπεῖν. ὁ τοίνυν Ὠριγένης
ἀρχαῖος ἄνϑρωπος ὧν τῶν πρὸ Κωνσταντίνου γενομένων μέγας τε ἦν χαὶ πεπαι-
δευμένος εἰς τὴν ἁγίαν γραφὴν γραμματικός τε ἦν... . . Περὶ δὲ τὰ δόγματα
τοιοῦτος ἦν. ὑπόβασιν ἔλεγε τοῦ υἱοῦ, ὥσπερ μετὰ ταῦτα οἱ Agtuavol ἀπολο-
γοῦνται ὕπὲδξρ αὐτοῦ λέγοντες ὅτι οἱ ἀρχαῖοι τῶν πατέρων οὐκ ἐφρόντιζον ἄκχρι-
βολογίας. μήπω γὰρ ἀναφανεισῶν τῶν αἱρέσεων ἁπλούστερον ἐχέχρηντο ταῖς
λέξεσιν" 'Ove δὲ ἀνεφάνησαν, τότε ἤρξατο ἕχαστος τῶν πατέρων ξαυτὸν ἀσφαλίζε-
σϑαι. ἡμεῖς δὲ λέγομεν ὅτι οὐχ ὡς ἁπλούστερον χεχρημένος ταῖς λέξεσιν ὑπόβασιν
ἐδόξασεν, ἀλλὰ τῷ ὄντι ἰσχυρῶς ἀντελαμβάνετο τούτου τοῦ δόγματος... ..
(5.) Τὸ δὲ περὶ τῆς προὐπάρξεώς ἐστι καὶ ἀποκαταστάσεως. Dann folgen Citate
aus Περὶ ἀρχῶν 18,1, S. 95, 14ff. Il 10, 8, S. 182, 16ff mit Widerlegung.
Facundus Hermian, Pro defens. trium Cap. 16 (Migne SL 67, 556 f): Non
enim credendum est Origenis deliramentis, qui suspicatur humanarum animarum
substantias longe ante quam in corporibus essent, non solum fuisse, verum etiam
peccasse et prius quidem mentes, postea vero animas factas, cum pro peccatorum
suorum meritis in corpora truderentur, cum dieat apostolus (Röm. 9, 20) und IV 4
(67, 627): asserentis (scil Origenis) animas humanas ante corpora in quadam
beata vita praeexstitisse, et omnes, quae fuerint aeterno supplicio destinatae, in
pristinam beatitudinem cum diabolo et angelis eius restitui. Vgl. Περὶ ἀρχῶν
118,3. 10, 8.
Kaiser Justinian gibt seinem Brief an Mennas (bei Mansi IX 489) am
Schluß eine Sammlung von Stellen aus Περὶ ἀρχῶν bei, die den Verfasser nach
Einleitung. A. Entstehung und Bezeugung von Περὶ ἀρχῶν XXI
Meinung des Kaisers der Ketzerei überführen, geht aber auch in dem Brief selbst
auf einzelne Stellen von Περὶ ἀρχῶν ein, um die angebliche Gottlosigkeit des
Origenes zu beweisen. Die Schrift Περὶ ἀρχῶν wird nicht überall ausdrücklich
eitiert, ist aber sicherlich fast immer gemeint. Ich gebe einige Proben. Προσ-
τίϑησι δὲ ταῖς ἑαυτοῦ βλασφημίαις καὶ τοῦτο, ἐν τῷ Περὲ ἀρχῶν αὐτοῦ πρώτῳ
λόγῳ ἐπ᾽ αὐτῆς λέξεως εἰπὼν οὕτως (ρ. 489 Β). — Τί γὰρ ἕτερον παρὰ τὰ τῷ
Πλάτωνι εἰρημένα τῷ τὴν Ἑλληνιχὴν μανίαν πλατύναντι ᾿Ωριγένης ἐξέϑετο; ἢ
παρὰ τίνος ἑτέρου 'ἄρειος λαβὼν τὴν οἰχείαν συνεγράψατο νόσον; (p. 492 CD). —
Ἔστι δὲ 7 τοιαύτη χακοδοξία τῆς ᾿Ωριγένους φρενοβλαβείας" ὃν xai οἱ πατέρες
ἡμῶν ὡς διαστρέφοντα τὴν ἀλήϑειαν ἀπεχήρυξαν καὶ ἀνεϑεμάτισαν. οὐ γὰρ
ἐφρόνησεν ὡς Χριστιανός, ἀλλὰ ταῖς Ἑλλήνων ἀχολουϑήσας φλυαρίαις πεπλάνηται
(p. 512B). — Am Schluß (p. 521E—524 D) fordert der Kaiser den Mennas und
die andern Bischófe auf, das Anathem über Origenes auszusprechen. Dann folgen
(p. 524 E—533 A) die Auszüge aus Περὲ ἀοχῶν, neun ketzerische Lehren des Origenes
(p. 533 A—D: Präexistenz der Seelen, der Seele Jesu, des Leibes vor der Geburt,
Wesen Christi, kugelförmige Auferstehungskörper, beseelte Himmelskórper, Wieder-
holung des Leidens Christi, Begrenzung der Macht Gottes, Begrenzung der ewigen
Strafen) und endlich das Anathem.
Διδασκαλία τοῦ ἁγίου Βαρσανουφίου enl Αὐρηλιανοῦ ἐπισχόπου Γάζης
περὶ τῶν ᾿Ωριγένους, Εὐαγρίου xal Διδύμου φρονημάτων ed. Montfaucon in Bibl.
Coisl. p. 394 (Migne SGr 39, 240): Αδελφὸς ἠρώτησε τὸν ἅγιον γέροντα τὸν ἀββᾶν
Βαρσανούφιον λέγων" Οὐκ οἶδα, Πάτερ, πῶς ἐνέπεσα sic τὰ βιβλία τοῦ ᾿Ωριγένους
xal Διδύμου xal εἰς τὰ Γνωστιχὰ Εὐαγρίου xal εἰς τὰ τῶν μαϑημάτων αὐτοῦ.
zul λέγουσιν ὅτι οὐκ ἐδημιουργήϑησαν αἱ τῶν ἀνθρώπων ψυχαὶ μετὰ τῶν σωμά-
των, ἀλλὰ προὐπῆρχον αὐτῶν νόες γυμνοὶ οὖσαι, τουτέστιν ἀσώματοι. ὁμοίως
χαὶ οἱ ἄγγελοι νόες γυμνοὶ ἦσαν, xci οἱ δαίμονες vósc γυμνοὶ ἦσαν. καὶ οἱ μὲν
ἄνϑρωποι παραβάντες χατεδιχάσϑησαν εἰς τὸ σῶμα τοῦτο. οἱ δὲ ἄγγελοι γεγόνασιν
ἄγγελοι, τηρήσαντες ξαυτούς, οἱ δὲ δαίμονες ἀπὸ πολλῆς χαχίας τοιοῦτοι γεγόνα-
σιν" καὶ ὅσα ἄλλα λέγουσιν τοιαῦτα. χαὶ πάλιν, Oti δεῖ μέλλουσαν χόλασιν τέλος
λαβεῖν, καὶ ἔχουσιν oi ἄνθρωποι καὶ οἱ ἄγγελοι καὶ οἱ δαίμονες ἐπανελϑεῖν ἧς
(fort: ὡς] ὑπῆρχον vósc yvuvot ὃ λέγουσιν ἀποχατάστασιν. Vgl. Heoi ἀρχῶν
ΠΟΤ 1E8,3. 10,8.
Isidorus Hisp., Etymol. VIII 5, 40 (Migne SL 82, p.356): Origeniani ab Origene
auctore exorti sunt, dicentes quod non possit Filius videre Patrem, nec Spiritus
sanetus Filium. Animas quoque in mundi principio dieunt peccasse et pro diver-
sitate peccatorum a coelis usque ad terras diversa corpora, quasi vincula, meruisse,
eaque causa factum fuisse mundum. Vgl. Περὶ ἀρχῶν I1, 8. ILS, 3. 4.
Isidorus Hisp. Carm. Nr. 4 (ed. A. Riese, Rhein. Mus. 1910 S. 497 Wey):
1 Ille ego, Origenes, doctor verissimus olim,
Quem primum fidei Graecia clara dedit,
Celsus eram meritis et clarus copia fandi:
Praeruptus subito lingua nocente rui.
Ὁ Condere, si credis, studui tot milia libros,
Quot legio missos ducit in arma viros.
Nulla meos umquam tetigit blasphemia sensus,
Sed vigil et prudens, tutus ab hoste fui.
Sola mihi casum Periarchon dicta dederunt,
10 His me coniectum impia tela premunt.
XXII . Origenes
So der von A. Riese im Rhein. Mus. neu herausgegebene Text. Folgende Va-
rianten finden sich im Cod. Par. 12125 lat. saec. IX (G) fol. 1v (wo das von dem
Marginator saec. XII geschriebene Stück die Überschrift hat: Titulus Origenis
super tumulum eius, a se ipso conpositus): 2 Graecia] gra — gratia 3: 4
5 Si mihi credere vis libros tot milia scripsi, daneben umrahmt: sex milia
sexcentos sexaginta sex 6 ducit] mittit S Sed probus atque vigil 10 impia)
undique. Vgl. Huet, Origen. II, IV sect. 3, 17 p. 228.
Maximus Confessor, Schol. in libr. De ecclesiast. hierarchia Dionys. Areo-
pag. Cap. VI $6 (Migne SGr 4, 173): My ovv τις τῶν "Qoiycvovc μυστῶν οἰέσϑω
τὸ παρὸν ῥητὸν συνηγορεῖν τῇ xcxonioto αὐτοῦ don, φάσκων ὅτι dei πτῶσις καὶ
ἀνόχλισις xcl μετάπτωσις τῶν οὐρανίων γίνεται νοῶν, ὥς φησιν ᾿Ωριγένης μὲν ἐν
τῷ Περὶ ἀρχῶν πρώτῳ λόγῳ οὕτως" Ὁ τοίνυν λόγος οἶμαι κτλ. (es folgen zwei
kleine Bruchstücke, 5. unten Β V 8).
Ebenda Cap. VII, I $ 2 (Migne SGr 4,176): zu Ψυχαῖς συζυγίας. Alge-
τικοί τινες τότε γεγόνασιν, ὡς οἱ περὶ Σίμωνα τὸν μάγον καὶ τοὺς σὺν αὐτῷ, ot-
τινες αἰϑέριον ἔφασχον εἴγε καὶ ἄρα ἔσεσϑαι σῶμα ταῖς ψυχαῖς. Ἰστέον δὲ Ori
ὲ ᾿Ωριγένης τὸ αὐτό φησιν ἕν τινι τῶν αὐτοῦ συγγραμμάτων" ἐν ἀλλοις δὲ καὶ
αὐτὸ παντελῶς ἀπαρνεῖται, πᾶσαν σωματικὴν φύσιν εἰς ἀνυπαρξίαν χωρεῖν
(vgl. unten S. 281 Test. 6—12) δογματίζων. ᾿ἀνάγνωθϑι Me900iov τοῦ ἁγίου μάρτυρος
xal Ὀλυμπίου ᾿Αϑριανουπόλεως ἐπισχύπου τῆς “υχίας τὰ zart’ αὐτοῦ ὑπ᾿ αὐτῶν
περὶ ἀναστάσεως γραφέντα καὶ ᾿ἀντιπάτρου τοῦ Βόστρων ἐπισχύπου, καὶ μαϑήσῃ
τὴν μυϑώδη αὐτοῦ χαὶ ἀλλόκοτον ληρωδίαν.
Anastasius Sinait, Viae dux cap. V De sanctis concilis (Migne SGr 89,
102): γέγονεν ἐπὶ Ἰουστινιανοῦ τοῦ βασιλέως 5 πέμπτη oixovusvux!; σύνοδος κατὰ
᾿Ωριγένους καὶ Διδύμου xal Εὐαγρίου τῶν ματαιοφρόνων, λεγόντων τὰς ἡμετέρας
ψυχὰς μετὰ τῶν δαιμόνων ἐξ οὐρανοῦ καταπεσεῖν εἰς τὰ σώματα ἡμῶν, καὶ ὅτι
τέλος ἔχει ἡ κόλασις, καὶ ἀποχαϑίσταται δι᾿ αὐτῆς πάλιν ὁ διάβολος εἰς τὴν ἀρ-
χαίαν αὐτοῦ τάξιν τὴν ἀγγελικήν. χατέχρινε δὲ ἣ αὐτὴ ἁγία σύνοδος xal Σεβῆρον
χαὶ τὸ φρόνημα αὐτοῦ xal πάντα τὸν λέγοντα προὐπάρχειν τὰς ψυχὰς ἡμῶν πρὸ
τῶν σωμάτων. Vgl. Περὶ ἀρχῶν 18, 1. I1 10, 8, S. 182, 16ff. Die Verurteilung der
drei Theologen durch die fünfte ökumenische Synode wird ganz ähnlich auch von
Photius, Ep. I 1. 8 (Migne SGr 102, 592 D 044) berichtet.
Johannes Damasc., De fide orthod. I1 12 (Migne SGr 94, 1, 921): "Aue de
τὸ σῶμα καὶ ἡ ψυχὴ πέπλασται, ov τὸ μὲν πρότερον τὸ δὲ ὕστερον κατὰ tà "2oi-
γένους ληρήματα. Ebenda IV 6 (1112): Οὐχ ὥς τινες ψευδηγοροῦσι, πρὸ τῆς ἐκ
Παρϑένου σαρκώσεως ὁ νοῦς ἡνώϑη τῷ ϑεῷ λόγῳ καὶ ἐκ τότε ἐχλήϑη Χριστός"
τοῦτο τῶν Φριγένους ληρημάτων τὸ ἀτόπημα [l. ἀτοπώτατον ἢ), προΐπαρξιν ψυχῶν
δογματίσαντος. Vgl. Περὶ ἀρχῶν IV 4, 431), S. 353, 13.
Photius, Bibl Cod. 8 p. 3b 4aB.: Ἠνεγνώσϑη ᾿Ωριγένους τὸ Περὲ ἀρχῶν,
λόγοι δ΄ (dann folgt eine kurze Inhaltsangabe nach den Capitelüberschriften).
Johannes Scotus Erigena, De divis. nat. V (Migne SL 122, 929 A—930 D):
et quod non in omni rationali creatura >mors aculeusque eius. peccatum dico,
omnisque malitia interitura sit, sed in parte creaturae interimentur, in parte per-
manebunt, audi magnum Origenem, diligentissimum rerum inquisitorem, in tertio
libro Περὶ ἀρχῶν de consummatione mundi, hoe est de summo bono, ad quod
universa rationabilis natura festinat, ut >Deus omnia in omnibus site: non enim
alia consummatio mundi est praeter Deum, >omnia in omnibus esse« tractantem
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXIII
' et dicentem: Quae sint ergo ista omnia — — — recipere non possunt — IIeol
ἀρχῶν ΠῚ 6, 2—5, S. 283, 12—287, 9.
Über die Nachwirkungen von Περὶ ἀρχῶν im Mittelalter bis zu
den Katharern und weiter bis zu Saint-Martin vgl. Denis, De la philos.
d’Origene p. 567—011.
B. Handschriftliche Überlieferung.
Das griechische Original von Περὶ ἀρχῶν scheint für immer ver-
loren zu sein, wenigstens ist bis jetzt keine Spur von dem Vorhanden-
sein einer griechischen HS, die das ganze Werk enthielte, aufgetaucht.
Als letzter hat der gelehrte Photius eine solche HS eingesehen und in seiner
Bibliothek (Cod. 8) beschrieben. Daß aber Περὶ ἀρχῶν im griechischen
Original in den Jahrhunderten nach Photius aus dem Orient in das
Abendland gekommen sei, erscheint mir nicht wahrscheinlich. Bessa-
rion, der eifrigste Sammler von Origenes-HSS!, hätte sicherlich eine
Abschrift anfertigen lassen, wenn er durch seine Agenten Kunde von
dem Original bekommen hätte. Aber ihm wie seinen Zeitgenossen
waren nur die beiden in der Philokalia überlieferten griechischen Bruch-
stücke bekannt. Seitdem aber sind auch die Bibliotheken des Ostens
so oft und sorgfältig durchforscht worden, daß wir wohl die Hoffnung
auf Wiederentdeckung des Originals aufgeben müssen.
Unsere Kenntnis von Περὶ ἀρχῶν beruht demnach hauptsächlich
auf der in zahlreichen HSS erhaltenen lateinischen Übersetzung Rufins.
Zur Ergänzung und Correctur derselben dienen zwei größere und
mehrere kleinere griechische Bruchstücke, ferner das erste, von Rufin
ins Lateinische übersetzte Buch der Apologie des Pampbilus für Origenes,
endlich einige Überreste der leider verlorenen lateinischen Übersetzung
des Hieronymus.
I. Die Übersetzung Rufins.
1. Die Handschriften.
Ich stelle hier die wichtigsten HSS, die auch sämtlich für Her-
stellung des Textes herangezogen worden sind, voran und lasse dann
deren nachweisbare Abschriften und die spüteren und für die Text-
herstellung nicht in Betracht kommenden HSS folgen.
1) Vgl. Origenes, Werke I S. XVII.
XXIV ' Origenes
1. Codex Augiensis, jetzt Nr. CLX in der Großherzoglich Ba-
dischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe, wohin nach dem Ka-
talog dieser Bibliothek (I, 1891, S. 18) die Handschriftensammlung des
Benedietinerklosters auf der Insel Reichenau in ihrem Bestand vom
Jahre 1804 überführt worden ist. Auf dem Vorderdeckel ist eine alte
Zahl, vermutlich 39, aufgeklebt; darüber der Inhalt, ebenfalls auf einem
aufgeklebten Zettel mit alter Schrift geschrieben: Ruffinus in libros
origenis periarchon quod de prineipiis vel principalibus diei potest !.
Außer den vollständigen 4 Büchern Periarehon auf fol. 17—111* mit
dem Anfang fol 1r: INCIPIT PROLOGUS RUFINI PRBI AD MA-
CHARIUM. Seio quam plurimos ... fol. 1v: INCIPIT LIBER PRIMUS
PERIARCON ORIGENIS EMENDATUM enthält die HS auf fol. 111v
—113" noch Excerpte aus dem ersten Buch der Apologie des Pam-
philus, denen die vollständige praefatio Rufini vorausgeht, und Excerpte
aus der Schrift Rufins De adulteratione librorum Origenis (= Lom.
XXIV 289, 1. 388, 18. 383, 17. 929, 2. 362, 15, 370, 3. 379, 102298716:
XXV 398,9—400, 9), Ende: fol. 113Y... que a regno di separat eos
qui tales sunt DECLINAMUS. Fol. 114 ist leer, fol. 1151 enthält
2 Hexameter von jüngerer Hand: Sordida quaeque placent iniustis
quos gravat ira Utque malos placent iustos erutiant male lingua. Das
zum Schreiben verwendete Pergament ist teils geglättet, teils nur wenig
bearbeitet, teilweise dünn, meist aber stärker, oft ungleich und mit
Löchern versehen, auch nicht gleichmäßig beschnitten. Das Format ist
Großquart (28 >< 241}. cem, Schriftraum: 201/, ><19cem durchschnittlich).
Auf jeder Seite stehen 27 mit trockenem Griffel gezogene Zeilen, die
aber beim Schreiben nicht immer sorgfältig beachtet worden sind.
Quaternionenangaben (Buchstaben A bis Q und Zahlen I bis XVI) sind
am Ende jeder Lage erhalten, wie die folgende Übersicht zeigt: fol. 1—8:
A 1,9—16: B II, 17—24: C III, 25—31 (1 Blatt fehlt): D ΠΗ], 32—39:
E V, 40—47: F VI, 48—55: G VII, 56—61 (2 Blätter fehlen): H VIII,
62—69: I VIIII, 70—77: K X, 78—585: L ΧΙ, 86—87 (6 Blätter fehlen):
M XII, 88—95: N XIII, 986—103: O XIII, 104—111: P XV, 112—115
(4 Blätter fehlen: Ὁ XVI. Im ganzen sind 5 Blätter ausgeschnitten,
aber nicht mitgerechnet worden. Die 16 Lagen sind ungleich groß,
sodaß nicht 128, sondern nur 115 gezählte Blätter vorhanden sind.
Die IV. Lage hat also nur 7, die VIII. 6, die XII. 2, die letzte 4 Blätter.
Es fällt auf, daß Lage VIII und Lage XII am Schluß größere Schrift
aufweisen. Ob sich zwei Schreiber in die Arbeit geteilt haben, oder
1) Die hier und anderswo gebrauchten Abkürzungen löse ich in der Regel
aut, außer wo ein Grund für ihre Beibehaltung vorlag.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXV
ob der eine Schreiber das neue Buch mit einer neuen Lage hat be-
ginnen wollen, ist nicht klar. Rubra fehlen; die Tinte ist dunkel und
deutlich zu lesen, die Initialen sind einfach und kunstlos. Wir haben
also keine Prunk- sondern eine Gebrauchshandschrift vor uns, die
dem Schriftcharakter nach am Anfang des X. Jahrhunderts entstanden
zu sein scheint. Entweder hat ein Schreiber das Ganze zu verschie-
denen Zeiten und mit teilweise verschiedener Schrift geschrieben, oder
es haben sich zwei Schreiber von derselben Schule in die Arbeit ge-
teilt. Bei dieser Annahme würde sich die teilweise Verschiedenheit der
Schrift leichter erklären. Die offene Form des a, die anfangs vorherrscht,
wird nämlich von fol. 11 ab seltener, hört fol. 13r fast ganz auf, be-
ginnt aber fol. 15r, dann fol. 53v, 60*, 71r, 102r streckenweise wieder
aufzutauchen. Ferner ist fol. 30v sehr flüchtig und schlecht, fol. 317,
441 sind sehr groß, fol. 60v, 61r, 52r, 877 verschieden, bald größer bald
kleiner geschrieben. Jedenfalls merkt man der Schrift oft die Eile des
Sehreibers an. Wenn auch Abkürzungen im allgemeinen selten und
meist nur am Zeilenende angewendet sind, so finden sich doch zahl-
reiche Auslassungs- und Flüchtigkeitsfehler, die sich an manchen Stellen
geradezu häufen. Außer Buchstaben sind Silben und Worte öfters über-
gangen worden; so lesen wir z. B. iustiam (statt iustitiam), miseridiae
(st. misericordiae), pectum (st. peecatum), restuat (st. restituat). Umge-
kehrt sind Silben verdoppelt worden, z. B. definititio, virtutute. Falsche
Worttrennung (von Il. H. corrigiert) findet sich z. B. S. 287, 17: terre-
natum. deinde (I. H.. Von Abkürzungen begegnen außer den conven-
tionellen und saeralen, wie dd ihu xpo ıu xpiane sce, auch: aut, com-
mtieias, e1 (= eius), gle, I, nra, om (= omnes), omps (= omnipotens),
prop und ppt (= propter), scdm (— secundum), scla, st (= sunt), ura
(= vestra), sowie -àr (= -arunt) und der nach links offne Haken für
die Endung -us. Die orthographischen Einzelheiten sind unten im
4. Abschnitt gesammelt. Die I. Hand hat einige Schreibfehler verbessert
und Auslassungen am Rand nachgetragen. Von ihr ist eine ziemlich
gleichzeitige II. Hand zu unterscheiden, die mit trocknem Griffel Ver-
besserungen über der Zeile oder auch am Rand beigefügt und dann
durch ein »« am Rand auf diese Verbesserungen hingewiesen hat, da-
mit sie nicht übersehen würden. Dieselbe oder eine jüngere Hand hat
mit Blei einige Randbemerkungen (Inhaltsangaben) geschrieben. End-
lieh ist mit Sicherheit eine III. jüngere Hand (etwa saee. XIV/XV) fest-
zustellen, die meist nö oder nö bn (= nota bene) mit gelegentlichen
Zusätzen an den Rand schreibt. Auch von 11]. Hand findet sich Nota
und R (= require), letzteres auch gelegentlich von I. Hand, am Rand.
Die Handschrift ist gut erhalten (nur das erste Blatt ıst auf der
Origenes V. (}
XXVI Origenes
Vorderseite dunkler geworden, weil das Vorsetzblatt fehlt, und in den
ersten Blättern finden sich einige Wurmlöcher) und verdankt die gute
Erhaltung dem alten interessanten Einband. Dieser besteht aus zwei
Eichenholzdeckeln, die oben und unten, und außerdem durch drei Per-
gamentstreifen in der Mitte, auf welche die Lagen aufgereiht sind, zu-
sammengehalten werden. Die drei Pergamentblätter, welche ursprüng-
lich. hinten und auf jeder Innenseite der beiden Deckel aufgeklebt waren,
fehlen jetzt. Die Schrift der Blätter ist aber teilweise auf den Deckeln
abgedruckt. Mit Hilfe eines Spiegels lassen sich einzelne Worte lesen,
z. B. Exaudi nos misericors — ORAT VESPERTINA SUP MALA —
Vox nostra te dne semper deprecetur et ad aures tuae pietatis ascendat.
Diese Proben zeigen, daß die Pergamentblätter Gebete enthalten haben !.
Endlich ist noch hervorzuheben, daß fol. 10 mehrere Lücken aufweist.
Offenbar ist hier die Vorlage teilweise unleserlich gewesen. Daraus
kann man schließen, daß auch die Vorlage mit Periarchon, d. h. mit
dem Prologus Rufini prbi ad Macharium begonnen hat, und daß das
erste Blatt ohne genügenden Schutz gewesen und beschädigt worden
ist. Ich habe die HS in Jena vom September bis Dezember 1902 voll-
ständig verglichen, wobei ich eine von Professor Johannes Wrobel an-
gefertigte und der Berliner Kirchenväter-Commission überlassene Colla-
tion zugrunde legen konnte. Als Collationsexemplar diente für diese
und die andern von mir verglichenen HSS die Ausgabe von Migne,
Patrol. gr. latine tantum edit. tom. VIII, Paris 1856.
2. Codex Bambergensis B IV 27 (953), früher bibl. cathedr. A 66,
membr., saec, XI, in Folio (29,8 >< 22,4 em, Schriftraum: 22,8 14,5 em),
148 foll.?, 30—32 mit Griffel gezogene Linien auf jeder Seite. Inhalt:
1. fol. 17—147r die 4 BB. von Origenes Periarchon interprete Rufino
vollständig, jedem Buch geht eine ausführliche Capitulatio voraus; 2.
fol. 147v, 148" Excerpte von jüngerer Hand, etwa saee. XIII, über die
Seelen der Heiligen, Jacob, die ersten Menschen, Bibelübersetzungen,
Heiligenverehrung nach Augustin u. a.
Das Pergament ist teils dick, teils dünn und beschnitten. Quater-
nionenzahlen, teilweise erhalten, sind am Ende jeder Lage angegeben
gewesen. Die Lagen haben acht, aber auch weniger Blätter enthalten.
Die Tinte ist meist dunkel und gut zu lesen. Initialen sind einfach,
mit Tinte geschrieben. Die Rubra zeigen ein blasses Rot. Der Schreiber
hat sorgfältig und mit kräftiger Hand geschrieben, Abkürzungen (außer
1) Bei der Entzifferung in Jena, Herbst 1902, hat mir Ernst von Dobschütz
wertvolle Hilfe geleistet.
2) Bei Jaeck, Beschreibung der öffentl. Bibl. zu Bamberg, Nürnberg 1831 S. 120
Nr. 953 sind nur 147 foll. angegeben.
Beeren "TT
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXVII
den gebräuchliehsten) und Randnoten sind sehr selten. Eine II. Hand
scheint den Codex durchceorrigiert und auf jeder verso-Seite mit feiner
kleiner Schrift: periarchon, und recto: hb III III {ΠῚ geschrieben zu
haben, wovon der Buehbinder nur Spuren übriggelassen hat. Eine
jüngere III. Hand hat einige Namen an den Rand geschrieben, die im
Text vorkommen. Vgl. unten S. XXXV.
Die HS stammt, wie mir Herr Bibliothekar Fischer am 4. März
1902 mitgeteilt hat, aus der Dombibliothek und ist dort 1611 auf Ver-
anlassung des Dompropstes Erasmus Neustetter gen. Stürmer und des
Domdechanten Hector von Kotzau mit dem schónen Einband (Holz-
deckel mit geprefitem Schweinsleder überzogen) versehen worden. Sie
wird in dem von Becker, Catalogi $ 80 abgedruckten HSS-Verzeichnis
des Coenobium S. Michaelis Bambergae a. 1112—23 unter Nr. 214 und
in dem Katalog der Bamberger Domeapitel-Bibhothek saec. XIII gleich zu
Anfang erwühnt (vgl. Petzholdts N. Anzeiger f. Bibl. u. Bibl.-Wiss. 1577
S. 276 und Jaeck, Beschr. d. Bamb. Bibl. II p. XLIII) und ist vielleicht
von Kaiser Heinrich Il. dem Domstift überwiesen worden; vgl. O. Hart-
wig, Centralbl. f. Bibl. III (1886) S. 165. Ich habe die HS vom Dezember
1901 bis Februar 1902 ın Jena verglichen.
3. Codex Casinensis Nr. 343 membr., in Grofiquart. Die HS ist
aus zwei Teilen zusammengesetzt: 1. fol. 1—126 (p. 1—252) saec. XII
enthält 30 Homilien des Origenes, und zwar 17 über Genesis und 13
über Exodus, 2. fol. 127 Y— 198v (p. 254—396) saec. X—XI Origenes Peri-
archon, doch unvollständig am Ende. Der Anfang fol. 127v (p. 254)
oben lautet: Preptia ////////// i lib' periar Seio quam plurimos.... Die
HS endigt mit De prine. 111 5,5 (S. 276,11), nur daß dahinter noch die
Capitelübersehrift XIII zu III 5,6: Que s(it) eausa ut übü di.... ipse patri
subieiendus dieitur;: (Rubrum) folgt. Dies sind die letzten Worte der
dunkel und unleserlich gewordenen letzten Seite. Offenbar haben sich
die folgenden Quaternionen, die den Rest des Ill. Buches und das IV.
Bueh enthielten, schon vor Jahrhunderten abgelóst und sind verloren
gegangen; dadureh ist p. 396 die letzte Seite, und ohne Schutz dunkel und
schadhaft geworden. Die HS zeigt dieselbe Capitulatio vor Buch [ -- ΠῚ
wie Codex B, doch ist Codex C älter als B und in langobardischer
Schrift, die in zwei Columnen angeordnet ist, geschrieben. Auf jeder
Seite stehen zweimal 36 Zeilen. Die Sehrift ist klar, kráftig und bis
auf wenige Stellen gut zu lesen. Correcturen der 1. Hand sind selten,
bäufiger die einer II. wohl gleichzeitigen Hand, die den Text von Fehlern
gereinigt, aber gelegentlich auch falsch verbessert hat. Im Text finden wir
häufige Auslassungen infolge von Homoioteleuton, e und e und ae wer-
den ziemlieh willkürlich verwendet; das a zeigt meist eine oben etwas
C*
XXVIII ' Origenes
geöffnete Form. Die Initialen sind einfach, die Rubra nicht mit Un-
eialen geschrieben. Abkürzungen für et, sed, enim, post, sunt, est (am
Zeilenende), auch für qua, homo, david und misericordia finden sich,
allerdings nicht häufig, vor. Bemerkenswert ist der gelegentliche Ge-
brauch von Aecenten zur Bezeichnung der richtigen Betonung einiger
Wörter, sowie die Setzung des Fragezeichens zu Anfang des betreffen-
den Satzes. Randnoten von I. Hand sind sehr selten. Eine grólere
Randbemerkung einer jüngeren Hand (etwa saec. XIV—XV) steht auf
p. 257; sie handelt, soweit ich sie mit Amellis Hilfe habe entziffern
kónnen, von der Ketzerei des Origenes.
Codex C ist von A. Reifferscheid (Bibl. patr. lat. Ital. Il 420 f) genau
beschrieben; vgl. auch Montfaucon, Bibl. Bibl. I 226 C Nr. 343. In dem
HSS-Katalog vom Jahre 1532, welchen der Cod. Vat. 3961 enthält, ist
Codex C erwähnt, vgl. Bibl. Casin. vol. I (1874) p. XVIII. LXIV. LXXXII;
er ist wohl in Monte Cassino selbst geschrieben worden. Im Juli und
August 1903 habe ich die HS im Archiv des Klosters selbst verglichen.
4. Codex Parisinus-Sangermanensis (ursprünglich Corbeiensis) lat.
Nr. 12125 membr., saec. IX, in Großquart (31!/, » 26!/; em, Sehrift-
raum: 22 >< 19 em) mit der Signatur: Sti Germani a Pratis N. 199 olim
104, lib 561 pet corbeie Origenis de principis, enthält 1. fol. 1* von
einer Hand saec. XII, welche einige Randnoten im Codex geschrieben
hat, acht Zeilen mit der Überschrift: Titulus Origenis sup tumulum eius,
a se Ipso cöpositus (vgl. oben S. XXI), 2. fol. 2* em Fragment des Hiero-
nymus, De vir. ill. LXXV über Pamphilus, 3. fol. 27—2v Inhaltsangabe
des Codex: In hoe codice sunt libri origenis de periarchon id est de
principus sive prineipatibus IIII. nee non et apo///logetieum scı pam-
phyli martyris pro origene primus liber continet haee, 4. fol. 2vY—32v
das von Rufin übersetzte I. Buch der Apologie des Pamphilus mit dem
Prolog Rufins, Anfang: Cognoscendae veritatis amore permotus...
Ende: faciliora peccata sunt, 5. fol. 32Y— 37r Rufin, De adulteratione
librorum Origenis liber secundus, Anfang: In his quae in superiore
libro... Ende: declinamus, 6. fol. 37"—156Y Origenis Periarchon voll-
ständig mit den zwei Vorreden Rufins vor Buch I und Ill, Anfang:
Scio quam plurimos... Ende: sentiendum est. Endlich ist noch ein
Blatt, fol. 157, mit alter Schrift saec. IX oder X, angeklebt, Anfang:
inponi. aliud euidam similitudini... Ende: ut se inclinavit ad dm ad-
orandum. id utique. Der Inhalt ist eine allegorische Erklärung von
Gen. 37, 31—33. Am untern Rand der Rückseite steht: qt. II, also
haben wir hier das letzte Blatt des III. Quaternio, dem ursprünglich
noch 23 Blätter (vermutlich die Erklärung von Stellen aus Gen. 1—37,
30) vorausgegangen sind.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXIX
Die HS, auf Pergament von verschiedener Dicke und Güte zwar
nieht ganz gleichmäßig, aber meist sehr schön und mit wenigen Correc-
turen wohl von einer Hand! geschrieben und mit prächtigen Initialen und
Überschriften vom Rubricator geschmückt, ist sehr gut erhalten. Ab-
kürzungen außer den conventionellen: do dno spm sem ihm xpm aplm
eplae ecela frs eps irl S 8 c» u.ä. sind nicht häufig, doch finden sich
folgende: eet er dr timtium s.(— sive) au q«(— quia) qm (qn qum) pter
tiam oma omps quib. spälibus relq q. (— que) earx iterx verx -m$ oder:
-m (= -mus) min$ (= minus) -t (— -tur) Ferner sind nt rt st ur us ns
ND, besonders am Zeilenende, auch No Ex Et 51 zu einer Ligatur ver-
bunden. Das offene, zwei aneinander gerückten c vergleichbare a be-
gegnet dem Leser auch in der Mitte der Worte ziemlich oft. Die ortho-
graphischen Eigentümlichkeiten der HS s. unten im 4. Abschnitt.
Zahlreiche Nägelspuren am Rand weisen auf frühere Benutzung
der HS hin. Correcturen und Nachträge hat entweder der Schreiber
selbst später, oder ein gleichzeitiger Corrector hinzugefügt. Von dieser
I. Hand ist eine jüngere II. Hand, etwa saec. XII, von der die Zeilen
auf fol 1v und Randnoten und grob gezeichnete Hände mit Köpfen
darüber (durch welche bemerkenswerte oder der Erklärung bedürftige
Stellen bezeichnet werden sollen) herrühren, leicht zu unterscheiden.
Vielleicht ist es dieselbe Hand, welche gelegentlich mit dem Griffel etwas
gemalt oder geschrieben hat, was meist unleserlich ist. Quaternionen-
angaben fehlen jetzt, die Numerierung ist modern; es lassen sich aber
folgende 21 Lagen feststellen: 1—9, 10—17, 18—25, 26—33, 34—41,
42—49, 50—52, 53—60, 61-68, 69—76, 77--84, 85—92, 93—100,
101—104, 105—112, 113—120, 121—128, 129—136, 137—144, 145—152,
153—156; nach fol. 156 sind 2 Blätter, vor fol. 51 ist ein Blatt heraus-
geschnitten, und der ersten Lage ist noch ein Blatt zuzurechnen, so-
daß die Zahl der Blätter ursprünglich 160 betrug. Jede Seite enthält
24 gezogene Linien, auf welchen die Schrift steht. Die Tinte ist rotgelb,
die Farbe der Initialen usw. etwas verblaßt.
Die HS ist beschrieben bei Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1125 D
Nr. 104, und bei Delisle, Bibl. de l'école des chartes XXVIII (1867) p.
350 No. 12 125. Sie wird in dem von Delisle (Le Cabinet des MSS
de la bibl. nat. tom. II, Paris 1874, fol, p. 435) veróffentlichten alten
Katalog von Corbie saec. XI/XII unter III Nr. 88 (wohl identisch mit
Nr. 232 des I. Katalogs, ebenda p. 431, vgl. Becker, Catalogi p. 190 u.
279) erwähnt und befand sich also anfangs in der Klosterbibliothek von
Corbie a. d. Somme und ist von da 1. J. 1638 (Delisle a. a. ©. p. 137) nach
1) Vielleicht stammen fol. 53—69 von einem andern Schreiber her.
XXX ' Origenes
St. Germain des Prés und dann in die Pariser Nationalbibliothek ge-
kommen. Der schóne Einband aus rotem Leder stammt aus dem Jahr
1855. Ich habe die HS in Jena Mai bis August 1902 verglichen.
5. Codex Metensis, früher in der Klosterbibliothek S. Arnulfi, seit
1793 in der Stadtbibliothek von Metz, Nr. 225 membr., 5866. X, in Quart
(261/, >< 23 cm, Schriftraum: 19 >< 16 em), enthält 1. Eusebi Hieronimi
ad Riparium presbiterum contra Vigilantium. Anfang: Acceptis pri-
mum litteris tuis... Ende: excidetur et in igne mittetur, 2. Hieron.,
De vir. ill. LXXV über Pamphilus (vgl. oben G), 3. auf dem fol. 31 die
Capitulatio von Periarchon, darüber zwei Zeilen in blasser feiner Schrift,
von denen die obere vom Buchbinder zur Hälfte weggeschnitten ist: In
hoe eodiee sunt libr origenis de [?] periarchon id est de principiis ἃ
* x * [in der Lücke können außer (sive prineipatibus) noch etwa 20
Buchstaben gestanden haben, vgl. oben G] scı pamphil martiris pro
origene primus liber continet hec, 4. fol. 3Y—359r das von Rufin über-
setzte I. Buch der Apologie des Pamphilus mit der Vorrede Rufins:
Ineipit Apologeticum sci Pamphili martyris pro Origene de Periarchon.
Cognoscendae veritatis amore permotus... Ende: et faciliora peccata
sunt, Finit apologetieus pro origene secundum pamfilum martyrem de
greco in latinum translatus, 5. fol 39’—45" Rufin, De adulteratione
librorum orig libri Il. Anfang: In his quae in superiore libro... Ende:
deelinamus. Darunter steht, in Kreuzesform geschrieben: ora pro me
und die Bemerkung des Diakonen Donatus, über die unten im dritten
Abschnitt zu sprechen sein wird, 6. fol. 45r7—171* Origenis Periarchon
vollständig mit den zwei Vorreden Rufins vor Buch 1 und lll, Anfang:
Prologus Rufini prbi in libro primo periarehon origenis presbiteri. Scio
quam plumos [so]... fol 46r unten: Expheit liber sei pamphyli marty-
ris pro origene et rufini prbi pfatio q δὰ transtulit de greco, fol. 46v
oben: Ine. origenis periarchon id est de prineipus sive principatibus.
Omnes qui eredunt... Ende fol. 171* unten: sentiendum est. do vo-
lente et adiuvante legi. Expl Liber IIII in nomine patris et filii et sps
sc. Qui legis memento mei cum veneris in regno di quod paratum
est 5015 ab origine mundi (alles von I. Hand; eine ähnliche Notiz steht
auch vor der praefatio des III. Buchs, ebenso in G, vgl. S. 193, 5 Test.).
Das zum Schreiben verwendete Pergament ist, wie in G, von ver-
schiedener Stärke und Güte. Die Blätter sind nicht numeriert, dafür
aber Quaternionenzahlen angegeben. Anfänglich waren 175 Blätter ın
22 Lagen angeordnet vorhanden, nämlich in der I. und XIX. je 10 Blätter,
in der XV. nur 7 (da ein Blatt wohl als ungeeignet herausgeschnitten
worden ist, der Text zeigt keine Lücke) und in der letzten Lage 4,
in allen übrigen 8. In dem IX. Quaternio sind aber von einem Be-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXI
sitzer oder Leser des Codex aus dogmatischen Bedenken zwei Blätter
entfernt und vorher auf fol. 69Y 7 Zeilen, nachher auf fol. 707 alle
Zeilen bis auf die letzte (halb) ausradiert worden. Der Abschnitt De
fine vel consummatione (16, S. 78,7—85,24) fehlt also jetzt in M, wenig-
stens zum größten Tei. Denn in den beiden radierten Stücken habe
ich noch jedes Wort und jeden Buchstaben aus den Resten feststellen
können, sodaß nur S. 78,14 animum gerit — $. 84,30 in omnibus illis,
d.h. die 2 ausgeschnittenen Blätter, in der H5 M verloren sind. Die
HS ist sonst gut erhalten, nur weisen die letzten Blätter einige Brand-
spuren auf, und das Schluß-Deckblatt ist zerschnitten. Nägeleindrücke
am Rand beweisen frühere Benutzung. Auf jeder Seite befinden sich
23 oder 25 mit dem Griffel gezogene Linien, auf denen die Schritt
steht. Die Tinte ist blaßrötlich, mitunter dunkler. Initialen m Rot
sind selten. Von dem Schreiber, der gelegentlich selbst Schreibfehler
verbessert hat, ist ein ziemlich gleichzeitiger Corrector, der die HS
durehgearbeitet und viele Rasuren vorgenommen hat, und eine dritte
spätere Hand zu unterscheiden. Ganz selten hat noch eine vierte Hand,
wie es scheint, mit schwarzer Tinte und junger Schrift Bemerkungen
gemacht. Die Zahl der Varianten und Randnoten ist sehr gering. Ab-
kürzungen und Ligaturen, z. B. nt st rt ns p p b. (oder b;) ıtüe
c» qq außer den conventionellen, wie ds sps u. à., sind selten und nur gegen
Ende der HS und am Zeilenende häufiger verwendet. Dasselbe oben
offene a der HS G findet sich gelegentlich auch in M. Der Sehreiber
des Codex M verwechselt öfters e und i, e und u, o und u, o und e,
u und b, ae und e. Eigentümlich ist die nicht seltene Bezeichnung
der Aussprache durch Zeiehen bei Worten, wo diese zweifelhaft war,
z. B. cómedet eädem éadem invenimus invenit latére pervidi repetitis
tritürat venimus. Die Orthographiea sind unten im Abschnitt 4 zu-
sammengestellt.
Auf dem ersten beschriebenen Blatt (recto) ist der Stempel der Stadt-
bibliothek von Metz zu sehn. Über die Herkunft des Codex M, der
einen alten braunen Ledereinband hat, liest man im Catalogue Générale
des MSS des bibl. publ. des Départements tom. V 4? Paris 1579 p. 95:
»De Saint-Arnoul!, mais ayant appartenu d'abord à une autre maison,
dont le nom a été soigneusement gratté, d.h. auf den beiden Deck-
blättern am Anfang und am Schluß der HS. Auf der Vorderseite des
letzten Blattes steht (vielleicht von II. Hand?) die mir unverständliche
1) Vgl. Gallia christiana XIII p. 893 und Histoire de Metz par des religieux
Bénédictins de la Congrégat. de S. Vanne tom. I Metz 1769 4° p. 2148. Dieses
Benedictinerkloster ist in Metz um 600 gegründet worden.
XXXII . Origenes
Angabe: Saml. 7 d. 11. dhunart, und darunter sind, von der Hand des
Marginators wie es scheint, folgende Zeilen geschrieben: Liber sci
ΡΠ, (etwa 14—15 Buchstaben getilgt] epi ἃ δὰ qeunq; modo
abstulerit sit////////// [etwa 10—12 Buchstaben getilgt] IN ETERNVM,
amen. Eine entsprechende Notiz findet sich auch auf dem ersten Deckblatt
(verso) von späterer Hand mit dunklerer Tinte: Liber sei p///NNN
[etwa 16 Buchstaben fehlen] epi si quis iniuriam, die vermutlich ähnlich
lauten sollte wie jene am Schluß der HS, aber nicht vollendet worden ist.
Die Rasur hat leider so geringe Reste des ursprünglichen Namens stehn
lassen, dal es mir trotz liebenswürdiger Unterstützung von mehreren
Seiten (besonders von Herrn Schüttauf, Beamten der Firma Zeiß im Jena)
nicht möglich gewesen ist, über Vermutungen hinaus zu kommen. Hinter
sit hat wohl sicher maledietus gestanden, und der erste Buchstabe des
Namens ist sehr wahrscheinlich p, so daß man auf Paulini (oder Pauli)
ei ensis epı raten kann. Bischöfe dieses Namens hat es aber meh-
rere und an mehreren Orten gegeben, sodaß der frühere Besitzer von
M wohl kaum noch festgestellt werden kann. Ich habe den Codex M
vom September bis November 1901 in Jena verglichen.
Ab 6. Codex Abrincensis (Avranehes) Nr. 66 (früher 104) membr.,
saec. XIII (nieht. XII) in Folio (27!/, >< 19 em), enthält 1. fol. 17: hi ver-
sus scripti sunt in sepulero dominico. Anfang: hie leo dormivit qui per-
vigil omnia cernit... Dann: Versus qui sunt in templo domini. An-
fang: Corpore sopitus, sed. mente iachob vigil intus... bis: Rex pius
omne datum reddet tibi multiplicatum. Vgl. L. Delisle, Bibl. de l'école
des ehartes 1568 p. 607, 2. fol. 1 von I. Hand: In hoe libro ista eon-
tinentur. Apologeticus pamphili martiris pro origene l. [18 Ruffinus de
corruptione librorum origenis ab emulis .1. [** peryareon origenis . 1. IN.
Unten: Ex libro /// virorum illustrium ... über Pamphilus, 3. fol. 2r
Ineipit praefatio Rufini in Apologeticum Pamfili martyris pro Origene,
ab eodem Rufino de graeco in latinum translatum. Cognoscende veri-
tatis amore... bis fol. 16v, 4. fol. 16v Libellus eiusdem Rufini, quo
modo haeretiei libros Origenis eorruperunt. In his que in superiore
hbro... bis fol. 197, 5. fol. 19* Ineipit praefacio rufini presbiteri in
librum origenis, qui vocatur periarehon, quem transtulit de greco in
latinum. Seio quam plurimos fratrum ... Capitulatio von Buch I—1V
vor dem 1. Buche fol. 20r, dann der Text von Periarchon. Ende fol.
84r: propter quod et propheta dieit. reminiscentur. Dies war der ur-
sprüngliche Schluß, etwas später ist noch vom Marginator die Fort-
setzung des Citats angefügt: et convertentur ad dominum et cetera
(= De prine. IV 4,9 [36], 8. 363, 11f), dann Rubrum: explieit liber
III origenis presbiteri periarchon translatus de greco in latinum a
(—————————————————————————————— ——— ——"— — n €— — —
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXIII
rufino aquileiensi presbitero, 6. fol. SAY die Ordinationsangaben des
Martinus und Gaudiosus, über die unten im Abschnitt 3 und 4 ge-
handelt werden wird, und 7. ebenda: Quatuor quadragesime penitenti-
bus... Ende: vietum quadragesimale. Die 84 Blätter von grobem
Pergament sind gut erhalten. Auf jeder Seite finden sich 40—42 ge-
zogene Linien. Für die Schrift ist dunkle Tinte, für Initialen und Rubra
rote und blaue Farbe verwendet. Der Schreiber, weleher mit vielen
Abkürzungen, wie sie im saec. XIII üblich sind!, aber klar und deutlich
schreibt, hat auch Correeturen und Nachträge selbst geschrieben. Das-
selbe hat ein ziemlich gleichzeitiger Corrector und Marginator getan.
Die mit einem alten dunklen Ledereinband versehene HS, die jetzt
der Stadtbibliothek von Avranches zugehört, befand sich vorher in dem
Michaelskloster auf der Höhe vor der Stadt. Sie ist erwähnt von
Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1360 A Nr. 203 und beschrieben im Cata-
logue des Départ. X (1589) und 4° tom. IV p. 457. Ich habe den Co-
dex Ab vom Mai bis Juli 1904 in Eisenach verglichen.
7. Codex Parisinus (Sorbonicus) lat. Nr. 16322 (früher 266, auf 3
fol.2* unten steht auch 657) membr., saec. XIII in Folio, enthält 1. den Brief
des Hieronymus an Riparius gegen Vigilantius, 2. das 1. Buch der Pamphi-
lus-Apologie, 3. Rufin, De adulteratione librorum Origenis, 4. die 4 Bücher
Periarchon, Ende: quod et propheta dicit. reminiscentur fol. 125} (— De
prine. IV 4, 9 [36], S. 363, 11f, wie im Codex Ab) Die HS aus gelb-
lichem mittelstarken Pergament ist gut erhalten. Auf der Seite stehen
meist 51 Schriftzeilen auf gezogenen Linien. Blatt 1 scheint vorgesetzt
zu sein, es folgen 15 Lagen zu je 8 Blättern, dann ist fol. 122 hinzu-
gefügt, und die letzte Lage zählt 6 Blätter (fol. 123—128). Die Qua-
ternionenzahlen I bis XV sind alt, die Zahl XVI ist von jüngerer Hand
hinzugefügt. Der Schreiber, welcher dunkle Tinte verwendet, hat selbst
Nachträge und Randnoten geschrieben. Daneben gibt es auch Notizen
von einer [1. jüngeren Hand, wohl saec. XV. Die zahlreichen Initialen
sind meist recht zierlieh mit roter und blauer Farbe ausgemalt; der
Raum für die Initialen war vom Sehreiber frei gelassen worden.
Erwähnt ist die HS bei Delisle, Bibl. de l'école des chartes 1870
(31) p. 137. Auf fol. 1* des Codex steht der Stempel der Bibliotheque
Imperiale, auf fol. 2r stehen die Stempel der Bibliotheque Nationale
und der Bibliotheque de la Sorbonne (ebenso fol. 128v). Der Einband
ist modern. Ich habe den Codex S vom Januar bis April 1903 in Jena
verglichen. Vgl. unten S. XXXIX.
1) Auch weniger übliche finden sich, z. B. τὸ (= ratio) sc'iam (— scientiam) cà
(— causa) ü (— natura) à (— autem) dms (— dicimus) dnt (— dicunt).
XXXIV . Origenes
S. Codex Cameracensis (Cambrai, Cathédrale, ancien 61) Nr. 454
(früher 425, vgl. G. Haenel, Catal. libror. mss. Lips. 1530 4° Col. 105)
membr., 5866. XII in Folio (32 >< 22!/, em), enthält auf fol. 27: Prolo-
gus Rufini in periarchon origenis (Rubrum). Scio quam plurimos frm...
dann die 4 Bücher Periarchon vollständig; Ende fol. 91: ... quam
supra exposuimus sentiendum est. Am Anfang der HS ist als Vor-
setzblatt merkwürdigerweise eine Dublette von fol. 17 des Codex (doch
so, dal) die verso-Seite zur recto-Seite geworden ist) vorgeheftet, dieses
fol. 1* beginnt mit: hee credibilius astruantur (= 5$. 73, 10f der Aus-
gabe), und fol 1” schlielt; mit: regibus dedi te ostentacionem (— S. 74,
25f) daran an!. Vermutlich sind fol. 16 und 17 als unbrauchbar vom
Sehreiber ausgesondert und nochmals geschrieben worden. Die Qua-
ternionen sind von I bis XI numeriert, die letzten 2 Blätter ohne Nummer
angefügt. Die Schrift ist auf den 91 Blättern in 2 Columnen zu je
35 Zeilen zwischen gezogenen Linien angeordnet und sieht kräftig und
sauber, aber auch etwas eckig und steif aus. Man bemerkt nur wenige
Correeturen von I. Hand, aber viele Rubra und Initialen in roter,
grüner und blauer Farbe.
Auf fol. 2r oben steht eine jetzt leider durch Rasur getilete Be-
sitzangabe: lib' ecele////////////////| [etwa 25 Buchstaben getilgt] si ds eu abs-
tulerit anathema sit. am. Wenn nun in der Beschreibung der HS im
Catal. des Départ. XVII (1891) S. 168 vermutet wird, daß: Liber eeclesie
de Monte Sancti Martini dagestanden habe, so scheint dies naeh den
Spuren wahrscheinlich zu sein; aber die Lücke ist dadurch noch nicht
ausgefüllt. Nach Galla Christiana, vol. III Col. 192 (»Mons S. Martini
iuxta Castelletum ad Sealdis fluvii fontes, abbatia est ordinis Praemon-
stratentis, B. Mariae sacra, Laudunensisque S. Martini abbatiae filia«)
und mit Rücksicht auf die üblichen Abkürzungen ist vielmehr folgen-
der Wortlaut zu vermuten: lib ecele sce marie de monte sci martini
si qs eü usw.
Ich habe den Codex Cameracensis i. J. 1903 in Jena so weit ver-
glichen, als es nötig war, um seinen Ursprung festzustellen. Er ist
eine Abschrift des Codex Bambergensis. Aus einer großen Anzahl von
Beweisstellen hebe ich folgende hervor. Am Schluß der ersten Vor-
rede Rufins S. 6, 16 fügt Cam. dieselben Worte wie B und C (s. Appa-
rat) hinzu, ist also zu diesen HSS zu stellen. Da Cam. aber nicht eau-
tissima wie C, sondern (utilissima fehlerhaft statt) utilissima wie B durch
1) Da an dieser Stelle (De princ. I5, 4) Ezech. 28 citiert und besprochen wird,
heißt es in der Beschreibung der HS (Cat. des Dép. XVII, 1891, S. 168) irrtümlich,
daß fol.1 ein »Fragment de la prophétie d’ Ézechiel (ch. XXVII—XX VIII): invec-
tives contre Tyr.« enthielte.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΧΧΧΥ
Conjectur bietet, so ist er mit diesem verwandt. Cam. stimmt aber
ferner in Fehlern, die nur B, aber nicht C hat, mit jenem überein,
z. B. gibt er zweimal in den Text eingedrungene Randnoten, wodurch
der Text sinnlos wird, ohne dies zu bemerken wieder, vgl. S. 16, 9
huiusmodi) alibi huius modi huius mundi B Cam. und S. 21, 13 μονάς]
monas grece non solitarium significat usw., ebenda írcc| enas enas
grece dieitur ete. B Cam. Ferner S. 45, 12 vigor] virgo B Cam. S. 62,
17 nula umquam] nullam quam B Cam. S.259,1$8 sicut] si cum B
Cam. $.267,31 tepore] tempe B* Cam. $.26$, 16 positam] positae
B* posite Cam. S. 275, 12 defectus| defunctus B* Cam. Die letzten
Stellen zeigen, daß B erst nach der Abschrift von Cam. von II. Hand
durchcorrigiert worden ist. Mitunter wagt Cam. eine Verbesserung,
z. B. S. $6, 3 Nune ergo] nun ergo B non ergo Cam. (falsche Corree-
tur), in der Regel übernimmt er aber alle Fehler von B. Da er nir-
gends mehr als dieser Codex, vielmehr dieselben Textlücken hat, so
darf man Cam. mit Sicherheit als Abschrift von B bezeichnen.
9. Codex Signiacensis, jetzt in Charleville, Nr. 207 (vol. IV einer
hs. Ausgabe von Origenis opera in VI voll) membr., saec. XII in Folio
(36!/, > 26 em), enthält 1. Prefatio origenis super cantica eantieorum
[Rubrum] Epythalamium id & nuptiale carmen in modum πὶ videtur
dragmatis a salomone conseriptis Quem ... Ende auf dem 2. Blatt
des 8. Quaternio (2. Col. Mitte): te proficiet in virtutib; et florebit in
fide. amen. Explicit lib IIIIs origenis in ecantieü eantieorum. Dann
ohne Spatium: 2. Ineipit prologus rufini pbri in piareon origenis [Ru-
brum) Seio quam plurimos ... Explicit piarcon origenis liber quartus.
Ohne Spatium: 3. Titulus origenis super tumulum eius a se ipso com-
positus [Rubrum]. Dies stimmt genau mit dem 1. Stück in G (s. ob.
S. XXVIID, nur daf fehlerhaft Bis statt His und vorher verba statt dicta
geschrieben ist. Dann ohne Spatium: 4. Incipit liber Adamantii origenis
presbiteri & doctoris eximii de singularitate clericorum [Rubrum]. Miseram
quide uobis ante tempus eplam . .. Proteruitatis enim iam cepta st.
repsentari semp in medium. Dieses letzte Stück stimmt so auffällig
mit dem von W. v. Hartel benutzten Codex C (nune Parisinus 13 351,
olm Sangermanensis 539 saec. IX, vgl. Cypriani opera ed. G. Hartel
III 3 p. 1731f) überein, daß es gewiß von C abgeschrieben ist, doch von
C! oder C*, nicht von C? (z. B. vgl. Hartel p. 219?? om. ac Sig., p. 219?5
uos Sig). Sig. ist übrigens unvollständig, er bricht ab mit: in medium
— Hartel p. 2205. Das Pergament ist ungleichmäßig, teils gröber, teils
feiner, öfters fehlt ein Stück am Blatt. Die 18 Quaternionen sind mit
Ausnahme des letzten numeriert. Die Schrift ist in 2 Columnen mit
je 97 (selten 55) Zeilen zwischen den gezogenen Linien angeordnet.
XXXVl - Origenes
Rasuren und Correcturen von I. Hand sind selten, und fein ausgeführt.
Rubra sind vorhanden.
Die aus Signi stammende HS ist, wie meine Untersuchung i. J.
1903 in Jena ergeben hat, von G abgeschrieben. Sie stimmt nämlıch
mit G in Lücken und in Fehlern, die sich nur in G, sonst nicht finden,
auffällig überein. Ich gebe einzelne Beispiele. S. 155, 5f fehlen die
Worte: et non dicit bis mente nur in G und Sig., S. 40, 15 initio «C nur
G Sig. Das 6. Capitel des I. Buches, De fine vel consummatione, das
in M nachträglich getilgt ist (s. ob. S. XXXI), fehlt jetzt auch in Sig.:
1 Blatt ist ausgeschnitten und die Schrift, soweit nötig, radiert. Zu
dieser Verstümmelung hat wohl die von I. Hand in G dem 6. Capitel
beigeschriebene Mahnung: Abhine caute lege usque ad erucem den
Schreiber oder Corrector von Sig. veranlaßt; übrigens sind in Sig. am
Kopf der beiden letzten radierten Columnen noch die Worte: caute
lege zu erkennen. In folgenden Fehlern stimmen nur G und Sig. zu-
sammen: S. 18, 15 esse] e G est Sig., 5. 23, 16 tam] tamq: G! tamque
Sig. (der Schreiber hat die Tilgungspunkte in G übersehn), S. 41, 12 si
filius non sit] si filius sit G*M nisi filius sit G2corr Sig., S. 70, 10 ista]
1
m Geor illa Sig., S. 114, 13f pro correctione] pro resurrectione nur G
Sig. Der Schreiber des Codex Sig. gibt aber nicht bloß, wie der des
Codex Cameracensis, seine Vorlage mechanisch und fehlerhaft wieder,
sondern sucht sie auch gelegentlich nach dem Sinn zu verbessern, mit-
unter nicht ohne Glück. Z. B. schreibt Sig. S. 32, 17 richtig generanti
für generati GM und S. 73,15 ebenso richtig secundum pietatis re-
gulam opinandum sit, während GM s. p. regula inopinandum sit bieten;
ferner S. 165, 15 audierunt zwar nicht richtig, aber geschickt für adie-
runt 7 und S. 176, 12 reparandi mit « richtig (praeparandi y), löst auch
das Rätsel in G (S. 168, 1): obseuram lumina reclausa richtig so auf:
obseura illuminare, elausa usw. Mitunter ist die Correctur von Sig.
aber auch falsch, z. B. S. 16, 5 qui] que, doch e auf Rasur, Sig. (der
Sehreiber hat also den scheinbaren Fehler qui verbessert), S. 17,3 et?
«GM, der Schreiber von Sig. merkt die Lücke, setzt aber vel statt et
ein, S. 107, 30 verbi sui ae sapientiae] uerbis uie sapientie G verbi sive
sapientie Sig. An andern Stellen kehrt zwar der fehlerhafte Wortlaut
von G in Sig. wieder, aber ein r(equire) am Rand deutet den Fehler
an, z. B. S. 191, 15 multa) ex multu ( Sig. S. 267, 30 bei einer Lücke
in G, 8.265,25 zu nisi und vel (statt velut) usw. Diese Beispiele
mögen genügen, um zu zeigen, daß der Schreiber des Codex Sig. be-
müht gewesen ist, einen verstündlichen Text naeh G herzustellen. Er
hat auch, abweichend von G, die Capitelangaben in übersichtlicher Zu-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XXXVII
sammenstellung den einzelnen Büchern als Rubra vorausgeschickt. Be-
schrieben ist der Codex Sig. im Catal. des Départ. tom. V 4? p. 642.
10. Codex Trecensis (Troyes) Nr. 669 (früher Clairvaux F. 15)
membr., saec. XI in Folio, enthält genau dieselben Stücke und in der-
selben Reihenfolge wie Codex M, nämlich 1. den Brief des Hieronymus
an Riparius gegen Vigilantius, 2. ein Stück aus Hieron., De vir. ill.
LXXV, 3. Inhaltsangabe des Codex, 4. das von Rufin übersetzte I. Buch
der Apologie des Pamphilus mit dem Prologus Rufins vorher, 5. Rufins
Sehrift De adulteratione librorum Origenis und daran anschließend die
Notiz des Diakonen Donatus, letztere durch Punkte getilgt, 6. fol. 41v
Prologus rufini pbri in libro primo periarchon origenis presbiti. Scio
quam plurimos . . . dann fol. 43v—44r die Capitulatio von Periarchon,
dann: Incipit liber Primus Origenis periarchon id e de Principis sive
Prineipalib; (lin ras.. De fide xana. Omnes qui eredunt . . . Ende
des IV. Buchs: fol. 161v sentiendum 6. do volente et adiuvante legi,
und am hand von alter Hand: Explieit liber quartus periarchon. Dar-
unter und oben stehen Notizen von junger Hand, Fortsetzung der
Notizen auf den Vorsetzblüttern. Auf dem letzten Blatt (verso) findet
sich neben andern Notizen oben die Besitzangabe: Lib sce Marie de
Clara valle, dann folgen zwei ausradierte Zeilen, 4 Zeilen über Adam-
Christus und dann in drei Zeilen: Magister) Reginaldus de Corbosio
Rem archid’ universis praesentes litteras. Dann steht zwischen ver-
schiedenen Notizen noch eine alte Signatur: f. 18. Die HS ist auf
grobem, löcherigen Perganient in 2 Columnen geschrieben, auf der Seite
befinden sich je 30 gezogene Linien. Die vorhandenen 20 Quaternionen
— 161 foll. sind numeriert. Die Schrift ist kräftig, steif, meist eckig,
doch auch noch rund gestaltet; Rubra und Initialen dienen zum Schmuck
des Textes. Es finden sich viele Correeturen und Rasuren von der
ersten, einer gleichzeitigen und einer späteren Hand. Die HS scheint
systematisch — vielleicht für eine Abschrift — durchecorrigiert zu sein.
Aus Clairvaux ist die HS in die Bibliothek von Troyes gekommen.
Beschrieben ist sie im Catal. des Départ. tom. IL 4° p. 282, vgl. auch
Montfaucon, Bibl. Bibl. II p. 1366 B, Bibl. Clarevallensis, wo ohne Nummern
mehreres von Origenes, zuletzt: expositio in Ep. ad Rom. interprete
Rufino und: Apologia St. Pamphili Martyris pro Origene angeführt wird.
leh habe den Codex Trecensis i. J. 1903 in Jena eingehend geprüft
und seine Abhängigkeit von dem Codex M festgestellt. Denn 1. zeigt
Codex Trece. denselben Inhalt wie Codex M, auch Notizen, die nur M
hat, und die gar nicht zum Text gehören. 2. fehlt De prine. I Cap. 6
(De fine vel consummatione) das in M durch Herausschneiden und
Rasur getilgt ist, in Tree. Man könnte fast vermuten, daß dessen
XXXVIII : Origenes
Schreiber die Verstümmelung von M vorgenommen hat, da in Trec.
am Rand mehrfach caute lege von 1. Hand beigeschrieben ist. 3. In
dem Stück aus Hieron., De vir. ill. LXXV, liest M in der Überschrift
dazu fehlerhaft: in defessione, Codex Tree. hat: in defensione, doch n
aus s corrigiert. 4. In dem an dritter Stelle stehenden Inhaltsverzeichnis
ist in M wie in Trec. die Praefatio Rufins als 1 gezählt, und liber
primus fehlt dann. Im Codex Tree. ist ferner die Überschrift des jetzt
in beiden HSS fehlenden 6. Capitels des I. Buches durchgestrichen und
dafür unten am Rand von späterer Hand eingesetzt: de contrarns vir-
tutibus. 5. Von Anfang an begegnen uns in Sig. dieselben Eigentüm-
lichkeiten, Fehler, Sonderlesarten, Correeturen, die M aufweist. Cha-
rakteristisch sind z. B. folgende Stellen: S. 8, 1 Moyse] moyse_n M
(d.h. n soll durch den Strich mit e verbunden werden) moysen Tree.,
der Abschreiber gab also zuerst seine Vorlage M. wieder, corrigierte
aber dann die ungewöhnliche Form. Ὁ. 8, 11 post adsumptionem eius
in caelos] post adsumptionem [ἃ zu s eorr.j ////// 1n. caelos M, durch die
Rasur ist eius getilgt worden, wie man an den Resten sieht; post adsum-
psitionem [d zu s corr.] eius [übergeschr.] in caelos Trec.!. S. 13, 10 non
satis] nos satis M, doch a. R. ganz schwach und blaß von späterer H.
n — non beigeschrieben; non satis Tree., doch von I. Hand aus nos
satis corrigiert. S. 14,8 quam plurimos] quam plurimos M! quam
plurimufi Trec., d. d. der Abschreiber übernahm zuerst die Correetur
seiner Vorlage, fand aber dann, daß die ursprüngliche Lesart auch be-
merkenswert sei, und schrieb deshalb die Variante darüber. S. 195, 15
credulitas] eredulitatis Meorr credulitas aus credulitatis corr. Tree.
Ὁ. 245, 5 bietet Tree. wieder dieselbe falsche Lesart und auch die falsche
Correetur von M (s. den App.). Gelegentlich hat der Correetor des
Codex Trec. auch das Richtige gefunden, z. B. S. 234, 29 spiramus
durch Correctur aus spiramur, wie M! hat, oder S. 228, 22f conlati
eollati
Tyrn] eonlatyri M Et Tree. or usw. Nirgends findet sich aber
eine Stelle, wo Trec. mehr als M bietet oder unabhängig von M er-
scheint. Daher ist Tree. mit Sicherheit als Abschrift von M zu be-
zeichnen.
11. Codex Matritensis Bibl. nae. A 15, membr., saec. XIII/XIV in
Folio, am Anfang verstümmelt, in zwei Columnen und mit vielen Ab-
kürzungen geschrieben, enthält auf 295 Blättern 1. Homilien des Ori-
genes, teils von Hieronymus, teils von Rufin übersetzt, 2. Origenes, In
Ep. ad Rom. 10 BB., von Rufin übersetzt, 3. auf fol. 2607 b Hieronymus,
De vir. ill. e. LXXV über Pamphilus, 4. Apologie des Pamphilus B. I
mit dem Prolog Rufins, 5. Rufin, De adulteratione librorum Origenis,
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung RRXIX
6. fol. 276a —2957a Origenes, Periarchon in 2 Büchern übersetzt von
Rufin, bis: sensiendum est — Schluß des IV. Buches. Am Ende der HS
(fol. 2951 4) steht: Hie est finis hbrorum periarchon origenis a rufino
expositorum seeundum antiquum exemplar monasteri curie dei ordinis
eystertiensis prope aurelianis p. VII. leucas in foresta. Die Abtei Curia
Dei (La Cour-Dieu, früher: Curia, la Court-Dieu) 1st nach L. Janauscheck,
Orig. Cisterc. tom. I, Vindob. 1877 4°, p. 6f im Jahre 1119 gegründet.
Die erwähnte HS kann natürlich älter gewesen sein.
Beschrieben ist der Codex Matrit. in der Bibl. patr. lat. Hispan. I
ed. W. v. Hartel (nach Loewe), Wien 1887, p. 313f. Eine Probecollation
haben mir im August 1899 die Herren Dr. Bruno Violet und Pfarrer
Gaebelein freundlichst besorgt. Danach geht Matr. an folgenden Stellen
mit GMo gegen ABC: S. 16, 9 ac] vel, S. 18, 24f c» poss. intell. quod
die., S. 20, 4 deum] dnm, $8. 21, 3 forte «7, S. 21, 9 universitatis] veri-
tatis. Von der Gruppe y stimmt G am wenigsten mit Matr. überein,
etwas mehr M*, am meisten aber o; vgl. S. 7, 14 et « cMatr., S. 8, 8
+ enim oMatr., S. 17, 10 illuminatur oMatr., S. 17, 16 quis </ oMatr.,
S. 19, 23 rite oMatr. usw. Endlich steht Matr. dem Codex 8 näher als
dem Codex Ab, wie folgende Stellen beweisen: S. 7, 12 ab] ad SMatr.,
S. 19, 21 c» quia locus est in iherosolimis ubi S Matr., S. 20, 3 ymagini
5 Matr. (imagini Ab), S. 20, 4 garazin S Matr. (Ab richtig), 5. 21, 5 quidem
SMatr. (quidam Ab) Daher könnte man vermuten, dal Matr. von S
abgeschrieben sei, wenn nicht die Notiz am Schluß der HS als Vorlage
ein »antiquum exemplar« bezeugte. Auch bietet S am Schluß weniger
als Matr. Mein Material reicht nicht aus, um die Vorlage des Matr.
mit Sicherheit zu bestimmen. Soviel aber läßt sich behaupten, daß der
Text des Codex Matr. mit dem des Codex S am engsten verwandt,
aber noch schlechter als dieser ist und deshalb beiseite gelassen
werden kann.
12. Codex Parisinus lat. Regius, olim Colbertinus, Nr. 1645 membr.,
saec. XIV, enthält 1. Origenes, Periarchon 4 Bücher, Anfang: Incipit
prefa(tijo rufini in libros origenis qui appellantur periarchon id est de
principüs sive principalibus. Vor den einzelnen Büchern steht die
Capitelangabe, 2. Origenes, In illud loannis: In principio erat yerbum,
3.—7. Petri Damiani sermones et epistolae, 5. Anonymi carmen ele-
giacum de inearnatione Dominiea. Vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. 1]
p. 1344 A, Codd. MSS. Abbatiae Fuleardi montis Nr. 38. Delisle, Le
Cabinet des MSS. I (1868) p. 533. Catal. cod. mss. Bibl. regiae 1Π
(1744) S. 162. W. Weinberger, 51. Progr. des K. K. Staatsgymnas. Iglau
1901 S. 10.
Dieser von Delarue für seine Ausgabe benutzte Codex, der 1. J. 1632
XL | Origenes
aus der Bibliothek der Abtei von Foucarmont in Colberts Bibliothek
gekommen ist, gehört wegen principalibus statt principatibus in der
Überschrift (vgl. S. 5, 6 App.) zu der Gruppe y. Delarue gibt nur zwei-
mal Sonderlesarten des Codex Colbert. an, nämlich zu S. 19, 23 vel rite
mit o und S. 31, 9 saperent mit c. Danach unterliegt es keinem Zweifel,
daß diese junge HS zu der Gruppe c gehört und für die Textherstellung
nieht in Betracht kommt.
13. Codex Parisinus lat. Nr. 17348, Colleg. Navarr. 89, membr.,
in Folio (32 2« 22 em, Schriftraum: 23><16cm), saec. XIV, enthält auf
120 Blättern 1. die Apologie des Pamphilus, Buch I, und 2. Origenes,
Periarehon vollständig; Anfang fol. 25r: Ineipit prologus rufini pres-
biteri in librum primum periarchon origenis presbiteri. Scio quam
plurimos . . . Ende fol. 108v b: senciendum est; 3. Oratio ad sacer-
dotes fol. 108v b—120rb. Die HS ist in zwei Columnen auf jeder Seite,
eng und mit vielen Abkürzungen geschrieben. Raum für Initialen ist
freigelassen; Capitelüberschriften sind rot eingetragen. Vgl. die Be-
schreibung bei Delisle, Bibl. de l’ecole des chartes 31 (1870) p. 501.
Ich habe die HS in Weimar verglichen und festgestellt, daß sie für
Merlins Ausgabe grundlegend gewesen ist; s. unten EI. Sie enthält
zahlreiche Fehler und Änderungen, die in Merlins Text übergegangen
sind, daneben aber gelegentlich auch gute Lesarten. Im allgemeinen
gehört sie zur Gruppe y, vermeidet aber einige Lücken von y, z. B.
S. 109, 7f. 114, 17, und stammt daher entweder von einem jetzt ver-
lorenen Glied der Gruppe 7 ab, oder hat gelegentlich noch eine zweite
Vorlage aus der Gruppe « gehabt. Der Text des Codex Navarr. bietet
aber nirgends mehr als Gruppe « und y, er ist vielmehr durchschnittlich
geringwertiger als der von o und braucht deshalb nicht berücksichtigt
zu werden.
14. Codex Avenionensis (Fréres Précheurs d'Avignon) Nr. 309,
alte Nummer 145, membr., in Folio (27,6 >< 19,4 em) saec. XV, enthält
auf 113 Blättern: Origenis hber Periarchon, Anfang fol. 1: Incipit pro-
logus Rufini presbyteri ad Macharium. Scio quam plurimos . . . fol. 2:
Ineipit hber primus Periarchon Origenis emendatum. Omnes qui cre-
dunt .... Ende fol 112: . . . que a regno Dei separat eos qui tales
sunt. Auf fol. 113v steht eine Besitzangabe: Ex libris magistri Mar-
cialis Auribelli. Beschrieben ist der Codex im Catal. des Départ. XXVII 1
(1894) p. 225; vgl. auch G. Haenel, Catal. libror. mss. Lips. 1830 49,
Col. 52. Das Wort »emendatum« in der Überschrift des I. Buches und
der Schluß (wo allerdings das letzte Wort »declinamus« fehlt) sind
zwei Beweise, daß dieser Codex von A abstammt; vgl. oben S. XXIV.
15. Codex Laurentianus plut. XXII e. 9 membr., in Folio, saec. XV.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLI
Diese mit herrlichen Initialen geschmückte Prachthandschrift enthält
1. Origenes’ Periarchon, voraus die Vorrede Rufins: Rufini presbiteri
in libros periarchon origenis ab eo e greco translatos in latinum. .Seio
quioniam [so] plurimos . . . legentibus generet. Explieit prefatio Ruffini.
Ineipit liber primus periarcö origenis. Die Bücher und Capitel sind
nieht numeriert, sondern die Anfänge durch Initialen gekennzeichnet.
Der Schluß lautet: propter quod et propheta dicit reminiscentur
(S. 363, 11f, vgl. oben S. XXXII. XXXIID, darunter steht noch (Ru-
brum): Explicit liber quartus et utimus [so] periarcon, 2. Die Apologie
des Pamphilus, Buch I, mit der Vorrede Rufins, 3. Rufin, De adul-
teratione, Ende: qui tales sunt deelinamus.
Der verstümmelte Schluß von Periarchon beweist, daß diese junge
HS zu der Gruppe o gehört. Was sie an besondern Lesarten hat, sind
teils Fehler, teils willkürliche Änderungen. Eine Probecollation von
diesem und dem folgenden Codex habe ich i. J. 1902 von Otto Stählin
erhalten. Erwähnt ist die HS bei Montfaucon, Bibl. Bibl. I 259 A.
16. Codex Laurentianus Bibl. Leop. Medie. Fesul. LIV, membr.,
in Folio, saec. XV. Inhalt fol. 193—255: Origenes Periarchon, voraus
die Vorrede Rufins. Anfang: Translatio Rufini presbiteri periarchon
origenis incipit feliciter. Scio quoniam plurimos ... legentibus generet.
Finit prefatio rufini pbri super periarchon orig. Incipit translatio ex-
planationum periarchon orig. Der Sehlufi des IV. Buches lautet genau
so wie bei der vorhergehenden HS: propter quod et propheta dieit
reminiscentur. Dann folgt noch (Rubrum): Periarchon Origenis celaris-
simi doctoris liber quartus explieit. Die Probecollation Otto Stühlins
ergibt eine enge Verwandtschaft zwischen den beiden Codd. Laurentiani.
Entweder ist dieser von jenem abgeschrieben, oder beide stammen, was
wahrscheinlicher ist, von derselben Vorlage ab. Jedenfalls kommen
beide für den Text nicht in Betracht.
Vgl. die Beschreibung bei Bandini, Suppl. ad Cod. lat. Il p. 760 ff
und Montfaucon, Bibl. Bibl. 1 420 AD. Stählin teilte mir noch mit, daß
die Codices Florent. Dominic. B. Mariae unter dem Namen >Üodices
Sanctae crucis. 1765 in die Laurentiana gekommen sind, aber nicht
alle; vom plut. I dextr. befinden sich nur 10 (lateinische) Codices in der
Laurentiana.
17. Codex Venetus Mareianus lat. XVIII CI. III 2 Nr. 3$ (fondo antico),
membr., in Folio, saec. XV, enthält 1. Origenes Periarchon, Ende:
propter quod et propheta dieit reminiscentur (= 5. 363, 11f, vgl. oben
S. XXXII. XXXIII), 2. Pamphilus, Apologie Buch I, 3. Rufin, De adultera-
tione. Dieser Codex Bessarioneus »splendidus- (vgl. Valentinelli II p. 1) hat
keine Capitelangaben und kein Inhaltsverzeichnis; doch werden die Capitel-
Origenes V. D
XLII Origenes
anfänge fast immer durch schöne Initialen angedeutet. Wegen des
Schlusses gehört die HS zur Gruppe c. Eine von Erich Klostermann
für mich i. J. 1902 angefertigte Probecollation hat diese Verwandtschaft
noch weiter bestätigt und gelehrt, daß Codex Marc. aufs engste mit
den oben beschriebenen Codices Laurentiani zusammengeht. Diese drei
ungefähr gleichalterigen HSS stimmen in Sonderlesarten, Fehlern und
Lücken evident überein, berühren sich auch mit Cod. Matrit., sodaß
man einen gemeinsamen Ursprung dieser HSS annehmen mul. Der
Text ist, wie bei den Codd. Laurentiani, noch schlechter als der von c.
18. Codex Oxoniensis Bodleianus Canon. Patr. lat. Nr. 199, char-
tac., saec, XV, in Folio (292-21 cm), mit 32 Linien auf der Seite und
von zwei Händen (fol. 1—90 und 91—173) geschrieben, enthält 1. Ori-
genes Periarchon von fol. 1 ab mit dem Schluß fol. 1507: propter quod
et propheta dicit reminiscentur (S. 363, 11f, vgl. oben S. XXXII. XXXIID,
2. Pamphilus, Apologie B. I von fol. 130r bis 173: eos qui tales sunt
declinamus. FINIS. Mehrfach sind größere Auslassungen am Rande
nachgetragen, auch finden sich Lücken unausgefüllt, meist für griechische
Worte; hier steht oft ein .g. am Rand. Die Überschriften fehlen, dafür
gibt es aber bunte (grüne und rote) Initialen. Von diesem Codex hat
mir Ernst von Dobschütz einige Notizen gegeben. Wegen des Schlusses
ist die HS zu der Gruppe 6 zu stellen.
19. Codex Monacensis lat. Nr. 23881 (1007) in Folio, saec. XV,
ist aus einem größeren Bande herausgenommen, beginnt mit fol. 97
(95. 96 leer) und schließt mit fol. 168. Die HS ist von H. Schedel ge-
schrieben (vgl. Catal. codd. mss. bibl. reg. Monac. IV 4 p. 105) und
enthält die 4 Bücher Origenes Periarchon vollständig. Die mir von
Otto Stählin i. J. 1903 übermittelten Notizen erweisen den Cod. Mon.
als Abschrift des Codex B. Denn mit B stimmen Anfang und Ende
der 1. Vorrede Rufins, ferner die Capitelangaben über den einzelnen
Büchern und endlich das Fehlen der 2. Vorrede Rufins.
20. Codex Vatieanus Urbinas lat. Nr. 44, saec. XV, enthàlt auf
150 Blättern 1. Origenes Periarchon mit dem Schluß: propter quod
et propheta dicit reminiseentur (S. 363, 11 £, vgl. oben S. XXXII. XXXIID,
2. Pamphilus, Apologie B. I, 3. Rufin, De adulteratione. In dem von
J. Possevinus, Appar. sacer tom. lI Col. 1608 abgedruckten Katalog
von Urbino und Pesaro p.33 wird unter den dort angeführten Werken
des Origenes auch Periarchon erwühnt; vgl. E. Preuschen, Einl. zu
Origenes, Werke IV S. XXXIII £. Die Notizen über die Vatican-HSS
von Origenes Periarchon verdanke ich Dr. Theodor Schermann, der
diese HSS für mich i. J. 1903 eingesehen hat. Diese jungen HSS ge-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLIII
hören des Schlusses wegen sämtlich zur Gruppe 6 und sind ohne Wert
für den Text.
21. Codex Vaticanus Urbinas lat. Nr. 488, anno 1473 scriptus;
bietet auf 179 Blättern denselben Inhalt wie Urbinas 44 und ist nach
Sehermanns Ansicht eine Abschrift desselben.
22. Codex Vaticanus lat. Nr. 214 saec. XV, chart, enthält zuerst
genau dasselbe wie Urbinas 44 und schließt ebenfalls das IV. Buch von
Periarehon mit reminiscentur. Dann folgen noch auf fol. 163: Expos.
Origenis In principio erat Verbum (vgl. oben Codex Par. Colbert. 1645),
Didymus De spiritu s. interprete Hieronymo. Vgl. den Katalog der
Bibl. Vatie. I von Vattasso und Franchi de’ alot 1902.
23. Codex Romanus Bibl. Angel, olim Aegidii Viterbiensis Ord.
S. Aug. et Card., Nr. 1244, chart. saec. XVI, enthält auf fol. 1—110 (am
Anfang fehlt ein Blatt, wodurch der größte Teil der ersten Vorrede
Rufins verloren gegangen ist) die 4 Bücher von Rufin, Periarchon.
Nach Schermanns Notizen gehört auch diese HS zur Gruppe c.
24. Codex Romanus Basil. 5. Petri 11. 192 D, membr., 176 Blätter,
38 Zeilen auf jeder Seite, von einer Hand. Diese HS ist bei Mont-
faueon, Bibl. Bibl. I 158 À erwähnt. Theodor Schermann, der diese
nicht leicht zugängliche HS 1. J. 1903 geprüft hat, weist sie dem saec.
XII/XIV zu. Fol. 1v beginnt: PREPHATIO (Rubrum) Scio quam
plurimos ... bis fol. 27 .... quae bona sunt tenere. EXPLICIT PRE-
FATIO. HEC continet exem Periarchon. 1. I. Dann folgen 30 Capitel-
überschriften. Dann die Überschrift des 1. Capitels (Rubrum) und
Omnes qui eredunt ae certi sunt.... als Anfang des 1. Capitels,
darauf die übrigen des ersten Buche Dasselbe wiederholt sich bei
dem zweiten und dritten Buche. Auf fol 81v (— S. 276, 6) hört das
IIl. Buch mit den Worten: quidam legentes vel intelleger nes auf.
Unten stehen mit roter Tinte die CES geschrieben: Residuum huius
operis habetur in opusculo huie annexo. Unten ist etwas radiert, doch
noeh »Periarchon«zu lesen. Fol. 92r ist leer, auf fol. 93v steht: Cre-
dimus scam trinitatem, mit fol. 107Y beginnt ein Proverbiencommentar.
Unter der gleichen Nummer 11. 192 D ist, wie Theodor Schermann
mir mitgeteilt hat, noch eine kleine HS von 47 foll, ehart., 25 Zeilen
auf der Seite, wohl saec. XVI, vorhanden. Am Anfang steht die Notiz:
Tres ali hbri periarchon origenis habentur in alio volumine huie annexo.
Fol. 1T beginnt mit den Worten: Incipit liber quartus et ultimus Ori-
genis Periarchon. 1. De principis vel de principalibus. Verum quo-
niam .. .. Ende fol. 47: propterea dicit reminiscentur. Periarchon
Origenis clarissimi doctoris Liber quartus explicit.
D*
XLIY. | Origenes
Das mitgeteilte Material genügt um zu beweisen, daß dieser Codex
eine Abschrift des Codex Casin. (C) ist. Der Schreiber hat die letzte
etwas beschädigte Seite von C nicht ganz lesen können und daher
nicht bis zu Ende (S. 276, 11) abgeschrieben. Später ist in einem An-
hang das fehlende vierte Buch, aber wiederum nur bis reminiscentur
(S. 363, 11f), ergänzt worden, das dritte Buch aber unvollständig ver-
blieben. Die Ergänzung scheint aus Cod. Laurent. Bibl. Leop. Medic. Fesul.
LIV (s. ob. S. XLI) zu stammen, denn beide HSS haben die charakte-
ristische Unterschrift, die sich sonst nicht findet. Endlich hat Theodor
Schermann noch festgestellt, daß die beiden Codices Vaticani Reginenses
Nr. 82 und 1309 (vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. I 15 C und 43 C) die vier
Bücher Periarchon nicht enthalten.
An die Aufzählung dieser 24, mir persönlich oder durch gütige
Mitteilungen näher bekannt gewordenen Handschriften schließe ich eine
Liste von solehen Handschriften an, die ich nur aus Katalogen oder
anderen gedruckten Notizen kenne. Leider müssen diese Handschriften
zum Teil als verloren betrachtet werden.
25. Codex Sangallensis, erwähnt in dem alten Handschriftenver-
zeichnis von St. Gallen aus dem IX. Jahrhundert; vgl. Catalogi biblio-
thecarum antiqui, coll. G. Becker!, Bonnae 1885, 8 15 p. 34. Danach
hat St. Gallen in alter Zeit fünf Bände Origenes (1.—3. In epistolas Paulı,
4. In Genesin, Exodum et Leviticum, 5. Periarchon, Nr. 189—193) be-
sessen.
26. Codex Laureshamensis (Lorsch), bei Becker $ 37 in einem
Katalog saec. X als Nr. 307 so angeführt: libri 1Π1 περὶ ἀρχῶν emen-
dati, translati a Rufino presbytero et Macario missi, in uno volumine.
Dann folgt als Nr. 308: apologetieum Pamphili martyris in Origenem in
uno codice, während als Nr. 306 die von Rufin übersetzten 10 Homi-
len zum Römerbrief vorausgehn. In dem Kloster Lorsch haben sich
verhältnismäßig viele HSS des Origenes befunden. Die Bibliothek ist
1) Der Index Beckers, von dem die Vorrede (p. IV) sagt: »Addidi indicem
locupletem, qui commentarii loco et falso scripta corrigeret et parum notos scrip-
tores, quantum indagare potui, designaret«, war für meine Zwecke unbrauchbar.
Um zu zeigen, wie viel s. v. Origenes fehlt, gebe ich ein vollständigeres Verzeich-
nis der Stellen; die Zahlen Beckers sind cursiv gedruckt: 7, 78. 79. S, 18 sq. 11,
(6sq. 15, 189sq. 21, 10sq. 22, 217—219. 32,141sqq. 480. 36,24. 37,994sqq. 324.
42,81sq. 51,27sq. 55, 8. 30. 49. 68,89. 69, 86. 70,16. 25. 72, 25. 75,99. 76, 62sq.
78,9. 79, 233 sq. 80,214. 216. 81, 9. 83, 8. 86, 35sq. 95, 86—90. 96,18. 100, 3. 109,
22. 113, 44. 115, 161. 170. 243. 117, 65. 118, 20. 125, 131sq. 127, 44—46. 140. 160—164.
129, 45. 136, 47. 86sq.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLV
Mitte des 16. Jahrhunderts von Lorsch nach Heidelberg überführt worden;
Lorscher HSS kamen dann 1. J. 1623 als Codices Palatini nach Rom,
viele andere sind verloren gegangen. Vgl. Mai, Spieil. Rom. vol. V
181. XXXIV 14; Gottlieb, Über mittelalt. Bibl., Leipz. 1890, S. 337; Franz
Falk, Beiträge zur Reconstruetion der alten Bibl. Fuldensis u. Bibl.
Laureshamensis (im XXVI. Beiheft zum Centralbl. f. Bibliothekswesen,
Leipz. 1902) 5. 49f.
27. Codex Fuldensis. In dem von Karl Scherer herausgegebenen
Fuldaer Handsehriften-Katalog des 16. Jahrhunderts (XXVI. Beiheft zum
Centralbl. f. Bibliothekswesen, | Leipz. 1902) S. 94 (190) werden unter
Repos. llI Ordo quartus 7 Handschriften des Origenes, darunter an
dritter Stelle: »liber Periarchon fol.« angeführt.
28. Codex Massauensis (abbaye de Massay) wird in dem Cod. Vatican.
3324 saec. XI fol. 111f unter Nr. 90 so eitiert: Periacon, de auctoritate
canonum 1. Offenbar ist -Periarchon- zu lesen, vgl. Delisle, Le Cabi-
net des MSS tome II Append. Bibliotheque de l'abbaye de Massay.
29. Codex Sanmartinus. In dem >Catalogue des MSS de Saint-
Martin-des-Champs- (bei Delisle, Le Cabinet des MSS de la bibl. nat.
tome Il p. 237) wird dieser Codex so citiert: Origenes de periarchon.
Er hat sich Anfang des XIII. Jahrhunderts dort befunden. Delisle be-
merkt hierzu: »ll est à craindre que la plupart des titres conservés
dans le cabinet de Saint-Martin n'aient péri pendant la Revolution«.
30. Codex Verdunensis. Dom. Bruno Albers O. S. B. hat mir
1. J. 1903 mitgeteilt, daß bei D. Ursmer Berliöre O. S. B., Les manuserits
de laneienne abbaye de Saint-Vanne de Verdun (Extrait du -Biblio-
graphe moderne- 1897 Nr. 5), Besancon 1597, Imprimerie et Lithographie
de Paul Jaequin, p. 7 unter Nr. 9 eine HS in Quart, membr., enthaltend
Périarehon d' Origenes, erwähnt wird. Unter den von Delarue be-
nutzten HSS wird von ihm an 1. Stelle ein Codex Virodunensis saec.
IX genannt. Es fällt auf, daß von Delarue nur einmal eine Lesart
dieser HS erwähnt wird: S. 56, 29, wo Virod. mit 9 Mo solum (AG solem)
hat. Sollte Codex Virodun. SEN mit Cod. M identiseh sein, und
sollte ihn Delarue wegen seiner Übereinstimmung mit G nicht weiter be-
achtet haben?
31. Codex Aurelianensis (Fleury 110) Nr. 222 (194), membr., in
Folio (23,5 >< 12 em), saec. XII, 216 Seiten mit 2 Columnen, enthält
p. 105 Prefatio sancti Hieronymi in Origenem. Cognoscende verita-
τς, Εἶθ. amore permoti... (— Anfang der Apologie des Pamphilus), p. 106
Secundum edicionem Pamphyli martyris... bis: propterea, que de pro-
pheta dicit, reminiscentur. Dies ist der Schluß von Periarehon in der
HSS-Gruppe 6, also gehórt der Codex Aurel. dazu und ist ohne Wert.
XLVI ' Origenes
Es folgen dann noch Schriften Augustins; vgl. Catal. général des MSS
des Départ., Orléans (Nr. XII) 1889.
32. Codex Friulensis, membr., in Folio, saec. XV. Bei Mazzatinti,
Inventar. dei mss 1893, vol. III p. 111 (Sandaniele del Friuli Nr. 21)
liest man: Origenis Periarchon in lat. translat. a Rufino presbitero. —
Rufini liber, quo edocet qualiter O. de singulis capitulis scarum Seript.
senserit. — Expositio Origenis puleherrima quarta: In principio erat
verbum usw. — 5. Dydimi De seo Spiritu in lat. translat. a s. Hieronymo.
Vgl. oben Nr. 12, S. XXXIX, und Zeitschr. f. óstr. Gymnas. 1901 8. 73.
33. Codex Populetanus (Poblet)!, vgl. Villanueva, Viage literario
a las iglesias de Espana, tom. XX 149, über die Abteibibhothek von
Poblet bei Tarragona: »Un vol. fol. ms. del siglo XIV que contiene: 8.
Basilii Exameron, S. Augustini Retraetationes, et librum de Natura et
gratia, S. Hylarıı Pietaviensis de Synodis, Origenis Periarchon interprete
Ruffino, y Pamphili Martiris Apologia pro Origine [so]«. Diese Miscellan-
handschrift dürfte wohl, wenn sie noch vorhanden ist, keinen Wert haben.
34. Codex Remensis monasteri saneti hRemigi, von Delarue in
der ersten Anmerkung zu seiner Ausgabe von Periarchon unter den
von ihm benutzten HSS an 6. Stelle erwähnt. Wenn der dort zuerst
genannte Codex Virodunensis saec. IX vielleicht identisch ist mit dem
oben unter Nr. 30 citierten Codex Verdunensis, so würde von den
HSS Delarues nur der Codex Remensis als unbekannt übrig bleiben.
Denn sein Codex Corbeiensis saec. IX ist — oben Nr. 4, Codex Colber-
tinus — Nr. 12, Codex Sorbonieus — Nr. 7, Codex monasterii de Monte
saneti Michaelis in Perieulo maris = Nr. 6. Delarue nennt den Codex
Remensis an letzter Stelle und gibt sein Alter nicht an; daraus kann
man schließen, daß dieser Codex ungefähr so alt wie Ab und S und
wohl nicht sehr wertvoll gewesen ist. Delarue erwähnt nur selten eine
Lesart dieser HS. Wenn Cod. Remig. 8. 3, 5 in quo (= Meer), 8. 4, 9
comprobat (= Geo) und S. 6, 4 faceret (= u) liest, so gehört er der ge-
ringeren HSS-Gruppe y an.
2. Die Handschriftengruppen « und 7.
Nach Aufzählung aller mir bekannten HSS, die Origenes! Peri-
archon enthalten, sollen deren Verwandtschaftsverhültnisse, soweit dies
noch nicht geschehen ist, dargelegt werden. Wenn die ganz jungen, die
bereits oben 5. XXXIV—XL besprochenen und die mir nicht zugänglichen
HSS ausscheiden, so bleiben nur 7 HSS übrig, die oben S. XXIV—XXXIII
1) Vgl. L. Janauscheck, Orig. Cistere. I p. 127 Nr. CCCXXII über Populetum
(Poblet etec.).
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLVII
besehrieben und von mir zur Textherstellung herangezogen worden sind.
Sie zerfallen, um das Hauptergebnis meiner Untersuchungen vorauszu-
schicken, in zwei Gruppen: eine bessere « (Codices ABC), und eine
geringere y (Codices GMS Ab). Abgesehn von anderen Gründen, schei-
den sich die beiden Gruppen dadurch scharf von einander, daß Gruppe
€ den Abschnitt De creaturis vel conditionibus (S. 65, 85—68, 15) ent-
hált, der in der Gruppe 7 fehlt, d. h. in der hs. Quelle dieser Gruppe
aus dogmatischen Rücksichten entweder nachträglich getilgt, oder schon
von dem Schreiber übergangen worden ist.
Die Gruppe a.
Von den drei Handschriften, aus denen die Gruppe « besteht, sind
B und C zuerst zu besprechen. Sie müssen deshalb als eng zusammen-
gehörig betrachtet werden, weil beide, im Gegensatz zu den übrigen
HSS, auch zu A, eine sehr ausführliche und, abgesehn von Kleinig-
keiten, übereinstimmende Capitulatio vor den einzelnen Büchern haben.
Ferner fehlt nur in B und C die zweite Vorrede Rufins (vor dem III.
Buche). Endlich stimmen beide HSS auch in einer Anzahl von Sonder-
lesarten und Fehlern überein. Zunächst ist die Frage zu beantworten,
ob die dem Anschein nach jüngere HS B von C abgeschrieben ist.
Nun findet sich in C eine größere Zahl von Auslassungen, die teils
durch Homoioteleuton, teils durch andere Nachlässigkeiten des Schreibers
verschuldet sind, z. B. S. 13,9 et hoc ipsum initium, S. 14, 8 quendam,
8. 17, 25 consumit quidem et exterminat sed, S. 19, 11f ubi — spiritus
est, S. 20, 1 distinctionem! — ad, S. 20, 21 atque inaestimabiliter, S. 28,
6f priusquam terram faceret, S. 30, 12 per hoc — 14 aperiat et usw.
Alle diese ausgelassenen Worte und Sätze stehen aber in B, sodaß
C als Vorlage für B nicht gedient haben kann. Wollten wir aber um-
gekehrt wider die Wahrscheinlichkeit B als älter und als Vorlage von
C ansetzen, so würde dies aus denselben Gründen unmöglich sein. Denn
wenn auch der Schreiber von B, im Gegensatz zu dem flüchtigen und
nachlässigen Schreiber von C, seine Aufgabe mit lobenswerter Sorgfalt
erledigt und seine Vorlage ziemlich lückenlos und treu wiedergegeben hat,
so fehlen doch auch in B gelegentlich kleine Wörter, die in C vorhanden
sind, z.B. 5. 53,17 de, 5.95, 8 ae, 8.101,29 apti, 5. 113,9 ipsa, 8. 154,
28 dei, S. 182, 5 ex, S. 196, 25 sed, S. 206, 24 quo ait, S. 208, 20 deus,
8.217, 30 in, 8. 252, 19 est. Wenn man nun annehmen wollte, daß
diese kleinen Lücken von dem Abschreiber richtig ausgefüllt worden
wären, .so hätte er dies doch an zwei Stellen (S. 252, 21, wo quibus
certamen adhue, und S. 100, 17f, wo saneta est, non recipit pollutionem;
XLVIII . Origenes
naturaliter enim vel substantialiter in B fehlt) nicht ermóglichen kónnen.
Deshalb bleibt nur die Annahme einer gemeinsamen Quelle von B und
C übrig, die ich f nenne. Diese Handschrift hat zu der Zeit, als B
abgeschrieben wurde, Randnoten (von mir durch Klammern bezeichnet)
enthalten, die der Sehreiber von B unrichtig mit in den Text aufge-
nommen hat, nämlich S. 21, 13: omni ex parte monas [monas! grece
non solitarium significat sed hoc quod nullam aliam in se speciem habet
permixtam nee esse ex ulla adiunetione compositum] et ut ita dicam
enas [enas grece dieitur quod ita unum est per naturam ut alterius vel
secundae alicuius adieetionis in eo non intellegatur ammixtio| et mens
usw., S. 171, 15 vel etiam [alibi perosus] odibilis extiterit. Andere Rand-
noten hat der Schreiber von B ebenfalls an den Rand gesetzt: S. 33,
10f aporroea sive manatio intellegi potest quod profluit ex aliquo sicut
ex fonte fluius (l. fluvius); S. 34, 20f in hoe apertissime unius substan-
tiae (ae najturae filum dieit sicut. erat seth cum adam (ac na ist von
späterer Hand mit schwarzer Tinte corrigiert); S. 122, 23. 24 und 5. 125,
1 die Transseription der betreffenden griechischen Worte: — planetas
aplane — speram. Sowohl B als C haben aus f eine Randnote in
den Text übernommen Ὁ. 85, 14f: planetae [id est errantes) moventur,
und in beiden HSS findet sich S. 196, 29f: [a se autem moveri dicunt
animantia] a se autem moventur animantia eine Doppellesart, d. h. eine
vom Rand in den Text eingedrungene Verbesserung neben der ursprüng-
lichen Lesart. Aus diesen zwei Stellen kann man schließen, daß die
früher erwähnten, von B aus f übernommenen Randnoten dort schon
gestanden haben, als C abgeschrieben worden ist. Die Randnoten in
.B von U. Hand, nämlich S. 13, 7: N(ota) de anima nichil horum in
scripturis definitum, S. 173, 8: (ori)genes fecit librum de resurrectione
corporum, S. 180, 10 (hiejremias, Z. 15 (esaijas, S. 181, 1 De malis
dispensator(ibus), S. 273, 6 Isaias, Z. 8 Ecclesiast(es) sind natürlich
jüngeren Ursprungs. Dasselbe gilt von den zwei Randnoten in C, nàm-
lich S. 261,9 (zu der dort in C stehenden Überschrift): + + Nota
quod dieitur opinio magis quam ratio; et recole, quid aristoteles de
opinione tractaverit und S. 262, 3f: >< -« perpendat tue fraternitatis
astutia, quam cautissime dixerat: non aliter poterit responderi, ut divina
1) Vgl. Maximus, Schol. in Lib. De coelesti hierarchia S. Dionysii Areopag.
VII3 (Migne SGr IV 76): Ὅτι δέ ἐστιν ἑνὰς καὶ μονάς, xai Εὐάγριος 6 ἀνόσιος
ἐν τῇ δευτέρᾳ ἑχατοντάδι κεφαλαίῳ τρίτῳ φησὶ τοῦτο" »Αὐτός ἐστι μονάς, ἐπειδὴ
τὸ ϑεῖον ἁπλοῦν καὶ ἀδιαίρετόν ἐστι" τούτου χάριν μονάς" καὶ μονὰς γάρ, ἀριϑμητι-
«Oc εἰπεῖν, ἁπλῆ καὶ ἀσύνϑετός ἐστιν" ἑνὰς δὲ διὰ τοῦτο, ἐπειδὴ καὶ πρὸς ἑαυτὴν
ἥνωται ἣ ἁγία Τριὰς φυσιχῶς, καὶ vot πάντας τοὺς αὐτῇ πλησιάζοντας κατὰ τὸ
εἰρημένον ἐν τῷ Εὐαγγελίῳ (Joh. 17, 99): Ἵνα ὦσιν αὐτοὶ ἕν, ὥσπερ καὶ ἡμεῖς ἕν
ἐσμεν.«
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XLIX
providentia demonstretur (die beiden letzten Worte teilweise erloschen,
ebenso eine dritte Randnote zu S. 269, 5ff). Die nur der HS B oder ©
eigentümlichen Fehler ! und Correcturen können hier übergangen werden.
Dagegen scheint mir eine Aufzählung derjenigen Textstellen, wo schon
8 Correcturen vorgenommen hat, nicht unwichtig zu sein.
Auslassungen in β: S. 148, 7f Tempus — disserere (als schein-
bar unnötige Wiederholung des vorausgehenden Satzes) — S. 149, 15
quid poterat (als unnötig angesehen) — S. 193/4 Praefatio Rufini (als
scheinbar nicht zum Text gehörig) — S. 252, 20 erat in (wohl ab-
sichtlich).
Zusätze in ß: 8.6,16 generet + In omnibus — tenete. — $8.88,5
+ enim — $8. 98, 21 + et — S. 132, 19 + etiam — 9.204,32 + aiunt
(ohne Grund, wie der griech. Text zeigt) — S. 209, 31 + eum (zur Er-
leichterung der Co.) — $. 224, 31 + in eo (unnötig) — S. 228, 18 + ab
(unriehtig) — S. 352, 3 + vel spiritum sanctum B (C fehlt).
Correcturen in 9: 8.22,19 loci] mentis — S. 26, 2ff noscere,
nosei für cognoscere, cognosci — 5. 30, 3 deformatio] formatio und
S. 35, 3 deformatur| formatur (allerdings S. 46, 13 formatur auch a,
vgl. 3. 174, 131 17) — 3.32, 13 earum] eis — $3. 51, 9 Verum tamen]
verum in his omnibus — S. 53, 12 animantia| animalia — S. 57, 15 fit
Ay (Fehler) sit Ab (richtige Correctur) fiat 9 (falsche Correctur) —
S. 62, 9 adsint| assistant. — S. 63, 17 Non enim] nee sane — S. 72, 11
+ videatur (zur Erleichterung der Co., aber dann liegt die Schwierig-
keit in der Beziehung der folgenden Worte (Z. 12): similiter — virt.) —
S. 73,27 si velit ac neglegat| si forte se neglegat — S. 87, 18f Vesti-
mentum non est mundum] indumentum earum non esse mundum —
8. 139, 17 quoque] enim $Mleor Pa — S. 140, 9 nullus alius nisi] mun-
dus ignorat et (ganz willkürliche Correctur) — S. 147, 26ff quod ds
ereator et conditor mundi idem esset et pater dni nostri ihu xpi legisque
et prophetarum 8 — S. 148, 5 debuit demonstraril monstraretur —
S. 148, 9 nominavit. Seiendum ergo primo in loco est quod sicut idem
ipse deus 9 — S. 152, 15f et confirmatio ex scae scripturae auctoritate
deseendit eum dieitur 8 — 5. 171, 16f qui comparati reliquis meliori-
bus meritis sunt, ad exornandum mundi statum officium praebere (con-
pati reliquis hat 9 nieht verstanden, deshalb weggelassen und vorher
eorrigiert) — S. 214, 23 videtur) videatur — S. 219, 24 acceptis semini-
bus β (germinare intransitiv verstanden) — S. 221, 23 cum] ubi —
1) Die Fehler im Cod. B erinnern an die Fehler der von P. Knoell beschrie-
benen Uncialhandschrift Vat. lat. 3375 saec. VII (CSEL vol. IX 1 p. VIIf. Sollte
Codex 9 dieser HS ähnlich gewesen sein?
L . . Origenes
S. 283, 18 nemo sani sensus nisi dei misericordiae — adseribet] nemo
qui sani sensus est ali nisi dei misericordiae — adscribet — 5, 237,30
quibus] his — S. 238, 13 illud vas, quod] illum, qui — Z. 14 quod) qui
— 4.195 illud] ipsum (also die ganze Stelle systematisch corrigiert) —
8. 240, 24 vel salvandae vel perditae 8 — 8.247,31 adiutorio] adiumento
— $.249,31 impleamus] ministremus — 5.251,17 et nihil] nihilque —
8. 352, 4 ratione] fide B (C fehlt) — Z. 18 coercita] constricta B (C fehlt).
Bibelvarianten in 9: S. $5, 1 transiet] transibit — S. 136,4 mor-
tuus| mortificatus — 5. 245, 24f perversum| tortuosum — 5. 29$, 22 eos]
+ in non gente B (C fehlt).
Anscheinend richtige Sonderlesarten in 9: S. 62, 12 solam
B (statt solum) — 5. 116, 12 + numquam enim vixit (des Zusammen-
hangs wegen richtig) — S. 169, 14 eredetur (statt creditur) — 5.196,27
dicunt (statt dicuntur) — S. 266, 20 addunt (statt aiunt) — 5. 269, 12
deplere (8 allein richtig) — 58. 342, 22 + cogitasse (nur B, C fehlt).
Aus dieser Liste ergibt sich, daß der hauptsächlich von B dar-
gebotene und durch C an einigen Stellen verbesserte Text von 9, der
etwa dem saec. VIII (oder IX) angehört, tatsächlich eine von gelehrter
Hand vorgenommene Textrecension darstellt, deren Benutzung durch
ausführliche Inhaltsangaben erleichtert werden sollte!. Da C in Monte
Cassino entstanden, und B wahrscheinlich aus Italien nach Bamberg
gebracht worden ist, so dürfte wohl auch der Ursprung von f in
Monte Cassino zu suchen sein. Ob die Correcturen des gelehrten
Schreibers von 9 ganz oder teilweise auf hs. Grundlage beruhen, oder
ob sie sámtlich Vermutungen ohne hs. Grundlage sind, wird sich schwer
entscheiden lassen. Auf eine zweite Vorlage von f scheint S. 171, 15
die Variante: alibi perosus (s. oben S. XLVIIT) hinzudeuten. Hieraus kann
man vielleicht auch in andern Fällen auf hs. Begründung einer Sonder-
lesart von β schliessen.
Jedenfalls wird man die einzelnen Sonderlesarten von f zunächst
an dem Text von A zu prüfen haben. Denn hier ist uns der a-Text
zwar mit vielen Auslassungen und Fehlern, aber doch frei von will-
kürlicher Bearbeitung erhalten. Während also β die Lücken von A
ergänzt, zeigt uns A, wo ß von dem Text der gemeinsamen Vorlage
abgewichen ist. Die dem Codex A eigentümlichen Fehler hier anzu-
führen erscheint unnötig. Der Schreiber hat größtenteils, besonders
gegen Ende, viel zu flüchtig geschrieben und seine Vorlage nicht noch-
3 1) Auf B trifft also die allgemeine Bemerkung von Ed. Schwartz über die
Überlieferung griechischer Prosawerke (Eusebius, Kirchengeschichte 3. Teil S. CXLVI)
vollständig zu. Die Inhaltsangaben sind unten D II 2 abgedruckt.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LI
mals verglichen; am Anfang ist diese auch lückenhaft und schwer
lesbar gewesen. Daher lassen sich etwa 190 Auslassungen und 550
Schreibfehler und Sonderlesarten in A zusammenrechnen. Unter den
Varianten sind z. B. folgende bemerkenswert. S. 172, 16 ist accepisse
in fy, causam habuisse videatur in A überliefert. Sollte dies aus einer
falsch verstandenen Randnote herstammen? Merkwürdig ist S. 213, 30
benignitatis für longanimitatis in A, während S. 203, 27 letzteres auch
in A steht. S. 248, 26 finden wir statt conluctatio in A ursprünglich
lueta, von 11. Hand zu luctamen corrigiert. S. 132, 23 stand in der
Vorlage von A statt tali usi wahrscheinlich aliusi, woraus A! alius si
machte, während die II. Hand abusi darüber schrieb. Daß die I. Hand
auch geändert hat, beweist 5.274, 1.3, wo zweimal in A latini aus
latine corrigiert ist. Auf eine in Uncialen geschriebene Vorlage ohne
Worttrennung lassen z. B. folgende Stellen schließen: S. 167, 15 super-
filum A* superfluum Acor, d.h. A* hat FLUUM als FILIUM gelesen;
S. 218, 19 ac semina receperunt| adseminare coeperunt À; S. 253, 5 certa
mensura| certamen supra A; 5.297,21 ludae, istum] iudaeis dum A;
S. 316, 25 consequenti] e sequenti (aus CSEQUENTI) A. Auf Rand-
noten in der Vorlage weist z. B. S. 149, 15 hin: spiritale quid y spiri-
talem sensum quid A (8 [δ Ὁ das ihm unverständliche quid poterat aus);
. ; spiritalem sensum ; A
also stand vermutlich in «: spiritale quid. Die II. Hand in A, welche
mit trocknem Griffel Verbesserungen überschreibt, hat die Lücken zwar
gelegentlich bemerkt, aber nicht ausfüllen können. Sie hat also keine
HS benutzt. Der Corrector war aber ein kluger und gelehrter Mann,
dem eine Anzahl von Verbesserungen auch ohne hs. Hilfe wohl ge-
lungen sind. So hat er z. B. 5. 342, 12 aus der Corruptel ἃ eleuabrentur
(A!) riehtig tela vibrentur erschlossen und 5. 112, 21 das richtige nam-
que über das falsche numquam geschrieben. Aber S. 343, 3 corrigiert
die II. Hand das eorrupte omni zu omnis statt zu omnium, und 8. 346, 11
schreibt sie rei über das falsche omnis, anstatt daraus omnium zu
machen; endlich S. 363, 22 verbessert sie corum (= chorum) in A un-
richtig durch ein darüber geschriebenes decorem. Die Varianten in A
sind also bloße Vermutungen und dürfen daher nur dann berücksichtigt
werden, wenn sie mit 9 oder y übereinstimmen.
Die gemeinsame Vorlage von A und £ scheint also eine Uneial-
handschrift gewesen zu sein. Als 8 daraus abgeschrieben wurde (etwa
saec. VIII), war sie am Anfang noch unversehrt; als A im saee. X ent-
stand, war die Vorlage am Anfang teilweise beschädigt (s. ob. S. XXVI.
Wo ist nun diese alte Vorlage des Codex Augiensis zu suchen? Dieser ist
im saec. X sehr schnell und flüchtig geschrieben worden (s. ob. S. XXV. L).
111 "Origenes
Nun wird berichtet!, daß der Abt Engelbert II. von St. Gallen (924—933)
bei dem Hunneneinfall 1. J. 925 die Bibliothek nach Reichenau geflüchtet
habe; Reichenau habe dann zwar dieselbe Anzahl, aber nicht dieselben
Werke zurückgegeben. Das deutet darauf hin, dal) die beiden Abteien
auch sonst gegenseitig HSS zum Lesen oder Abschreiben ausgetauscht
und es mit der Rückgabe nicht allzu genau genommen haben? In
dem von Becker unter Nr. 15 abgedruckten Bibliothekskatalog von
St. Gallen aus dem saec. IX erscheint Periarchon als Nr. 193, voraus
gehen zwei Nummern: Origenes In epp. Pauli und Origenes In Genesim
Exodum et Leviticum (vgl. ob. S. XLIV). In dem am Ende des IX. Jahr-
hunderts geschriebenen Katalog 22, und zwar unter den Additamenta,
die vielleicht erst im X. Jahrhundert hinzugefügt sind, erscheinen zwar
die beiden zuletzt genannten Origenes-HSS, aber Periarchon fehlt, und
an dessen Stelle, sogar zwischen den beiden Origenes-HSS, steht als
Nr. 218: Expositio Pelagii sup omes eplas Pauli. Das ist auffällig. Am
Ende des saec. IX oder Anfang des saec. X ist also der Codex, welcher
Periarchon enthielt, nicht mehr in St. Gallen vorhanden gewesen. Sollte
er vielleicht naeh Reichenau verliehen, dort zurückbehalten und durch
einen andern Codex ersetzt worden sein? So viel kann man wenigstens
vermuten, daf die alte St. Galler-HS damals nicht spurlos verschwunden,
sondern gelesen und auch abgeschrieben worden ist. Der Codex Au-
giensis stammt also vielleicht von dem St. Galler ab. Wäre diese Ver-
mutung richtig, so würde weiter zu schließen sein, daß sich der
St. Galler Codex ursprünglich in Monte Cassino befunden hat, und daß
dort 8 etwa im VIII. Jahrhundert von ihm abgeschrieben worden ist.
Vielleicht läßt sich diese Vermutung noch auf einem andern Wege
wahrscheinlich machen. Doch vorher sind die gegenseitigen Beziehungen
der die Gruppe y bildenden HSS klarzulegen.
Die Gruppe 7.
Wie in der Gruppe « die HSS B und C, so sind in der Gruppe 7
die HSS G und M sehr nahe verwandt. Die Übereinstimmung in
Lücken und Fehlern zwischen G und M* ist stellenweise so auffällig,
1) Vgl. Weidmann, Geschichte der Bibl. von St. Gallen . . . 1841, S. 16.
2) Ein Beispiel für diese engen Beziehungen zwischen Reichenau und St.
Gallen ist von L. Traube in der Textgesch. d. Regula S. Benedicti (Abh. d. hist.
Cl. d. Kgl. Bayr. Akad. d. Wiss. XXI, III. Abt.) S. 665 erwähnt. Vgl. auch Sa-
muel Berger, Histoire de la Vulgate pendant les premiers siécles du moyen age,
Paris 1893, p. 56: »Il n'est pas possible de séparer Reichenau de Saint-Gall. Les
deux abbayes étaient unies par les liens les plus étroits« etc.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LII
daß man zunächst geneigt ist, die eine HS als die Abschrift der andern
anzusehen. Aber M, anscheinend jünger als G, kann unmöglich von G
herstammen, wie folgende Stellen beweisen. Z. D. S. 130, 1 steht legem
in M, fehlt in G; dasselbe gilt von ignis S. 145, 11, von et non dicit
— mente S. 155, 5 f, von a mortuis S. 174, 4f, von facere ebenda Z. 19.
Ferner liest M S. 140, 13 richtig ac talibus, G dagegen falsch actibus,
umgekehrt S. 144, 1 M unrichtig dilectio nisi, G richtig dilectionis //
und S. 107, 30 wieder G fehlerhaft: verbis uie sapientie! und M ganz
deutlich und riehtig: verbi sui ae sapientiae. Wollte man aber an-
nehmen, daß G das höhere Alter nur vortäusche und tatsächlich von
M abgeschrieben sei, so würden folgende Stellen dagegen sprechen:
S. 25, 1 inde G (mit αὐ de M*, 8.31, 13. ad vivendum G (mit «) ad
vivent dum M* (adviverent dum Mieorr), S. 76, 11 unusquisque G (richtig)
unusque M, S. 262, 5 priores G (mit «) prohises M* (prores M !corr),
S. 330, 23 perplurima G (mit «) quamplurima M, S. 351, 26 summam)
sumae G summam (wohl während des Schreibens aus summae corri-
giert) MI. Wenn aber weder M von G, noch ἃ von M abgeleitet
werden kann, so bleibt nur die Annahme einer gemeinsamen Quelle,
die ich μ᾿ nenne, übrig. Hierfür zeugen auch folgende Stellen: S. 268, 30
suggeruntur] suggerentur aus suggeruntur G! suggerentur Meorr, 5.302, 17
cum] eum GM, S. 302, 31 eruditi sunt] eruditionibus GM, S. 335, 29 ba-
biolone G babolone M* babilone Meorr (also u: babolone), S. 338, 14
ut eueniat| ut eu GM (d.h. « hatte die Buchstaben eniat ausgelassen),
S. 352, 16 intra] ita GM.
Die Vorlage von GM (= u) hat, wie es scheint, nicht viele Correc-
turen und Varianten und gar keine Randnoten enthalten. Denn sonst
würden sich in GM Randnoten und etwas mehr Varianten von I. Hand
finden. So aber enthält M nur eine bemerkenswerte Notiz von II. Hand
zu B. ὅθ, $—15: Nota. Qualiter dividat operationem patris et filii ab
operatione sps sci. Ebenso ist G von einer II. Hand, etwa im saec. XII
in Corbie, mit folgenden Randbemerkungen versehen worden, die nicht
nur einzelne Stellen erklüren, sondern auch den Verfasser des Werkes
gegen Angriffe verteidigen sollen.
8. 32,10 ff eminentia vel humilitas. aporesis paupertas interpreta-
tur. unde apls aporiamur et non destituimur [II Kor. 4, S. et
in epla senece ad paulum. ne eum aporia et dedecore ete.
40,17 f ne in infinitum progressus fieret perveniemus ete.
48,7 zu abusive] minus proprie.
59,12 zu veniam] si auditur.
1) Cod. Sign. macht hieraus: verbi sive sapientie. So entstehen Varianten.
LIV
Origenes
60,6 zu (in)operatio] intima operatio.
60, 19 f zu inoperatur] intime operatur.
61, 19 zu proficit) nobis non sibi.
78, 16—18 hine habes quod potius disserendo quam asserendo dicta
haee sunt habenda [3].
84, 3f zu probato] Ὁ. e. d. cogita si tenor disputationis id per-
suadere potest, necne et ita sane dicta percurres.
$4, 6—12 ex hoc loco quidam imponunt origeni quod senserit de-
mones fore saluandos. eui errori ipse plane contradicit in
epla quadam sua, ut legitur supra in libello ruffini de
adulteratione, capitlo: Quidam eorum [vgl. Lom. XXV 388].
$4, 16 zu opinor| non ait ut assero, vel ut diffinio.
$9, 1 zu motus) igitur a simili nec motus maris vel fluminum
sine anima est, quod falsum est, unde verisimile est hune
tractatum origenis non esse.
142,5 zu initio creaturae] Nota. scilicet creationis sue, quoniam
assupta est.
216, 22 zu Ita] Nota. argumentum pro confessione.
216, 26 zu quae res] Nisi [?] ignorantia eorum quae sequuntur.
221, 17 f zu substantialiter] in anima scilicet et corpore, quorum
neutrum esse desinit.
235, 17 motus ergo a do est, sed abusio motus a nobis. quod est
notabile.
242, 18 zu opinamur] ut sit opinio disserentis potius quam assertio
credentis.
262, 4 mihi) intellige secundum opinionem disserentis potius quam
secundum fidem asserentis.
aliquid] hoe autem non est explorate fidei, sed opinionis
philosophiee.
m
συ
τὼ
ἘΞῚ
3,9 disserta] non asserta, quod est notabile.
73,4 credimus] exempla [?] stultorum, ut licentius arguat.
-
3, 12 ante nos] non ante hune mundum.
76, 1ff et hoc nota philosophicum esse, non fide probatum.
Die Vorlage von GM (= u) hat alle die Fehler, Verschreibungen
www τῷ
-1
oder Lücken von teils größerem teils geringerem Umfang, die sich in
GM gemeinsam vorfinden, schon enthalten. Man darf wohl annehmen,
daß der Schreiber oder Corrector von u die Fehler seiner Vorlage (— 7)
übernommen hat und in Ermangelung einer andern HS, etwa aus der
Gruppe «, nicht in der Lage gewesen ist, sie verbessern zu können,
Natürlich konnten ebensowenig die Correctoren von GM ohne Hilfe
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LV
einer anderen HS diese Fehler beseitigen. Daher kommt es, daß der
Text von u (und y) erheblich schlechter ist, als der von c. Immerhin
ist der Text von & noch etwas besser, als der von Gruppe 6, als deren
Vertreter ich die Codiees Ab und S, beide saec. XIII, ausgewählt habe.
Diese beiden HSS sind zwar von einander unabhängig, da sowohl Ab
als S Lücken enthalten, die in der andern HS fehlen (z. B. S. 29, 3
autem, S. 42, 21 plenius, 8.43, 13f omnipotens — venturus est < Ab,
S. 56, 19 et in sanctis, S. 60, 16 autem, S. 64, 4 eius << S), zeigen aber
sehr enge Verwandtschaft in gleichen Fehlern und willkürlichen Correc-
turen sowie darin, daß sie mit reminiscentur (S. 363, 11f) endigen, also
unvollständig sind. Den gleichen Schluß bieten die oben unter den
Nummern 15 und 16 (Laurent.), 17 (Mare), 18 (Bodl.), 20 und 21 (Urbi-
nas) 22 (Vatic.) beschriebenen HSS; ferner gehören, wie oben gezeigt
ist, zur Gruppe 6 noch die HSS 11 (Matr.), 12 (Colbert.), 13 (Navarr.),
23 (Roman.. Daß der Text der Gruppe 6, der im wesentlichen seit
Delarue unser Vulgattext ist, um eine ganze Stufe tiefer steht, als der-
jenige der Gruppe 4, ergibt sich z. B. aus folgenden Stellen. $. 22,3
alienum una sola] esse alienum et una sola 6, S. 25, 4 alicui] aliquibus
6 (wegen alus Z. 5), S. 80, 9 pro suis unusquisque motibus varie acti «
pro s.u. motibus varie actibus G (M fehlt) pro s. u. motibus et varie-
tatibus o, S. 85, 7 schreibt 6 unrichtig sit statt fit und schiebt deshalb
: : . DR IE E dte
willkürlich ut vor inmutatio ein, S. 101, 29 apti iudicantur] apte iudi-
cantur Ab ul’ apte apte iudeant" $, also hat die Vorlage von AbS
(= 6) Varianten enthalten, S. 266, 13 schiebt 6 willkürlich videntur vor
trahere ein, weil vorher nonne statt non corrigiert war; vgl. auch den
Apparat zu 8.357, 29 und 362, 18. Im übrigen zeigt o größtenteils,
im Gegensatz zu «, dieselben Lücken und Fehler wie μ, oder setzt sie
voraus, sodaß o unzweifelhaft mit u sehr nah verwandt ist. Man könnte
zunächst « als Vorlage von 6 annehmen. Indessen würden die Ab-
weichungen der Gruppe 6 von « dann doch zu groß sein, als daß sie
allein aus einer systematisch durchgeführten Correetur von o (die ja
tatsächlich vorliegt) erklärt werden könnten. Entscheidend für die An-
nahme einer gewissen Selbständigkeit von 6 gegenüber « sind nun eine
Anzahl von Stellen, aus denen ich folgende auswühle. 5. 62, 5 utique
«6 itaque u, S. 70, 10 sciamus «6 sciam u, S. 71, 10 tot et tantis «o
tote tantis G M* (tantis Meorr), S. 77, 23 potest αὐ < u, S. 110, 17 di-
centes «6 dicent αἱ dicent zu dicant corr. M !, S. 147, 12 Cuius «6 cum
u, S. 154, 20 stultam «aS stultum Ab, wie die Vorlage von u (— y) ge-
lesen hat, da G tum und M* stum (Meorr stolidum) haben, S. 157, 14
dicitur «6, < u, S. 178, 22 emendationis «6 emendaueris GM* (emen-
LVI | Origenes
datis Meorr), S. 248, 2 initia. «6 inimicitia u, S. 271, 4 unum αὖ <u,
8. 302, 31 eruditi sunt «c eruditionibus u. Danach kann σ᾽ unmöglich
von u abgeleitet werden, sondern mul mit « zusammen eine gemein-
same Quelle (— y) haben. Nur so ist es erklärlich, daß 6 (sonst ganz
unabhängig von «) einige nahe Beziehungen zu « aufweist, die « nicht
hat. Wenn aber 6 neben « direct von y herstammt, so ist es nicht
nur möglich, sondern auch wahrscheinlich, daß in 6 gelegentlich etwas
bewahrt worden ist, das sogar in a fehlt. Dies ist m. E. der Fall
S. 101, 6f bei den Worten: vel ceteri ordines — officium, die der Zu-
sammenhang als notwendig und echt erweist, und S. 219, 28 bei dem
Satz: qui prius inerepabat, da dieser als Wiederaufnahme von Z. 22
gefordert wird.
So sind wir durch o wieder zu « zurückgeführt worden und können
jetzt die Frage, in welchem Verhältnis « und y zu einander stehn, zu
entscheiden suchen. Daß « und y aus derselben Quelle geflossen sind,
wird durch eine Anzahl von gemeinsamen Fehlern, Lücken und Ver-
schreibungen, die im 3. Abschnitt zusammengestellt werden sollen, vor
allem aber dadurch erwiesen, daß S. 98, 7 das Rubrum: »De his, qui
naturas esse spiritales diversas adfirmant« in den Text von Ay einge-
drungen ist, und daß S. 263, 12 die Überschrift: »Utrum verum sit quod
quidam dicunt, quasi binas animas esse per singulos« in « und y (in
y als Text betrachtet) an falscher Stelle steht. Charakteristisch für die
Sonderfehler von y sind z. B. folgende Stellen:
8. 84,25 futuris spatiis ae saeculis «
futuris spatii saeculis y (d. h. SAC vor SAE übersehn).
212,24 intentione conceperat .«
intentio nec ceperat w (intentione acceperat M corr)
intentione permansuram cernebat c. Daraus ergibt sich, daß
schon y wie u gelesen und durch mangelnde Worttrennung
Fehler verursacht hat. Die gemeinsame Vorlage bot wohl:
INTENTIONECCEPERAT; vgl. oben 8. LI.
- 256,16 eum unam ἃ
cummunam GM*
communem Meer g, also in y war C statt E gesetzt.
293,28 animis inicere ἃ
animl sincere u
admiscere sie S
admiserere (zu admittere corr.) sie Ab. Auch hier hat fehlende
Worttrennung in y die Corruptelen verschuldet.
Lücken in y sind fast auf jeder Seite der Ausgabe bemerkt, sodaß
ich hier keine Beispiele zu geben brauche. Aus dem Angeführten er-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LVII
hellt, daß der Text der Gruppe «, welcher aus den HSS ABC gewonnen
werden kann, den durch Fehler und Lücken entstellten Text von 7
(= GM, AbS) erheblich an Wert übertrifft. Der Unterschied ist tat-
sächlich so groß, daß man annehmen möchte, « sei auch für y die Quelle
gewesen. Diese Annahme scheint auch dadurch begründet, daß viele
Seiten hindurch die Gruppe y nicht mehr, sondern oft weniger bietet
als «. Aber schon die beiden oben angeführten Stellen, wo o, d. h. also
7, Lücken von « ausfüllt, sprechen für Selbständigkeit von y neben «.
Hierzu kommen noch folgende Stellen. S. 246, 29 potestates y richtig,
putantes « falsch. S. 93, 191 wird Phil. 1, 23 von y so eitiert: Optarem
enim resolvi vel redire, während in « resolvi vel fehlt. Diese Variante
steht aber gleich darauf (Z. 21) sowohl in « als auch in 7, daraus folgt,
daß vorher « eine Lücke hat, die y richtig ausfüllt. Doppelübersetzungen
bietet Rufin in De princ. auch anderswo, z. B. verbum est vel ratio
(= λόγος ἐστίν) 8. 100, 14f. Ferner haben nur A S. 130, 2 und β 8. 130,6
ein Rubrum, eine Art von Überschrift, die in y fehlt. Wäre y aus «
abgeschrieben, so ließe sich das Fehlen des Rubrums in y nicht erklären,
da y sogar Notizen, die nicht zum Text gehören, aus der Stammhand-
schrift übernommen hat. Andererseits fehlt S. 131, 22. 23 patrem nur
in «, ebenso S. 140, 11 est, 179, 2 quidem, 180, 9 in peccata, 181, 3 sit,
181, 24 a. Das Verhältnis zwischen « und 7 ist besonders klar da zu
erkennen, wo das griechische Original erhalten ist. S. 202, 14 z. B. läßt
α in dem Citat »Si populus meus usw.« das Wort meus aus, der griechische
Text εἰ ὁ λαός μου beweist aber, daß y es richtig bietet. Ebenda Z. 18
liest a: nolite resistere unrichtig, y: non resistere (μὴ ἀντιστῆναι
richtig. Da nun im allgemeinen, abgesehn von den Fehlern, y mit «
nicht nur in den Hauptsachen, sondern auch in Einzelheiten, wie unten
S. LXIILff gezeigt werden soll, übereinstimmt, so darf man schließen, daß
die Codices a und y eine gemeinsame Vorlage gehabt haben. Daß
aber der Text in y nur an wenigen Stellen besser ist als in «, erklärt
sich daraus, daß 8 eine sorgfältige Abschrift von « war, die von B
ebenso sorgfältig wiedergegeben worden ist, sodaß wir mit Hinzunahme
von A und C in der Tat den Text von « ziemlich rein wieder her-
stellen können; hierzu kommt, daß aller Wahrscheinlichkeit nach auch
Codex « von seiner Vorlage genau abgeschrieben oder mit ihr hinterher
sorgfältig verglichen, und daß hier die dringende Mahnung Rufins 8.6,6 ff
getreulich beachtet worden ist. Dagegen scheinen & und 6, aber auch
7, mit viel geringerer Sorgfalt geschrieben oder corrigiert zu sein. Für
die Selbständigkeit der Gruppe 7 neben der Gruppe « sprechen aber
noch folgende Erwägungen. Die beiden ältesten Vertreter der Gruppe
y, die Codices G und M, enthalten vor den 4 Büchern Periarchon das
Origenes V. E
LVIII ! Origenes
erste von Rufin übersetzte Buch der Apologie des Pamphilus mit dessen
Anhang (Rufin, De adulteratione) und außerdem vor diesen beiden Stücken
gleichsam als Einleitung den Abschnitt über Pamphilus aus Hieronymus,
De viris illustribus; M allein schickt diesem Stück auch noch den Brief
des Hieronymus an Riparius gegen Vigilantius voraus. Vermutlich ist
diese Verbindung der einzelnen Schriften im Interesse des Origenes er-
folgt und stellt eine durch die genannten Stücke vermehrte und gleich-
sam geschützte Ausgabe von Periarchon dar, wie sie aus den Kreisen
Rufins selbst hervorgegangen sein kann und tatsächlich auch in dem
Codex Lucullanus, dem gemeinsamen Stammvater der Gruppen a und 7,
vorgelegen zu haben scheint; vgl. unten Abschnitt 3, S. LXIIf. In der
Gruppe « finden wir zunächst nur die 4 Bücher Periarchon, in C nicht
einmal vollständig. Aber der älteste Vertreter dieser Gruppe, Codex
A, bietet am Schluß noch einzelne willkürlich aneinander gereihte Frag-
mente aus der Apologie des Pamphilus B. I und aus Rufin, De adulteratione.
Erwägt man nun, daß die Vorlage von A am Anfang beschädigt ge-
wesen ist (s. ob. S. XXVI. LI), so wird man denselben Inhalt wie in « ur-
sprünglich auch in « voraussetzen und annehmen müssen, daß der Codex «
am Anfang eine Anzahl von Blättern verloren hatte und nur noch Trümmer
der Pamphilus-Apologie enthielt, die der Schreiber von A wenigstens
als Anhang zu Periarchon übernehmen wollte. Wahrscheinlich hat aber
schon f (etwa saec. VIII) denselben Zustand der gemeinsamen Vorlage «
vorgefunden und deshalb nur Periarchon abgeschrieben. Die Beschädigung
des Codex « mag also recht weit zurückliegen, sodaß auch deshalb
eine Ableitung des Codex y von « untunlich sein dürfte. Endlich fehlen
in der Gruppe « auch ein paar nicht zum Text gehörige Notizen, die
in der gemeinsamen Vorlage von «y gestanden haben und in y bewahrt
geblieben sind; wahrscheinlich hat sie schon Codex « nicht enthalten;
vgl. den folgenden Abschnitt. Daher mulite zwar einerseits der a-Text
bei dieser neuen Ausgabe die Grundlage bilden, während der y-Text
mehr zur Controlle und Bestätigung der einzelnen Lesarten von « heran-
zuziehen war, als daß ihm eine selbständige Geltung hätte beigemessen
werden können; andererseits mußten aber, außer einzelnen Sonderles-
arten von β und «, auch die Varianten der selbständigen Gruppe y im
Apparat mit angegeben werden. Denn nur hierdurch ließ sich ein Bild
der gesamten Textüberlieferung gewinnen.
3. Der Codex Lucullanus.
Wir haben oben S. L—LII wahrscheinlich zu machen gesucht,
daß die Quelle von BC eine Casinenser HS saec. VIII (= 8), und die
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LIX
Vorlage von 8 und A eine alte HS der St. Galler Bibliothek gewesen
sei, die sich ebenfalls früher in Monte Cassino befunden habe. Daß dort
schon sehr früh zahlreiche HSS teils geschrieben, teils von anderswoher
gesammelt worden sind, ist bekannt. Der Einbruch der Langobarden
581 veranlalite freilich die Mönche zur Flucht nach Rom; erst nach
137 Jahren, im saec. VIII, kehrten sie mit der Bibliothek nach Monte
Cassino zurück!. Nun liegen noch klare Zeugnisse dafür vor, daß die
zur Gruppe y gehörigen HSS 1m letzter Linie auf eine HS des VI. (oder
V.) Jahrhunderts zurückgehn, die sich ursprünglich in der Nähe von
Monte Cassino befunden hatte und vermutlich später ebendahin gebracht
worden ist. Zwischen dem Ende des Ill. und dem Anfang des IV. Buches
von Periarehon stehen nämlich in GM und S, und am Ende des IV. Buches
in Ab folgende fast ganz, bis auf ein paar Kleinigkeiten, übereinstim-
mende Zeilen:
In nomine dni dies ordinationis nostrae id est martini prbi et
gaudiosi diaconi hie est tertio idus martias tertio post eonsulatum
basıli ve indictione septima.
Item in di nomine dies ordinationis meae id est gaudiosi prbi
indictione quarta decima quarto deeimo kl ian anno primo domni
iustini imp eodem consule reg dno n ihu xpo in saecula saeculorum.
Die Anordnung und der Wortlaut zeigen, daß wir diese Zeilen als zwei
von einander zeitlich verschiedene Notizen betrachten müssen, die nur
des gleichen Inhalts wegen nach einander an derselben hierzu geeigneten
Stelle einer alten HS eingetragen worden sind. Sie berichten uns, dab
die Ordination des Presbyters Martinus und des Diakonen Gaudiosus
am 13. Mürz des 3. Jahres nach dem Consulat des Fl. Basilius (a. d. 541)
in der 7. Indietion, also 544, und die Ordination des Presbyters Gau-
diosus am 19. December des 1. Jahres des Kaisers Justin Il. in der
14. Indietion, also 565, stattgefunden hat? Die Namen Martinus und
Gaudiosus tun hier nichts zur Sache; ob der Presbyter Gaudiosus der-
selbe ist, der 599 als VII. Bischof von Gubbio (Eugubium) erwähnt
wird, ist für unsern Zweck gleichgiltig. Wichtig sind die Notizen,
die uns ein glücklicher Zufall in 4 HSS erhalten hat, nicht nur des-
halb, weil sie die enge Zusammengehörigkeit dieser HSS erweisen,
sondern auch deshalb, weil sie uns den Stammvater dieser HSS, aus
1) Vgl. Bibl. Casinens. tom. I Proleg. p. V u. Ludwig Traube, Textgesch. d.
Regula S. Benedicti (Abh. d. hist. Cl. d. Kgl. Bair. Ak. d. Wiss. XXI, III. Abt., München
1898) S. 627. 696f.
2) Vgl. Clinton, Fasti Rom. I p. 774. 776.
3) Vgl. Gams, Series episcoporum p. 699.
E*
LX Origenes
dem sie zugleich mit dem Text übernommen worden sind, etwas ge-
nauer kennen lehren. Diese Urhandschrift ist also schon 1. J. 544, in
welchem die erste Notiz geschrieben ist, vorhanden gewesen und noch
i. J. 565, in welches die zweite Notiz gehört, an demselben Ort ver-
blieben. Wenn nun diese nicht zum Text gehörigen Notizen, die von
Martinus und Gaudiosus an einer leeren Stelle zwischen dem III. und
IV. Bueh zur Erinnerung niedergeschrieben worden waren, nicht nur in
a sondern auch in 6 erhalten geblieben sind, während später die II. Hand
in M die Zeilen als unnötig oder störend durchgestrichen hat, sodaß sie
sich in Abschriften von M nicht mehr vorfinden, da darf man wohl
eben aus der Erhaltung der Notizen in μ und o schließen, daß zwischen
jenem alten Codex saec. Vl (oder V) und den Codices u und 6 (etwa
saec. VIII und X) nur sehr wenige Zwischenglieder, ja vielleicht nur
das eine, Codex y, anzunehmen sind. Wo hat sich aber der alte Stamm-
Codex befunden? Hierauf geben uns folgende Eintragungen, die eben-
falls glücklicherweise erhalten geblieben sind, Antwort. Nur in M,
und auch hier von I. Hand, wie es scheint, durchgestrichen!, steht
zwischen Rufins Schrift De adulteratione und dem Anfang der ersten
Vorrede Rufins zu Periarchon folgende Notiz:
Donatus diaeonus in aedibus beati apostoli petri do volente pro-
prium codice vicees pe basili ve Indicione decima infirmus et debilis
legi legi legi.
Das ist das 20. Jahr nach dem Consulat des Fl. Basilius in der 10. In-
diction, also 562. Damals hat Donatus in einem dem heil. Petrus ge-
weihten Kloster denselben alten Codex in Händen gehabt, gelesen und
verbessert. Hiermit ist zu vergleichen das in Halbunciale geschriebene
Autograph? desselben Donatus im Codex Casinensis Nr. 150, Teil II,
saec. VI, fol. 2487 vom Jahr 569 (568):
+ donatus gratia di pbr proprium codicem iustino augusto tertio
post consolatum eius in aedibus beati petri in castello lucullano in-
firmus legi legi legi ———-4—
Da haben wir endlich die genaue Ortsangabe: das Peterskloster, dem
die Presbyter Martinus und Gaudiosus und der Diakon Donatus (iJ.
569 ebenfalls Presbyter) angehörten, befand sich im Castell Lucullanum.
Ich nenne deshalb den alten Codex von Periarchon, den dort der Diakon
1) Vermutlich hat also der Schreiber von G wie der von o diese Notiz nach
eigenem Urteil weggelassen.
2) Vgl. Reifferscheid, Bibl. patr. lat. Ital. II, Monte Cassino, p. 416—421 und
Bibl. Casin. III p. 317b u. 334 Cod. CL.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXI
Donatus i. J. 562 gelesen und wohl auch corrigiert hat!, Codex Lucul-
lanus (L). Die Lage jenes Castells läßt sich nicht genau bestimmen.
Sicher ist soviel, daß es in der Umgebung von Neapel gesucht werden
muß. Dahin ist der letzte weströmische Kaiser verbannt, dahin der
Leib des heil. Severinus überführt, und dort für die Schüler Severins
von Barbaria ein Kloster eingerichtet worden (492—496, als Gelasius I.
Bischof von Rom war?). In diesem Kloster hat sich der Codex Lu-
eullanus schon 1. J. 544 (s. oben S. LX) oder noch früher, vielleicht be-
reits am Ende des saec. V, befunden. Infolge der Zerstörung des Ca-
stellum Lucullanum um 900 überführte man die Gebeine des heil.
Severinus am 13. Sept. 902 nach Neapel. Vermutlich ist der Codex
Lucullanus schon eine geraume Zeit vorher, vielleicht schon am Ende
des saec. VI, nach Monte Cassino gekommen ὃ, um dort copiert zu werden,
und so sind dann die beiden von dem gleichen Stamm ausgehenden
Äste der hs. Überlieferung von Periarchon, « und y, entstanden. Während
E jene drei für uns so wichtigen UE mit übernommen hat,
sind sie in der Copie « weggeblieben; der Grund läßt sich nieht an-
— geben. Wenn nun der Codex Lucullanus wirklich schon dem Ende des
saec. V angehört, so darf man vielleicht noch folgende Vermutung über
seinen früheren Besitzer hinzufügen. Der erste Abt des Petersklosters im
- Castellum Lueullanum war Eugip(p)ius (+ vor 543/4), ein gelehrter
Mann, der in ausgedehntem Briefwechsel mit anderen Gelehrten stand,
. in den heiligen Schriften belesen war? und eine schöne Bibliothek 5 und
- Behreibsklaven besaß. Bekannt ist sein Florilegium aus Augustins Werken,
- das 492—511 entstanden ist, und seine Vita S. Severini. Seine Biblio-
- thek wird ausdrücklich in einer, den Eintragungen des Diakonen Dona-
tus ähnlichen und zeitlich ihnen nahe stehenden Notiz vom Jahre 55$
DA eom wr
Umm er
1) Im Codex Casin. 150 saec. VI finden sich Correcturen von der Hand des
d: Donatus. Vgl. auch die ähnliche Notiz in dem bekannten Codex Fuldensis p. 398,
τᾷ 27—29 am Schluß der Apostelgeschichte: + vietor famulus xpi et eius gratia episc
goonse legi VI non. mai. d. ind. nona quinq. p € basili ve cs (— 2. Mai 546) bei
E. Ranke, Marburgi & Lipsiae 1868 Proleg. p. VIII.
ἢ 2) Vgl. Mon. Germ. hist., Scriptor. rer. Langobard. et Ital. s. VI—IX p. Ufo
409,5; W. Wattenbach, Jicueands Geschichtsquellen im MA 1877 I S. 42
Büdinger, SB der Wiener Akad., phil. hist. Cl. XCI, 1878, S. SOLf.
3) Leider kann man aus dem ältesten Katalog von Monte Cassino, den
1 L. Traube aus einem Codex Cavensis saec. VIII in seiner Textgesch. d. Regula S
— Benedicti (Abh. d. hist. Cl. d. Kgl.Bair. Ak. d. Wiss. XXI, III. Abt. S. 711) abge-
druckt hat, gar nichts Sicheres entnehmen.
E 4) Vgl. Cassiodor!|, De instit, divin. litt. c. XXIII (Migne SL 70, 1137); Isi-
dor. Hisp., De vir. ill. c. XXVI (Migne SL 83, 1097).
τῷ 5) Vgl. L. Traube, Vorlesungen und Abhandlungen I 108.
]
mde
LXlI Origenes
erwähnt, deren Abschrift in dem Evangeliencodex Epternacensis (Paris,
Bibl. nationale 9389) saee. VIII (IX) erhalten ist. Sie lautet:
proemendavi ut potui secundum codicem de bibliotheea eugipi
praespiteri quem ferunt fuisse sci hieronimi indictione . VI. p. con. bas-
5111 ve anno septimo decimo !.
Echternaeh war von Wilibrord (y 739) begründet worden. Dahin
kam also aus Italien die Abschrift einer Bibelhandschrift, welche der
Bibliothek des Eugip(p)ius zugehörte und früher im Besitz des Hiero-
nymus gewesen sein sollte. In ähnlicher Weise mögen wohl auch
andere Klosterbibliotheken, besonders die von St. Gallen, ausgestattet
worden sein. Ich vermute also, daß der Codex Lucullanus ursprünglich
in der Bibliothek des Abtes Eugip(p)us gewesen und von da aus in
den Besitz des Diakonen Donatus gekommen ist. Jener Codex scheint
dem Originale Rufins zeitlich recht nahe gestanden zu haben. Aber
auf welchem Wege kann eine Abschrift desselben nach Lucullanum in
die Bibliothek des Eugip(p)ius gelangt sein? Im IV. und V. Jahrhundert
herrschte ein reger literarischer Verkehr unter der gelehrten Geistlich-
keit Italiens. Auch zwischen Rufin und Paulinus von Nola haben
enge Beziehungen bestanden, wie der dem II. Buch der Schrift De
benedietionibus Patriarcharum vorausgehende Brief des Rufinus an
Paulinus von Nola zeigt. Ferner scheint dieser gelehrte Bischof Interesse
für Origenes’ Periarchon gehabt zu haben, da ihn Hieronymus, Ep.
LXXXV (CLIII) auf die 4 Bücher Periarchon hinweist, >quos nuper
Pammachio nostro iubente interpretatus sum« Darf man da vielleicht
vermuten, daß Rufin dem Bischof Paulinus von Nola eine Abschrift
seiner Übersetzung von Origenes! Periarchon verbunden mit seiner
Übersetzung des I. Buches der Apologie des Pamphilus nebst Anhang
zugeschickt hat, und daß der Codex Lucullanus von diesem Exemplar
abstammt? Soviel wenigstens darf man mit großer Wahrscheinlichkeit
behaupten, daß schon der Codex Lucullanus dieselben Schriften und in
derselben Aufeinanderfolge wie u (und y) geboten hat. Denn die oben
9. LX abgedruckte Correeturnotiz des Donatus steht in M, stand also
in u (y) zwischen dem Ende von Rufin, De adulteratione und dem
Anfang der ersten Vorrede Rufins zu Periarchon. Da nun solche Be-
merkungen ihren natürlichen Platz nicht am Anfang, sondern am Schluß
oder höchstens innerhalb der corrigierten Schrift haben, und da der-
selbe Donatus eine ganz ähnliche Bemerkung im Codex Casin. 150 -
innerhalb des betreffenden Werkes eingefügt hat (s. oben S. LX), so
1) Vgl. Histoire de la Vulgate pendant les premiers siécles du moyen age
par Samuel Berger, Paris 1893, p. 52f [und J. M. Heer, Evangelium Gatianum,
Freiburg i. B. 1910 p. XLIIL ff; p. XLIV ein Faesimile der Subseriptio. Wey].
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXIII
läßt die Stellung jener Correcturnotiz in M (u—7) nur den Schluß zu,
dal! schon der Codex Lucullanus die Apologie des Pamphilus B. I und
die Schrift De adulteratione vor den 4 Büchern Periarchon enthielt.
Diese Anordnung der genannten Schriften weist aber sehr wahrschein-
lich auf eine von Rufin oder von Freunden Rufins veranstaltete Aus-
gabe hin.
Doch kehren wir aus dem Gebiete der Combinationen wieder zu
den Tatsachen zurück. Den Codex Lueullanus, den gemeinsamen Stamm-
vater der Handschriftengruppen « und y, können wir aus deren Über-
einstimmung bis zu einem gewissen Grade wieder herstellen und zur
Grundlage des Textes machen. Wir können auch nachweisen, wo er
fehlerhaft war und welche Schreibung er bei dem und jenem Wort
anzuwenden pflegte. Allerdings ist in solchen Feststellungen eine ge-
wisse Vorsicht nötig, da wir die Möglichkeit nicht ausschliessen dürfen,
daß derartige Fehler und orthographische Eigentümlichkeiten erst von
« und y herrühren.
Mit ziemlicher Sicherheit lassen sich folgende Fehler von L fest-
stellen.
S. 12, 9 c» esse rationabilem «7 Pa Jan
25,27 arbitrentur «y
30, 6 deseripta ac praefigurata a7
35, 7 voluntatis Pa(o)Jan und c6 (Correctur) voluntas « u Pa(u)
39,17 Quinque] quique Ay
43, 3 antiquior] antiquius «y
48, 8 quae] qui a7
44,15 pure nec sincere «ay
44,18 quae] qui «y
93, Tf essent intellegenda] esset intellegendum «y
94, 12 in unitatem a7
62,11 ex] et «y
72, 9f illud ipsum obluctans ac resistens] illum ipsum obluctantem
(conluctantem A) ae resistentem «7
81,12 alius?] vel ay
82,25 existant| existunt ay (da Z. 22 non solum < «G)
88,11 Lücke ay
90, 8 spectat] exspectat A*By
92, 7 inquirendum est] -dus est «y
94,25 Lücke «y
98, 8 Lücke «7
99, 22—25 et rursum — bonum est — a7, Lücke aus Pa zu ergänzen
101, 15 potestates] potestas «7
LXIV . . Origenes
8. 108, 8 movere) moverent αὐ
110,15 arguant] arguunt «y (auch sonst mehrmals Indie. statt des
Conj. gesetzt, vgl. z. B. S. 205, 19)
119, 7, exu; «y
119, 9 educet] educat By
120,19 Lücke «y
120,20 pervenient| perveniunt «y
121,15 Lücke «y
122,15 Lücke «y
126, 4 hi qui fehlerhaft «y
127,22 Lücke «y
143, 1 Lücke «y Jan
144, 5 Lücke «y (nicht Jan)
149,13 Lücke «y
156, 6 perfectioris] perfectiore «y
157,16 inde] id est (— id e) «y (vgl. App. zu 5. 197, 15)
163,13 quos] quo eos «y
170,16 condicio, neque] conditione quae Au (also war in L die
Worttrennung nicht durchgeführt)
170,16 vel] et «y
170,24:27 respondet] -dit «y
172, 1 quibus| quae a7
177,13 qua] quam ay Pa
179, 8 quae] quaeque ABy
181,12 ponetur] ponitur «y
187,22 Lücke «y
189,25 Lücke «y
190, 15 digredietur| digreditur «y
195,15 Lücke ey
198,33 animum| animos «y
199,21 Lücke ay
200,29 ita] et ay
202,16 Lücke αν
202,17 Lücke «y
206,15 Lücke «y
212,17 constringit| stringit. «y
218,25 Lücke ay
228,19 Lücke «y
243,29 nec] vel ay
247,27 Lücke «y
252, 4 Lücke «7
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXV
S. 253,6.7 Lücke ay
258,12 Lücke «y
260,28 cum movetur] commovetur BC*y (also war com statt cum
in L geschrieben)
267,23 Lücke a7
268,28 ubi| nisi «y (unrichtig)
280,15 possibilitate — data] possibilitatem — datam «y
306,23f et — ehgere| ut— ehgere u ut— et eligere AM!corr ut —
eligeret Bo
3185,20 adumbrabimus] adumbravimus «y
318,23 Lücke «y (durch den griech. Text bestätigt)
330,23 Lücke «y (ein Citat fehlt, vgl. Philokal.)
335,30 prophetatas] prophetata A Bo propheta u
342,12 scuta] s////euta BM secuta GAb*
345,16 qua] quam «7 mit Pa (Mo)
346,13 Lücke «y (durch Pa ergänzt)
350,10 erat] fuerit a7
358, 4 Lücke cy.
Hierzu kommen noch solche Fehler, die Ay (oder βγ) bieten, während
B (oder A) sie verbessert hat. Ferner ist wohl schon in L propriae mit
proprie, his mit is, hii mit i| u. à. ebenso wie in den jüngeren HSS
verwechselt, und praeces, praetium, aedem (statt Eden), inquid, diliciis,
recipisse, eligerunt, liniamenta, nequetiae, virtutium, diversitatium, ad-
dextris, informam (st. informem), armoniam, cerub, cherubin, seraphin,
garzin, satanan, facellationibus (S. 180,1) u. à. geschrieben gewesen,
vgl. unten Abschnitt 4. Nach Stellen wie S. 15, 6. 21. 274, 1ff zu ur-
teilen, scheinen die griechischen Worte schon in L lateinisch transeri-
biert gewesen zu sein. Endlich hat es schon in L Rubra oder Über-
schriften gegeben, die vermutlich in dessen Vorlage am Rand beigefügt
waren. Wenigstens würde es sich bei dieser Annahme am leichtesten
erklären lassen, daß an zwei Stellen (S. 98, 7 und S. 263, 12) eine Über-
schrift mitten in den Text hineingeraten ist; vgl. oben S. LVVI.
Der Codex L hat also schon einen teilweise fehlerhaften Text ent-
halten, obwohl er doch dem Original zeitlieh sehr nahe steht. Weder
der Diakon Donatus noch ein anderer Correetor hat die Fehler von L
beseitigt, vermutlich weil er kein zweites Exemplar zur Vergleichung
in Händen hatte. Unsere Aufgabe war es, die Fehler von L wenigstens
anzumerken oder, wo es mit Hilfe von Citaten möglich war, zu be-
seitigen. Im allgemeinen aber, das darf man wohl behaupten, läßt sich
der Text der oben erwähnten, von Rufin selbst oder seinen Freunden
_ veranstalteten Recension von Periarchon wieder herstellen. Wo An-
LXVI Origenes
stöße vorliegen, muß man sich stets fragen, wem sie zur Last fallen,
ob dem Codex L oder nicht vielmehr dem Übersetzer Rufin selbst.
Handschriften
von Origenes' De principiis.
p cC
nach 220 . Περὶ ἀρχῶν
998 Übersetzung Rufins
s. V/VI
L
SUIT MT e. Qu.
VIII "A
| /
6
XIX T \
σ
„ X 7 \ A M
d €
ze mL
ii |
Ab S
» XII
4. Orthographiea.
Codex A.
1. Vocale.
a einfach: isac (öfters)
ae und e: adseverare aedem aeduceretur aequidem aetatae aetıam aeuae
animalae appaellantur braevissimae caeperit chaldeam corporaee craeatura demonia
divine egipti egypto (öfters) enigmate equissima etas extreme faecit a fatiae foedae
grecarum grecae (Adv.) hebrei inestimabilem inherens integrae (Adv.) interprae-
tando intuende iudea littaere maeae mataeriae meliorae meroris michahael mi-
cheas occurraere operaetur paeritiae pene plaene praetiosis prebere precipuus pre-
cursores predicabant preparata presenti prestantiora preter pphactis propriae (Ady.)
quaeat quaendam quamq. (st. quam quae, ófters) querunt questio salomonae se-
culis (öfters) sepae (st. saepe) sivae subsistaentia tante tutaelae variaetas
e caudata: absque atque neque (überhaupt sehr oft bei angehüngtem que)
cere ecclesie incorporeae inveniet meruerint patre pietatis precipue prophetam
(a. ä,) se veteribus
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXVI
ae, oe und e: amoetysto caeperit coetos faetoris (öfters) foenicis incoeptum
paenale poene
a und o: salamon (öfters)
au, oe und u: obaudientes; defrudati
e und i: deversis devulsio elimentum energuminos fici (st. feci) indegeat
intelligibili (sonst -elle-) liniamenta linéamentis (corr. von II. H.) malivolis origine
paracletum (e zu i corr. von I. H., so öfters) recipisse vértute (von I. H. corr.)
vexisse (st. vixisse, so von II. H. corr.)
e und oe: coepit (st. cepit)
i1 einfach und doppelt: dis tyri (öfters); eii (= ei) fuiit hii (= hi, öfters)
i und y: aegiptum (egiptia u. à.) berillo crisolito chrisoprasso hystoriae
(öfters) iacincto misteria (öfters, aber auch mysteria) onicae onichino paradyso
(öfters) paralypomenon phylosophos presbiteris radyce scitharum
o und u: apostulorum epistula (öfters) fabülosum fulgor (fulgori) luxoria
purus (st. poris) tribülos utpote (utpute oder utpote öfters) virolentos
v und u: diluii (v fehlt) euuangelio (öfters) plua — pluae (st. pluvia — pluviae)
u zugesetzt oder fehlend: perurguet urgueri; qum restinguntur
2. Consonanten.
b und p: babtisma (babtismum) describsimus dilabsi labsu nubtialibus (öfters)
obtamus pbriam puplicanis puplice scribtum (öfters) scribtura (öfters) supiecta
suptile turbibus turbitudinem
b und v: aceruioris (doch von I.H. corr.) diserepauit (von 11. H. corr.) ob-
seruabimus (= Perf.)
b einfach: sabati (öfters)
eundch (ech): arcangelo (öfters) arcàngelico (I. H.) archanis (dagegen arcána
arcanorum von I. H. corr.) cerub chalchedonio chorinthiis chorintho choruscent
enoc hiezehihele machari nabucchodonosor nichil ocheanus Periarcon scola
e doppelt: coccleis
c und d: quiequid und quidquid abwechselnd, letzteres später häufiger
c und g: crassetur docmata gresorum (I. H.)
c und qu: consecuntur eloquutos loquutus (u. à. öfters) persequutus prose-
quuta quà (st. con- und umgekehrt) qualisquumque quum (später sehr oft, ge-
legentlich zu cu corr.) quur (öfters)
c und t£: addutitur adiaceneia apercius audatiae benefitium capatia cicius
erutiantur delitiarum diffitile discuciat dititur (st. dicitur) duriciam effitiunt (u. à.
öfters) explecionem faties (öfters) fätilius (Il. H. corr.) fatio (u. à. öfters) felitior
felititas fornatibus graeia greti (st. graeci) indissatiabilis inditium introdutit iuditium
iusticia (öfters) laeticiae maceriae malicia martioni mendatia miratulis moethatus
(st. moechatus) mordatioris nastitur obitiunt ociosus offitium pacientia (öfters)
partitipare partius perfeceionis pernitiem pertipientes pocius pollititationibus
praeiuditio printipalia printipatu printipes printipio pronunciandum prospiti pro-
vintiae purifitatorum racionem raditibus respitiens scifitationis senciendum sim-
plitiorum sotiat spetialia speties (u. ä. öfters) subplitiis supplitium substancialiter
suffitiam (u. à.) suffitientia suspitiones tercius
d und t: adque aliut aput (öfters) capud dauit dum (st. tum) illut inquid
(öfters) iudaeis. dum (st. ludae istum) iudicanti (st. -di) otio (st. odio) relinquind
(st. -quit) set stadio velud (öfters, einmal aus velut corr.)
LXVIII . Origenes
d doppelt: quiddam (st. quidam) sedducant
f und ph: effesiorum (effesiis efesios) fantasia (u. à.) filosophorum pamfilus
sferam (sonst: sphera und spera)
f einfach: diferentias difert
g statt i: agebat (st. aiebat)
h zugesetzt oder fehlend: abitator habralim (II. H. corr.) habundantiam
habundantius in ac (st. in hac) adüe (I. H. corr.) et Be (I.H. corr. harena armo-
niam athomos cartis corum coturno ésaia (I. H. corr.) exibendum gabrihelo hii
his (u.ä. öfters) hisrl istoriis nihilhominus (öfters) omiliticos onorem ospites ospi-
tium superhabundantes thomis umidam (Imidum) umor hutero
l und 11: epullsis intelegunt invallida medellam (corr. I. H.) metalum nilhil
querellarum stolliditatem tolleranda vellint
1 fehlt: saua (st. salva) saluator (corr. I. H.)
m und n: ascemsionem comsummatio (u. à. öfters, wechselnd mit comsump-
matio) comsumment comtamininate (so) eonplemdam inbrium inmortale inpedit
inpenitens inpetrato menbrorum (u. ä. öfters) tamem tanquam (so selten) unquam
veruntamen
m zugesetzt oder einfach: commedet semptem; gramaticus
n zugesetzt oder fehlend: connici constrinetio obtunsior (öfters) propin-
n
quintas relanxandas singnis; cofisi (I. H. corr.)
p zugesetzt oder fehlend: absorta assumtum (I. H. eorr.) calumpnias
comsumpmatio condempnare (öfters) condempnationis contempnis (u. à. öfters)
conteninunt (I. H. corr) dampna dampnationem damnemur proter in salmis scri-
turis (Ofters)
p und pp: oportunam (öfters) oppinantur repperiet (repperiendus) saphyro
suplicia
p und ph: sulpureique (II. H. eorr.) sulpuris
r doppelt und einfach: corrinthios; feri (st. ferri) ferri (st. feri)
s nach x fehlend oder zugesetzt: expectatio exsuere exsuviae extinguetur
exultabant
s und c: cytas (= Scythas)
s und z: zmaragdo zmyrnensium
s doppelt und einfach: desscriptio elissabeth fantassia; colosenses habuise
pervenise posidebunt posunt
t und th: amoetysto chrysolito deutheronomium
t einfach: literam (literis u. à. öfters)
Assimilation: ad dextris (öfters) amministratus ammirabuntur ammiran-
dam ammiratio (öfters) alhmittens ammittit ammixtionis ammonere (öfters) an-
nuebam annuntiatur aSceribere asscribitur (u. à.) assumsit (u. à. öfters) astruere
quemammodum (öfters) succepit
Assimilation vermieden: adfligens (adfligit) adtentius adtulisse adserunt
conmissam obprimantur subcumbere subplantat (u. à. öfters) subplieiorum.
Codex G.
1. Vocale.
ae und e: aecclesiastica aescam caelans (caelata) cetere demonibus deprae-
cator enigmate expraesserat fenum greco (grecarum) hebreos hec heresis innumere
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXIX
inpenitens interpraetantur iudeo longeuus materie merebunt meroris nequae
(= neque) nominae paenitus penitet praeces praeciosis (praetiosos öfters) prestan-
tior propriae (Adv.) querere questio rectae (Adv.) seculum tedium tristae
e caudata: sehr häufig, z. B. ceperit enigmate equa hec nominate precipue
preee queritis scientie secula sepe
ae, oe und e: foetorem
e und i: benificia diliciis (dilitiis) malivolis
e und u: medullam
iund y: hierusolymis hystoriam pamphylus phylosophari phylosophi pres-
biteri scitas sydone
o und u: eompus diabulo fortuitu (öfters) gomurra (öfters) hierusolimis
(zweimal, sonst: hieros.)
u und y: amathusto berullio
u fehlt: antiqum
y statt e: paraclytum (öfters)
y fehlt: mosi (u. à. öfters)
2. Consonanten.
b und p: obtarem optinet (u. à. öfters)
b und v: aceruissimas
e und ch (ech): archa archanorum (u. à. ófters) cerubin chorinthiis enoc
iachinto machari scema scola (öfters)
c zugesetzt oder fehlend: unexit; maledito
c und d: quiequid (meist quidquid)
c und g: trigesimo vigesimum (öfters)
e und qu: co (— quo) consecuntur relicum siequeut (— sicut) ventrilocum
c und t: audatie benefitia capatia (öfters) efficatia inicio (= initio) iuditio
martioni mendatia mordatioris ociosus offitii paciamur partius praeiuditio precium
sacietas (öfters) siciunt supplitia
d und t: atquiescere illut (öfters) inquid velud (I. H. corr.)
f und ph: fantasiam faraone (u. 8.) fenieis filosophis
h zugesetzt oder fehlend: arena (und harena) armoniam athomos bahal
habraham (öfters) habundantia haebrietates helisabeth hephesios hiesu (öfters)
hisrahelitae his (— is öfters) is his) nihilhominus (öfters) omeliticos speram
(u. ἃ. öfters) thomis toni Ymana (I. H. corr.) umor
1 und ll: ilieo metälum (1. H. corr.); apollogetico
m und n: aedem amima; eandeng. inmemor inpeditus inperitus
n zugesetzt: derelinquerunt occansiones (öfters)
p zugesetzt oder fehlend: hiemps temptatis (öfters); absorta assum-
tionem promtis
p und pp: apellatur (öfters) oportunam (u.ä.öfters); oppinandum repperiendus
r einfach: coruptione
s nach x fehlend: execrabilis existunt extinguetur
s einfach: inmisione posunt supergresus
s doppelt: commisserat
s und z: zmaragdo zmyrnensium
t und th: chrysolito
Assimilation: ammirationis ammittit ammonere assuescens assumsit astrin-
gitur quemammodum
LXX |. Origenes
Assimilation vermieden: adfuisse adnuere adsertio (öfters) adsumeret
&dsumptione conlocatur conmendat inrationabiles obprobrii subplantavit.
Codex M.
1. Vocale.
ae und e: aptae (Adv.) braevitatis caelans (— celans) caelata (— celata)
conquaeri depraecator depraehendimus expraessa faeminae (I. H. corr.) faetoris
(u. à.) grecarum haebetior hec heresis interpraetando nimiaetates paenitus peni-
tentiam (u. à.) plenae (Adv., öfters) praeces praeciosis (u. à. öfters) praecipuae
praetium prescientiae prestari (öfters) propriae (Adv., öfters) purae (Adv.) que-
cumquae querere speciae spraetis tenuae vite
e caudata: avidissime (Adv.) consequetur eeclesiis enigmatae (doch an
späterer Stelle: enigmatae) manifeste (Adv.) sincere (Adv.)
e und i: congeméseit (I. H. eorr.) diliciis (dilitiis) genisi (öfters) malivolis
paracléti (öfters) quatenus vidilicet
e und u: medullam
i einfach: fili (ófters als Gen. sing.) :
i zugesetzt: qualitatium (öfters) virtutium (öfters)
i und y: pamphylus presbiteri scythas (zu scithas corr. von IH.)
e und y: paraclesis {1Ξ ἘΠ δότε paraclétum (1 HZ eorr.)
o und u: doabulum (zu diabolum corr. von I. H.) fortuitu (fortuit8) g0-
murra (öfters)
u und y: amathusto (zu amethisto corr.) berullio
u und 1: cornipeta (zu cornupeta von 1. H. corr.)
u fehlt: dilui (— diluuii)
y fehlt: mosi (zu moysi von 1. H. corr.)
e und u: geründi (I. H.)
2. Consonanten.
b und p: optinet (u. à. öfters) suptilium
b und v: aceruissimas liboris
c und ch (ech): acab archa archanorum ὦμον (I. H.) cerub (I. ἘΠ) cerubin
(I. H.) chorinthiis drachonem enoc iachinto machari simulachris (öfters)
c und d: quicquid (sonst quidquid)
c und g: trigesimum — vigesimum (öfters)
e und qu: co (— quo) eonsecuntur siqut (I. H.)
c und s: incertus (st. insertus)
c und t: apercius audatiae benefitia (öfters) capatia (öfters) discucientes
(öfters) erudieio (u. à.) ociosus (u. 8.) offitia (öfters) pacienter pacientiae (u. à.
öfters) participacionem praefaciuncula sacietas vicia
d und t: aliquit (öfters) aliut (öfters) athuc (öfters) atquiescere illut (öfters)
inquid (öfters) mendatia numquit quit (öfters) siquit (öfters) supplitia (suplitia)
f und ph: fantasiam faraonis (u. à. öfters) fenieis filosophari filosophi (u. à.)
paraflexia
h zugesetzt oder fehlend: armoniam athomos bahal crtis ebreis habun-
dantibus helisabeth hiesu (öfters) his (— is, öfters) is (I. H. — is) inherat michahelo
omeliticos speram (öfters) tésaurizasti (L. Hi)
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXI
l und 1]: ilico; quaerellarum
m und n: aedem conparatio conposuit conprobavit contenptum inmemor
inmutet inpeditus
n zugesetzt: obtusionis (I. H.) occansiones (u. à. öfters) quadragensimae
vanitátium (I. H.)
p zugesetzt oder fehlend: hiemps; absorta
p und pp: apellatur (öfters) oportunam oppinandum repperiendus supliciis
p und ph: sulpureique
s nach x fehlend: existunt extinguetur
s doppelt: commisserat fantassia occassio (u. à.)
s und z: zmaragdo zmyrnensium
t und th: chrysolito
t zugesetzt: istrahel (öfters)
Assimilation: ammittit ammonere quemammodum
Assimilation vermieden (in « viel mehr als in A): adfirmatur adfuisse
adnuere adprobari adsensum adsertiones (öfters) adseruit (öfters) adsumptione ad-
sumtum adsumunt (u. à. öfters) conlocatur inlata inlicitum (I. H.) subplantavit.
5. Sonderüberlieferung der ersten Vorrede Rufins.
Die an Macarius gerichtete erste Vorrede Rufins legt die Grund-
| sätze dar, nach denen Rufin bei der Übertragung von Origenes Περὶ
ἀρχῶν verfahren ist. Er beruft sich, ohne einen Namen zu nennen,
auf das Beispiel und den Vorgang des Hieronymus und stellt diesen
| als Verehrer und Lobredner des Origenes hin. Dies mule dem Hiero-
|. nymus in einer Zeit, wo er gegen Origenes Stellung nahm, unangenehm
sein. »Praefatiuneula librorum Περὶ ἀρχῶν ad me missa est, quam ex
stilo intellexi tuam esse, in qua oblique, immo aperte, ego petor« schreibt
Hieronymus in dem Brief an Rufin (LXXXI, Migne SL 22, 735). So
ist denn diese Vorrede der Anlal zu dem heftigen Streit des Hierony-
mus mit Rufin über Origenes und dessen Glaubenslehren geworden.
Da nun Hieronymus in seiner Apologie auf die Vorrede Rufins mehr-
fach Bezug nimmt, so erklärt es sich leicht, daß diese Vorrede außer
in den Handschriften, welche Periarchon enthalten, auch in einer An-
zahl von Handschriften der Werke des Hieronymus vorliegt. In der
Regel findet sich die Vorrede als Brief betrachtet — Nr. 80 (63) bei Migne
SL 22, 733—735 und verbunden mit folgenden Sehriften: Rufin. ad
Anastas., Pammach. et Ocean. ad Hieron., Hieron. ad Pammach. et
Ocean., Hieron. contra Rufinum, Rufin. contra Hieron. Die den Streit
des Hieronymus und Rufinus betreffenden Schriften sind also, wie man
vermuten kann, ursprünglich in einer besonderen Sammlung vereinigt
gewesen. Von folgenden Handschriften der Sonderüberlieferung des
Prologs habe ich Kenntnis erhalten.
<
LXXII Origenes
1. Codex Veronensis (Capitularbibhothek) XV 13, membr., in
Quart, 127 Blätter, saec. VIII (Gaius-Palimpsest) enthält 32 Stücke fast
nur von Hieronymus, die in dem Index fol. 1v und 2 verzeichnet sind.
Nr. XXIIII fol. 857 oben beginnt: INCPT PRAEFATIO RUFINI LIBRO-
RUM PERIARCON quos de GREGO TRANSTULIT IN LATINUM.
Scio quam plurimus... Schluß fol. 87: legentibus generet. EXPL.
APOLOGIA quam pro se misit rufinus ad anastasium romanae urbis
episcopum. Audivi quosdam ... Vgl. Wiener Sitz.- Ber. phil. hist. Cl.
1865 XLIX S. 691 und Reifferscheid, Bibl. patr. lat. Italica I p. 72f. Ich
habe den Codex infolge der Liebenswürdigkeit des Herrn Präfeeten
P. Ehrle im August 1903 in der Vaticanischen Bibliothek, wo jener sich
damals befand, vergleichen können. Neben guten Lesarten weist der
Cod. Veron. auch eine Anzahl von Schreibfehlern auf. Die Schrift ist
zwar teilweise zerstórt, aber doch im allgemeinen noch zu lesen.
2. Codex Berolinensis-Meermanianus Nr. 17 (Phillips 1674, alte
Nr. ML 41), membr., in Folio (ca. 25 >< 16 cm), 324 Blätter, saec. IX,
enthält 70 Stücke, meist von Hieronymus. Nr. 63 auf fol. 296 be-
ginnt: Incıp pref rufini librorum periarcon quos de greco transtulit in
latinum. Scio quam plurimos... Schluß: legentibus generet. Apologia
quam pro se misit rufinus ad anastasium romanae urbis episcopum.
Vgl. das Verzeichnis der Meerman-HSS der Kön. Biblioth ek, Berlin 1892
8. 19 und die HSS-Verzeichnisse der Kón. Bibl. zu Berlin, 12. Bd. Ver-
zeichnis der latein. HSS von Valentin Rose, I. Bd. Berlin 1893 S. 17 ff.
Quaternionen sind angegeben, Randnoten und Textverbesserungen zahl-
reich. Auf fol. 1* oben steht: Collegii Par. Soctis Jesu (Kat. no. 447).
Die schon von Rose erkannte Verwandtschaft mit dem Cod. Veron.
saec, VIII besteht darin, daß dieser die Vorlage jenes gebildet hat. Das
ergibt sich aus der Vergleichung der Collation des Cod. Berol., welche
mir Carl Schmidt freundlichst besorgt hat, mit der des Cod. Veron.
ziemlich zweifellos. Z. B. schreibt Cod. Veron. in den Worten: in quod
etiam cum frater (S. 3, 5) das cum so, daß es als eum gelesen werden
konnte. Im Cod. Berol. steht ursprünglich eum frater, dies ist dann
zu confrater corrigiert worden. Auch haben beide HSS von I. Hand
largeturum (S. 4, 3), redicebam (S. 4, 10) und lassen die Worte: dispu-
tat in quibus (S. 5, S) weg. Jedenfalls sind sich die beiden Codices ähn-
lieh wie zwei Zwillingsbrüder, daher kann der jüngere, Cod. Berol, un-
berücksichtigt bleiben.
9. Codex Rotomagensis (Saint-Ouen de Rouen) Nr. 453 (A 425),
membr., in Folio (23 >< 17 em), 100 Blätter, saec. X, enthält Schriften
und Briefe des Hieronymus und auf fol. 4 Rufini apologia ad Anastasium
papam de fide sua. Epistola Jeronimi ad Rufinum. Praefatio Rufini
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXIH
presbiteri librorum peri archon [Origenis Scio quam plurimi... Dann
folgt der Brief des Pammach. u. Ocean. mit der Antwort des Hierony-
mus und dessen Apologie. Einzelne Stücke am Anfang und Ende der
HS sind im saec. XII hinzugefügt worden. Vgl. Montfaucon, Bibl.
Bibl. II p. 1237 E. Catalogue des Départ. I (1886) S. 92. Ich habe von
dieser HS und ebenso von den unten erwähnten Codd. Atrebat. 127 und
724, Abrine. 66 und 73 und Parisin. 12162 und 1550 und 1890 Colla-
tionen von Johannes Wrobel benutzen kónnen.
4. Codex Rotomagensis (Rouen, Fécamp) Nr. 452 (A 400, alte
Nr. A 394), membr., in Folio (25,8 >< 19 em), 112 Blätter, saec. XIII,
enthält meist Schriften des Hieronymus und die Vorrede Rufins inmitten
derselben Schriften wie Cod. Rotom. 453, sodaß wohl eine nähere
Verwandtschaft der beiden Codd. Rotom. anzunehmen ist. Vgl. Mont-
faucon, Bibl. Bibl. II p. 1237 DE; Catalogue des Départ. I (1886) S. 92.
5. Codex Parisinus Regius (olim Bigotianus) Nr. 1872, membr.,
saec. XI, enthält 1. Pammach. et Ocean. ep. ad Hieron. mit dessen Ant-
wort, 2. Hieron. ad Pammach. et Marcellam contra accusatorem defensio,
3. Hieron, Ep. ad Rufin., 4. Prefatio Rufini prbi librorum Periarchon
quos de greco transtulit in latinum, 5. Rufini apologia ad Anasías.,
6. Hieron. ep. contra Rufin., 7. Rufini contra Hieron. libri duo, 8.—10.
kommen nicht in Betracht. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl. reg. III (1744)
p.204. Von dieser HS und von dem Cod. Parisin. Reg. Nr. 1800 habe
ich durch Vermittlung von Herrn Professor Carl Schmidt eine Collation
des Herrn Dr. Junker erhalten.
6. Codex Parisinus Nr. 12 162, membr., saec. XI, enthält 1. De-
fensio Jeronymi contra accusatorem, 2. Hieron., Ep. ad Rufin., 3. Pre-
fatio Rufini super peri arcon, 4. Invectio Jeronymi in scripta Rufini,
9. Dialogus Jeronymi, 6. De nominibus hebreis. Vgl. Bibliotheque de
l'école des chartes XXVIII (1867) p. 352 (Inventaire des MSS Latins de
Saint-Germain des-Prés Nr. 11 929—12 633) und Delisle, Le cabinet des
mss. II p. 434 Nr. 46 des dritten der alten Kataloge von Corbie.
7. Codex Parisinus Regius (olim Tellerianus) Nr. 1800, membr.,
saec. XIII, enthält unter 12 Stücken an 4. Stelle: Pammach. et Oceani
ep. ad Hieron., 5. Rufini presbyteri praefatio in libros Origenis περὶ
ἀρχῶν, 6. Rufini apologia ad Anastas, 7. Hieron. ad Pammach. et
Ocean. eontra Rufin., 8. Hieron. ad Pammach. et Marcellam, ep. ad
Rufin. Dann Rufin gegen Hieron. und Hieron. gegen Rufin., (3. Buch).
Vgl. Catal. eodd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 195.
8. Codex Parisinus Regius (olim Tellerianus) Nr. 1550, membr.,
saec. XIII, hat von Nr. 4 bis 10 genau denselben Inhalt wie die vorher-
gehende HS. Vgl. Catal. eodd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 200.
Origenes V. F
pi
LXXIV | Origenes
9. Codex Parisinus Regius Nr. 1890, membr., a. 1483, enthält
an 6. Stelle: Rufini praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν, 7. Pammach.
et Ocean. ep. ad Hieron. 8. Rufini apologia ad Anastas., 9. Rufin
gegen Hieron. Dann folgen 10.—15. noch Stücke anderer Art. Vgl.
Catal. eodd. mss. Bibl. reg. ΠῚ (1744) p. 206.
10. Codex Parisinus Regius Nr. 1896, membr., saec. XV, hat an
2. Stelle: Rufini presbyteri praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν,
3. Pammach. et Ocean. ep. ad Hieron., 4. Rufini apologia ad Anastas.,
dann noch 5.—13. verschiedene Stücke. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl.
reg. III (1744) p. 207.
11. Codex Parisinus Regius (olim Colbertinus) Nr. 2668, membr.,
saec. XV, hat 1. Rufin gegen Hieron., 2. Hieron. gegen Rufin., 3. Hieron.
ep. ad Rufin, 4. Rufini praefatio in libros Origenis περὶ ἀρχῶν, 5. Ru-
fini apologia ad Anastas., 6. Hieron. epp. adv. Rufin., 7.—9. noch drei
Sehriften des Hieron. Vgl. Catal. codd. mss. Bibl. reg. III (1744) p. 312.
12. Codex Parisinus Mazarin. Nr. 574 (268), membr., saec. XV,
enthält an 6. Stelle Rufins Prolog zu Periarchon. Voraus gehen Pam-
philus, Apol. Buch I und Rufin, De adulteratione; an den Prolog
schließen sich an Schriften des Hieron. und Rufin.
13. Codex Abrincensis (Avranches) Nr. 73, membr., 101 Blätter,
in Folio (29,5 >< 22,8 cm), saec. XII, enthält 1. Ep. Pammach. et Oceani,
2. Hieron. ad Pammach. et Ocean., 3. Hieron. ad Pammach. et Mar-
cellam pro se contra aceusatorem defensio, 4. Hieron. ep. ad Rufin.,
5. Prefatio Ruffini presbiteri librorum periarchon quos de graeco trans-
tulit in latinum, 6. Rufini apologia ad Anastas., 7. Hieron. gegen
Rufin, 8. Rufin gegen Hieron. Vgl. Montfaucon, Bibl. Bibl. II 1360
E Nr.200. Catal. des Départ. tom. X (1889) p. 34.
14. Codex Atrebatensis (Arras, Abtei de Saint-Vaast' 1628. B. 25)
Nr. 127, membr., in Kleinfolio, 147 Blátter, schóne Initialen und Rubra,
saec.-XII, enthält 1. Hieron. ad Desider., 2. Hieron. contra lovinian.,
3. Ep. Pammach. et Oceani ad Hieron., 4. Prefacio Rufini presbiteri
librorum Peri areon, quos de greeo transtulit in latinum, 5. Rufin. ad
Anastas., 6. Hieron. ad Pammach. et Ocean., 7. Hieron. contra Rufin.
Die Stücke 8 und 9 gehören nieht hierher. Vgl. Catal. des Départ. tom.
IV 4? p. 62.
15. Codex Atrebatensis (Arras, Mont-Saint-Éloi) Nr. 724, membr.,
in Kleinfoho, 142 Blätter, Initialen und Rubra, saec. XII, enthält 1. Ep.
Pammach. et Oceani ad Hieron., 2. Hieron. ad Pammach. et Ocean.,
3. Prefatio Rufini presbiteri librorum periarchon quos de greeo trans-
tulit in latinum. Scio quam plurimos..., 4. Rufin. ad Anastas., 5. Hieron.
ad Pammach. et Marcellam, 6. Hieron. gegen Rufin, 7. Hieron. ep.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXV
ad Rufin., 8. Rufin gegen Hieron., 9, Hieron. gegen Rufin. Vgl. Catal.
des Depart. tom. IV 4° p. 288.
16. Codex Signiacensis (Charleville, D XXVI. Liber Sanctae Mariae
Signiaci) Nr. 1964 tom. III, membr., in Folio, saec. Xll, enthält Briefe
und Schriften des Hieron., darunter: Praefatio Rufini in libris Periar-
chon. Vgl. Catal. des Départ. tom. V 4? p. 634.
17. Codex Aurelianensis (Orléans, S. Benoit-sur-Loire ou Fleury)
Nr. 153 (130), membr., in Quart (20,4 >< 19,6 cm), 127 Seiten, saec. XII,
enthält Schriften des Hieron. und p. 59: praefacio Rufini presbiteri libro-
rum Peri archon quos a graeco transtuht in latinum. Scio quam pluri-
mos... Vgl. Catal. des Départ. tom. XII (1889) p. 65.
18. Codex Tolosanus Nr. 155 (1 40), saec. XV. Inhalt: Schriften
des Ambrosius und Hieromymus. An 55. Stelle (fol. 230): Praefatio Ru-
fini presbiteri librorum Peri archon, quos de graeco transtulit in latinum.
Vgl. Catal. des Départ. tom. VII 4° p. 77.
19. Codex Vindobonensis (Hohend. 4? 27) Nr. 1005, membr.,
323 Blätter, saec. XV, enthält an 4. Stelle (fol. 28v—30r): Tyrannius
Rufinus, Praefatio in Origenis libros περὶ ἀρχῶν, dann Schriften des
Hieronymus. Vgl. Tabulae codd. Vindob. 1173f und Katalog der Kais.
Wiener Bibl. 1173 Cod. 1005.
20. Codex Basileensis A IV 7, chart., saec. XV in. Der Prolog Ru-
fins steht im II. Teil der HS von fol. CXX ab. Sonst enthält die HS
meistenteils Schriften des Hieron. Mitteilung des Herrn Oberbibliothekars
Dr. C. Chr. Bernoulli, vgl. Haenel, Catal. Col. 600. 614. 617. 618. 626.
638. 641. 648.
21. Codex Oxoniensis (Oxford, Colleg. Ball.) Nr. 229, membr., in
Folio (34,3 > 23,5 em), 172 Blätter mit 2 Columnen (26,2 >< S em)
und 40 Linien und bunten eigenartigen Initialen, 5866. Xll, enthält auf
fol. 6r Prefatio Rufini librorum periarchon quos de greco transtulit in
latinum. Dann folgen nicht 3 BB. Origenes Periarchon, sondern 3 BB.
Hieron. Apol. adv. Rufin. Der Irrtum stammt von Coxe, der in seinem
Katalog p. 75 unrichtig angibt: Origenis Periarchon libri tres ad Pam-
machium et Marcellam cum Praefatione Ruffini. Im Codex steht fol. 7r
als Rubrum: Explicit pfaeio. Ineipit liber primus. Außerdem finden
sich in der HS noch Schriften, die auf den Streit des Hieron. mit Rufin
Bezug haben. Von einer Hand des XVI. saec. ist auf fol. 1 geschrieben:
Liber domus de Balliolo in oxon. ex dono Willim Grey Eliens. epi.
Dieser Bischof von Ely und high treasurer (+ 1478) reiste in Italien
(Florenz, Padua), sammelte viele HSS und vermachte diese dem Balliol
College. Der Codex scheint mit Codex Paris. 12 162 saec. XI verwandt
zu sein. Kine Collation und Mitteilungen über den Codex Oxon. ver-
F*
LXXVI Origenes
danke ich Ernst von Dobschütz. Vgl. Ed. Bernard, Catal. libror. mss.
Angliae et Hibern., Oxon. 1697, fol. tom. Il p. 9.
22. Codex Casinensis lat. Nr. 295, membr., saec. X med., enthält
unter Schriften des Hieron. und Rufin auch den Prolog zu Periarchon.
Voraus geht: Ad Rusticü monachü exorta XII, am Ende: Explicit. Incipit
Prefatio Rufini presbiteri librorum periarchon. quos de greco transtulit
in latinum. XVII. Dann ein schöner blauer Initial. Schluß: legentibus
generet. Explieit. Ineipit apologia eiusdem rufini pbri quam pro se
misit ad anastasium romane urbis epm. XVIII. Ich habe den Prolog
im August 1903 verglichen und hierbei eine gewisse Verwandtschaft
zwischen Cod. Cas. und Cod. Rotomag. 453 (r) gefunden.
23. Codex Vaticanus Reginensis Miscell. lat. 557 fol. 25— 29, saec.
ΧΙ]. Voraus geht: Si inter vos una fides e ilico pax sequetur. Darauf:
Ineip prologus rufini in periarchon origenis (Rubrum). Scio quam plu-
rimos ... Ich habe diese HS im August 1903 in Rom eingesehn und
soweit verglichen, daß ich ihre Verwandtschaft mit den Codd. r p? und
Atreb. 724 feststellen konnte.
Anhangsweise gebe ich noch folgende Notizen.
A. Mai druckt im Spicil. Rom. V 204ff ein Breviarium codicum
Monasterii Corbeiensis (in Germania) ab, wo unter Nr. VI 9 (p. 205) er-
wähnt ist: Epistola Hieronymi ad hufin, 10. Praefatio Rufini super
περὶ ἀρχῶν, 11. Invectio Hieronymi in scripta Rufini ... und unter
Nr. VIII 13 (p. 206) Origenis super cantica, 14. Apologeticus Pamphili
περὶ ἀρχῶν Origenis, 15. Homiliae super cantica et prophetas et super
numeros.
H. Omont teilt in der Revue des Bibliotheques I p. 3ff einen aus
dem Jahr 1049 stammenden Katalog der Abteibibliothek von Lobbes
(au diocese de Liege, gegründet 1.J.654) mit. Unter Nr. 58 (p. 7) findet
sich dort: Rufini prefatio in libris periarchon Origenis. Eiusdem Ru-
fini apologia quam pro se misit ad Anastasium, homanae urbis epi-
scopum (dann Hieron. gegen Rufin und Rufin gegen Hieron.) Ferner
ebenda unter Nr. 71 (p. S): Apologeticus Pamphili martiris pro Origene
lib. 1, Rufin, De adulteratione librorum Origenis lib. I. vol. I. Diese alten
und, wie ich glaube, wertvollen HSS sind vermutlich durch eine Feuers-
brunst i. J. 1546 mit den übrigen HSS zusammen vernichtet worden.
Wenn auch die Vorrede Rufins zu kurz ist, als dal das gegenseitige
Verhältnis der oben genannten HSS durchweg erwiesen werden könnte,
so lassen sich doch einige Tatsachen feststellen. Codex v, von dem
der Cod. Berol. wohl sicher abzuleiten ist, weist verschiedene Lücken und
Fehler auf, die in den übrigen HSS (soweit ich sie kenne) nicht vor-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXVII
kommen; er bildet also einen besondern Zweig des Stammbaums, dem
nur Cod. Abrinc. 73 saec. ΧΙ] etwas näher steht. Die beiden nächst-
ältesten HSS, Cod. r und Cas. saec. X, sind mit einander verwandt. Zu
Cod. r stellen sich ferner die Pariser HSS 1872. 12 162, wozu dann auch
Par. 1800. 1850 und Atreb. 127. 724 treten. Eine besondere Beziehung
scheint zwischen Cod.r und Cod. Abrinc. 73 und Atreb. 127.724 zu bestehen.
Vom Cod. Atreb. 127 ist wahrscheinlich Par. 1850 abgeschrieben. Es
genügte also für die Textherstellung, die Varianten von den vier ältesten
und von einander unabhängigen HSS v r p! p? anzugeben und die andern,
die meist auch recht jung sind, beiseite zu lassen. Wenn man nun
den aus den genannten vier HSS gewonnenen Text der Sonderüber-
lieferung des Prologs mit dem der Gesamtüberlieferung vergleicht, ohne
die Fehler der einzelnen HSS auf beiden Seiten zu berücksichtigen, so
ergibt sich eine erfreuliche Übereinstimmung der beiden Zweige der Text-
überlieferung. Es fällt auf, daß sich S. 6, 4 sogar der Fehler calum-
niosos gemeinsam in A und in v p! p? findet, und daß S. 6, 12 aliquis
nicht nur in fu, sondern auch in v(?) p! p? steht. $5. 5, 10 wird das
richtige traxerunt. von À CM* v r p! p? bezeugt, also ist traxerant Cor-
reetur von BGM! und c. Ähnlich steht es mit der Bezeugung von
principatibus (S. 5, 6) durch A* BC und v r p!; daher muß principalibus
als ziemlich. nahe en Correctur von A!yp? angesehn werden. Da-
her stimme ich jetzt auch Hilberg zu, der als Kenner des Rufinschen
Sprachgebrauchs Ὁ. 3, 3 graecarum, von au und v p!* p? bezeugt, liest
und graecarum litterarum (so 6 r pic?) als Correctur verwirft, und
gleich darauf S. 3,5 die Wortstellung cum frater mit Qv (wozu auch
Cas* mit co frat tritt) der in meinem Text gewählten vorzieht.
II. Die Apologie des Pamphilus.
Eusebius schreibt in seiner Kirchengeschichte VI 33, 4: xci ἄλλα
μὲν οὖν μυρία “ριγένους πέρι μνήμῃ παραδιδόασιν τῶν xc. ἡμᾶς
οἱ πρεσβύτεροι, ἃ καὶ “παρήσει» μοι δοχῶ, οὐ τῆς ἐνεστώσης ἐχόμενα
πραγματείας" ὅσα δὲ ἀναγκαῖα τῶν περὶ αὐτὸν διαγνῶναι ἢν, ταῦτα
καὶ ἐκ τῆς ὑπὲρ αὐτοῦ πεπονημένης ἡμῖν τε xci τῷ καϑ'᾽ ἡμᾶς ἱερῷ
μάρτυρι Παμφίλῳ ἀπολογίας πάρεστιν ἀναλέξασϑαι, ἣν τῶν φιλαιτίων
ἕνεκα συμπονήσαντες ἀλλήλοις διὰ σπουδῆς πεποιήμεϑα '. Pamphilus
von Caesarea, der am 10. Februar 310 den Märtyrertod erlitt, hat also
während seiner Gefangenschaft in den Jahren 308 und 309 unter Bei-
hilfe des Eusebius eine Apologie für Origenes in 5 Büchern geschrieben,
1) Vgl. auch Sokrates h. e. III 7.
LXXVIII Origenes
welehen Eusebius nach dem Tod des Pamphilus noch ein 6. Buch hinzu-
fügte!, Photius hat die ganze Apologie noch griechisch gelesen, vgl.
Bibl. Cod. 118, wo wir auch ziemlich genaue Angaben über den Inhalt
der Apologie finden: Παμφίλου τοῦ μάρτυρος xci Εὐσεβίου ὑπὲρ Ὡριγέ-
vovs τόμοι ς΄... καὶ ἄλλοι δὲ πλεῖστοι κατ᾽ ἐχεῖνο καιροῦ καὶ ἀξιο-
λογώτατοι ἀπολογίας ὑπὲρ αὐτοῦ συνετάξαντο. Von diesen 6 Büchern
der Apologie des Pamphilus-Eusebius hat Rufin das erste 1. J. 397 ins
Lateinische übersetzt. In seiner Apologie I 11 (Migne SL 21, 548) er-
zählt er glaubwürdig, daß er durch die Wißbegierde des Macarius, der
sich mit Büchern >adversus fatum vel mathesim- beschäftigte, veranlaßt
worden sei, zuerst die Apologie des Pamphilus, und dann die 4 Bücher
Periarchon ins Lateinische zu übertragen (vgl.ebenda ce.12 p.549). Die
beiden Schriften sind ja inhaltlich deshalb verwandt, weil im I. Buche
der Apologie eine größere Anzahl von Stellen aus Periarchon citiert
und besprochen wird. In seiner Übersetzung der Apologie, BuchI hat
Rufin dasselbe Verfahren angewandt, wie bei Periarchon, vgl. Hieron.,
Apol. 18 (Migne SL 23, 403: hoc idem faciens in Apologia quasi Pam-
phili, quod et in Origenis Περὶ ἀρχῶν translatione fecisti. Dem Hiero-
nymus war natürlich nach dem Ausbruch des Streites um die Lehren
des Origenes das frühere Eintreten des Märtyrers Pamphilus für diesen
peinlich, und er bemühte sich deshalb, freilich vergebens, die Autor-
schaft der Apologie dem Eusebius allein zuzuschieben. Z. B. behauptet
er Ep. CXXXII ad Ctesiphont. c. 3 (Migne SL 22, 1152), daß Rufin
das erste der 6 Bücher der Apologie des Eusebius fälschlich mit dem
Namen des Märtyrers Pamphilus versehen habe »quo scilicet egregia
ila quatuor Origenis Περὶ ἀρχῶν volumina Latinis infunderet auribus«.
Und doch hatte Hieronymus selbst früher (De vir. illustr. c. 75) den
wahren Sachverhalt berichtet: »Seripsit [scil. Pamphilus), antequam Euse-
bius scriberet, apologeticum pro Origene«...
Gedruckt findet sich die Apologie des Pamphilus-Rufin in den Ge-
samtausgaben des Origenes. In der >Vita Rufini- (Migne SL 21, 124)
wird die editio princeps genannt: >studio Constanti Hierothei Canonici
regularis Saneti Salvatoris latine edita Venetiis apud Lazarum Soardum
a.d. 1514 in folios diese Ausgabe habe Erasmus in seinen 1. Band der
Origenes-Ausgabe (vollendet von Beatus Rhenanus, Basileae apud Fro-
benium a. d. 1536) übernommen. Bei Delarue steht die Schrift im
IV. Band; daraus hat sie Lommatzsch in seinem XXIV. Band, Berolini
1846, abgedruckt. Diesen Abdruck habe ich meinen Collationen zu-
1) Vgl. Ed. Schwartz, Artikel Eusebios in Pauly-Wissowas RE VI 1 Sp. 1375.
1384; Grützmacher, Hieronymus III (1908) S. 34; Bardenhewer, Gesch. d. altkirehl.
Lit. II 244 ff; Harnack, Chronologie II 115.
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Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXIX
grunde gelegt. Leider ist bei Lommatzsch da, wo das griechische von
Pamphilus eitierte Original erhalten ist, nur dieses, ohne die Übersetzung
Rufins, gedruckt worden. Die Ausgabe von Routh, Reliquiae sacrae?
IV 339—392, bietet kaum die Hälfte der Apologie »plerumque omissis
excerptis ex Origene, quae tantum Latine supersunt«, und ist schon
deshalb für unsere Zwecke unbrauchbar.
Wenn uns nun auch nur der 6. Teil der Apologie, und dazu in
der Übersetzung Rufins, erhalten geblieben ist, so kónnte doch diese
Parallelüberlieferung vielleicht dem Texte von Periarchon Nutzen
bringen oder wenigstens einen guten Mafstab zur Beurteilung seines
Wertes abgeben. Daher müssen wir zunächst die Textüberlieferung
des ersten Buches der Apologie des Pamphilus, übersetzt von Rufin,
prüfen und dann den Text der Apologie da, wo er Citate aus Peri-
archon enthält, mit dem Text von L vergleichen.
1. Die Handsehriften.
Sehon oben S. LVIIf ist auf die Tatsache hingewiesen worden, daß
wir die Überlieferung der Apologie des Pamphilus-Rufin der Gruppe 7
verdanken, während in dem ältesten Vertreter der Gruppe « nur noch
ein paar Fragmente davon erhalten sind. Vollständig bieten also die
Apologie zunächst folgende HSS:
1. Codex Parisinus Sangermanensis (Corbeiensis) lat. Nr. 12125,
membr., saec. IX, an 4. Stelle (s. oben S. XXVIIT)
2. Codex Metensis (S. Arnulfi) Nr. 225, membr., saec. X, an 4. Stelle
(s. oben S. XXX).
3. Codex Abrincensis (Avranches) Nr. 66 (104), membr., saec. XIII,
an 3. Stelle (s. oben S. XXXII).
4. Codex Parisinus (Sorbonieus) Nr.16322, (266), membr., saec. XIII,
an 2. Stelle (s. oben S. XXXIII).
Alles was oben über die Verwandtschaft dieser vier von mir voll-
ständig, also auch für die Apologie, verglichenen HSS gesagt worden
ist, gilt, obwohl es sich zunächst auf die 4 Bücher Periarchon bezog,
auch für die Apologie. Denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß
derselbe Inhalt, der sich sowohl in den gemeinsamen Vorlagen von
GM — u und von AbS — 6 als auch in der gemeinsamen Quelle von
μα, d. ἢ. in y, vorgefunden hat und also ursprünglich aus dem Codex
Lueullanus stammt, jedesmal zusammen weiter überliefert worden ist.
Die Annahme dieser gleichmäßigen gemeinsamen Überlieferung wird
auch durch eine Prüfung des Textes der Apologie bestätigt. Im übrigen
verweise ich auf das oben S. LVIIff Gesagte, besonders auf die durch
Pa (G)
Pa (M)
Pa (Ab)
Pa (S)
Pa (u) P:
LXXX Origenes
mitüberlieferte, nicht zum Text gehörige Notizen bezeugte enge Zu-
sammengehörigkeit dieser vier HSS und zugleich auf den inhaltlich engen
Zusammenhang der hier auf einander folgenden einzelnen Stücke. Daß
in der Gruppe 7 die Apologie als untrennbar verbunden mit Periarchon
betrachtet wird, beweist z. B. im Codex M die Stellung der Capitulatio
von Periarehon vor der Apologie mit Anhang, worauf dann erst der
Text von Periarchon folgt (s. oben S. XXX).
Mit @ und M ist auch folgende HS, trotz teilweise anderen Inhalts,
sehr nahe verwandt:
9. Codex Parisinus Regius Nr. 1641 (alte Nummer: 3731. 9. A,
Colbertinus 2634), membr., saec. XIII, in Folio (322-22 em), enthält
1. auf fol. 17—77* Origenis explanationum super epistolam Pauli ad
Romanos libri decem Rufino interprete, Ende: quae possumus dno diri-
gente dietabimus, 2. dahinter sofort das Rubrum: Explic tractatus ori-
genis sup eplam pauli ad romanos. Ineip excusatio librorum origenis.
Ex hbro virorum illustrium iheronimi presbiteri capitulo septuagesimo
quinto. de pamphilo martyre, qui in defensione librorum origenis
seripsit apologeticum. Pamphilus . ... maximini, 3. Rubrum: Incipit
plogus Rufini presbiteri in apologetico [so] pamphili martyris. Cogno-
scende veritatis amore pmotus ... Auf fol. 78" beginnt mit den Worten:
Finit plogus Incipit apologetieus pamphili martyris p origene liber in
latinum translatus. Nichil mirum frs videmini ... die Apologie, sie
endigt auf fol 887... quorum leviora et faciliora peecata sunt. Finit
apologeticus p origene secundum pamphilum martyrem de greco in
latinum translatus. Dann sofort 4. Incipit de adulteratione librorum
origenis liber secundus. In his quae in superior libro. Die HS, am
Schluß verstümmelt, endigt fol. 590. mit den Worten: secundum sei
apli commonitione tenere quae bona sunt. Si dd aute inven | = Lom.
XXV 399, 18, es fehlen also noch etwa 11 Zeilen.
Das letzte Blatt (90) hat in einer jetzt verwischten Zeile in der
Mitte (Anfang: Liber) vermutlich die Angabe des früheren Besitzers
enthalten. Darunter steht noch eine Zeile von jüngerer Hand:
annus millenus centenus septuagenus
primus erat pmas d ruit ense tomas.
Die HS, auf gewöhnlichem Pergament in 2 Columnen (50—52 ge-
zogene Linien auf jeder Seite) geschrieben, ist oben links an der Ecke be-
schädigt; am Anfang fehlt, wie die Quaternionenzahlen I—X beweisen,
nichts, dagegen am Schluß ist mindestens ein Blatt mit der Quaternionen-
zahl XI ausgefallen. Die beiden letzten Lagen enthielten je 9, die neun ersten
je 8 Blätter, zusammen 90, abgesehen von dem Schutzblatt am Ende.
Die Schrift ist eckig, kräftig; große Buchstaben sind gelegentlich aus-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXI
gerückt, die Initialen nicht sehr kunstvoll, aber in verschiedenen Farben
ausgeführt. Abkürzungen sind nicht so zahlreich wie etwa im Cod.
Par. Sorbon. (S). Auf der ersten und letzten Zeile der Seiten sind
gelegentlich wie in Urkunden die Hasten der Buchstaben nach oben
oder unten verlängert. Die HS ist im Catal. codd. mss. Bibl. regiae III
(1744) p. 162 beschrieben und von mir im Sommer 1906 in Eisenach
verglichen worden.
Abgesehn von dem 1. Stück stimmt diese HS durchweg in Einzel-
heiten auffällig mit G überein. Z. B. Lom. XXIV 298, 11 defensionis]
depensionis nur GPar; 298, 13 et alienum] & ab alienum G! & alienü
(aber während des Schreibens aus & abienu corrigiert) Par; 299, 14
dicam| dicamus nur GPar; 301, 2 exercitius nur G Par; 318, 16 de omni
iure exereitii (Corruptel) @ und Par; 346, 10 humana est] humanae G
humane Par. Hierzu treten noch verschiedene Lücken, die GPar ge-
meinsam haben, z. B. 312,19 etiam Mo « GPar; 313, 9f De quo —
ecclesiasticus Mo < GPar; 325,19f fide quoque invisibilibus M1ecor
<GPar (6 setzt dafür aus Conjectur rursumque); oder umgekehrt:
971, 1 cum G Par lieet 6 — M; 376, 6 et GPar < Mo; 386, Sf et etiam
eos GPar et iam in eos M!cor et eos o. Solche und ähnliche offenbare
Ubereinstimmungen können nur durch Abhängigkeit des Par von G
erklärt werden. Nur wenige Stellen sprechen scheinbar dagegen. Hier
hat der Schreiber von Par entweder corrigiert oder eine andere Bibel-
lesart vorgezogen. Zwei Stellen machen noch Schwierigkeiten: S. 289, 4f
qui se lesos [übergeschr.] putant ab eo M! qui se putant ab eo G qui se pu-
tant ab eo lesos 6 qui se putant lesos ab eo Par. Hier bietet Par das Wort,
welches in G fehlt, aber weder da, wo es M! einfügt, noch da, wohin
es 6 stellt, hat es also wohl vermutungsweise eingeschoben. S. 366, 2
hat Par mit o labore, das GM auslassen, aber wiederum an anderer
Stelle als σ. Daher kann man auch hier annehmen, daß Par glücklich
conjiciert hat. Codex Par. 1641 ist also aus der Zahl der selbständigen
HSS zu streichen. Dasselbe Urteil müssen wir auch über die folgende
HS aussprechen:
6. Codex Trecensis (Troyes) Nr. 669 (früher Clairvaux F. 18)
membr., saec. XII (s. oben S.XXXVIIf). Da dieser Codex inhaltlich genau
mit M übereinstimmt und die 4 Bücher Periarchon ohne Zweifel von
M abgeschrieben hat (s. oben S. XXXVIIf), so muß man die gleiche Ent-
stehung auch bei der Apologie annehmen. Demnach bleiben nur die
Codices GM = u) und Ab 8 (— 96), d. h. die Vertreter der Handschriften-
gruppe y, zur Herstellung des Textes der Apologie übrig. Von dem
weit besseren 'lext der Handschriftengruppe « sind, wie schon oben
(S. LXXIX) erwühnt, nur noch einige Fragmente vorhanden im:
LXXXII Origenes
7. Codex Augiensis (Karlsruhe) Nr. 160, membr., saec. X. Vgl.
oben S. XXIV die Beschreibung mit Angabe der Fragmente am Schluß
der HS. Leider ist kein einziges Fragment aus Periarchon erhalten,
sodaß der «-Text der Apologie als gänzlich verloren betrachtet wer-
den mul.
Auch aus den übrigen HSS, die ich noch aufzählen will, ist kein
Gewinn für den Text zu entnehmen, da sie ebenfalls zur Gruppe y ge-
hóren und noch jünger als die oben genannten HSS sind.
8. Codex Parisinus lat. Nr. 17348 (Colleg. Navarr. 89), membr.,
saec. XIV, vgl. oben S. XL.
9. Codex Parisinus (Mazarin.) Nr. 574 (268), membr., saec. XV,
in Folio (32,5><21,8 em), enthält von fol 220 ab: Prologus Rufini
presbiteri in apologeticum Eusebn, Cesariensis episcopi, heretici arriani,
pro Origene, quod Rufinus transtulit de greco in latinum imponendo ei
falsum titulum: Apologetieum Pamphili martyris pro Origene, von fol.
236 ab: Opuseulum Apologetieum Rufini presbiteri ad Macharium de
adulteracione librorum Origenis, von fol. 239 ab: Prefatio Rufini pres- |
biteri in quatuor libros peri Archon Origenis, quos e greco transtulit
in latinum. Dann folgen noch Schriften des Hieronymus und Rufinus,.
die den Streit wegen Origenes betreffen, vgl. den Catal. Mazar. I (1885) p.
234—238. Diese in 2 Columnen und von zwei verschiedenen Händen
geschriebene junge Miscellanhandschrift ist jedenfalls ohne Wert.
10. Codex Matritensis, Bibl. nae. A 15, membr., saec. XIiI/XIV,
vgl. oben S. XXXVIIIf. Wenn der Periarchon-Text des Matrit., wie ich oben
nachgewiesen habe, zu der Gruppe 6 gehört und besonders mit $ nahe
verwandt ist, so darf man dasselbe von dem Apologie-Text vermuten.
Die Vorlage des Matrit, ein Codex Curiae Dei, hat wahrscheinlich
schon denselben Inhalt gehabt, der sich, von den beiden ersten Stücken
abgesehen, mit dem Inhalt von GMAbS deckt, also die oben S. LII ff
besprochene y-Recension darstellt. Bemerkenswert ist bei dem Cod.
Matrit. noch der Umstand, daß er, ebenso wie Cod. Par. Reg. 1641, am
Anfang die 10 Bücher des von Rufin übersetzten Rómerbrief-Commen-
tars des Origenes enthält. Danach scheint zwischen den beiden HSS
noch eine besondere, über ihre gemeinsame Zugehörigkeit zu der Gruppe
y hinausgehende Verwandtschaft vorzuliegen.
11. Codex Laurentianus plut. XXII e. 9, membr., saec. XV; vgl.
oben S. XLf. Da der Periarchon-Text dieser HS zur Gruppe o gehört,
so gilt das gleiche auch von dem direct darauf folgenden Apologie-Text.
12. Codex Venetus Marcianus lat. XVIII Cl. III2 Nr. 38, membr.,
saec. XV, vgl. oben S. XLIf. Diese HS ist, wie der Cod. Laurent., ein
Glied der Gruppe o.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXIII
13. Codex Oxoniensis Bodleianus Canon. Patr. lat. Nr. 199, chartac.,
saec. XV, vgl. oben S. XLII. Auch dieser Codex gehórt, wie die vor-
hergehenden, zur Gruppe o.
14. Codex Populetanus (Poblet), vgl. oben S. XLVI.
Delarue erwähnt in der ersten Note zu der Apologie, daß er den
Text mit 6 HSS verglichen habe. Davon sind 4 schon oben unter Nr. 1.
3. 4. 5 besprochen worden; es bleiben noch zwei HSS Delarues übrig:
15. Codex Remensis S. Remigu, vermutlich identisch mit dem
oben S. XLVI genannten Codex, und
16. Codex S. Vitoni, mir ebenso unbekannt, wie Nr. 15. Delarue
stellt in der Aufzählung die beiden HSS zu 8 und Ab; sie sind gewiß
nicht älter als diese und vermutlich ähnlichen Ursprungs. Von Nr. 16
findet sich bei Delarue, soviel ich sehe, nur einmal eine Variante an-
gegeben: Lom. XXIV 308, 20 onere| clade. Da nun -onere- in μ fehlt
und »elade- sich nur in 6 findet, so ist schon aus dieser einen Angabe
bei Nr. 16 die Zugehörigkeit zu der Gruppe 6 zu erschließen.
Delarue gibt in seiner Ausgabe der Apologie meistens Varianten
von S, in zweiter Linie von Ab und Cod. Par. Reg. 1641 an; der Codex
5. Remigii wird nur dreimal erwähnt: p. 294, 11, wo er eine von der
sonstigen Überlieferung abweichende willkürliche Correctur bietet,
p. 321, 3, wo er -infamantur- mit S liest!, und p. 406, 10, wo er in
der Lesart: >quam quem ilh- (statt: »quam quae illi< « und >quam ea
quae illi- 6) zwar originell erscheint, aber wahrscheinlich wiederum die
ihm unverständliche Vorlage corrigiert hat.
Endlich ist noch eine HS zu nennen:
17. Codex Rotomagensis (Rouen, Fécamp) Nr. 448 (A 371, alte
Nummer: A 194) membr., saec. XIl. Sie ist im Catal. des Départ. I
(1886) p. 90 beschrieben. Danach enthält sie jetzt: S. Hieronymi ex-
positio super Marcum evangelistam, d. h. von vier Stücken das letzte,
dem ursprünglich, wie der Index (saec. XV) am Ende beweist, 1. Marti-
rologium, 2. Expositio in Ecelesiastieum, 3. Apologetieus Pamphili mar-
tiris pro excusatione Origenis vorausgegangen waren.
2. Die Citate aus Periarchon.
Von Pamphilus sind im ganzen folgende 26 Fragmente, und zwar
1—16 aus dem I. Buch, 17—22 aus dem Il. Buch, 23—26 aus dem
IV. Buch Περὶ ἀρχῶν, in dem I. Buche seiner Apologie eitiert worden:
1) Ab hat celebrantur, darüber von I. H. t infamantur; die Variante hat also
wahrscheinlich in c gestanden und ist von Ab als Variante behandelt, von S aber
in den Text aufgenommen worden.
LXXXIV Origenes
1. 8. 8,20— 14,13 —Lom. p. 304—310
9715. 1916,4 5 148 MEN:
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91^ To ΟἹ 393
22:20: 1801429 N:
23: , 994,10—300:28 .—, , 849—353
94. 1. 329 1433028 ^ a9 se aA 376
35. , 345,11—347,4 Dt 1 400915: 5: 348.
36. , 348,12—349,3 CETUR
Diese 26 Fragmente füllen ungefáhr 570 Zeilen meiner Ausgabe
aus. Bevor wir nun den Wert des Apologie-Textes für den von
Periarchon feststellen können, ist zunächst die Vorfrage zu beantworten:
ob jener Text etwa nach diesem corrigiert ist. In dem Codex M, den
ein Corrector auch sonst fleißig durchgearbeitet hat (s. oben S. XXXD),
finden sich an drei Stellen: S. 99, 15f 100, 11 139, 10f Ergänzungen
von Textlücken der Apologie aus dem Text von Periarchon, den der
Corrector in demselben Codex für diesen Zweck nachgeschlagen hatte.
Von einer systematischen Vergleichung ist aber nichts zu bemerken,
und in den übrigen HSS findet sich überhaupt keine Spur einer solchen
Vergleichung. Die beiden Texte sind also fast völlig unabhängig von
einander geblieben. Zweitens ist zu erwägen, ob τ: Übersetzung
der meu Stücke von Περὶ ἀρχῶν durch Rufin sowohl in der
AÀpologie als auch in Periarchon vorliegt oder nicht. Da nun Rufin
das 1. Buch der Apologie nicht allzulange vor Περὶ ἀρχῶν übersetzt hat,
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung
LXXXV
so liegt die Annahme nahe, daß von ihm die bereits übersetzten Stücke
in die Übertragung von Περὶ ἀρχῶν einfach übernommen worden sind.
Durch eine Prüfung der beiden Texte wird diese Annahme im allge-
gemeinen bestätigt. Nur an folgenden Stellen finden sich starke Ab-
weichungen :
S. Per.
57,1—5 Ex eo autem, qui vere |
est, qui dixit per Moysen: »Ego
sum qui sum«, omnia quae sunt
participium trahunt; quae parti-
eipatio dei patris pervenit in
omnes tam iustos quam pecca-
tores et rationabiles atque irra-
tionabiles et in omnia omnino
quae sunt.
99,14 f Secundum nos vero nihil.
est 1n omni rationabili ereatura,
quod non tam boni quam mali
sit capax.
105,11—13 Quas nos non solum
non suscipimus, sed et omnes
has assertiones eorum contra
fidem nostram venientes refu-
tamus atque respuimus. (Ruf.
ganz ungenau und willkürlich.)
148,7 f Tempus est ergo nunc de
Spiritu sancto nos pro viribus
pauca disserere.
180,14—16 Quoniam autem et ea
poena, quae per ignem inferri
dieitur, pro adiutorio intellegi-
tur adhiberi, Esaias docet, qui
de Israhel quidem sic dicit:
945,12} quae supra dicta sunt,
13—15nune commonitionis gra-
tia eorum, quae sparsim dixi-
mus, recapitulare singula et
primo omnium de patre et filio
et spiritu sancto repetere,
Pa
Sed et hoc ipsum, quod est et
permanet omnis creatura, operatio
est Dei patris, qui dixit: »Ego sum
qui sum«, quae pervenit super om-
nes. Ipse est enim, »qui solem suum
oriri iubet super bonos et malos,
et pluit super iustos et iniustos«.
Nulla ergo natura est, secundum
quod nos sentimus, quae non pos-
sit recipere malum.
Sed haee, quantum ad nos per-
tinet, non sint dogmata, sed dis-
cussionis gratia dicta sint et abi-
ciantur. Pro eo autem solo dicta
sunt, ne videatur quaestio mota
non esse discussa. (Richtigkeit durch
Hieron., Ep. ad Avit. 4 bewiesen).
Tempus est nune nos pro viribus
de spiritu sancto pauca describere.
Quoniam autem pernecessaria
poena est ea, quae per ignem in-
ferri dieitur, Esaias docens de Is-
rael quidem sie dicit:
quae de patre et fiho et spiritu
sancto disseruimus,
de his quoque, quae a nobis re-
lieta. fuerant, pauca repetere.
LXXXVI Origenes
Aus diesen sechs Parallelen ergibt sich die Tatsache, daß Rufin an
einigen Stellen seine frühere Mae später corrigiert hat. Im
en aber hat er sie unverändert übernommen.
een wir nun nach Erledigung dieser Vorfragen den Text der
Apologie mit dem von Periarchon vergleichen wollen, so ist vor allem
zu bedenken, dal! der erstere dem zweiten an Wert deshalb nach-
stehen muß, weil wir für jenen nur HSS der Gruppe 7, für diesen aber
auch HSS der Gruppe « heranziehen können. Hier werden also die
Fehler von y durch « corrigiert, dort aber fehlt die Correctur, so-
daß der aus einer Vergleichung sich ergebende Gewinn für den Text
recht gering ist. Zwar haben wir an 22 Stellen im Text der Apologie
ein Mehr gegenüber dem von Periarchon, aber in den meisten Fällen
(S. 11,2 32,15 36,3 56,19 100,25 127,2. 5 140,2. 7.9.10 178,
6. 7 180, 21 299, 26 345, 13 347, 4) handelt es sich hier um willkür-
liche oder durch einen andern Bibeltext verursachte Zusätze. Nur an
folgenden Stellen sind diese der Erwägung wert: S. 41, 2, wo die Les-
art von Pa vielleicht den Weg zur Heilung der Stelle weist, S. 41, 5,
wo das Wort ei in Pa durch C eine wertvolle Bezeugung erhält, und
S. 139, 20, wo die Worte: sive quae in caelis sive quae in terra sunt
ebensogut als Auslassung von L wie als Zusatz von Pa betrachtet
werden können. An zwei Stellen halte ich sogar die Zusätze von Pa
für richtig: S. 99, 293—295 et rursum — bonum est und 5. 346, 13 idcirco,
well beides dureh den Zusammenhang und die Construction gefor-
dert wird.
Varianten kann man, die verschiedene Wortstellung mit eingerech-
net, etwa 130 zählen, eine im Verhältnis zu den 570 Zeilen nicht ge-
ringe Zahl. Aber nur selten kann man schwanken, ob der Text der
Apologie für den von Periarchon Berücksichtigung verdient oder etwa
als die frühere, der Apologie eigentümliche Textgestalt anzusehen ist.
Man vergleiche z. B. den Text an folgenden Stellen:
S. Per. | Pa
9,6f mererentur — percepissent | pereipere merebantur
10 ostenderent ostendere valerent
14 cum nihil esset |, ex nullis
10,12 per phantasiam per imaginem
14,10 una sententia est unus est sensus
16,8. 56,11. 12f sine anima | exanima
20,9 corporeum corporale
127,9 praedicenda | gerenda
19 caeli solis
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXVI
S. Per. Pa
178,2 effervescit | concitatur
295,16 supplieiorum afflictionum
21 credulitate | persuasione (πειϑοῦς)
296,29 exultabant gloriabantur (ἐσεμνύνοντο)
297,20 quod de Juda dicta sint | de Juda
25f nec erit hostia nec est sacrificium
29f repositum est repromissum est
299,23 doctrina praedicatione
300,16 1m utero In ventre
17 quod est interpretatum quod. interpretatur
329,28 constant vera sunt
345,12 divinae | divitiarum
An mehreren Stellen haben Varianten des Bibeltextes den Text der
Apologie beeinflußt, an andern liegt sicherlich eine Verbesserung der
früheren Übersetzung durch Rufin vor. Häufig sind in Pa auch offen-
bare Fehler, wie man sie bei dem y-Text erwarten mul. Z. B.
S. 40,14 semel) semen Pa («) tamen Pa (o)
56, 17 bonis] novis (aus Metathesis entstanden) Pa
330, 26 f inquietos] inquiteos (Metathesis) Pa (Go) iu eos
Pa (M!)
Interessant ist außerdem folgende Stelle:
8. 55, 2 sit participem fieri patris] sit partieipem fili patris Pa (M)
sit participem ////| vel patris Pa (G) sit esse participem filii. vel
patris Pa (6).
Der Fehler der Vorlage fili statt fieri hat also in den Pa-HSS ver-
schiedene Corruptelen verursacht.
An Lücken entfallen in Pa auf die 570 Textzeilen im ganzen 66,
darunter 5 größere (S. 45,5 295,25f 297,30f 298, 22f 299, 21), die
durch Homoioteleuton verschuldet sind; meist fehlt nur ein Wort, das
der Schreiber infolge von Nachlässigkeit übergangen hat. Die große
Zahl dieser Fehler beweist, dal) der y-Text von Pa ursprünglich nicht
sehr sorgfältig geschrieben und nachträglich nicht genau durchgesehen
und corrigiert worden ist.
Der Nutzen, den die Vergleichung des Apologie-Textes gewährt,
ist also ziemlich unbedeutend. Umgekehrt können wir den Apologie-Text
häufig aus Periarchon verbessern. Dementsprechend darf man den
Apologie-Text auch für andere Schriften des Origenes, die darin eitiert
sind, nur mit großer Vorsicht verwenden und mul stets auf Lücken
und Fehler ähnlicher Art, wie die oben angegebenen, gefaßt sein.
LXXXVIII Origenes
III. Die Übersetzung des Hieronymus.
Über die Entstehung und die Schicksale seiner lateinischen Über-
setzung von Περὶ ἀρχῶν spricht Hieronymus an mehreren Stellen, be-
sonders in dem Brief an Avitus! (Ep. 124 c. 1. 2, Migne SL 22, 1059f,
vgl. oben unter den Zeugnissen S. XIXf). Die Veranlassung zu der Über-
setzung haben danach Pammachius und Oceanus gegeben, die dem
Hn die Übersetzung Rufins mit der Bitte zuschickten, das
Original auch seinerseits ins Lateinische zu übertragen, und zwar im
Gegensatze zu Rufin »ad fidem, quemadmodum ab ipso auctore editus
est«, um Interpolationen Rufins nachzuweisen und Ketzerisches zu
widerlegen; vgl. den Brief des Pammach. und Ocean., Ep. 83 (64)
(Migne SL 22, 743) und Hieron., Apol. 16 (Migne SL 23, 401 f) Hiero-
nymus erfüllte den Wunsch sofort; den sprachkundigen Übersetzer
reizte wohl die schwierige, von Rufin nur mangelhaft gelöste Aufgabe.
Mit großer Kunst hat er auch, soviel wir noch aus den erhaltenen Bruch-
stücken schließen können, den schwierigen griechischen Text einerseits
genau und sinngemäß, andererseits in elegantem Latein wiedergegeben.
Wir dürfen ihm Testen wenn er die große darauf verwendete Mühe
hervorhebt, »dum et mutare quippiam de Graeco, non est vertentis sed
evertentis; et eadem ad verbum exprimere, nequaquam eius, qui ser-
vare velit eloquii venustatem« (Ep. ad Pammach. et Ocean. 84 [65], 12,
Migne SL 22, 752). Er tat es ja vor allem, um seinen gehalten Gegner,
von dem er sich durch das nzeiksomaße Lob seiner Origenesüber-
setzungen beleidigt glaubte, zu uberkrmnptene wenn er dessen Übersetzer-
blößen pushes und rügen wollte, mußte seine eigene Übersetzung
untadelhaft, vollständig und dem Original entsprechend sein. Immer
wieder macht er dem Rufin zum Vorwurf, daß er anstößige Stellen
geändert habe; von seiner Übersetzung dagegen rühmt er: »Ego .
in libris Περὶ ἀρχῶν simplieiter quod in Graeco habebatur expressi«
(Hieron., Apol. I 7, Migne SL 23, 402)?. Das wird auch von Rufin (Apol.
I 21, Migne SL 21, 559, in den Worten: istos ipsos nune libros, quos ego
transtuleram, reinterpretatus est et ea omnia, quae a me velut impro-
babilia praetermissa fuerant, inseruit) lediglich bestätigt.
Wir müssen daher den Verlust der Übersetzung des Hieronymus
sehr bedauern. Wäre sie erhalten geblieben, so könnten wir den
Untergang des Originals leichter muet T das Original würde
sich dann mit Here der indirecten Übekberuee an vielen
1) Vel. τ τ: Hieronymus ΠῚ 227 f.
2) Ähnlich spricht sich Hieronymus Ep. 85 ad Paulin. c. 3 (Migne SL 22,
753) aus.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung LXXXIX
Stellen völlig reconstruieren lassen. Daß die Übersetzung Rufins, wo
die anstößigen Stellen fehlten, erhalten geblieben, und die Übersetzung
des Hieronymus, wo alles Ketzerische deutlich zu lesen war, verloren
gegangen ist, erscheint ganz erklärlich. Rechtgläubige Männer muliten
es ja als ihre Pflicht ansehen, das ketzerische Gift zu beseitigen anstatt
zu verbreiten; von Pammachius berichtet Hieronymus selbst, dal er,
als er die Übersetzung gelesen, »exhorruit et reclusit scrinio, ne pro-
lati [seil. libri Periarchon] in vulgus multorum animos vulnerarent«
(Ep. ad Avit. 1, Migne SL 22, 1059). Ebenda erzählt Hieronymus, dab
jemand seine Übersetzung ohne Erlaubnis des Pammachius eilig und
fehlerhaft habe abschreiben lassen!. Da diese fehlerhafte Abschrift
auch dem Avitus zu Gesicht gekommen war, bat dieser seinen Freund
Hieronymus, ihm ein fehlerfreies Exemplar zu übersenden. Der Er-
füllung dieses Wunsches verdanken wir die Erhaltung der meisten und
wichtigsten Bruchstücke aus der Übersetzung des Hieronymus.
1. Die Citate in dem Briefe an Avitus.
Um seine Polemik gegen Rufin und seine Stellungnahme gegen
den -Ketzer- Origenes zu rechtfertigen, hat Hieronymus in dem Briefe
an Avitus?, dem er ein Exemplar seiner Übersetzung beilegte, alle
die Stellen, welche er für ketzerisch hielt, meist wörtlich aus seiner
authentischen Übersetzung angeführt, um den Avitus ausdrücklich auf
sie aufmerksam zu machen. Hierdurch und durch die griechischen
Fragmente in dem Briefe des Kaisers Justinian (s. unten Abschnitt V 2)
sind uns nun glücklicherweise gerade die Stellen, welche Rufin als be-
denklich übergangen hatte, gerettet worden.
Die Bedeutung der etwa 50 Bruchstücke in dem Briefe an Avitus
wird dadurch noch erhóht, dal sie in genauer Aufeinanderfolge, so
wie sie in der Übersetzung gestanden haben, in dem Briefe citiert
werden; auch versäumt Hieronymus meistens nicht anzugeben, wie weit
die einzelnen Stücke von einander entfernt sind. Mit Hilfe dieser Bruch-
stücke kann also nicht nur die lückenhafte und teilweise gefälschte
Übersetzung Rufins ergänzt und corrigiert, sondern auch die richtige
Einordnung der griechischen Fragmente ermöglicht werden. Ja, man
kann behaupten, daß gerade diejenigen Stellen von Περὶ ἀρχῶν», welche
Rufin hatte unterdrücken oder abschwächen wollen. uns in erfreulicher
1) Vgl. Grützmacher, Hieronymus III 42f.
2) Nach Grützmacher, Hieronymus I 88 »eher vor 410 als 411« geschrieben,
also etwa 10 Jahre später als der Brief an Pammach.
Origenes V. G
ΧΟ | Origenes
Vollständigkeit und genügend bezeugt vorliegen. Denn Hieronymus
hat diese Stellen infolge genauester Kenntnis des Originals so voll-
ständig wie nur möglich zusammenstellen können — und wollen; daher
übertrifft diese Sammlung an Vollständigkeit sogar die des Kaisers
Justinian.
Durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herausgebers der
Hieronymusbriefe in dem Wiener Corpus der lateinischen Kirchenväter
bin ich in den Stand gesetzt worden, einen auf Grund der ältesten
und besten HSS hergestellten Text der Bruchstücke bieten zu können.
Herr Professor Hilberg hat folgende HSS für den Brief ad Avitum
verglichen:
1. Codex Turicensis Augiensis Nr. 49 saec. IX — 17]
2. Codex Vaticanus lat. Nr. 355 + 356 saec. IX—X — D
3. Codex Berolinensis lat. Nr. 18 saec. XII — B.
Der consensus HDB stellt, wie mir Hilberg am 11. 12. 1908 mit-
teilte, den besten Text dar. Wenn Vallarsis Text davon abweicht, so
beruht er entweder auf jungen HSS oder auf Conjectur. Von den
drei oben genannten HSS ist B am wenigsten zuverlässig, sie erweist
sich in den Briefen »als eine mit zahlreichen willkürlichen, wenn auch
oft bestechenden Änderungen durchsetzte HS. Doch finden sich Fälle,
wo sie allein das Richtige bietet«. Ich bin dem consensus von DB
gefolgt und habe nur in besonderen Fällen die mir von Hilberg zur
Verfügung gestellten Varianten notiert und verweise für Einzelheiten
auf Hilbergs Ausgabe.
An folgenden acht Stellen kann eine Lücke des Rufintextes durch
Hieronymus ausgefüllt werden:
S. 25, 16 Sicut enim — 26, 2 filium
64, 14 Grandis — 16 conligari
90, 22 Solem — 91, 4 vestitos
93, 28 In fine — 94, 9 fiant
161,6 νοῦς — 15 distributae sunt
152, 10 Nisi forte — 13 exordia
251, 13 Illud — 282, 20 vivendum est
399, 7 Et quia — 17 truderentur.
In der Einordnung dieser Fragmente, abgesehn vom zweiten, bin
ieh Sehnitzer gefolgt. Auch sonst habe ich mich meist seinem Vorgang
anscehliefien können. Bei dem zweiten Fragment »Grandis — conligari«
bin ich von Schnitzer abgewichen aus folgenden Gründen.
Das Fragment wird von Hieronymus so eingeführt: »Cumque ve-
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCI
nisset ad rationabiles creaturas et dixisset eas per neglegentiam ad
terrena corpora esse dilapsas, etiam haee addidit: Grandis — conli-
gari« Also gehórt es mit zu der Erórterung des Falls der rationabiles
ereaturae, aber an das Ende dieser Erörterung. Da ferner das Frag-
ment: »Quibus moti disputationibus — verterentur« mit der Formel »in
consequentibus« (die ganz allgemein >im folgenden- bedeutet) an jenes
angeschlossen wird und seinen sichern Platz am Ende des fünften
Capitels, S. 75, 1—5 hat, so müssen die Worte: »Grandis — conligari«
vorher, nicht allzuweit von S. 78, 1—5 eingeordnet werden. Schnitzer
hat dies S. 73, 6 getan. Aber für die von ihm dort angenommene
Lücke liegt nicht der geringste Grund vor, auch würde eine Einschal-
tung nur den straffen Gedankengang zerreißien, nicht vervollständigen.
Dagegen haben wir S. 64, 7ff deutliche Anzeichen dafür, dal! hier der
Text lückenhaft ist. Denn die Z. 3f versprochene Ausführung: »vel
quae sit adsumptio scientiae, vel quae sit eius abolitio« fehlt, und der
Abschnitt »De imminutione vel lapsu« ist überhaupt entgegen der Art
des Origenes recht inhaltlos und dürftig. Von dem »lapsus« ist fast
gar keine Rede, und der Excurs »de anima«, den Origenes 8S. 65, 3f
entschuldigen zu müssen glaubt, ist überhaupt nicht vorhanden. Beim
Fall der rationabiles creaturae handelt es sich natürlich um Seelen, die
beim Fall in verschiedene Körper, zuletzt sogar in die von vernunft-
losen Zugtieren, eingefügt werden. Origenes hatte also schon 14,1
»per excessum- das vorweggenommen, was 18,4 erörtert wird. An
beiden Stellen hat Rufin, um diese ihm anstólige Theorie zu be-
seitigen, kräftig gestrichen und geändert. Hieronymus hat leider an
der ersten Stelle nur einen Teil des Verlorenen gerettet.
Wenn nun auch einzelne Lücken nicht vollständig beseitigt und nicht
alle Schwierigkeiten gehoben worden sind, so dürften doch die acht Frag-
mente wohl ihren relativ besten Platz erhalten haben. Die Schwierigkeit
der Einordnung im allgemeinen besteht eben darin, dals wir Stücke aus
der Übersetzung des Hieronymus in die ganz anders geartete und an den
betreffenden Stellen lückenhafte oder verkürzte Übersetzung des Rufinus
einschalten müssen: hier etwas Ganzes oder Vollkommenes zu erzielen,
ist einfach unmöglich. Auch bietet Hieronymus oft keine wörtlichen
Fragmente, sondern referiert nur, wenn auch meistens, wie man an-
| nehmen muß, recht genau. Ich habe daher darauf verzichtet, Stücke
. . aus der Hieronymus-Übersetzung anderswo, als da, wo sicherlich Lücken
bei Rufin vorhanden sind, einzufügen, und die Version des Hieronymus
lieber als Parallele unter den Text gesetzt. Bei starken Abweichungen
wird man natürlich in der Regel den Text des Hieronymus dem des
Rufin vorziehen.
G*
3
XCu Origenes
2. Andere Citate aus der Hieronymus-Übersetzung.
Außer in dem Brief an Avitus hat Hieronymus, soviel ich sehe,
seine Übersetzung nur selten eitiert oder verwendet, nämlich:
1. e. Joh. Hieros. e. 7 (Migne SL 23, 360) — 5, 25, 16—26, 2. Zu
dieser Stelle liegen verschiedene, auch griechische Parallelen vor; mir
scheint aber die in den Text eingefügte Version dem Orginal am
nächsten zu kommen. Wenn Rufin Apol. 119 dieselbe Stelle in einer
kürzeren Form wiedergibt, so ist dies eben mehr ein Referat als wört-
liche Wiedergabe.
2. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 16 (Migne SL 23, 368) — S. 64, 9—13.
Daß dieses, allerdings nicht ganz wörtlich von Hieronymus citierte
Fragment an der genannten Stelle einzufügen ist, wird durch die Ein-
führung des gleich darauf folgenden, in dem Brief an Avitus stehenden
Fragments bewiesen. Denn mit den Worten: »eas per neglegentiam
ad terrena corpora esse dilapsas« wird der Inhalt jenes Fragments an-
gegeben und diesem dadurch seine Stelle vor den Worten » Grandis —
conligari« (S. 64, 14—16) angewiesen.
3. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 19 (Migne SL 23, 370) »per scalam
Jacob paulatim rationabiles creaturas ad ultimum gradum ... descen-
dere« habe ich 9.64, 7 ff vermutungsweise mit erwähnt. Man wird
die Stelle ja zunächst dem Genesis-Commentar zuzuweisen geneigt sein;
aber da Hieronymus vorher seine Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν eitiert
hat, so könnte doch auch dieses Fragment, das ganz ähnlichen Inhalt
wie das vorhergehende aufweist, ebendaher stammen.
4. In derselben Schrift referiert Hieronymus ὁ. 16 p. 368 und c. 19
p. 370 über die Dämonenlehre des Origenes; die beiden Stellen stimmen
mit dem S. 83, 91f eitierten Fragment aus dem Brief an Avitus so
augenscheinlich überein, daß man für alle drei Stellen die Übersetzung
von Periarchon als Quelle betrachten muls.
5. Ebenda c. 17 p. 369 (— S.90,221f Test.) finden sieh Ausfüh-
rungen über die Kórper der Gestirne, die vielleicht das Original aus-
führlieher und genauer wiedergeben als das in den Text eingefügte
Fragment aus dem Brief an Avitus. Da wir aber nur ein Referat,
kein wörtliches Fragment haben, so läßt sich hier über Vermutungen
nicht hinauskommen.
6. Die große Lücke bei Rufin in dem Capitel »De angelis« S. 95,
10ff hat sicherlich Erórterungen über Ursprung und Wohnung der
guten und bösen Engelmächte enthalten. Deshalb scheinen mir bei
Hieron., In Ep. ad Ephes. I und Apol. II 8 einzelne, aber nicht wörtlich
eitierte Stücke daraus erhalten zu sein.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung
XCIII
7. An den beiden S. 178 Test. eitierten Stellen aus Hieron., In Ep.
ad Ephes. 11] 5 und Apol. IL 7 scheint dem Hieronymus die im Brief an Avi-
tus mitgeteilte Stelle aus Periarchon (S. 177, 15 ff) vorgeschwebt zu haben.
3. Übersicht über die Fragmente der Hieronymus-Übersetzung.
I. Buch.
Seite | Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen
10,6 ^ | Ep. ad Avit. 2 | Christum — factum nicht wörtlich
11,3 | Ep. ad Avit. 2 Tertium dignitate — con- | nicht wörtlich
| firmans |
25,16 | €. Joh. Hieros. 7 | Sicut enim — videre f | als wörtliches Citat in
lium den Text eingefügt
35,8f Ep. ad Avit. 2 | nihil — infectum esse | nicht wörtlich
36,7 Ep. ad Avit. 2 Filium — in Filio | nicht wörtlich
37,2f Ep. ad Avit. 2 | Deum patrem — magnus | vermutungsweise in den
esse videatur | TextRufins einzufügen
38,18 | Ep. ad Avit. 2 Duarum statuarum — | nicht wörtlich, Ruf.
| conparans | stimmt
46,13 Ep. ad Avit. 2 Deum patrem — et cae- | nicht wörtliches Referat,
tera | Ruf. lückenhaft
55,4 Ep. ad Avit. 2 | Filium quoque — quae nicht ganz wörtlich,
sancta dicuntur | griech. Frg. bei Justin.
| erhalten; Ruf. hat
Lücke
64,9 c. Joh. Hieros. 16 | eunctas rationabiles — | Lücke bei Ruf., die durch
| carnibus alligari die beiden Hieron.-
64,14 Ep. ad Avit. 3 | Grandis neglegentiae — Fragmente nicht ganz
| conligari | ausgefüllt wird
78,1 | Ep. ad Avit. 3 | Quibus moti — verteren- | Rufins Übersetzung un-
| ΓΙ fam genau
19,22 | Ep. ad Avit. 3 Rursumquenasci—homo | Ruf.ungenauund lücken-
| fiat haft
81,27 | Ep. ad Avit. 3 Qui vero — fient Ruf. ungenau
82,20 Ep. ad Avit. 3 | Qui vero non fuerint | Ruf. hat gekürzt und ge-
| meriti — sortientur ündert
83,9 Ep. ad Avit. 3 | Ipsosque — daemones — | Ruf. lückenhaft
| dignitatem
85,15.20 | Ep. ad Avit. 4 | Corporales — potest | Ruf. parallel
90,22 | Ep. ad Avit. 4 | Solem quoque — vestitos | bei Ruf. Lücke
93,28 Ep. ad Avit. 4 | In fine — fiant | bei Ruf. Lücke
99,25 f Ep. ad Avit. 4 | diabolum — virtutem | Ruf. parallel
104,8 , Ep. ad Avit. 4 | angelum sive animam — | nieht wörtliches Referat;
pecoris Ruf. verkürzt und än-
| dert
.105,11 Ep. ad Avit. 4 | haec iuxta — viderentur | Pamph. genauer als Ruf.
XCIV Origenes
II. Buch.
Seite Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen
113,13 Ep. ad Avit. 5 mundos — et similis nicht wörtliches Referat
114,26 Ep. ad Avit. 5 Si omnia — necessarius | Ruf. ungenauund lücken-
(u. &. Stellen) sit haft
117,9 Ep. ad Avit. 5 Sin autem — operari Ruf. entsprechend
117,23 Ep. ad Avit. 5 Si haec — contendunt Ruf. ungenau
125,1 Ep. ad Avit. 5 Triplex ergo—servabitur | Ruf. parallel
130,27 Ep. ad Avit. 6 Restat ut — visibilis erit | Ruf. parallel
142,4 Ep. ad Avit. 6 Nulla alia anima — ame | Ruf. kürzer
ipso
155,10 Ep. ad Avit. 6 Unde eum infinita cau- | Ruf. hier ungenauer und
tione — perseveret breiter als Hieron.
161,6 Ep. ad Avit. 6 voög, id est mens, — dis- | Lücke bei Ruf.
tributae sunt
177,15 Ep. ad Avit. 7 Ignem — confoditur nicht ganz wörtlich, Ruf.
parallel
182,10 Ep. ad Avit. 7 Nisi forte — sumet exor- | Ruf. hat Lücke, die durch
dia Hieron. nicht ganz aus-
gefüllt wird
191,20 Ep. ad Avit. 7 Cumque in tantum — | Ruf. ungenau
facie ad faciem
III. Buch.
238,9 (21) | Ep. ad Avit. 8 | Sin autem — a fratre | Ruf. parallel, ebenso Phi-
lokalia
239,4(21) | Ep. ad Avit. 8 | Ut autem — praecesse- | Ruf. und Philokalia pa-
| runt rallel
240,11 (31)| Ep. ad Avit. 8 Juxta nos— paratum | Ruf. etwas breiter, Phi-
| lokalia parallel
242,12 Ep. ad Avit. 8 Ego arbitror — virtutem | Ruf. u.Philokaliaparallel
Sed et hoc — Ggntitebnmy Hieron. nicht ganz wört-
261,10.17 | Ep. ad Avit. 8 jn e contrario — guber-, lich; Ruf. parallel
nari Ι
273,1 Ep. ad Avit. 9 | Nobisautem—post alium | Ruf. parallel
214,12 Ep. ad Avit. 9 Divinius — in spe Ruf. hat geändert
275,19 Ep. ad Avit. 9 alii vero — credimus | Ruf. nicht genau
276,1 , Ep. ad Avit. 9 Quem rerum — eollocare | Ruf. hat stark gekürzt
u. geündert
281,6 Ep. ad Avit. 9a | Quia ut cerebro — incor- | Ruf. ungenau
| poralis
281,13 . ad Avit. 9& | Illudquoque— vivendum | Lücke bei Ruf, durch
est
Hieron.
ausgefüllt
nicht ganz
are:
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCV
Seite | Ursprungsort | Anfang und Ende Bemerkungen
284,10 Ep. ad Avit. 10 | Nec dubium est— ami- | Ruf. hat fast alles dies
| sere virtutem weggelassen
290,22 Ep. ad Avit. 10 | Et erit — est melior Ruf. parallel
IV Buch.
337,12 Ep. ad Avit. 11 | Et forsitan — loca | Hieron. hier weniger ge-
nau, als Ruf.
339,7.17 | Ep. ad Avit. 11 | Et quia — truderentur | Lücke beiRuf., Hier. im
— caelum sit 2.Stück nicht wörtlich
342,6 | Ep. ad Avit. 11 | In fine— esse superatos | Ruf. weniger genau als
| | | Hieron.
343,23— | Ep. ad Avit. 12 | Sieut — praedicatum — Ruf. weniger genau als
344,8 salventur Hieron.; für das 2.Stück
Justinian Fr. 30 pa-
rallel, bei Ruf. Lücke
359,20 , Ep. ad Avit. 13 | Si enim Patrem— Filius | Ruf. hat stark gekürzt
| Patrem | und geändert
360,1 Ep. ad Avit. 13 | Pater vero — quam a | Ruf. läßt aus und ändert,
| Filio | wie der griech. Text
| beweist
361,6.9 | Ep. ad Avit. 14 | Si quis — variari Ruf. hat geändert u. aus-
| gelassen
362,3 Ep. ad Avit. 14 Intellectualem — sub- | Ruf. parallel.
stantiae
IV. Citate aus Rufins Übersetzung.
1. Die Apologie Rufins.
Wenn man in der Streitschrift des Hieronymus die von ihm gegen
Rufinus erhobenen Vorwürfe liest, so kónnte man meinen, Rufinus habe,
um sich und sein Verfahren zu rechtfertigen, in der Apologie einzelne,
von ihm übersetzte Stellen behandelt und dabei den Text von Periarchon
öfters eitiert. Dies hat er leider nicht getan; er hat zwar mehrere
Stücke seiner ersten Vorrede im 1. und ll. Buch der Apologie ange-
führt, aber — wenn man von einer in der Schrift De adulteratione
(Lom. XXV 384) frei citierten Stelle aus Periarehon 13,3 (S. 51,9—11)
absehen will — nur einmal ein längeres Stück aus seiner Periarchon-
Übersetzung I 1, 8. 9 (S. 24, 22—27, 1, davon 8. 25, 13 Quodsi — 16
consequenter sogar zweimal) in der Apologie 117 (Migne SL 21, 554f)
wörtlich eitiert. Indessen reicht dieses eine Stück schon hin, um den
XCVI ^ Origenes
Text der Apologie beurteilen zu können. Freilich darf dabei nicht über-
sehen werden, dal! Rufin möglicherweise ungenau citiert, oder sogar
etwas geündert hat. Vielleicht hat er quidem S. 26, 2 nachtrüglich ein-
gefügt, vielleicht auch quia non statt non enim S. 25, 5, naturae statt
ereaturae (— φύσεως) S. 25, 11, noscere — nosci statt cognoscere —
cognosci (agnosci) S. 26, 2f 10f 14 und vel statt et ebenda Z. 10 ge-
schrieben. Aber andere Varianten der Apologie: impossibile statt im-
possibilis S. 25, 12, Sed si statt Quodsi S. 25, 13, requiris statt requiras
ebenda, qui statt quae S. 25, 14 und die andere Wortstellung 5. 25,
10. 14 dürften wohl eher als Fehler des Apologie-Textes anzusehen
sein. Wenn in diesem res S. 26, 3 fehlt, so muß das mit Rücksicht
auf S. 131, 15 (entgegen meiner imm Apparat geäußerten Ansicht) als
falsche Correetur betrachtet werden; die Auslassung von etiam S. 26, 16
(mit A) und von id S. 26, 18 sind wohl durch Nachlässigkeit ver-
schuldete Fehler. Der Text von L übertrifft also sicherlich den Apologie-
Text an Güte. Dieses Urteil wird durch Prüfung der Citate aus der
1. Vorrede nur bestätigt. Hier läßt die Apologie ohne Grund die Worte
per illum — ignem S8. 6, 9f und alias S. 5, 7 aus und schreibt unrichtig
contrarii statt contra id S. 5, 111, viderint S. 6, 1 (mit y) und faceret
8. 6, 4 (mit «). An den beiden letzten Stellen ist die Übereinstimmung
des Apologie-Textes mit der geringeren Handschriftengruppe y bemerkens-
wert. Nach diesem Befund wird man wohl auch S. 5, 7. Sf den Text
von L hinsichtlich der Wortstellung vorziehen und nicht mit der Apo-
logie S. 6, 2 et zu atque corrigieren. Höchstens S. 4, 23 könnte der
Apologie-Text mit a semet ipso (was zweimal überliefert ist) das Richtige
bieten. Die Güte des L-Textes von Periarchon wird also an dieser
Stelle durch den Vergleich mit dem von ihm ganz unabhängigen Apo-
logie-Text in erfreulicher Weise nachgewiesen.
2. Die Excerpte des Anonymus ad Januarium.
In der Appendix des VIII. Bandes der Benedictinerausgabe der
Werke Augustins steht an 8. Stelle Col. 47/48 Mitte: »De incarnatione
Verbi, ad Januarium libri duo, collecti ex Origenis opere Periarchon,
juxta versionem Ruffini«. Das I. Buch reicht von Col. 47—54, das
II. Buch von da bis Col. 58. Leider fehlt ein Vorwort zu diesem Stück;
am Rande sind gelegentlich Lesarten aus HSS (Vatieanus, Victorinus)
notiert. Diese HSS festzustellen ist mir nicht möglich gewesen. Immer-
hin kann man nach dem Text und den mitgeteilten Varianten ein Urteil
über Ursprung und Wert des Jan-Textes gewinnen. Freilich muß man
diesen Text, der nur anhangsweise und offenbar nicht sehr sorgfültig
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCVII
gedruckt ist!, mit einer gewissen Vorsicht benutzen. Wie der Heraus-
geber seinen Text behandelt hat, ergibt sich z. B. daraus, daß er S. 279, 17
et Filio im Text zu patre hinzufügt und a. R. ganz naiv bemerkt: »MSS
non habent ἃ filio: nec Origenes [ἅ. ἢ. in Periarchonj«. Solche Eigen-
mächtigkeiten, auch offenbare Druckfehler im Jan-Text habe ich nicht
notiert, dagegen da, wo eine hs. Variante am Rande steht, diese statt
oder neben der Textlesart angegeben; vgl. z. B. 5. 34, 13: in illo Jan-
Text; S. 39,2 deitatis] divinitatis Jan-HSS claritatis Jan-Text; S. 44, 6:
Jesus est] + omnipotens Jan-Text. Der Herausgeber hat seinen Text
häufig bei Bibelstellen geändert; vgl. S. 52, 12 53, 21 146, 24 555, 161.
An manchen Stellen ist freilich ohne Kenntnis der zugrunde hegenden
HSS schwer zu entscheiden, ob die Ánderungen von dem Herausgeber,
oder nieht schon von dem anonymen Verfasser der Auszüge vorge-
nommen worden sind. Vermutlich rühren die zahlreichen grölseren und
| A kleineren Auslassungen meistens von diesem her.
Folgende Stücke des Rufin-Textes sind bei dem Anonymus vor-
handen: S. 9, 12 Species — 14, 13 condonatur; S. 16, 4 Est — 15 rep-
pererit; S. 29, 12 nos semper — 63, 7 elapsum (mit Auslassungen);
S. 141, 25 legitur — 147,19 recipiantur; S. 277,3 Unde — 279, 171
saecula; S. 283, S ubique — 284, 10 in omnibus erit; S. 348, 12 Tem-
|. pus est — 356, 10 trinitatis. Eine Vergleichung des Jan-Textes mit
|». dem von L ergibt nun folgendes Resultat. Daß Jan aus L geflossen ist,
scheinen diese Stellen zu beweisen: S. 12, 9 » esse ration. L Pa Jan
(Fehler); S. 44, 18 quae Merlin qui LJan (Fehler); S. 350, 5 “ὦ dicere
nisi LJan (Fehler) Daß sich aber in Jan teilweise ein besserer Text
als in @y findet, ergibt sich aus folgenden Stellen: $8. 43, 3 antiquior
|. Jan antiquius (-us) «y; S. 43, 8 quae Jan qui «y; 5. 44, 13. pura nec
|. sineera Jan pure nec sincere «y; S. 54, 12 in unitate Jan in unitatem
| ay; S. 144, ὃ ei Jan — ay; S. 350, 10 erat Jan fuerit ay; vielleicht ist
aueh 8. 31, 5. der Zusatz et via bei Jan richtig. Nun mul die dem Jan-
Text zugrunde liegende HS trotzdem, wie ich glaube, aus L abgeleitet,
und die besseren Lesarten müssen einem Corrector zugeschrieben werden,
da sieh Jan, abgesehn von seinen zahlreichen Sonderlesarten, die meist
Fehler darstellen, im übrigen eng mit der Gruppe « berührt. Ich gebe
folgende Beispiele:
S. 16, 7 distinguitur « Pa Jan designatur 7
S. 31, 9 sapientes «Jan sapiens (saperent) 7
S. 34,6 quae A Jan quaeque $7
1) Als Beispiel erwähne ich nur, daß 8. 54, Sf die Worte: per prof. — spiritus
sanctus doppelt gedruckt sind.
XCVIII Origenes
S. 39, 2 merae «Jan mirae 7
S. 45, 15f atque omnibus actibus Jan actibus A — y
S. 48, 3 refert y fert «Jan (Fehler).
Wenn durch diese und ähnliche Stellen die Verwandtschaft des
Textes von Jan und « erwiesen wird, so deuten andere Stellen sogar
einen engeren Zusammenhang zwischen Jan und β an: S. 13, 1 possunt
BJan; S. 43, 19 vero!) ergo C Jan; 5. 47, 14 ne] nec us Jan; S. 53,15
dicit] docet 8 Jan; S. 62, 9 adsint Ay assistant. Jan; S. 352, 4 ratione]
hide B(Cfehlt)Jan. Daher muß Jan als Textzeuge ἐν die Gruppe «
gelten und hat besonders da, wo C fehlt (d. h. für die drei letzten
Excerpte, da © S. 276, 11 abbricht) einigen Wert. Aus einer vorhan-
denen HS ist der Jan-Text offenbar nicht geflossen, auch von einer
solehen nicht beeinflußt worden; vielmehr scheint er auf einen alten
Vertreter der Gruppe «a, vielleicht auf diesen Codex α selbst, durch
Mittelglieder zurückzugehen. Außer den oben erwähnten Lücken weist
der Jan-Text auch zahlreiche Fehler auf, wie sie in jüngeren HSS
üblich sind. Als solche wird man die beiden in der Augustin-Ausgabe
genannten HSS (Vaticanus und Victorinus) ansehn müssen. Dies ist
wenigstens von der zweiten HS wegen der aus ihr zu 5. 10, 11f mit-
geteilten corrigierten Lesart: »passus in veritate, et non per phantasiam,
communicavit hane mortem vere mortuus« mit ziemlicher Sicherheit
anzunehmen. Sieht man nun sowohl von den zahlreichen Lücken als
auch von den der jungen Textüberlieferung eigenen Fehlern ab, so stellt
das was übrig bleibt einen relativ guten Text dar und trägt sogar zur
Verbesserung des L-Textes mit bei. Deshalb mußten die Varianten des
Jan-Textes möglichst vollständig in dem Apparat verzeichnet werden.
Die früheren Herausgeber scheinen den Wert dieser Parallel-Über-
lieferung nicht recht erkannt zu haben, sonst hätten sie bessern Ge-
brauch davon gemacht und wären z. B. S. 352, 28f nicht der schlechten
Lesart von y gefolgt.
3. Andere Citate.
Im Jahre 1902 hat mir D. Johannes Dräseke, der damals die
Quellen des Johannes Seotus Erigena untersuchte!, bei diesem ein Citat
aus Periarchon III 6, 2—5 (S. 283, 12£— 9287, 9) freundlichst nachgewiesen.
Es steht in dem V. Buche des großen Werkes De divisione naturae
(in der Ausgabe von H. Jos. Floss 1853 — Migne SL 122, 928 D—930 D,
in der von ‚Schlüter 1838 p. 496—498) und wird von Erigena so ein-
1) Vgl Joh. Dräseke, Joh. Scotus Erigena, Leipzig 1903 (— Stud. z. Gesch.
d. Th. u. d. Kirche, her. v. Bonwetsch u. Seeberg IX 2).
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung XCIX
geleitet: et quod non in omni rationali creatura >mors aculeusque eius-,
»peecatume dico, omnisque malitia interitura sit, sed in parte creaturae
interimentur, in parte permanebunt, audi magnum Origenem, diligen-
tissimum rerum inquisitorem, in tertio libro Περὶ ἀρχῶν de consum-
matione mundi (hoc est de summo bono, ad quod universa rationabilis
natura festinat, ut -Deus omnia in omnibus- sit; non enim alia consum-
matio mundi est praeter -Deum omnia in omnibus esse-) tractantem et
dicentem: »Quae sint ergo ista omnia — recipere non possunt«. Dies
ist das einzige wörtliche Citat aus Periarchon; es dürfte aber keinem
Zweifel unterliegen, daß Erigena nicht nur Periarchon, sondern über-
haupt den Origenes (in lateinischer Übersetzung) genau gelesen und
sich dessen Gedanken angeeignet und diese auch in seinen Werken ver-
wertet hat. Wenigstens klingt hier manches an Origenes an, wenn dieser
auch unter den Quellen des Erigena (Migne SL 122, 800 A) nicht, und sonst
nur selten erwähnt wird; vgl. z. B. »Deus ovoía incomprehensibilisc
(p. 443 B — De prime. 1 1, 5, 3. 20, 7), »in suis causis praecedentibus«
(p. 444 = De prine. II8, 3, S. 161, 13; S. 238 Test. u. ö.), »totumque
ferrum liquefactum, ut diximus, igneum, imo etiam ignis apparet, ma-
nentibus tamen eorum substantiis« (p. 451 B — De princ. 116, 6, S. 145,
9ff) usw. Es würde eine dankbare Aufgabe sein, festzustellen, inwie-
weit Erigena Gedanken des Origenes auch da, wo er ihn nicht nennt,
verwertet hat. Der Name des Origenes, stets mit großer Hochachtung
genannt, findet sich p. $15 C, 515 BD, 532 D, 930 D; außerdem haben
wir auch noch ein Citat aus dem III. Buche des Römerbrief-Commen-
tars des Origenes p. 922 C (= Lom. VI 166f).
Da nun Erigena am Hofe Karls des Kahlen lebte und besonders
um die Mitte des 9. Jahrhunderts in Frankreich wirkte, so muß der
von ihm benutzte Codex von Periarchon spätestens im 9. Jahrhundert,
vermutlieh aber früher entstanden sein. Ferner ist es wahrscheinlich,
daß sich dieser Codex in Frankreich befunden hat. Sind doch auch die
Werke des Erigena in mehreren Pariser HSS, die ursprünglich dem
Kloster S. Germain-des-Pres angehörten, und außer in der von A. Schmitt !
entdeckten Bamberger HS noch in einer von Avranehes enthalten. Der
von Erigena gebrauchte Periarchon-Text stimmt, wie eine Vergleichung
zeigt, im allgemeinen mit dem von L überein. Aus zwei Stellen (S. 255,
20 ei — 7Sc und S. 287, 2 destruetur ySc) kann man auf Zugehórig-
keit zu der Gruppe 7 schließen; doch reicht das Material nieht hin,
um dies mit Bestimmtheit behaupten zu kónnen. Allerdings scheinen
1) Progr. des Kón. Neuen Gymnas. in Bamberg 1900,- vgl. die Anzeige von
Drüseke Zfw Th XLIV, 8. 478—480 u. die Abhandlung desselben XLVI, S, 563—550.
C "^ A Origenes
die verschiedenen Auslassungen in Sce, die nicht in y vorkommen
(S. 283, 19. 284, 9. 285, 8. 14. 15. 17), auf schlechterer Überlieferung des
Se-Textes zu beruhen, aber Se hat auch Sonderlesarten, die sich weder
aus 7 noch aus « belegen lassen, nämlich S. 283, 20 + modus et men-
sura mit Del, S. 285, 6 + a, S. 255, 9 + fecisse (wegen der Auslassung
von apud Z. 5), S. 285, 29} + et aeterna facta sunt (wohl Fehler des
Sehreibers der Vorlage, der übernommen worden ist), S. 286, 2 produci
(statt perduci) S. 286, 10 + diabolus (Fehler), S. 287,5 non esse non
possunt] nee esse non possent. Die Mehrzahl dieser Lesarten sind
offenbare Fehler; S. 250, 6 ist sogar eine Inhaltsangabe: »de simplieitate
et unitate corporum post resurrectionem« in den Text eingedrungen, die
in L nieht vorkommt. Man muß also den Sc-Text im allgemeinen als
fehlerhaft und geringwertig bezeichnen. Nur an einer Stelle (S. 285, 20)
scheint er mir das Richtige bewahrt zu haben. Denn die Worte modus
et mensura geben erstens einen guten Sinn, ferner würde die Lesart
von AB (C fehlt) y: Omnes motus sui deus sit in dieser Allgemeinheit
nicht recht zu dem Wort: >in omnibus omnia esse deum- stimmen,
auch ist omnis von Jan und sui von AB; bezeugt, endlich hat Dela-
rue die Worte modus et mensura im Text. Wenn man aus semem
Schweigen schließen darf, so hat er das Citat bei Erigena nicht gekannt
(er hätte dazu ja das ganze Werk De divisione naturae durchlesen
müssen!) hat also die Worte vermutlich in einer HS gefunden. Da
nun Delarue zwei Codices: Virodunensis und Remensis (s. oben S. XLV.
XLVI), die mir nicht bekannt sind, mit benutzt hat, so kónnte er
hier, wie an einigen andern Stellen, wo er mehr als «y bietet, die
Worte aus derselben hs. Quelle wie Erigena entnommen haben. Aut-
fällig ist auch, daß bei Delarue eine Zeile vorher dieselben Worte
wie in Se (sentiat, deum cogitet, deum) fehlen; demnach hat Delarue
hier, wie mir scheint, wenn nicht den Text des Erigena, so doch den
Text der von Erigena benutzten HS oder einer Abschrift derselben vor
Augen gehabt.
‘Carl Weyman! hatte die Güte mich darauf hinzuweisen, daß Orig.,
De prine. 1111, 11 (S. 213, 201) von Faustus von Reji (De gratia Il 1,
p. 99, 10ff ed. Engelbrecht) benutzt worden ist. Nach der einen Lesart:
S. 213, 23 feci (statt fecit) läßt sich vermuten, daß Faustus (der im
letzten Viertel des fünften Jahrhunderts schrieb) eine HS aus der Gruppe 7
benutzt hat. Jedenfalls können wir feststellen, daß der Text von Peri-
archon schon im 8866. V in Frankreich vorhanden gewesen ist.
1) Vgl. Philologus 54, 1895, S. 184f.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CI
. V. Die griechischen Fragmente.
Daf wir uns von dem wirklichen Inhalt des dogmatischen Haupt-
werks des Origenes und von seinen dort dargelegten philosophischen
und theologischen Grundanschauungen ein verhältnismäßig klares Bild
machen En verdanken wir außer den Fragmenten der He
Übersetzung vor allem den griechischen Fragmenten, die uns teils durch
Freunde teils durch Gegner des Origenes erhalten worden sind. Basi-
lus und Gregorius Theologus haben ihrer Blütenlese aus den Werken
des Origenes auch zwei Stücke aus Περὶ ἀρχῶν, Buch III und IV, ein-
verleibt, die dogmatiseh ohne Anstof waren. Einer der heftigsten
Gegner des Origenes aber, der rechtgläubige Kaiser Justinian, hat zwar
einerseits den Verlust der ganzen Schrift durch deren Verdammung mit
verschuldet, andererseits aber eine erhebliche Anzahl von Fragmenten
daraus erhalten. Da diese größtenteils dem I. und II. Buch entnommen
sind, so verteilen sich die griechisch erhaltenen Reste erfreulicherweise
auf alle vier Bücher.
1. Die beiden Capitel der Philokalia.
Wegen der Textüberlieferung der beiden in der Philokalia er-
haltenen Fragmente 26 und 28 verweise ich auf Origenes, Werke I,
Einleitung LXVI—LXX und wiederhole hier nur die Hauptsachen.
1. Codex Venetus Mare. gr. 47 saec. XI (— B) bietet trotz seiner
nicht seltenen Auslassungen und Schreibfehler doch den verhältnismäßig
besten Text und ist vermutlich nur durch ein Mittelglied aus der Stamm-
handsehrift Φ saec. VI] abzuleiten. Die übrigen Philokalia-HSS sind
alle unter einander verwandt und gehen durch einen gemeinsamen Ar-
chetypus auf die Stammhandschrift d saec. VII zurück. Die wich-
tigsten sind:
2. Codex Patmius- 270 saec. X (— Pat),
3. Codex Parisinus Suppl. Gr. 615 saec. XIII, lückenhaft, sowie
dessen Abschrift:
4. Codex Basileensis 31 (A Ill 9) saec. XVI (— Bas),
. Codex Venetus Marcianus gr. 122 a. 1343 (— D),
δ Codex Venetus Mareianus gr. 48 saec. XIV/XV (ΞΞ E),
7. Codex Parisinus gr. 456 a. 1426 (— H, se genau mit E über-
einstimmend und diesen ersetzend).
Die Codices C(Bas) DEH enthalten den schlechteren Text; der von
Pat ist zwar reich an Schreibfehlern, aber seinem höheren Alter ent-
sprechend doch auch besser und dem von B ähnlicher. Ich habe B
ΟΠ | Origenes
und D i. J. 1903 in Venedig, und Bas und H 1. J. 1909 im Weimar an
den betreffenden Stellen verghchen; die Lesarten von Pat und C sind
die Robinsons.
Außerdem liegt noch eine teilweise Parallelüberlieferung in einer
schon von Robinson benutzten Catenenhandschrift vor:
S. Codex Monacensis gr. Nr. 412, membr., in Folio, saec. XII, ent-
hält eine Catene zum Römerbrief, die bei Cramer im IV. Band abge-
druckt ist. Vgl. über diese HS: Karo und Lietzmann, Catenarum grae-
car. catalog. fasc. II S. 600f (= Nachr. d. Kön. Ges. d. Wiss. zu Gótting.,
phil.-hist. Kl. 1902 H. 5) und Robinsons Einleitung zur Philokalia p. XXX f.
Auf 8.215 dieser HS steht der größte Teil des 25. Capitels der Philo-
kalia und auf S. 346ff mit der Randbemerkung: 2x7 ix407 τοῦ wor-
(y£)r(ovc) em Auszug aus dem 21. Capitel, nämlich:
1. 8. 206, 10—214, 5f — p. 158, 14—162, 9 Rob.
25819299. 8-953315 — eh) 5 7 τὸν
3. 8. 235, 9 —244, 2f — p. 173, 17—177, 15 ,, (mit Auslassungen),
aber in der Reihenfolge 2, 1, 3; außerdem wird das vorher ausgelassene
Stück S. 239, 9—240, 5 — p. 175, 21—176, 2 Rob. auf 8.365 der HS
mit der Randbemerkung: óg«yé)v(ovc) ἐκ €
an
T éx407 nachgetragen. Ich
habe diese Stücke i. J. 1909 hier in Weimar verglichen; Abweichungen
meines Apparates von dem Apparat Robinsons beruhen auf dieser Nach-
vergleichung.
Der Catenentext bietet nur einmal eine Verbesserung des D-Textes:
8. 239, 11 oc Cat xai d. Aber der Unterschied zwischen den Abkür-
zungen von oc und xai ist so gering, daß der Catenenschreiber hier
bewußt oder unbewußt den Philokaliatext verbessert haben kann. Jeden-
falls liegt kein Grund vor, den Catenentext nicht aus 4 abzuleiten.
Allerdings enthält Cat (abgesehn von zahlreichen beabsichtigten oder
nicht beabsichtigten Auslassungen) eine verhältnismäßig große Zahl von
Sonderlesarten: aber keine einzige kann mit Recht anstatt der D-Les-
art in den Text gesetzt werden. An zwei Stellen stimmt Cat mit H
überein: $. 207, 15 εἴη] ἦν H Cat und 8. 231, 9 λέγοιμεν] λέγομεν H
Cat; dies können zufällige Übereinstimmungen sein. Mit CD oder C
geht Cat 8.207, 8 + τῶ CD Cat, 8. 208, 3 xei <CCat, 8.210, 2.9
«C C Cat, S. 211, 4 àysyóvewav CD Cat, 8. 231, 2. αὐτοῦ -< C D Cat.
Bemerkenswert ist auch: 8. 211, 12 ἡ — Pat C D, nachgetragen Cat!, dies
beweist also nachträgliche Correctur des Catenentextes. Aus den an-
geführten Stellen scheint eine nühere Verwandtschaft zwischen Cat und
der Vorlage von CD (— 2) hervorzugehen. Da aber Cat z. B. 5. 210, 11f
die den beiden HSS C D gemeinsame, also schon in ihrer Vorlage vor-
handene Lücke nicht aufweist und außerdem auch Beziehungen zu Pat
4
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CIII
und H, wie ich oben erwähnt habe, zeigt, so dürfte sein Text eher
aus der gemeinsamen Vorlage von Pat und 2 und H, also aus y (etwa
saec. VIII)! stammen.
Durch Vergleichung von Philokalia-y mit B können wir also den
d$-lext des VIL. Jahrhunderts mit einiger Sicherheit wiederherstellen.
Die Philokalia aber gibt uns nicht nur ein großes griechisches Stück
vom IH. und IV. Buch Περὶ ἀρχῶν in verháültnismálsig alter und gesicher-
ter Form, sondern gewährt uns auch einen vortrefflichen und sichern
Maßstab, um die Übersetzungsmethode Rufins kennen und richtig be-
urteilen zu lernen. Allerdings können wir hier nach dem griechischen
Text nicht mit unbedingter Sicherheit entscheiden, ob Rufin da einen Zusatz
gemacht hat, wo im griechischen Text die entsprechenden Worte fehlen.
Denn die -Blütenlese- aus den Werken des Origenes bietet eben keine
Gewähr dafür, daß wir dort stets den Text des Originals unverkürzt
lesen. Dagegen lassen sich Lücken bei Rufin da, wo der griechische
Text mehr bietet, sicher feststellen. Im allgemeinen mul man also
jede wesentliche Abweichung der Übersetzung Rufins vom griechischen
Text für sich prüfen und stets die Möglichkeit erwägen, daß auch Rufin
(der ja die beiden letzten Bücher etwas langsamer und weniger flüchtig
als die beiden ersten übersetzt hat) gelegentlich sogar den griechischen
Text ergänzen und verbessern kann. if
Wir betrachten einige Stellen, wo Differenzen zwischen 4 und
Rufin vorliegen. S. 202, 16 fehlt der Schluß des Citats Z. 2 xci ἐπὶ ---
3 τὴν χεῖρά μου in der Übersetzung Rufins, aber auch in B. Hier
finden sich jedoch auch sonst zahlreiche Lücken; man braucht daher
nicht an die Möglichkeit zu denken, daß etwa erst Philokalia-y den
Schluß des Citats aus dem Bibeltext nachgetragen habe. Das wäre
auch kaum glaublich. Vielmehr gibt es m. E. nur zwei Möglichkeiten:
| entweder hat Rufin die fehlenden Worte aus Nachlässigkeit nicht über-
| setzt, oder er hat sie übersetzt, sie sind aber in L ausgefallen. Mir
| dst das letztere wahrscheinlicher; dann würde die Fehlerliste von L um
| eine Auslassung bereichert werden. — S. 206, 15 fehlt bei Rufin ein
|. ganzes Citat: Gal. 5, S. Hier liegt wohl eher Nachlässigkeit des Über-
setzers vor; oder wollte Rufin den Zusammenhang von Röm. 9, 15.19
und 20.21 nicht durch ein anderes Citat unterbrechen? — 5$. 211, 12
glaube ich eine Lücke im griechischen Text annehmen zu müssen, die
von den Excerptoren nicht angedeutet worden ist. Denn die über-
schießenden Worte Rufins S. 211, 32 non tamen — 212, 14 exeultum
schließen den Gedanken sehr wirksam und ganz nach Art des Origenes
ab, während der griechische Text hier unvollständig und abgebrochen
| 1) Vgl. den Stammbaum auf S. LXX der Einleitung zu Origenes, Werke I.
CIV | Origenes
erscheint. Beweisend hierfür scheinen mir die Worte Rufins: »non tamen
unius eiusdemque culturae« zu sein, denn sie enthalten gerade den zweiten
Teil des Gedankens, der im griechischen Text vermißt wird. Hier hat
uns also Rufin ein Stück von Periarchon gerettet, das 1m griechischen
Philokaliatext verloren war. — S. 242, 5 wird das Vorhandensein einer
Lücke im griechischen Text, für die jede Andeutung fehlt, durch die
Übereinstimmung von Hieronymus (Ep. ad Avit. 5) und Rufin Z. 12—22
sicher nachgewiesen. Offenbar ist den Excerptoren die Ansicht des
Origenes, daß aus Menschen Dämonen, und umgekehrt, werden könnten,
anstößig erschienen und deshalb gestrichen worden. — S. 295, 11 fehlt
eines von den drei Schriftbeispielen, die in solchen Fällen Origenes
mindestens beizubringen pflegt, ist aber bei Rufin erhalten, nämlich
Matth. 24, 14. Die Lücke ist vermutlich wegen des Gleichklangs τοῖς
ἔϑνεσι καὶ in entstanden. — S. 318, 23 haben wir dagegen eine Lücke
im Rufintext. Dort ist in L ein verbaler Ausdruck, der den griechischen
Worten ὁ σχοπὸς.... ἦν προηγουμένως (A. 9. 11) entsprechen würde,
ausgefallen. — S. 330, 23 fehlt bei Rufin das Citat Matth. 5, 22, es 1st
wohl des gleichen Anfangs wegen (»Ego autem«) von dem Schreiber
von L übergangen worden. — 85. 332, 11 ἀλλ᾽ οὐδὲ — S. 333, 28 yeye-
vnu&vov suchen wir vergeblich in der Rufin-Übersetzung. Die Möglich-
keit, dal die Excerptoren das ganze Stück anderswoher entnommen
und hier eingefügt hätten, muls deshalb beiseite gelassen werden, weil
dureh die Worte: Kai ἵνα un ἐπιδιατρίβωμεν τῷ λόγῳ τῷ περὶ τοῦ
iv χρυπτῷ Ἰουδαίου- καὶ τῷ περὶ -τοῦ ἔσω ἀνϑρώπους- ᾿Ισραηλίτου
(8. 333, 8f) der innere Zusammenhang des ganzen bei Rufin fehlenden
Stückes mit dem vorhergehenden sicher nachgewiesen wird. Rufin hat
den Abschnitt als scheinbar unnötig oder als anstößig wegen der dort
gebrauehten ἀναγωγὴ μυστική weggelassen. — S. 334, 12 ist dagegen
wieder eine Lücke im griechischen Text festzustellen. Denn die Worte
»de qua — accidisse« (Z. 28—31) enthalten einen zwar neuen, aber für
den Zusammenhang notwendigen Gedanken, den Rufin aus eigener Über-
legung gar nicht hätte hinzufügen können. — Je weiter gegen Ende
des IV. Buches, desto lückenhafter wird — wohl aus dogmatischen
Gründen — der griechische Text. Die Lücke S. 336, 13 ist dureh xai
μεϑ' ἕτερα in angegeben; sie wird durch Rufins Übersetzung S. 336, 27
bis 337, 11 ergänzt. — Auch für die nicht angedeutete Lücke S. 338, 1
haben wir Ergänzung dureh Rufin (Z.7—10). Denn daß hier im grie-
ehischen Text eine Lücke klafft, Rufin aber das Original vollständig
wiedergegeben hat, scheint mir ziemlich sicher. Die Erklärung von
Psal. 85, 13 ist so eigenartig Origenisch, daß die Möglichkeit, sie rühre
von Rufin her, wohl als ausgeschlossen gelten muß. Auch passen die
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CV
Worte xai παρὰ τοῖσδε (ὃ. 338, 1) gar nicht recht zu dem Vorher-
gehenden, können auch gar nicht organisch mit dem vorausgehenden
Satz zusammengefügt werden, da dieser, gut gegliedert und parallel
aufgebaut, naturgemäß mit χεερόνων (Z. 1) endigt. Entweder haben die
Excerptoren das durch Rufin S. 338, 7—10 erhaltene Stück absichtlich
weggelassen und dabei den Zusammenhang und die Construction ver-
letzt, oder, was mir annehmbarer erscheint, das Stück ist in d durch
Nachlässigkeit des Schreibers ausgefallen. — S. 335, 6 ist wiederum
eine, diesmal recht große, Lücke in nicht angegeben. Sicherlich haben
die Exeerptoren den anstóligen Abschnitt nicht mit aufnehmen wollen.
Er ist uns dureh Rufin (S. 338, 19—S. 339, 25f) und Hieronymus (Ep.
ad Avit. 11) ziemlich vollständig erhalten geblieben. Die besprochenen
Stellen haben gezeigt, dali die Philokalia-Fragmente zwar nicht allein
und an und für sich, aber doch in Verbindung mit der Übersetzung
Rufins und den Fragmenten der Hieronymus-Übersetzung uns das Ori-
ginal in erwünschter Vollständigkeit reconstruieren lassen.
2. Die Fragmente in dem Briefe des Kaisers Justinian.
Mansi hat im IX. Band seiner >Sacrorum conciliorum nova et am-
plissima eolleetio p. 524 E — 533 A den Brief des Kaisers Justinian
an den Patriarchen von Konstantinopel Mennas abgedruckt. Dort citiert
der Kaiser, um die Ketzereien des Origenes nachzuweisen, eine Anzahl
von Stellen aus Περὶ ἀρχῶν. Leider sind diese Stellen nur sachlich
geordnet und nicht nach ihrer Aufeinanderfolge in Περὶ ἀρχῶν ange-
geben, auch stimmen die Buchangaben nicht immer, sodaß die Ein-
ordnung der einzelnen Stücke teilweise Mühe macht und zu keinen
sicheren Ergebnissen führt.
Welche HS von Mansi benutzt worden ist, kann ich nicht sagen;
vielleicht ist es der von Montfaucon Bibl. Bibl. I p. 559 E beschriebene
Codex der Kaiserlichen Bibliothek in Wien, Nr. LVIII bombye. grae-
cus, der außer -Acta concili CP. contra Anthimum- auch >Justiniani
Imperatoris Tractatus contra Origenis errores- enthält. Durch die
Güte meines zu früh verstorbenen Freundes Heinrich Gelzer habe ich
im Herbst 1902 eine Collation der betreffenden Stücke in dem Codex
Athous (= Ath) mon. Iviron 381 (olim 236 Lambr. 4501) saee. XV
fol. 3057ff erhalten. Die Varianten sind in meinem Apparate notiert.
Auf den Codex Monacensis (= Mon) graecus 186, chart., in Folio,
saec. XV (i.J. 1446 geschrieben)! bin ich leider erst nach dem Druck
1) Vgl. die genaue Angabe des Inhalts in der Inaug.-Diss. von Georg Lud-
wig, Athanasii epistula ad Epictetum, Jenae 1911, p. 32#.
Origenes V. H
CVI Origenes
des Textes aufmerksam geworden. Diese HS, die an 5.Stelle fol. 111 ff
den Brief des Justinian an Mennas enthält, zeigt zwar noch mehr
Schreibfehler als die vom Athos, ist aber selbständig und geht mit Ath
wohl auf dieselbe Quelle zurück. Die Excerpte aus Περὶ ἀρχῶν werden
in beiden HSS dureh die Worte Justinians eingeleitet: βουλόμενοι δὲ
πᾶντας τοὺς χριστιανοὺς γνῶναι ὡς τὰ ὠριγένει συγγεγραμμένα παν-
τελῶς ἀλλότρια τῆς ἀληϑοῦς τῶν χριστιανῶν τυγχάνει πίστεως, συνεί-
dousv ἐκ τῶν πολλῶν αὐτοῦ καὶ ἀμέτρων βλασφημιῶν ὀλίγας ἐπ᾽
αὐτῆς λέξεως παραϑεῖναι. ἔχουσι δὲ οὕτως. Die einzelnen Fragmente
folgen in dieser Ordnung aufeinander (Ath ist zugrunde gelegt, von
Mon sind Varianten angegeben):
+ ogıy&vovs («C Mon) ἐκ τοῦ πρώτου λύγου τοῦ περὶ ἀρχῶν Bı-
βλίου: --- Ὅτε 0 uiv Og --- τὰ ἄλλα ἅγια (9 S. 55, 4). E
+ ὅτι πεπερασμένη ἐστὶν ἡ τοῦ OU xci n0E δύναμις. ix τοῦ B
λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Πεπερασμένην γὰρ εἶναι --- διακοσμῆσαι
(24 S. 164, 3).
Τοῦ αὐτοῦ(-Ξ Ath) ἐκ τοῦ ὃ λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Μηδεὶς προσ-
κοπτέτω — διαρκεῖ (38 S. 359, 16).
Ὅτι κτίσμα (κτίσματα Mon) καὶ γενητὸς (γεννητὸς Mon) ὁ υἱός, ἐκ
τοῦ αὐτοῦ (— αὐ. Mon) ὃ λόγου. Οὗτος (Οὕτω Mon) δὴ ὁ υἱὸς — εἰς
ἔργα αὐτοῦ (32 5. 349, 11).
Ὅτι καὶ περιέχεται μετὰ τῶν ἄλλων κτισμάτων ὁ υἱὸς ὑπὸ τοῦ
προς᾿ καὶ κατὰ πάντα μείζων ἐστὶν ὁ πῆρ τοῦ υἱοῦ, καὶ ἀόρατος αὐτῶ
(αὐτοῦ Mon) τυγχάνει. 2x τοῦ αὐτοῦ περὶ ἀρχῶν (< x. ἀ. Ath) ὃ λόγου.
Εἰ δὲ ὁ (Ὁ δὲ Mon) ano --- ἢ ὑπὸ τοῦ υἱοῦ (39 S. 360, 1).
Ἔχ τοῦ πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου. Γενόμενοι τοίνυν —
ἀλήϑειαν τυγχάνοντα (4 S. 36, 10).
Tod αὐτοῦ < Ath) + ἐκ τοῦ αὐτοῦ λόγου. Οὕτω τοίνυν —
ἀπαραλλάκτως ἀγαϑός (6 S. 47, 3).
+ Ὅτι μετὰ τοῦ υἱοῦ καὶ τὸ ἅγιον πνὰ κτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε
τοῖς ἄλλοις κτίσμασι. διὸ καὶ λειτουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ (<Mon)
τοῦ ὃ λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου < βιβλ. Ath). Ὅτι uiv οὐν —
πειϑόμεϑα (18.52, 1). xci μετά τινα. Ἔλεγε δὲ ὁ Ἕβραῖος — εἴρη-
taU (8 8.52, 11):
+ 'Ex τοῦ 8 λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου, ὅτι φιλὸν ἄνον ol ἄνϑρο.
V. Mon) λέγει τὸν xb: — Διὰ τοῦτο — χαὶ συνδοξασϑῆναι αὐτῷ (20
S. 143, 18.
Ὅτι συναΐδια τῶ 90 (τοῦ ϑεοῦ Mon) τὰ κτίσματα" ἐκ τοῦ ἃ
λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου (< βιβλ. Ath). Πῶς δὲ --- χρώμενα (5
S. 42, 11).
"Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου. Πάντα τὰ γένη — ποτέ (10 S. 68, 10).
TT.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CVII
+ Περὶ τῆς προύπάρξεως τῶν ψυχῶν, ἐκ τοῦ πρώτου λόγου τοῦ
(< τοῦ Mon) περὶ ἀρχῶν βιβλίου. ἜΣ ἰδίας αἰτίας --- κόσμω (11 8.80, 15).
+ ’Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου, ὅτι εἰ μεταβάλλοιεν (μεταβάλοιεν Mon)
ἐπὶ τὸ χρεῖττον οἱ δαίμονες, συμπληρώσουσί ποτε ἀνϑρωπότητα.
Οἶμαι δὲ --- ἀνϑρωπότητα ({2 5: 85: δ):
+ Περὶ τῆς τῶν (ΞΞ τῶν Mon) ἄνωϑεν εἰς σῶμα καταγωγῆς. Οὕτω
δὴ — anopgeovrov (18 S. 107, 1).
+ Ὅτι καὶ τὸν ἔνυδρον 209 ὅτε αἱρεῖται βίον ἡ ψυχή (xci — wog
an das vorige Fragment angeschlossen von Mon und Mansi) £x τοῦ
δευτέρου λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου («x00 περὶ a. βιβλίου Ath).
H ψυχὴ -- ἀλόγου ζώου (> ζώου ἀλ. Mon). 'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου,
ὅτι ἔσται τελεία ἡ (<nAth) τῶν σωμάτων ἀπόϑεσις. Εἰ δὲ τὰ ὑπο-
τεταγμένα — ὑποχαταβῇ (19 S. 118, 4).
"Ex vo) 7 λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου περὶ τοῦ αὐτοῦ. + “εγομένου---
ἄψυχα εἰσίν (21 Ὁ. 252, 21).
"Ex τοῦ β λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου («C τοῦ π. a. B. Ath), πῶς
νοῦς γέγονεν ψυχή, καὶ φυχὴ καϑαρϑεῖσα γίνεται νοῦς (die Worte
πῶς — νοῦς setzt Mon in dieser Form ans Ende des folgenden Frag-
ments: πῶς oov γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς).
Παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν -- εἶναι νοῦς (23b S. 161, 2; vgl. Test. 2—6).
Ἔχ τοῦ αὐτοῦ λόγου (-- λόγου Mon) περὶ τοῦ αὐτοῦ. “ὥσπερ σῶ-
σαι — οὐκ ἔσται ψυχή (21 S. 155, 13).
+ Ἔχ τοῦ τετάρτου λόγου. ᾿Ανάγκη — ἀεὶ γίνεσϑαι (40 S. 361, 9).
+ Ex τοῦ πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου, ὅτι ἔμψυχος ὃ ἥλιος
καὶ ἡ σελήνη καὶ οἱ ἀστέρες. Ὅτε δὲ πρεσβυτέρα --- δύνασϑαι (13
S. 91, 4).
"Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου (< λόγου Ath). 25 Nouilo (» Κάλλιον ἀνα-
λύσαι [50] xci σὺν Χριστῷ εἶναι πολλῷ γὰρ μᾶλλον κρεῖσσονς stellt
noch vor νομίζω Mon) — λεχτέον (14 S. 93, 15).
-F'Ex τοῦ ὃ λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου, ὅτε καὶ ὑπὲρ δαιμόνων
δεῖ τὸν χν στρωϑῆναι, καὶ πολλάκις τοῦτο εἰς τοὺς ἐσομένους αἰῶνας.
᾿Αλλὰ κἂν — οὐ φοβηϑησόμεϑα (30 S. 344, S).
'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου. Τίς νοῦν ἔχων --- καὶ ἀστέρων (29 S. 323,5).
Hieran schließt sich die Einleitung zu den neun gegen Origenes und
seine Anhänger gerichteten Anathematismen: Τούτων τοίνυν οὕτως
ἐχόντων καὶ πᾶσι δήλων γενομένων τῶν παρὰ ὡριγένους εἰρημένων
βλασφημιῶν, προσήκει τὸν ἐπ᾽ αὐτῷ ἀναϑεματισμὸν οὕτω γίνεσϑαι.
Dann folgen die neun Anathematismen selbst, jede mit der Formel be-
ginnend: Zi τις λέγει ἢ ἔχει. Ich gebe einen Abdruck nach Mansi IX
533, dessen Text ich nach Cod. Mon. verbessere.
1. Ei τις λέγει ἢ ἔχει προὔπάρχειν τὰς τῶν ἀνϑρώπων ψυχᾶς,
ἘΠῚ
CVIII | A Origenes
: ; ; 4 EC ; : 1 ; a
οἷα πρῶην vocac οὔσας xoi αγίας δυναμεις᾽ xogov de Aafovoac τῆς
ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ χεῖρον τραπείσας xci διὰ τοῦτο ἀποφυ-
γείσας μὲν τῆς τοῦ ϑεοῦ ἀγάπης, ἐντεῦϑεν δὲ ψυχὰς ὀνομασϑείσας
καὶ τιμωρίας χάριν εἰς (τὰ Mon) σώματα καταπεμφϑείσας, ἀνάϑεμα
ἔστο.
2. — — τὴν τοῦ κυρίου ψυχὴν προὔπάρχειν καὶ ἡνωμένην γεγε-
γῆσϑαι τῷ ϑεῷ λόγῳ πρὸ τῆς ἐκ παρϑένου σαρκώσεώς τε καὶ γεννή-
0805, ἀ. ἢ.
3. — -- πρῶτον πεπλάσϑαι τὸ σῶμα τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ
Χριστοῦ ἐν τῇ μήτρᾳ τῆς ἁγίας παρϑένου xai μετὰ ταῦτα ἑνωϑῆναι
αὐτῷ τὸν ϑεὸν λόγον καὶ τὴν ψυχὴν ὡς προὐπάρξασαν, ἀ. E.
4. — --- πᾶσι τοῖς ἐπουρανίοις (οὐρανίοις Mon) τάγμασιν ἐξο-
μοιωϑῆναι τὸν τοῦ ϑεοῦ λόγον, γενόμενον τοῖς Χερουβὶμ Χερουβὶμ
xai τοῖς Σεραφὶμ Σεραφὶμ καὶ πάσαις ἁπλῶς ταῖς &vo δυνάμεσιν
ἐξομοιωϑέντα, à. E.
5. — — ἐν τῇ ἀναστάσει σφαιροειδῆ τὰ τῶν ἀνϑρώπων ἐγείρεσϑαι
σώματα καὶ οὐχ ὁμολογεῖ ὀρϑίους ἡμᾶς ἐγείρεσϑαι, a. ἔ. (Nr. 5 ist
6 im Cod. Mon).
6. — — οὐρανὸν καὶ ἥλιον καὶ σελήνην καὶ ἀστέρας καὶ ὕδατα
τὰ ὑπεράνω τῶν οὐρανῶν ἐμψύχους καὶ ὑλικὰς (λογικὰς Paganinus
Gaudentius) εἶναί τινας δυνάμεις, &. ἔ. (Nr. 6 ist 5 im Cod. Mon).
[7 € , \ - , -
7. — — ott («C Mon) ὁ δεσπότης Χριστὸς Ev τῷ μέλλοντι αἰῶνι
, € ^ , ^ x « ^ > , > ’
σταυρωϑήσεται ὑπὲρ δαιμόνων καϑὰ καὶ ὑπὲρ ἀνϑρώποων, a. &
ἊΝ , 5 x - - \ -
8. — — 7 πεπερασμένην εἶναι τὴν τοῦ ϑεοῦ δύναμιν, xci τοσαῦτα
αὐτὸν δημιουργῆσαι, ὅσων (0cov Mansi) περεδράξασϑαι καὶ νοεῖν
ἠδύνατο, ἢ τὰ χτίσματα συναΐδια εἶναι τῷ tQ, ἀ. ἔ. (καὶ νοεῖν —
τῷ ϑεῷ «C Mansi).
9. — — πρόσκαιρον εἶναι τὴν τῶν δαιμόνων καὶ ἀσεβῶν ἀνϑρώ-
πῶν κόλασιν, καὶ τέλος κατά τινα χρόνον αὐτὴν ἕξειν, ἤγουν ἀπο-
κατάστασιν γενέσϑαι δαιμόνων ἢ ἀσεβῶν ἀνϑρώπων, a. ἔ.
Diese neun einzelnen Anathematismen werden durch ein alles zu-
sammenfassendes Anathem folgendermaßen beschlossen:
᾿ἀνάϑεμα xci Ὡριγένει τῷ καὶ ᾿Αδαμαντίῳ τῷ καὶ (< καὶ Mansi)
ταῦτα ἐχϑεμένῳ μετὰ τῶν μυσαρῶν αὐτοῦ καὶ ἐπικαταράτων ἐναγῶν
τε («C 2. τε Mon) δογμάτων καὶ παντὶ προσώπῳ φρονοῦντι ταῦτα ἢ
ἐχδικοῦντι ἢ κατά τι παντελῶς ἐν οἱωδήποτε χρόνῳ τούτων ἀντιποι-
εἴσϑαι τολμῶντι(:: ἐν yo Qo τῶ xD ἡμῶν, © ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας
τῶν αἰώνων ἀμήν. Mon).
Den Text der von Justinian citierten Fragmente habe ich nach
Mansi und dem Cod. Athous hergestellt. Der Cod. Monacensis 186 hat
nur wenige bemerkenswerte Lesarten. Der Vollständigkeit wegen. teile
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CIX
ich hierunter sämtliche Abweichungen des Codex Mon. von meinem
Texte mit, wobei ich bloße Schreibfehler beiseite lasse.
S. 42,11 τὸ] τὰ ἔχοντά τι] ἔχον τί αὐτῷ] αὐτοῖς
12 εἰ — Cod. Ath.
1,9 λεχϑήσεται
τοῦ — αὐτὸ τὸ &yaOov
ὃ -: ὡς ἁπλῶς — Mansi
τῆς &ya9. — Cod. Ath.
τῶν 0Aov] τῶν ἄλλων
αὐτῆς <
τὸ — ἀββαχοὺμ
εἴρηται <
τὸ] τοῦ ὅὕπερ ἐστίν] ὦ γάρ ἐστιν ἐλαττόνως δὲ] ἔλαττον. ὡς δὲ,
ἡττόνως] ἧττον, ὡς
6 τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον] τὸ ἅγιον πνεῦμα
68, 10f ἀλλος δέ τις
11 χαϑὲν ἀριϑμῶ — Koe
S. 81,1 μεταπτώσεις) μεταπιπτούσης
6 ὑπὸ — Cod. Ath.
7 τε- οὕτως
8 zai τὰς ἐξουσίας
9 ταχϑέντων) τάχα δὲ dE< ἀπ᾽] ἀντ συστήσεται] συμβήσεται
93. 15 vor νομίζω ὅτι (γὰρ <) + »Κάλλιον ἀναλύσαι καὶ σὺν χριστῷ εἶναι;
πολλῷ γὰρ μᾶλλον χρεῖσσον«
17f τὸ ἐπιμ.) τοῦ ἐπιμ.
18 τῷ οὐρανίῳ τούτῳ] τοῦ ὀτνοῦ τούτου
20 ἀστέρων <
S. 104,8 προσκχλιναμένη — Mansi
9 ὑπὸ) ἀπὸ
10 ἀποκχτενοῦται ὑπὸ (zai<) καὶ μετ᾽ ὀλίγα — Cod. Ath. u. Mansi
| 19 σῶμα τοιοῦδε ἢ τοιοῦδε «ὦ ζώου ἀλόγου — Mansi
107,3 co αἴτιον λέγειν
. 118,4 ὑποταγέντα = Mansi a.R.
. 143, 211 δὲ τοῦ μηδέποτε χεχωρισμένου
. 155, 18 e» ἦλϑε τὸ ἀπολωλὸς ὃ σηρ, μέντοι] + γε
14 gi] ἣν — Red
15 μένει) μὲν 5 ψυχή] + οὔτε τὸ ἀπολωλὸς, ἀπολωλός.
16 &< απωλώλει,
8. 156,1 οὕτω] αὐτὸ,
S. 161,3 γενομένη — Mansi
4 ἐφ᾽ ἅπερ
6 νοῦς] πῶς οὖν γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς,
s. Test. 2-- ,
S. 164,4 μὴ] οὐ
8 συγχροτεῖν
9 διακοσμῆσαι — Cod. Ath.
S. 282, 21 γενέσϑαι ὥσπερ <
22 ὅτε] οὔτε
Un τῶ
σι
τὸ
un on
σι σι
ior AEn) {
HB» τ ὦ wm ὦ οἱ ἃ.
Un
Un
cn cn Un tn
ΟΧ ' Origenes
. 282, 25 ἐστιν] εἶσιν
. 323,5 γοῦν « οἰήσεται] ὁρίσεται
. 344, 9 περὶ τῶν οὐρανίων τόπων αὐτὸ) αὐτὸς
. 840,1 ἐν τοῖς ἐπουρανίοις — Cod. Ath. ὅρα — Cod. Ath.
8 οὕτως
3f xal τὰ ἑξῆς ἕως
S. 849,11 οὗτος] otro δὴ — Cod. Ath. γεννηϑεὶς, --- Mansi
13 775? —
14 αὐτὴ] αὕτη ὁδὸν
. 859, 19 ἀνάγχη ὅρων μέχρι πόσων διαρκεῖν (εἶναι und πεπερασμένων <)
. 360,1 Zi δὲ ὁ πατὴρ] Ὁ δὲ πῆρ
5 wovi<
Un Un ζῶ Un
un un
Merkwürdig ist die consequente Schreibung wovoyevvnjs u.ä. Die
Sonderlesarten des Mon. sind teils Fehler, teils Bestätigungen von Les-
arten des Cod. Ath. oder Mansis u. a. Beachtung verdienen S. 47, 4
αὐτὸ τὸ ἀγαϑόν, 8. 93, 15 die Einfügung des Citats Phil. 1, 23 vor
νομίζω und S. 155, 13 μέντοι γε, anderes ist fraglich.
Die Fragmente aus Justinians Brief an Mennas habe ich, unter
Benutzung von Schnitzers Ansätzen, in den Text an denjenigen Stellen
eingefügt, wo es mir nach der Übersetzung des Rufin oder des Hiero-
nymus oder aus sonstigen Gründen richtig oder wahrscheinlich erschien.
Einige Fragmente, besonders weniger umfangreiche, sicher unterzu-
bringen ist deshalb recht schwer, weil Rufin gerade an solchen Stellen
gekürzt oder geändert hat.
Dies ist schon der Fall beim 4. Fragment (dem 1. aus Justinians
Brief) S. 36, 10. Bei Justinian wird es nur mit den Worten: éx τοῦ
πρώτου λόγου τοῦ αὐτοῦ βιβλίου eingeleitet, und weder Rufin noch
Hieronymus geben uns einen Anhalt für seine Einordnung. Nun sind
in dem Fragment die Hauptbegriffe: εἰκών (das wegen τοίνυν Z. 10
vorausgegangen sein muß) und ἀλήϑεια (Z. 13). Beides verbunden findet
sich im 1. Buch nur S. 36, ΤΠ vor. Also ist es sehr wahrscheinlich,
daß das Fragment hierher gehört und von Rufin bei der Übersetzung
ganz übergangen oder verwischt und verändert worden ist. Darauf,
daß am Ende des 6. Abschnitts, S. 37, 2, Rufins Text lückenhaft ist,
deutet das — leider indirecte — Referat des Hieronymus, Ep. ad Avit. 2
(— Test. S. 37, 2f) hin. Wenn sieh hier auch der ursprüngliche Wort-
laut nicht mehr herstellen läßt, so doch vielleicht der Gedankengang.
Vor dem griechischen Fragment hat der Satz Rufins: »Imago — noster«
(S. 36, 7f), ferner der Satz des Hieronymus: »eonparatus Patri non est
veritas; apud nos autem — imaginaria veritas videtur« (Test. 5. 56, 7—10)
gestanden, und zuletzt (was Rufin ganz gestrichen hat) der von Hiero-
nymus berichtete Gedanke: »Deus Pater est lumen inconprehensibile,
|
Γ᾿
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΟΧΙ
Christus conlatione Patris splendor est perparvus, qui — magnus esse
videtur« (Test. S. 37, 2f), womit auch der von Theophil. Alex. erwähnte
Vergleich (ebenda) verbunden gewesen sein kann. Da hier auch Hie-
ronymus leider nur referiert, so läßt sich in seinen Wortlaut das
griechische Fragment nicht sicher einfügen. Immerhin wird durch
Hieronymus die von mir angenommene Einschaltung des Fragments
bestátigt. Denn in dem Briefe an Avitus geht er von Anfang bis Ende
jedes Buches den Wortlaut des Origenes durch und notiert der Reihe
nach das angeblich Ketzerische (vgl. oben S. LXXXIX). Da nun das nächste
Stück bei ihm zu S. 38, 181f gehört, so mul das von imago — veritas-
handelnde Stück vorher angesetzt werden: dann bleibt nur S. 36 übrig.
Das Fragment 7* S. 52, 1—3 gehört eng mit Fragment 8 S. 52, 17ff
zusammen, da dieses mit den Worten: χαὶ μετὰ τινὰ an jenes ange-
reiht wird. Da nun das zweite sicher an der genannten Stelle einzu-
fügen ist, so muß das erste kurz vorher gestanden haben. Beide Frag-
mente sind bei Justinian mit dieser Überschrift versehen: + ὅτε μετὰ
τοῦ υἱοῦ xai τὸ ἅγιον Ava χτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε τοῖς ἄλλοις
κτίσμασι. διὸ καὶ λειτουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ τοῦ ὃ λόγου τοῦ
περὶ ἀρχῶν. Da das 8. Fragment sicher dem I. Buch zugehört, so gilt
dies auch vom 7., daher ist A’ als aus A’ verschrieben anzusehen.
Für Fragment 7 paßt m. E. nur die gewählte Stelle kurz vor dem
Ende des 3. Abschnitts. Rufin hat das Fragment als anstößig über-
gangen, verrät aber die Lücke durch das jetzt nicht recht verständliche
»igitur« S. 52, 9. Diese Partikel hat nur dann einen Sinn, wenn vorher
von λειτουργικὰ ζῶα τοῦ ϑεοῦ xci πατρὸς τῶν ὅλων bei der Welt-
schöpfung die Rede gewesen ist. Vorher hat der im Frg. 7 ausge-
sprochene Gedanke von dem Zusammenhang alles dessen, was γενητόν
gegenüber dem einen ἀγένητος ϑεός ist, gestanden. Welchen Umfang
die Lücke hat und in weleher Weise Frg. 7 an das Vorhergehende —
ob unmittelbar oder mittelbar — anzuschließen ist, das läßt sich bei
der Ungenauigkeit Rufins nicht mehr erkennen. Rufin selbst gibt den
Inhalt der Lücke De adult. (Lom. XXV 384, 6) referierend so an: »inter
ceteras ereaturas factum esse Spiritum sanctum«. Dasselbe wird durch
andere Zeugen (s. die Test.) bestätigt. Schnitzer (S. 43 Anm.*) hat
unter Benutzung von Orig., In Joh. Il 11 (IV 67, 15: Ταῦτα δὲ ἐπὶ
πολὺ ἐξήτασται σαφέστερον ἰδεῖν βουλομένοις, πῶς, εἰ πάντα de
αὐτοῦ ἐγένετο, καὶ τὸ πνεῦμα διὰ τοῦ λόγου ἐγένετο) die Lücke nach
Joh. 1,3 ergänzt, aber dabei Frg. 7 und dessen Überschrift nicht be-
rücksichtigt. Eher könnte man an folgende Ergänzung denken: (Des-
halb dürfen wir hier nur mit aller Vorsicht eine Vermutung äußern:
ὅτι μὲν οὖν πᾶν, ὅ τι ποτὲ παρὰ τὸν πατέρα καὶ ϑεὸν τῶν ὅλων
CXII - . Origenes
γενητόν ἐστιν, ἐκ τῆς αὐτῆς (εἶναι) ἀκολουϑίας πειϑόμεϑα, so dürften
von dem ungewordenen Gott-Vater am Anfang σοφία-λόγος und πνεῦμα
in gleicher Weise ihren Ursprung genommen, aber zugleich als ζῶα
λειτουργικά dem Gott-Vater zur Seite gestanden haben). Indessen sind
alle solehe Vermutungen durchaus unsicher, da wir leider das Buch
des Genesis-Commentars, in welchem Origenes Gen. 1,2 ausführlich
erörtert hatte, nicht mehr besitzen.
Als πρώτη τῶν πολλῶν xci ἀμέτρων βλασφημιῶν hat Justinian
in dem Brief an Mennas (Mansi IX 524) das mit [ὅτ] ὁ μὲν ϑεὸς ci
πατήρ (ὃ. 55, 4) beginnende Frg. 9 allen übrigen vorangestellt. In der
Tat mußte es wegen der hier gelehrten Unterordnung des Sohnes unter
den Vater und des heil. Geistes unter Vater und Sohn zur Zeit Justinians
besonders anstößig erscheinen. Rufin hat es, vermutlich in der Meinung,
es sei interpoliert, sowohl hier als auch in der Übersetzung der Apo-
logie des Pamphilus stillschweigend übergangen. An welcher Stelle
ist es aber ausgefallen? Schnitzer (S. 46 Anm.*) meint, Rufin habe
die Lehre von der Tätigkeit des Sohnes ganz weggelassen und das
übrige entstellt.. Nun wird S. 55, 3f das Thema für die folgende Aus-
führung angegeben: Beschreibung der operatio specialis des heiligen
Geistes und — der notwendigen Ergänzung wegen — auch derjenigen
des Vaters und des Sohnes. Hierher paßt das griechische Frg. ausge-
zeichnet als Einleitung zum folgenden, da es gleichsam die Einfluß-
sphären der drei Hypostasen der Gottheit von einander abgrenzt. Daher
konnte es auch Rufin, ohne stürker ündern zu müssen, einfach weg-
lassen. Nun entsteht die Frage, ob er nicht auch in dem Abschnitt
S. 56, Sff geändert hat. Ich halte dies nicht für wahrscheinlich, ver-
mute aber, daß die Worte (patris autem) vor et in mutis animal.
(S. 56, 10) ausgefallen sind!. Denn der Ausdruck: »operationem qui-
dem esse Patris et Filii« (S. ὅθ, Sf) läßt erwarten, dal! dann gefolgt
ist: »Patris autem« (oder: »Fili autem«). Den griechischen Text hat
übrigens Hieronymus, Ep. ad Avit. 2 (s. Test. S. 55) ziemlich wörtlich
wiedergegeben; vorher mag ein Ausdruck wie δῆλον δ᾽ ἐστίν gestanden
haben.
Fragment 18 gehört ohne Zweifel zu S. 107, 1ff, deckt sich aber
nur mit den Hauptgedanken, sodaß die Frage entsteht, ob nicht
Justinians Gewührsmann beim Excerpieren gekürzt hat. Ihm kam es
natürlich nur auf die Hauptsachen an, aus denen die Ketzerei des
Origenes bewiesen werden konnte; die Nebengedanken durften weg-
1) E. Klostermann hat eine noch größere Einschaltung versucht, die manches
für sich hat, vgl. den Nachtrag zu S. 56, 8—10.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXII
bleiben. Nun fehlen hier 1. propter quam-—extitisse (S. 107, 7f),
2. praecipue— videtur (S. 107, 9—11) im griechischen Text, zwei Stücke,
die für die Darlegung der Hauptansicht als entbehrlich gelten müssen.
Das erste Stück enthält offenbar einen Gedanken des Origenes und ist
sicherlich nicht von Rufin hinzugefügt, der den griechischen Text
zwar zu verbreitern oder zu verkürzen, aber nicht zu erweitern pflegt.
Das zweite kann ebensowenig Erfindung Rufins sein, da es vortrefflich
in den Gedankengang des Origenes hineinpaßt; höchstens könnte es
aus dem Commentar des Didymus hinzugefügt sein. Aber der hat ja
doch auch nicht sowohl ergänzt und erweitert, als gemildert und er-
klärt. Danach scheint es mir sicher zu sein, daß hier das griechische
Fragment an zwei Stellen lückenhaft ist und der Ergänzung durch
Rufin bedarf.
Ähnlich verhält es sich beim 24. Fragment, das sicher zu S. 164, 1ff
gehört, aber am Anfang lückenhaft ist. Auch hier kommt uns Rufin
zu Hilfe, der S. 164, 10ff ziemlich genau übersetzt hat. Wir dürfen
demnach Z. 1 (10) (ovv) für »ergo« und (οἰητέον) für »putandum est«
einschalten und ferner annehmen, daß die Worte »vel intellectualium —
diximus« (Z. 11f) von Rufin aus dem griechischen Original übersetzt
sind und dort (hinter οὐσιῶν 7. 2) etwa so gelautet haben: 7 λογικῶν
ἢ ὁπωσδήποτ᾽ οὖν ὀνομαστέον οὕς voas ἀνωτέρω εἴπομεν. Am Ende
des Fragments hat Rufin wiederum sogar einen ganzen Satz: πεποίηκε---
διακοσμῆσαι (Z. 6—9) ausgelassen. Dieser Satz wird aber außerdem noch
von Theophil. Al, Ep. pasch. I1 17 wörtlich als Origenisch eitiert. Die
von Rufi S. 165, 4f ceitierte Schriftstelle hat natürlich der Gewührs-
mann Justinians nicht mit excerpiert, weil sie seinen Zwecken wenig
entsprach. Sie schließt offenbar direct an dıazooumoeı (S. 164, 9) an.
Schnitzer S. 139 Anm. * und ** hat den Sachverhalt nieht richtig er-
kannt. wenn er einerseits meint, jene Schriftstelle müsse früher ein-
geschoben werden, und andererseits dem Justinian absichtliches Über-
gehen der Stelle schuld gibt; auch übersieht er, daß Rufin einen ganzen
Satz absichtlich weggelassen hat.
Der Schluß des Abschnittes II 10, 8 (De resurrectione et iudicio,
S. 182, 10 ff) liegt in der Übersetzung Rufins sicherlich verstümmelt
vor. Mit ziemlicher Sicherheit habe ich Z. 10—13 ein Fragment aus
Hieronymus, Ep. ad Avit. 7 (vgl. oben S. XC) einschalten kónnen. Da
hier die Rede von >corpus hoc pingue atque terrenum- ist, so war der
Übergang zu der Lehre von der Reinigung der Seele in einem irdischen
Kerker — dem Leibe — ganz natürlich gegeben. Von alledem ist nur
das kurze Sätzchen: »Similiter quoque etiam de >carcere- sentiendum
este erhalten. Hiermit kann sich Origenes, der breite Ausführungen und
7
CXIV | Origenes
Exeurse liebt, wenn er die Sache auch so kurz wie möglich behandelt
haben mag (S. 183, 6f), nicht begnügt haben: es ist zu vermuten, daß
Rufin auch hier gekürzt hat. Nun liegen mehrere Citate und Hinweise
darauf vor, daß von Origenes die ἀποχατάστασις, ἀνάστασις, κόλασις
behandelt worden sind (vgl. die Test. S. 1521), Wo kann dies aber
sonst geschehen sein, als in dem Abschnitt De resurrectione et iudicio?
Ferner stimmen die zwei von mir vermutungsweise S. 182, 15 —183, 5
eingefügten Citate des Leontius Byz. und des Justinian sachlich durch-
aus überein und gehóren beide ihrem Inhalt nach im den Zusammen-
hang am Schluß von ll 10, 8. Auch die Aufeinanderfolge scheint mir
so, wie ich sie gegeben, richtig zu sein. Denn die allgemeine Er-
örterung der νεχρῶν ἀνάστασις und der κόλασις σώματος schließt sich
naturgemäß an die Ausführung über >carcer< S. 182, 14 an; dann folgt
der specielle Gedanke, daß auch bei den ἀσεβεῖς und δαίμονες die
Strafe begrenzt ist. Allerdings glaube ich nieht, daß mit diesen beiden
griechischen Fragmenten die Lücke ganz ausgefüllt wird. Wenn auch
die Erórterungen über die Auferstehung deshalb kürzer sein konnten,
weil die Specialschrift des Origenes Περὶ ἀναστάσεως vorlag, so multe
Origenes doch in dem zweiten Abschnitt De iudicio etwas ausführlicher
sein; er betont ja auch, daß er nur, um nicht zu sehr abzuschweifen,
sich so kurz gefaßt habe (S. 183, 6f). Wie Rufin am Ende von II 10,3
(S. 176, 20) die Lehre des Origenes von der Beschaffenheit des Auf-
erstehungsleibes gestrichen zu haben scheint, so hat er, wie ich über-
zeugt bin, am Ende von II 10,8 eine der Hauptlehren des Origenes,
die von der Begrenzung der ewigen Strafen und von der ἀποκχατά-
στασις, vollständig unterdrückt. Seine Verkürzung des Urtextes konnte
ja Rufin hier sogar mit den Worten des Origenes (S. 183, 6f) recht-
fertigen.
Zum Schluß möchte ich noch betonen, daß sich in dem sehr um-
fangreichen Schreiben des Kaisers Justinian an Mennas (Mansi IX von
p. 489 B ab) wichtige Parallelen zu den Excerpten aus Περὶ ἀρχῶν und
zu den am Schluß des Briefes stehenden neun Anathematismen finden.
Dies beweist, daß der Briefschreiber die Excerptensammlung! immer
vor Augen gehabt und benutzt hat. Wenn auch die Parallelen meist
keine wörtlichen Citate sind, so dienen sie doch im allgemeinen auch
zur Bestätigung gewisser Lesarten. Ich habe möglichst alle derartigen
Berührungen unter den Testimonien angegeben. Es scheint mir nun
1) Theodor Schermann (Griech. HSS-Bestände in den Bibl. der christl. Kul-
turcentren des 5.—7. Jhrhs., Oriens christ. IV, 1904, S. 152 [vgl. auch TU NF XIII 1,
1904, S. 47 ff Wey]) vermutet, daß in den Citaten Justinians die von den Mönchen
aus Jerusalem ihm übergebene Stellensammlung erblickt werden müsse.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXV
keinem Zweifel zu unterliegen, daß, wenn die Exeerpte als Citate aus
Περὶ ἀρχῶν ausdrücklich bezeugt sind, auch die neun Anathematismen
am Schluß und die sonstigen Berührungen im Briefe vorher ebenfalls
aus Περὶ ἀρχῶν stammen und mehrfach zur Ergänzung der griechischen
Reste verwendet werden kónnen. Ferner sind in den Brief an Mennas
noch Zeugnisse von orthodoxen Vätern eingefügt. Auch diese gehen
m. E. durchweg auf Περὶ ἀρχῶν zurück, tragen aber nur wenig zur
Besserung oder Erweiterung des Textes bei. Sie beziehen sich auch
größtenteils nur auf die Präexistenz der Seelen. Ob hier außer Περὶ ἀρχῶν
die verlorene Schrift Περὶ avaotaoemg benutzt ist, scheint mir fraglich
zu sein. Dagegen hat Basilius, Hexaém. Ill gegen Ende, der p. 513 E
(Mansi) von Justinian als Zeuge gegen Origenes citierb wird, wohl
sicher den Genesis-Commentar des Origenes benutzt.
3. Sonstige griechische Fragmente.
An einigen Stellen von Περὶ ἀρχῶν, wo sicherlich Lücken vor-
handen sind, bieten die Exeerpte Justinians nur geringe oder keine
Hilfe. Dafür haben wir gerade dort teils Referate anderer Schrift-
steller, die den Inhalt des Fehlenden darbieten, teils Citate, die
wenigstens notdürftig die Lücken ergünzen. Besonders schlimm scheint
Rufin die beiden Abschnitte -De angelis: (1 8) und >De anima- (1l 5)
behandelt zu haben!. In beiden stimmen die HSS-Gruppen « und 7
im ganzen überein, also muß die Verstümmelung auf Rufin selbst zu-
rückgehen. Zunächst ist klar, daß Origenes über die Engel im all-
gemeinen, ihren Ursprung, ihr Verhältnis zu den Seelen usw. nicht
nur die 22 Zeilen (S. 94, 16—95, 10) geschrieben haben kann, die den
Anfang des Abschnittes bilden. Dieses Stück wäre auch, verglichen
mit dem Mittelstück (S. 98, s—102,10), ganz ungewöhnlich kurz und
dürftig. Ferner suchen wir in unserem Rufintext vergeblich, was in
der Ep. synod. des Theophilus Alex. c. 2, bei Epiphan., Haer. 64, 4,
bei Antipater von Bostra adv. Orig. und bei Hieronymus in dem Brief
an Avitus e. 4 (vgl. die Test. zu S. 95, 14) als ketzerische Ansieht des
Origenes über die Engel angeführt wird, d. h. alles, was Origenes von
dem Ursprung und Sündenfall der Engel und ihrer Beziehung zu den
Dämonen usw. in diesem Capitel seines Werkes vorgetragen haben
muß. Das von Rufin übersetzte Stück am Anfang des Capitels enthält
1) Auf diese Abschnitte ist wohl vor allem der Vorwurf des Hieronymus:
,Quis tibi dedit hanc licentiam, ut multa de interpretatione decideres?“ (Apol. in
Ruf. II 115, Migne SL 23, 434) zu beziehen.
CXVI ' Origenes
nichts Ketzerisches und sieht so harmlos aus, daß man vermuten kann,
Rufin habe auch hier noch einiges verwischt und geändert. Nur soviel
scheint mir wahrscheinlich zu sein, daß wir den Anfang des Capitels
in Rufins Übersetzung haben, und daß die Lücke erst S. 95, 10 beginnt.
Meine Ergänzung ist, das betone ich auch hier ausdrücklich, lediglich
ein Versuch, durch Zusammensetzung verschiedener Stücke eine Vor-
stellung davon zu geben, was Origenes hier geschrieben haben kann.
Die meisten Fragmente sind von Antipater von Bostra in seiner Schrift
gegen Origenes erhalten. In den Sacra Parall. Il haben wir von p. 769 E
ab zusammenhängende Excerpte aus Origenes. Dal diese aus Περὶ
ἀρχῶν stammen, wird dadurch bewiesen, daß die Fragmente 2. 3. 16
(vgl. unten die Übersicht) ihren sicheren Platz in Περὶ ἀρχῶν haben;
auch weist die Erwähnung des hebräischen Lehrers des Origenes (p. 771D,
vgl. Frg. S) ebenfalls auf Περὶ ἀρχῶν hin. Da nun die sämtlichen
Stücke inhaltlich eng zusammengehören !, so bedurfte es nur einiger
Umstellungen, um den Rahmen zu schaffen, in welchen die übrigen
dem Inhalt nach verwandten Fragmente aus Leontius Byz., Epiphanius
und Theophilus Alex. eingeordnet werden konnten. Leontius, der das
zusammenhängende Stück 8. 95, 14—97, 1f bietet, gibt De sectis, Act. X 5
eine Darstellung der Lehre des Origenes von der προὔύπαρξις und &zo-
κατάστασις, worauf dann die Widerlegung folgt. Die erstere kann
Leontius, wie ich glaube, nirgends sonst gefunden haben als in Περὶ
ἀρχῶν, und zwar wegen der mehrfach erwähnten Engel in dem Ab-
schnitt De angelis. Dem Inhalt nach pal das Fragment des Leontius
vortrefflich an den Anfang der Lücke und steht im engem Zusammen-
hang mit Stellen bei Antipater. Von οὐδὲ γὰρ προσωπολήπτης
(S. 96, 11f) ab wird das Fragment durch φησίν als wörtliches Citat
gekennzeichnet; aber auch vorher dürfte wohl nicht allzuviel fehlen.
An das Fragment des Leontius reiht sich das des Epiphanius so un-
mittelbar an, daß ich keine Lücke dazwischen angenommen habe.
Dagegen ist die Einordnung der bei Theophilus-Hieronymus erhaltenen
Worte 8. 97, s—11 schwieriger. Doch soviel scheint mir wahrschein-
lich zu sein, daß der Zusammenhang S. 97, 5—15 durch eine Art von
Parenthese schon bei Origenes unterbrochen gewesen ist; denn 8.97, 11
wird der vorher Z. 5f begonnene Hauptgedanke durch eine kurze
1) Über die Gleichsetzung von vósc und ἄγγελοι vgl. Maximus, Schol. in lib.
De divinis nom. Dionys. Areop. 1 (Migne SGr 4, 188: περὲ τῶν ἀγγέλων, ovg
εἴωϑεν ὀνομάζειν. κατά τινας τῶν τῆς ἔξω φιλοσοφίας νόας) und über den Begriff
γόες Maximus, Schol. in lib. De coelesti hierarchia S. Dionys. Areop. I 8 2 (Migne
SGr 4,329: Νόας καλοῦσι zal οἱ παρ᾽ “Ἕλλησι φιλόσοφοι τὰς νοερὰς ἤτοι ἀγγε-
λιχκὰς δυνάμεις).
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXVII
Recapitulation wieder aufgenommen. Die Einschaltung, die ich aus
Theophilus Alex., Ep. syn. c. 2 = Ep. XCII bei Hieron. entnommen
habe, gehört nach den einleitenden Worten des Theophilus (» Nam cum
legeretur volumen Περὶ ἀρχῶν) sicher zu Περὶ ἀρχῶν und ist nur in
dem Capitel De angelis unterzubringen. ;
Während ich also durch ein aus Antipater, Leontius, Epiphanius,
Theophilus hergestelltes Mosaik die Lücke am Anfang des Capitels
De angelis auszufüllen versucht habe, scheint mir für die Ergänzung
der großen Lücke am Ende Gregor von Nyssa das erforderliche Mate-
rial zu liefern. Das Vorhandensein dieser Lücke wird durch Worte
des Hieronymus (Ep. ad Avit. 4 p. 1063: »ad extremum sermone la-
tissimo disputavit angelum sive animam aut certe daemonem . ...
pro magnitudine neglegentiae et stultitiae iumentum posse fieri«) mit
Sieherheit bewiesen; denn bei Rufin ist von diesem >sermo latissimus-
nichts zu entdecken. Natürlich hat Rufin das, was ihm ketzerisch er-
schien, weggelassen. Bezeichnend für das Verfahren Rufins ist hier
seine Übersetzung des von Justinian überlieferten Fragments 17^ (8. 104,
8—13, vgl. S. 105, 1—5). Offenbar hat Rufin wenigstens den Schluß
des Capitels für seine Übersetzung noch retten wollen. Er macht dies
dadurch möglich, daß er die Ansicht des Origenes >gewissen Leuten-
unterschiebt und als ketzerisch verwirft. Daß wirklich Origenes so
| gelehrt hat, wird obendrein noch durch Hieronymus a. a. O. bestätigt.
Da also der »sermo latissimus- oder die >nefanda disputatio- (Hieron.)
in dieses Fragment am Schluß ausmündet, so müssen wir vorher das
Passende einzuschalten suchen. Origenes hat nach Hieronymus in der
Lücke den >decessus animarum« erörtert, wobei der Verdacht, er ver-
trete die Lehre von der μετεμψύχωσις, laut werden konnte. Diese
Lehre des Origenes von dem »decessus animarum- finden wir nun bei
| Gregor von Nyssa in den Schriften De anima et resurrectione und
De hominis opifieio, die sich beide ergänzen (vgl. die Test. S. 102—104),
ziemlich wörtlich vor. In der Schrift De hom. opif. 28 (Migne SGr 44,
229 B) liegt in den Worten: Τάχα γὰρ ovx ἔξω τῆς προχειμένης ἡμῖν
πραγματείας ἐστί, τὸ διεξετάσαι τὸ ἀμφιβαλλόμενον ἐν ταῖς ἐχκλη-
σίαις περὶ ψυχῆς τε καὶ σώματος" τοῖς μὲν γὰρ τῶν πρὸ ἡμῶν
δοχεῖ, οἷς ὁ περὶ τῶν ἀρχῶν ἐπραγματεύϑη λόγος, καϑάπερ
τινὰ δῆμον... (vgl. Test. zu S. 102, 12) der Beweis vor, daß Gregor,
obwohl er den Origenes nicht direct nennt, doch sein Werk Περὶ
ἀρχῶν benutzt hat. Dasselbe ergibt sich aus der Vergleichung von
8.103, 12 (διὰ τῶν αὐτῶν ἀνιέναι βαϑμῶν) mit den in den Test.
hierzu citierten Worten Gregors aus einer anderen Schrift (.. . ἃς
Doıyeung εἰσάγει, d. h. in Περὶ ἀρχῶν). Freilich erhalten wir auch
CXVIII Origenes
hier nieht den genauen Wortlaut, sondern ein ziemlich wörtliches
Referat, das von S. 103, 18 ab wegen der Hinzufügung von χαϑώς
φασιν in ein wórtliches Citat übergeht. Das, was Rufin an dieser Stelle
ausgelassen hatte, scheint mir also von Gregor von Nyssa im wesent-
lichen gerettet zu sein.
In dem Capitel De anima (II 8, 3) setze ich zwei durch das Stück
8. 158, 9—159, 2 von einander getrennte Lücken an. Die erste ist mit
Sicherheit dureh das bei Epiphanius, Haer. 64, 4 aufbewahrte Fragment
zu ergänzen. Denn Epiphanius sagt dort ausdrücklich, daß Origenes
für die (von Rufin S. 157, 15 ff wiedergegebene) Lehre von der Seele
μαρτυρίας ἀπὸ τῶν ϑείων γραφῶν hinzugefügt habe. Rufin hat
diese Zeugnisse für bedenklich gehalten und deshalb übergangen, Epi-
phanius hat sie uns gerade deshalb überliefert. Allerdings scheint am
Schluß des Epiphanius-Fragments noch einiges zu fehlen, vgl. die Test.
zu 8.158, 2—8. Das Vorhandensein der anderen Lücke wird schon
durch die Worte des Hieronymus, Ep. ad. Avit. 6 p. 1065: Et post
multum de anima tractatum haee intulit (d. ἢ. S. 161, 6—15) aus-
reichend bewiesen. Denn in der uns vorliegenden Übersetzung Rufins
ist diese Erörterung recht kurz und dürftig, sie bezieht sich fast nur
auf die Etymologie von ψυχή (S. 156, 13—159, 2). Dies ist deshalb
um so auffälliger, weil Origenes in den Worten: Verum utrum propter-
ea inperfecta sit, quod a perfectione decidit, an talis a deo facta sit,
cum per ordinem singula discuti coeperint, requiremus (S. 154,
25—27) eine genaue Besprechung der einzelnen Punkte angekündigt
hatte. Wir suchen diese bei Rufin vergeblich, gerade eine der Haupt-
lehren des Origenes: »quod anima a perfectione decidit« fehlt. Ein Rest
davon ist in einem Fragment Justinians (S. 161, 2—6) und in einem
daran anschließenden Citat des Hieronymus, Ep. ad Avit. 6 p. 1065
(5. 161, 6—15) erhalten; beide Stücke handeln von dem 5. 162, 1 von
Rufin erwähnten >decessus mentis ac devolutio-., lassen sich aber in
dem vorausgehenden Teil der Übersetzung Rufins nicht unter-
bringen. Daraus folgt, dal Rufin ein ganzes Stück des Originals hier
gestrichen und durch den kurzen Abschnitt S. 158, 17—159, 2 ersetzt
hat, um einen Übergang zu Abschnitt 4 (S. 162, 1ff) zu gewinnen.
Hierbei hat Rufin (S. 158, 21f) auch die Bibelstelle benutzt, die Justi-
nian im Original (S. 161, 5f) bietet.
Wenn also, wie ich glaube, bewiesen ist, daß hinter S. 159, 2 ein
großes Stück von Periarchon fehlt, so fragt sich nun, ob wir das
Fehlende irgendwoher ergänzen können. Am Anfang des Abschnittes
Il 8 zeichnet Origenes den Gang der Untersuchung folgendermaßen:
»nos eliam de anima generaliter inquirere et ab inferioribus incipientes
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXIX
ad superiora conscendere« (S. 152, 11f). Demnach müssen die höch-
sten und kühnsten Speculationen über die Seele — die zugleich später
den meisten Anstoß boten — am Ende des Abschnittes gestanden
haben, d.h. hinter S. 159,2 und vor den beiden Fragmenten des Justinian
und Hieronymus (S. 161, 6—15); ihr Inhalt aber ist »decessus mentis-
(S. 162, 1), d. h. Ursprung und Fall der Seelen und, wie die beiden
eben genannten Fragmente zeigen, das Verhältnis von ψυχή und rovc.
Dieses Stück von ll, S muß zugleich die genauere Ausführung der
Lehre von dem Fall der rationabiles creaturae gewesen sein, die schon
14,1 (S. 64, 7 ff) in Form eines Excurses von Origenes vorgetragen
worden war. Wo finden wir nun Citate, die den erwühnten Voraussetz-
ungen entsprechen? Am Schluß des Briefes an Mennas faßt Justinian die
vorher in den Excerpten und sonstigen Anführungen bereits erwähnten
Ketzereien des Origenes in 9 Anathematismen zusammen, an deren
Schluß die übliche Verfluchung des Vertreters dieser Sätze steht.
Außer diesen 9 sind aber auch 15 Anathematismen (abgedruckt
aus einer Wiener HS bei Mansi IX 396—400 und Hahn, Bibl. d. Symb.?
S.227f) gegen Origenes erhalten. Über die letzteren urteilt Hahn
(a. a. O. S. 227 A. 436) folgendermaßen: »Sie sind übrigens nur eine
Überarbeitung der 10 [l 9] Anathematismen (Mansi T. IX p. 533, Har-
duin T. III p. 282), welehe der Kaiser Justinian in einem kurz zuvor
an Mennas erlassenen Ediete zur Annahme empfohlen hatte«. Ich
halte diese Annahme für unrichtig; denn die folgende Übersicht be-
weist, daß von den 9 Anathematismen Justinians nur 6 den 15 Anathe-
matismen einigermaßen parallel sind, während sich 3 mit jenen gar
nicht berühren. Umgekehrt haben von den 15 Anathematismen 8 gar
keine Beziehung zu den 9 Anathematismen. Daraus folgt, daß die
beiden Gruppen unabhängig von einander sind und, der Berührungen
wegen, auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen.
Die 15 Anathematismen, Die 9 Anathematismen,
Nr. I—VI unten S. CXXIf abgedruckt. oben S. CVILf abgedruckt.
l. Thema: προὕὔπαρξις τῶν ψυ-
χῶν, ἀποκατάστασις,
Il. νόες σαν αἱ ψυχαί, 1. Präexistenz der Seelen,
III. desgleichen die Gestirne, 6. Himmelskörper beseelt,
IV. Sturz und Einkörperung der
λογικά,
V. Gleichheit der Engel und der
Menschenseelen, |
VI. 2 Arten von Dämonen, ein
CXX Origenes
rovc — Christus, = δημιουρ-
yuxoc, |
VII. κένωσις Christi: istallen alles 4. Christus ist ähnlich den himmli-
geworden, | Schen Wesen geworden,
VII. νοῦς mit λόγος verbunden | 2. 3(?) Präexistenz der Seele Jesu
— Christus, , und Bildung seines Leibes,
IX. νοῦς ist herab- und aufge-
stiegen, |
X. Auferstehungsleib Christi und | 5. Kugelförmige Auferstehungs-
der Menschen, | kórper,
XI. ἀναίρεσις τῶν σωμάτων,
XI. Vereinigung des Logos mit
Himmelsmächten, Teufel und
Menschen, |
XII. Kein Unterschied zwischen |
Christus und den λογικά,
XIV. μία ivas τῶν λογικῶν, àzo- |
κατάστασις,
XV. ἀρχὴ τῶν νοῶν — τέλος.
Zu II. III. IV. V. VI. X. XI. | 7. Christus später für Dämonen
XII. XIII. XIV. haben wir Parallelen gekreuzigt,
in dem Schreiben Justinians an die 8. Gottes Schöpfermacht begrenzt,
Synode. die Schöpfung gleich ewig mit
|. Gott,
9. χόλασις begrenzt, ἀποκατάστα-
σις δαιμόνων.
Wenn nun die 9 Anathematismen aus Περὶ ἀρχῶν entnommen sind
(s. ob. S. CXV), so ist diese Schrift die gemeinsame Quelle für überein-
stimmende Stücke der beiden Gruppen. Daß nicht alle 9 parallel
sind, erklärt sich daraus, daß das Thema der 15 Anathematismen
(rgoVnap&Ls τῶν ψυχῶν, ἀποκατάστασις) enger, das der 9 umfassen-
der ist. Nun sind aber die 15 Anathematismen mit dem bei Georg.
Cedrenus erhaltenen und bei Mansi (IX 533—537) abgedruckten Toguue
τοῦ βασιλέως Ἰουστινιανοῦ πρὸς τὴν ἁγίαν oe περὶ ᾿Ωὡριγένους
xal τῶν ὁμοφρόνων αὐτοῦ ebenfalls, und zwar sehr nahe, verwandt.
Auch hier liegt keine Abhängigkeit der einen Schrift von der anderen
vor. Denn wenn auch beide im ersten Drittel größtenteils wörtlich
parallel sind, so hören die Berührungen von Nr. Vl ab ziemlich ganz
auf, es stimmen nur noch einzelne wenige Sätze überein, und dazu ist
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung ΟΧΧΙ
die Aufeinanderfolge der parallelen Sätze an beiden Stellen verschieden.
Dies läßt sich nur so erklären, dal) eine gemeinsame Quelle, d. b. Περὶ
ἀρχῶν, und zwar ziemlich wörtlich benutzt worden ist.
Der Anlaß des Synodalschreibens Justinians war die Tatsache, daß
einige Jerusalemische Mönche, -Πυϑαγόρᾳ καὶ Πλάτωνι καὶ ὩὩριγένει
τῷ Adauavrio< usw. folgend, ketzerische Lehren verbreiteten. Die
Citate werden so eingeleitet: λέγουσι γάρ, d. h. jene Mönche. Ist etwa
hier an eine besondere Erklärung oder Schrift jener Mönche zu denken?
Ich glaube nicht; vielmehr scheint mir das Ganze nur eine Einkleidung
zu sein, um außer dem Erzketzer Origenes auch dessen Gesinnungs-
genossen mit zu treffen. Eine Stelle am Schluß des Schreibens erklärt
die obige Zusammenstellung von Pythagoras, Platon und Origenes. Denn
am Schluß werden eben Ansichten und Worte des Pythagoras und
Platon berichtet und wird ein Citat aus Platons Phaedrus gegeben.
Nach der daran angeschlossenen Kritik werden dann -Πυϑαγόρας
τοίνυν xci Πλάτων xci Πλωτῖνος- als Zeugen für die Unsterblich-
keit der Seelen und deren προὔπαρξις citiert. Schließlich wird nur
noch der eine δυσσεβής Origenes erwähnt. Wenn man den nur bei-
läufig genannten Plotin beiseite läßt, so bleiben neben Origenes nur
Pythagoras und Platon übrig. Diese beiden konnte Justinian sehr gut
bei Origenes citiert gefunden haben. Jedenfalls kann durch diese Ein-
kleidung unser oben gewonnenes Ergebnis, daß Περὶ ἀρχῶν Quelle des
Synodalschreibens ist, nicht erschüttert werden. Denn dieses Ergebnis
wird endlich noch dadurch bestätigt, daß sich außer in dem Synodal-
schreiben Justinians auch in seinem Brief an Mennas wörtliche Paral-
lelen zu den 15 Anathematismen finden. Da nun, wie die Excerpte
mit den Ortsangaben beweisen, Justinian sein Material zur Verdammung
des Ketzers Origenes lediglich dessen Schrift Περὶ ἀρχῶν entnimmt,
so haben wir in diesen Parallelen die sicherste Bestätigung dafür, dal
die 15 Anathematismen wenigstens im ersten Drittel fast wörtlich aus
Περὶ ἀρχῶν herausgezogen sind. Die folgende Übersicht mag meine
Ausführungen verdeutlichen. Ich gebe einen Abdruck nach Mansi,
ohne mehr als ganz naheliegende Verbesserungen hinzuzufügen.
15AnathematismenderSynode | l'o&uua τοῦ βασιλέως Ἰουστινιανοῦ
zu Constantinopel vom Jahre πρὸς τὴν ayiav σύνοδον περὶ Ὥρι-
543 gegen Origenes (Mansi IX γένους xai τῶν ὁμοφρόνων αὐτοῦ.
396—400; Hahn, Bibl. d. Symb.? (Mansi IX 536—537).
S, 221 —229). |
L Εἴ τις τὴν μυϑώδη προύπαρ-
ξιν τῶν φυχῶν καὶ τὴν ταύτῃ ἕπο-
Origenes V. I
CXXII
μένην τερατώδη ἀποκατάστασιν
5
10
15
20
25
40 μονας 7 "πνευματικὰ τῆς πονηρίας:
πρεσβεύει" d. E.
IL Ei τις λέγει, πάντων τῶν
λογικῶν τὴν παραγωγὴν voac ào0-
μάτους καὶ ἀύλους γεγονέναι δίχα
παντὸς ἀριϑμοῦ καὶ ὀνόματος, ὡς
ἑνάδα πάντων τούτων γενέσϑαι
τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας καὶ δυνά-
μεῶς καὶ ἐνεργείας καὶ τῇ πρὸς
τὸν ϑεὸν λόγον ἕνώσει TE καὶ
γνώσει" κόρον δὲ αὐτὰς λαβεῖν τῆς
ϑείας ϑεωρίας, καὶ πρὸς τὸ χεῖρον
τραπῆναι κατὰ τὴν ἑχάστου ἀνα-
λογίαν τῆς ἐπὶ τοῦτο ῥοπῆς, καὶ
εἰληφέναι σώματα λεπτομερέστερα
ἢ παχύτερα καὶ ὃν oua ce) κληρώ-
σασϑαι διὰ τὸ ὡς ὀνομάτων οὕτω
καὶ σωμάτων διαφορὰς εἶναι τῶν
ἄνω δυνάμεο»»" καὶ ἐντεῦϑεν τοὺς
μὲν Χερουβίμ, τοὺς δὲ ἀρχὰς καὶ
ἐξουσίας 7) κυριότητας ἢ ϑρόνους
καὶ ἀγγέλους καὶ ὅσα ἐστὶν οὐρά-
για τάγματα γεγονέναι TE καὶ 0ro-
μασϑῆναι" a. E.
IIl Ei τις λέγει, τὸν ἥλιον
καὶ τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας,
καὶ αὐτὰ τῆς αὐτῆς τῶν λογικῶν
ἑνάδος ὄντα, ix παρατροπῆς τῆς
ἐπὶ τὸ χεῖρον γεγονέναι τοῦτο,
ὅπερ ἐστίν, d. E.
IV. Ei τις λέγει, τὰ λογικὰ
τὰ τῆς ϑείας ἀγάπης ἀποψυγέντα
σώμασι παχυτέροις τοῖς καϑ' ἡμᾶς
ἐνδυϑῆναι καὶ ἀνϑρώπους ὀνο-
μασϑῆναι" τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς
κακίας ἐληλακότα Ψυχροῖς καὶ ζο-
φεροῖς “ἐνδυϑῆναι σώμασι καὶ δαί-
εἶναί τε xol καλεῖσθαι" a. ἕ.
V. Ei τις λέγει, ἐξ ἀγγελικῆς
καταστάσεως xci ἀρχαγγελικῆς
Origenes
γόες ἦσαν
δίχα
παντὸς ἀριϑμοῦ τε καὶ ὀνόματος,
oc Evada πάντων εἶναι τῶν A0-
γικῶν τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας
καὶ ἐνεργείας καὶ τῇ δυνάμει (xai)
τῇ πρὸς τὸν ϑεὸν λόγον ἑνώσει τε
καὶ γνώσει. καὶ OG κόρον αὐτῶν
λαμβανόντων τῆς ϑείας ἀγάπης
καὶ ϑεωρίας κατὰ ἀναλογίαν τῆς
ἐπὶ τὸ χεῖρον ἑκάστου τροπῆς
λεπτομερέστερα ἢ καὶ παχύτερα
σώματα ἀμφιάσασϑαι καὶ ὀνόματα
κληρώσασϑαι.
> - x >
καντεῦϑεν τὰς οὐρα-
x « -
viovg καὶ AELTOVOYIXAG ὑποστῆναι
,
δυνάμεις.
ἀλλὰ μὴν καὶ ἥλιον καὶ σελήνην
καὶ τοὺς ἀστέρας, καὶ αὐτὰ τῆς
αὐτῆς τῶν λογικῶν Evados Orca,
ἐκ τῆς ἐπὶ τὰ χείρω τροπῆς
τοῦτο γεγονέναι, ὕπερ εἰσί.
τὰ δὲ ἐπὶ πλεῖον τῆς ϑείας
ἀγάπης ἀποψυγέντα λογικὰ φυχὰς
ὀνομασϑῆναι καὶ σώμασι παχυ-
τέροις τοῖς χαϑ᾽ ἡμᾶς ἐμβληϑῆ-
ναι. τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄκρον τῆς κα-
κίας ἐληλαχότα ψυχροῖς καὶ ζοφε-
ροῖς ἐνδεϑῆναι σώμασι καὶ δαίμονας
ὀνομασϑῆναι γενόμενα.
., Cc > > - N ,
καὶ ort. ES ἀγγελικῆς μὲν KATAOTA-
σεως ψυχικὴ γί-
|
ἢ
;
|
|
45
50
\
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung CXXIII
ψυχικὴν κατάστασιν γίνεσϑαι, ἐκ δὲ νεται κατάστασις, ἐκ δὲ τῆς ψυχι-
ψυχῴικγῆς δαιμονιώδη καὶ ἀνϑρω- κῆς δαιμονιώδης τε καὶ ἀνϑρο-
πίνην, ἐκ δὲ ἀνϑρωπίνης ἀγγέλους πίνη.
πάλιν καὶ δαίμονας γίνεσϑαι, xci
ἕκαστον τάγμα τῶν οὐρανίων dv- |
νάμεων ἢ ὅλον ἐκ τῶν κάτω ἢ
ἐκ τῶν ἄνω ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ
τῶν κάτω συνεστηκέναι" ἀ. E.
Vl. Ei τις λέγει, διττὸν πε-
φηνέναι τὸ γένος τῶν δαιμόνων,
συγκροτούμενον ἔκ τε ψυχῶν ἀν-᾿
ϑρωπίνων καὶ ἐκ χρειττόνων κατα-
πιπτόντων εἰς τοῦτο πνευμάτων"
ἕνα δὲ νοῦν ἐκ πάσης τῆς δῆϑεν ἕνα δὲ μόνον νοῦν ἐκ πᾶσης τῆς
ἑνάδος τῶν λογικῶν ἀχίνητον ἑνάδος τῶν λογικῶν ἀκλόνητον
μεῖναι τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεω- μεῖναι καὶ ἀκίνητον τῆς ϑείας
ρίας, ὃν Χριστὸν xoci βασιλέα γε- ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, ὃς καὶ Χρι-
γονότα πάντων τῶν λογικῶν παρ- στὸς βασιλεὺς ϑεὸς καὶ ἄνϑρω-
αγαγεῖν πᾶσαν τὴν σωματικὴν πος γεγονέναι [l. γέγονεν).
φύσιν, οὐρανόν τε καὶ γῆν χαὶ τὰ
ἐν μέσῳ"
Hierzu kommen noch folgende Parallelen aus Justinians Brief an
Mennas:
7. θὲ πρῶτον μὲν voas οὔσας καὶ ἁγίας δυνάμεις p. 492 D,
2.13—15 ἔπειτα κόρον λαβούσας τῆς ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ
χεῖρον τραπείσας ebenda,
2.34—36 xal διὰ τοῦτο τῆς ϑεοῦ ἀγάπης ἀποφυγείσας καὶ ἐν-
τεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑείσας καὶ τιμωρίας χάριν τοῖς σώμασιν ἐμβλη-
ϑείσας ebenda.
Endlich möchte ich auch noch auf folgende Stellen hinweisen.
Maximus Confessor, Schol. in lib. De ecclesiastica hierarchia e. VI 8 VI
(Migne SGr 4, 172) schreibt: Zinusioocı ὅτι οὐδεμία Aog τυγχάνει
Ev τινι τῶν οὐρανίων δυνάμεων, 0 δοξάζει" Ὡριγένης καὶ οἱ τὰ τού-
TOU φρονοῦντες, φάσχοντες ὅτι κατὰ τὴν ἀναλογίαν τῆς παρα-
τροπῆς ἕκαστον τῶν οὐρανίων ταγμάτων τὴν τοιάνδε καὶ ὀνο-
μασίαν καὶ τάξιν ἐκληρώσατο, xal σώμασιν ἐνεδέϑησαν λεπτο-
τέροις, εἰς παιδείαν τῆς ἑαυτῶν ἐπὶ τὸ χεῖρον παρατροπῆς" ἀλλὰ
πάναγνοί εἰσι δηλονότι καὶ ἀσώματοι νόες, oc ἐξ ἀρχῆς ἐκτίσϑησαν.
ὅτι δὲ ἀσώματοί εἰσιν αἱ οὐράνιοι δυνάμεις, διαφόρως ἔγνως ἐν
τοῖς ἔμπροσϑεν. Die gesperrten Worte finden sich genau ebenso in
I*
CXXIV Origenes
dem 11. Anathematismus (S. 159, 4. Sff) vor, und der Gedanke ist genau
derselbe wie dort. Also wird auch durch diese Parallele Origenes als
Verfasser dieses Stückes bezeugt. Ebenda p. 173 citiert Maximus den
Euagrius (der natürlich die Ansichten des Origenes wiedergibt): Ἕχαστον
τάγμα τῶν οὐρανίων δυνάμεων ἢ ὅλον ix τῶν κάτω ἢ ὅλον ἐκ τῶν
ἄνω ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ ἐκ τῶν κάτω συνέστηκε. Und an einer zweiten
Stelle: Ἐξ ἀγγελικῆς καταστάσεως καὶ ἀρχαγγελικῆς ψυχικὴ κατάστα-
σις γίνεται. ἐκ δὲ τῆς ψυχικῆς δαιμονιώδης καὶ ἀνϑρωπίνη ἐκ δὲ
τῆς ἀνϑρωπίνης ἄγγελοι πάλιν χαὶ δαίμονες γίνονται. Diese zwei
Citate stimmen in a Reihenfolge fast wörtlich mit dem
V. Anathematismus (S. 160, 5—12) überein. Da nun die Anathematis-
men II—Vla genau den B haben, den wir für die Ausfüllung der
von mir angesetzten Lücke brauchen, da sie in sich eng zusammen-
hängen, weil der Begriff ívac immer wiederkehrt, und da ihre Her-
kunft aus Περὶ ἀρχῶν durch dreifache Parallelen genügend bezeugt ist,
so habe ich mich für berechtigt gehalten, diese Fragmente S. 159f als
nicht wörtliche, aber sachlich richtige Ergänzung in den Text einzu-
fügen. Ae een schien es mir richtig, die Parallelen zur Vervoll-
stándigung des Textes heranzuziehen und auch an zwei Stellen (S. 160, 6f.
160, 19—161,2) hierher gehörige Sätze aus Justinians Brief an Mennas
einzuschalten. An den zweiten Einschub fügen sich dann S. 161, 2—15
die beiden Fragmente des Justinian und des Hieronymus sinngemäß an.
Ieh reihe hier ein Fragment ein, das ich erst nach dem Druck des
Textes habe fixieren können und deshalb hier nachtrage. Maximus
Confessor, Schol. in lib. De eeclesiastiea hierarchia cap. VI $ VI
(Migne SGr 4, 173) schreibt: Mn ov» τις τῶν ωριγένους μυστῶν
οἰέσδϑω τὸ παρὸν ῥητὸν συνηγορεῖν τῇ xaxozíoto αὐτοῦ δόξῃ,
φάσχων ὅτι ἀεὶ πτῶσις καὶ ἀνάκλισις καὶ μετάπτωσις τῶν
οὐρανίων γίνεται νοῶν, ὥς φησιν Ὠριγένης μὲν ἐν τῷ Περὶ
ἀρχῶν πρώτῳ λόγῳ οὕτως Ὁ τοίνυν λόγος, οἶμαι, δείκνυσι
πᾶς, πᾶν ὅ τι ποτὲ λογικὸν ἀπὸ παντὸς οὑτινοσοῦν λογικοῦ
δύνασϑαι γενέσϑαιε καὶ μετὰ βραχέα ἐπάγει λέγων: Μετὰ τὸ ἐπὶ
πᾶσι τέλος πάλιν ἀπόρρευσις καὶ κατάπτωσις γίνεται. Das
erste Stück gehört zu 1 6,3 (S. 84, 16—18). Rufin hat am Anfang
genau, am Ende ungenau übersetzt. Das zweite Stück aber, das sich
»μετὰ βραχέας an das erste anschließen müßte, scheint von Rufin über-
gangen zu sein. Denn es kann seine Stelle nur am Ende des 3. Ab-
schnitts gehabt haben, dort aber bietet Rufins Übersetzung nichts Ent-
sprechendes.
Zum Schluß möchte ich noch einen Irrtum richtig stellen. In der
Vita Rufini (Migne SL 21, 126) wird ein Fragment aus Periarchon
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung
CXXV
erwähnt: »Locum etiam ex codice MS adfert Nicolaus Fullerus in Mi-
scellaneis theologicis lib. IV cap. 13«, vgl. auch Fabrieius-Harless, Bibl. VII
In der Ausgabe der Miscellanea, Londini 1617 4°, die ich be-
nutzt habe, wird p. 552 am Rand περὶ ἀρχῶν 1. 6. MS. (nieht 1 6, wie
es zuerst scheint) eitiert und p. 559 das Fragment wörtlich angeführt.
Es ist nicht aus Periarchon, sondern aus Origenes c. Cels. VI 32
(11 102, 17—20) entnommen.
p. 233.
4. Übersicht
über die griechischen Fragmente;
]. Buch.
* kennzeichnet die vermutungsweise eingeordneten Fragmente.
Nr. | Seite | Ursprungsort Anfang und Ende Bemerkungen
1 7,6 |Euseb. c. Marcell. I4 Οἱ πεπιστευχότες --- ἡ Anfang von I 1. Ruf.
| | | ἀλήϑειας parallel
2 | 14,14 Antipater v. Bostra Ὄνομα ἀσωμάτου --- jj | Ruf. stimmt überein
adv. Orig. (Joh.| γραφή
Dam., Sacra Par. II |
770 Le Quien) |
3 16,1 Antipater v. Bostra Εν τῷ κηρύγματι — | Ruf. stimmt überein
adv. Orig. (Joh. ἐσαφήνισεν
Dam., Sacra Par. II |
| 770) |
*4 36,10 | Justinian, Ep. ad Men- γενόμενοι τοίνυν — | Lücke bei Ruf.
nam p. 525 ἀλήϑειαν τυγχά-
vovta
5 42.11 Justinian, Ep. ad M. Πῶς à — zowuere |Ruf. parallel
p. 528
6 47,3 Justinian, Ep. ad M. οὕτω τοίνυν — ànag-|bei Ruf. stark ver-
p. 525 | αλλάχτως ἀγαϑός kürzt
*7 52,1 Justinian, Ep. ad M. ὅτι μὲν οὖν --- πειϑό- | Lücke bei Ruf.
p. 528 usda “xx λει}
τουργιχὰ ζῷα
S | 52,17 Justinian Ep. ad M. Ἔλεγε δὲ ὁ Ἕβραῖος Ruf. stimmt überein
p. 528 — εἴρηται
9 55,4 | Justinian, Ep. ad M. [τι] ὁ μὲν ϑεὸς — τὰ Lücke bei Ruf.
p. 524 | ἄλλα ἅγια '
10 68,10 | Justinian, Ep. ad M. πάντα τὰ γένη --- ποτέ | Ruf. parallel, doch
p. 528 | nicht genau
11 | 80,15 |Justinian, Ep. ad M.| Ἐξ ἰδίας αἰτίας --- xó- | Ruf. ungenau
lm. 528 |^ 00 |
12 | 83,5 Justinian, Ep. ad M. Οἶμαι δὲ — ἀνϑρωπό- | Ruf. lückenhaft
p. 529 τητα
Origenes
Nr. | Seite | Ursprungsort | Anfang und Ende Bemerkungen
122 84,16 | Maximus Confessor, Ὁ τοίνυν λόγος — Ruf. ungenau
| | Schol in lib De| χατάπτωσις γίνεται,
| ecel. hier. c. VI $ VI
| | (Migne SGr IV 173)
13 91,4 Justinian, Ep. ad M. ὅτι δὲ πρεσβυτέρα — | Ruf. ungenau
p. 532 óórac9«a.
14 | 93,15 |Justinian, Ep. ad M. νομίζω γὰρ — ἀστέ- Ruf. fast ganz genau
| p.533 ρων λεχτέον
*15 95, 14 a akpaker v. Bostra οὐχ ἤρξατο ὁ ϑεός — | bei Ruf. Lücke; ver-
(Sacra Par. I1770£); σημαίνονται |, mutungsweise von
Leont.Byz., De sect. mir zusammenge-
Act. X5; Epiphan., | setzt und eingefügt
Haer. 64, 4; Theo- |
phil. Al., Ep. synod.
| e. 2
16 | 100,4 Antipater v. Bostra ἀλλ᾽ ὁ διάβολος--- εἰς Ruf. parallel, doch
(Saera Par. II 771) τοῦτο 490v erweitert
*|7a| 102,12 Gregor. Nyss. De an. ἔϑνη τινὰ — γίνεται | bei Ruf. Lücke; ver-
| et res. u. De hom.| mutungsweise ein-
opif. gefügt
17b| 104,8 Justinian, Ep. ad M. Ἢ ψυχὴ — ἀλόγου Ruf. verkürzt und
p. 529 ζώου ändert
II. Buch. .
18 | 107,1 Justinian, Ep. ad M.| οὕτω δὴ — ἀπορρεόν- 2 Lücken im griech.
| p. 529 των Text von Ruf. aus-
| gefüllt, der auch
| sonst hier genauer
| | | übersetzt hat.
19 | 118,4 |Justiniau, Ep. ad M. εἰ δὲ τὰ ὑποτεταγμένα Hier. genau parallel,
| p. 529 — ὑποχαταβῇ Ruf. weniger genau
20 | 143,18 Justinian, Ep. ad M. Διὰ τοῦτο --- καὶ ovv- Ruf. kürzt
| p. 528 δοξασϑῆναι αὐτῷ
21 155,13 | Justinian, Ep. ad M. | ὥσπερ σῶσαι --- οὐκ Ruf. hat etwas er-
| p. 532 | ἔσται ψυχή weitert und freier,
| Hieron. genauer
| | übersetzt
22 | 158,2 |Epiphan., Haer. 64, 4. ‚To γὰρ εἰπεῖν --- δι- Lücke bei Ruf.
a LOEO Cy Lacy
*232| 159,4 Anathem. II—VIa ἃ, πάντων τῶν λογικῶν | Lücke bei Ruf.; ver-
| Const. Syn. a. 543 | — μέλλοντας mutungsweise ein-
| | gefügt
280. 101,2 |Justinian, Ep. ad M. "παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν Ruf. ungenau
| p. 529 — εἶναι νοῦς |
———
vs m ——— 9 — - LL
“ee
at
von
Nr.
Einleitung. B. Handschriftliche Überlieferung
CXXVII
Seite
|
Ursprungsort
| Anfang und Ende |
i
Bemerkungen
24
*25
26
27
28 |
N
164,1 |Justinian, Ep. ad M. ἐν τῇ * ἐπινοουμένῃ | Ruf. ungenau
p. 489 u. 525 |
— διαχοσμῆσαι
182,16 |Leont. Byz., De sect. γίνεται νεχρῶν — αὖ-
195,4
!
|
BMA |
282,21 |Justinian, Ep. ad M. A4tyouévov — ἄψυχά
292, 8
| —341, 4f
323,5
344,8
348,5
| 849,11
| 349,15
350, 14
353, 13
353, 18
| 354,15
359, 16
360, 1
301, 9
|
I
| Marcell v.Aneyra(Eu- |
Act. X 6 — Justi-| τῶν τάξιν
nian, Ep. ad M. PO
5017 € |
III. Buch.
Philokalia, Cap. 21 |
p. 529 ἐστιν
IV. Buch.
Philokalia, Cap. 1 Ἐπεὶ (δὲ) περὶ τηλι-
χούτων — ij ἀἄνα-
ot9untoc |
Justinian, Ep. ad M.
p. 533
Justinian, Ep. ad M.
p. 532
seb. c. Marc. I4 Fr.
32 Kl.)
Justinian, Ep. ad M.
p. 525
Athanasius,De decret. |
Nicaen. syn. c. 27
Athanasius, De decret. |
Nicaen. syn. c. 27 |
Justinian, Ep. ad M.
p. 506 D
Theophil. Al, Ep.
pasch. II 16
Theophil. Al, Ep.
pasch. II 16
Justinian, Ep. ad M.|
p. 525 |
Justinian, Ep. ad M. |
p. 525
Justinian, Ep. ad M.
Ἐπεὶ δὲ ἐν To — περὶ
τοῦ αὐτεξουσίου
Τίς γοῦν νοῦν ἔχων
— χαὶ ἀστέρων
᾿Αλλὰ κἂν --- οὐ φοβη-
ϑησόμεϑα
a x x
(ρα — xai τὸν προ-
βεβλημένον
οὗτος δὴ ὁ υἱὸς — εἰς
ἔργα αὐτοῦ
εἰ ἔστιν εἰχὼν — καὶ
ζωὴ οὐκ ἦν
> > > , > *
ἀλλ᾽ ov ϑέμις ἐστιν ---
νοηϑήσεται
N τοῦ xvgiov ψυχὴ ---
σαρχώσεως
γ , ^ 2 ,
οὐ δήπου γὰρ — αὑτὴν
a [3 ur er
ὥσπερ ὁ υἱὸς — ἕν
εἶσιν
Mndeis de — πεπερα-
σμένων διαρκεῖ
Ei δὲ ὃ πατὴρ --- ἢ ὑπὸ
τοῦ υἱοῦ
, , >
avayan — ἀεὶ ylve
p. 532
σϑαι
'iieko Bei Rub
|
Ruf. im ganzen pa-
rallel
' Ruf. parallel
Ruf. parallel, einmal
auch Hieron.
| parallel mit Philokal.
und Ruf.
| Lücke bei Ruf., Hie-
|! ron. parallel
Ruf. parallel
| Lücke bei Ruf.
| Ruf. parallel
Lücke bei Ruf.
|Lücke bei Ruf. ver-
| mutet
| Ruf. parallel, hat aber
gekürzt
fehlt zur Hälfte bei
| Ruf.
| Lücke bei Ruf.
Hieron. parallel, Ruf.
läßt aus und ändert
Hieron. parallel, Ruf.
| läßt aus und Ändert,
CXXVIII Origenes
C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν.
Die Bedeutung der griechischen Fragmente und der Reste der
Hieronymus-Übersetzung für den Text von Περὶ ἀρχῶν ist schon oben
B III und V betont worden. Wäre auch nichts weiter von dem griechischen
Text erhalten, als was wir jetzt haben, so könnten wir doch für den
Fall, daß die genaue Hieronymus-Übersetzung vollständig überliefert wäre,
mit deren Hilfe nicht nur feststellen, wo Rufin ungenau übersetzt oder
Lücken gelassen hat, sondern auch eine Wiederherstellung des Originals
durch Retroversion versuchen. So aber müssen wir, abgesehn von
wenigen Stellen, darauf verzichten. Denn die Arbeit Rufins stellt eher
eine Bearbeitung als eine Übersetzung des griechischen Originals dar
und ist im einzelnen so wenig zuverlässig, daß sie stets der Controlle
bedarf. um benutzbar zu werden. Ich versuche dies in den folgenden
Abschnitten nachzuweisen.
I. Mängel der Übersetzung Rufins.
E. J. Kimmel hat in seiner Schrift De Rufino Eusebii interprete,
Gerae 1838, p. 508 gezeigt, wie ungenau Rufin das Werk des Eusebius
übersetzt, und welche Freiheiten er sich erlaubt hat. »Omisit et muta-
vit ea, quae ex sua de dogmatis Christianis cogitandi ratione non satis
recta videbantur« (p.147) Neben Auslassungen finden sich auch Zu-
sátze Rufins aus anderen Quellen (p. 174—151) Rufins griechische
Kenntnisse sind gering (p. 192—201), und im Citieren anderer Autoren
ist Rufin ungenau (p. 217—220)!. Dieselben Fehler und Mängel, nur
in verstárktem Maße, treffen wir in der Übersetzung von Περὶ ἀρχῶν
an. Denn hier liegen noch besondere Gründe für ungenaue Behandlung
und Verfälschung des Originals vor.
1. Anlaß und Zeit ihrer Entstehung.
Die Übersetzung Rufins ist in Rom in einer Zeit entstanden, wo
für und gegen Örigenes gestritten wurde?. Nach vorausgegangenen
Kämpfen wurde im Jahre 400 der Origenismus auf einer Alexandri-
nischen Synode unter Vorsitz des Bischofs Theophilus verdammt?.
Kurz vorher, in der Fastenzeit des Jahres 398, hatte aber Rufin auf
1) Vgl. auch das Urteil von Ed. Schwartz, Pauly-Wissowas RE, Euseb. Sp. 1406.
2) Vgl hierüber die Ausführungen von Grützmacher, Hieronymus III, 1908,
Cap. X.
3) Vgl. Grützmacher, Hieronymus I 69. III 49ft.
me wm
€. Wiederhers&ellumg vam Ig; ἀσιχῶτ' CXXIX
langsamer übersetzt, vgl die zweite Vorrede S. 193,68 Noch vor 398
best seine minare des L Buches der Apologie des Pamphilus
setzungen verfaßte er im apologetisehem Interesse, wei
Periarehon Ἢ 5. 308 193, 12f 108. 16--15 Bufn war eben «m Am
hànger des Origenes und suchte dessen Lehren, soweit: dies damals müg-
heh war. im Abendland zu verteidigen. Er berief sich deshalb aueh
in der Vorrede (S.3, 5f) seiner Übersetzung vom [goi ἀρχῶν auf das
Vorbild des Hieronymus, ohne ihm ber Jam zu memmem. Dieser aber
hielt es damals für klüger, sieh vom Origenes loszusagen und zugleich
Rufin, dem Apologeten des Ürigemes. m malßloser Weise anzugreifen.
Er taí dies vor allem m den drei Büchern seiner mm Jahre At ver-
öffentliehten Streitschrift gegem Kufn? und im seimer Übersetzung von
Περὶ ἀρχῶν, die den Origenes der Retzerei überführen und zugieh
Rufin, den Verteidiger des Origenes, der Wiisehuld verdächtig machen
sollte. »Duplex in opere meo utilitas fuse, δας ας τῆ ον νέος Apol 17
(Migne SL 23, 402), »dum εἰ haeretieus auctor prodiiur ei mom verus
Interpres arguitur.«
2. Die Übersetzungsmethode Rufins
Wenn auch Hieronymus im seiner Polemik gegem Rufim keim dureh-
weg glaubwürdiger Zeuge ıst?, so dürfte doeh folgende Bemerkune
über das Verfahren Rufins zutreffend sem: »Abstulit quae erant, dieems
ab haeretieis depravata, et addıdıt quae nom erant, asserens ab eodem
im loeis alus disputata« (Apol I 7. Migne SL 23. 402) Denm eben-
dasselbe gibt Rufim am mehreren Stellem als seim eigemes Verfahren
an, vgl. sein Nachwort zu der Übersetzung des Römerbrief-Commentars,
z.B. die Worte: »etiam si addere aliqua videor et explere quae desunt,
aut breviare quae longa sunt« (Lom. Vll 460) fermer seime Apwlogie
121 (Migne SL 21, 559): »et ommia, quae a me wel [πὸ Way) impre-
babilia praetermissa fuerant, inseruii«, d. h. Hieromymus im seimer Über-
setzung. »quo seiheet nune evntra sententiam: suam Roman per ipsum
I) Vgl Grützmacher, Hieronymus III 30.
2) Vgl. Grützmacher. Hieronymus II 7S—-S1.
3) Vgl. das scharfe Urteil Paul de Lagardes, Mitteilungen, Göttingen 1884,
S.53f. Man braucht mit dem oben im Text eitiertem Worten mur die folgendem:
»Paueisque testimoniis de Filio Dei et Spiritu Sancto eummutatis, quae seiebas
displieitura Romanis, eetera usque ad finem integrs dimisisti- (Apol IS Migme
SL 23. 403) zu vergleichen, um einem offenbarem Widerspruch festzustellen.
CXXX Origenes
Origenis cognoscant mala et ignorent bona« und besonders seine erste
Vorrede: »Sicubi ergo nos in libris eius aliquid contra id invenimus,
quod ab ipso in ceteris locis pie de trinitate fuerat definitum, velut
adulteratum hoc et alienum aut praetermisimus aut secundum eam re-
gulam protulimus, quam ab ipso frequenter invenimus adfirmatam.
8i qua sane . .. . . obscurius protulit, nos, ut manifestior fieret locus,
ea quae de ipsa re in alus eius libris apertius legeramus adiecimus
explanationi studentes« (S. 5, 11—15). In der zweiten Vorrede wieder-
holt er seinen Grundsatz, Ketzerisches als interpoliert wegzulassen
(8. 194, 2—4), und betont, daß er Ausführungen des Origenes >de
ereaturis rationabilibus: nur dann, wenn sich Origenes wiederholt habe,
"brevitatis gratia- gekürzt habe (S. 194, 4—10). Die hauptsächlichsten
Kürzungen scheinen demnach im Ll, IL und IV. Buche vorzuliegen.
Ferner hat Rufin die Trinitätslehre des Origenes durch Auslassungen
oder Verbesserungen dem orthodoxen Bekenntnis angepalt. Daß hier-
bei der Subordinatianismus des Origenes gründlich beseitigt wurde,
ist selbstverstündlich. Damit aber nicht genug! Wenn der Übersetzer
aus apologetischen Gründen alles wegließ, was er als ketzerisch ansah,
so läßt sich dies verstehen; er hat aber auch da, wo nach seiner
Meinung zu dunkele Ausdrücke vorlagen, aus anderen Schriften Stücke
eingeschaltet; und dazu kommt, dal! er nirgends, mag die Lücke oder
die Interpolation auch noch so grof sein, irgendeine Andeutung über
seine Textveränderungen macht. Daher ist seine Arbeit schon mehr-
fach mit Recht als >ein Werk absoluter Willkür-! bezeichnet worden.
Aber auch an solehen Stellen, wo zu Änderungen gar kein Grund
vorlag, hat Flüchtigkeit oder Unklarheit des Übersetzers den Ge-
dankengang des Originals verändert oder verdorben. Wie ungenau
Rufin verfahren ist, ergibt sich aus folgenden Beispielen. S. 121, 17
wird von Rufin ein Citat des Clemens Rom. übersetzt, dasselbe wird
S. 122, 14f zur Hälfte wiederholt. An den beiden kurz hinter ein-
ander folgenden Stellen bietet der Text Rufins folgende Varianten:
1. est <Ruf?, 2. Wortstellung verschieden, 3. trans Ruf! post Ruf?.
Rufin scheint gar nicht bemerkt zu haben, daß er dasselbe Citat
kurz vorher schon übersetzt hatte. — S. 125, 17 wird χληρονομήσουσιν
(Matth. 5, 4) mit -hereditate percipient- und S. 126, 10 mit >hereditate
possidebunt- wiedergegeben. — S. 213, 6 ist χρηστότητα (Z.21) mit>pa-
tientiam« Z. 11 χρηστότητος (Z.29) mit >bonitatis-, aber S. 214, 9 (26)
mit >benignitatis< übersetzt.
Ein deutliches Beispiel, wie Rufin anstößige Stellen behandelt hat,
1) Vgl. Grützmacher, Hieronymus III 39.
Einleitung. C. Wiederherstellung von Περὲ ἀρχῶν CXXXI
steht auf S. 164f. Hier hatte Origenes, wie das erhaltene griechische
Fragment beweist, von der Begrenztheit der Macht Gottes gesprochen.
Rufin läßt diesen Gedanken nicht einfach aus, sondern ändert ihn um
und spricht lediglich von der Begrenztheit der Schöpfung nach Zahl
und Maß und verwirft die entgegengesetzte Ansicht »gewisser Leute-.
Dabei schiebt er, zum Übergang, aus dem folgenden eine Anspielung
auf Weish. Sal. 11, 20 (21) vor, während dieselbe Stelle im Original
— auf die Creaturen bezogen — erst hinter dem griechischen Frag-
ment gestanden hat. Endlich läßt er die Ausführung S. 164, 6—9 ganz
weg und begnügt sich mit der Übersetzung des Satzes Z. 1f. Vielleicht
ist aber das ausgelassene Stück S. 165, 7f von Rufin mit verwendet
worden, wenn sieh hier Origenes nicht, wie so oft, wiederholt hat. —
Eine Einschaltung Rufins soll nach Hieronymus, Apol. II 11 (Migne SL
23, 434), S. 26, 2ff vorliegen. »In primo libro Περὶ ἀρχῶνε, sagt Hie-
ronymus, »ubi Origenes lingua sacrilega blasphemavit, quod Filius
Patrem non videat, tu etiam causas reddis, quasi ex persona eius, qui
seripsit, et Didymi! interpretaris σχόλιον, in quo ille casso labore
eonatur alienum errorem defendere, quod Origenes quidem bene dixe-
rit, sed nos simplices homines et cicures Enniani nee illius sapientiam
nee tuam, qui interpretatus es, intelligere possumus.« Danach kann
man vermuten, daß S. 26, 2—14 ganz oder teilweise aus dem Commen-
tar des Didymus herrühre. Aber soll man dem Hieronymus Glauben
schenken? Vielleicht handelt es sich nur um eine ganz nebensächliche
Einfügung.
Etwas besser können wir die Methode Rufins am Anfang des III.
und IV. Buches kennen lernen, wo die zwei längeren griechischen
Fragmente der Philokalia eine genauere Controlle ermöglichen. Robinson
hat in der Einleitung seiner Ausgabe p. XXXI—XXXVIII bereits die
Hauptstellen besprochen; ich gebe im folgenden die Resultate einer
systematischen Vergleichung des Philokaliatextes mit der Übersetzung
Rufins.
a) Lücken Rufins.
8.196, 2 iva — τὸ ζητούμενον < Ruf.
8. 202, 16 fehlt der Schluß des Citats Psal. 80, 15 bei Ruf, aber
auch in B. Sollte ein Stück in den übrigen Codd. zu-
gesetzt worden sein? Das ist doch unwahrscheinlich ;
s. oben S. CIII.
1) Vgl. oben die »Zeugnisse« S. XVIII.
CXXXII Origenes
S.
Un EP th UD tp th Uo (P t
Up
gn Up
Up UD UD UD
Un up
206, 15 fehlt das Citat Gal. 5, S (Z. 2); vielleicht ist es vom
Schreiber des Cod. L ausgelassen worden, s. oben $. CIII.
. 216, 10 (30) ὡς — ὑψωθήσεται < Ruf.
. 233, S—10 zweimaliges Citat Róm. 9, 16 < Ruf.
234,8 πάλιν — 12 αὐτεξούσιοι < Ruf.
235,3 ἢ ἀναιρεῖν < Ruf.
241, 10f οὐκ ἔτι — Ἰσραηλῖται < Ruf.
292, 12 τῆς te 157. — καινῆς < Ruf.
294,2 πανταχοῦ τῆς οἰκουμένης < Ruf.
. 297, 11 οὐδὲ δήλων < Ruf (aber Z. 18 [4] übersetzt).
297, 14 ἐπεὶ δὲ — μηρῶν αὐτοῦ < Ruf Z. 29 (ob der Fehler
erst in L?)
208, 7 παρεζήλωσάν us ἐπ᾿ οὐ ϑεῷ und 2.8.12 ἐπ᾽ ovx ἔϑνει
< Ruf.
.2989 ἵνα καταισχύνῃ — ἐξελέξατο ὁ ϑεὸς < Ruf wohl wegen
Homoioteleuton.
- » Dy re
. 300, 2. viov, xci τὸ ovoua αὐτοῦ < Ruf.
4f ἰσχυκότες ἡττᾶσϑαι < Ruf.
9f ἑβδομήκοντα < Ruf.
323, 1f οὐδὲ — ἐμφαίνοντα < Ruf.
395, 6 πολλοὶ --- 9 φϑάσαι Ξε Ruf:
328,2 τίς δὲ --- 4 ἀποβάλοι < Ruf (dafür Z. 17 Aut --- 19 Pauli
zugesetzt). _
330,7 ἐγὼ d& — S xci? < Ruf (wohl in L wegen Homoioteleuton
ausgefallen, s. oben S. CIV).
11 εἰ καὶ — 13 0:00 < Ruf absichtlich, dafür: »et ala quam
plurima«.
. 931, 3—12 < Ruf, der hier stark gekürzt hat.
. 332,9. οὐ γὰρ — 10 9500 < Ruf absichtlich, da οὐδέ (Z. 10) mit
Non (Z. 28) übersetzt ist.
332, 11 ἀλλ᾽ οὐδέ — S. 333, 28 γεγενημένων < Ruf, s. oben 8. CIV.
34,41 Rom. 9,8 = Ruf
. 335, 11 χαὶ Τύρου καὶ Τυρίων < Ruf.
. 390,2 ἢ ἄρξοντος < Ruf.
b) Zusätze Rufins.
. 212, 29 Zusatz Rufins aus Exod. (s. Test.).
. 226, 19 Psal 7, 10. Ruf.
26f virtutis aula + Ruf.
941f Matth. 7, 6 + Ruf.
Einleitung. C. Wiederherstellung von l[sol ἀρχῶν CXXXIL
S. 227, 34f I Kor. 12, 11 + Ruf.
S. 235, 20—22 Róm. 7, 18f(?) + Ruf.
S. 236, 24 in fornieatione + Ruf.
5. 241, 28 convenit regulae pietatis + Ruf (dieser Ausdruck ist wohl
auch anderswo Zusatz Rufins).
5. 242, Sf usquequo — gradum + Ruf.
10f et usque — demergi + Ruf.
8. 297, 22 quem nominant patriareham -+ Ruf.
S. 302, 21 et ex semet — 22f conseriptos + Ruf.
S. 306, 29f adstare praesepibus et + Ruf.
S. 308, 29 pro mediocritate sensus nostri + Ruf.
8. 311, 24 licet per excessum quendam + Ruf.
S. 315, 22f nec multa — patet + Ruf.
5. 323, 17f Sed — pulsemus + Ruf.
S. 325, 21f Sed et — inveniuntur + Ruf (Z. 6f weggelassen).
Ὁ. 326, 31f τὰ ıst — 1aceat + Ruf.
S. 327, 23 Sed et illud — 26 debeat (oder wenigstens Z. 24 in his
— 25 pruinis) + Ruf. Wenn Z.9 eine Lücke im griechi-
schen Text ist, so hat dort höchstens gestanden: ἀλλὰ καὶ
τὸ -μήτε δύο χιτῶνας- ἔχειν >unte ὑποδήματα- πῶς δυ-
varov ἐστι φυλαχϑῆναι;
S. 330, 24 et cum ait --- 26 suo + Ruf.
S. 334, 16f secundum — 18 interpraetatur + Ruf.
c) Rufin übersetzt ungenau.
S. 197, 7 f χηροπλαστεῖν (falsch übersetzt).
Ὁ. 198, 2—5 sehr breit übersetzt.
9—11 ungenau übersetzt.
S. 199, 15—18 breitere Ausführung von πειϑανότητας.
22—31 ungenaue Wiedergabe von Z. 4—11.
33 ff unnötig breiter Ausdruck.
S. 201, 18—20 ungenaue Übersetzung von Z. 1f. Origenes betont
nur, daß z. T. Männer erst im reifen Alter, nach der dem
Jugendalter eigentümlichen Unbeständigkeit, zur ἀκολασία
kommen. ᾿
S. 204, 22 breitere Ausführung, die wie ein Zusatz wirkt.
S. 208, 2f eine Zeile bei Ruf ganz anders übersetzt; ob Ruf die Stelle
verstanden hat?
26—28 unnötig breit.
S. 211, 16—28 (— Z. 5—10) unnötig breite Ausmalung.
OXXXIV Origenes
go On
Qn op
gn on
S. 212, 19—22 breite Ausführung, die nicht im griech. Text steht.
S.
8. 215, 13—16 und 17—23 Zusätze und weitere Ausführungen Rufins
214, 25 ungenau übersetzt, ob falsch verstanden?
mit 2 Bibelstellen. Ob dies aus einer andern Schrift des
Origenes stammt? Auch Z. 26—5. 216, 22 sind ganz un-
genaue Wiedergabe von S. 215, 8—216, 3. Ob Rufin ἐπου-
ρανίους statt &avrovg gelesen hat?
. 217, 24—32 etwas breitere Ausführung von Z. 9—8. 218, 2.
. 222, 83 f unrichtig übersetzt, Z. 13—15 wohl nicht verstanden.
. 223, 13 (30) stimmt das Citat nicht ganz, aber d ist vielleicht hier
nicht richtig.
. 225, 31—33 sind Z. 14—15 ungenau und verkürzt wiedergegeben.
. 226, 11—227, 2 (226, 24—227, 16) scheint Ruf nicht verstanden
und deshalb rhetoriseh erweitert zu haben.
. 227,13 —228, 2f (227, 32—228, 20) ist breit und nicht genau über-
setzt, der Begriff -pietatis regula- (228, 13f) nicht bei Orig.
. 230, 20 ist der Zusammenhang durch >ergo< nicht richtig angegeben.
.231,6 ἀνηνύτως — sine causa Z. 20 (Z. 20—32 unnötige Er-
weiterung).
234, 8—12 in Z. 24 stark verkürzt oder Auslassung.
. 240, 6—11 in Z. 20—31 sehr erweitert.
. 241, 17 Construction von τούτου τοῦ βίου Z.3 ungenau.
. 993, 1f οὐδέπω — διελέχϑημεν ungenau übersetzt Z. 18f.
Aff hat Ruf die Construction wohl nicht verstanden und des-
halb Z. 22 ff ungenau übersetzt.
.297,5 ϑλίβεσϑαι nicht ausgedrückt, auch sonst ungenau.
.301,5 οὐχ ar. — πεποιήκασιν ist Z. 21 f ungenau übersetzt (vgl.
S. 295, 20).
. 302, 28f unnötige Änderung der Construction.
. 303, 5—12 ist von Rufin Z. 18—29 phantasievoll erweitert (Z. 7f
fehlt der Vergleich).
. 304, 21f 1st Z. 5 ungenau übersetzt.
. 310, 21 f ungenau = Z. 5f.
. 811,1 scheint Ruf (Z. 17) tirı mit τενί (τισί) verwechselt zu haben.
27f (11f) unnötige Veränderung der Construction.
. 315, 25 primo (— Z. 7 ἐν τῇ πρώτῃ) ungenau, aber nicht zu eorri-
gieren, da »Tum deinde« Z. 26 folgt.
30f sind Z. 12—14 ungenau und lückenhaft wiedergegeben.
. 816, 17 unnötige Änderung der Satzverbindung Z. 1.
. 918, 11—319, 5 sehr breit und weitschweifig S. 318, 26 — 319, 22
übersetzt.
Einleitung. C. Wiederherstellung von Περὶ ἀρχῶν CXXXV
S. 321, 27—32 unnótige Erweiterung.
S. 327, 12 λαβεῖν] Ruf scheint nach Matth. 5, 29. 18, 9 βαλεῖν gelesen
zu haben, da er »eruatur« (Z. 30) übersetzt.
S. 330, 20 ordnet Ruf die Gebote anders als Z. 4.
8.335, 5 ungenau in Z. 20f wiedergegeben.
28 f sind die Städte- statt der Völkernamen (Z. 13) eingesetzt.
8. 339, 18—340, 15 ist es nicht ganz sicher, ob Erweiterung von
8.339, 1 bei Rufin, oder Verkürzung dieses Stücks in Φ
vorliegt.
Das angeführte Material dürfte wohl hinreichen, um das von Rufin
bei seinen Übersetzungen angewandte Verfahren richtig einzuschätzen.
Wenn wir außerdem bedenken, dal Rufin, obwohl er am Anfang des
III. und IV. Buches am wenigsten Anlaß hatte, Stücke aus dogmatischen
Bedenken auszulassen oder zu verändern, doch hier so viele Lücken,
Zusätze und Änderungen verschuldet hat, so müssen wir leider an-
nehmen, daß im übrigen seine Übersetzung noch weniger dem Original
entspricht, als hier. Für die Übersetzung der beiden ersten Bücher
hat sich Rufin, da Macarius zur Eile drängte, offenbar auch nicht ge-
nügend Zeit genommen.
3. Behandlung der Bibeleitate.
Die Frage, wie Rufin mit den von Origenes citierten Schriftstellen
verfahren ist, erfordert eine besondere und eingehende Untersuchung.
Ich habe sämtliche Citate geprüft und hoffe die Resultate meiner Unter-
suchung an einem andern Ort veröffentlichen zu können. Hier mögen
vorläufig folgende Bemerkungen Platz finden. Im allgemeinen hat
Rufin die Schriftstellen sorgfältiger als das übrige behandelt und ge-
nauer übersetzt. Gelegentlich hat er dem Wortlaut des Originals eine
ihm vertraute Variante vorgezogen und kleinere Änderungen angebracht.
Eine einzige »versio latina< scheint er weder für das AT noch für das
NT consequent benutzt zu haben!. Sonst wären die Differenzen bei
der Wiederholung desselben Citats, wenn man auch die Flüchtigkeit
Rufins berücksichtigt, doch kaum zu erklären. Auf Flüchtigkeit gehen
vermutlich Abweichungen in der Wortstellung, z. B. S. 170, 20 und
31. 32, oder in der Satzform, z. B. 170, 25 (numquid) und S. 171,2
(Ergo), zurück. Ähnlich sind folgende Stellen: S. 258, 10 übersetzt
Rufin δόξης (I Kor. 2, S) naturgemäß mit »gloriae« (Cod. A), dagegen
drei Zeilen weiter mit »maiestatis« (Cod. F). Origenes hat doch sicher-
1) Ebenso urteilt Redepenning in seiner Ausgabe p. 331 Anm. 3.
CXXXVI : Origenes
lich an beiden Stellen δόξης geschrieben (vgl. Orig., Werke 1II 162,
17f 273, 24), Rufin aber hat in seinem Hang zur Ungenauigkeit mit
dem Ausdruck gewechselt. S. 214, 11 und 15 steht ἵνα τί ἐσκλήρυνας
im griechischen Text; Rufin übersetzt es das erste Mal mit »quare
indurasti« (Z. 29), das zweite Mal mit » Ad quid, domine, indurasti« (Z. 33).
S. 206, 3ff 141f und 235, 11ff 24 ff wird Róm. 9, 18—21 citiert. Die
Mitte des Citats ist an beiden Stellen bei Rufin gleich, aber Anfang
und Ende sind verschieden; vgl. S. 239, 24 240, 151f. 5. 245, 22 über-
setzt Rufin Pred. Sal. 10,4 μὴ ἀφῇς mit »ne dimittas« (ne dimiseris
Cod. Am.), S. 250, 30 aber mit »ne relinquas«. Das mag hier genügen.
II. Correetur der Übersetzung Rufins.
Wenn wir auch die von Rufin in seiner Übersetzung angewandte
Methode verwerfen und ihre großen Mängel sehr stark hervorheben
müssen, so dürfen wir doch andererseits nicht verkennen, daß wir zur
Controlle und Correctur der Fehler und Mängel Rufins ein reiches
Material zur Verfügung haben. Hierauf ist schon oben gelegentlich
hingewiesen worden. Dieses Material wird uns teils durch die Gegner
des Origenes und Rufin, teils durch Origenes selbst und seine Anhänger
in Parallelstellen dargeboten.
1. Die Polemik der Gegner.
Der Kampf des Hieronymus gegen Rufin wurde mit einer solchen
Schärfe und Gehässigkeit geführt, daß man mit Sicherheit annehmen
kann, Hieronymus habe alles den Rufin belastende Material in seinen
Briefen und Streitschriften zusammengetragen. In den an Avitus ge-
sandten Excerpten aus Περὶ ἀρχῶν fehlt sicherlich nichts Wichtiges.
Wir hätten davon für die Textherstellung noch mehr Gewinn, wenn
Hieronymus immer wörtlich eitiert hätte; aber auch so können wir zu-
frieden sein. Theophilus von Alexandria hat nur einzelne Lehren des
Origenes in seinen Rundschreiben hervorgehoben. Viel mehr wird aber
unsere Kenntnis des Originals durch die fast durchweg wörtlich citierten
Fragmente Justinians und der späteren Gegner des Origenes bereichert,
die den großen Theologen citieren mußten, wenn sie seine Ketzereien
bekämpfen wollten. Endlich ist am Anfang des lll. und IV. Buches
je ein großes und zusammenhängendes Stück vom Original dureh die
Philokalia gerettet worden. Fassen wir dies alles zusammen, so ist das
Ergebnis doch nicht allzu dürftig. Auch erscheint es sehr wohl mög-
lich, daß eine systematische Durcharbeitung der späteren Kirchen-
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXXXVII
schriftsteller und der Catenen-HSS noch manches Fragment oder manche
Parallele zu den hier gedruckten hinzufügen wird.
2. Die Parallelen bei Origenes und anderen.
Zur Correctur der Rufin'schen Übersetzung dienen auch Parallel-
stellen, besonders bei Origenes. Dieser wiederholt sich bekanntlich in
seinen Schriften vielfach, und so kann zum Verstündnis oder zur Ver-
besserung der einen Stelle manche andere herangezogen werden. Aus
diesem Grunde habe ich Parallelstellen in den Testimonien möglichst
reichlich gegeben. Allerdings müssen wir bedenken, dal: nur griechische
Parallelstellen wirklichen Wert haben. Denn alle lateinischen Über-
setzungen hufins — in geringerem Maße die des Hieronymus — müssen,
wie oben im Abschnitt CI 2 dargelegt worden ist, mit großer Vorsicht
benutzt werden. Außer den Citaten können Parallelen bei späteren
Schriftstellern besonders für Lücken, die in Rufins Übersetzung vor-
liegen, gute Verwendung finden. Origenes hat auf alle späteren grie-
chischen Theologen, mochten sie seine Anhänger oder Gegner sein, so
stark eingewirkt, daß in ihren Schriften überall Spuren dieser Ein-
wirkung vorlegen. Oft wird der Name des Origenes nicht genannt,
aber seine Lehren werden benutzt oder bekämpft. Die Aufgabe, den
Ursprung solcher späteren Ansichten festzustellen und, wenn es ge-
schehen kann, auf Origenes zurückzuführen, ist nicht leicht. Vieles
bleibt hier Vermutung, nur einiges wird zur Wahrscheinlichkeit. Ich
habe es aber für richtig gehalten, Lücken bei Rufin, vor allem die große
in IS und IIS, nicht leer zu lassen, sondern mit einem möglichen oder
auch wahrscheinlichen Inhalt zu versehen und dadurch die lückenhafte
Übersetzung Rufins wenigstens einigermaßen zu ergänzen. Für die
einzelnen Stellen ist oben BV 3 zu ὌΡΕΙ
D. Inhalt und Gliederung der Schrift.
I. Inhalt der Schrift.
An den Anfang seines Werkes hat Origenes einen kurzen Abrifi der
damals geltenden Glaubenslehre gestellt. Sie wird von Origenes III 1, 1
(S. 195, 4) als τὸ χήρυγμα τὸ ἐκκλησιαστικόν und in einem bei Anti-
pater yon Bostra erhaltenen griechischen Fragment Praef. 10 (S. 16, 1) als
τὸ κήρυγμα bezeichnet, was Rufin mit 3ucdltelio eld praedieatio« (S. 16,
Origenes V. K
CXXXVIH Origenes
4, vgl. S. 195, 14) übersetzt. Da das genannte Fragment und auch ein
zweites (S. 14, 14) mit Rufins Übersetzung übereinstimmen, so darf man
annehmen, daß Rufin die Einleitung im allgemeinen nicht verändert
hat. Einschaltungen und Erweiterungen kann er aber, z. B. S. 8, 25
vorgenommen haben. Diese Glaubenslehre führt Origenes auf die Apostel
zurück (S. 9, 1f) und betont, daß diese zwar allen Gläubigen gewisse
notwendige Hauptlehren überhefert, aber deren Begründung nur den
Geistbegabten vorbehalten hätten (S. 9, 3ff). Hiermit will Origenes
offenbar die Berechtigung seines dogmatischen Werkes erweisen. Dann
werden die einzelnen Teile dieses χήρυγμα aufgezählt: ein Gott, der
alles geschaffen, die Propheten und Jesus Christus gesandt hat, der
Gott des alten und neuen Bundes; Jesus Christus, vor der Schópfung
aus dem Vater geboren, mitwirkend bei der Schópfung, Mensch geworden,
von einer Jungfrau aus dem heil Geist geboren, wahrhaftig gestorben
und auferstanden und erhóht; der heilige Geist, über dessen Ursprung
und Wesen noch nachzuforschen ist, der aber sowohl Propheten als
Apostel erleuchtet hat. Dann folgt die Lehre von der Unsterblichkeit
und Bestrafung der Seele, ihrer freien Willensbestimmung und ihrem
Kampf mit den feindlichen Müchten. Über den Ursprung der Seele
hat dagegen das χήρυγμα nichts festgestellt, ebenso auch nichts über
Wesen und Ursprung des Teufels und seiner Diener. Ferner lehrt das
κήρυγμα zeitlichen Anfang und zeitliches Ende dieser Welt, sagt aber
nicht, was vorher gewesen sei oder später sein werde. Ferner lehrt es
Inspiration und tieferen Sinn der heiligen Schrift. Weiter enthält das
κήρυγμα die Lehre von den Engeln und guten Mächten, sagt aber über
ihren Ursprung, ihren Aufenthaltsort und ihr Wesen ebensowenig
etwas aus, wie über die Belebtheit der Gestirne. Diese Lehren muß
man, so schließt die Vorrede, zugrunde legen, wenn man mit Hilfe von
Schriftbeweisen ein ganzes (dogmatisches) Werk schaffen will.
Was bezweckt nun Origenes mit seiner Einleitung? Offenbar will er
bekräftigen, dal er die in der Kirche giltigen Glaubenssätze ebenfalls
bekennt und unverändert festhält. Da er aber zugleich auch hervor-
hebt, welche Punkte in dem χήρυγμα noch nicht festgelegt waren,
sondern der Untersuchung durch geistbegabte Gelehrte harrten, ver-
steht er es sehr geschickt, sich für seine philosophisch-theologischen
Speeulationen über das Wesen des heiligen Geistes, den Ursprung der
Seelen und der Engel und des Teufels, die Welterneuerung, die Belebt-
heit der Gestirne, neben der Erörterung der eigentlichen Grundlehren
(zgyei) Raum und Berechtigung zu schaffen. Tatsächlich folgt also
Origenes in seinem Werke den einzelnen Teilen des κήρυγμα, verweilt
aber bei dem Unsichern und Problematischen viel länger als bei jenen
— € qe t nn.
B
Lehren!, sodaß die Disposition des Ganzen gelegentlich etwas verwischt
erscheint. Im I. Buche wird die Lehre von der Gottheit (Vater, Sohn,
Geist) und den göttlichen Vernunftwesen, ihrem Ursprung und Sein,
ihrer Freiheit, ihrem Fall, ihrer Wiederbringung vorgetragen. Da zu
den Vernunftwesen auch Engel und Gestirne gehören, so mußte über
| deren Ursprung und Wesen, ferner über den Unterschied von Geist
| und Materie ausführlich gesprochen werden. Das II. Buch handelt
- von der Welt (ihrem Wesen, Anfang und Ende und der Entstehung
neuer Welten) und der Menschheit, die, gebunden an die irdischen
Körper, sündigt und von der Gottheit abfällt und der Erlösung durch
- den menschgewordenen, sündlosen Logos sowie der Erleuchtung und
- Heiligung durch den heiligen Geist bedarf. Hierbei wird die Identität
des gerechten und gütigen Gottes hervorgehoben und das Verhältnis
der Seele (ψυχή) zum Geiste (νοῦς), der Abfall der Geister (Seelen) und
der Begriff φυχή ausführlich erörtert. Den Schluß bildet die Be-
sprechung der letzten Dinge (Weltende, Gericht, Höllenstrafen, Auf-
erstehung, seliges Leben). Im III. Buche wird von der Beziehung der
Menschheit zur Gottheit, von Sünde und Erlösung, Willensfreiheit und
Gottes Gerechtigkeit, dem Kampf mit den bösen Mächten und den
Leidenschaften, dem sittlichen Weltzweck und der Erziehung der Geister,
der Wiederbringung des Alls und der Vollendung in der Gottheit ge-
sprochen. Das IV. Buch bringt, außer einer Recapitulation der Haupt-
lehren mit einzelnen Nachträgen am Schluß, die Lehre von der Inspiration
der heiligen Schrift, dem dreifachen Sehriftsinn und der Notwendigkeit,
die Schrift geistig auszulegen, um ein höheres Verständnis der gött-
lichen Geheimnisse zu gewinnen. Abgesehn von der Zusammenfassung
des in B. I—IlI Gesagten am Schluß des IV. Buches, trifft man auch
in B. I—III mehrfach Wiederholungen an. Dies erklärt sich, wie
Harnack (Dogmengeschichte * 1 663 Anm.) richtig bemerkt, daraus, daß
»Origenes bestrebt gewesen ist, in jedem der drei ersten Teile ein Ganzes
zu lieferne. Die Überschriften dieser vier in sich abgeschlossenen Bücher
würden kurz gefaßt so lauten: Gott, Welt, Freiheit, Offenbarung.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXXXIX
} II. Buch- und Capiteleinteilung.
z Die Einteilung von Περὶ ἀρχῶν in 4 Bücher wird durch Iustinian
in seinen Excerpten, durch Photius, der in seiner Bibliothek (Cod. 5)
eine Aufzählung der Capitelüberschriften gibt, durch die Philokalia, wo
Buch Ill und IV eitiert werden, und durch die zweite Vorrede Rufins
᾿ς (S. 193, 6. 9) ausreichend bezeugt. Hierzu tritt das Zeugnis der latei-
1) Vgl. die interessante Aufzählung der zu behandelnden einzelnen Probleme
B. IV2, 7. 8 (319,5).
K*
CXL Origenes
nischen HSS, welche die Übersetzung Rufins enthalten, oder vielmehr
das des gemeinsamen Stammvaters, des Codex Lucullanus. Photius gibt
wohl die Überschriften nach seiner HS ziemlich genau und vollstündig
an; nur liegt bei ihm ein offenbarer Fehler vor, der entweder ihm
selbst oder einem Abschreiber zur Last fällt: das Capitel Περὶ τέλους
steht bei ihm unrichtig als erstes des IV. Buches, anstatt als letztes des
Ill. Buches. Den Fehler berichtigt, abgesehn von Rufin, auch Hiero-
nymus in dem Brief an Avitus 10 (Migne SL 22, 1069), da er ein Citat
aus diesem Capitel ausdrücklich als dem Schluß des III. Buches ange-
hórig bezeichnet.
1. Photius, die Philokalia und der Codex Lucullanus.
Es fragt sich nun, ob die von Photius überlieferten Capitelüber-
schriften als ursprünglich, oder als erst später in den HSS hinzuge-
fügt angesehn werden müssen. In der Philokalia hat das aus dem An-
fang des III. Buches entnommene 21. Capitel folgende Überschrift: Περὶ
αὐτεξουσίου, καὶ τῶν δοχούντων τοῦτο ἀναιρεῖν ῥητῶν γραφιχῶν
λύσις καὶ ἑρμηνεία. Die beiden ersten Worte stehen als Überschrift
des 1. Capitels des III. Buches auch bei Photius, und die Überschrift des
Cod. L: »De arbitrii libertate« stimmt genau dazu. Gelegentlich sind
ja die Überschriften der Philokalia etwas wortreich und enthalten mehr,
als in der Vorlage stand. Beim 1. Capitel der Philokalia, das den 3
ersten Capiteln des IV. Buches von Περὶ ἀρχῶν entspricht, ist dies aber
wohl nicht der Fall. Die Philokalia bietet die Überschrift: Περὶ τοῦ
ϑεοπνεύστου τῆς ϑείας γραφῆς, καὶ πῶς ταύτην ἀναγνωστέον καὶ
vonvéov: τίς τε ὁ τῆς ἐν αὐτῇ ἀσαφείας λύγος καὶ τοῦ xat& τὸ ῥητὸν
ἔν τισιν ἀδυνάτου ἢ ἀλόγου. Dieser Wortlaut ist weiter nichts als
eine Zusammenfassung der Überschriften der drei ersten Capitel des
IV. Buches und stimmt im allgemeinen mit Photius überein. Nur ist
dieser kürzer (Ὅτε ϑεῖαι αἱ γραφαί. Ὅπως δεῖ ἀναγινώσκειν καὶ νοεῖν
τὰς γραφάς) und lült — der Grund ist nicht ersichtlich — die Über-
schrift des 3. (und auch des 4.) Capitels des IV. Buches überhaupt weg.
Von den 3 lateinischen Überschriften stimmt die erste mehr mit der
Philokalia, als mit Photius; daher habe ich im Text den Wortlaut der
Philokalia vorgezogen. Die zweite und dritte lateinische Überschrift
(s. unten den Wortlaut) weichen von der griechischen Fassung der Phi-
lokalia (und des Photius) stark ab und scheinen absichtlich geändert
zu sein. Jedenfalls beweist aber die allgemeine Übereinstimmung der
Philokalia und des Photius, daß die griechischen Überschriften alt sind.
Sie gehen vermutlich auf die in Caesarea durch Pamphilus und Eusebius
veranstaltete Ausgabe der Schriften des Origenes zurück.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLI
In den aus dem Codex L abzuleitenden lateinischen HSS tritt deut-
lich das Bestreben hervor, die wenigen ursprünglichen Capitelüber-
schriften des griechischen Originals, um einen bessern Überblick herzu-
stellen, teils durch fortgesetzte Gliederung zu vermehren, teils durch
Hinzufügen zu ergänzen und zu erweitern. Daß der Schreiber des Codex
L bereits in seiner Vorlage Capitelüberschriften vorgefunden haben muß,
ist oben S. LXV dargelegt worden. Daraus folgt, daß die Capitulatio
des Codex L sehr wahrscheinlich auf Rufin selbst zurückgeht. Viel-
leicht ist sie aber bei ihm noch kürzer und der griechischen ähnlicher
gewesen und später erweitert worden. Den Höhepunkt in dieser Sucht,
immer neue Rubra anzubringen und die Zahl der einzelnen Capitel
immer zu vergrólern, hat der Schreiber (oder vielmehr Bearbeiter) des
Codex 8, über den oben S. L das Nötige gesagt ist, erreicht. Um
das Verhältnis der Capitelüberschriften zu einander deutlich zu machen,
habe ich im folgenden die griechischen für B. 1—11I nach Photius, für
B. IV nach der Philokalia, mit Hinzufügung der Parallelen des Photius,
und die lateinischen nach Codex L nebeneinander abdrucken lassen.
Buch I.
Προοίμιον. Praefatio S. 7—16.
«'. Περὶ πατρός. Caput I. De deo. S. 16—27.
β΄. Περὶ χριστοῦ. » I. De Christo. S. 27—48.
γ΄. Περὶ ἁγίου πνεύματος. „ lll De spiritu sancto. S. 48
—63.
[ », V. Deimminutione vel lapsu.
8. 63—65.]
[ „ IV&. De ereaturis vel condi-
tionibus. S. 65—68.]
» A V. De rationabilibus naturis.
S. 685—069.
[ , Va De contrarüs virtutibus.
S. 70—78.]
» VI. De fine vel consumma-
tione. S. 75— $9.
» VII. De incorporeis et corpo-
ribus. S. $5—94.
„ VIII. De angelis. S. 94—98.
[ „VII. De his, qui naturas esse
spiritales diversas adfir-
|
δ΄. Περὶ λογικῶν φύσεων. |
mant. S. 98—105.]
CXLII
=
. Περὶ τῆς τοῦ σωτῆρος Evan-
G ^ > x - -
. Ὅτι τὸ αὐτὸ πνεῦμα ἐν Moosi
. Περὶ φυχῆς.
Origenes
Buch 1].
Caput l.
; larem ER | Phil
. Περὶ xoouov xai τῶν Ev αὐτῷ
χτισμάτων 11.
E ΠΝ
. Ὅτι εἷς ϑεὸς “νόμου καὶ σρο- |
φητῶν, καὶ ὅτι ὁ αὐτὸς πα-
λαιᾶς καὶ καινῆς διαϑήκης |
ϑεός. | » V.
ϑρωπήσεοως.
xci τοῖς ἄλλοις προφήταις καὶ
ἁγίοις ἀποστόλοις.
^ , b A
. Περὶ ἀναστάσεως καὶ κολάσεο»ς.
” X
. Περὶ ἐπαγγελιῶν. mx
Buch I.
. Περὶ αὐτεξουσίου. Caput 1.
[ S ROHI
|
. Πῶς ὁ διάβολος καὶ αἱ avrı- [ , A.
κείμεναι δυνάμεις χατὰ τὰς E
S , - >
γραφὰς στρατεύονται τῷ ἂν-
ϑρωπίνῳ γένει.
| »
|
|
|
De mundo. S. 106—111.
De perpetuitate corpo-
reae naturae. 8.111— 113.
De initio mundi et causis
eius. S. 113—120.
. Quia unus est deus legis
et prophetarum et do-
mini nostri lesu Christi
pater. S. 126—132.
. De iusto et bono. 5. 132
—139.
. De inearnatione Christi.
5. 199—147.
. De spiritu sancto. S. 147
— 192:
. De anima. S. 152—163.
.De mundo et motibus
rationabilium creatura-
rum vel bonarum vel
malarum et de causis
eorum. S. 163—172.
. De resurrectione et 1udi-
cio. S. 172—183.
. De repromissionibus. 5.
183—192.
De arbitri — libertate.
S. 195—244.
De contrarüs potestati-
bus. S. 244—256.
De tripliei sapientia. 5.
256—263.]
. Utrum verum sit quod
quidam dieunt, quasi bi-
nas animas esse per sin-
gulos. S. 263—2'10.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLIIT
γ΄. Ὅτι γενητὸς. ὁ κόσμος καὶ φϑαρ- Caput V. Quod mundus ex tempore
τὸς ἀπὸ χρόνου ἀρξάμενος. coeperit. S. 211---219.
δ΄. Περὶ τέλους. », Vl De consummatione mun-
di. S. 279—201.
Bueh IV.
α΄. Περὶ τοῦ ϑεοπνεύστου τῆς Caput 1. Quod seripturae divinitus
ϑείας γραφῆς (ὅτε ϑεῖαι αἱ inspiratae sunt. S. 292—
γραφαί Phot.). 305.
β΄. Πῶς ἀναγνωστέον καὶ vonteov , 1L. Quod multi spiritaliter
τὴν ϑείαν γραφήν (ὕπως δεῖ non intellegentes scrıp-
ἀναγινώσκειν καὶ νοεῖν τὰς turas et male intelle-
γραφάς Phot.). gendo in haereses decli-
narint. S. 305—322.
Y Tíc 0 τῆς ἐν τῇ ϑείᾳ γραφῇ „ ΠῚ. Exempla seripturarum
ἀσαφείας λόγος χαὶ τοῦ κατὰ de ratione intellegendae
τὸ ῥητὸν ἔν τισιν ἀδυνάτου ἢ Scripburae. 5. 323—347.
ἀλόγου (< Phot.)
(6΄. ᾿ἀνακεφαλαίωσις περὶ πατρὸς », ΙΝ. Anaeefaleosis de patre
καὶ υἱοῦ καὶ ἁγίου πνεύματος.) et filio et spiritu sancto
ceterisque, quae superius
dieta sunt. S. 348—364.
3. Die lateinischen Handschriften BC.
Ich habe oben S. L die Vermutung ausgesprochen, dal der Stammvater
der Codices BC (= β) in dem Kloster Monte Cassino entstanden sei. Nur
an einer so bedeutenden Bildungsstätte, wie dieses Kloster in jenen
Jahrhunderten des Mittelalters war, konnte die gelehrte Textrecension
entstehen, die wir aus der Vergleiehung von Cod. B und C zu er-
schließen imstande sind. Wie eingehend und sorgfältig die 4 Bücher
Periarehon damals in Monte Cassino, wie ich vermute, studiert worden
sind, beweist besonders die ausführliche Capitulatio in B und C, die
teils den einzelnen Büchern vorausgeschickt ist, teils über jedem Ab-
schnitt als Rubrum wiederholt wird. Ich gebe im folgenden einen
Abdruck desjenigen Textes, der durch Vergleichung der Capitelverzeich-
nisse (— Cap.) vor den einzelnen Büchern und der Rubra im Text der HSS
BC für den Codex ß erschlossen werden kann. Hierbei ist zu bedenken,
daß B alle 4 Bücher vollständig enthält, C aber schon III 5, 5 (S. 276, 11)
endigt. Diese Capitelübersicht scheint mir als ausführliche lInhalts-
angabe interessant und nützlich zu sein. Offenbare Schreibfehler der
CXLIV Origenes
HSS sind nicht berücksichtigt. Am Rande sind die Capitel von Cod. L
angemerkt,
Cod. L
(Praef.)
HAEC CONTINET ORIGENIS PERIARCHON
13
|
L
|
| I.
V:
ME
(I)
VII.
(I) VII.
IX.
XI.
XII.
XII.
(I) XIV.
XV.
XVI.
(IV) XVII.
(IVa) XVIII.
XIX.
LIBER PRIMUS.
Quod omnis veritas nonnisi a zpo et ab his qui a 290 sunt inspirati
discenda sit.
Quoniam ipsi qui 7po credunt diverse de dogmatibus sentiunt, quae
sint quae secundum auctoritatem seribturarum ex definito tenenda
sint, eb quae sint quae ratione sola et coniecturis, quia seribtura-
rum auctoritate carent, prudenter opinanda sint.
De appellatione asomati, id est incorporei.
De do quod neque ipse corpus sit neque in corpore positus.
Quomodo rationabilis creatura participium sci Sps capere dicatur.
Quod substantia di, quae tota mens est, nec corporea nec ex di-
versis composita possit intellegi.
Quod penitus natura di visibilis non sit.
De zpo quod diversis appellationibus nunc unum esse cum patre
secundum divinitatis naturam docetur, nunc etiam cum hominibus
secundum dispensationem carnis assumptae.
Quod sicut semper pater, ita semper et filius, et quomodo intellegi
debeat »dns creavit me initium [B 4. Text, in initium C in initio B
Cap.) viarum suarum« (Prov. 8,22).
. Quod non corporali progenie pater filium genuit, sed ut cor verbum,
ut voluntatem mens, ut sapientiam sensus, ut splendorem lux.
Quod homousius sit filius patri, id est unius cum eo substantiae,
et quod virtus aeterna de aeterna virtute sit, et quomodo omni-
potens sit ds ac de omnipotente omnipotens natus sit filius.
De omnipotentia xpı filii di, quod eadem sit quae patris eademque
substantia et inoperatio.
De bonitate filii di, et quomodo intellegi debeat quod scriptum est
»nemo bonus nisi unus ds pater« (Mark. 10, 18).
De spu sco quod neque creatura esse usquam in scribturis scis
legatur, neque in aliquo a virtute et potestate patris ac filii differat.
De seraphin.
Quod sps ses tantummodo scis detur, et quod patris et filii et sps
Sci inoperationes vel efficientiae nunc [non C] separentur in scrib-
turis propter personarum vel proprietatum distinctionem, nunc ad
unu revocentur et indiserete habeantur propter substantiae uni-
tatem, et cum varia trinitatis dispensatio referatur, ad unum tamen
dm omnium summa revocetur.
De imminutione [immutatione B Cap.] vel labsu rationabilium.
De creaturis vel conditionibus et virtutibus di, per quas creat et
benefacit his quos creavit.
Quod cum semper ds benefieus fuerit, semper habuerit creaturas
quibus benefaceret.
Cod.L(V) ΧΧ.
(Va)
XXII.
(VI)
XXIV.
(VII)
(VIII) XXVIII.
(VIIa) XXIX.
XXX.
(1) T:
(1I)
(III)
XXI.
XXIII.
XXV.
XXVI.
XXVII.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLV
De rationabilibus [rationalibus C Cap.] naturis et ordinibus earum
nominibusque vel officiis.
De contrariis potestatibus, quod etiam istae a do bonae creatae
sunt et in natura quidem habeant, ut et boni capaces sint, sed in
voluntate non habeant, et quod ordines et gradus quosdam habeant
in malitia secundum quod ex [B ὁ. Text u. C et B Cap.] ipsis eorum
vocabulis indicatur.
Quid [Quod C] hiezecihel [iezechiel C] de quadam maligna virtute
et ex pristina bonitate dilabsa sub vocabulo principis tyri, quid
(quod CCap.| etiam de alia simili esaias propheta commemorat.
De fine vel consummatione nec non et de principio rerum sed et
diversitate ordinum ac restitutione in unum.
Quae sint rationabili naturae emendationum species, et quae uti-
litas correptionis et poenae tam in temporalibus quam etiam in
aeternis, et quod finis mundi per immutationem habitus eius fiat,
non per interitu substantiae corporalis.
De incorporeis et corporibus.
De sole et luna ac stellis.
Quomodo secundu sermone apostoli pauli >creatura vanitati sub-
iecta est. (köm. 8, 20).
De angelis.
De his, qui diversas naturas esse spiritales [spuales CCap.] affirmant,
et quod omnis rationabilis creatura boni malique sit capax atque
ex altero venire possit in alterum.
Quod per arbitrii libertatem tripertito modo ex rationabili creatura
caelestes ac terrestres atque inferni, qui sunt contrariarum pote-
statum ordines, facti sint [sunt D ὁ. Text C Cap.).
INCIPIUNT CANONES LIBRI SECUNDI.
De rationibus causisque mundi et his, quae ante ipsum vel post
ipsum opinanda sint [sunt C Cap.).
. De qualitate naturae corporeae vel materiae.
. De perpetuitate corporeae naturae.
. De initio mundi et causis eius.
. Quod semper animae usurae sint corporibus suis, cum ea incorrupta
et immortalia ex resurrectione receperint [susceperint C Cap.].
. Quae asserant hi, qui putant animas quandoque corporibus carituras.
. Quid responderi debeat his, qui naturam corporea negant esse mansurä.
. Quod multa sint saecula et diversa [indiversa C ἡ. Text], ex quibus
alia iam fuisse, alia futura dieantur [dicuntur C Cap.].
. Quae ratio sit mundi vel vocabuli eius vel numeri, quaeve vel ubi
beatitudinis summa.
. Quia unus est ds legis et prophetarum et dni ihu χρὲ pater.
. De eo, quod scribtum est »dm nemo vidit umquam« (Joh. 1, 18).
. De iusto et bono do |do < ΟἹ.
XIII.
De incarnatione 7p et quod verbum di non nudam humanae na-
turae carnem, sed anima mediante susceperit.
CXLVI
Cod.L XIV.
(VIDA CV
XV
(VII) XVII
XVII.
XIX.
(Dx) ἀκ
XXI.
XXII.
(X) XXI.
XXIV.
EXOXSE
XXVI.
(XD XXVII.
XX VIII.
XXIX.
XXX.
XXXI.
Origenes
Quod anima ihu non fortuito nec pro aliqua acceptione personae,
sed virtutum suarum et puritatis merito, ut vas verbi di esset,
electa est.
De spu sco.
Quae sit paracleti significantia [significatio C Cap.) in spu sco,
quae vero in filio di.
De animarum ratione et statu et diversitate et ipsius nominis si-
gnificantia.
Quae sit significantia animae, quaeve sps vel mentis.
Quomodo intellegenda sit anima salvatoris, quomodo etiam, ubi
ipsius di anima in scribturis nominatur.
De mundo et motibus rationabilium creaturarum vel bonaru vel
malarum et de causis eorum.
Cum diversa sit in hoc mundo nascendi sors et vitae condicio,
quomodo et his, qui dicunt haee pro diversis naturis animarum
bonis malisque accidere, respondendum sit et providentia di in-
culpabilis assignetur, dum pro suis unam quamque animam vel
mentem meritis dispensat ac motibus.
Quod rationabilium creaturarum prima conditio diversitatem habere
non potuit, quia creantis iustitia ereaturis suis primos ortus dis-
pares dare non poterat; restare ut ex propriis animorum motibus
in singulis quibusque nata videatur esse diversitas.
De resurrectione et |+ de C] iudicio.
Quomodo ex corpore corruptibili ineorruptibile resurgat et ex ani-
mali spiritale, et ita >gloriam incorruptionis< adquirat, ut veritatem
propriae substantiae non amittat.
Quibus quantisque modis >ignis< intellegi debeat, qui peecatoribus
praeparatus est, quid intellegi debeant >tenebrae exterioress quid
etiam sit »dividi et partem eius cum infidelibus ponis qui [qd €]
carcer vel cetera suppliciorum genera.
Quod a do quae fiunt sic bona sunt omnia, ut etiam poena quae
infertur ab eo ad emendationem inferatur, non ad interitum.
De repromissionibus.
Quo sensu >manducandi et bibendi in futuro saeculo<, quo etiam >re-
gnandi vel potestatem habendi super alios< aceipi debeat repromissio.
Quod cupiditas scientiae arcanorum di naturaliter mentibus insita
sit, et per hane omne quidquid in praesenti saeculo videtur oceul-
tum in futuro mens et assequi gestiat et exuta pondere corruptionis
facilius possit adipisci.
Quod nihil sine summa ratione sit quod a do factum est sive cae-
lestium sive terrestrium; quam ratione etiamsi in praesenti saeculo
hominibus adsequi inpossibile est, possibile tamen sit in futuro,
cum anima vel meritis vel eruditione profecerit; convenire namque
bonitati di ut eorum intellegentiam non subtrahat animae, quorum
intuitum praestitit et [— ΟἹ aspectum.
Quod gradibus quibusdam per diversas locorum qualitates et
glorias conscendatur ad regna caelorum, et simul cum locorü pro-
feetibus etiam ratio eorum proficientibus ae scientia clarescat.
Cod.L XXXII.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLVII
Quod cum mens ad summam perfectionis ascenderit, cibus ei sit
di sapientia et potus rerum scientia [et p. r. sc. — C], et his ali-
mentis aut incrementum capiat, si adhuc indiget incrementis, aut
stabilitatem teneat, si in id loci ventum est, ubi addi iam nihil possit.
HAEC CONTINET PERIARCHON LIBER TERTIUS
(I)
VII.
IX.
(IV)
(V)
(VE XIV.
XV.
XVI.
MIT
X.
XI.
i XII.
XIII.
. De arbitrii libertate cum absolutionibus quaestionum, quae ad-
versum hoc de scribturis obtendi [so C, ostendi B] solent.
. De contrariis potestatibus, quaeve sint istae et quomodo humano
generi adversentur.
. Quod non omne quod delinquunt homines diabolo adscribendum est,
sed quaedam, immo quam plurima ex humanis vitiis exordium
sumant, etiamsi finem diabolo cooperante percipiant [precipiant C
4. Text perficiant D Cap.)
. De diversitatibus temptationum vel agonum.
. Quantis vel qualibus modis sive ad bonu sive ad malum cogitatio
humana moveatur.
. Quod temptationes hominibus non sine do veniant, et mensuras et
tempus et modum certaminis et quis homo adversum quem ex
principibus vel potestatibus vel rectoribus mundi certare debeat,
ipse statuat.
Quae sit diversitas inter >sapientiä di« et »sapientiam mundi huius-
et -sapientiam principum mundi huius<, vel quomodo quis deci-
piatur per hane sapientiam, quae est >prineipum huius mundi-.
Quomodo vel pseudoprophetae inspirentur, ut hereses doceant, vel
prophetae, ut verbum di annuntient.
Quia legimus nonnullos ante nativitatem adhuc in utero matris
spu sco repletos, alios vero spiritu maligno, ut saepe compertum
est, quae huius causae habenda sit opinio magis quam ratio.
Quae sint diversorum de anima opiniones, et utrum verum sit quod
quidam dicunt quasi binas animas esse per singulos (et utrum
— singulos — C].
Quod mundus ex tempore coeperit et finem speret.
Quod etiam ante hune visibilem mundum fuerint creaturae ratio-
nabiles, quas et tune dispensabat ds et nunc dispensat et in futu-
rum dispensabit, nec umquam ab earum dispensatione cessetur.
Quae sit causa, ut verbum di in carne veniret, et quomodo sub-
iectis omnibus >ipse patri subiciendus= dicatur [dicitur DC 7. Text].
De consummatione mundi, et quid sit summum bonum vel quae
perfectio omnium.
Qualiter intellegi debeat spiritale [spirituale C] corpus, quod ex
resurrectione futurum promittit apostolus, et quia ex hoc ipso cor-
pore, in quo nune sumus, in melius mutato [inmutato C] erit illud,
quod »gloriosum-* et »spiritale« nominatur.
Quod ad omnem permutationem, quam voluerit ds, sequax sit
natura corporea et ideo in summa omnium perfectione summae
claritatis capax futura sit.
CXL VIII . . Origenes
INCIPIUNT CANONES LIBRI QUARTI.
Cod.L (lI) I. Quod divinitus inspiratae sunt scribturae.
(II) II. Quod multi spiritaliter non intellegentes scribturas et male intelle-
gendo in hereses declinarint.
(III) III. Quo ordine vel quo sensu intellegi debeant scribturae divinae.
IV. Exempla scribturarum de ratione intellegendae scripturae.
V. Quod lieet allegoriae recipiendae sint in scripturis divinis, tamen
etiam historiae rationem constare in quam plurimis confitendum,
nec turbari posse spiritalem sensum, ubi littera consequentiam
suam servat.
VI. De hierusalem caelesti aliisque »civitatibus«, quarum »potestatem
fidelis quisque servus et bonus dispensator ac prudens in futuro
saeculo< dieitur >accepturus«.
VII. Quod quae seribtura de gentibus et nationibus dicit, haec spirita-
liter aptius ad diversitates referuntur [referantur B ὁ. Text] ani-
marum, quae vietae a peccato >captivae< dicantur effectae.
VIII. Certum esse scripturas de divinis [scr. divinitus B 7. Text] loqui et
supra quam humanus capere soleat auditus, et ideo neque intel-
lectum esse in propatulo nec humanas usque quaque assertiones
in divinis [indiunis D Cap., divinis B ὁ, Text] sensibus expetendas
[expeetandas B ὁ. Text].
IX. Non esse erga sermonum pugnas et differentias aegrotandum, sed
qualicumque sermone quid seribturae sensus indicare voluerit
requirendum.
(IV) X. Anacefaleosis de patre et filio et spu sco ceterisque, quae superius
dieta sunt.
3. Dispositionsangaben des Origenes.
Wir haben oben S. CXXXVIIf festgestellt, daß das κήρυγμα mit
seinen einzelnen Lehrsätzen bei Abfassung von Περὶ ἀρχῶν als Grundlage
gedient hat. Origenes konnte auch diese Lehrsätze in ihrer Aufeinander-
folge sehr gut als eine Art von Dispositionsschema benutzen und des-
halb von einer Capiteleinteilung und von Capitelüberschriften absehen.
Diese sind wahrscheinlich erst in der Recension des Pamphilus-Eusebius
hinzugefügt worden. Origenes hat in dieser Schrift nicht einmal die
Abgrenzung der einzelnen Bücher von einander ebenso consequent,
wie z. B. später in den 8 Büchern gegen Celsus, angegeben. Zwar steht
eine entsprechende Bemerkung am Schluß des III. Buches (S. 291, 5):
»Nos vero in his finem libri tertii faciamus«, und am Anfang des
IL Buches (S. 106, S) wird in Rufins Übersetzung >superior libellus-
erwähnt. Dagegen hängen Buch ll und Ill, auch wenn wir S. 195, -
10—13 als Zusatz Rufins ansehen, so eng zusammen, daß nur die zweite
Vorrede Rufins hier eine scharfe Grenze bildet. Für das Verstándnis
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift CXLIX
der Composition der ganzen Schrift scheint es mir nun nicht unwichtig
Ξ 5 : cnc ^ = NO =
zu sein, die Dispositionsangaben, welche sich im Text von Περὶ ἀρχῶν
vorfinden, hier zusammenzustellen.
Praef. 1, S. 8, 5: nisi studii nobis esset, praesens hoc opus omni qua possu-
mus brevitate succingere.
Anlaß zur Abfassung und Thema, Praef. 2, S. 8, 14: Quoniam ergo multi ex
his, qui Christo se credere profitentur, non solum in parvis et minimis discordant,
verum etiam in magnis et maximis, id est vel de deo vel de ipso domino Iesu
Christo vel de spiritu sancto, non solum autem de his, sed et de aliis creaturis,
id est vel de dominationibus vel de virtutibus sanctis: propter hoc necessarium
videtur prius de his singulis certam lineam manifestamque regulam
ponere, tum deinde etiam de ceteris quaerere, Vgl. auch die Aufzühlung
der einzelnen T'eile seines Themas IV 2, 7 (14), S. 319; 3ff.
Praef. 10, S. 16, 9: Oportet igitur velut elementis ac fundamentis huiusmodi
uti seeundum mandatum, quod dicit: »Inluminate vobis lumen seientiae«, omnem
qui eupit seriem quandam et corpus ex horum omnium |d. h. der einzelnen Punkte
der kirchlichen Überlieferung] ratione perficere, ut... . et unum . . corpus effi-
ciat exemplis et affirmationibus, vel his, quas in sanctis scripturis invenerit, vel
quas ex eonsequentiae ipsius indagine ac recti tenoré reppererit.
I1,9, 8. 27, 16: naturam dei intellegentes, nune quid sibi nomen Christi
velit videamus.
12,10, 8. 42, 20: de quibus plenius in loeis propriis, in quibus de creaturis
eius disputandum fuerit, disseremus.
13,1, 8.48, 17: Consequens igitur est nune, ut de spiritu sancto quam
possumus breviter requiramus. (Voraus geht I2, 13, S. 48,12: Sed contenti his,
de quibus superius disseruimus, consequenter etiam reliqua perquiramus).
13,8, 8. 60, 22: His igitur de unitate patris et filii ac spiritus sancti prote-
statis, redeamus nune ad eum ordinem, quem disserere coeperamus.
I 5, 1, 8. 68, 19: Post eam dissertionem, quam de patre et filio et spiritu
sancto, quantum valuimus, breviter digessimus, consequens est etiam de naturis
rationabilibus ac de speciebus earum et ordinibus vel officiis tam sanctarum
quam etiam malignarum virtutum, sed et de his, qui inter has id est bonas et
malas medii quidam sunt et adhuc in agone atque in certamine positi, pauca
disserere.
15,2, 8. 70, 28: In eo sane loco, in quo de rationabilibus naturis disseri-
mugs
17,1, S. 85, 27: Haec quidem, quae superius disseruimus, generali nobis ser-
mone digesta sint, . . . pertractata atque discussa de rationabilibus naturis,
post eum locum, quem de patre et filio et spiritu sancto pro nostris viribus
exposuimus. Nune ergo videamus quae sint, de quibus disserere in consequentibus
convenit secundum dogma nostrum, id est secundum ecclesiae fidem.
18,4, S. 105, 14: Verumtamen suo in loco et tempore confutato hoe perverso
dogmate atque depulso, ea quae de scripturis sanctis ab illis prolata sunt, qualiter
intellegi debeant exponemus.
II 1, 1, S. 106, 8: Consequens nunc videtur, licet omnia, quae superiore libello
disserta sunt, de mundo atque eius ordinatione disserta sint, proprie famen pauca
de ipso mundo repetere, id est de 3nitio eius ac fine vel his, quae inter ini-
CL | . Origenes
tium ac finem eius per divinam providentiam dispensantur, seu de his, quae
ante mundum vel post mundum putantur (vgl. S. 107, 10).
113,6, S. 121, 1: His pro nostris viribus de mundi ratione dissertis, non vi-
detur incongruum etiam ipsius mundi appellatio quid sibi velit inquirere.
IL4,1, 8. 126, 22: His per ordinem prout potuimus breviter digestis, conse-
quens est secundum id, quod ex initio proposuimus (Praef. 4), confutare etiam
eos, qui putant (daß der Gott des ATs verschieden sei von dem des NTs).
116,1, $. 139, 6: Tempus est his decursis repetere nos de incarnatione
domini et salvatoris nostri, quomodo vel homo factus est vel inter homines con-
versatus est. Pro viribus igitur nostris perexiguis considerata ex operum suorum
magis quam ex nostrisensus contemplatione divina natura, intuitisque nihilominus
creaturis eius visibilibus, fide quoque invisibilibus contemplatis . . . . .. superest
ut harum omnium creaturarum et dei medium, id est mediatorem quaeramus.
117,1, S. 147, 24: Quia ergo post primas illas dissertiones, quas de patre
et filio et spiritu sancto in initiis secundum quod res poposcerat exposuimus,
visum est rursum repetere nos debere et ostendere quod deus idem esset creator et
conditor mundi et pater domini nostri Iesu Christi, id est legis et prophetarum
atque evangeliorum unus atqueidem deus, tum deinde etiam de Christo,
quod is, qui verbum et sapientia dei superius fuerat ostensus, etiam qualiter homo
factus est in consequentibus debuit demonstrari: superest ut etiam de spiritu
sancto quam possumus breviter repetamus. Tempus est ergo nunc de spiritu
sancto nos pro viribus pauca disserere . . .
1I S, 1, 8. 152, 11: Post haec iam ordo deposcit nos etiam de anima gene-
raliter inquirere . . ., vgl. S. 163, 17.
IL 9, 1, S. 163, 24: Sed nunc ad propositae disputationis ordinem redeamus et
intueamur initium creaturae, quodcumque illud initium creantis dei mens
potuerit intueri.
IL 10, 1, 5. 172, 28: Sed quoniam nos sermo commonuit de iudicio futuro
e IURE videamus quid etiam de his sentiri oporteat. Sed ut ad haec compe-
tenti ordine veniatur, prius mihi videtur de resurrectione sermo movendus...
11 10, 8, S. 159, 6: Sed sufficiant ista in praesenti loco, quae interim nune, ut
dicendi ordo servaretur, quam paucissimis dicta sunt.
IL 11,1, S. 153, 11: Videamus nunc breviter, quid etiam de repromissionibus
sentiendum sit.
III 1, 1, S. 195, 4: Ἐπεὶ δὲ ἐν τῷ κηρύγματι τῷ ἐχκλησιαστικῷ περιέχεται ὁ
περὶ κρίσεως δικαίας ϑεοῦ λόγος .. ..- φέρε x«l [τὰ περὶ τοῦ αὐτεξουσίου ἰδίᾳ
ὀλίγα διαλάβωμεν ..., vgl. S. 244, 3: xal ταῦτα μὲν αὐτάρκως ἡμῖν κατεσχευάσϑω
περὶ τοῦ αὐτεξουσίου. ᾿
IIL 2, 1, S. 244, 14: Videndum nune est secundum scripturas, quomodo con-
trariae virtutes vel ipse diabolus reluctantur humano generi . .
III 2, τ, S. 255, 27: Sed necessitas nos traxit paulo amplius evagari de con-
luetatione adversarum virtutum . . . Nunc vero videamus quomodo homines etiam
in peccatum falsae scientiae delabuntur .
NI 3, 1, 8. 257, 8: Verum de sapientia dei in locis propriis requiremus ..., vgl.
IV 3,14 (26). Nune vero quoniam quidem in manibus est tractatus de contrariis
virtutibus . .
ΠῚ 2, 6, S. 263, 9: Verum sufficiant ista pro viribus disserta a nobis de his
virtutibus, quae humano generi adversantur.
Einleitung. D. Inhalt und Gliederung der Schrift. CLI
IIL 4, 1, S. 263, 14: Nune ergo ne de humanis quidem temptationibus
silendum puto, quae . . ... , posteaquam de his temptationibus exposuimus, quae
plus quam humanae dicuntur, . . .
III 4, 3, S. 268, 18: Haec autem tractavimus volentes singularum assertionum
disserere opiniones, ampliore quam voluimus usi excursu . ..
IIL 5, 1, S. 271, 4: Post haec iam quoniam quidem unum de ecclesiasticis
definitionibus habetur...quod mundus hic factus sit et ex certo tempore
coeperit et... solvendus sit, etiam de hoc pauca repetere non videtur
absurdum.
III 6, 1, S. 279, 22: De fine vero et consummatione omnium iam quidem
et in superioribus pro viribus nostris disseruimus, secundum quod divinae scrip-
turae indulsit auctoritas, quae sufficere ad instructionem putamus, paucis etiam
nunc ammonitis, quoniam in hune nos locum quaestionis ordo perduxit.
1116, 3, S. 285, 5: De qua re plenius nobis in superioribus (11 3, 2. 3) quae
oecurrere potuerunt pertractata atque digesta sunt.
III 6, 9, S. 291, 3: Hactenus nobis etiam corporeae naturae vel spiritalis
corporis ratione discussa, arbitrio legentis relinquimus ex utroque quod melius
iudicaverit eligendum. Nos vero in his finem libri tertii faciamus.
IV 1, 1, S. 292, 12: λόγῳ τε πειρώμεϑα κρατύνειν ἡμῶν τὴν πίστιν. . . . φέρε
zal περὲ τούτων (scil. τῶν γραφῶν) ὀλίγα ὡς ἐν ἐπιτομῇ διαλάβωμεν...
IV 1, 6, S. 301, 8: Ἡποδειχνύντες δὲ ὡς ἐν ἐπιτομῇ περὶ τῆς ϑεότητος Ἰησοῦ...
IV 2, 1, 8. 305, 10: Μετὰ τὸ ὡς ἐν ἐπιδρομῇ εἰρηκέναι περὶ τοῦ ϑεοπνεύ-
στους εἶναι τὰς ϑείας γραφάς, ἀναγκαῖον ἐπεξελϑεῖν τῷ τρόπῳ τῆς ἀνα-
γνώσεως καὶ νοήσεως αὐτῶν...
IV 3,15 (27), S. 347,23: Verum haec per excessum quendam ... breviter
dixisse sufficiat . ..
IV 4,1(98, S. 348, 5: "Qoa, ἐπαναλαβόντα περὶ πατρὸς xal υἱοῦ καὶ
ἁγίου πνεύματος, ὀλίγα τῶν τότε παραλελειμμένων διεξελϑεῖν.
IV 4, 3 (30), S. 352, 4: His igitur nobis de trinitatis ratione breviter repetitis,
consequens est etiam illud pariter admonere, quod . . . (vgl. Z. 14).
IV 4, 5 (32), S. 356, 14: Sed et mundi huius visibilis ratio, quoniam vel
maxima etiam de hoc haberi quaestio solet, qualiter se habeat, prout potuimus
in superioribus (II 3, 1—5. 1,4) diximus . . . (vgl. S. 359, 9—11).
IV 4, 9 (90), S. 361, 14: Puto sane operi huic nostro contrarium non videri, si
etiam de inmortalitate rationabilium naturarum quam possumus breviter
repetamus.
IV 4, 10 (37) Schluß, S. 364, 14: De his autem, quae diximus, vel de reliquis, quae
consequentia sunt, secundum hanc formam, quam supra exposuimus, sentiendum est.
Aus diesen Dispositions-Bemerkungen im Text von Περὶ ἀρχῶν
ergibt sich, daß Origenes bei der Abfassung seiner Schrift einen be-
stimmten Plan verfolgt hat. Wenn er gelegentlich auch von diesem
Plan abweicht und seiner Gewohnheit entsprechend Excurse einfügt,
so kehrt er doch immer wieder zu seinem Hauptthema zurück. Be-
merkenswert ist auch, daß er nicht unterläßt anzugeben, wenn er einen
schon früher behandelten Punkt nochmals behandelt. Die avaxepe-
λαίωσις aber, das letzte Capitel des IV. Buches, scheint darauf hinzu-
CLII Origenes
deuten, daß Origenes frühere Capitel weder umzuarbeiten noch zu be-
reichern wünschte, sondern das Material, das er inzwischen noch ge-
sammelt hatte, lieber in Form einer Zusammenfassung des ganzen
schon behandelten Stoffes vorlegen wollte. Daß bei einem solchen
Verfahren Wiederholungen unvermeidlich waren, ist natürlich. Zu-
gleich legt aber die ἀναχεφαλαίωσις Zeugnis für die Sorgfalt und
Genauigkeit des Origenes ab. Diese tritt uns auch bei der Behandlung
seines Themas im einzelnen mehrfach entgegen. Man vergleiche z. B.
die Disposition von 113, 1 (S. 113, 198). Hier erwägt Origenes 1., ob
vor dieser Welt eine andere existiert hat, und wenn ja, ob sie so be-
schaffen gewesen ist, wie die jetzige; oder ob keine Welt vorher anzu-
nehmen ist; ferner 2., ob nach dieser Welt das Gericht mit Reinigung
und Läuterung durch Strafen eintreten, und dann das Ende der Welt
folgen wird; oder ob zur sittlichen Besserung der Menschheit eine
andere Welt wiederum erstehen wird, der jetzigen ähnlich, oder besser,
oder schlechter als diese; und wie lange sie bestehen, oder ob sie über-
haupt sein wird; ferner 3., ob einmal eine Zeit kommen wird, wo
nirgends eine Welt vorhanden ist, oder ob es eie Zeit gegeben hat,
wo überhaupt keine Welt existierte; endlich 4., ob mehrere Welten
existiert haben oder existieren werden, oder ob es sich einmal ereignet,
daß eine Welt der andern ganz gleich in jeder Hinsicht ist.
E. Ausgaben und Schlußwort.
I. Ältere Ausgaben.
Zu dem folgenden Verzeichnis vgl. Fabrieius-Harleß, Bibl. VII
207—239 und Richardson, The Ante-Niecene Fathers. Bibliographical
Synopsis, Buffalo 1887 p. 50—55, ferner Delarue in der Praefatio des
1. Bandes seiner Ausgabe p. IV ff und Sehnitzer, Grundlehren, S. LXIIff.
1. Die editio prineeps der lateinischen Übersetzung von Περὶ
ἀρχῶν hat Jacob Merlin im IV. Band seiner Folioausgabe der Werke
des Origenes, Paris, »in edibus Ioannis parui: et Iodoei Badii Ascensiic,
1512. 1519. 1522. 1530 (Nachdruck Venedig 1516) besorgt.
Merlin, der wegen seiner Ausgabe von Mitgliedern der Pariser
theologischen Fakultät angegriffen wurde, scheint dies vorher geahnt
zu haben und sucht deshalb den Origenes in einer wortreichen, an den
Magister Michael Boudet gerichteten Vorrede zu verteidigen. Der
Herausgeber fügt am Schluß der Vorrede hinzu: »E Nauarra parisiensi.
Pridie Kalen. Nouemb. Anno ab incarnatione dniea. MDXII«. Der
Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLIII
IV. tomus enthält: Contra Cels. lib. | Periarchon i. de principiis li.
Threni seu planetus Origenis. tractatus | Apologia Pamphili Martyris
pro Origene | Ruffinus de depravatione librorum praeeipue Origenis.
Die beiden tomi III und IV sind (wie I und IT) zu einem Band ver-
einigt, dem eine »Epistola nuneupatoria Jacobi Merlini. In Apologiam
Origenis« vorausgeht mit dem Anfang: »lacobus Merlinus Vieturniensis
sacrae theologiae professor immeritus« — — und dem Schluß: »Valete.
E Navarra Parrhisien. Finise. Dem IV. tomus geht noch voraus: »Ori-
genis vita et opera latinitate donata. loannis Tritthemius abbas Span-
hemensis in libro de seriptoribus ecclesiasticis: de vita et seriptis Ori-
genis, Darauf folgt die Capitulatio der IV Bücher Periarehon und
der Text vollständig. Am Schluß des tomus IV steht: »Finis quartae
partis operum Origenis Adamantii In edibus Ascensianis. dibus
oetob. MDXII« und nach einem Schlußwort, wo das Privilegium des
Königs Ludwig XII. erwähnt wird, »E chaleographia nostra in academia
Parrhisiorum. Decimo quarto Kalen. Novembris MDXII«.
Über die editio princeps gibt Delarue tom. I praef. p. VII folgendes
Urteil ab: »Merlinus incidit, uti eonjicio, in unieum eodicem Sorboni-
cum, aecuratum quidem, sed frequentibus abbreviaturis ita implicitum,
ut ei pene ad singula verba haeserit aqua, divinarit potius quam legerit,
et divinando absurdas saepissime et ridieulas pro genuinis obtrudat
lectionese. Auch p. XVII wird Cod. Sorbon. (Par. lat. 16322 s. XIII,
s. oben S. XXXIII) als Quelle für Merlin genannt; mit Unrecht. Delarue
scheint weder Merlins Ausgabe mit Cod. S verglichen, noch an den
Codex Parisin. lat. Nr. 17348, Colleg. Navarr. $9 (s. oben S. XL) ge-
dacht zu haben, den doch Merlin, der »E Navarra Parrhisiensi« schreibt,
gekannt haben muß. In der Tat ist dieser Codex Navarr. die hs.
Grundlage der editio prineeps. Dies wird durch zahlreiche Überein-
stimmungen bewiesen, wenn auch Merlin vielfach abweicht, weil er den
lücken- und fehlerhaften Text dieser HS lesbar machen wollte. Über
die Verwandtschaft des Codex Navarr. mit der Handschriften-Gruppe y
ist schon oben 5. XL gesprochen worden. Der nach dieser einen HS
saec. XIV hergestellte Text Merlins ist natürlich sehr fehlerhaft und
viel schlechter als der von Delarue, aber da Codex Navarr. an einigen
Stellen Lesarten der Gruppe « bietet, so ist er gelegentlich besser als
jener. Ich habe den Text der Merlinschen Ausgabe nicht vollständig
durcharbeiten, sondern nur an zahlreichen Stellen prüfen und dabei
feststellen können, daß Delarue im ganzen 261 Lücken der editio prin-
ceps, darunter 45 größere, nachweist. Daraus erklärt sich wohl vor
allem sein geringschätziges Urteil über diese Ausgabe.
2. Die zweibändige Folioausgabe des Erasmus, nach dessen Tod
Origenes V. L
CLIV Origenes
vollendet und herausgegeben von Beatus Rhenanus, Basil 1536 bei
Froben, spätere Auflagen ebenda 1551, 1557 und (mit den Prolegomena
des Simon Grynaeus ad Tho. Erastum) 1571.
Der Titel des ersten Abdrucks lautet: Origenis Adamanti eximii
Seripturarum interpretis opera, quae quidem extant omnia, per Des.
Erasmum Roterodamum partim versa, partim vigilanter recognita, cum
praefatione de Vita, Phrasi, Docendi ratione, & Operibus illius, adiectis
epistola Beati Rhenani nuncupatoria, quae pleraque de vita obituque 1psius
Erasmi eognitu digna continet, et indice copiosissimo. Apud Inclytam
Basileam ex offiemma Frobeniana [das Signum Froben. steht darüber]
an. MDXXXVI Mense septembri.
Dann folgt der Brief des Beatus Rhen. an den Erzbischof Hermann
v. Köln, datiert aus »Sletstadt decimo octavo calend. Septembreis.
Anno à partu virginis matris MDXXXVI«; dann das Leben des Origenes
von Erasmus und Ausführungen über seine Lehre und Schriften. Die
Aufeinanderfolge der Schriften ist dieselbe wie bei Merlin:
Periarchon, id est de prineipus, libri | Threni seu planctus
Origenis Tractatus | Apologia Pamphih Martyris pro Origene
Liber | Ruffinus de depravatione librorum praecipue Origenis Liber.
Der Neudruek der Ausgabe des Erasmus von Grynaeus hat den
Titel: Origenis Adamantu magni ilius et vetusti seripturarum inter-
pretis opera quae quidem extant omnia doctiss. virorum studio iam
olim translata et recognita nune vero ulteriore cura, sincera fide, ab
innumeris repurgata mendis. Cum vita Auctoris et Indice eopiosissimo.
Basileae Per Eusebium Episcopium, et Nicolai Fr. haeredes. MDLXXI.
Dann folgt: Clarissimo viro D. Thomae Erasto, Doctori medico, Johannes
Jacobus Grynaeus S. D. Der Schluß lautet: Postridie Calendas Septem-
bris Anno MDLXXl. Das Übrige deekt sich genau mit der Ausgabe
des Erasmus, und der Text beider stimmt, abgesehn von Verbesse-
rungen der Herausgeber, mit Merlin überein.
3. Die zweibündige Folioausgabe von Gilbert Genebrard, Paris
1574 (wiederholt 1604, 1619), zeigt nur darin eine Verbesserung gegen-
über den vorigen Ausgaben, daß Genebrard im Buch lll und IV. die
Philokaliastücke neu übersetzt hat.
4. Origenis opera omnia. Opera et studio Domni Caroli Delarue,
Presbyteri et monachi Benedietini e congregatione S. Mauri. Tomus
primus. Parisiis 1733, in Fol. Vorausgeht das Widmungsschreiben an den
Papst Clemens XII. Dann folgt p. I—XVII die Praefatio, darauf
p. 42—195 an 4. Stelle der Text von Περὶ ἀρχῶν, eingeleitet durch
eine Admonitio. Diese Ausgabe, die bis jetzt für Periarchon maf-
gebend geblieben ist, stellt einen erheblichen Fortsehritt, verglichen
Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLV
mit den früheren Ausgaben, dar. Denn Delarue hat zuerst die grie-
chischen Fragmente und die Parallelen des Hieronymus neben Rufins
lateinische Übersetzung gestellt und für letztere ein reiches Hand-
schriftenmaterial herangezogen, nämlich (vgl. oben S. XLVD): 1. Viro-
dunensis saec. IX, 2. Corbeiensis saec. IX, 3. Colbertinus (— Paris. Reg.
1645 saec. XIV), 4. Sorbonieus (= Paris. 16322 saec. XIII), 5. Mona-
sterii de Monte Sancti Michaelis m Periculo maris (= Abrine. 66 saec.
XII), 6. Monasterü Sancti Remigii Rhemensis. Freilich sind diese HSS
weder vollständig ausgenutzt, noch kritisch verwertet worden. Dazu
kommt, daß sie sämtlich (die Codices Virodunensis und Remensis, die
mir unbekannt sind, nicht ausgenommen) der Handschriften-Gruppe 7
angehören. Dies wird dadurch bewiesen, daß der Text Delarues fast
alle die in meinem Apparat verzeichneten Lücken von y aufweist und
nur an ein paar Stellen von y abweicht. Ich habe die Textlücken bei
Delarue, um einen Maßstab zur Beurteilung seiner Ausgabe zu finden,
zusammengezählt und folgendes Resultat erhalten:
B. I: 88 kleine 7 große
BON: £135. 4r 1s
Bello ΡΝ τς Ci roc
Bu 820. θα
zusammen 405 kleine33 große Lücken.
Bei Merlin hatte Delarue nur 261 Lücken nachgewiesen! In diesen Lücken
sehen wir den einen großen Mangel von Delarues Ausgabe; der andere
besteht darin, dali dort bei weitem nicht alle Schriftstellen verzeichnet
sind. Seitdem ist weder in. diesem noch in jenem Punkt ein Fortschritt
zu verzeichnen; denn die noch übrigen Ausgaben sind lediglich Wieder-
holungen der Ausgabe Delarues, nämlich:
5. die von Oberthür, Würzburg 1781, 8°;
6. die der Collectio selecta Patrum, ed. Caillau et Guillon, Lipsiae,
Parisus et Bruxellis, tom. VII 1829;
7. die von Lommatzsch, in der Gesamtausgabe vol. XXI, Bero-
lini 1847, 8°;
$. die von Migne, Patrologia, SGr XI (1857) und SGr, Latine tan-
tum edit., VIII (1856); endlich
9. die emzige und, wie es scheint, sehr viel benutzte Separataus-
gabe: Origenes De principüs. Primum separatim edidit et annotatione
in usum academicum instruxit Ern. hud. hedepenning, Lipsiae
1836, S?, Der Herausgeber äußert sich in der Epistola dedicatoria
(p. IX) folgendermaßen: »Quoties fieri potuit a Ruaei ... lectione non
discessie und (p. XII): »in versionis latinae textu constituendo varie-
tatem lectionis nee desideravi nee affeetavie. Richtig ist, was er von
L*
CLVI Origenes
den HSS Delarues (p. X) bemerkt: »(quum) tam mirum plerumque ser-
vent consensum, ut ex uno eodemque codice archetypo eos descriptos
esse vix dubium videature. Besonderes Gewicht hat er auf die Emen-
dation der griechischen Fragmente verwendet: »ubi a praecessoribus
destitutum me sentirem, quid ipse possem expertus sum« (p. XIII), ist
aber dabei nicht immer glücklich gewesen. Einen Rückschritt bedeutet
bei ihm die Trennung der griechischen Fragmente von der lateinischen
Übersetzung Rufins, die Redepenning (p. XIII) vergeblich zu recht-
fertigen sucht. Noch schlimmer aber steht es in dieser Separatausgabe
mit den Bibeleitaten. Redepenning hat sich nicht nur nieht der Mühe
unterzogen, die Citate zu vervollständigen, sondern sie nicht einmal
richtiggestellt. Z. B. S. 177, 9f meiner Ausgabe fehlt bei Redepenning
1 Kor. 3, 12, obwohl die Stelle ganz bekannt, und Paulus dort genannt
ist; ferner stehen p. 239 Red. (= $8. 189, 15. 17) zwei Fehler hinter-
einander: Ephes. II 2. 3 statt Ephes. 2, 2 und I Thess. IV 16 statt I "Thess.
4, 17, p. 250 Red. (— S. 205, 25) steht Mark. XII 4 statt Mark. 4, 12 usw.
Genug, diese Ausgabe ist wie die von Lommatzsch eine bequeme Hand-
ausgabe; aber mit verschiedenen Mängeln behaftet, verdient sie das
Lob nicht, das ihr mehrfach gespendet worden ist. Ich habe sie als
Druckexemplar verwendet.
Als wichtige Hilfsmittel für das Verständnis des Textes mögen an
dieser Stelle noch genannt sein:
10. die drei Bücher »Origeniana«, die der gelehrte Bischof Peter
Daniel Huet in Verbindung mit Commentaren des Origenes zur heil.
Schrift Rothomagi MDCLXVIII in Folio (später in den Origenes-Aus-
gaben wieder abgedruckt) hat erscheinen lassen. Wir finden dort ein
reiches Material zu dem Leben, den Lehren und Schriften des Origenes,
das noch jetzt sehr wertvoll ist.
11. Origenes über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft.
Wiederherstellungsversuch von Dr. Karl Fr. Schnitzer, Professor an
der Kantonsschule in Aarau. Stuttgart, 1835. Schnitzer hat die grie-
ehisehen Fragmente sowie die sonstige indirecte Überlieferung mit
sroßem Fleiß zusammengetragen, mit der Übersetzung Rufins klug und
scharfsinnig verbunden und dem Ganzen in seinem Wiederherstellungs-
versuch eine gute deutsche Form gegeben. Das Buch ist mir bei der
Textherstellung eine wertvolle Hilfe gewesen.
II. Die neue Ausgabe.
Die Vorarbeiten zu der vorliegenden Ausgabe reichen bis zum An-
fange dieses Jahrhunderts zurück. Sie wurden in Jena begonnen und
Einleitung. E. Ausgaben und Schlußwort CLVII
dureh die Berufung des Herausgebers nach Eisenach Ostern 1904 und
seine Versetzung nach Weimar Michaelis 1908 zweimal auf làngere
Zeit unterbrochen. Auch in den letzten Jahren war mir, vermehrter
Amtsgeschäfte wegen, nur selten eine längere zusammenhängende Arbeits-
zeit vergönnt. Seit Ostern 1904 fehlte mir auch eine größere Bibliothek
am Ort. Gewisse Unebenheiten und Inconsequenzen möge man mit
diesen persönlichen Verhältnissen entschuldigen. Das Manuseript des
Textes wurde im März 1911 abgeschlossen, der Druck im Mai 1911
begonnen und im Februar 1912 vollendet. Die Herstellung der Register
(März bis August 1912) und die Abfassung der Einleitung (September
bis December 1912) erforderten so viel Zeit, daß die Ausgabe erst im
Jahre 1913 erscheinen kann. Sie unterscheidet sich von allen früheren
dadurch, daß hier zum ersten Male die bessere Handschriftengruppe «
herangezogen und verwertet, und im Zusammenhang des Ganzen der
nur in « erhaltene Abschnitt »De creaturis vel conditionibus« (I 4, 3)
gedruekt worden ist. Durch Vergleichung der Gruppen « und y habe
ich den Text des Codex Lucullanus wieder herzustellen und möglichst
von Fehlern zu reinigen, ferner die griechischen Fragmente ebenso wie
die Citate des Hieronymus und anderer an den richtigen Stellen ein-
zuordnen gesucht. Wenn ich vielleicht hier und da zu kühn gewesen
bin, so möge man bedenken, daß es sich um Versuche handelte, an
heillos verdorbenen Stellen wenigstens teilweise das Ursprüngliche
wiederzugewinnen. In der Rechtschreibung des lateinischen Textes
habe ich jedesmal die Form gewählt, die durch vollständige oder teil-
weise Übereinstimmung der Handschriftengruppen « und y als die wahr-
scheinliche Schreibung des Codex Lucullanus erwiesen worden war.
Da aber der Schreiber dieser HS, wie sich aus der Überlieferung ergibt,
nieht consequent verfahren ist, so läßt natürlich auch der gedruckte
Text die Consequenz vermissen. Mein Vorbild war hierbei die von
Th. Mommsen herausgegebene Rufin-Übersetzung der Kirchengeschichte
Eusebs. In zweifelhaften Fällen ist die Schreibung von a der von y
vorgezogen worden. In den Testimonien habe ich, da die lateinische
Übersetzung eines verlorenen griechischen Originals herausgegeben
werden sollte, so viel wie möglich griechische Parallelstellen gesammelt.
Die Namen der wichtigsten Autoren für die indirecte Überlieferung,
d.h. des Hieronymus, Justinian, Photius, sind der Übersichtlichkeit
wegen durch Fettdruck hervorgehoben. Den Apparat habe ich kurz
gefaßt. Z. B. sind Verbesserungen von offenbaren Sehreibfehlern durch
die I. H. nicht angegeben. Da es viel mehr auf die Lesarten der Hand-
schriftengruppen, als auf die der einzelnen HSS ankam, so sind sämt-
liche Sonderlesarten der HSS mit wenig Ausnahmen aus dem Apparat
CLVII : Origenes
entfernt worden. Auch lag keine Veranlassung vor, fehlerhafte Les-
arten Delarues, die durch die Handschriftengruppe 7 verschuldet sind
und durch « ohne weiteres corrigiert werden, in den Apparat aufzu-
nehmen. Die Orthographica, nur bei Bibelstellen im Apparat notiert,
finden sich zusammengestellt in der Einleitung BI4. In dem Namen-
register sind griechische und lateinische Eigennamen vereinigt; da-
gegen mulXen zwei W ort- und Sachregister, ein griechisches und ein
lateinisches, gebildet werden. Sehr gern hätte ich ein griechisch-
lateinisches Register beigegeben; ich habe darauf verzichtet, weil es
verlorene Mühe gewesen wäre. Die Übersetzung Rufins ist so ungenau
und inconsequent, daß man aus dem lateinischen Wortlaut für das
verlorene griechische Original nichts schließen kann. In der Ein-
leitung habe ich alle wichtigen Punkte, die für den Text in Betracht
kommen, zu erörtern versucht. Einiges konnte nur angedeutet, nicht
ausgeführt werden; trotzdem ist die Einleitung bei der Stoffmenge
leider recht umfangreich geworden.
Zum Schluß sei allen Behörden und Gelehrten, die diese Ausgabe
gefördert haben, vor allem dem Präfecten der Vaticana P. Ehrle, dem
früheren Bibliothekar in Monte Cassino Ambrosio Amelli, den Vor-
ständen der Bibliotheken in Gotha, Jena, Weimar, ferner den Herren
Professor Hilberg und Director Julius Koch für Mitteilung von Hiero-
nymus-Collationen, sowie allen sehon früher im Text genannten freund-
lichen Helfern auch hier ergebenster Dank ausgesprochen. Ganz be-
sonders aber fühle ich mich den Herren Gotthold Gundermann, Erich
Klostermann, Carl Schmidt und Carl Weyman, die sámtliche Druck-
bogen mit mir gelesen und sehr wertvolle Beiträge zur Textverbesserung
und Vervollständigung der Testimonien beigesteuert haben, zu auf-
richtigstem und dauerndem Dank verpflichtet.
Weimar, Silvester 1912.
Paul Koetschau.
Verzeichnis der Abkürzungen.
1. Origenes, De prineipiis:
L = Codex Lucullanus saec. V/VI
€ — AP
A — (od. Augiens. (Karlsruhe) saec. X
B-— BC
B — Cod. Bamberg. saec. XI
C — Cod. Casinens. saec. X/XI
y — uc
B—GM
G — Cod. Paris. Germ. saec. IX
M — Cod. Metens, saec. X
GE ENDES
Ab = Cod. Abrine. saec. XIII
S — Cod. Paris. Sorb. saec. XIII
Il. Das erste Vorwort Rufins außerdem:
v = Cod. Veron. (Gaius-Palimpsest) saec. VIII
Cod. Rotomag. saec. X
Cod. Paris. Reg. 1872 saec. XI
p? — Cod. Paris. 12162 saec. XI
H
js
|
III. Die beiden Philokaliafragmente in Buch III. IV:
B = Cod. Ven. Marc. 47 saec. XI
Pat — Cod. Patm. 270 saec. X
C = Cod. Par. 615 saec. XIII, dafür auch dessen Abschrift:
Bas — Cod. Basil. saec. XVI
D — Cod. Ven. 122 saec. XIV
E — Cod. Ven. 48 saec. XIV/XV, dafür der von gleicher Vorlage stammende
H = Cod. Par. 456 saec. XV
Cat — Catene zum Römerbrief im Cod. Mon. gr. 412
IV. Die Citate aus Pamphilus, Apologie Buch I:
Pa(G) — Cod. G
Pa(M) — Cod. M s. oben Abschnitt I
Pa (c) — Cod. Ab und 8
CLX Origenes
V. Sonstige Abkürzungen:
Del = Delarues Ausgabe
Gu Gotthold Gundermann
Hier — Hieronymus
Hi Isidor Hilberg
Jan — Anonymus, De incarnatione Verbi ad Januarium (Augustin, Opp. ed.
Ben. VIII Append.) "
Kl — Erich Klostermann
Koe — Paul Koetschau
Pa — Pamphilus, Apologie (Lom. XXIV)
Red — Origenes De principiis ed. E. R. Redepenning, Lipsiae 1856
Ruf — Rufinus (besonders seine Apologie)
Schnitzer — Origenes über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft, Wieder-
herstellungsversuch von K. Fr. Schnitzer, Stuttgart 1835
Se — Ioannes Scotus Erigena
Wey — Carl Weyman
Zahlen am Rand sind die der Ausgabe Delarues
Zahlen mit Rob sind die der Philokaliaausgabe von Robinson
+ bezeichnet nicht geheilte Textverderbnisse
|
|
* " Lücken im Text (und über der Zeile bei griech. Fragmenten deren
vermutungsweise Einordnung)
[] 5 zu tilgende Einschübe
0 d Einschaltungen in den Text
3 2 die mit den vorausgehenden oder nachfolgenden griech. Fragmenten .
parallele Übersetzung Rufins.
OPITENOYS
ΠΕΡῚ APX9N TOMOI X
ORIGENIS
IE PRENCIPILS. EEBRI IV
RUFINO INTERPRETE
PRAEFATIO RUFINI.
1. Scio quam plurimos fratrum, scientiae scripturarum desiderio 45
provocatos, poposcisse ab aliquantis eruditis viris et graecarum litte-
rarum peritis, ut Origenem Romanum facerent et latinis auribus eum
5 donarent. In quod etiam frater et collega noster ab episcopo Damaso
deprecatus, cum homilias duas de Cantico canticorum in latinum trans-
tulisset. ex graeco, ita in illo opere ornate magnificeque praefatus est,
ut cuivis legendi Origenem et avidissime perquirendi desiderium commo-
veret, dicens illus animae convenire quod dietum est quia »introduxit
10 me rex in cubiculum suum«, adserens eum quod, cum >in ceteris libris
9 vgl. Hieron., Apol. 11 (Migne SL XXIII 397) III 12 (466) 27 (477) 41 (487) —
9 vgl. Hieron., Praef. in Homil. Orig. in Cant. (III p. 499 Vall.?) — 9f Hohel.1,3
(Vulg. — 10f vgl. Hieron., Praef. in Homil. Orig. in Cant. (III p. 499 Vall.?:
Origenes, quum in ceteris libris omnes vicerit, in Cantico canticorum ipse se vicit),
Ep. 84 ad Pamm. et Ocean. c. ἡ (Migne SL XXII 749: si dixero: Origenes, cum in
ceteris libris omnes vicerit, in Cantico canticorum ipse se vicit); Awf. Apol. in
| Hieron. Il 14 (Migne SL XXI 597)
1 Überschrift: INCIPIT PROLOGUS RUFINI PRBI AD MACHARIUM A AD
MACHARIU RUFFINUS IN PERIARCHON B PROLOGUS RUFINI PRBI IN
LIBRO PRIMO PERIARCHON ORIGENIS PRESBITERI x Incipit pfacio rufini
psbri in librü origenis q vocatur piarchon, qué transtulit de greco in latinum Ab
(wo am Schluß: Explicit plogus ad machariü); INCPT PRAEFATIO RUFINI
LIBRORUM PERIARCON quos de GREGO TRANSTULIT IN LATINUM νυν PRE-
FATIO RUFINI LIBRORU PERIARCHON ORIGENIS HERETICI » PREFATIO
RUFINI PRBI LIBRORU PERIARCHON QUOS DE GRECO TRANSTULIT IN LA-
TINUM p! PRAEFATIO RUFINI PRESBITERI IN LIBRIS PERIARCHON p2. Zu
praefatio vgl. u. S. 5, 20 und Hieron. Apol. adv. Ruf. II 11^ (Migne SL XXIII
434 f) 14 (436) III 12 (466) 14 (467) 20 (472); praefatiuncula: Praef. Ruf. xu Buch III
a. A. u. Hieron., Apol. 1 11 (405) 11 15 (437) III 11 (465) 14 (468) 27 (477); prologus:
Hieron., Apol. 17 (402) HII 35 (482), wechselnd mit praefatio ebenda 111 14 (467 f)
3 graecarum litterarum gr p!cr graecarum «(v p!*p? 5 In quod] In quo//// M
in quo p? Inter quos Merlin Del | frater] cum frater 2 cum (oder eum) frater v
noster] + cum σ 6 eum z Del ut M!corr p!p? — Lv | homelias v r p? omelias p!
8 cuivis] cuius M* (huius M!c*r) v cuiusvis rp? 10 eum c» | cum] eum»
1*
10
15
20
4 ; Origenes
omnes vincat, in Canticis canticorum etiam ipse se vicerit. Pollicetur
sane in ipsa praefatione se et ipsos in Cantica canticorum libros et alios
quam plurimos Origenis romanis auribus largiturum. Sed ille, ut video,
in stilo proprio placens rem maioris gloriae sequitur, ut >pater verbi-
sit potius quam interpres. Nos ergo rem ab illo quidem coeptam se-
quimur et probatam, sed non aequis eloquentiae viribus tanti viri ornare
possumus dicta. Unde vereor ne vitio meo id accidat, ut is vir, quem
ille alterum post apostolos eeclesiae doctorem< scientiae ac sapientiae
merito comprobavit, inopia sermonis nostri longe se inferior videatur.
2. Quod ego saepe considerans reticebam, nec deprecantibus me
frequenter in hoc opus fratribus adnuebam. Sed tua vis, fidelissime
frater Macari, tanta est, cui obsistere ne imperitia quidem potest.
Propter quod, ne te ultra tam gravem paterer exactorem, etiam contra
propositum meum cessi, ea tamen lege atque eo | ordine, ut quantum
fieri potest in interpretando sequar regulam praecessorum et eius prae-
cipue viri, cuius superius fecimus mentionem. Qui cum ultra septua-
ginta libellos Origenis, quos homileticos appellavit, aliquantos etiam
de tomis in apostolum scriptis transtulisse in latinum, in quibus cum
aliquanta offendieula inveniantur in graeco, ita elimavit omnia inter-
pretando atque purgavit, ut nihil in illis quod a fide nostra discrepet
latinus lector inveniat. Hune ergo etiam nos, licet non eloquentiae
viribus, disciplinae tamen regulis in quantum possumus sequimur, ob-
servantes scilicet ne ea, quae in libris Origenis a se ipso discrepantia
inveniuntur atque contraria, proferamus.
4 >pater verbi- wohl nach Plato, Sympos. p. 177 D: πατὴρ τοῦ λόγου Wey-
man — 4f vgl. Hieron., Praef. in XIV. Homil. Orig. in Exech. (Lom. XIV 4); Ruf.,
Apol. 11 13 (Meigne SL XXI 596, hier magistrum statt doctorem) — 15 sequar —
22 sequimur eitiert Hieron., Apol. 1 3 (400) — 15 f vgl. Hieron., Ep. ad Pamm.
et Ocean. c. 7 (Migne SL XXI 749) — 16 ff vgl. Hieron. Apol. ΠῚ 12 (466) —
18 in quibus — 21 inveniat frei eitiert von Ruf., Apol. I1 45 (621) — 21 Hune
— 94 proferamus οὐξέογέ Ruf., Apol. 114 (501) — 99 ff vgl. Ruf., Ad Anastas. c. 7
(Migne SL XXI 626)
1 vincat] vicerit Ruf., Apol. Il 14 (Migne SL XXI 597) | in Cantico Rufin
ebenda | etiam < Ruf. ebenda 9 ipsa-c y S alterum — r | ac sapien-
tiae — y 9 comprobat Go | se]essey —r 10 ergor llopus-— y
[vis «C 4 13 tam — y 14 in quantum v, τοί. τι. Z. 99. 15 in - Arp!p?. 16f sep-
tuagena v 17 omileticos 8 omiliticos A homeliticas r homeliaticos p? omeliticos yp!
| aliquanta » 19 f in interpretando Atcorr Cu Ab. 21 ergo <r 22 sequamur A
23 a semet ipso Ruf. Apol. (zweimal)
Praefatio Rufini 1. 2. 3. 4 5
3. Cuius diversitatis causam plenius tibi in Apologetico, quem
Pamphilus pro libris ipsius Origenis seripsit, edidimus, brevissimo libello
superaddito, in quo evidentibus, ut arbitror, probamentis corruptos
esse in quam plurimis ab haereticis et malivolis libros eius ostendimus,
5 et praecipue istos, quos nunc exigis ut interpreter, id est ΠΕΡΙ APX2N,
quod vel de Princeipus vel de Prineipatibus dici potest, qui sunt re
vera alias et obscurissimi et difficillimi. De rebus enim ibi talibus
disputat, in quibus philosophi omni sua aetate consumpta invenire
potuerunt nihil. Hie vero noster quantum potuit id egit, ut creatoris
10 fidem et ereaturarum rationem, quam illi ad impietatem traxerunt, ad
pietatem iste eonverteret. Sicubi ergo nos in libris eius aliquid contra
id invenimus, quod ab ipso in ceteris locis pie de trinitate fuerat defi-
nitum, velut adulteratum hoc et alienum aut praetermisimus aut secun-
| dum eam regulam protulimus, quam ab ipso frequenter invenimus ad-
15 firmatam. Sı qua sane velut peritis iam et scientibus loquens, dum
breviter transire vult, obscurius protulit, nos, ut manifestior fieret
loeus, ea quae de ipsa re in aliis eius libris apertius legeramus adie-
cimus explanationi studentes. Nihil tamen nostrum diximus, sed licet
in alus locis dieta, sua tamen sibi reddidimus.
| 20 4. Haec autem idcirco in praefatione commonul, ne forte calum-
1 Cuius — 5 HEPIAPX2N citiert Hieron., Apol. 11 10 (437) und Cuius — 11 con-
verteret Auf. Apol. 1 15 (551) — 21f vgl. H?eron., Apol. III 12 (466) — 6 vgl.
Kol. 1, 16 (ἀρχαί — principatus) und unten Y Cap. 7, 1 — 11 Sicubi— 14 f ad-
firmatam — 19 reddidimus — S. 6, 1 materiam — 13 immutet citiert Ruf., Apol.
1 15 (552) — 19 vgl. Hieron., Apol. 111 39 (484: sed sua reddidisse suis) —
20 Haec — 8. 6, 1 materiam — 13 immutet ezzert Ruf., Apol. I 16 (552 f)
1 caussas Auf. Apol. 3 corruptos] depravatos Heron. Apol. 4 malivolis]
malevolis Auf. Apol. malitiosis A* 5 exigitis ut interpretemur Martianay | IIE-
PIAPX2N G ILEPLAPXQN M! nepiapyov o periarchon «rp? periARchon p!
6 vel! — v» | Principiis] principibus » | prineipatibus A (7m Text) BC vrpt prin-
eipalibus A! (a. E.) yp? 7 alias < Ruf. Apol. | c»talibus ibi Ruf. Apol. Del
8 disputat, in quibus — v 8f c» nihil invenire potuerunt Ruf. Apol. 10 tra-
xerunt AC M*erp!p? traxerant B M!corrg Ruf. Apol. contraxerant G 11 f contra
id] contrarii Ruf. Apol. 12 ab ipso] ab eo rp!p? | pie de trinitate] so A!
a. Ii., darunter B, vel perversitate von 1. H. 13 adulterum x | alienum] aliud,
darüber vel aliter 41 | aut! <A 14 eam — v 14f affrmatum r 17 ea]
et ea Ruf. Apod. | de<r | eius <y Ruf. Apol. | apertius] citius 4*
rectius Alcor 17f adiecimus — v 18 nostrum < A | dicimus r 18f licet
in aliis < A 19 tamen — v 20 Haec autem <A | in — v | ne forte <A
10
5 non distinctum codicem non habeat, ne sensuum difficultas, si distinctus
6 : Origenes
niatores iterum se eriminandi putent invenisse materiam. Sed videris
quid perversi et contentiosi homines agant. Nobis interim tantus labor,
si tamen orantibus vobis deus iuverit, idcirco susceptus est, non ut
calumniosis os (quod fieri non potest, licet forte etiam hoc deus faciet)
clauderemus, sed ut proficere ad scientiam rerum volentibus materiam
praeberemus. lllud sane omnem, qui hos libros vel descripturus est
vel leeturus, in conspectu dei patris et fili et spiritus sancti contestor
atque convenio per futuri regni fidem, per resurrectionis ex mortuis
sacramentum, per illum >qui praeparatus est diabolo et angelis eius
aeternum ignem«: sie non illum locum aeterna hereditate possideat, ubi
est >fletus et stridor dentium<, et >ubi ignis eorum non extinguetur et
vermis eorum non morletur<: ne addat aliquid huie scripturae, ne
auferat, ne inserat, ne immutet, sed conferat eum exemplaribus unde
seripserit, et emendet ad litteram et distinguat, et inemendatum vel
codex non sit, maiores obscuritates legentibus generet.
9 f vgl. Matth. 25, 41 — 11 vgl. Matth. 8, 12 «.ö., Luk. 13, 28 — 11f τοί.
Jes. 66, 24 (Mark. 9, 48 — 9, 43. 45. 47 Vulg.)
1 videris] viderint (a«s vider in corr M!) y Ruf. Apol. Merlin Del 2 et]
atque Auf. Apol. 4 calumniosis os] calumniosos Arp!p? calumniosi os B
faciet] faceret u Ruf. Apol. facere possit o faciat p? 6 vel- y 7 lecturus
est p? 9. per illum — 12 non morietur — 8 | per illum — 10 ignem — A
Ruf. Apol. | paratus r 10 510] si p? | co hereditate aeterna p? | c» possi-
deat hereditate v (w.e. sch.) 192 aliquis fu, v (w. e. sch.), p!p? 14 emendatum v
16 generet| + In omnibus autem qui haec lecturus est, sententiam apostoli cau-
tissima observatione custodiat, qua dicit (I Tess. 5, 21): »omnia probantes, quae
bona sunt tenete« 8, vgl. Hieron., Ep. ad Tranquill. c. 2 (Migne SL XXII 606),
Ep. ad Pamm. et Ocean. c. 7 (Migne SL XXII 749).
OQPILTENOYS IIEPI APX2N
TOMOS IIP9TOZ
ORIGENIS DE PRINCIPIIS
LIBER PRIMUS
5 IIPOOIMION PRAEFATIO.
1. Οἱ πεπιστευχότες καὶ πεπεισμένοι τὴν χάριν καὶ τὴν ἀλήϑειαν 47
»διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦς γεγονέναι, καὶ Χριστὸν εἶναι τὴν ἀλήϑειαν,
κατὰ τὸ εἰρημένον ὑπ᾽ αὐτοῦ" »ἐγώ εἰμι ἡ ἀλήϑειας. .........
[Omnes qui eredunt et certi sunt quod gratia et veritas per lesum
10 Christum facta sit, et Christum esse veritatem norunt, secundum quod
ipse dixit: »Ego sum veritas«,] scientiam quae provocat homines ad
bene beateque vivendum non aliunde quam ab ipsis Christi verbis
doetrinaque suscipiunt. Christi autem verbis dieimus non his solum,
quae homo factus atque in carne positus docuit; et prius namque
6—8 Frg. 1 (=Z. 9 Omnes — 11 veritas Ruf.) bei Euseb. c. Marcell. 1 4
(Euseb. Werke IV 23, 19. 14—18 mit Test.); Marcell hatie nur die Worte οἱ ne-
πιστευχότες x«l πεπεισμένοι [πεπιστευμένοι Cod. Ven.] eitiert und Platon, Gorg.
(p. 454 D E, doch s. auch Justin, De resurr. 5 p. 224 ed. Otto 1113) verglichen —
6 f ει. 9 f vgl. Joh. 1, 17 u. Orig., In Joh. VI 6 τι. Frg. 12 (IV 114, 16 εἰ. 494, S) — 8 u.
11 Joh.14,6 — 13 ff vgl. Kattenbusch, Das apost. Symbol 11135 ff — 14 f vgl. Orig.,
In Matth. Comm. ser. 28 (Lom. IV 241: Sed non solum in praesentia, verum etiam
substantialiter semper Christus praesens fuit et in Mose et in prophetis), In Jes. hom.
15. VI12 (Lom. XIII 246. 289), In Jerem. hom. IX 1 (III 64, 10), 6. Cels. VI 5. 51
(II 74, 23. 122, 20) τι. a. Stellen
Überschrift: INCIPIT LIBER. PRIMUS PERIARCON ORIGENIS EMENDA-
TUM A INCIPIT ORIGENIS PERIARCHON ID EST DE PRINCIPIIS SIVE PRIN-
CIPATIBUS u — Bo 6 πεπεισμένοι Zahn πεπιστευμένοι Cod. Ven. Marc. 496, vgl.
Euseb. Werke IV, her. von Erich Klostermann, S. 23 App. 12 τι. 15 9 quod] + et y
S .. Origenes
Christus dei verbum in Moyse atque in prophetis erat. Nam sine verbo
dei quomodo poterant prophetare de Christo? Ad cuius rei probationem
non esset difficile ex divinis seripturis ostendere, quomodo vel Moyses
vel prophetae spiritu Christi repleti vel locuti sunt vel gesserunt omnia
quae gesserunt, nisi studii nobis esset, praesens hoc opus omni qua
possumus brevitate suecingere. Unde sufficere aestimo uno hoc Pauli
testimonio debere nos uti ex epistula, quam ad Hebraeos scribit, in qua
ita ait: »Fide magnus factus Moyses negavit se dici filium filiae Pha-
raonis, magis eligens afflietari cum populo dei quam temporalem habere
10 peccati iueunditatem, maiores divitias aestimans Aegyptiorum thesauris
inproperium Christi«. Sed et post adsumptionem eius in caelos quod
in apostolis suis loeutus sit, hoc modo indicat Paulus: »Aut numquid
probamentum quaeritis eius, qui in me loquitur Christus?«
2. Quoniam ergo multi ex his, qui Christo se credere profitentur,
15 non solum in parvis et minimis discordant, verum etiam in magnis et
maximis, id est vel de deo vel de ipso domino lesu Christo vel de
spiritu sancto, non solum autem de his, sed et de alus creaturis, id est
vel de dominationibus vel de virtutibus sanctis: propter hoc necessarium
videtur prius de his singulis certam lineam manifestamque regulam
20 ponere, tum deinde etiam de ceteris quaerere. Sicut enim, multis apud
Graecos et barbaros pollicentibus veritatem, desivimus apud omnes
eam quaerere, qui eam falsis opinionibus asserebant, posteaquam eredi-
dimus fihum esse dei Christum et ab ipso nobis hane discendam esse
(Pa) T
Pa
persuasimus: ita eum multi sint, qui se putant sentire quae Christi
5 sunt, et nonnulh eorum diversa a prioribus sentiant, servetur vero
ecclesiastica praedicatio per successionis ordinem ab apostolis tradita
et usque ad praesens in ecclesiis permanens, illa sola credenda est
veritas, quae in nullo ab ecclesiastica et apostolica traditione discordat.
8 Hebr. 11, 24—26a — 12 II Kor. 13,3 — 17 vgl. Schnitxer, Origenes
über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft S. 2 Anm. ** — 19f£ vgl. Iren.,
Adv. haer. MI 2, 2. 3, 1. 3 (Harvey) und Kattenbusch, Symb. 11 138 — 20 Sicut
— 8. 14, 18 condonatur — Pamphilus, Apol. 1 (Lom. XXIV 304—310) — 26—28 τοί.
Orig., In Matth. Comm. ser. 46 (Lom. IV 296): Sed nos illis credere non debemus
nee exire a prima et ecclesiastica traditione nec aliter credere, nisi quemadmodum
per successionem ecclesiae Dei tradiderunt nobis.
1 in?<y 5 quae (loeuti sunt et) gess. verm. Wey 8 Fide] - enin σ 11 in-
properium « (improperium AcorB) g obprobrium G Mcorr (proprium M*), vgl.
H. Rünsch, Itala und Vulgata S. 39 £ (ει. Collect. phil. p. 165 Wey) 23 c» dei esse y
24 sint qui « sunt qui y sint illi qui Pa(M*o) 28 et apostolica < Pa
De principiis I Praef. 1. 2. 3. 4 9
3. Illud autem scire oportet, quoniam sancti apostoli fidem Christi Pa
praedieantes de quibusdam quidem, quaecumque necessaria crediderunt, p
omnibus eredentibus, etiam his, qui pigriores erga inquisitionem divinae
scientiae videbantur, manifestissime tradiderunt, rationem seilicet asser-
5 tioms eorum relinquentes ab his inquirendam, qui spiritus dona excel-
lentia mererentur et praecipue sermonis, sapientiae et scientiae gratiam
per ipsum sanctum spiritum percepissent; de aliis vero dixerunt quidem
quia sint, quomodo autem aut unde sint, siluerunt, profecto ut studio-
siores quique ex posteris suis, qui amatores essent sapientiae, exercitium
10 habere possent, in quo ingenii sui fructum ostenderent, hi videlicet, qui
dignos se et capaces ad recipiendam sapientiam praepararent.
4. Species vero eorum, quae per praedicationem apostolicam mani- Jan
feste traduntur, istae sunt. Primo, quod unus est deus, qui omnia
creavit atque composuit, quique, cum nihil esset, esse fecit universa,
15 deus a prima creatura et conditione mundi, omnium iustorum deus,
Adam Abel Seth Enos Enoch No? Sem Abraham Isaac lacob duodecim
patriarcharum Moysei et prophetarum; et quod hie deus in novissimis
diebus, sicut per prophetas suos ante promiserat, misit dominum 48
1 ff vgl. x. B. Orig. ὁ. Cels. 1152 (1 248, 17: ἡμεῖς γὰρ don δύναμις πάντα
πράττομεν ὑπὲρ τοῦ φρονίμων ἀνδρῶν γενέσϑαι τὸν σύλλογον ἡμῶν, καὶ và iv
ἡμῖν μάλιστα καλὰ καὶ ϑεῖα τότε τολμῶμεν ἐν τοῖς πρὸς τὸ κοινὸν διαλόγοις φέ-
ρειν εἰς μέσον, ὕτ᾽ εὐποροῦμεν συνετῶν ἀχροατῶν' ἀποχρύπτομεν δὲ καὶ παρα-
σιωπῶμεν τὰ βαϑύτερα, ἐπὰν ἁπλουστέρους ϑεωρῶμεν τοὺς συνερχομένους xal
δεομένους λόγων τροπιχῶς ὀνομαζομένων »γάλακ«); Clemens Alex., Strom. V 10, 00
(LI 370, 8 St.) und Hahn, Bibl. d. Symb3 $ 8 S. 11—13 — 5f vgl. I Kor. 12, 7. 8
— 12 zw Cap. 4—10 vgl. Orig., In Joh. XXXII 16, 187—194. XX 30, 269—272,
In Matth. Comm. ser. 33 (Lom. IV 251f), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285 —290)
— 12 Species — 8. 14, 13. condonatur — Anonymus, De éncarnatione Verbi ad
Januarium (Augustin. Opp. ed. Bened. tom. VIII App. p. 47) — 13 «gl. Hermae
Pastor, Mand. 11: Πρῶτον πάντων πίστευσον ὅτι εἷς ἐστιν ὁ ϑεός, ὁ τὰ πάντα
κτίσας καὶ καταρτίσας καὶ ποιήσας ἐκ τοῦ μὴ ὄντος εἰς τὸ εἶναι τὰ πάντα (soweit
citiert von Orig., In Joh. XXXII 16, 187) und Kattenbuseh, Symb. II 138 A. 5. 877
4.5 — 17—8.10,2 vgl. Jo?l 3, 1 oder. Hebr. 1, 1: ἐπ᾿ ἐσχάτων τῶν ἡμερῶν (Orig.
| III 277, 1); Matth. 15, 24. 28, 19 — 17 f vgl. Kattenbusch a. a. O. S. 2531 A. 14
| 1 autem] tamen Pa ὃ credentibus — y 5f excellentiora σ 6 mereren-
tur-— Pa | gratiam — Pa 7 eospiritum sanctum A*SPa | percepissent]
percipere merebantur Pa 9 qui τι. essent — Pa 10 ostenderent] osténdere
| valerent Pa 11 ad recipiendam sapientiam gy sapientiae APa | praeparent A
14 cum nihil esset] ex nullis Pa | esset] essent Jan
10
10 . Origenes
lesum Christum, primo quidem vocaturum Israhel, secundo vero etiam Pa
gentes post perfidiam populi Israhel. Hie deus iustus et bonus, pater
domini nostri lesu Christi, legem et prophetas et evangelia ipse dedit,
qui et apostolorum deus est et veteris ac novi testamenti.
Tum deinde quia Christus lesus, ipse qui venit, ante omnem crea-
turam natus ex patre est. Qui cum in omnium conditione patri
ministrasset, »per ipsum« namque »omnia facta sunt«, novissimis tem-
poribus se ipsum exinaniens homo factus est, incarnatus est, cum deus
esset, et homo factus mansit quod erat, deus. Corpus assumsit nostro
corpori simile, eo solo differens, quod natum ex virgine et spiritu sancto
est. Et quoniam hie lesus Christus natus et passus est in veritate, et
non per phantasiam, communem hanc mortem vere mortuus; vere enim
5—58. 11, 10 vgl. Huet, Origeniana 11 2 qu. ἃ — 5f rgl. x. B. Orig. c. Cels.
VIII 13 (II 231, 3: τὸν υἱὸν τοῦ ϑεοῦ, οὕτω δὴ καὶ τὸν γεννηθέντα ἀπὸ τοιούτου
πατρός), In Joh. lI 4 (IV 58, 4: μανϑανόντων ἡμῶν διὰ τῶν λεγομένων [Joh.1, 1]
ὅτι πρεσβύτερος ὁ λόγος τῶν ἀπ᾿ ἀρχῆς γενομένων ἦν). II 10 (IV 65, 22: μόνου
τοῦ μονογενοῦς φύσει υἱοῦ ἀρχῆϑεν τυγχάνοντος) und Hilarius Pict., De trin. XIl 26
(Migne SL X 449: Natum itaque unigenitum Deum, sed natum ante aeterna tempora
confitemur) — 6 vgl. Hieron., Ep. ad Avit.2 (Migne SL XXII 1060): ut est illud,
et statim in primo volumine: Christum filium Dei non natum esse, sed
factum (= γενητόν) — 6f vgl. Orig. c. Cels. VI 60 (II 130, 21: λέγοντες τὸν
μὲν προσεχῶς δημιουργὸν εἶναι τὸν υἱὸν τοῦ ϑεοῦ, λόγον χαὶ ὡσπερεὶ αὐτουργὸν
τοῦ κόσμου). I19 (1136, 1ff). V 12 (II 14, 3), In Joh. 119 (IV 23, 17). II 3 (IV 55, 14:
πᾶσι τοῖς λοιποῖς ϑεοῖς διάχονον εἶναι τῆς ϑεότητος τὸν ϑεὸν λόγον). II 10 (IV
65, 29: τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν ἀπὸ τοῦ ϑεοῦ, δια-
κονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῦ). 1180 (IV 87, 26) «nd Schnitzer, S. 48 Anm. **
— 1 Joh.1,8 — 4f vgl. Hebr. 1, 1. Phil.2,7 — 9f vgl. Orig., In Luc. hom. 17
(Lom. V 148: tale, quale nos, corpus habuisse, ut per similitudinem corporis etiam
nostra corpora redimeret a peccatis) 6. Cels. I 66 (I 119, 19). 1 69 (I 123, 11ff).
II 23 (I 152, 23). II 31 (I 158, 28) — 10 vgl. Orig., In Joh. XXXII 16 (IV 452, 4):
ix παρϑένου τῆς Μαρίας xal ἁγίου πνεύματος τὴν γένεσιν ἀνείληφεν — 11 vgl.
Kattenbusch, Symb. 11893 4. 49 — 11f vgl. Orig., In Joh. Frg. 53 (IV 527,18: δοκήσει
αὐτὸν ἄνϑρωπον ἀλλ᾽ οὐκ ἀληϑείᾳ αὐτὸν γεγονέναι), c. Cels. II 16 (1145, 8: δοχήσει
τὸν Ἰησοῦν ταῦτα πεπονϑέναι οὐ πεπονθότα) — 12 vgl. Orig., Evhort. 39 (137, 98)
1 vocaturum] vocatur G*M vocatur deus 6 2 gentes] deus gentium o 4 ac]
et Pa 5 co lesus Christus Jan | ipse < Jan 6 in omni Jan | condi-
tionem y 8Sest?<o 9 deus] +eto 10 natus Paz (Go) 11 hic] + Deus
Jan | et? -— Jan 12 per phantasiam] per imaginem |— δοχήσει, s. Test.) Pa
| mortem] + sustinuit c Pa(c) | mortuus] + est Jan
an
10
De principiis I Praef. 4. 5 11
et a mortuis resurrexit et post resurrectionem conversatus cum disei-
pulis suis assumtus est.
Tum deinde honore ac dignitate patri ac filio sociatum tradiderunt
spiritum sanctum. In hoe non iam manifeste discernitur, utrum natus
aut innatus, vel filius etiam ipse dei habendus sit, neene; sed inquirenda
iam ista pro viribus sunt de sancta scriptura et sagaci perquisitione
investiganda. Sane quod iste spiritus sanctus unumquemque sanctorum
vel prophetarum vel apostolorum inspiraverit, et non alius spiritus in
veteribus, alius vero in his, qui in adventu Christi inspirati sunt, fuerit,
manifestissime in ecclesia praedicatur.
9. Post haec iam quod anima substantiam vitamque habens pro-
3—9 vgl. besonders Orig., In Joh. 11 10 (IV 65, 15: ἡμεῖς μέντοι γε τρεῖς
ὑποστάσεις πειϑόμενοι τυγχάνειν, τὸν πατέρα xal τὸν υἱὸν zal τὸ ἅγιον πνεῦμα
... προσιέμεϑα τὸ πάντων διὰ τοῦ λόγου γενομένων τὸ ἅγιον πνεῦμα πάντων
εἶναι τιμιώτερον. . . καὶ τάχα αὕτη ἐστὶν ἡ αἰτία τοῦ μὴ καὶ αὐτὸ υἱὸν χρηματί-
ζειν τοῦ ϑεοῦ); Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XX1I 1060: Tertium dignitate
et honore post Patrem et Filium adserit Spiritum sanctum. De quo
cum ignorare se dicat, utrum factus sit an infectus [= γενητὸς ἢ ἀγένητος,
nicht, wie Ruf. las, γεννητὸς ἢ ἀγέννητος, vgl. Orig. a. a. O. IV 65,1 u. 5: γενη-
τόν — ἀγέννητον und Epiphan., Haer. 64, 8], in posterioribus quid sentiret expressit,
nihil absque solo Deo Patre infectum esse confirmans; daxu Orig. a. a. O.
IV 65, 17: ἀγέννητον μηδὲν ἕτερον τοῦ πατρὸς εἶναι πιστεύοντες (d. h. Orig.) u.
6. Cels. V1 17 (IL 88, 21: οὔτε γὰρ τὸν ἀγένητον καὶ πάσης γενητῆς φύσεως moo-
τότοχον x«t. ἀξίαν εἰδέναι τις δύναται ὡς Ó γεννήσας αὐτὸν πατήρ). lll 34 (I
231, 7); Huet, Origen. 112 qu. 2, 21—24; Schnitzer S. 6f Anm. * und Denis, De la
philos. d’Origene, Paris 1884, p. 29 A. ἃ — 4f vgl. Hilarius, De Trin. XII 55
(Migne SL X 469): Neque, quia te solum innaseibilem et unigenitum ex te natum
sciens genitum tamen Spiritum sanctum non dicturus sim, dicam umquam creatum
— 4 f vgl. Orig., In Joh. TI 10 (IV 65, 96: οἶμαι δὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα τήν, ἵν᾿ οὕ-
toc εἴπω, ὕλην τῶν ἀπὸ 9:00 χαρισμάτων παρέχειν τοῖς δι᾿ αὐτὸ καὶ τὴν μετοχὴν
αὐτοῦ χρηματίζουσιν ἁγίοις). XXVIII 15 (IV 408, 4), In Jerem. hom. XIX (UI
166, 5), e. Cels. 144 (1 94, 22). VI 19 (11 89,29) — 11—8. 12, 4 vgl. z. B. Orig., De
or. 29, 13 (IL 387, 26): ἡγοῦμαι δὴ τὸν ϑεὸν &x&otqv λογιχὴν οἰχονομεῖν ψυχήν, ἀφο-
ρῶντα εἰς τὴν ἀΐδιον αὐτῆς ζωήν, ἀεὶ ἔχουσαν τὸ αὐτεξούσιον καὶ παρὰ τὴν ἰδίαν αἰτίαν
ἤτοι ἐν τοῖς κρείττοσι κατ᾽ ἐπανάβασιν ἕως τῆς ἀχρότητος τῶν ἀγαϑῶν γινομένην (ἢ
καταβαίνουσαν διαφόρως ἐξ ἀπροσεξίας ἐπὶ τὴν τοσήνδε ἢ τοσήνδε τῆς κακίας χύσιν.
1l conversatus] + est Pa(M*o) 9 suis] + et in celum Pa(o) ὃ Tune y
| deinde] demum natura Ja» | ac?| et Pa | tradidit Ja» 4 In hoe — 7 in-
vestiganda — Jan | co iam non y 5 co dei ipse y 9 in adventum Pa
10 in ecclesiis Pa Del, ob richtig? vgl. unten S.14, 10 11 c» anima quod iam Jan
Pa
Jan
10
12 Origenes
priam, cum ex hoe mundo discesserit, pro suis meritis dispensabitur, ΕΞ
sive vitae aeternae ac beatitudinis hereditate potitura, si hoc ei sua
gesta praestiterint, sive igni aeterno ac supplieus mancipanda, si in hoc
eam scelerum culpa detorserit; sed et quia erit tempus resurrectionis
mortuorum, eum corpus hoc, quod nune »in corruptione seminatur,
surget in incorruptionec, et quod »seminatur in ignominia, surget in
gloria«.
Est et illud definitum in eeclesiastica praedicatione, omnem animam
rationabilem esse liberi arbitru et voluntatis; esse quoque ei certamen
adversum diabolum et angelos eius contrariasque virtutes, ex eo quod
ili peccatis eam onerare contendant, nos vero si recte consulteque
vivamus, ab huiuscemodi labe exuere nos conemur. Unde et conse-
quens est intellegere, non nos necessitati esse subiectos, ut omni modo,
etiamsi nolimus, vel mala vel bona agere cogamur. Si enim nostri
9—4 «vgl. Orig. c. Cels. 111 31 (I 228, 20). VIII 48. 52 (II 263, 13. 268, 2) —
4 f vgl. Kattenbusch, Symb. 11137 £. A. 4 — 5--7 vgl. 1 Kor. 15, 42.43 — 8—12 vgl.
Orig., De or. 29, 2 (II 382, 20). 22, 4 (II 349, 9), In Matth. ser. 83 (Lom. IV 414)
u. unten MI 1 — Sf vgl. Orig. e. Cels. IV 83 (1 354, 11: ὁμοειδῆ εἶναι πᾶσαν ψυχήν
wird bestritten). III 69 (I 261, 12: μίαν φύσιν ἐπιστάμενοι πάσης λογικῆς ψυχῆς).
IV 58. 89 (I 330, 31. 361, 6—13: ἡ τῶν ἀνϑρώπων — τῶν ἀλόγων ζῴων ψυχή) —
9—11 vgl. Orig., De or. 13, 3 (11 327, 10 £), e. Cels. VIII 6. 25 (II 225, 22. 241, 31:
ἄγγελοι τοῦ διαβόλου), In Joh. X 32 (IV 206, 17: τῶν ἀντικειμένων δυνάμεων) —
10f vgl. Orig., In Joh. XX 40 (IV 383, 2): διαλαμβάνουσιν [die Christen] περὶ
τῶν παρὰ τὸν ὀρϑὸν λόγον ὑπ᾿ ἀνθρώπων πραττομένων, ὡς οὐ χωρὶς δαιμονίων
ἢ ὁποιωνδήποτε δυνάμεων ἀντιχειμένων τῶν τοιούτων ἐπιτελουμένων — 18 vgl.
Orig., In Jerem. hom. XX 2 (ΠῚ 178, 16: ἵνα μὴ χατὰ ἀνάγχην τὸ ἀγαϑόν τινος
7, ἀλλὰ κατὰ τὸ ἑχούσιον αὐτοῦ), In Joh. XXXII 16 (IV 451, 31: ὅτι αὐτεξούσιοι
ὄντες χολαζόμεϑα μὲν ἐφ᾽ οἷς ἁμαρτάνομεν, τιμώμεϑα δὲ ἐφ᾽ οἷς εὖ πράττομεν),
In Joh. Frg. 48 (IV 518, 18: αὐτεξούσιοι ὄντες οἱ ἄνθρωποι τῷ προαίρεσιν
ἐλευϑέραν ἔχειν); vgl. auch Methodius, Περὶ τοῦ αὐτεξουσίου S. A? ed. Bomw.
(— Dial. d. Adam. ed. van de Sande Bakh. 5. 100, 3: οὐ τῆς φύσεως ἀνάγκῃ κρα-
τούμενος)
1 discesserit mundo Jan 3 sive aeterno supplicio maneipanda Jan
4 eam) eandem Ja» | quia < Jan 5 nune < Pa 9 co esse ration. LPaJan
rationalem Jan 10 adversus AJan 11 «ὦ peccatis eam illi Jan 12 labe]
clade Pa(c) < Pa(GM) | co nos exuere Jan 13 omni modo] omnino Jan
14 c» vel bona vel mala Jan
an
De principiis I Praef. 5. 6 13
arbitri! sumus, inpugnare nos fortasse possint aliquae virtutes ad Pa
peccatum et aliae iuvare ad salutem, non tamen necessitate cogimur
vel recte agere vel male; quod fieri arbitrantur hi, qui stellarum cur-
sum et motus causam dieunt humanorum esse gestorum, non solum
5 eorum, quae extra arbitrii accidunt libertatem, sed et eorum, quae in
nostra sunt posita potestate.
De anima vero utrum ex seminis traduce ducatur, ita ut ratio
ipsius vel substantia inserta ipsis corporalibus seminibus habeatur, an
vero aliud habeat initium, et hoc ipsum initium si genitum est aut non
10 genitum, vel certe si extrinsecus corpori inditur, necne: non satis mani-
—
Y
Ὁ
festa praedicatione distinguitur.
6. De diabolo quoque et angelis eius contrarüsque virtutibus ecele-
siastica praedicatio docuit quoniam sint quidem haec, quae autem sint
vel quomodo sint, non satis clare exposuit. Apud plurimos tamen ista
habetur opinio, quod angelus fuerit iste diabolus, et apostata effectus
quam plurimos angelorum secum declinare persuaserit, qui et nune
usque angel ipsius nuncupantur.
lf vgl. S. 12, 9—11 u. Orig., De or. 27, 12 (II 371, 9: τί ὀκνοῦμεν παρα-
δέξασϑαι ἐπί γε πασῶν τῶν δυνάμεων χρειττόνων χαὶ χειρόνων καὶ enl τῶν ἀν-
ϑρώπων τὸ δύνασθαι τρέφεσϑαι ἀπὸ πάντων τούτων ἕνα ἕχαστον ἡμῶν!) —
3—6 vgl. Orig., In Matth. XII 6 (Lom. III 221: πάντες ὅσοι παρὰ τὴν τῶν ἄστρων
σχέσιν φασὶν εἶναι τὴν αἰτίαν πάντων τῶν ἐπὶ γῆς, εἴτε καϑολιχῶν εἴτε καὶ τῶν
χαϑ᾽ ἕχαστον συμπτωμάτων), c. Cels. V 6. 12 und 21 (TI 22, 22), Philokal. Cap.
XXIII (p. 187—212 Rob.) und P. Wendland, Philos Schrift über die Vorsehung
S. 98f. 341) — 7—10 vgl. Orig. c. Cels. IV 30 (I 300,9: xai ὡς ai ψυχαὶ ἤτοι
ἀγέννητοι οὖσαι καὶ μὴ ὑπὸ ϑεοῦ χτισϑεῖσαι διακοσμοῦνται ὑπ᾽ αὐτοῦ καὶ ἀμεί-
βουσι σώματα, ἢ συσπαρεῖσαι τοῖς σώμασιν ἐπιδιαμένουσιν ἢ οὐκ ἐπιδιαμένουσιν),
In Joh. II 30 (IV 87, 11), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 291 = XXIV 398: si quis
rationem humanae animae inquirat, cum de ea neque quod ex seminis traduce
ducatur neque quod honorabilior et antiquior corporum compage sit, tradiderit
ecclesiastica regula) und Rufin, Apol. ad Anastas. 6 (Migne SL XXI 626);
Hieron. c. Joh. Hieros. 22 (Migne SL XXII 372); Huet, Origen. 112 qu. 6, 11 —
12 vgl. oben S.19, 9—11 — 15—17 vgl. Orig. c. Cels. VI 44. 45 (11 115, 13.
116, 21)
1 possint Au possunt 8 Mtcorr Pa (G Mtcorr)Jan possent oPa(M*o) 3 hi — Pa
4 solum — Pa 5 et<PaJan 6 posita sunt yPa(G*)Jam 9 co est
genitum Jan 10 non — Pa(Mo) 12 quoque — Pa 14 vel| aut Jam 17 us-
que — Jan
an
1C
14 Origenes
7. Est praeterea et illud in eeclesiastiea praedicatione, quod mun- (Pa)
dus iste factus sit et a certo tempore coeperit et sit pro 1psa sui corrup-
tione solvendus. Quid tamen ante hunc mundum fuerit, aut quid post
mundum erit, jam non pro manifesto multis innotuit. Non enim evi-
dens de his in ecclesiastica praedicatione sermo profertur.
8. Tum deinde quod per spiritum dei seripturae conscriptae sint
et sensum habeant non eum solum, qui in manifesto est, sed et alium
quendam latentem quam plurimos. Formae enim sunt haec quae de-
scripta sunt | sacramentorum quorundam et divinarum rerum imagines. 49
De quo totius eeclesiae una sententia est, esse quidem omnem legem
spiritalem, non tamen ea, quae spirat lex, esse omnibus nota nisi his
solis, quibus gratia spiritus sancti in verbo sapientiae ac scientiae
condonatur.
Ὄνομα ἀσωμάτου οὐκ ἴσασιν οὐ μόνον οἱ πολλοί, ἀλλ᾽ οὐδὲ ἡ
VORPNE 2 ise EAN ER BE «--ςς...
[Appellatio autem ἀσωμάτου (id est incorporei) non solum apud
multos alios, verum etiam apud nostras scripturas inusitata est et in-
cognita.] Si vero quis velt nobis proferre ex illo libello, qui Petri
1—3 vgl. x. B. Orig. c. Cels. 1 37 (I 89, 2: ed γὰρ γενητός ἐστιν ὁ κόσμος).
IV 9 (I 280, 18: εἰ δ᾽ ἐπιστήσεταί τις χρόνος, περιγράφων τὸν xóouov ἀναγκαίαν
περιγραφὴν τῷ αὐτὸν ἀρχὴν ἐσχηκέναι, καὶ ἐπιστήσεταί τι τέλος τῷ χόσμῳ καὶ
μετὰ τὸ τέλος δικαία περὶ πάντων χρίσις). IV 21 (I 291, 10: οὐχ ἀρνούμεϑα οὖν
τὸ καϑάρσιον πῦρ καὶ τὴν τοῦ χόσμου φϑορὰν ἐπὶ καϑαιρέσει τῆς κακίας zal ἀνακαι-
γνώσει τοῦ παντός), In Joh. 1 26 (IV 33,13) — 6 vgl. unten IV 1,9 (= Philokal.
Cap. 1 9 p. 16, 1 Rob): ἐξ ἐπιπνοίας τοῦ ἁγίου πνεύματος βουλήματι τοῦ πατρὸς
τῶν ὕλων διὰ Ἰησοῦ Χριστοῦ ταῦτας [56]. τὰς ἱερὰς βίβλους] ἀναγεγράφϑαι —
τ f τοί. unten IV 11 ff τι. Redepenning, Origenes 1299 ff — 10f vgl. Röm.7,14 —
12 vgl. I Kor. 12, 8 — 14 f Frg.2 (= Z.16 Appellatio — 17 f incognita Ruf.) des
Antipater v. Bostra adv. Orig. bei Joh. Dam., Sacra parall. (11 770 ed. Le Quien;
“u ἀσώματον vgl. x. B. Orig., In .Gen. hom. 1, 13 (Lom. VII 121f), In Joh. XIII
99 (IV 246,4: πνευματικόν, ὕπερ ἐστὲ νοητὸν χαὶ ὡς uiv ai γραφαὶ ἂν λέγοιεν
ἀόρατον, ὡς δ᾽ ἂν Ἕλληνες ὀνομάσαιεν ἀσώματον), De or. 27, 8 (Il 367, 13) τι.
Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI 49 A: τὸ δὲ ἀσώματον νοερὸν
πάντως) — 181 vgl. E. v. Dobschütz, Das Kerygma Petri (TU XI 1, 1893) S. 82—84
1 et praeterea Jam — 8f post mundum] postmodum Jan 4 c» non iam
Jan 4f evidenter Pa 5 co in eccles. de nis praed. Pa 6 deinde] demum Jan
8 plurimum Pa(c) 8f descripta sunt] scripta sunt Pa describuntur Ja» 10 una
sententia est] unus est sensus Pa 11 omnibus] hominibus Jam — 11f his solis)
iis solum Ja» 16 asomatu A asomati B y
an
5
10
20
De principiis I Praef. 7. 8. 9 15
Doctrina appellatur, ubi salvator videtur ad discipulos dieere: »Non
sum daemonium incorporeum«, primo respondendum est ei quoniam
liber ipse inter libros eeclesiasticos non habetur, et ostendendum quia
neque Petri est ipsa scriptura neque alterius cuiusquam, qui spiritu
dei fuerit inspiratus. Quod etiamsi ipsum concederetur, non idem sen-
sus inibi ex isto sermone ἀσωμάτου indicatur, qui a graecis vel genti-
libus auctoribus ostenditur, eum de incorporea natura a philosophis
disputatur. In hoc enim libello -incorporeum daemonium: dixit pro eo,
quod ipse ille quicumque est habitus vel eircumscriptio daemoniei cor-
poris non est similis huie nostro crassiori et visibili corpori; sed secun-
dum sensum eius, qui composuit illam scripturam, intellegendum est
quod dixit, id est non se habere tale corpus quale habent daemones
(quod est naturaliter subtile quoddam et velut aura tenue, et propter
hoe vel putatur a multis vel dicitur incorporeum), sed habere se corpus
5 solidum et palpabile. In consuetudine vero hominum omne, quod tale
non fuerit, incorporeum a simplicioribus vel imperitioribus nominatur;
velut si quis aérem istum quo fruimur incorporeum dieat, quoniam
quidem non est tale corpus, ut conprehendi ac teneri possit urgentique
resistere.
9. Quaeremus tamen si vel alio nomine res ipsa, quam graeci philo-
sophi ἀσώματον (id est ineorporeum) dicunt, in sanctis scripturis
invenitur. Deus quoque ipse quomodo intellegi debeat requirendum
est, corporeus et secundum aliquem habitum deformatus, an alterius
naturae quam corpora sunt, quod utique in praedicatione nostra mani-
feste non designatur. Eadem quoque etiam de Christo et de saneto
spiritu requirenda sunt, sed et de omni anima atque omni rationabili
natura nihilominus requirendum est.
lf griechisch bei Ignatius ad Smyrn. 3: Ort ovx εἰμὶ δαιμόνιον ἀσώματον,
vgl. Schnitzer S.9 Anm. ** und A. Hilgenfeld, Novum Test. extra can. ree. IV 57.62 —
20 f vgl. Orig., De or. 27, 8 (II 367, 131) τ. Geffeken, Zwei griech. Apolog. S. 39
— 22 vgl. Orig. c. Cels. VI 64 (II 135, 4: iv’ εὑρεϑῇ, πότερον ἐπέχεινα οὐσίας
ἐστὶ πρεσβείᾳ καὶ δυνάμει ὁ 950g .... ἢ καὶ αὐτός ἔστιν οὐσία). VIL 27 (178, 13:
σαφῶς γὰρ ἀσώματόν φασιν οἱ Aöyoı τὸν ϑεόν). VII 38. 66 (II 188, 11. 216, 4)
u. Schnitzer S. 10£ Anm. *, der Orig. c. Cels. VIII 49 (II 265, 4: οὐδὲ γὰρ χαϑ᾽
ἡμᾶς σῶμα ὁ ϑεός" ἵνα μὴ περιπέσωμεν οἷς περιπίπτουσιν ἀτόποις ot τὰ Ζήνωνος
«al Χρυσίππου φιλοσοφοῦντες) τι. Sel. in Gen. 1, 26 (Lom. VIII 49) eztiert
6 inibi ae ibiy | asomati L | vel«aety 9 cireumseriptus y
12 habere — y 20 quaerimus A 21 asomatum Z | incorpoream Del
16 : Origenes
10. Ἐν τῷ κηρύγματι καὶ τὸ εἶναί τινας ἀγγέλους xci δυνάμεις (Pa)
κρείττονας, λειτουργικὰς τῆς σωτηρίας τῶν ἀνϑρώπων, παραδέδοται"
πότε δὲ ἐκτίσϑησαν καὶ τίνα τὰ περὶ αὐτούς, οὐδαμῶς τις ἐσαφήνισεν.
[Est etiam illud in eeclesiastica praedicatione, esse angelos dei τὸ
5 quosdam et virtutes bonas, qui ei ministrant ad salutem hominum con- "^"
summandam; sed quando isti creati sint, vel quales, aut quomodo sint,
non satis in manifesto distinguitur.] De sole autem et luna et stellis,
utrum animantia sint an sine anima, manifeste non traditur.
Oportet igitur velut elementis ac fundamentis huiusmodi uti secun-
10 dum mandatum, quod dicit: »Inluminate vobis lumen scientiae«, omnem
qui eupit seriem quandam et corpus ex horum omnium ratione perficere,
ut manifestis et necessarüs assertionibus de singulis quibusque quid sit
in vero rimetur, et unum, ut diximus, corpus efficiat exemplis et affir-
mationibus, vel his, quas in sanctis scripturis invenerit, vel quas ex con-
sequentiae ipsius indagine ac recti tenore reppererit.
[un
Qt
α΄. Περὶ πατρός.
CAPUT PRIMUM
De deo.
1. Scio quoniam conabuntur quidam etiam secundum seripturas
20 nostras dicere deum corpus esse, quoniam inveniunt scriptum esse apud
1—3 Frg. 3 (— 2. 4 Est — 7 distinguitur Ruf.) des Antipater v. Bostra adv.
Orig. bei Joh. Dam., Sacra parall. (11 770 ed. Le Quien) mit den einleit. Worten:
zei πάλιν ὅτι — 1 xw Cap. 10 vgl. Huet, Origen. II 2 qu. 5, 11—13 — 4 Est —
15 reppererit — Pamphil., Apol.1 (Lom. XXIV 310 δ) und Anonym. ad Januar. p.48 —
1 f vgl. Orig. 6. Cels. V 10 (II 11, 13: εἴπερ xai oi ἐν οὐρανῷ ἀστέρες ζῷά εἰσι
λογικὰ xal σπουδαῖα καὶ ἐφωτίσϑησαν τῷ φωτὶ »τῆς γνώσεως« ὑπὸ τῆς σοφίας
u. Test.), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 21) — 10 Hos. 10, 15 — 16 xu der griech.
Überschrift (bei Photius, Bibl. Cod. VIII p. 48 ed. Bekker) vgl. unten 1 Cap. 0,1 a. A.
und Cap. 7,1 a. A. Photius a. a. O. p. 3* B. erwähnt aus dem Inhalt von α΄ β΄ y
nur: τὸν μὲν υἱὸν ὑπὸ τοῦ πατρὸς πεποιῆσϑαι λέγων, τὸ δὲ πνεῦμα ὑπὸ τοῦ υἱοῦ,
καὶ διήκειν μὲν τὸν πατέρα διὰ πάντων τῶν ὄντων, τὸν δὲ υἱὸν μέχρι τῶν λογικῶν
μόνων, τὸ δὲ πνεῦμα μέχρι μόνων τῶν σεσωσμένων. — 19—8. 17,17 χει πῦρ, πνεῦμα,
φῶς --- ὃ ϑεός vgl. besonders Orig., In Joh. XIII 21 (IV 244 f) und Denis, Orig. p. Vi #
— 19 vgl. Orig., In Gen. Sel. (Lom. VIII49) — 20 vgl. oben I Praef. 9, unten II Cap. 4,3
1 ἀγγέλους (90v) Koe 5 quae Jan | ministrent Pa 7 distinguitur
«PaJan designatur ; | De sole — 8 traditur — Jan S8 an sine anima] an
exanima Pa(MS) aut exanima Pa(G Ab) 9 ac] vel y 10 omnem] eum Pa omnis
Jan 14 his]iisJa» 14 ex consequentiae] consequenter Jan
an)
᾿
L]
De principiis I Praef. 10. Cap. 1,1. 2 det
Moysen quidem: »Deus noster ignis consumens est«, in evangelio vero
secundum lohannem: »Deus spiritus est, et eos qui adorant eum, in
spiritu et veritate oportet adorare«. lgnis vero et spiritus non aliud
apud eos quam corpus esse putabitur. Quos interrogare volo, quid
5 dicant de eo quod scriptum est, quia »deus lux este, sicut lohannes in
epistola sua dicit: »Deus lux est, et tenebrae non sunt in eo«. Ista
nempe >lux est«, >quae inluminat< omnem sensum eorum, qui possunt
capere veritatem, sicut in tricesimo quinto psalmo dieitur: »In lumine
tuo videbimus lumen«. Quid enim aliud lumen dei dicendum est, in
10 quo quis videt lumen, nisi virtus dei, per quam quis inluminatus vel
veritatem rerum omnium pervidet vel ipsum deum cognoscit, qui veritas
appellatur? Tale est ergo quod dicitur: »In lumine tuo videbimus
lumen«, hoc est, in verbo tuo et sapientia tua, qui est filius tuus, in
ipso te videbimus patrem. Numquidnam quia lumen nominatur, simile
15 putabitur solis huius lumini? Et quomodo vel levis aliquis dabitur
intellectus, ut ex isto quis corporali lumine causam scientiae capiat et
veritatis inveniat intellectum?
2. Si ergo adquiescunt huie assertioni nostrae, quam de natura
luminis ipsa ratio demonstravit, et fatentur non posse corpus intellegi
20 deum seeundum luminis intellectum, similis quoque ratio etiam de signi
consumenti- dabitur. Quid enim consumit deus secundum hoc quod >ignis«
est? Numquidnam putabitur consumere materiam corporalem, ut est
-ignum vel faenum vel stipula-? Et quid in hoc dignum de dei laudi-
bus dieitur, si deus ignis est huiuscemodi materias consumens? Sed
25 [51] consideremus quia deus consumit quidem et exterminat, sed con-
sumit malas mentium cogitationes, consumit gesta turpia, consumit
desideria peecati, cum se credentium mentibus inserit et eas animas,
quae verbi eius ae sapientiae efficiuntur capaces, una cum filio suo
inhabitans secundum quod dietum est: »Ego et pater veniemus et
1 Deut. 4,24 — 2 Joh.4,24 — 8 vgl. Orig. c. Cels. VI 71 (II 141, 3) —
6 IJoh.1,5 — 7 vgl. Joh. 1, 9 Kl — 8 u. 12 Psal. 35,10 — 20f vgl. Deut. 4, 24
— 21—8. 18, 2 vgl. Orig. e. Cels. IV 13 (I 283, 4: ἐπὰν οὖν λέγηται »πῦρ« εἶναι
»zatava)ioxov«, ζητοῦμεν, τίνα πρέπει ὑπὸ ϑεοῦ καταναλίσχεσϑαι, καί φαμεν Ott
τὴν κακίαν x«l τὰ ἀπ᾽ αὐτῆς πραττόμενα καὶ τροπικῶς λεγόμενα »ξύλα« εἶναι
xal υχόρτον«α xal »χαλάμην« χαταναλίσκει ὃ ϑεὸς ὡς πῦρ xtA). VI (0. τῶ --
23 vgl. I Kor. 3, 12 — 91—S. 18, 1 vgl. Orig., In Jerem. hom. VIII 1 (ΠῚ 55, 21)
— 29 Joh. 14, 23, vgl. zur Form des Citats Orig., In Jerem. hom. VIII 1 (11155, 23)
lest <a 9 dei— A 19 demonstrabit c 23 stipula AB stipulam Cy
| [de] Koe nach Del 25 [51] Koe nach Del sie Gu Kl
Origenes V. 2
9
10
18 |... Origenes
mansionem apud eum faciemus«, omnibus eorum vitus passionibusque
consumtis purum sibi eas seque dignum efficit templum.
Sed et his, qui per hoe quod dictum est quoniam »deus spiritus
est« corpus esse arbitrantur deum, hoc modo respondendum est. Con-
suetudo est scripturae sanctae, cum aliquid contrarium corpori huic
crassiori et solidiori designare vult, spiritum nominare, sicut dicit:
»Littera occidit, spiritus autem vivificate. In quo sine dubio per htteram
corporalia significat, per spiritum intellectualia, quae et spiritalia diei-
mus. Apostolus quoque ita dicit: »Usque in hodiernum autem, cum
legitur Moyses, velamen est positum super cor eorum; cum autem
conversus quis fuerit ad dominum, auferetur velamen; ubi autem domini
spiritus, 101 libertas«. Donec enim quis non se converterit ad intelle-
gentiam spiritalem, >velamen est positum super cor< eius, quo velamine,
id est intellegentia crassiore, scriptura ipsa velar dicitur vel putatur;
et hoe est quod ait superpositum esse velamen vultui Moysi, cum
loqueretur ad populum, id est, cum lex vulgo recitatur. Si autem
-convertamus nos ad dominum«, ubi est et verbum dei, et ubi spiritus
sanctus revelat scientiam spiritalem, tunc >auferetur velamen<, et tunc
revelata facie< in scripturis sanctis >gloriam domini speculamur«.
3. Bed et cum de spiritu sancto multi sancti participant, non
utique corpus aliquod intellegi potest spiritus sanctus, quod divisum
in partes corporales percipiat unusquisque sanctorum; sed virtus pro-
fecto sanctificans est, cuius participium habere dicuntur omnes, qui per
eius gratiam sanctificari meruerint. Et ut facilius quod dicimus possit
intellegi, ex rebus quamvis inparibus sumamus exemplum. Multi sunt
qui disciplinae sive artis medicinae participant, et numquid putandum
est omnes eos, qui medicinae participant, corporis alicuius, quod medi-
3 Joh. 4, 24 — 4—6 vgl. Orig. c. Cels. VI 70 (II 140, 12): πρὸς γὰρ avrı-
διαστολὴν τῶν αἰσϑητῶν t9oc τῇ γραφῇ tà νοητὰ ὀνομάζειν πνεύματα zai
πνευματικά (dann folgt dasselbe Citat wie hier Z. 7) — 1 Ll Kor. 3, 6 —
1 ἢ vgl. Orig. c. Cels. VI τὸ (II 140, 16): »yoduua« μὲν τὴν αἰσϑητὴν ὠνόμασεν
ἐχδοχὴν τῶν ϑείων γραμμάτων, »πνεῦμα« δὲ τὴν νοητήν — 9 11 Kor. 3, 15—17
— 12—19 vgl. Orig., In Jerem. hom. V 8 (III 37, 18), c. Cels. V 60 (II 63, 29) wu. à.
— 15f vgl. Exod. 34,35 — 20—24 ob Act. 2, 88 vorschwebt? vgl. oben S. 11, 7à—9
und Orig. c. Cels. VI 70 (II 139, 29: ἀεὶ γὰρ ὁ ϑεὸς μεταδίδωσι τοῖς δυναμένοις
μετέχειν αὐτοῦ τοῦ ἰδίου πνεύματος, οὐ κατ᾽ ἀποτομὴν καὶ διαίρεσιν ἐγγινομένου
τοῖς ἀξίοις. οὐδὲ γὰρ σῶμα τὸ za9' ἡμᾶς πνεῦμα), In Num. hom. VI 2 (Lom. X 47)
22—24 vgl. Orig., In Joh. XXVI117 (IV 411, 16f) τι. ebenda Frg. 37 (IV 513)
2 co seque dignum eas A 6 designari u 9 co dicit ita y 16 recita-
tur @u recitaretur σ 19 speculabimur Del 24 f c» possit intellegi quod dicimus y
20
10
De principiis I Cap. 1, 2. 8. 4 19
cina dicitur, in medio positi sibi auferre particulas et ita eius partici-
pium sumere? an potius intellegendum est quod quicumque promptis
paratisque mentibus intellectum artis ipsius disciplinaeque percipiunt,
hi medicinae participare dicantur? Sed haec non omnimodis similia
exempla putanda sunt de medicina sancto spiritui comparata; sed ad
hoc tantummodo conprobandum, quia non continuo corpus putandum
est id, euius participatio habetur a plurimis. Spiritus enim sanctus
longe differt a medicinae ratione vel disciplina, pro eo quod sanctus
spiritus subsistentia est intellectualis et proprie subsistit et extat; nihil
autem tale est medicina.
4. Sed et ad ipsum iam sermonem evangelii transeundum est, ubi
seriptum est quia »deus spiritus est«, et ostendendum est quam conse-
quenter his quae diximus intellegi debeat. Interrogemus namque quando
ista dixerit salvator noster vel apud quem vel cum quid quaereretur.
Invenimus sine dubio quod ad Samaritanam mulierem loquens ista
protulerit, eam quae putabat quod in monte Garizin secundum Sama-
riianorum opinionem adorari oporteret deum, dicens quoniam »deus
spiritus este. Quaerebat enim ab eo Samaritana mulier, putans eum
unum esse ex ludaeis, utrum >in Hierosolymis adorari oporteret deum,
aut >in hoe monte-; et ita dicebat: »Patres nostri omnes in hoc monte
adoraverunt, et vos dicitis quia in Hierosolymis est locus, ubi oportet
adorare«. Ad haec ergo quae opinabatur Samaritana, putans quod ex
locorum corporalium praerogativa minus recte vel recte adorabitur
deus aut a ludaeis in Hierosolymis aut a Samaritanis in monte Garizin,
respondit salvator recedendum esse a praesumptione corporalium loco-
rum huic qui vult deum sequi, et ita ait: »Venit hora ut veri adora-
tores neque in Hierosolymis neque in hoc monte adorent patrem. Deus
spiritus est, et eos qui adorant eum, in spiritu et veritate oportet
adorare«. Et vide quam consequenter veritatem spiritui sociavit, ut ad
9 von Sehnixer (der Orig. In Joh. 123. 115. X 21, c. Cels. VIII 12 ver-
gleicht) S. 15 Anm.* so xwrückübersetxt: ὑπόστασίς ἐστι νοητὴ καὶ ὑφίσταται ἰδίως
τε καὶ ὑπάρχει, vgl. auch Orig., In Luc. hom. XXV (Lom. V 182), In Num. hom.
XII 1 (Lom. X 127) — 12 u. 17 Joh. 4, 24 — 18—920 vgl. Joh. 4, 9. 20 —
20 Joh. 4, 20 — 25 vgl. Joh. 4, 21 — 26 Joh. 4, 21. 23. 24.
Sfcospiritus sanctus y 9 subsistentia Au subsistentie sg substantia A (vgl.
Orig., In Joh. Frg. 31, S. 013, 12 Pr. σημαίνει δὲ τοῦτο καὶ οὐσίαν εἶναι τὸ πνεῦμα)
11 et — y 19 oporteret Au oportet βσ 20 aut] an 8. 21f c» adorare
oportet y 21 oporteat AB 283 vel recte] vel rite σ Del, doch vgl. unten 11]
Cap.1, 6 a. A. | adorabatur oDel 26 veniet « | ut] quando c
O*
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20
20 i Origenes
distinetionem quidem corporum :spiritum- nominaret, ad distinctionem
vero umbrae vel imaginis »veritatem«, Qui enim adorabant in Hierosolymis,
-umbrae et imagini caelestium deservientes- non veritati neque spiritui
adorabant deum; simihter autem et hi, qui adorabant in monte Garizin.
5. Omni igitur sensu, qui corporeum aliquid de deo intellegi
suggerit, prout potuimus, confutato, dicimus secundum veritatem qui-
dem deum inconprehensibilem esse atque inaestimabilem. Si quid enim
illud est, quod sentire vel intellegere de deo potuerimus, multis longe |
modis eum meliorem esse ab eo quod sensimus necesse est credi. Sicut
enim si videamus aliquem vix posse scintillam luminis aut brevissimae
lucernae lumen aspicere et eum, cuius acies oculorum plus luminis
capere quam supra diximus non valet, si velimus de claritate ac splen-
dore solis edocere, nonne oportebit nos ei dicere quia omni hoc lumine
quod vides ineffabiliter et inaestimabiliter melior ac praestantior solis
est splendor? — ita mens nostra cum intra carnis et sanguinis claustra
concluditur et pro talis materiae participatione hebetior atque obtusior
redditur, licet ad comparationem naturae corporeae longe praecellens
habeatur, tamen cum ad incorporea nititur atque eorum rimatur intui-
tum, tunc scintillae alieuius aut lucernae vix obtinet locum. Quid
autem in omnibus intellectualibus, id est incorporeis, tam praestans
omnibus, tam ineffabiliter atque inaestimabiliter praecellens quam deus?
euius utique natura acie humanae mentis intendi atque intueri, quamvis
ea sit purissima mens ac limpidissima, non potest.
6. Verum non videtur absurdum, si ad evidentiorem rei manifesta-
3 vgl. Hebr. 8, 5 Wey Kl — 5 Omni — 8. 22,3 constare = Pamphil., Apol. 2
(Lom. XXIV 321—323) — 7 vgl. unten 11 Cap. 4, 3. IV Cap. 4, 8; Clemens AL,
Strom. V 12 (11380, 16 St.) — 9—15 cgl. Orig. c. Cels. V 11 (II 11, 23), In Joh. I 17
(IV 74, 14) — 15—23 vgl. Orig. c. Cels. VI 17 (II 88, 3: ὅτε ἀφανῆ xal ἄγνωστά
ἐστι tà κατ᾽ ἀξίαν νοηϑέντα ἂν περὶ τοῦ ϑεοῦ, ἀποχρύψαντος ξαυτὸν οἱονεὶ ἐν
σχύότῳ τοῖς μὴ φέρουσι τὰς τῆς γνώσεως αὐτοῦ μαρμαρυγὰς μηδὲ δυναμένοις αὐτὸν
ὁρᾶν πῇ μὲν διὰ τὸν μιασμὸν τοῦ νοῦ, σώματι -ταπεινώσεως- ἀνϑρώπων ἐνδεδε-
μένου, πῇ δὲ διὰ τὴν βραχυτέραν δύναμιν αὐτοῦ τῆς χατανοήσεως τοῦ ϑεοῦ).
VIIL32 (II 247, 25: οὐ χωρηταὶ νῷ, τῷ ἔτι ἐνδεδεμένῳ ϑνητῷ σώματι), In Joh. II 30
(IV 87, 12: ψυχῆς . . .. διὰ ποικίλας αἰτίας ἐνδουμένης σαρχὲ καὶ αἵματι); Clemens
AL, Strom. V 1 (II 880, 2 St.)
3 non veritate neque spiritu @, 5. 5. 19,98. 4 deum] dominum y | ethi
AcorB8 ethiiA* hi y 5 corporeum] corporale Pa 11 et eum) et eius A* et C
13 oportebat y 14 quod] quo A* B* CM 17 licet] ilicet Pa 18 habetur Pa
| eum] e 2? Corr. A dum y | 18f c» eorum intuitum rimatur Pa 19 aut — Pa
21 atque inaestimabiliter A! a. R. — C 23 ea — Pa
(Pa)
Pa
51
10
15
20
De principiis I Cap. 1, 4. 5. 6 21
tionem etiam alia utamur similitudine. Interdum ocul nostr ipsam (Pa)
naturam lucis, id est substantiam solis, intueri non possunt; splendorem
vero eius vel radios fenestris forte vel quibuslibet luminum brevibus
receptaculis infusos intuentes, considerare ex his possumus, fomes ipse
ae fons quantus sit corporei luminis. Ita ergo quasi radii quidam sunt
dei naturae opera divinae providentiae et ars universitatis huius ad
comparationem ipsius substantiae eius ac naturae. Quia ergo mens
nostra ipsum per se ipsam deum sieut est non potest intueri, ex pulehri-
tudine operum et decore creaturarum parentem universitatis intellegit.
Non ergo corpus aliquod aut in eorpore esse putandus est deus,
sed intellectualis natura simplex, nihil omnino in se adiunctionis ad-
mittens; uti ne maius aliquid et inferius in se habere eredatur, sed ut
sit ex omni parte μονάς, et ut ita dieam &vac, et mens ac fons, ex quo
initium totius intellectualis naturae vel mentis est. Mens vero ut mo-
veatur vel operetur, non indiget loco corporeo neque sensibili magni-
tudine vel corporali habitu aut colore, neque alio ullo prorsus indiget
horum, quae corporis vel materiae propria sunt. Propter quod natura
ila simplex et tota mens ut moveatur vel operetur aliquid, nihil dila-
tionis aut cunctationis habere potest, ne per huiusmodi adiunctionem
cireumseribi vel inhiberi aliquatenus videatur divinae naturae simplicitas,
6—9 vgl. Geffeken, Zwei griech. Apol. S. 388 — 11 vgl. Orig., In Joh.
XIX 6 (IV 305, 16: ἐνιδεῖν τῇ οὐσίᾳ ἢ τῇ ὑπερέχεινα τῆς οὐσίας δυνάμει καὶ φύσει
τοῦ ϑεοῦ). I 20 (IV 24, 28: ὁ ϑεὸς μὲν οὖν πάντη ἕν ἐστι καὶ ἁπλοῦν), c. Cels.
VII 38 (II 188, 11: νοῦν τοίνυν ἢ ἐπέχεινα νοῦ καὶ οὐσίας λέγοντες εἶναι ἁπλοῦν
xal ἀόρατον xal ἀσώματον τὸν τῶν ὕλων ϑεόν) und Harnack, Dogmengesch. 15 667
A.1 — 13f vgl. Clemens Al., Strom. V 11 (II 374, 9 St. mit Test.); Orig., In Joh.
V 5 (IV 102, 34: οὐδαμοῦ γὰρ ij μονάς, xal οὐδαμοῦ τὸ σύμφωνον καὶ £v). Frg. 18
(IV 495, 24: αὐτὸς ὧν xci ij νόησις xal τὸ νοούμενον); Justinian, Synodal-
schreiben (Mansi IX 536 D: ὁ γάρ τοι Πυϑαγόρας ἀρχὴν τῶν πάντων ἔφησεν εἶναι
τὴν μονάδα); Stob. Eclog. I 58 (I 34, 22 W.: Πυϑαγόρας τῶν ἀρχῶν τὴν μὲν μο-
γάδα ϑεὸν καὶ τἀγαϑόν) — 14f vgl. Clemens AL, Strom. NV 11 (11 374, 18---20 St.);
Orig. 6. Cels. VII 34 (II 184, 14); Gregor. Nyss, De anima et resurr. tom. lll
p. 911 A ed. Morelli, Paris 1038 — 15—17 vgl. Orig., De or. 21, S (11 367, 16),
e. Cels. VI 64 (1I 134, 15: οὐ γάρ φησί τις ἡμῶν Ott μετέχει σχήματος ὁ ϑεὸς ἢ
χρώματος, ἀλλ᾽ οὐδὲ κινήσεως μετέχει); Philo, De post. Cain. 9 (1231 M., 117 We.)
und Hennecke, Die Apol. d. Arist., Index S.53b
1 nostri — Pa 3 forte <y 4 ex his<Pa 5 ac] vel Pa. 6 universitatis a
veritatis y 7 ipsius<Pa | eius<Pa | 8 perse ipsam] per se ipsum .1 Pa per se 8
sicuti A 9. intelligat a 11 c» in seomnino y 12 et] aut Koe 13 monas «
MONAS y | enas « ENAS y. 15 vel — Pa, dafür et Pa (Ab) dureh Corr. 16 aut a vel y
ID
22 : Origenes
uti ne quod est principium omnium, compositum inveniatur et diversum, (Pa
et sit multa, non unum, quod oportet totius corporeae admixtionis
alienum una sola, ut ita dixerim, deitatis specie constare.
Quia autem mens non indigeul loco, ut secundum naturam suam
5 moveatur, certum est etiam ex nostrae mentis contemplatione. Haec
enim si in sua mensura consistat, nec ex qualibet causa aliquid ei ob-
tunsionis eveniat, nihil umquam ex locorum diversitate tardabitur, quo-
minus suis motibus agat; neque rursum ex locorum qualitate augmentum
aliquod vel incrementum mobilitatis adquiret. Quodsi obtendat aliquis,
10 verbi gratia, quia navigantibus et fluctibus maris iactatis minus alı-
quanto mens vigeat quam vigere in terris solet, non eos ex loci diver-
sitate id pati, sed ex corporis commotione vel conturbatione credendum
est, eui mens adiuncta est vel inserta. Videtur enim velut contra
naturam in mari degere corpus humanum, et propter hoc velut quadam
15 sui inaequalitate motus mentis inconposite inordinateque suscipere et
acuminis eius letus obtunsiore ministerio dispensare, non minus quam
si qui etiam in terra positi febribus urgeantur; quorum certum est
quod, si minus aliquid per vim febrium mens suum servet officium,
non loci eulpam, sed morbum eorporis esse causandum, per quem
20 perturbatum corpus atque confusum nequaquam notis ac naturalibus
lineis solita menti dependit officia, quoniam quidem nos homines animal
sumus compositum ex corporis animaeque concursu; hoe enim modo
habitare nos super terras possibile fuit. Deum vero, qui omnium
initium est, compositum esse non est putandum; ne forte priora ipso
25 prineipio esse inveniantur elementa, ex quibus compositum est omne
quiequid illud est quod compositum dicitur.
1—3 vgl. Clemens Al., Strom. V 12 (II 380, 20 tf St) — 21f vgl. Clemens
Al, Strom. IV 26 (Il 321, 20 $t.); Orig. c. Cels. VI 63 (II 133, 18: rov owr-
ϑέτου ἀνθρώπου τῷ χείρονι μέρει, λέγω δὲ τῷ σώματι). VII 24 (II 176, 5).
VIII 23 (II 240, 18), I» Matth. XVII 27 (Lom. IV 140: συνεστήχαμεν ἐχ ψυχῆς καὶ
σώματος" ὑπερχείσϑω δὲ νῦν λέγειν, ὅτι καὶ ἐκ πνεύματος, denn erst der >perfectus
homo< besteht aus >caro, anima, spiritus<, vgl. Iren., Adv. haer. V 9, 1 — II 342
Harvey; die Dreiteilung ebenda V6 = 11333 ff H. und unten IV Cap. 1,11 = Philokal.
I 11, p. 18, 9 Rob.) — 23—26 vgl. Orig. c. Cels. VI 63 (Il 133, 24: ἀνάγχη σύν-
ϑετον εἶναι τὸν ϑεὸν xol οἱονεὶ συνεστῶτα xal αὐτὸν ἐκ ψυχῆς xci σώματος);
Gregor. Nyss., De anima et resurr. (ed. Morelli, Paris 1638 tom. III p. 186 B: οὐ
γὰρ ἄλλο τι τὸ σῶμά ἐστιν εἰ μὴ συνδρομὴ τῶν στοιχείων)
2 sit]si Pa | quid Pa 9 adquirit Beorry 10 et] vel A 13 velut] αὖ (getzlgt)
AM! «— G esse σ 14 propter hoc « propterea y 18 servet A servat β non servet ; 19 loci]
mentis 8 20 turbatum y 24 initium — y | initium est] est compositor 6
10
15
20
30
De prineipiis I Cap. 1, 6. 7 23
Sed nee magnitudine corporal mens indiget, ut agat aliquid vel
moveatur, sicut. oculus, cum in maiora quidem corpora intuendo diffun-
ditur, ad parva vero et exigua coartatur et adstringitur ad videndum.
Indiget sane mens. magnitudine intellegibili, quia non corporaliter, sed
intellegibiliter crescit. Non enim corporalibus incrementis simul eum
corpore mens usque ad vieesimum vel tricesimum annum aetatis augetur,
sed eruditionibus atque exercitus | adhibitis. acumen. quidem elimatur
ingenii, quaeque sunt ei insita ad intellegentiam provocantur, et capax
maioris efficitur intellectus non corporalibus incrementis aucta, sed
eruditionis exercitiis elimata. Quae idcirco non statim a puero vel a
nativitate recipere potest, quia invalida adhuc et inbeecilla membrorum
conpago, quibus velut organis ad exercitium sui mens utitur, neque
operandi vim sustentare valet neque percipiendae disciplinae exhibere
sufficit. facultatem.
7. Si qui autem sunt qui mentem ipsam animamque corpus esse
arbitrentur, velim mihi responderent, quomodo tantarum rerum, tam
diffieilium tamque subtilium, rationes assertionesque recipiat. Unde ei
virtus memoriae, unde rerum invisibilium contemplatio, unde certe in-
corporalium intelleetus corpori inest? Quomodo natura corporea di-
seiplinas artium, rerum contemplationes rationesque rimatur? Unde
etiam divina dogmata, quae manifeste incorporea sunt, sentire atque
intellegere potest? Nisi si forte aliquis putet quod, sicut. forma ista cor-
porea et habitus ipse aurium vel oculorum confert aliquid ad audien-
dum et ad videndum, et ut singula membra, quae a deo formata sunt,
habent aliquid oportunitatis etiam ex ipsa formae qualitate ad hoe,
quod agere naturaliter instituta sunt: ita etiam habitum animae vel
mentis intellegi debere arbitretur quasi apte aceommodeque formatum
ad hoe, ut de singulis sentiat vel intellegat atque ut vitalibus motibus
moveatur. Verum qualem colorem mentis secundum hoe, quod mens
est et intellegibiliter movetur, deseribere quis posset aut dicere, non
adverto.
15 vgl. Orig., Exhort. ad mart. 47 (142, 29: πεῖσμα λαβὼν περὲ οὐσίας Aoyı-
χῆς ψυχῆς ὡς ἐχούσης τι συγγενὲς ϑεῷ" νοερὰ yàg ἑχάτερα καὶ ἀόρατα καὶ...
ἀσώματα), c. Cels. VII 32 (II 182, 31: ἡ τῇ ἑαυτῆς φύσει ἀσώματος καὶ ἀόρατος
ψυχή); unten I Cap. 7,1.1I Cap. 2, 1. ἃ. Cap. 10, 1.2 und Huet, Origen. I 2 qu.
6, 13.15 — 24—26 vgl. Orig., In Jerem. hom. Frg. II 2 (III 197, 25): ἕχαστον
μέλος τοῦ σώματος ἡμῶν ἐπί τινι ἔργῳ ὑπὸ τοῦ τεχνίτου ϑεοῦ γεγένηται.
16 respondeant Koe 22 nisi si $M nisi AGo 27 arbitrentur L |
commodeque 9 accommodateque Del 30 possit Koe
et
10
24 . Origenes
Adhue ad confirmationem atque explanationem eorum, quae de
mente vel anima diximus, eo quod praestantior sit totius naturae cor-
poreae, etiam haee addi possunt. Unieuique corporeo sensui substantia
quaedam sensibilis subiacet proprie, in quam ipse sensus corporalis
intenditur. Verbi gratia, visui subiacent colores habitus magnitudo,
auditui voces et sonus, odoratui nidores boni vel mali, gustui sapores,
tactui calida vel frigida, dura vel mollia, aspera vel levia. Horum
autem sensuum, de quibus supra diximus, quia multo melior sensus sit
mentis, omnibus elarum est. Quomodo ergo non videtur absurdum,
his quidem, quae inferiora sunt, substantias esse subiectas ad inten-
dendum, huie autem virtuti, quae melior est, id est mentis sensui,
nihil omnino subici substantiale, sed esse intellectualis naturae virtutem
corporibus aceidentem vel consequentem? Quod qui dicunt, sine dubio
in contumeliam eius substantiae, quae in ipsis melior est, haec profe-
runt; immo vero ex hoe etiam ad ipsum deum refertur iniuria, cum
putant eum per naturam corpoream posse intellegi, quo scilicet. secun-
dum ipsos corpus sit et illud, quod per corpus potest intellegi vel
sentiri; et nolunt hoe intellegi, quod propinquitas quaedam sit menti
ad deum, euius ipsa mens intellectualis imago sit, et per hoc possit
aliquid de deitatis sentire natura, maxime sl expurgatior ae segregatior
sit a materia corporal.
S. Verum istae assertiones minus fortasse auctoritatis habere vide-
antur apud eos, qui ex sanctis scripturis de rebus divinis institui volunt
3—7 vgl. Philo, De opif. mundi 20 (p. 14 M., 120, 16—19 Cohn: ἑκάστῃ seil.
αἰσϑήσει] μέντοι προσένειμεν ὃ ποιῶν καὶ ἐξαιρέτους ὕλας καὶ χριτήριον ἰδιον, ᾧ
δικάσει τὰ ὑποπίπτοντα᾽ χρώματα μὲν [ἡ] ὅρασις, φωνὰς δὲ ἀκοή, χυλοὺς δὲ γεῦσις,
χαὶ ὄσφρησις ἀτμούς, μαλαχότητας δὲ καὶ σχληρότητας καὶ ὅσα ϑερμὰ ἢ ψυχρὰ
λειότητάς τε xal τραχύτητας ἁφή), De plant. p. 349 M. II 159 £ We. — 15—21 vgl.
oben S. 23, 15 u. Orig. c. Cels. VI 69 (II 139, 10: ἀλλὰ xal ὁ ϑεὸς xa9^ ἡμᾶς τῷ
uiv μὴ εἶναι σῶμα ἀόρατός Lorıv' τοῖς δὲ ϑεωρητικοῖς καρδίᾳ ϑεωρητός, τουτέστι
νῷ, καρδίᾳ δὲ οὐ τῇ τυχούσῃ ἀλλὰ τῇ καϑαρᾷ), In Joh. Frg. 13 (IV 494f) —
22 Verum — S. 27, 1 cognoscere cert Ruf., Apol. ll? (Migne SL XXI 554 f)
und bemerkt dann [xu Z.99ff oder zu S. 26, 6019] I 18 (XXI 556): etiamsi aliqua
verba in Graeco incautius fortasse posita deelinavimus . . ., egl. Huet, Origen. 11 2
qu. 2, 17. 18 und Schnitzer S. 21 Anm. *
4 proprie ABo propriae C.M propria @ 6 nidores] +ety | mah] +
odores y 7 levia] lenea B* lenia B?G M!cvr Ab lania M* 8 co sit sensus y
11 est!-— G M* est, id-— o 90 ae α et y — 29 fortassis y
(Ruf)
Ruf
10
n2
De principiis I Cap. 1, 7. 8 25
et inde sibi approbari quaerunt, quomodo natura dei supereminet cor-
porum naturam. Vide ergo si non etiam apostolus hoe idem ait, eum
de Christo loquitur dicens: »Qui est imago invisibilis dei, primogenitus
omnis creaturae«. Non enim, ut quidam putant, natura dei alieui visi-
bilis est et alis invisibilis; non enim dixit apostolus >imago invisibilis
dei- hominibus aut >invisibilis- peccatoribus, sed valde constanter pro-
nuntiat de ipsa natura dei dicens »imago invisibilis dei«. Sed et Johannes
in evangelio dicens: »Deum nemo vidit umquam« manifeste declarat
omnibus, qui intellegere possunt, quia nulla natura est, cui visibilis sit
deus; non quasi qui visibilis quidem sit per naturam et velut fragilioris
creaturae evadat atque excedat aspectum, | sed quoniam naturaliter
videri impossibilis est.
Quodsi requiras a me, quid etiam de ipso unigenito sentiam, si ne
ipsi quidem visibilem dicam naturam dei, quae naturaliter >invisibilis< est:
non tibi statim vel impium videatur esse vel absurdum; rationem quippe
dabimus consequenter. (Sicut enim incongruum est dicere quod possit
3—8 beide Citate auch sonst verbunden, vgl. x. B. Orig. c. Cels. VII 27 (U
178, 14) — 8 τι. 7 Kol. 1,15 — 8 Joh. 1, 18 — 9—192 vgl. Orig., In Joh. Frg. 13
(IV 495, 8): οὐδὲ γὰρ ai ἀνωτάτω δυνάμεις 960v ὁρῶσιν, οὐ διὰ τὴν σφῶν ἀσϑέ-
γειαν ἀλλὰ διὰ τὴν τοῦ ϑεοῦ ἀσωματότητα. — 13 Quodsi— 16 consequenter
eitiert Rufin nochmals Apol. 119 (Migne SL XX1556) --- 15 vgl. Ruf. Apol.
120 (XX1558) — 16 Sicut — S. 26, 2 filium = Hieron. c. Joh. Hieros. c. 7 (Migne
SL XXIII 360), con mir nach Schnitzer S. 21 hier eingefügt; daxu stimmt Justinian,
Ep. ad Mennam (Mansi IX 489 B: προστέϑειται δὲ xol τοῦτο τῇ ξαυτοῦ ἀσεβείᾳ,
εἰπὼν μηδὲ |l. μήτε] τὸν υἱὸν δύνασϑαι τὸν πατέρα ἰδεῖν, μηδὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα
τὸν υἱόν); ferner vgl. Hieron. «a. a. O. c. 9 (p. 362: Filius non videt Patrem, et
Filium non videt Spiritus sanetus), Apol. II 115 (Migne SL XXIII 434) und Ep.
ad Avit. 2 ( Migne XXII 1060: Deum Patrem per naturam invisibilem etiam a Filio
non videri); daxu Epiphan., Haer. 64,4 (vgl. 64, 73): d &ox& γὰρ οὗτος, τολμήσας
δῆϑεν κατὰ τὴν ἀρχὴν λέγειν, πρῶτον μὲν ὅτι ὁ υἱὸς ὁ μονογενὴς ὁρᾶν τὸν πα-
τέρα οὐ δύναται, ἀλλ᾽ οὔτε τὸ πνεῦμα τὸν υἱὸν δύναται ϑεάσασϑαι, οὔτε μὴν Ay-
γελοι τὸ πνεῦμα, οὔτε οἱ ἄνθρωποι τοὺς ἀγγέλους. καὶ αὕτη πρώτη αὐτοῦ jj
πτῶσις (ähnlich Ancorat. 63: πῶς οὐκ ἀπηξίωσεν Ὠριγένης εἰπεῖν ὅτι οὐχ ὁρᾷ τὸν
πατέρα ὁ υἱός; ἀλλά φησιν ὡς οὐ δύναται ὁρᾶν τὸν πατέρα ὁ υἱός, καὶ τὸ
1 et inde « Ruf. Apol. etiam inde @ etiam de M* etiamque Mtcorr etiam de
his 6 5 non enim Z quia non Ruf. Apol. 10 sit quidem Ruf. Apol. 11 crea-
turae L naturae Ruf. Apol. 12 impossibilis est A μάν impossibile est BS
Ruf. Apol. 13 Quodsi] Sed si Ruf. Apol! | requiras] requiris Auf. Apol.?
14 c» dei naturam Ruf. Apol: | quae] qui Ruf. Apol.?
Ruf
Hier
OT
10
26 | A Origenes
filius videre patrem, ita inconveniens est opinari quod spiritus sanctus
possit videre filium.) Aliud est videre, aliud cognoscere: videri et Ruf
videre corporum res est, cognosei et cognoscere intellectualis naturae
est. Quiequid ergo proprium corporum est, hoc nee de patre nee de
filo sentiendum est; quod vero ad naturam pertinet deitatis, hoc inter
patrem et filium constat. Denique etiam ipse in evangelio non dixit
quia >nemo vidit patrem nisi filius neque filium nisi patere sed ait:
»Nemo novit filium nisi pater, neque patrem quis novit nisi filius«.
Ex quo manifeste indicatur. quod quiequid inter corporeas naturas
videre et videri dieitur, hoc inter patrem et filium cognoscere dicitur
eb cognosci, per virtutem scientiae, non per visibilitatis fragilitatem.
Quia ergo de incorporea natura et invisibili nee videre proprie dieitur
nec videri, ideirco neque pater a filio neque filius a patre videri in
evangelio dicitur, sed agnosci.
9. Quodsi proponat nobis aliquis, quare dietum est: »Beati mundo
corde, quoniam ipsi deum videbunt«, multo magis etiam ex hoe, ut
ego arbitror, assertio nostra firmabitur; nam quid aliud est >corde
deum videre, nisi seeundum id, quod supra exposuimus, mente eum
ἅγιον πνεῦμα οὐ δύναται ἰδεῖν τὸν υἱόν. xal πάλιν" οἱ ἄγγελοι οὐ δύνανται
ἰδεῖν τὸ ἅγιον πνεῦμα, καὶ οἱ ἄνϑρωποι οὐ δίνανται ἰδεῖν τοὺς ἀγγέλους. Sind
die Worte οἱ ἄγγελοι--- τοὺς ἀγγέλους wirklich aus Περὶ ἀρχῶν entnommen, so
doch wohl nicht aus dieser Stelle). Rufin. eitiert Apol. 1 19 (Migne SL XXI 556)
dasselbe Fragment so: quia sicut Filius Patrem non videt, ita nec Spiritus
sanetus videt Filium als Übersetzung seiner Gegner, die behaupteten: in Graeco
ita haberi (ebenda c. 20 p. 558); vgl. auch Kattenbusch, Das apost. Symbol II 395f
2—4 vgl. Orig., In Joh. Frg. 13 (IV 494, 95: Διττοῦ τοῦ ϑεωρεῖν ὄντος, αἰσϑη-
τιχοῦ TE xal νοητιχοῦ, τὸ μὲν τῶν σωμάτων τὸ δὲ τῶν ἀσωμάτων ἐστὶν ἀντιλη-
πτικόν). XIX 6. XXXII 29 (IV 305, 3 ff. 475, δ), e. Cels. VII 44 (II 194, 29) —
S Matth. 11,27 — 15 Matth. 5, 8 — 17f vgl. oben Cap. 1, 5. 6 und Orig. c.
Cels. VII 33 (II 184, 2): τὸ γὰρ γινῶσχον ϑεὸν οὐκ ὀφϑαλμός ἐστι σώματος ἀλλὰ
voUc, ὁρῶν τὸ τ-χατ᾽ εἰχόνα- τοῦ χτίσαντος xal τὸ δυνάμενον γινώσχειν ϑεὸν προ-
γοίᾳ ϑεοῦ ἀνειληφώς. καὶ τὸ ὁρῶν δὲ ϑεὸν χαϑαρί ἐστι καρδία (es folgt dann
Matth. 5, 8)
2 Aliud] + quidem Ruf. Apol. | cognoscere| noscere Ruf. Apol. 3 res
< Ruf. Apol., vielleicht xw tilgen | | cognosci et cognoscere] nosci et noscere
Ruf. Apol. 10 et!| vel Ruf. Apol. 10 f cognoscere — cognosei] noscere — nosci
Ruf. Apol. 14 agnosci] nosci Ruf. Apol. 15 mundo A*Cy Ruf. Apol. (vgl.
S. 27, 12) mundi A!c»rB 16 etiam < A Ruf. Apol. 17 f c» deum videre corde y
18 id < Ruf. Apol.
ἣν
Ὁ
10
20
m
De principiis I Cap. 1, 8.9. Cap. 2, 1 9r
intellegere atque cognoscere? Frequenter namque sensibilium mem-
brorum nomina ad animam referuntur 1ta, ut >oculis ceordis- videre dicatur,
id est virtute intellegentiae aliquid intelleetuale conicere. Sie et audire
auribus dicitur, eum sensum intellegentiae profundioris advertit. Sie
et uti eam posse dentibus dicimus, cum mandit et comedit panem
vitae, qui de caelo descendit. Similiter et ceteris uti membrorum
offiens dicitur, quae ex corporali appellatione translata virtutibus animae
coaptantur, sicut et Salomon dicit: »Sensum divinum invenies«e. Sciebat
namque duo genera esse sensuum in nobis, unum genus sensuum mor-
tale, eorruptibile, humanum, aliud genus immortale et intelleetuale,
quod nune »divinum- nominavit. Hoc ergo sensu divino non oculorum,
sed »cordis mundi, quae est mens, deus videri ab his, qui digni sunt,
potest. Cor sane pro mente, id est pro intellectuali virtute nominari
in omnibus scripturis novis ac veteribus abundanter invenies.
Hoc igitur modo quamvis longe inferius quam dignum est, utpote
pro infirmitate humanae intellegentiae naturam dei intellegentes, nune
quid sibi nomen Christi velit. videamus.
β΄ Περὶ Χριστοῦ.
CAPUT SECUNDUM
De Christo.
1. Primo illud nos scire oportet, quod alia est in Christo deitatis eius
natura, quod est unigenitus filius patris, et alia humana natura, quam
2 vgl. Ephes. 1, 18 ( Wey) u. Orig., In Joh. XXVMI 4 (IV 393, 1: τοὺς ὀφθαλμοὺς
τῆς ψυχῆς), 6. Cels. VII 44 (11195, 29: μίσας τοὺς τῆς αἰσϑήσεως ὀφϑαλμοὺς καὶ ἐγεί-
ρας τοὺς τῆς ψυχῆς) — 9f vgl.x. B. Orig., De or. 13, 4 (II 328, 14): ἀχούουσι τοῦ
πνευματιχοῦ νόμου ὠσὶ πνευματιχοῖς — ὃ ἢ, vgl. Joh. 6, 32 f. DO£ und Orig., In
Matth. Comm. ser. Sb (Lom. IV 417: quoniam panis est verbum iustitiae, quam
manducantes animae nutriuntur) — 8 Prov. 2,5; vgl. unten IV 37 a. E., Schnitzer
S. 22 Anm. * und Orig. c. Cels. VIL 34 (IL 184 f) — 12 vgl. Matth. 5,8 — 197 vgl.
Orig. c. Cels. V1 69 (II 139, 11), In Joh. Frg.13 (IV 495, 10—14) — 91 vgl. Orig.,
In Joh. XIX 2 (IV 299, 14: ὅτι ὁ σωτὴρ ὁτὲ μὲν περὶ ἑαυτοῦ ὡς περὶ ἀνθρώπου
διαλέγεται, ὁτὲ δὲ ὡς περὶ ϑειοτέρας φύσεως καὶ ἡνωμένης τῇ ἀγενήτῳ τοῦ πατρὸς
φύσει), c. Cels. III 28 (I 226, 13: ὁρῶσιν ὕτι an’ ἐχείνου ἤρξατο ϑεία καὶ ἀνϑρω-
πίνη συνυφαίνεσϑαι φύσις). VII 17 (II 108, 15)
7 corporali] corpora M* corporea G Mtcorr corporum σ 10 et intellectuale — y
17 co sibi velit nomen Christi y 18 Überschrift griech. bei Phot., Cod. VII p. 4a B.
(Ruf)
σι
10
28 .. Origenes
in novissimis temporibus pro dispensatione suscepit. Propter quod (Pa)
videndum primo est, quid sit unigenitus filius dei, qui multis quidem
et diversis nominibus pro rebus vel opinionibus appellantium nuncu-
patur. Sapientia namque dicitur, sicut et Salomon dixit ex persona
sapientiae: »Dominus creavit me initium viarum suarum in opera sua,
priusquam aliquid faceret, ante saecula fundavit me. In initio prius-
quam terram faceret, priusquam prodirent fontes aquarum, antequam
firmarentur montes, ante omnes autem colles generat me«. Dicitur
autem et primogenitus, sicut dicit apostolus Paulus: »Qui est primo-
genitus omnis creaturae«. Nec tamen alius est primogenitus per naturam
quam sapientia, sed unus atque idem est. Denique et apostolus Paulus
dicit: »Christus dei virtus et dei sapientia«.
2. Nemo tamen putet aliquid nos insubstantivum dicere, cum eum
"dei sapientiam- nominamus; id est, ut exempli causa finxerim, quod
5 eum non velut animal quoddam sapiens, sed rem aliquam, quae sapientes
efficiat, intellegamus, praebentem se et mentibus inserentem eorum,
qui capaces virtutum eius atque intellegentiae fiunt. Si ergo semel
recte receptum est, unigenitum fihum dei »sapientiam eius- esse sub-
stantialiter subsistentem, nescio si iam ultra evagari sensus noster
debeat ad suspicandum, ne forte ipsa ὑπόστασις (id est substantia) eius
corporeum aliquid habeat, cum omne, quod corporeum est, vel habitu
21 vgl. Orig., In Joh. 1 21. 22 (IV 25—28) — 5 Prov. 8, 29—25 — 9 Kol.
1, 10 — 12 I Kor. 1, 24 — 17 Si ergo — 5. 30, 2 sapientiam — Pamphil., Apol. 3
(Lom. XXIV 329f) — 17—19 zgl. Orig., In Joh. X 37 (IV 212, 17 ff), De or. 15,1
(II 334, 4 f) — 18 vgl. Orig., In Joh. VI 38 (IV 146, 13: neoi τοῦ viov τοῦ ϑεοῦ, τοῦ
λόγου, δι᾿ οὗ τὰ πάντα γέγονεν, ὑφεστηκότος οὐσιωδῶς κατὰ τὸ ὑποκείμενον, toU
αὐτοῦ ὄντος τῇ σοφίᾳ). 134 (IV 43, 20), e. Cels. VIII 12 (II 229/230), De or. 27,12
(II 371, 7) — 20f vgl. Seeberg, Dogmengesch. 1 A16 A. 1. 497 4. 3. — 20 die
Worte: id est substantia sind wohl, wie oben Praef. 9 die Worte: id est incorporeum
u.ä. Zusatz Rufins; Orig. braucht ὑπόστασις und οὐσία x. B. In Joh. 1 94 (IV 29, 24:
καὶ κατὰ τοῦτο ὑπόστασιν αὐτῷ. .. οὐ διδόασιν οὐδὲ οὐσίαν αὐτοῦ σαφηνίζουσιν)
nicht als völlig identische Begriffe; vgl. aber Loofs, Leitf. x. Stud. d. DG.* S. 194
4.8 — 21f vgl. oben Cap. 1, 6
2 co est primo y 4 ex persona sapientiae — y 5 initium] in initium
C initio M* inicio S, vgl. unten S. 30,7 | im opera sua — C 6f prius-
quam terram faceret — C 7 prodirent α producerent M* produceret G M!cvrg
S autem] enim C | generat P Mo, vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 4 (III 70, 23f) Kl
generavit AG 9 Paulus — 7; 12 virtus] J- est A 14 ut — AB 20 ipsa α ipiya y
ἰδία vermutet Del | ypostasis L ὑπόστασις id est — Pa | substantia] xw sub-
sistentia corr. A! subsistentia Pa, vgl. unt. S. 30, 9. 32,16 κι. Cap. 2, S a. A.
Pa
10
De principiis I Cap. 2, 1. 2 29
vel colore vel magnitudine designetur. Et quis umquam sani sensus
habitum vel colorem aut mensurae magnitudinem in sapientia requi-
sivit per hoc, quod sapientia est? Quomodo autem extra huius sapientiae
generationem fuisse aliquando deum patrem, vel ad punctum momenti ali-
cuius, potest quis sentire vel credere, qui tamen pium aliquid de deo intelle-
gere noverit vel sentire? Aut enim non potuisse deum dicet generare
sapientiam, antequam generaret, ut eam quae ante non erat postea genuerit
ut esset, aut potuisse quidem et, quod diei quoque de deo nefas est,
noluisse generare; quod utrumque et absurdum esse et impium omnibus
patet, id est, ut aut ex eo quod non potuit deus proficeret ut posset,
aut cum posset dissimularet ac differret generare sapientiam. Propter
quod nos semper deum patrem novimus unigeniti filii sui, ex ipso qui-
dem nati et quod est ab ipso trahentis, sine ullo tamen initio, non
solum eo, quod aliquibus temporum spatiis distingui potest, sed ne illo
quidem, quod sola apud semet ipsam mens intueri solet et nudo, ut
ita dixerim, intellectu atque animo conspicari. Extra omne ergo quod
3—5 vgl. Orig., In Gen. comm. 1 Frg. bei Pamphil., Apol. 3 (Lom. VII 4.
XXIV 328 — Euseb. c. Marcell. 1 4, S. 22, 11 Kl.: οὐ yàg ὁ ϑεὸς πατὴρ εἶναι
ἤρξατο κωλυόμενος, ὡς oi γινόμενοι πατέρες ἄνϑρωποι, ὑπὸ τοῦ μὴ δύνασϑαί xo
πατέρες εἶναι. εἰ γὰρ ἀεὶ τέλειος ὁ ϑεός, καὶ πάρεστιν αὐτῷ δίναμις τοῦ πατέρα
αὐτὸν εἶναι, καὶ χαλὸν αὐτὸν εἶναι πατέρα τοιούτου υἱοῦ, (τί) ἀναβάλλεται καὶ
τοῦ καλοῦ ξαυτὸν στερίσχει χαί, ὡς ἔστιν εἰπεῖν, ἐξ ov δύναται πατὴρ εἶναι, οὐ
(γίνεται πατήρ); τὸ αὐτὸ μέντοι γε καὶ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος λεκτέον), In
Joh. XIX 6 (IV 305, 10: ὁ ϑεωρῶν τὴν σοφίαν, ἣν ἔχτισεν ὃ ϑεὸς πρὸ τῶν αἰώνων
εἰς ἔργα αὐτοῦ); Method. bei Phot., Cod. 235 (p. 302a, 30 B.), abgedr. bei Bonwetsch,
Method. v. Ol. S. 341, unten I Cap. 4b. ΤΥ Cap.4,1 und Harnack, Dogmengesch. 13 672 —
12 nos semper — S. 63, 7 elapsum — Anonymus, De incarn. Verbi ad Januarium
(Augustin, Opp. ed. Ben. tom. VIII p. 48—53). — 19 f vgl. Orig., In Jerem. hom.
IX 4 (III 70, 14: ὅτι οὐχὶ ἐγέννησεν ὃ πατὴρ τὸν υἱὸν καὶ ἀπέλυσεν αὐτὸν ὁ πατὴρ
ἀπὸ τῆς γενέσεως αὐτοῦ, ἀλλ᾽ ἀεὶ γεννᾷ αὐτόν... (Ζ. 21) εἰ οὖν ὃ σωτὴρ ἀεὶ
γεννᾶται, καὶ διὰ τοῦτο λέγει [Prov. 8, 25] . . . καὶ ἀεὶ γεννᾶται ὁ σωτὴρ ὑπὸ τοῦ
πατρός); Hilarius, De Trin. XII 23 (Migne SL X 441: Quod si semper Patri pro-
prium est quod semper est pater). 32 (ebenda 453: Aut enim non semper Pater,
si non semper et Filius; aut si semper Pater, semper et Filius) und unten Cap. 2, 4,
S. 32, 15 ff (= Pamphil., Apol. 3 [Lom. XXIV 333], worauf die eitierte Stelle aus
den Jeremiahomilien folgt)
8 hoc <Pa S8 ut <Pa | esset) esse Pa(G) — Pa(Merro) | dici
quoque « dici y ne dici quidem Pa(GM) nee suspicari quidem Pa(c) | nefas]
fas Pa 10 aut < Pa 11 aut] et ex eo Pa(G M*S)
Pa
(Jan)
54
Jan
10
30 ÖOrigenes
vel diei vel intellegi potest initium generatam esse credendum est cud
sapientiam. In hac ipsa ergo sapientiae subsistentia quia omnis virtus
ac deformatio futurae inerat creaturae, vel eorum quae principaliter
exsistunt vel eorum quae accidunt consequenter, virtute praescientiae
praeformata atque disposita: pro his ipsis, quae in ipsa sapientia velut
descriptae ac praefiguratae fuerant, creaturis se ipsam per Salomonem
dicit ereatam esse sapientia >initium viarum< dei, continens scilicet in
semet ipsa universae creaturae vel initia vel rationes vel species.
3. Quali autem modo intelleximus sapientiam >initium viarum- dei
esse, et quomodo creata esse dicitur, species scilicet in se et rationes
totius praeformans et continens creaturae: hoc modo etiam verbum dei
eam esse intellegendum est per hoc, quod ipsa ceteris omnibus, id est uni-
versae creaturae, mysteriorum et arcanorum rationem, quae utique intra
dei sapientiam continentur, aperiat; et per hoc verbum dieitur, quia sit
5 tamquam areanorum mentis interpres. Unde et recte mihi dictus videtur
sermo ille, qui in Actibus Pauli scriptus est, quia »hie est verbum ani-
mal vivense. lohannes vero excelsius et praeclarius in initio evangelu
sui dieit, propria definitione deum esse definiens verbum, dicens: »Et
deus erat verbum, et hoe erat in initio apud deum«. Qui autem initium
9. S vgl. Orig. c. Cels. V 39 (Il 43, 22: ὅτι τὸν δεύτερον 960v οὐχ ἄλλο τι
λέγομεν ἢ τὴν περιεκτικὴν πασῶν ἀρετῶν ἀρετὴν zal τὸν περιεχτικὸν παντὸς οὗ-
τινοσοῦν λόγου τῶν κατὰ φύσιν χαὶ προηγουμένως γεγενημένων xal εἰς χρήσιμον
τοῦ παντὸς Aöyov' ὕντινα τῇ Ἰησοῦ μάλιστα παρὰ πᾶσαν ψυχὴν ψυχῇ ᾧκειῶσϑαι
καὶ ἡνῶσϑαί φαμεν, μόνου τελείως χωρῆσαι δεδυνημένου τὴν ἄχραν μετοχὴν τοῦ
αὐτολόγου zal τῆς αὐτοσοφίας καὶ τῆς αὐτοδικαιοσύνης), In Cant. Cant. Comm. Ill
(Lom. XV 48) und Denis, De la philos. d’Orig. p. 95. — 16 vgl. Orig., In Joh.
XX 12 (IV 342, 5), In Jerem. hom. XX 1 (II 176. 177); Hebr. 4, 12 und Harnack,
TU ΝΕῪ 3 S.102#, Harnack u. Carl Schmidt, Die alten Petrusacten TU NF
IX 1 S. 83; Acta Pauli, her. von Carl Schmidt, Lpx. 1905, δ. 108f. 161 f. 198;
Corssen, ZntW IV 1903 S. 41 — 18 Joh. 1, 1. 2 — 19 Qui — S. 31, 4 potest
— Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 531)
1f co sapientiam credendum est Ja» 2 quia « quod y 3 deformatio)
formatio 8. 5 his] iis Jam 6 descriptae ac praefiguratae Cod. Remig. bei Del,
sua
descripta ac praefigurata LJan | ipsa Jam 7 dixit Jan S8 initia] intua
[so] τι. a. R. initia A! initium zw initia corr M! 8. rationes « formes M* formas
G M1corr Ab forma S 10 rationes « initia y 14 continetur Jam | quia) quod
Jan 15 Unde—17 vivens — Jan 17 vero excelsius et praeclarius < Jan
18 dicit — Jan | dicens] dicit Jam — 19 f c» dat initium Jan
an
Pa
10
De principiis I Cap. 2, 2.3.4 31
dat verbo dei vel sapientiae dei, intuere ne magis in ipsum ingenitum
patrem impietatem suam iactet, cum eum neget semper patrem fuisse
et genuisse verbum et habuisse sapientiam in omnibus anterioribus vel
temporibus vel saeculis, vel si quid illud est quod nominari potest.
4. Hic ergo filius etiam omnium quae sunt veritas est et vita; et recte.
Nam quomodo viverent quae facta sunt, nisi ex vita? vel quomodo
veritate constarent ea quae sunt, nisl ex veritate descenderent? vel
quomodo rationabiles esse possent substantiae, nisi verbum vel ratio
praecederet? vel quomodo sapientes, nisi esset sapientia? Verum quo-
niam futurum erat ut etiam deciderent aliqui a vita et mortem sibi
ipsi consciscerent ex eo ipso, quod a vita deciderent (non enim aliud
est mors quam a vita discedere), et utique non esset consequens ut ea, quae
semel ad vivendum fuerant procreata a deo, penitus deperirent, oportuit
ante mortem esse talem virtutem, quae futuram dissolveret mortem
et esset resurrectio, quae in domino et salvatore nostro formata est, quae
resurrectio in ipsa dei sapientia et verbo ac vita consisteret. Tum deinde
quoniam futurum erat ut aliqui ex his, qui creati sunt, pro eo quod
non naturaliter, id est substantialiter, inesset eis bonum sed accidens,
non valentes inconvertibiles et incommutabiles permanere ac semper in
5-8. 32, 4 vgl. Orig., In Joh. 1 21. 37 (IV 26, 2. 47, 15), c. Cels. VIL 16
(II 167, 22) — 5 vgl. Joh. 14,6 — 6—9 vgl. Orzg., In Joh. 1 18 (1V 75, 4).
V1 38 (IV 146, 13), De or. 27, 2 (II 364, 23: τί δὲ λόγου τῇ ψυχῇ τροφιμώτερον,
ἢ τί τῆς σοφίας tov ϑεοῦ τῷ νῷ τοῦ χωροῦντος αὐτὴν τιμιώτερον; τί δὲ ἀληϑείας
τῇ λογικῇ φύσει καταλληλότερον!) -- 9—16 vgl. Orig., In Joh. XX 39 (1V 380, 27).
XXXI 18 (IV 457,6: πλειόνων γὰρ ἀρχόντων γενομένων, εἷς πέπτωκεν, ᾧ παρα-
πλησίως μιμούμενοι τὴν ἐκείνου πτῶσιν πίπτουσιν οἱ ἁμαρτάνοντες. . .. ἀποπε-
σόντες τῆς μαχαριότητος, οὐ προηγουμένως ὄντες ἄνϑρωποι, ὡς ἄνϑρωποι ἀποϑνή-
ozovow). I 37 (IV 47, 10: zal παρὰ τὸ ποιεῖν ἀποτίϑεσϑαι τὴν vtxoótqta τοὺς
γνησίως αὐτῷ προσιόντας καὶ ἀναλαμβάνειν καινότητα ζωῆς ἀνισταμένους »ἀνά-
oracız« χαλεῖται); Joh. 11, 25. 6, 51 — 171 vgl. Orig. c. Cels. IV 45 (I 318, 4).
VI44 (11114, 18: οὐ γὰρ οἷόν τ᾽ ἣν ὁμοίως εἶναι τῷ οὐσιωδῶς ἀγαϑῷ ἀγαϑὸν τὸ
χατὰ συμβεβηκὸς καὶ ἐξ ἐπιγενήματος dyayır)
1 intuere] intueatur Pa(c) 3 in omnibus < Pa 4 illud] οὐ aliud? vgl.
X. B. Orig. c. Cels. VII 16 (II 168, 10) 5 vita] + et via Jan, vielleicht richtig,
s. unten S. 32,7 S rationales Jan 9 quomodo] + possent esse Jan | sa-
pientes «Jan sapiens « saperent G | Verum — Κ΄, 32, 2 deciderent < Jan
19 valentes « volentes y
Pa
(Jan)
10
20
32 : Origenes
-
eisdem bonis aequa ae moderata libratione durare, sed conversi atque
mutati de statu suo deciderent, via factus est verbum dei ac sa-
pientia. Quae via idcirco dicitur, quod ad patrem ducit eos, qui incedunt
per eam.
Quaeeumque ergo diximus de sapientia dei, haee convenienter apta-
buntur et intellegentur etiam pro eo quod fihus dei vita est et pro
.eo quod verbum est et pro eo quod veritas est et pro eo quod via est
et pro eo quod resurrectio est, quia hae omnes appellationes ex operibus
eius ac virtutibus nominatae sunt, et in nulla harum vel levi opinione in-
tellegi corporale aliquid potest, quod vel magnitudinem designare videatur
vel habitum | vel colorem. Verum quoniam hi, qui apud nos videntur homi-
num filii vel ceterorum animalium, semini eorum a quibus seminati sunt
respondent vel earum in quarum utero formantur ae nutriuntur, habentes
ex his quiequid illud est, quod in lucem hane assumunt ae deferunt
processuri: infandum est et inlicitum deum patrem in generatione uni-
geniti filii sui atque in subsistentia eius exaequare alicui vel hominum
vel aliorum animantium generanti; sed necesse est exceptum aliquid
esse et deo dignum, euius nulla prorsus comparatio non in rebus so-
lum sed ne in cogitatione quidem vel sensu inveniri potest, ut humana
cogitatio possit adpraehendere quomodo ingenitus deus pater efficitur
9—4 vgl. Orig., In Joh. XXXII 7 (IV 437, 5—12); Joh. 14, 6 — 6—8 «gl.
Joh. 14, 6. 11, 95. — Sf vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 4 (III 70, 18): ὅσον ἐστὶν
τὸ φῶς ποιητικὸν τοῦ ἀπαυγάσματος, ἐπὶ τοσοῦτον γεννᾶται TO ἀπαύγασμα τῆς
δόξης τοῦ ϑεοῦ. — 11—15 vgl. Orig., In Joh. XX. 5 (IV 332, 29), e. Cels. V 20
(II 22, 3) — 15 infandum — S. 33, 2 filius est — Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV
333f) — 17f vgl. Orig. c. Cels. 11 69 (I 191, 11): ὥσπερ ἡ γένεσις αὐτοῦ xa9a-
ρωτέρα πάσης γενέσεως zv — 19—8. 33, 1 vgl. Orig. c. Cels. VIII 14 (II 231, 17):
xal οὐδὲν ἀπρεπές ἐστιν ἐν τῷ λόγῳ οὐδὲ ἀνάρμοστον ϑεῷ, τοιοῦτον υἱὸν uovo-
γενῆ ὑφιστάντι ... υἱὸς ὁ τοιοῦτος τοῦ ἀγεννήτου ϑεοῦ ἐστι καὶ πατρός.
2 factum est Jan; vielleicht urspr. factus est (Logos sive) verbum | ac]
et Jan "5 dixerimus Jan 6 intellegentur « @* Mtcorr intelleguntur G!corr M*
intelliguntur o | c» etiam hinter haee Z.5 Jan 7 et pro eo quod via est < y
10 »vel quod Jan | videtur GM*o 11 Verum — y | hi] ii Jan 11} wAilii
hominum videntur Jan 18 vel] + etiam Jan | earum] eis 8 | habentes
& habent y 15 infandum] + autem y Pa 16 subsistentia L substantia PaJan
17 generati y
(Pa)
an
55
Pa
De principiis I Cap. 2, 4. 5 33
unigeniti fili. Est namque ita aeterna ac sempiterna generatio, sicut Jan
splendor generatur ex luce. Non enim per adoptionem spiritus filius
fit extrinsecus, sed natura filius est.
5. Videamus tamen quomodo haee quae dicimus etiam divinae
5 seripturae auctoritate muniantur. Ait apostolus Paulus unigenitum
filium »imaginem esse dei invisibilis, et >primogenitum< eum esse >totius
ereaturae.; ad Hebraeos vero scribens dicit de eo quia sit »splendor
gloriae et figura expressa substantiae eius«. Invenimus nihilominus etiam
in Sapientia quae dicitur Salomonis descriptionem quandam de dei sapientia
10 hoe modo scriptam: »Vapor est enim« inquit »virtutis dei et &z699ota .
1f vgl. oben S. 10, 5f 29, 13. Seeberg, Dogmengesch. 1 415 und Orig., In
Jerem. hom. IX 4 (III 70, 14: ὅτε οὐχὶ ἐγέννησεν ὃ πατὴρ τὸν υἱὸν xal ἀπέλυσεν
αὐτὸν ὁ πατὴρ ἀπὸ τῆς γενέσεως αὐτοῦ, ἀλλ᾽ ἀεὶ γεννᾷ αὐτόν... τὸ ἀπαύγασμα
τῆς δόξης οὐχὶ ἅπαξ γεγέννηται καὶ οὐχὲ γεννᾶται᾽ ... εἰ οὖν ὁ σωτὴρ ἀεὶ γεν-
varaı . . [Prov. 8, 25]... xal ἀεὶ γεννᾶται ὃ σωτὴρ ὑπὸ τοῦ πατρός), Im Joh.
Frg. 2 (IV 486, 6: ἀλλὰ ζωὴ ϑεὸς ὧν γεννᾷ ζωήν, ὡς καὶ σοφὸς σοφίαν καὶ δυ-
γνατὸς δύναμιν), In Ep. ad Hebr. Frg. 1 (Lom. V 297 — Pamphil., Apol. 3, Lom.
XXIV 328: Lux autem aeterna quid aliud sentiendum est quam Deus pater? qui
nunquam fuit, quando lux quidem esset, splendor vero ei non adesset; neque enim
| lux sine splendore suo unquam intellegi potest. Quod si verum est, nunquam est,
quando Filius non Filius fuit. Erat autem non .. innatus.., sed sieut ingenitae
lucis splendor ipsam illam lucem initium habens ac fontem, natus quidem ex ipsa;
sed non erat quando non erat) Der Vergleich ergab sich aus Weish. Sal. 7, 26.
Hebr. 1, 3 von selbst — 2f vgl. Róm. 8, 15 und Orig., In Joh. V Frg. (Lom. V
305 f), In Jerem. hom. I 10 (III S, 28), In Isai. I Frg. (Lom. XII 235 = Pamphil.,
Apol. 5, Lom. XXIV 371: Christus vero, sicut per hoc, quod Christus est, Christos
facit, ita et per hoc, quod Filius Dei est, et Filius proprius et unigenitus, omnes
eos, qui percipiunt ab eo spiritum adoptionis, filios Dei facit); Ruf., De adult. libr.
Orig. (Lom. XXV 384,7: aut iterum qui Patrem et Filium unius substantiae, quod
Graece ὁμοούσιον dicitur, designavit, in consequentibus statim capitulis alterius
esse substantiae et creatum poterat dicere eum, quem paulo ante de ipsa natura
Dei Patris pronuntiaverat natum?); Schnitzer S. 97 Anm.* — 4ff Die folgenden
"Ausführungen in Abschn. 5—13 scheint Athanas., Or. I contra Arianos c. 20 tt
(1 1 424 ff ed. Ben.) benutzt xu haben — 6 vgl. Kol. 1,15 — vf Hebr. 1,3 —
10 u. 8. 34,2 Weish. Sal.7,25f — 10f vgl. Orig., In Joh. XIII 25 (IV 249, 31: xai
ἀπόρροια εἰλικρινὴς τῆς παντοχρατορικῆς δόξης αὐτοῦ), anders c. Cels. VIIL14(IT231,13:
ἀπόρροια δὲ τῆς τοῦ παντοχράτορος δόξης εἰλικρινής), vgl. ebenda III 72 (I 263, 28)
1 «ὦ ita namque Jan 83 fit] sit AC fuit ΜῈ 6 co invisibilis Dei Jan
1 co de eo' dicit Jan | quia] quod Jan S co etiam nihilominus Jan
10 aporroea « AIIOPPOIA G anolpoı« Mo
Origenes V. 3
34 : Origenes
(id est manatio) gloriae omnipotentis purissima«. Ideo ergo >nihil Jan
in eam commaeulatum- incidere potest. »Splendor est enim lucis
aeternae et speculum inmaculatum inoperationis dei et imago bonitatis
eius.« Sapientiam vero dei- dicimus, sicut superius diximus, sub-
sistentiam habentem non alibi nisi in eo, qui est initium omnium,
ex quo et nata est. Quae sapientia quia ipse est, qui est solus natura
filius, ideirco et »unigenitus- dicitur.
6. Videamus sane quid intellegi debeat etiam de hoc, quod >imago
invisibilis dei< dicitur, ut et per hoc advertamus quomodo deus recte
10 »pater- dicitur filii sui; et consideremus primo ex his, quae consuetudine
hominum imagines appellari solent. Imago interdum dieitur ea, quae
in materia aliqua, id est ligni vel lapidis, depingi vel exculpi solet;
interdum imago dicitur eius, qui genuit, is, qui natus est, cum in nullo
similitudinum liniamenta eius, qui genuit, in eo, qui natus est, menti-
15 untur. Puto ergo posse priori quidem exemplo aptari eum, qui >ad
imaginem et similitudinem dei- factus est, hominem, de quo diligentius
deo favente, cum locum ipsum in Genesi exponere coeperimus, vide-
bimus.
Seeundae vero comparationi imago fili dei, de quo nunc sermo
20 est, comparari potest etiam seeundum hoc, quod >invisibilis dei imago-
invisibilis est, sieut secundum historiam dicimus imaginem Adae esse
filium eius Seth. Ita etiam seriptum est: »Et genuit Adam Seth secun-
dum imaginem suam et seeundum speciem suam«. Quae imago etiam
σι
4 vgl. oben Cap. 2,2 --- Sf vgl. Kol. 1, 15. — 10 vgl. etwa Matth. 11, 27.
Kol. 1, 8. 12. 18. Hebr. 1,5. Röm. 15, 6 u. ähnl. Stellen. — 15f vgl. Gen. 1, 26 und
Orig., Sel. in Gen. (Lom. VIII 49—51), In Gen. hom. Y 18 (Lom. VIII 121) — 20 gl.
Kol.1,15 — 22 Gen.5,3 — 23-8. 35, 6 vgl. Orig., In Joh. XIII 36 (IV 260f) —
23—8. 35, 3 vgl. Hilarius, De Trin. Ὑ ΠῚ 51 (Migne SL X 274): Sentisne iam quid
sit esse imaginem Dei? Creari utique omnia in eo per eum. Cum in eo creantur
omnia, intellige etiam eum, cuius imago est, creantem in eo omnia. Cum autem
quae in eo creantur, per ipsum creantur, in hoe quoque, qui imago est, naturam
eius, cuius imago est, inesse cognosce.
1 id est manatio — y | emanatio Jam | gloria Mo | Ideo « Ideirco y
2 e» commae. in eam Jan 3 inoperationis «M*o operationis GMe»r — 4 dei
dicimus A dicimus f didicimus y 6 et < Jan | quae AJan quaeque 8y 8 de-
beat < Jan 9 dei — Ay | et < Jan 10 his] iis Jan 12 sculpi Jan 13 in
nullo] nulla Jan-HSS 14 similitudinem M* Jan- Text. 16 dei| + primus Jan
90f «ὦ invisibilis imago Ja» 22 etiam] enim Jan
De prineipüs I Cap. 2, 5. 6 35
naturae ac substantiae patris et filu continet unitatem. Si enim >omnia (Pa)
quae facit pater, haec et fihus facit similiter, in eo quod omnia ita =
facit filius sieut pater, imago patris deformatur in filio, qui utique
natus ex eo est velut quaedam voluntas eius ex mente procedens. Et
ideo ego arbitror quod sufficere debeat voluntas patris ad subsistendum Pa
hoe, quod vult pater. Volens enim non alia via utitur, nisi quae consilio
voluntatis profertur. Ita ergo et fili ab eo subsistentia generatur.
Quod necesse est inprimis suscipi ab his, qui nihil ingenitum,
id est innatum, praeter solum deum patrem fatentur. Observandum
10 namque est, ne quis incurrat im illas absurdas fabulas eorum, qui pro-
lationes quasdam sibi ipsi depingunt, ut divinam naturam in partes
vocent et deum patrem quantum in se est dividant, cum hoe de in-
corporea natura vel leviter suspicari non solum extremae impietatis sit,
verum etiam ultimae insipientiae, nec omnino vel ad intellegentiam conse-
15 quens, ut incorporeae naturae substantialis divisio possit intellegi. Magis
ergo sicut voluntas procedit e mente et neque partem aliquam mentis
σι
1f vgl. Joh. 5, 19e — 2—4 vgl. Orig., In Joh. XIII 36 (IV 261, 11): μόνος
δὲ ὁ υἱὸς πᾶν τὸ ϑέλημα ποιεῖ χωρήσας τοῦ πατρός" διόπερ καὶ εἰκὼν αὐτοῦ... ...
(Z. 24) καὶ τάχα διὰ ταῦτα εἰχών ἐστιν τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτου" καὶ γὰρ τὸ ἐν αὐτῷ
ϑέλημα εἰχὼν τοῦ πρώτου ϑελήματος. — 3f vgl. Clemens Al., Strom. V 1; 6,3 (I
| 399, 20 St.: ὁ γὰρ τοῦ πατρὸς τῶν ὕλων λόγος οὐχ οὗτός ἐστιν Ó προφορικός,
σοφία δὲ καὶ χρηστότης φανερωτάτη τοῦ ϑεοῦ δύναμίς τε αὖ παγχρατὴς καὶ τῷ
Ὺ , > gr - ^ € - > , , ,
ὄντι ϑεία, οὐδὲ τοῖς μὴ ὁμολογοῦσιν ἀκαταγνόητος, ϑέλημα παντοχρατοριχόν), Paed.
III 12; 98,1 (I 289, 28 St.: ἀγαϑοῦ πατρὸς ἀγαϑὸν βούλημα, σοφία γνήσιος); Ter-
tull., De or. 4 (a. E.: Ipse [d. ^. Christus] erat voluntas et potestas patris) wnd
Schnitzer S. 28 Anm.** — 5 ego —8. 36, 7 lumen — Pamphil., Apol. 5 (Lom.
XXIV 359f) — Sf vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XXII 1061: nihil
absque solo Deo Patre infectum esse confirmans); Orég., In Joh. 1l 10 (IV
65, 17: xal ἀγέννητον μηδὲν ἕτερον τοῦ πατρὸς εἶναι πιστεύοντες) und oben
5. 11, 3-5 -- 10—12 vgl. Justin, Dial. e. Tryph. 128 (vol. II 460 Otto: εἰπὼν
τὴν δύναμιν ταύτην γεγεννῆσϑαι ἀπὸ τοῦ πατρὸς δυνάμει καὶ βουλῇ αὐτοῦ, ἀλλ᾽
οὐ κατὰ ἀποτομήν, ὡς ἀπομεριζομένης τῆς τοῦ πατρὸς οὐσίας, ὁποῖα τὰ ἄλλα
πάντα μεριζόμενα καὶ τεμνόμενα οὐ τὰ αὐτά ἐστιν ἃ καὶ πρὶν τμηϑῆναι) und die
anderen von Mayor, Clement of Alex. Misc. Book VI, London 1902, p.206 eitierten Stellen.
1 et] ac Jan ? facit!] fecit Jan | co similiter facit Jan (= ὁμοίως ποιεῖ
Orig., In Joh. XIIl 36, IV 261, 23) 2f c» quod ita fecit omnia Jan 3 formatur 8
4 voluntatis oPa(o) Jan voluntas «eu Pa(u) | «ὦ et ab eo Filii Pa | subsi-
stentia| substantia Jan 9 co fatentur patrem Jan 11 ipsis Jam 14 vel — y
ad « Jan 16 co mentis aliquam Jan
3 *
e
10
15
36 . . Origenes
secat neque ab ea separatur aut dividitur: tali quadam specie putandus (Pa)
est pater filium genuisse, imaginem scilicet suam, ut sicut ipse est in- Jan
visibilis per naturam, ita imaginem quoque invisibilem genuerit.
Verbum enim est | filius, et ideo nihil in eo sensibile intellegendum 56
est; sapientia est, et in sapientia nihil corporeum suspicandum est;
»lumen est verum, quod inluminat omnem hominem venientem in hunc | |
mundum«, sed nihil habet commune ad solis huius lumen. >Imago-
ergo est >invisibilis dei< patris salvator noster, quantum ad ipsum qui-
dem patrem »veritas, quantum autem ad nos, quibus revelat patrem,
»imago« est, *yerousvoı τοίνυν ἡμεῖς κατ᾽ εἰκόνα, τὸν υἱὸν AOMTO- ᾿
τυπον ὡς ἀλήϑειαν ἔχομεν τῶν ἐν ἡμῖν καλῶν τύπων. αὐτὸς δὲ |
|
;|
ὃ υἱός, ὅπερ ἡμεῖς ἐσμεν πρὸς αὐτόν, τοιοῦτός ἐστι πρὸς τὸν πατέρα,
ἀλήϑειαν τυγχάνοντα ἢ per quam cognoscimus »patrem<, quem nemo
alius >novit nisi filius et cui voluerit filius revelare. ^ Hevelat
autem per hoe, quod ipse intellegitur. A quo enim ipse fuerit intel-
4f vgl. oben Cap. 2,3 — 5 vgl. oben Cap. 2, 1. 2. — 6 Joh. 1, 9 — f vgl.
Kol. 1, 15 und oben Cap. 2,5 — 1—10 von Rufin absichtlich geändert, vgl. Hieron.,
Ep. ad Avit. 9 (Migne SL XXII 1060: Filium, qui sit imago invisibilis
Patris, conparatum Patri non esse veritatem; apud nos autem, qui
o —— nu
Dei omnipotentis non possumus recipere veritatem, imaginariam
veritatem videri, ut maiestas ac magnitudo maioris quodammodo circumscripta i
sentiatur in Filio), dessen Worte durch einen Anonymus bei Photius, Cod. 117
(p. 92a, 33 B.) bestätigt werden, wo als letxter von 15 Vorwürfen gegen Orig. steht: 1
ὅτι jj εἰχὼν τοῦ ϑεοῦ ὡς πρὸς ἐχεῖνον ov ἐστιν εἰκών, χαϑ' ὃ εἰχών, οὐχ ἔστιν !
ἀλήϑεια. Ferner gehört hierher Theophil. Al., Ep. synod. e. 2 bei Hieron., Ep. 92 ,
(Migne SL XXI 762: quod Filius nobis comparatus sit veritas, Patri ᾿
conlatus mendacium, dies Wort wohl rhetor. Übertreibung des Hier.); vgl. 1
Schnitzer S. 30 A.*, aber auch Huet, Origen. II 2 qu. 2, 16; Denis, De la phil. |
d' Orig. p. 3800 A. 1 — 9 vgl. Joh. 14, 6 — 10—14 vgl. Matth. 11, 27 — 10—13 Frg. *4 í
(fehlt bei Rufin) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 525, vgl. 489 B), von
mir vermulungsweise hier eingeschoben, vgl. d. Einleit. B V ἃ — 14—8. 37, 1 vgl.
Orig., In Joh. XIX 6 (IV 305, 7: ἐπείπερ ὃ τὸν λόγον τεϑεωρηκὼς vov ϑεοῦ ϑεωρεῖ d
τὸν ϑεόν, ἀναβαίνων ἀπὸ τοῦ λόγου πρὸς τὸν 9cóv* ἀμήχανον δέ ἐστιν μὴ ἀπὸ τοῦ
λόγου ϑεωρῆσαι τὸν ϑεόν). XXXU 29 (IV 475, 5), c. Cels. VII 43. 44 (II 194, i
6—195, 12)
1. quadam] quidem Ja» 2f£ co invisibilis est Jan 3 ita] + per Pa(u)
5 est? — Pa(Go) 19 ὁ υἱός < Cod. Ath.
De principiis I Cap. 2, 6. 7 37
lectus, consequenter intellegitur et pater, secundum hoc quod ipse dixit: Jan
»Qui me vidit, vidit et patrem«.x x» x = x x x x x x x
* 755 25 *X * XC SOLE HIER RIEX ex ER Ku 8% *
7. Sed quoniam sermonem Pauli inseruimus de Christo dieentis
5in eo quod ait quia »splendor est gloriae dei et figura expressa sub-
stantiae eius«, quid ex hoc sentiendum sit videamus. »Deus lux est«
secundum lohannem. -Splendor- ergo huius lucis est unigenitus filius,
ex ipso inseparabihter velut splendor ex luce procedens et inluminans
universam creaturam. Secundum haec namque, quae superius exposui-
10 mus, quomodo -via- sit et ducat ad patrem, et quomodo >»verbum« sit
arcana sapientiae ac scientiae mysteria interpretans ac proferens ratio-
nabih ereaturae, quomodo etiam >veritas< vel >vita< est vel »resurrectio-,
consequenter intellegere debemus etiam splendoris opus; per splendorem
namque quid sit lux ipsa agnoscitur et sentitur. Qui splendor fragili-
15 bus se et infirmis mortalium oculis placidius ac lenius offerens et pau-
| latim velut edocens et adsuescens claritatem luminis pati, cum ab eis
dimoverit omne quod visum obducit et impedit, secundum quod dixit
dominus: »Eice trabem de oculo tuo«, capaces eos efficit ad suscipien-
dam gloriam lucis, etiam in hoc velut quidam >mediator hominum ae
20 lucis- effectus.
9 Joh.14, 9 — 8 f in der von mir angenommenen Lücke stand wahrscheinlich
das Frg. des Hieron., Ep. ad Avit.2 (Migne SL XXII 1060: Deum patrem esse
lumen inconprehemsibile. Christum conlatione Patris splendorem
esse perparvum, qui apud nos pro inbecillitate nostra magnus esse
videatur) wu. vermutlich was Theophil. Al., Ep. synod. 9 bei Hieron. Ep. 92 (Migne
SL XXII 762: Et rursum: Quantum differt Paulus et Petrus a Salvatore,
tanto Salvator minor est Patre) cert; vgl. die Einleit. B V 92 — 5 Hebr.
1, 3 — 6 1Joh. 1, Ὁ — Vf vgl. Weish. Sal. 7, 26 und x. B. Orig., In Joh. XIII 25
(IV 249, 29: xal ἀπαύγασμα οὐ τοῦ 9:00, ἀλλὰ τῆς δόξης αὐτοῦ xal τοῦ ἀϊδίου
φωτὸς αὐτοῦ), In Ep. ad Rom. 115 (Lom. VI 86); Frg. Epist. Dionysii Al. ad
Dionys. Rom. bei Athanas., Ep. de Sentent. Dionys. 15 p. 253 ed. Ben. (abgedr. bei
Routh, Rell. s. II? 8001) τι. Tertull., Apol. e. 21 — 8 vgl. oben S. 33, 1f — Sf vgl.
Joh. 1,9 — 9—12 vgl. oben Cap. 2,4 — 14—16 vgl. Orig. e. Cels. VI 67 (U
137, 18): ἔμψυχον δὲ τυγχάνον τὸ ἀληϑινὸν φῶς ἐπίσταται, τίνι μὲν δεικτέον ἔσται
τὰς μαρμαριγὰς τίνι δὲ φῶς — 18 Matth. 7,5 (Luk. 6, 42) — 19f vgl. I Tim.
2,5 Wey Kl
2 co vidit me Jan 5 quod yJan quo « 6 ex] de Jan 7 huius < Jan
7 est — 8 ex luce < Jan 9. haec] hoc Jan | quae < Jan 11 act] et Jan
12 resurrectio] + est Jan 14 cognoscitur Jan 16 pati < y
me
10
15
20
25
38 Origenes
8. Verum quoniam non solum >splendor gloriae< esse dicitur ab Jan
apostolo, sed et «figura expressa substantiae vel subsistentiae eius» non
mihi videtur otiosi esse intellectus advertere, quomodo alia praeter
ipsam dei substantiam vel subsistentiam, quaecumque illa substantia vel
subsistentia dieitur, -figura substantiae eius- esse dicatur. Et vide ne
forte, quoniam filius dei, qui et verbum eius et sapientia dicitur et
qui solus novit patrem, et >revelat quibus vult» id est qui capaces
verbi ipsius et sapientiae fiunt, secundum hoc ipsum, quod intellegi
atque agnosci facit deum, >figuram substantiae vel subsistentiae eius-
dieatur exprimere: id est cum in semet ipsa primum deseribit sapientia
ea, quae revelare vult ceteris, ex quibus ab illis agnoscitur et intelle-
gitur deus, et haee dicatur >figura expressa substantiae dei,
Ut autem plenius adhuc intellegatur quomodo salvator figura est
substantiae vel subsistentiae dei, utamur etiam exemplo, quod quamvis
rem non plene nec proprie significet de qua agimus, tamen ad hoc
solum videatur assumtum, quod >exinaniens se filius, qui erat in forma
dei, per ipsam sui exinanitionem studet nobis deitatis plenitudinem:
demonstrare. Verbi eausa, si facta esset aliqua statua talis, quae
magnitudine sui universum orbem terrae teneret et pro sui immensitate
considerari a nullo posset, fieret autem alia statua membrorum habitu
ae vultus liniamentis, specie ac materia per omnia similis absque
magnitudinis immensitate, pro eo ut qui illam immensam considerare
atque intueri non possent, hane videntes, illam se vidisse confiderent,
pro eo quod omnia vel membrorum vel vultus liniamenta vel ipsam
speciem materiamque similitudine prorsus indiscreta servaret: tali qua-
dam similitudine >exinaniens< se filius de aequalitate patris et viam
1f. 5. 9. 19. 183 f vgl. Hebr. 1,3 — ἢ vgl. Matth. 11, δὲ — 10—192 vgl.
Orig. c. Cels. VII 17 (IL 168, 15) — 16 f vgl. Phil. 2, 7. 6 und die Verwendung dieser
Stelle in ähnlichem Gedankengang bei Orig., In Gen. hom. I 13 (Lom. VIII 123) —
17 vgl. Kol. 2,9 KI — 18—25 vgl. Hieron., Ep. ad Arit. 2 (Migne SL XXII 1060:
Duarum statuarum maioris et parvulae, unius quae mundum inpleat
et magnitudine sua quodammodo invisibilis sit, et alterius quae sub
oculos cadat, ponit exemplum: priori Patrem, posteriori Filium conparans)
und Huet, Origen. II 9 qu. 9, 8 — 26 vgl. Phil. 2, 7
4 substantiam vel subsistentiam Ja» substantiam y subsistentiam a | vel?]
haec vel &— 6f c» qui et Jan 7 quibus « cui y S fiunt] atque fuerint
Jan 9 cognosci Jam | co deum facit Jan 10 in y 11 ea — Jan
cognoscitur Jan 17 per]+sey | studuit Jan | divinitatis Jam 18 causa]
gratia Jan 21 omnia] + priorio 24 veli]id est Jan | vel?<y 26 filius] + Dei
Jan | dejdei Merlin
5
10
15
20
De principiis I Cap. 2, 8. 9 39
nobis eognitionis eius ostendens, >figura expressa substantiae eius< effi- Jan
citur; uti qui in magnitudine deitatis suae positam gloriam merae lucis
non poteramus aspicere, per hoe quod nobis :splendor- efficitur, in-
tuendae lucis divinae viam per splendoris capiamus aspectum. Con-
paratio sane de statuis, quasi in rebus materialibus posita, ad nihil
aliud recipiatur quam ad hoc, quod filis dei brevissimae insertus
humani eorporis formae ex operum virtutisque similitudine dei patris
in se inmensam atque invisibilem magnitudinem designabat per hoc,
quod dicebat ad discipulos suos quia »qui me vidit, vidit et patrem«
et »ego et pater unum sumus«. Quibus et illud simile intellegendum
est, quod ait quia »pater in me, et ego in patre«.
9. Videamus nunc etiam illud qualiter sentiendum est, quod in
Sapientia Salomonis seriptum legimus, qui ita ait de sapientia quia
»vapor est quidam virtutis dei et ἀπόρροια (id est manatio) omnipo-
tentis gloriae purissima et splendor lucis aeternae et speculum inma-
eulatam imoperationis sive virtutis dei et imago bonitatis eius«.
Quinque igitur haec de deo definiens ex singulis quibusque certa
quaeldam inesse sapientiae dei designat; >virtutem< namque »dei- nominat
et >gloriam< et »lucem aeternam- et »inoperationem- et >bonitatem«. Ait
autem sapientiam >vaporem« esse non gloriae omnipotentis neque aeternae
lueis nec inoperationis patris nec bonitatis etus, neque enim conveniens
1—4 vgl. Hebr. 1,3 — 6f vgl. Euseb., h. e. 1 13, 20: xai πῶς ἐταπείνωσεν
ἑαυτὸν καὶ ἀπέϑετο xol ἐσμίχρυνεν αὐτοῦ τὴν ϑεότητα — 9 Joh.14, 9 — 10 Joh.
10, 30 — 11 Joh. 10, 38; vgl. Orig., In Jerem. hom. X 7 (MI 77, 9—12), In Joh.
XX 18 (IV 350, 24) — 14 Weish. Sal. 7, 25.26 — 3290—8. 40, 5 vgl. Orig., In
Ep. ad Hebr. Frg. bei Pamphil., Apol. 5 (Lom. XXIV 358f — V 299 f): »Vaporis-
enim nomen inducens hoc ideo de rebus corporalibus assumsit, ut vel ex parte
aliqua intelligere possimus quomodo Christus, qui est Sapientia, secundum simili-
tudinem eius vaporis, qui de substantia aliqua corporea procedit, sie etiam ipse
ut quidam vapor exoritur de virtute ipsius Dei: sie et Sapientia ex eo procedens
ex ipsa substantia Dei generatur.
2 uti] ut GJan hi B | deitatis] divinitatis Jan-HSS claritatis Jan- Text
| merae «Jan mirae y 3 co splendor nobis Jan 4 co divinae lucis Jan
6 recipitur y | insertus $G?cJan incertus G*M inservitus A 4 deicy
8 atque «Ja» ad M ac G et σ 9 co vidit me Jan 11 in patre] in eo Jan
14 ἀπόρροια Jan aporroea L | id est manatio — y | emanatio Jam (wie
oben S. 34, 1) 16 inoperationis sive virtutis Doppelübersetzung Rufins von &veo-
γείας, vgl. Orig. c. Cels. VIII 14 (II 231, 15) 17 Quinque] quique Ay | haec]
hie y 19 inoperationem BOC*» Jan, vgl. Z. 16. 21; operationem A C'err
cx
-Y
-
10
40 . . Origenes
era alieui horum adseribi vaporem; sed cum omni proprietate ait (Pa)
Jan
virtutis dei vaporem- esse sapientiam, — Intellegenda est ergo »virtus
deis qua viget, qua omnia visibilia et invisibilia vel instituit vel con-
tinet. vel gubernat, qua ad omnia suffieiens est, quorum providentiam
gerit, quibus velut unita omnibus adest. Huius ergo totius »virtutis-
tantae et tam inmensae »vapor« et, ut ita dixerim, vigor ipse in propria
subsistentia effectus. quamvis ex ipsa virtute velut. voluntas ex mente
procedat, tamen et ipsa voluntas dei nihilominus dei virtus efficitur.
Effieitur ergo virtus altera in sua proprietate subsistens, ut ait sermo
scripturae, >vapor quidam- primae et ingenitae »virtutis dei, hoe qui-
dem quod est inde trahens; non est autem quando non fuerit.
Si enim quis voluerit dieere quasi prius non extiterit, sed postea
ad subsistentiam venerit, dieat causam, quare qui eam subsistere fecit
pater ante hoe non fecerit. Quodsi aliquod semel initium. dederit,
quo initio »vapor- iste ex dei virtute processerit, iterum interrogabimus,
quare non et ante illud quod dixit. initium; et ita semper de anterioribus
inquirentes et verbo interrogationis ascendentes perveniemus in illum
2 xw virtus (— δύναμις) vgl. Orig, In Ep. ad Rom. 15 (Lom. VI 24) und
Clemens Al, Hypotyp. Frog. 23 (III 202, 20 St., erhalten bei Phot., Bibl. Cod. 109,
p. 89a, 26 B.: ἀλλὰ δύναμίς τις τοῦ ϑεοῦ, οἷον ἀπόρροια τοῦ λόγου αὐτοῦ, νοῦς
γενόμενος τὰς τῶν ἀνθρώπων χαρδίας διαπεφοίτηχε) --- 2—5 vgl. Orig., In Jerem.
hom. VIIL1 (III 55, 12: χωρὶς δὲ τῆς δυνάμεως τοῦ ϑεοῦ οὐχ οἷοί τέ ἐσμεν ἐπιτε-
λέσαι ταῦτα, ὅσα οὐ χατὰ »vÓ φρόνημά ἐστιν τῆς σαρχός), In Joh. XX 15 (IV 346, 8:
ἀπὸ τῆς ἐκχείνου [seil τοῦ ϑεοῦ] δυνάμεως ἐνυπαρχούσης αὐτῷ ἐγγινομένου τοῦ
μηκέτι δύνασϑαι ἁμαρτάνειν) — Vf vgl. oben S. 80, 4 — 9 Efficitur — S. 41, 7 di-
cenda est = Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 331f) — 9 vgl. Orig. c. Cels. VIII 12
(II 229, 31: ϑρησχεύομεν οὖν τὸν πατέρα τῆς ἀληϑείας xal τὸν υἱὸν τὴν ἀλήϑειαν,
ὄντα δύο τῇ ὑποστάσει πράγματα, ἕν δὲ τῇ ὁμονοίᾳ καὶ τῇ συμφωνίᾳ καὶ τῇ vav-
τότητι τοῦ βουλήματος), In Joh. X 37 (IV 212, 13—19) — 10. 15 «. S. 41, 3f
vgl. Weish. Sal. 7,25 — 11 vgl. Orig., In Ep. ad Hebr. Frg. bei Pamphil., Apol. 3
(Lom. XXIV 328 V 297), In Ep. ad Rom.lb (Lom. VI 22f: Factus est autem sine
dubio id, quod prius non erat, secundum earnem; seeundum spiritum vero erat
prius, et non erat quando non erat); Orig. bei Athanas., De decret. Nie. synod.
e. 27 (Il p. 232f ed. Ben.) und unten IV Cap. 4, 1 (28)
4 qua] quia MoJan 5 unita BJan uni ità Ay 12 c» dicere voluerit Jan
13 subsistentiam] substaneiam Pa(c) | subsistere fecit] substituit Pa 14 c» hoc
ante Ja» | semel| semen Pa(u) tamen Pa(c) | c» initium semel Jan 15 quo
initio] quo Pa(G) quod Pa(Me) | e» virtute dei Jan | interrogabitur Pa
17 verveniamus Pa
Pa
or
10
De prineipiis I Cap. 2, 9. 10 41
intellectum, ut quoniam semper et poterat deus et volebat, numquam
vel deeuerit vel eausa aliqua existere potuerit, ut non hoe, quod bonum
volebat, semper habuerit. Ex quo ostenditur semper fuisse vaporem
istum virtutis dei, nullum habentem initium nisi ipsum deum. Neque
enim decebat aliud esse initium nisi ipsum, unde et est et nascitur,
deum. Secundum apostolum vero dicentem quia »Christus dei virtus-
est, iam non solum »vapor virtutis dei-, sed virtus ex virtute dicenda est.
10. Videamus etiam de eo quod dietum est, quoniam »aporrhoea
est (id est manatio) purissima gloriae omnipotentis«, et prius quidem
consideremus quid est -gloria omnipotentis-, tum deinde etiam quid sit
eius »aporrhoea- sentiemus. (Quemadmodum pater non potest esse quis,
si filius non sit, neque dominus esse quis potest sine possessione vel
1—4 gl. oben 5. 29, 13£ — 1—3 vgl. Clemens Al., Strom. V 14 (II 421, 7 St):
ὡς ἀίδιος ἣ τοῦ ϑεοῦ εὐποιία τυγχάνει καὶ sig πάντας ἐξ ἀρχῆς ἀνάρχου ἴση ἀτεχ-
νῶς ἣ φυσιχὴ δικαιοσύνη, κατ᾽ ἀξίαν ἕχάστου γένους γενομένη, οὐκ ἀρξαμένη
note" οὐ γὰρ ἀρχὴν τοῦ κύριος χαὶ ἀγαϑὸς εἶναι εἴληφεν ὁ ϑεὸς ὧν ἀεὶ ὅ ἐστιν,
οὐδὲ μὴν παύσεταί ποτε ἀγαϑοποιῶν, κἂν εἰς τέλος ἀγάγῃ ἕχαστα. — 6 vgl. I Kor.
1,24 — 8 Weish. Sal. 7, 25; vgl. xw dem folgenden Ausführungen Denis, De la
phil. d'Orig. p.153 — 11—8. 42, 20 vgl. Method., Περὲ τῶν γενητῶν bei Photius,
Cod. 235, p. 3022, 32 B.: εἰ οὔκ ἔστι δημιουργὸς ἄνευ δημιουργημάτων ἢ παιητὴς
ἄνευ ποιημάτων οὐδὲ παντοχράτωρ ἄνευ τῶν πρατουμένων (τὸν γὰρ δημισυργὸν
διὰ τὰ δημιουργήματα ἀνάγχη καὶ τὸν ποιητὴν διὰ τὰ ποιήματα zwi τὸν παντο-
χράτορα διὰ τὰ κρατούμενα λέγεσθαι), ἀνάγκη ἐξ ἀρχῆς αὐτὰ ὑπὸ τοῦ ϑεοῦ γε-
γενῆσϑαι, xal μὴ εἶναι χρόνον, ὅτε οὐκ ἦν ταῦτα. εἶ γὰρ ἦν χρόνος, ὅτε οὐκ ἦν
τὰ ποιήματα, ἐπεὶ τῶν ποιημάτων μὴ ὄντων οὐδὲ ποιητής ἐστιν, ὅσα οἷον ἀσεβὲς
ἀχολουϑεῖ. ἀλλὰ καὶ ἀλλοιοῦσθαι zwi μεταβάλλειν τὸν ἄτρεπτον zwi ἀναλλοίωτον
συμβήσεται ϑεόν. si γὰρ ὕστερον πεποίηχε τὸ πᾶν, δῆλον ὕτι ἀπὸ τοῦ μὴ ποιεῖν
εἰς τὸ ποιεῖν μετέβαλε τοῦτο δὲ ἄτοπον μετὰ τῶν προειρημένων" οὐκ ἄρα du-
γατὸν λέγειν μὴ εἶναι ἄναρχον καὶ συναΐδιον τῷ ϑεῷ τὸ πᾶν. — 11f vgl. Orig.
In Joh. X 37 (IV 212, 18): ὅτε ἀνάγκη τὸν υἱὸν πατρὸς εἶναι υἱόν, zwi τὸν πατέρα
υἱοῦ πατέρα.
1 co semper hinter deus Jan | et!<y 3: deenit... potuit Pz | cs bo-
num quod C | bonum| + et Pa(u) + est et Pa(o), vielleicht ist danach so zu
eorr. ut non hoc bonum, quod (et poterat, et volebat (sew. habere), semper hab.
4 initium < Pz(M), a. E. Pa(G*) | Neque| non Jam 5» enim — y τὰ, d. Z. A* |
decebat|- ei C | aliud| - ei Pa(Ms) | et!< PaJam 8. Videamus — S. 42,
24f purissima < Jam 9 id est; manatio — y 12 si filius non sit AB si filius ei
non sit C si filius sit G* M nisi filius sit G?g
ma
(Jan)
on
10
20
25
42 Origenes
servo: ita ne omnipotens quidem deus dici potest, si non sint in quos (Jan)
exerceat potentatum; et ideo ut omnipotens ostendatur deus, omnia
subsistere necesse est. Nam si quis est qui velit vel saecula aliqua
transisse vel spatia vel quodcumque illud nominare vult, cum nondum
faeta essent quae facta sunt, sine dubio hoe ostendet, quod in illis vel
saeculis vel spatiis omnipotens non erat deus et postmodum omnipotens
faetus est, ex quo habere coepit in quos ageret potentatum: et per
hoe videbitur profectum quendam aecepisse et ex inferioribus ad meliora
venisse, si quidem melius esse. non dubitatur, esse eum omnipotentem
quam non esse.
Πῶς δὲ οὐκ ἄτοπον τὸ μὴ ἔχοντά τι τῶν πρεπόντων αὐτῷ τὸν
ϑεὸν εἰς τὸ ἔχειν ἐληλυϑέναι; εἰ δὲ οὐχ ἔστιν ὅτε παντοχράτωρ, 00%
nv, ἀεὶ εἶναι δεῖ ταῦτα, di ἃ παντοκράτορ ἐστί, καὶ ἀεὶ jv ὑπ᾽ αὐτοῦ
χρατούμενα, COYOPEU αὐπῷ χρώμενα. τ. M σν
[Et quomodo non videtur absurdum, ut cum non haberet aliquid
ex his deus, quae eum habere dignum erat, postmodum per profectum
quendam in hoe venerit ut haberet? Quodsi numquam est quando
non omnipotens fuerit, necessario subsistere oportet etiam ea, per quae
omnipotens dieitur, et semper habuerit in quibus exercuerit potentatum |.
et quae fuerint ab ipso vel rege vel principe moderata;] de quibus.
plenius in locis propriis, in quibus de creaturis eius disputandum fuerit,
disseremus. Sed et nune strictim licet, tamen admonere necessarium
puto, quoniam quidem quaestio nobis de sapientia agitatur, quemad-
modum >aporrhoea< vel manatio sit sapientia »gloriae omnipotentis puris-
sima« ne videatur alicui anterior esse in deo omnipotentis appellatio
nativitate sapientiae, per quam pater vocatur, quoniam dicta est >apor-
rhoea omnipotentis gloriae purissima< esse sapientia, quae est fihus dei.
Audiat qui haee ita vult suspicari quod manifeste scriptura pronuntiat
l, zu omnipotens (παντοχράτωρ) vgl. Harnack, Dogmengesch. I4 676 und
Kattenbusch, Das apost. Symbol 11 139 A. 6 — 11—14 Frg.5 (— Z. 15 Et quo-
modo — Z. 20 moderata Ruf.) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 528; àm
Cod. Athous Überschrift: + ὅτι συναΐδια và 96 tà χτίσματα᾽ ἐκ τοῦ ἃ λόγου τοῦ
περὶ ἀρχῶν [+ βιβλίου Mansi) — 21 vgl. unten Cap. 4, 3-5 — 24. 26f u.
S. 43, 5 f vgl. Weish. Sal. 7, 25
5 ostendit y — 5f vel saeculis — y 7 ageret potentatum gu Ab agere po-
tentatum S agere pote (poterat corr. A?) potentatum A* 12 εἰ Cod. Ath. ἐπεὶ
Mansi 15 videbitur 85 19 et) ut Koe | habuit Al 24 vel manatio — y
25 ne] + autem Jan (der hier wieder beginnt) 27 quae] qui Jam 28 c» pro-
nuntiat Scriptura +4 divina Jan
"-“--- rts ac sos alb e e s p liens cant eme
Jan
De principiis I Cap. 2, 10 43
dicens quia »omnia in sapientia fecisti«, et evangelium docet quia Jan
»omnia per ipsum facta sunt, et sine ipso factum est nihile, et in-
tellegat ex hoc quia non potest antiquior esse in deo omnipotentis
appellatio quam patris; per filium etenim omnipotens est pater.
5 Sed quoniam gloriam dixit esse >omnipotentis<, cuius >gloriae apor-
rhoea< est sapientia, hoc intellegi datur, quod etiam in omnipotentiae
gloria societatem habeat sapientia, per quam deus omnipotens dicitur.
Per sapientiam enim, quae est Christus, tenet deus omnium potentatum,
non solum dominantis auctoritate, verum etiam subiectorum spontaneo
10 famulatu. [Ὁ autem unam eandemque omnipotentiam patris ac fili
esse cognoscas, sicut unus atque idem est eum patre deus et dominus,
audi hoc modo Iohannem in Apocalypsi dicentem: »Haec dieit dominus
deus, qui est et qui erat et qui venturus est omnipotense. Qui enim
"venturus este quis est alius nisi Christus? Et sicut nemo debet offendi,
15 cum deus sit pater, quod etiam salvator »deus- est: ita et cum >omni-
potens- dicitur pater, nullus debet offendi, quod etiam filius dei >omni-
potens< dicitur. Hoc namque modo verum erit illud, quod ipse dicit
ad patrem quia »omnia mea tua sunt et tua mea, et glorificatus sum
in eise, $1 vero omnia quae patris sunt, Christi sunt, inter omnia vero
20 quae est pater, est etiam >omnipotens, sine dubio etiam unigenitus
filius esse debet -omnipotens., ut omnia quae habet pater etiam filius
habeat. »Et glorificatus sum« inquit »in eise. »In nomine« enim
»lesu omne genu flectetur caelestium et terrestrium et infernorum, et
omnis lingua confitebitur quoniam dominus lesus in gloria est dei
25 patrise. lgitur »aporrhoea gloriae dei- secundum hoe, quod »omnipotens-
est, pura ac limpida ipsa sapientia est dei, glorifieata tamquam >apor-
rhoea< omnipotentiae vel gloriae.
Ut autem manifestius intellegatur, quae sit -gloria- omnipotentiae,
1 Psal. 103,24 — 9 Joh.1,3 — 9—4 vgl. Orig., In Joh. V1 38 (IV 146, 16—18)
— 12 Apok.Joh.1,8 — 1$ w.92 Joh.17,10 — 19—22 vgl. Orig., Sel. in Psal.
(Lom. Xl 400): "A$osı δὴ οὖν ὕπως εἰς τὸν ὑπάρχοντα αὐτῷ πλοῦτον χατὰ φύσιν
ἄνεισι, καὶ μετὰ σαρχός. εἰ γὰρ ἦσαν οἱ ἐν κόσμῳ τοῦ πατρός, κατά τινα τρόπον
νοηϑεῖεν ἂν τοῦ συμβουλεύοντος αὐτῷ λόγου" τοιγάρτοι καὶ ἔφασκε" (Joh. 17, 10) —
22 Phil. 2, 10. 11 — 25fl vgl. Weish. Sal. 7, 25
2f intelliget Jan 3 antiquior Jan Del antiquius A?gy antiquus A*
3f c» appell. omnip. Jan 8 enim < Jan | quae Jan Merlin Del, vgl. S. 42, 21;
qui L 13 et! < Jan 17 dixit y 19 vero!] ergo CJan 20 unigenitus] + Dei
Jan 23 et! — Jan 34 quoniam] quia Jan | est<a 26 dei — y
τ
15
44 | Origenes
etiam haec addimus. Deus pater »omnipotens« est eo quod potentatum Jan
omnium tenet, id est caeli et terrae, solis et lunae et stellarum et om-
nium quae in ipsis sunt. Horum autem potentatum gerit per verbum
suum, quoniam »in nomine lesu omne genu flectitur caelestium et ter-
restrium et infernorum. Et si »omne genu fleetitur« lesu, sine dubio
lesus est, »cui subiecta sunt omnias, et ipse est qui potentatum agit in
omnibus, et »per quem subieeta sunt patri omnias; per sapientiam nam-
que, id est verbo ae ratione, non vi ae necessitate, subiecta sunt. Et
ideo in eo ipso, quo obtinet omnia, gloria sua est; et haec est omni-
potentiae »purissima ac limpidissima glorias cum ratione et sapientia,
non vi ac necessitate, cuncta subiecta sunt, »Purissima vero ae limpi-
dissima gloria« sapientiae satis convenienter dietum est ad distinctionem
eius gloriae, quae non pura nee sincera gloria dieitur. Omnis enim
natura, quae convertibilis est et commutabilis, etiamsi glorificetur in
operibus iustitiae vel sapientiae, per hoc ipsum quod aceidentem habet
iustitiam vel sapientiam, et quod hoc quod aecidit etiam decidere
potest, gloria eius sincera dici ae limpida non potest. Sapientia vero
dei, quae est unigenitus filius eius, quoniam in omnibus inconvertibilis
est et incommutabilis, et substantiale in eo omne bonum est, quod
utique mutari aut converti numquam potest, ideireo pura eius ae sin-
cera gloria praedicatur.
11. Tertio dieitur sapientia esse »splendor lucis aeternaes; euius
rei virtutem iam in praece dentibus exposuimus, cum solis similitudinem
et radiorum eius splendorem introduximus et pro viribus nostris osten-
dimus, quomodo hoe deberet intellegi. Addemus tamen etiam hoe
1 ff vgl. Huet, Origen. M 2 qu. 1, 1.9 — 9f vl. Psal, 145, 6 Wey — Af vol.
Phil 2,10 — 6f vgl. I Kor. 15, 297 f KI. — 8 vgl. oben S, 19, 13 ff. — 17f vot.
oben S. 43, 8. — 22 «vgl. Weish. Sal. 7, 25 und oben S. 39, 15 — 28 rol. oben
Cap. 1, 6 S. 21, 1ff
9 teneat Jan | solis et lunae et stellarum] maris Ja» ὃ in ipsis] in eis
Jan 4 flectitur Acorr CG Mteorr flectit A*B flectetur Mo | et « Jan 4 οἵ
terrestrium et infernorum < ἂμ 5 Et -— Jan 7 co patri sunt Jan 8 ao... ao]
et...et Jan 9 quo] quod Jan 10 et] ac Jan 11 ac!) aut Jan | cuneta]
+ ei o 18 pura nec sincera Jan pure nec sincere L, vgl. Z. 17. Of | enim ἃ
vero y 14 co et commut. est Ja» | glorificatur y 15 ipsum] + tamen 6
16 hoc quod 6 < a Jan, vgl. unten 1 Oap. S, 3 a. E. | discedere Jan 11 dici — y
co ac limpida diei Jan | limpidissima y, doch vgl S, 43, 96 | non) esse
non g 18 quae Merlin Del, vgl. oben S. 42, 297. 43,8; qui LJan | eius < G Jan
19 c» bonum est omne y 20 aut] ac Jan 21 gloria] + eius Jan 22 Tertio — S, 45,1
unum < Jan
σι
10
15
20
De principiis I Cap. 2, 10. 11. 12 45
unum. Sempiternum vel aeternum proprie dicitur quod neque initium
ut esset habuit, neque cessare umquam potest esse quod est. Hoc
autem designatur apud lohannem, cum dicit quoniam »deus lux este.
-Splendor- autem lucis eius sapientia sua est, non solum seeundum
quod lux est, sed et seeundum 1d, quod sempiterna lux est, ita ut
aeternus et aeternitatis splendor sit sapientia sua. (Quod si integre
intellegatur, manifeste declarat quia subsistentia filii ab ipso patre de-
scendit, sed non temporaliter neque ab ullo alio initio nisi, ut diximus,
ab ipso deo.
12. Sed. et >speculum inmaculatum &veoysiag< (id est inoperationis)
dei esse sapientia nominatur. Ergo inoperatio virtutis dei quae
sit, prius intellegenda est; quae est vigor quidam, ut ita dixerim,
per quem inoperatur pater, vel eum creat vel cum providet vel
eum iudicat vel cum singula quaeque in tempore suo disponit, atque
dispensat. Sicut ergo in speculo omnibus motibus atque omnibus
actibus, quibus is qui speeulum intuetur movetur vel agit, isdem ipsis
eliam ea imago, quae per speculum deformatur, aetibus et motibus
commovetur vel agit, in nullo prorsus declinans: ita etiam sapientia
de se vult intellegi, eum -*speeulum immaculatum paternae virtutis
inoperationisque nominatur; sicut et dominus lesus Christus, qui est
sapientia dei, de semet ipso pronuntiat dicens quia »opera quae
facit pater, haee etiam filius facit similiter«, Kt iterum. dicit. quoniam
»non potest a se filius facere quiequam, nisi quod viderit patrem facien-
1 Sempiternum — 9 deo = Pamphil., Apol. 3 (Lom. XXIV 332 f); vgl. Theo-
gnost, Pra. (bei Cramer, Cat. VI, Suppl. e eod. Paris. 238, p. 361: οὐκ ἔξωϑέν τις
ἐστὶν ἐφευρεϑεῖσα ἡ τοῦ υἱοῦ οὐσία, οὐδὲ ἐκ μὴ ὄντων ἐπεισήχϑη, ἀλλὰ ἐκ τῆς τοῦ
πατρὸς οὐσίας ἔφυ, ὡς τοῦ φωτὸς τὸ ἀπαύγασμα. καὶ οὔτε αὐτός ἐστιν ὁ πατὴρ
οὔτε ἀλλότριος, ἀλλὰ ἀπόρροια τῆς τοῦ πατρὸς οὐσίας᾽ ὡς γὰρ μένων ὁ ἥλιος ὁ
αὐτὸς οὐ μειοῦται ταῖς ἐχχεομέναις ὑπ᾽ αὐτοῦ αὐγαῖς, οὕτως οὐδὲ 7 οὐσία τοῦ
πατρὸς ἀλλοίωσιν ὑπέμεινεν, εἰχόνα ἑαυτῆς ἔχουσα τὸν υἱόν) — 3 1Joh. 1, 5; vgl.
oben Cap. 2, 7, S. 87, 6f. — 10 vgl. Weish. Sal. 7,25 und oben Cap. 2, 9, S. 39,
101 — 21 Joh. 5, 19, vgl. S. 40,9 f
2 neque| nee Jan ‚3 quoniam| quia Jan 4 secundum — 5 et<Jan 5 sed — lux
est -— Pa | et-—»y | id<y ὦ aeternus οὐ — Pa | sua « Pa 7 substantia Jan
10 eNePI'lae u eneptiae Ab ineptiae S energias A Inergias C energia B virtutis
Jan-HSS, vgl. Z. 1 | id est — Jan 15 ergo] enim Jan 15f atque omnibus
actibus 8Jan actibus 4 — y 16 isdem AG Mcr hisdem 8M*a 17 et) vel Jan
20 inoperationisque «Ab operationisque «5 inoperationis Dei Jan 20f c» qui sap.
Dei est Jan 22 etiam] + et Jan 28 co Filius a semetipso facere Jan
Pa (s
Jan
46 - . Origenes
teme. Quoniam ergo in nullo prorsus filius a patre virtute operum Jan
inmutatur ac differt, nec aliud est opus fili quam patris, sed unus
atque idem, ut ita dicam, etiam motus in omnibus est: idcirco »spe-
culum< eum >»immaculatum< nominavit, ut per hoc nulla omnino dissi-
militudo fili intellegatur ad patrem. Ea sane quae secundum simih-
tudinem vel imitationem discipuli ad magistrum a quibusdam dieta
sunt, vel quod in materia corporal ea a fiho fiant, quae a patre in
substantus spiritalibus prius fuerint deformata, convenire quomodo pos-
sunt, cum in evangelio fihus dicatur non similia facere, sed eadem
10 >similiter facere-?
13. Superest quid sit »imago bonitatis eius< inquirere, in quo
eadem, ut opinor, intellegi convenit, quae superius de imagine ea, quae
per speculum deformatur, expressimus. Principali namque bonitas
σι
9 f vgl. Orig., In Lez. hom. XIII 4 (Lom. IX 404 8), In Joh. XIII 36 (IV 261, 24) —
9f vgl. Orig., In Joh.XX 17 (IV 349, 27): καὶ γὰρ ἐμφαίνεται ἡ πρὸς ϑεὸν ὁμοιότης zal
μίμησις αὐτοῦ... ἐν τῷ ἀγαπῶντι τοὺς ἐχϑροὺς Euvrod zal προσευχομένῳ ὑπὲρ
τῶν διωκόντων αὐτόν. — f vgl. die oben Cap. 2, 2, S. 30, 2—8 dargelegte An-
sicht des Origenes und dessen Comm. in Cant. Cant. ΠῚ (Lom. XV 47f): Paulus
apostolus nos docet quod invisibilia Dei ex visibilibus intelligantur, et ea, quae
non videntur, ex eorum, quae videntur, ratione et similiudine contemplentur,
ostendens per hoc quod visibilis hic mundus de invisibili doceat, et exemplaria
quaedam coelestium contineat positio ista terrena . . . .. Et fortassis sicut ho-
minem Deus ad imaginem et similitudinem suam fecit, ita etiam ceteras creaturas
ad alias quasdam coelestes imagines per similitudinem condidit . . . Die Gegner
unterscheiden sich also dadurch von Origenes, daß sie dem Sohn eine Schöpfung,
die der des Vaters ähnlich ist, xuschreiben — Θ vgl. Joh. 5,19 — 11 vgl. Weish.
Sal. 1, 96 — 19: vgl. oben Cap. 2, 19, S. 45, 15 f. — 13—8. 47, 10 vgl. Hieron..
Ep. ad Arit. 2 (Migne SL XXII 1060: Deum Patrem omnipotentem appellat
bonum et perfectae bonitatis. Filium non esse bonum, sed auram
quandam et imaginem bonitatis, ut non dicatur absolute bonus, sed
cum additamento>pastor bonus:etcaetera). Ähnlich Orig., In Matth. XV 10
(Lom. III 346 £: Χρὴ δὲ εἰδέναι ὅτι ἐνταῦϑα [Matth. 19, 17] μὲν χυρίως τὸ ἀγαϑὸν
ἐπὶ τοῦ ϑεοῦ τέτακται μόνου... .. ὡς τὸ τεταγμένον »ἀγαϑὸςς ὄνομα ἐπὶ τοῦ
ϑεοῦ [Mark. 10, 18. Luk. 18, 19], μὴ ἂν ταχϑῆναι καὶ ἐφ᾽ ἑτέρου τινός... .. καὶ ὁ
σωτὴρ δέ, ὥς ἐστιν «εἰκὼν τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτους |Kol. 1, 15], οὕτως xai tc
ἀγαϑότητος αὐτοῦ εἰχών- | Weish. Sal. 7,26) χαὶ παντὸς δὲ τοῦ ὑποδεεστέρου, o
3f speculum eum]| speculum cum M* speculum Mtcorr speculo meo A* e» eum |
speculum Jan 4 omnino — Jan 5 ad patrem] a patre OMicorr Jan | Ea — Sf pos-
sunt < Jan 9 co non dicatur Jan 12 ea — Go 13 formatur «Jan
De principüs I Cap. 2, 12. 13 47
PIC e
sine dubio pater est; ex qua filius natus, qui per omnia imago est Jan
patris, [procul dubio etiam >bonitatis eius< convenienter »imago- dicetur.
. οὕτω τοίνυν ἡγοῦμαι xci ἐπὶ τοῦ σωτῆρος καλῶς ἂν λεχϑήσεσϑαι
ὅτι "εἰκὼν ἀγαϑότητος τοῦ ϑεοῦ- ἐστιν, ἀλλ᾿ οὐχ αὐτοαγαϑόν. καὶ
τάχα καὶ ὁ υἱὸς ἀγαϑὸς ἀλλ᾽ οὐχ ὡς ἁπλῶς ἀγαϑός. χαὶ ὥσπερ -εἰχών
ἐστι τοῦ ϑεοῦ τοῦ ἀοράτου- καὶ κατὰ τοῦτο ϑεός, ἀλλ᾽ οὐ περὶ οὗ
λέγει αὐτὸς ὁ Χριστὸς »iva γινώσκοσί σε τὸν «μόνον ἀληϑινὸν Heove,
οὕτως -»εἰχὼν τῆς ἀγαϑότητος- ἀλλ᾽ οὐχ ὡς ὁ πατὴρ ἀπαραλλάχτως
ἀγαϑός.... Non enim alia aliqua secunda bonitas existit in filio
10 praeter eam, quae est in patre. Unde et recte ipse salvator in evan-
gelio dieit quoniam »nemo bonus nisi unus deus pater«, quo scilicet
per hoe intellegatur filius non esse alterius >bonitatis<, sed illius solius,
quae in patre est; euius recte -imago- appellatur, quia neque aliunde
est nisi ex ipsa principali bonitate, ne altera bonitas quam ea quae in
patre est videatur in filio, neque aliqua dissimilitudo aut distantia
bonitatis in filio est. Propter quod non debet velut blasphemiae ali-
quod genus putari in eo quod dictum est quia »nemo bonus nisi unus
deus pater«, ut propterea putetur vel Christus vel spiritus sanctus
ἐφαρμόζεται ἣ -ἀγαϑὸν. φωνή, ἄλλο σημαινόμεγον ἔχει τὸ ἐπ᾿ αὐτοῦ λεγόμενον.
εἴπερ ὡς μὲν πρὸς τὸν πατέρα εἰχών ἐστιν ἀγαϑότητος, ὡς δὲ πρὸς τὰ λοιπὰ ὕπερ
7 τοῦ πατρὸς ἀγαϑότης πρὸς αὐτόν... πλείων γὰρ 3j ὑπεροχὴ πρὸς τὰ ὑποδεέστερα
ἀγαϑὰ ἐν τῷ σωτῆρι, καϑό ἐστιν -εἰκὼν τῆς ἀγαϑότητος- αὐτοῦ τοῦ ϑεοῦ, ἤπερ ἡ
ὑπεροχὴ τοῦ ϑεοῦ, ὄντος ἀγαϑοῦ, πρὸς τὸν εἰπόντα σωτῆρα [Joh. 14, 98], ὄντα
πρὸς ἑτέρους καὶ -εἰχκόνα τῆς ἀγαϑότητος τοῦ 9tov-) Vgl. auch In Ep. ad Rom.
VIII 4 (Lom. VII 215) und Huet, Origen. ll 2 qu. 2, 15
3—9 Frg. 6 (— Ζ 2 procul dubio -— dicetur Ruf., das Übrige hat Ruf. weg-
gelassen und wohl deshalb enim Z. 9 gesetxt; der Übergang war vielleicht so: Wenn nun
auch der Sohn nur .aura quaedam et imago bonitatis Dei. [Hzeron.] ist und des-
halb mit einem Zusatz -pastor bonus. usw. |HZeron.| genannt wird, so findet sich
doch in ihm keine >secunda bonitas. [Ruf.] usw.) bei Justinian, Ep. ad Mennam
(Mansi IX 525) — 4 u. 8 vgl. Weish. Sal. 7,26 — 5f vgl. Kol. 1, 15 — 7 Joh.
17,3 — 11 Mark. 10, 18 (Luk. 18, 19), vgl. x. B. Orig., In Joh. 1 35 (IV 45, 11) und
Hautsch, Die Evangeliencitate des Origenes, S. 112f — 17 Mark. 10, 18 (Luk. 18, 19)
1 pater est <y | natus) + esto | imago — 2 convenienter < Jan
2 dieitur Jan 5 ὁ υἱὸς Cod. Ath. υἱὸς Mansi | ὡς ἁπλῶς Mansi (vgl. Anonym.
bei Phot., Cod. 117: καὶ μὴ εἶναι αὐτὸν ἁπλῶς ἀγαϑόν) ὡς ὁ Cod. Ath. 8 τῆς
ἀγαϑότητος Cod. Ath. ἀγαθότητος Mansi 11 quoniam] quia Jan | pater < Jan
14 ne] nec $Jan 15 videtur Jan 18 pater < Jan
48 . . Origenes
negari quod -bonus- sit; sed, ut superius diximus, principalis bonitas Jan —
in deo patre sentienda est, ex quo vel filius natus vel spiritus sanctus
procedens sine dubio bonitatis eius naturam in se refert, quae est in
eo fonte, de quo vel natus est fihus vel procedit spiritus sanctus.
5 Jam vero si qua alia >bona« in seripturis dicuntur, vel angelus
vel homo vel servus vel thesaurus vel cor bonum vel arbor bona, haec
omnia | abusive dieuntur, aecidentem, non substantialem in se continentia
bonitatem. Multum autem est et alterius vel operis vel temporis,
congregare omnes filii dei appellationes, verbi causa, quomodo vel
10 lumen verum est vel ostium vel iustitia vel sanctificatio vel redemptio
et alia innumera, et quibus ex causis vel virtutibus vel affectibus
unumquodque horum nominetur, exponere. Sed contenti his, de quibus
superius disseruimus, consequenter etiam reliqua perquiramus.
γ΄. Περὶ ἁγίου πνεύματος.
15 CAPUT TERTIUM
De spiritu sancto.
1. Consequens igitur est nune, ut de spiritu sancto quam possu-
mus breviter requiramus. Et omnes quidem qui quoquomodo provi-
dentiam esse sentiunt, deum esse ingenitum, qui universa creavit atque
20 disposuit, confitentur eumque parentem universitatis agnoscunt. Huic
tamen esse filum non nos soli pronuntiamus, quamvis satis hoc et
mirum et incredulum videatur his, qui apud Graecos vel barbaros philo-
1 vgl. oben S. 46, 13 — 8f vgl. oben S. 21, 15} — 5f vgl. (Tob. 5, 22.
II Makk. 15, 23 Kl) Matth. 7, 17f. 12, 35. 25, 21. 23. Luk. 6, 45. 8, 15 und Orig.,
In Joh. VI 19 (IV 128, 15—17), In Luc. hom. Xll (Lom. V 126—128), In Ep. ad
Rom.118 (Lom. VI 567) — 9—11 xu den appellationes filii dei vgl. Orig., In
Joh. 121—24 (IV 26—30); Wey vergleicht auch Archiv f. lat. Lexikogr. XIV. (1906)
481 — 17 ff zu Cap. 3 vgl. Didymus, De spir. s. (lat. Übers. von Hieron., Migne
SL XXIII 1098) und Harnack, Dogmengesch. 14 674f — 19 f vgl. oben Cap. 2, 6,
8235,88
3 eius — Jan | referty fert aJan | est <Jan 4 procedit] procedens
est Jan 6 bonum] hominum Jan 11 ex — y | vel virtutibus vel affectibus
<y 14 Überschrift griech. bei Phot., Cod. VIII p. 4a B. 17 c» est igitur Jan
| ut < Jan 20 agnoscunt] intelligunt Jam 22 vel) et y
De principiis I Cap. 2, 13. Cap. 3, 1. 2 49
sophari videntur; tamen a nonnullis etiam ipsorum habita eius videtur (Pa)
opinio, cum verbo dei vel ratione creata esse omnia confitentur. Nos e
vero secundum fidem doctrinae eius, quam divinitus adspiratam pro
certo habemus, eminentiorem divinioremque rationem de filio dei nullius
5 alterius possibilitatis esse credimus exponere atque in hominum cogni-
lionem proferre, nisi eius solius seripturae, quae a spiritu sancto in-
spirata est, id est evangelicae atque apostolicae nec non legis ac prophe-
tarum, sieut ipse Christus asseruit. De subsistentia vero spiritus sancti
ne suspicionem quidem ullam habere quis potuit praeter eos, qui in
10 lege et prophetis versati sunt, vel eos, qui se Christo eredere profitentur.
Nam de deo quidem patre quamvis digne proloqui nemo valeat, tamen
possibile est intellectum aliquem capi ex occasione visibilium creatu-
rarum et ex his, quae humana mens naturaliter sentit; insuper etiam
de scripturis sanetis confirmari possibile est. Sed et de filio dei,
15 quamvis >nemo noverit filum nisi pater, tamen ex divinis scripturis
eliam de ipso qualiter sentiri debeat, mens humana formatur, non solum
ex novo, sed etiam ex veteri testamento per ea, quae a sanctis gesta
ad Christum figuraliter referuntur, ex quibus adverti vel divina eius
natura vel humana, quae ab eo assumpta est, potest.
20 2. De spiritu vero sancto quia sit, multae nos scripturae docuerunt, Pa
sicut David in quinquagesimo psalmo dicit: »Et spiritum sanctum
tuum ne auferas a mec, et in Danihelo dicitur: »Spiritus sanctus, qui
est in te«. In novo vero testamento abundantibus testimoniis edocemur,
cum spiritus sanctus super Christum descendisse perseribitur, et cum
25 ipse dominus insufflavit in apostolos post resurrectionem, dicens:
2 vgl. Platon, Tim. 8 p. 34 B; Zeller, Phil. d. Gr. 11 1°, 646. III 13, 812. III 23,
371 ff. 981 — 8 f vgl. unten IV Cap. 1,1ff — 1f vgl. etwa Luk. 24, 25—27. Joh.
5,39 — 12 vgl. oben Cap. 1, 6, S. 21, 7—9 — 15 vgl. Matth. 11, 27 — 20 De
spiritu — S. 50, 13 in futuro — Pamphil., Apol. 4 (Lom. XXIV 338—340) —
21 Psal. 50,13» — 22 Dan. (0) 4, 6 — 24 vgl. Matth. 3, 16 (Par.) — 25 Joh. 20, 22
1a AJan an C — By | co videtur eius Jan 3 inspiratam Jan 4 di-
vinioremque] divisionemque « divitioremque σ 6 c» scripturae solius Jan | a
Spiritu sancto Jan ab spiritu sancto y a sancto spiritu « 7 ce apost. atque
evangel Jan | ac] et Jam 8 subsistentia] substantia Jam 9 ne] nec Jan
| quidem — Jan 10 se] +in Jan | profitentur «Ja» confitentur y 11 digne]
quidem y 18 c» figur. ad Christum Jan 18 f c» natura eius Jan 19 co est ass.
Jan 20 quia) quod Jan | sit] est Pa 22 danihelo A*8y danihele Atcorrg
23 co in te est Jan 24 Christum] eum Jan | describitur A scribitur Jan
Origenes V. 4
10
15
50 . . Origenes
» Accipite spiritum | sanctum«, et ad Mariam dicitur ab angelo: »Spiritus
sanctus veniet super te«; Paulus vero docet quia »nemo potest dicere
dominum lesum nisl in spiritu sancto«; et in Actibus apostolorum >per
inpositionem manuum apostolicarum spiritus sanctus dabatur- in bap-
tismo. Ex quibus omnibus didicimus, tantae esse et auctoritatis et
dignitatis substantiam spiritus sancti, ut salutare baptismum non aliter
nisi excellentissimae omnium trinitatis auctoritate, id est patris et fili
et spiritus saneti cognominatione compleatur, et ingenito deo patri et
unigenito eius filio nomen quoque sancti spiritus copuletur. Quis ergo
non obstupescat, quanta maiestas sit spiritus sancti, cum >eum qui
dixerit verbum in filium hominis, audiat sperare veniam posse, >eum
vero qui in spiritum sanctum blasphemaverit, veniam non habere neque
in praesenti saeculo neque in futuro-?
3. Quod autem a deo universa creata sint, nec sit ulla substantia,
quae non ab eo hoc ipsum ut esset acceperit, ex multis totius. serip-
1 Lwk.1, 35 — 2 I Kor.12,8 — ὃ vgl. Act. 8,18 — 6—9 vgl. Matth.
28, 19 — 6—8 vgl. Orig., In Joh. VI 33 (IV 142, 27: οὕτως xai τὸ διὰ τοῦ ὕδα-
τος λουτρόν, σύμβολον τυγχάνον χαϑαρσίου ψυχῆς πάντα ῥύπον τὸν ἀπὸ xaziac
ἀποπλυνομένης, οὐδὲν ἧττον xal καϑ᾽ αὑτὸ τῷ ἐμπαρέχοντι ξαυτὸν τῇ ϑειότητι τῆς
δυνάμεως τῶν τῆς προσχυνητῆς τριάδος ἐπικλήσεών ἔστιν ἣ χαρισμάτων ϑείων
ἀρχὴ καὶ πηγή), Frg. 36 (IV 512, 20—23), In Isai. hom. IV 1 (Lom. XIII 260: non
iis sufficit semel clamare »Sanctus« neque bis, sed perfectum numerum Trinitatis
assumunt, ut multitudinem sanctitatis manifestent Dei, quae est trinae sanctitatis
repetita communitas, sanctitas patris, sanctitas unigeniti filii et Spiritus sancti)
und Seeberg, Dogmengesch, 1420 — 6f vgl. Orig., In Jerem. hom. 113 (III 19, 14):
μακάριος οὖν ὃ βαπτιζόμενος ἐν ἁγίῳ πνεύματι. --- 9—13 vgl. Didymus, De spir. s. 63
(bei Hieron., Migne SL XXIII 153 f) und Athanas., Ep. IV ad Serap. 9f (1 1 702f
ed. Ben.: Q2gvyévnc . . xal Θεόγνωστος .. . ταύτην εἶναι τὴν εἰς τὸ ἅγιον πνεῦμα
βλασφημίαν λέγοντες, ὅταν οἱ καταξιωϑέντες ἐν τῷ βαπτίσματι τῆς δωρεᾶς τοῦ
ἁγίου πνεύματος παλινδρομήσωσιν εἰς τὸ ἁμαρτάνειν. διὰ τοῦτο γὰρ μηδὲ ἄφεσιν
αὐτοὺς λήψεσϑαί φασι, χαϑὰ καὶ ὁ Παῦλος ἐν τῇ πρὸς Ἑβραίους [6, A—6] λέγει
xt. — 10--18 vgl. Matth. 12, 32 und Hautsch, Evangeliencitate S. 33 f
2 superveniet in te Jan | docet «Jam dicet M* dicit MicorrGa 3 Domi-
nus Jesus Jan 5 didicimus] dicimus A*B | et! — Jan 5f et dignitatis
<y 6 substantiam] subsistentiam Ar | co spiritus sancti substantiam Jan
| baptisma Jan 8 ingenito] innato Pa 9 co spiritus sancti Jan 10 stupescat
Jan | eum < Ja» 11 audiat] audeat A*Pa (M*GcarS) Jan | co posse
veniam Jan 14 Quod — S. 51, 9 describuntur < Jan | sint @ sunt y
61
(Pa)
(Jan)
De principiis I Cap. 3, 2. 3 91
turae adsertionibus conprobatur, repudiatis atque depulsis his, quae a (Pa
quibusdam falso perhibentur, vel de materia deo coaeterna vel de in- Cn
genitis animabus, quibus non tam subsistendi naturam, quam vitae
qualitatem atque ordinem a deo insitum volunt. Nam et in eo libello
5 qui »Pastoris« dicitur, -angeli paenitentiae, quem Hermas conscripsit, ita
refertur: »Primo omnium crede quia unus est deus, qui omnia creavit
atque conposuit; qui cum nihil esset prius, esse fecit omnia; qui est
omnia capiens, ipse vero a nemine capitur«. Sed et in Enoch libro his
similia describuntur. Verum tamen usque ad praesens nullum sermonem Pa
10 in seripturis sanctis invenire potuimus, per quem spiritus sanctus
faetura esse vel creatura diceretur, ne eo quidem modo quo de sa-
pientia referre Salomonem supra edocuimus, vel quae de vita vel
verbo alüsque appellationibus filii. dei intellegenda esse tractavimus.
9, 4—6 vol. Orig., In Joh. 117 (IV 22, 14: τὸ ἐξ ὑποχειμένης ὕλης, ἀρχὴ
παρὰ τοῖς ἀγένητον αὐτὴν ἐπισταμένοις, ἀλλ᾽ οὐ παρ᾽ ἡμῖν τοῖς πειϑομένοις Oti
ἐξ οὐκ ὄντων τὰ ὄντα ἐποίησεν ὁ ϑεός, WE... καὶ ὃ τῆς μετανοίας ἄγγελος ἐν
| τῷ Ποιμένι ἐδίδαξε). Die »quidam« sind wohl Gnostiker, besonders der von Orig.
| oft bekümpfte Marcion; vgl. Tertull. adv. Mare. (115: si et ille mundum ex aliqua
materia subiacente molitus est innata et infecta et contemporali Deo) und Hilgen-
feld, Ketxergesch. s. v. Hyle — ΦΥ͂ vgl. Orig. e. Cels. IV 30 (1 300, 7: zai πρὸς
| ἀλλήλους διαλεγομένων (scil. φιλοσόφων) περὶ τοῦ, τίνα τρόπον συνέστη tà ὅλα
xal γέγονεν ὁ οὐρανὸς xal γῆ xal τὰ ἐν αὐτοῖς πάντα, καὶ ὡς αἱ ψυχαὶ ἤτοι ἀγέν-
| γητοι οὖσαι καὶ μὴ ὑπὸ 9toU χτισϑεῖσαι διαχοσμοῦνται ὑπ᾽ αὐτοῦ zal ἀμείβουσι
σώματα, ἢ συσπαρεῖσαι τοῖς σώμασιν ἐπιδιαμένουσιν ἢ οὐχ ἐπιδιαμένουσιν) und
Ruf., Apol. ad Anastas. 6 (Migne SL XXI 626: alii [se?l. asserunt| quod factas iam
olim, id est tunc, cum omnia Deus creavit ex nihilo, nunc eas iudicio suo dispenset
in corpore. Hoc sentit et Origenes et nonnulli alii Graecorum) — 5 vgl. Her-
| mas, Vis. 5, 7 (8) u. Clemens Al., Strom. 1 17, 85 (II 55, 12 St. ὁ ποιμήν, ὁ &y-
ytÀog τῆς μετανοίας) Kl — 6 Herm., Mand. 1, vgl. unten IV Cap. 2,4 (11) —
8 vgl. Henoch Cap. 2-5 — 9 Verum tamen — 11 diceretur — Pamphil., Apol. 4
(Lom. XXIV 340) — 9—11 frei eitiert von Ruf., De adult. libr. Orig. (Lom. XXV
384): nusquam inveniri in omni Scriptura, ubi Spiritus sanctus factus vel creatus
esse diceretur (diese Stelle eitiert Hieron., Apol. adr. Ruf. Π 15, Migne SL XXIII
458) — 12 vgl. oben Cap. 2, 1 u. 4. 9—13
3f vitae qualitatem α ut aequalitatem & aut aequalitatem o — 5 conscripsit
y eonseribit AB scribit C 8 his<y 9 Verum tamen] verum in his omnibus 8
10 c» ses sps y 11 ne] +in Jan 12 quae de] quod de A quo de OJan-HSS
quod δ
4*
52 Origenes
Kok ὅτι μὲν οὖν πᾶν, ὅ τι ποτὲ παρὰ τὸν πατέρα xai ϑεὸν τῶν ὅλων (Jan)
γενητόν ἐστιν, ἐκ τῆς αὐτῆς ἀχολουϑίας πειϑόμεϑα * * * λειτουργικὰ
ζῷα * ** * * * >Spiritus< igitur »dei, qui >super aquas ferebatur-,
sieut seriptum est, >in principio- facturae mundi, puto quod non sit alius
5 quam spiritus sanctus, secundum quod ego intellegere possum, sicut et
cum ipsa loca exponeremus, ostendimus, non tamen secundum historiam,
sed secundum intellegentiam spiritalem.
4. Quidam sane ex praecessoribus nostris in novo testamento obser-
varunt quod, sicubi spiritus nominatur sine adiectione ea, quae designet
10 qualis sit spiritus, de sancto spiritu debeat intellegi, ut puta: »Fructus
autem spiritus est caritas, gaudium, pax« et cetera, ltem et ibi: »Cum
coeperitis spiritu, nune carne perficiminie. Nos vero etiam in veteri
testamento putamus distinctionem istam posse servari, sicut cum dicit:
»Qui dat spiritum populo, qui est super terram, et spiritum his, qui
15 ealeant eam«. Sine dubio enim omnis >qui calcat terram«, id est ter-
rena et corporalia, particeps est spiritus sancti, a deo eum accipiens.
Ἔλεγε δὲ ὁ Efocioc và iv τῷ Ἡσαΐᾳ δύο Σεραφὶμ ἑξαπτέρυγα, κεχραγότα
1 Die Lücke (vgl. Einl. B V 2) hat enthalten, was Ruf., De adult. (Lom. XXV
384) so umschreibt: inter ceteras creaturas factum esse Spiritum sanctum, «nd
was Epiphan. (Haer. 64,5: καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον χτιστὸν εἰσηγήσατο), Justinian,
Ep. ad Mennam (Mansi IX 489: ὅτι ὁ υἱὸς xal τὸ ἅγιον πνεῦμα χτίσματά εἰσιν)
und andere hier als ketzerisch bezeichnen. Schnitzer S. 451 füllt die Lücke so aus:
(Gleichwohl müssen wir annehmen, daß auch der heilige Geist, wenn nach Joh.
1, 3 durch den Logos Alles gemacht ist, durch ebendenselben geschaffen sei.;
Jedenfalls gehört aber Frg. *7 (Red. 6) = Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX
528) seinem Inhalt nach und weil es dem unten Z. 11 ff sicher fixierten Frg. 8 (7)
kurz vorausgeht, mit in diese Lücke. Es wird so eingeleitet: ὅτι μετὰ τοῦ υἱοῦ
xal τὸ ἅγιον NVA χτίσμα εἰπών, συνηρίϑμησε τοῖς ἄλλοις χτίσμασι. διὸ xal λει-
τουργικὰ αὐτὰ ζῶα καλεῖ. ἐκ τοῦ ὃ [4 aus A verschrieben] λόγου τοῦ περὶ
ἀρχῶν (+ βιβλίου Mansi) Also sind auch die Worte λειτουργικὰ ζῷα hier von
Orig. gebraucht worden — 3f vgl. Gen. 1, 2. 1 — 5f nicht erhalten — 10 Gal.
5,22 — 11 Gal.3, 3 — 14 48. 42, ὃ — 17-8. 53, 4 Frg. 8 (— 8. 523,4 Di-
cebat — 10 debere Ruf.) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 528); vgl. Orig.,
In Isai. hom. 1 2 (Lom. XIII 242) und Antipater v. Bostra bei Johannes Dam.,
Sacra Par. (ed. Le Quien 1l 771: περὶ μὲν γάρ τοι τῶν Χερουβὶμ ἢ τῶν Σεραφὶμ
οὐδὲν δυνάμεϑα λέγειν διὰ τὸ μαϑεῖν τὸν συγγραφέα παρὰ τοῦ Ἑβραίου, ὕστις
8 praedecessoribus Jan — 8f observaverunt Jan 10 co de spu sco ByJan
| debeat 8 deberet A debetur « debet c debere Jan 12 nune Jan | per&-
cimini| consummamini Jan
u hen ee ren -
——— ne
10
De principiis I Cap. 3, 3. 4 23
ἕτερον πρὸς τὸ ἕτερον xai λέγοντα" »ἅγιος ἅγιος ἅγιος κύριος Σαβαώϑε,
τὸν μονογενῆ εἶναι τοῦ ϑεοῦ καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον. ἡμεῖς δὲ
οἰόμεϑα ὅτι xci τὸ ἐν τῇ φδῇ ᾿Αμβακούμ: »i£v μέσῳ δύο ζῴων
γνωσϑήσῃ« περὶ Χριστοῦ καὶ ἁγίου πνεύματος εἴρηται. [Dicebat autem
et Hebraeus magister quod duo illa Seraphin, quae in Esaia senis alis
describuntur clamantia adinvicem et dicentia: »Sanctus sanctus sanctus
dominus Sabaoth«, de unigenito filio dei et de spiritu sancto essent
intellegenda. ^ Nos vero putamus etiam illud, quod in cantico Am-
baeum dictum est: »In medio duorum animalium« (vel »duarum vita-
rum«) »cognoscerise, de Christo et de spiritu sancto sentiri debere.]
Omnis enim scientia de patre, >revelante filio-, in spiritu sancto
eognoscitur, ut ambo haec, quae secundum prophetam vel >animantia-
vel »vitae« dieuntur, eausa scientiae del patris existant. Sicut enim de
fiho dicitur quia »nemo novit patrem misi filius et cui voluerit filius
revelare«, haec eadem etiam de spiritu sancto dicit apostolus, cum ait:
»Nobis autem revelavit deus per spiritum suum; spiritus enim omnia
scrutatur, etiam alta dei«. Sed et rursus in evangelio de divinis ae
profundioribus doctrinis commemorans salvator quae nondum capere
poterant discipuli sui, ita ait ad apostolos: »Adhuc multa habeo quae
vobis dieam, sed non potestis illa modo capere; cum autem venerit
paracletus spiritus sanetus, qui ex patre procedit, ille vos docebit
omnia, et commonebit vos omnia, quae dixi vobis«. Et ita sentiendum
xai ἐστιν ὁ παρ᾽ αὐτοῦ σημαινόμενος Ἕβραζος, ὅτι ὁ υἱὸς καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον
τούτοις σημειοῦνται [so Schnitzer für σεμνύνεται, Le Quien l. σημαίνονται)); ferner
Hieron., In Isai. III, über Jes. 6, 2 (Migne SL XXIV 94f: Impie ergo quidam duo
Seraphim Filium et Spiritum sanctum intellegit, cum iuxta evangelistam Ioannem
et Paulum apostolum Filium Dei visum in maiestate regnantis, et Spiritum sanctum
locutum esse doceamus. Quidam Latinorum duo Seraphim vetus et novum In-
strumentum intelligunt, quae tantum de praesenti saeculo loquuntur), gl. auch
Ep. ad Pamm. et Ocean. c. 3 (Migne SL XXII 745) τ. Ep. ad Vigilant. c. 2 (Migne
SL XXII 603) (u. Traet.in Es. V11—7 bei Morin, Aneed. Mareds.111 3 [1903] 119:£ Wey KT)
1. 6 Jes. 6, 3. — 3. 9f Habac. 3, 3 — 18 ff vgl. Huet, Origen. II 2 qu.
2, 20 — 14 Matth. 11, 27 — 16 I Kor. 2, 10 — 19 Joh. 16, 12. 13. 14, 26 (15,2
3 τὸ — Mansi 4 εἴρηται < Mansi | Dicebat — 13 existant < Jan
1 f essent intelligenda Merlin Del esset intellegendum L Sf ambacum AB ab-
bacum G* M abbacuc CGevr 12 animantia Ay animalia 2 14 novit] vidit c
15 dicit] docet 8Ja» 19f habeo quae vobis dicam] habeo vobis dicere Jan
21 paracletus 3 paraclitus A consolator yJan | a Patre Jam 22 vos] tiber
d. Ζ. A! < yJan
(Jan)
σι
10
54 ες Origenes
est quod sieut filius, qui solus cognoscit patrem, revelat eui vult: ita (Pa)
et spiritus sanctus, qui solus >scrutatur etiam alta dei», revelat deum cui
vult. »Spintus enim ubi vult spirat.«
Neque enim putandum est quod etiam spiritus »filio revelante- cogno- 62
seit. Si enim »revelante filio- cognoscit patrem spiritus sanctus, ergo ex igno-
rantia ad scientiam venit; quod utique et impium pariter et stultum est,
sanctum spiritum confiteri et ignorantiam el adscribere. Non enim cum
aliud aliquid esset antea quam spiritus sanctus, per profectum venit in hoe,
ut esset spiritus sanctus; ut quis audeat dicere quia tunc quidem, cum non-
dum esset spiritus sanctus, ignorabat patrem, postea vero quam recepit
scientiam, etiam spiritus sanctus effectus est; quod si esset, numquam
utique in unitate trinitatis, id est dei patris inconvertibilis et filii eius,
etiam ipse spiritus sanctus haberetur, nisi quia et ipse semper erat spiritus
sanctus. Hoc sane quod dicimus, vel »semper« vel »erat« vel si quod
aliud tale temporalis significationis nomen adsciscimus, simpliciter et
cum venia accipiendum est, quoniam nominum quidem horum signifi-
cationes temporales sunt, ea autem de quibus loquimur tractatu qui-
dem sermonis temporaliter nominantur, natura autem sui omnem intelle-
gentiam sensus temporalis excedunt.
5. Rectum tamen videtur inquirere quid causae sit, quod qui
"regeneratur per deum- in salutem opus habet et patre et filio et spiritu
1 vgl. Matth. 11, 27 — 2 vgl. 1 Kor. 2, 10 — 8 Joh. 3, 8 — 5 Si— 14 sanc-
tus — Pamphil., Apol. 4 (Lom. XXIV 340) — 12 vgl. Orig., In Joh. X 39 (IV 216, 31:
tob ἐν αἰωνίῳ τῇ τριάδι συγγενοῦς διαστήματος). VI 33 (IV 142, 30: τῶν τῆς
προσχυνητῆς τριάδος ἐπικλήσεων) τι. a. Stellen bei Seeberg, Dogmengesch. 15 490. —
13f vgl. Orig., In Num. hom. XI 8 (Lom. X 120): Puto ergo quod sanctus Spi-
ritus ita sanctus sit, ut non sit sanctificatus. Non enim ei extrinsecus et aliunde
accessit sanctificatio, quae ante non fuerat, sed semper fuit sanctus, nec initium
sanetitas eius aecepit. — 14—19 vgl. Orig., In Joh. Frg. 1 (IV 483, 19): τῶν δὲ
ῥημάτων τὰς κυρίας σημασίας ἐκλαμβάνειν οὐ δεῖ ἐπὶ τῶν ἀιδίων. Ote μὲν γὰρ τὰ
σημαινόμενα [ὑπὸ τούτων χρόνῳ συμμετρουμένην ἔχει τὴν ὕπαρξιν, τὸ Ἦν (10)
μηκέτ᾽ ὃν ἀλλά ποτε ὕπαρξιν [ὑπάρξαν Koe] σημαίνει, ὁμοίως τὸ Ἔστι δηλοῖ τὸ
νῦν ὑπάρχον, ὡς τὸ "Ἔσται τὸ μέλλον ὑπάρξαι. ἀλλ᾽ ἐπεὶ ὁ λόγος τοῦ ϑεοῦ ἀϊΐδιός
ἔστι, τυγχάνων ϑεός, τὰ ῥήματα ἐπ᾽ αὐτοῦ οὐ μετὰ τοῦ προσσημαΐνειν χρόνον
ἐχλαμβάνειν det... — 20 Rectum — S. 57,1 Christus = Pamphil., Apol. 4 (Lom.
XXIV 341—343) — 21 ol. I Petr. 1, 3 Kl
9 enim < Pa | c» Filio revelante Jan 7 co spm scm yJan 8 cv ali-
quid aliud Jan | ante Jam 9 co ut spir. s. esset Jan 11 etiam — y 12 in
unitate Jan in unitatem L | inconvertibilis < Jan-HSS 13 ipse! < Jan
semper — Jan 17 ea) ecce Jan 20 Rectum — S. 60, 23 coeperamus < Jan
Pag
(Jan)
|
Aa Dum
Visio de
|
De prineipiis I Cap. 3, 4. 5 99
sancto, non percepturus salutem, nisi sit integra trinitas; nec possibile
sit participem fieri patris vel fili sine spiritu sancto. De quibus dis-
eutientes sine dubio necessarium erit ut operationem specialem spiritus
sancti et specialem patris ae filii deseribamus. [or] ὁ μὲν ϑεὸς xci
2 vgl. Orig., In Jerem. hom. XVIII 9 (III 162, 10—19) — 4—8. 56, 8 Frg. 9
(von Ruf. weggelassen) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 524 mit der
Überschrift: Ὅτι ἥττων ὁ υἱὸς τοῦ πατρὸς zai τὸ πνεῦμα τοῦ υἱοῦ, 2x τοῦ πρώτου
λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου) als erste βλασφημία (--- 8 Red.), Paraphrase und
Erweiterung von Z.4—S. 56, 5 bei Athanas., Ep. IV ad Serap. 10 (I 1 p. 702 ed. Bened.);
vgl. Einl. B V 2, Theophil. Al., Ep. pasch. 1113 bei Hieron. Ep. XCVIII 13 ( Migne
SL XXII S01. 802) und Hieron., Ep. ad Avit. 2 (Migne SL XXII 1061: Filium
quoque minorem a Patre eo quod secundus ab illo sit, et Spiritum sanctum
inferiorem a Filio in sanctis quibusque versari. Atque hoc ordine maio-
rem Patris fortitudinem esse quam Filii et Spiritus sancti. Et ru
sum maiorem Filii fortitudinem esse quam Spiritus sancti, et conse-
quenter ipsius sancti Spiritus maiorem esse virtutem ceteris, quae sancta
dieuntur). Vgl. hierzu Justin, Apol. 113 (ἐν δευτέρᾳ χώρᾳ ...); Orig. 6. Cels.
V 39 (II 43, 22: zv δεύτερον οὖν λέγωμεν ϑεόν, ἴστωσαν ὅτι τὸν δεύτερον ϑεὸν
οὐχ ἄλλο τι λέγομεν ἢ τὴν περιεχτιχὴν πασῶν ἀρετῶν ἀρετὴν καὶ τὸν περιεχτιχὸν
παντὸς οὑτινοσοῦν λόγου τῶν χατὰ φύσιν καὶ προηγουμένως γεγενημένων καὶ εἰς
χρήσιμον τοῦ παντὸς λόγον). VIII 15 (II 233, 6: σαφῶς γὰρ ἡμεῖς, οἱ λέγοντες
τοῦ πάντα χτίσαντος καὶ τὸν αἰσϑητὸν κόσμον εἶναι, φαμὲν τὸν υἱὸν οὐχ ἰσχυῤό-
τερον τοῦ πατρὸς ἀλλ᾽ ὑποδεέστερον); ΕἾ. bei Leont. Byx., De sectis, Act. X 4
(Migne SGr LXXXVI 1, 1264: ὅτι ὁ υἱὸς ἢ μείζων ἐστὶ τοῦ πατρὸς ἢ ἐλάττων ἢ
ἶσος. εἰ οὖν δείξω Ot. οὐδὲ |l. οὔτε] μείζων ἐστὲν οὐδὲ [l. οὔτε! ἴσος, δῆλον ὕτι
ἐλάττων ἐστίν»); In Isai. 1 Frg. (= Pamphil., Apol. 5, Lom. XXIV 371: sed nobis
unus est Deus Pater, ex quo omnia. Unus ergo est verus Deus, qui, ut ita dixerim,
praestator est deitatis, et unus Christus factor Christorum, et unus Spiritus sanctus,
qui per singulas animas sanctorum facit Spiritum sanctum); Hilarius, De Trin.
III 12 (Migne SL X 82: Et quis non Patrem potiorem confitebitur, ut ingenitum
a genito, ut patrem a filio, ut eum qui miserit ab eo qui missus sit, ut volentem
ab eo qui oboediat?). IX 56 (ebenda 327: Maior itaque Pater est, dum pater est;
sed Filius, dum filius est, minor non est. Nativitas Filii patrem constituit maio-
rem: minorem vero Filium esse nativitatis natura non patitur), Tract. in Psal. 138, 17
(Migne SL IX 801: Est enim Pater maior Filio, sed ut pater filio, generatione non
genere: filius enim est et ex eo exivit), De Trin. XII 54 (Migne SL X 468: Nam dum
ex te est, secundus a te est) und oben S. 33, 2 f, daxu Huet, Origen. II qu. 2, 97. 28
2 sit] + esse Pa(o) | fieri] filii Pa(M) ////// vel Pa(G) filii vel Pa(c) 4 et specia-
lem patris ac] specialem patris vel Pa (u) specialem etiam patris vel Pa(o) | [ὅτι] Koe
Pa
5
10
15
20
56 . Origenes
* , \ , , 320 4) - ” *
πατὴρ συνέχων Ta navra φϑανει eic ἕκαστον τῶν οντῶν, μεταδιδοὺς Pa
ἑκάστῳ ἀπὸ τοῦ ἰδίου τὸ εἶναι, ὅπερ ἐστίν, ἐλαττόνως δὲ παρὰ τὸν
πατέρα ὁ υἱὸς φϑάνων ἐπὶ μόνα τὰ λογικά (δεύτερος γάρ ἐστι τοῦ
πατρός), ἔτι δὲ ἡττόνως τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπὶ μόνους τοὺς ἁγίους
διϊχνούμενον᾽ ὥστε κατὰ τοῦτο μείζων ἡ δύναμις τοῦ πατρὸς παρὰ
τὸν υἱὸν καὶ τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, πλείων δὲ ἡ τοῦ υἱοῦ παρὰ τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον, καὶ πάλιν διαφέρουσα μᾶλλον τοῦ ἁγίου πνεύ-
ματος ἡ δύναμις παρὰ τὰ ἄλλα ἅγια. Arbitror igitur operationem
quidem esse patris et fili tam in sanctis quam in peccatoribus,
Tin hominibus rationabilibus et in mutis animalibus, sed et in his,
quae sine anima sunt, et in omnibus omnino quae sunt; operationem
vero Spiritus sancti nequaquam prorsus incidere vel in ea, quae sine
anima sunt, velin ea, quae animantia quidem sed muta sunt, sed
ne in illis quidem inveniri, qui rationabiles quidem sunt sed >in
malitia positi nec omnino ad meliora conversi. In illis autem solis
esse arbitror opus spiritus sancti, qui iam se ad meliora convertunt
et -per vias Christi lesu« incedunt, id est qui sunt >in bonis actibus- et
in deo permanent«.
6. Quia autem operatio patris et fili et in sanctis et in pecca-
toribus sit, manifestatur ex eo quod omnes, qui rationabiles sunt, verbi
dei, id est rationis, participes sunt et per hoc velut semina quaedam
14—18 vgl. unten Cap. 3, 8 und Orig., In Joh. XXVIII 15 (IV 408, 13: οὕτω
de ζητήσεως ἄξιόν ἐστιν τὸ περὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος εἰ δύναται εἶναι καὶ àv
ἁμαρτωλῷ ψυχῇ), c. Cels. VII 8 (II 160, 26: πλὴν xai νῦν ἔτι ἴχνη ἐστὶν αὐτοῦ
[561], τοῦ ἁγίου πνεύματος) παρ᾽ ὀλίγοις, τὰς ψυχὰς τῷ λόγῳ καὶ ταῖς κατ᾽ αὐτὸν
πράξεσι κεχαϑαρμένοις) — 14} vgl. 1 Joh. 5, 19 — 17 vgl. I Kor. 4, 17 — vgl.
Ephes. 2,10 — 18 vgl. Mich. 7, 7. Y Joh. 4, 13 u. à. St.
2 ὕὅπέρ ἐστιν Cod. Ath., vgl. Antipater v. Bostra bei Joh. Dam., Sacra Par.
Cod. Rupef. (p 747 D ed. Le Quien: ἐπειδὴ ἀποϑέσϑαι τὸ εἶναι ὅπερ ἐστὶ [scil. 1)
ἀΐδιος οὐσία, $ μόνος ἐστὶ ϑεός, τουτέστι πατὴρ καὶ υἱὸς xal ἅγιον πνεῦμα] κατὰ
φύσιν ἀδύνατον), o γάρ ἐστιν, a. R. lo. ὧν γάρ ἐστιν Mansi ἕλαττον, a. R.
ἐλάττον Mansi 4 ἧττον Mansi 10 co in ration. hom. Pa | + in hominibus]
in omnibus Semler (bei Redep. S. 197 A. 6), aber die Stelle ist so noch nicht heil;
ich vermute: operationem quidem esse patris et filii in omnibus rationabilibus,
tam in sanctis quam in peccatoribus, (patris autem. et in mutis animalibus efe.
11. 12f sine anima] exanima Pa 15 autem] -— 4 igitur o 16 esse < Palu)
co hinter arbitror Pa(c) 17 bonis] novis Pa 18 permanentes Pa(G) 19 Quia]
Quoniam Pa | filii] J- estt Pa 90 sit — Pa 91] ἀεὶ — y
- -
τ
De principiis I Cap. 8, 5. 6 57
insita sibi gerunt sapientiae et iustitiae, quod est Christus. Ex eo
autem, qui vere est, qui dixit per Moysen: »Ego sum qui sum«, omnia
quae sunt participium trahunt; quae participatio dei patris pervenit in
omnes tam iustos quam peccatores et rationabiles atque irrationabiles
5 et in omnia omnino quae sunt. Ostendit sane et apostolus Paulus quod
omnes habeant participium Christi, dicens: »Ne dixeris in corde tuo:
quis ascendet in eaelum, id est Christum deducere? aut quis descendet
in abyssum, id est Christum a mortuis revocare? Sed quid dicit
scriptura? Prope te est verbum valde in ore tuo et in corde ἔπος.
10 Ex quo >in corde- omnium esse significat Christum secundum id, quod
-verbum- vel ratio est, euius participio rationabiles sunt. Sed et illud,
quod in evangelio dictum est: »Nisi venissem et locutus essem eis,
peccatum non haberent; nunc autem excusationem non habent pro
peecato suo« his, qui rationem norunt, usque ad quod tempus >pec-
15 catum< homo non habeat et ex qua aetate obnoxius »peccato- sit,
manifestum est et patet quomodo ex participatione verbi vel rationis
homines >peccatum habere- dicuntur: videlicet ex quo intellectus atque
scientiae capaces effecti, cum iam eis boni vel mali diseretionem ratio
intrinsecus inserta suggesserit; et cum scire iam coeperint quid sit
20 malum, si | faciunt illud, »peceato- efficiuntur obnoxii. Et hoc est quod
dixit quia -excusationem non habent homines pro peccato suo« ex quo
eis divinus sermo vel ratio ostendere coeperit in corde discretionem
boni ac mali, ut per hane debeant refugere et cavere quod malum est,
et quia »scienti bonum et non facientie inquit »peccatum est illi«.
25 Item quod omnes homines non sunt extra communionem dei, hoc modo
evangelium docet, dicente salvatore: »Regnum dei cum observatione
non venit, neque dicent: ecce hic aut ibi; sed regnum dei intra vos
est«. Sed et ilud videndum est, ne forte eadem significet quod in
1 Ex eo— 5 quae sunt) vgl. Pamphil, Apol. 4 (Lom. XXIV 343): Sed
et hoc ipsum, quod est et permanet omnis creatura, operatio est Dei patris, qui
dixit: »Ego sum qui sume, quae pervenit super omnes. Ipse est enim, »qui solem
suum oriri iubet super bonos et malos, et pluit super iustos et iniustos« (Matth.
5, 45). Rufin hat also dieselbe Stelle hier und dort ganx verschieden übersetzt —
2 Exod. 3, 14 — 6 Röm. 10, 6. 7. S (Deut. 30, 19. 14) — 12 Joh. 15,2 —
24 Jak. 4, 17 — 26 Luk. 17, 20. 21
1 iustitiae] scientiae Pa(G Mecorr σὴ inscientiae Pa(M*) 3 participium tra-
hunt « participant y 9 valde — y 11 participio « participatio G* M* partici-
patione Gicorr Mioorrg 15 sit Ab Del fit Au S fiat β 24 inquit — y
(Pa)
63
58 Origenes
Genesi scriptum est, cum ait: »Et insufflavit in faciem eius spiramentum
vitae, et factus est homo in animam vivam«. Quod si generaliter in
omnes homines datum esse intellegitur, omnes homines habent parti-
eipium dei; [7.] si vero hoc de spiritu dei dictum intellegendum est,
5 quoniam et Adam prophetasse de nonnullis invenitur, ergo iam non
generaliter sed sanctis quibusque datum accipi potest.
7. Denique etiam diluvii tempore cum »ommnis caro corrupisset
viam dei, tamquam de indignis et peccatoribus scriptum est dixisse
deum: »Non permanebit spiritus meus in hominibus istis in aeternum,
10 propter quod caro sunt«. In quo manifeste ostenditur quod ab in-
dignis quibusque aufertur spiritus dei. In psalmis quoque scribitur:
»Auferes spiritum eorum, et deficient et in terram suam revertentur.
Emittes spiritum tuum, et ereabuntur, et renovabis faciem terrae«, quod
manifeste de sancto spiritu designatur, qui ablatis atque extinetis pecea-
15 toribus et indignis ipse sibi novum populum >creet< et >renovet faciem
terrae, cum per gratiam spiritus »deponentes veterem hominem cum
actibus suis<, :in novitate vitae coeperint ambulare. Et ideo conpe-
tenter de eo dicitur quia non in omnibus neque in his, qui >caro sunt«,
sed in his, quorum >terra renovata- fuerit, spiritus sanctus habitabit.
20 Denique ideirco >per inpositionem manuum apostolorum- post baptismi
gratiam et renovationem »sanctus spiritus tradebatur. Sed et salvator
noster post resurrectionem, cum >vetera iam transissent et facta fuissent
omnia novae, novus ipse homo- et -primogenitus ex mortuis. renovatis
quoque per fidem suae, resurrectionis apostolis ait: »Accipite spiritum
5 sanetum«. Hoc est nimirum quod et ipse salvator dominus in evan-
gelio designabat, cum »vinum novum in utres mitti posse veteres- dene-
n2
ot
1 Gen. 2,7 — 5 vgl. Orig., In Cant. 1l (Lom. XIV 418): Inter prophetas
autem numeratur et Adam, quia »magnum mysterium« prophetavit in Christo et
in ecclesia, dicens: (Ges. 2, 24). Evidenter enim de his dictis eius dicit Apostolus
quia (Ephes. 5, 32); Clemens AL, Strom. 121; 135, 3 (II S4, 5 St): παρὰ Ἑβραίοις
δὲ oi προφῆται δυνάμει ϑεοῦ zal ἐπιπνοίᾳ, πρὸ μὲν τοῦ νόμου Adau ἐπί τε τῆς
γυναιχὸς ἐπί τε τῆς ζῴων ὀνομασίας προϑεσπίσας. — (f vgl. Gen. 6, 12 ΚΙ —
9 Gen. 6,3 — 12 Psal. 103, 29. 30, vgl. den griech. Text Orig., In Joh. XII 24
(IV 247, 23) — 16f vgl. Kol. 3, 9. Röm. 6, 4 — 19 vgl. Psal. 103, 29 —
20f vgl. Act. S, 18. Tit. 3,5 — 228 rgl. Il Kor. 5, 17 — 23 vgl. Ephes. 2, 15.
Kol. 1, 18 — 94 Joh. 20,22 — 26f vgl. Matth. 9, 17 Par.
1l spiramentum α inspiramen μα inspirationem o 12 auferes Bo aufers «
auferet C. aufert A 13 emittes Del emites A emitte gy — 21 renovationem «
revelationem y | sanctus spiritus AD Ab c spiritus sanctus C sancti spiritus «
De principiis I Cap. 3, 6.7 29
gabat, sed iubebat >utres fieri novos<, id est homines >in novitate vitae (Pa)
ambulare, ut vinum novum, id est spiritus saneti gratiae susciperent
novitatem.
Hoe ergo pacto operatio virtutis dei patris et filii indiserete super
5 omnem protenditur creaturam, spiritus vero sancti participationem a Pa
sanctis tantummodo haberi invenimus. Propter quod dicitur: » Nemo
potest dicere dominum lesum misi in spiritu sancto«. Et vix aliquando
ipsi apostoli digni habentur audire: » Aceipietis virtutem superveniente
in vos spiritu sancto«. Propter quod et consequens puto quia >qui
10 peecaverit quidem in filium hominis venia dignus est- pro eo quod is,
qui verbi (vel rationis) est particeps, si desinat rationabiliter vivere,
videtur in ignorantiam vel stultitiam decidisse et propter hoe veniam
promereri; qui autem iam dignus habitus est sancti spiritus parti-
eipatione et retro fuerit conversus, hie re ipsa et opere -blasphemasse
15 dieitur in spiritum sanctum«.
Ne quis sane existimet nos ex eo quod diximus spiritum sanctum
solis sanetis praestari, patris vero et fili beneficia vel inoperationes
pervenire »ad bonos et malos et iustos et iniustos<, praetulisse per hoc
patr et fiho spiritum sanctum vel maiorem eius per hoc asserere digni-
20 tatem: quod utique valde inconsequens est. Proprietatem namque
1f vgl. Röm. Ὁ, 4 — 4f vgl. oben S. 56, $—11 — 5 spiritus — 15 sanctum
— Pamphil., Apol. 4 (Lom. XX1V 344) — 5f vgl. Orig., In Joh. XXXIIS (IV 437, 31:
ἤδη γὰρ ὥρα tov ἁγίου πνεύματος ἐπιδημήσαντος τοῖς μαϑηταῖς ἦν, γενομένοις
χαϑαροῖς καὶ νιψαμένοις τοὺς πόδας zal ἤδη ἔχουσιν ἑτοίμους αὐτοὺς καὶ ὡραίους
πρὸς τὸ ἐν τῷ πνεύματι εὐαγγελίζεσϑαι τὰ ἀγαϑά). XXVII 15 (IV 408, If), In
Num. hom. VI 3 (Lom. X 48: Requiescit enim spiritus Dei in iis, qui mundo sunt
corde, et in iis, qui purificant animas suas a peccato) und oben Cap. 3,5, S. 56, 4f
— 61Kor.12,3 — 8 Act. 1,8 — 9-15 vgl. Matth. 12, 32. 31. Mark. 3, 29
— 13—15 vgl. Orig., In Joh. XXVII 15 (1V 408, 17: xai τάχα ἐπεὶ οἱ μετὰ τὸ
τυχεῖν αὐτοῦ ἁμαρτάνοντες οὐχ ἂν τυγχάνοιεν ἀφέσεως, διὰ τοῦτο λέγεται περὶ
τῶν πρὸ τοῦ ἁγίου πνεύματός τινι ἡμαρτημένων τὸ (Matth. 12, 51 8}: περὶ δὲ τῶν
μετὰ τὸ τυχεῖν ἁγίου πνεύματος ἐπταικότων τὸ (Mark. 3, 29 + Matth. 12, 32).
βλασφημεῖ γὰρ ἔργοις καὶ λόγοις ἁμαρτίας εἰς τὸ παρὸν πνεῦμα ἅγιον ὁ καὶ πα-
ρόντος αὐτοῦ ἐν τῇ ψυχῇ ἁμαρτάνων) und oben Cap. 3, 2, S. 50. 9—13 — 13f vgl.
Hebr. 6, 4—6(?) Καὶ — 16 f vgl. oben S. 56, 1-5 — 18 τοὶ, Matth. 5, 45 ΚΙ
8 supervenientem C* G* Mo supervenientis G? — Pa 9 spiritu sancto,
sps 8&à G?Pa 10 quidem — Pa 18 c» est habitus Pa 14 et!] si σ 18 et!]
+ ad ACteorr
σι
10
20
60 . Origenes
gratiae eius operisque descripsimus. Porro autem nihil in trinitate (Jan)
malus minusve dicendum est, cum unus deitatis fons »verbo« ac ratione
sua teneat universa, »spiritu vero oris sui< quae digna sunt sancti-
ficatione sanctificet, sieut in psalmo scriptum est: »Verbo domini caeli
firmati sunt, et spiritu oris elus omnis virtus eorum«. Est namque
etiam dei patris quaedam inoperatio praecipua praeter illam, quam
omnibus ut essent naturaliter praestitit. Est et domini lesu Christi
praecipuum quoddam ministerium in eos, quibus naturaliter ut ratio-
nabiles sint eonfert, per quod ad hoc quod sunt praestatur eis ut bene
sint. Est alia quoque etiam spiritus saneti gratia, quae dignis praestatur,
ministrata quidem per Christum, inoperata autem a patre secundum
meritum eorum, qui capaces elus efficiuntur. Quod manifestissime in-
dicat apostolus Paulus, unam eandemque virtutem trinitatis exponens
in eo cum dicit: »Divisiones autem sunt donorum, | idem autem spiritus;
et divisiones sunt ministeriorum, idem autem dominus; et divisiones
sunt operationum, idem autem deus, qui operatur omnia in omnibus.
Unieuique autem datur manifestatio spiritus secundum id quod expedit«.
Ex quo manifestissime designatur quod nulla est in trinitate discretio,
sed hoe, quod >donum spiritus- dicitur, ministratur per filium et in-
operatur per deum patrem. »Omnia autem operatur unus atque idem
spiritus, dividens unicuique prout vulte.
8. His igitur de unitate patris et fili ae spiritus sancti protestatis,
redeamus nune ad eum ordinem, quem disserere coeperamus. Deus
pater omnibus praestat ut sint, participatio vero Christi secundum id,
1 Porro — 5 eorum hält Schnitzer S. A0 Anm. * für eine Interpolation Rufins;
vgl. auch Denis, De la phil. d' Origéne p. 431 A. 1 u. Loofs, Leif. x. Stud. d. DG*
S. 196; ferner Orig., In Num. hom. XIL 1 (Lom. X 191). Jedenfalls besteht xwischen
dem ersten Satz hier und dem griech. Frg. oben S. 50, 4—8. 56,8 ein Widerspruch.
— 2-4 vgl. Gregor. Nyss., Quod non sint tres dei (ed. Morelli YII 22 A, Migne SGr
XLV 195 C): ἀλλὰ πᾶσα ἐνέργεια dj ϑεύόϑεν ἐπὶ τὴν κτίσιν διήχουσα xai χατὰ τὰς
πολυτρόπους ἐννοίας ὀνομαζομένη ἐχ πατρὸς ἀφορμᾶται καὶ διὰ τοῦ υἱοῦ πρόεισι
xal ἐν τῷ πνεύματι τῷ ἁγίῳ τελειοῦται. — 4 Psal. 82, ὁ — 10-12 vgl. Orig.
In Joh. M 10 (IV 65, 99: τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν,
ἀπὸ τοῦ ϑεοῦ, διαχονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῖ, 'ὑφεστώσης δὲ χατὰ τὸ ἅγιον
πνεῦμα, es folgt Y Kor. 12, 4—6) und oben Praef. 4, S. 11, Ὁ £; Cap.1,3, S. 18, 20 ff
— 14 I Kor. 19, 4A—7 — 18 vgl. oben Z. 1f — 20 I Kor. 12, 11 — 28—8.61, 3
vgl. oben Cap. 3, 5, δ. 55, 4—56, 4
5 namque — y 14 cum « dun y | autem — y 19 ministratur «
manifestatur y
64
Jan
σι
10
15
20
De prineipüs I Cap. 3, 7.8 61
quod verbum (vel ratio) est, facit ea esse rationabila. Ex quo conse- Jan
quens est ea vel laude digna esse vel culpa, quia et virtutis et malitiae
sunt capacia. Propter hoc consequenter adest etiam gratia spiritus
sancti, ub ea quae substantialiter sancta non sunt, participatione ipsius
sancta efficiantur. Cum ergo primo ut sint habeant ex deo patre,
secundo ut rationabilia sint habeant ex verbo, tertio ut sancta sint
habeant ex spiritu sancto: rursum Christi secundum hoe, quod -iustitia-
dei est, capacia efficiuntur ea, quae lam sanctificata ante fuerint per
Spiritum sanctum; et qui in hune gradum proficere meruerint per
sanctificationem spiritus saneti, consequuntur nihilominus donum sa-
pientiae secundum virtutem inoperationis spiritus dei. Et hoc puto
Paulum dieere, cum ait quibusdam >sermonem dan sapientiae, alus
sermonem scientiae secundum eundem spiritum< Et designans unam-
quamque discretionem donorum, refert omnia ad universitatis fontem
et dicit: »Divisiones sunt inoperationum, sed unus deus, qui operatur
omnia in omnibuse. Unde et inoperatio patris, quae esse praestat
omnibus, clarior ac magnificentior invenitur, cum unusquisque per
participationem Christi secundum id, quod :sapientia- est, et secundum
id, quod scientia est et -sanctificalio- est, proficit et in altiores pro-
fectuum gradus venit; et per hoe quod participatione spiritus sancti saneti-
8—7 vgl. Orig., In Joh. M 10 (IV 65, 18—21). XIII 36 (IV 261, 12—18) und
Seeberg, Dogmengesch. Y 420 — 7 τι. 18 f vgl. I Kor. 1, 30 — 12f vgl. I Kor. 12,8
— 15 I Kor. 12, 6 — 18f vgl. oben Cap. 2, 1—3 und Orig., In Joh. 1 34 (IV
44, 1: Τὸ παραπλήσιον δὲ καὶ περὶ ἁγιασμοῦ xal ἀπολυτρώσεως νοητέον" αὐτὸς
μὲν γὰρ ἁγιασμός, ὅϑεν οἱ ἅγιοι ἁγιάζονται, ἡμῖν ὁ Ἰησοῦς γεγένηται xal
ἀπολύτρωσις᾽ ἕχαστος δὲ ἡμῶν ἐχείνῳ τῷ ἁγιασμῷ ἁγιάζεται) — 19 ff vgl.
x. B. Orig., In Joh. XIX 6 (IV 305, 17: xal τάχα γε ὥσπερ κατὰ τὸν ναὸν ἀνα-
βαϑμοί τινες ἦσαν, δι᾽ ὧν εἰσήει τις εἰς τὰ ἅγια τῶν ἁγίων, οὕτως οἱ πάντες ἡμῶν
ἀναβαϑμοὶ ὁ μονογενής ἐστιν τοῦ ϑεοῦ" χαὶ ὥσπερ τῶν ἀναβαϑμῶν ὁ μέν ἐστιν
πρῶτος ἐπὶ τὰ κάτω, ὁ δὲ τούτου ἀνωτέρω, καὶ οὕτως ἐφεξῆς μέχρι τοῦ ἀνωτάτω,
οὕτως οἱ μὲν πάντες εἰσὶν ἀναβαϑμοὶ ὁ σωτήρ᾽ ὁ δὲ οἷον πρῶτος χατωτέρω τὸ
ἀνϑρώπινον αὐτοῦ). II 18 (IV 76, 2—8). I 27 (IV 35, 4: xai ἐπεὶ ἐν τῷ πατρὶ οὐχ
ἔστι γενέσϑαι ἢ παρὰ τῷ πατρὶ μὴ φϑάσαντα πρῶτον χάτωϑεν ἀναβαίνοντα ἐπὶ
x - Ko ar , > - , LI BC x
τὴν τοῦ υἱοῦ ϑεότητα, Óv ἧς τις χειραγωγηϑῆναι δύναται καὶ ἐπὶ τὴν πατρικὴν
€
μακαριότητα, ϑύρα ὁ σωτὴρ ἀναγέγραπται), In Num. hom. XXVII 5 (Lom. X 3411)
9 et! — y 9 proficere meruerint] profecere Jan 10 consequuntur aJan
consequentur y 12 co dari sermonem Jan | aliis BoJam, vgl. unten 11 Cap.
7,3a. A.ali Au 15 dicat Jan | Divisiones] + enim Jan | c»inoper. sunt Jan
10
I-A
e
20
62 : Origenes
fieatus est quis, purior ac sincerior effectus, dignius recipit sapientiae
ac scientiae gratiam, ut depulsis omnibus expurgatisque pollutionis atque
ignorantiae maculis, tantum profectum sinceritatis ac puritatis accipiat,
ut hoc quod accepit a deo ut esset tale sit, quale deo dignum est
[eo], qui ut esset pure utique praestitit ac perfecte; ut tam dignum sit
id quod est, quam est ille qui id esse fecit. lta namque et virtutem
semper esse atque in aeternum manere percipiet a deo is, qui talis
est, qualem eum voluit esse ille qui fecit. Quod ut aecidat et ut in-
desinenter atque inseparabiliter adsint ei, qui est, ea, quae ab ipso
facta sunt, sapientiae id opus est instruere atque erudire ea et ad
perfectionem perducere ex spiritus sancti confirmatione atque indesi-
nenti sanctificatione, per quam solam deum capere possunt.
Ita ergo indesinenti erga nos opere patris et filii et spiritus saneti
per singulos quosque profectuum gradus instaurato, vix si forte ali-
quando intueri possumus sanctam et beatam vitam; in qua, eum post
agones multos in eam pervenin potuerit, ita perdurare debemus, ut
nulla umquam nos boni illius satietas capiat, sed quanto magis de illa
beatitudine percipimus, tanto magis in nobis vel dilatetur eius desi-
derium vel augeatur, dum semper ardentius et capacius patrem et
fillum ac spiritum sanctum vel capimus vel tenemus. Si autem alı-
3f vgl. Orig., In Joh. Frg. 54 (IV 598, 28): χαϑαίρει (scil. ὁ Ἰησοῦς) de τὴν
ψυχὴν τῶν óvzaouctov, ἣν ἁμαρτημάτων χατερρύπωσεν μολυσμὸς xal λογισμὸς
ζοφώδης δυσσεβούντων δοξασμάτων. --- 6f vgl. Huet, Origen., 11 2 qu. 7, 18 —
8—15 vgl. Orig., De or. 25, 1. 2 (II 357, 3 ff. 358, 16: ödevouer de ἐπὶ τὴν τελει-
ornta), Exhort. 39 (137,2: ἀλλὰ ποιοῦντες τὸ ϑέλημα τοῦ ϑεοῦ ἄξιοι γίνεσϑε τοῦ
fy γενέσϑαι ἅμα υἱῷ xai πατρὶ xal ἁγίῳ πνεύματι χατὰ τὴν τοῦ σωτῆρος εὐχὴν
λέγοντος [Joh. 17, 91]), In Joh. XX 33 (IV 370, 20: τότε γενόμενοι ἐκ τοῦ ϑεοῦ
xal τὰ ῥήματα ἀχούουσιν αὐτοῦ, οὐχέτι ἁπλούστερον πιστεύοντες μόνον ἀλλ᾽ ἤδη
xai διορατικώτερον κατανοοῦντες τὰ τῆς ϑεοσεβείας πράγματα) — 15 f vgl. unten
ΠῚ Cap. 2—4
1 dignius «Ja» dignus y | sapientiam Jan ὦ [eo] Koe nach Mtcorr < Jan
utique «cJan itaque u | cv utique pure Jan — 9 adsint Ay assistant 8Jan
11 perducere].adducere Jan | ex Del et L< Jan 12 solam β solum AyJan
deum < Jan 13 Ita] Hoc (oc Ras.) C | opera Jan 14 instaurata Jam | si
< Jan 15f in qua...in eam] in quam Jan 16 «ὦ multos agones Jan |
in eam y in ea/// A ad eam C ad eadem B | perveniri potuerit] pervenire
potuerimus Jan 18 percipiemus Jan 18f c» desiderium eius Jan 19 et!] ac
Jan 90 ac| et Jan 90f co satietas aliquando Jan
Jan
er «Ld
5
10
15
De prineipiis I Cap. 3, 8. Cap. 4, 1 63
quando satietas cepit aliquem ex his, qui in summo perfectoque con-
stiterunt gradu, non arbitror quod ad subitum quis evacuetur ac decidat,
sed paulatim et per partes defluere eum necesse est (ita ut fieri possit
interdum, si brevis aliquis lapsus acciderit, ut cito resipiscat atque in
se revertatur) non penitus ruere, sed revocare pedem et redire ad
statum suum ae rursum statuere posse id, quod per neglegentiam
fuerat elapsum.
(CAPUT QUARTUM
De imminutione vel lapsu.)
1. Ut autem istam deminutionem vel lapsum eorum, qui se negle-
gentius egerint, ostendamus, etiam similitudine alicuius exempli uti
non videtur absurdum. gitur si sit aliquis qui peritia vel arte, verbi
gratia geometriae aut medicinae, paulatim fuerit inbutus usquequo per-
venerit ad perfectum, multo scilicet tempore institutionibus atque exer-
citis semet ipsum informans, ut ad integrum supradictae artis assumeret
disciplinam: huie numquam profecto accidere poterit, ut cum peritus
dormierit, evigilet imperitus. Non enim ea, quae per laesionem alı-
quam vel debilitatem accidunt, in medium adducere aut commemorare
nune convenit; neque enim similitudini propositae exemploque con-
veniunt. Secundum id ergo, quod proposuimus, geometres ille vel
medieus donec exercet se in meditationibus artis suae et rationabilibus
institutis, permanet apud | eum etiam scientia disciplinae; si vero dissi-
mulet ab exereitiis et neglegat ab industria, paulatim per neglegentiam
primo pauca excidunt, tum deinde etiam plura, et ita per multum
25 tempus abeunt omnia in oblivionem, atque universa ex memoria penitus
abolentur. Potest sane fieri, ut cum decidere ab initio coeperit et
parva adhue corrumpi neglegentia, si resuseitetur et citius in semet
ipsum revertatur, reparet ea, quae adhue nuper amissa sunt, et recolat
ea, quae ab eo fuerant tenui adhuc abolitione sublata. Transferamus
7 Mit elapsum endigt Anonym. ad Jan. p. 53, vgl. oben S. 29, 12 — Sf die
Überschrift — wenn überhaupt von Rufin verfaßt — leitet keinen neuen Absehnitt
ein, vgl. S. 64, 17—8.65,4; Orig. spricht hier im allgemeinen »de natura rationabili«
(S. 65, 4 f) und von den Wohltaten, die diese durch die Trinität erhält.
1 cepit 8 ceperit Jan coepit A capit y — 1f constiterint oJan 2 ac] atque
Jan 4 si β ut A ut si yJan | co lapsus aliquis Jan | ut A et y Jan
-
4 elapsum «Jan lapsum y 181 pervenerit « venerit y
(Jan)
10
64 Origenes
nune haec ad eos, qui dei se scientiae ac sapientiae dediderunt, cuius
eruditio atque industria inconparabilibus omnes reliquas disciplinas
supereminet modis, et secundum propositae similitudinis formam vel
quae sit adsumptio scientiae, vel quae sit eius abolitio contemplemur;
maxime cum audiamus ab apostolo quod de perfectis dicitur, quia
"facie ad faciem< gloriam domini »ex mysteriorum revelationibus- spe-
eulabuntur. BER ἈΠ cxx exec X dq XX XE IK EE CREME
X 0k 00K GK 0k ok Gk Gk ok Gk Gk CK ck ok ok Gk Gk ook ck ck Gk Gk Gk Gk CK Gk CK CK 0k Gk ok ok
(Cunetas rationabiles creaturas incorporales et invisibiles, si negle-
gentiores fuerint, paulatim ad inferiora labi et 1uxta quahtates locorum,
ad quae defluunt, adsumere sibi corpora, verbi gratia primum aetherea,
deinde aérea, cumque ad viciniam terrae pervenerint, erassioribus cor-
poribus circumdari, novissime humanis carnibus alhgari x» * x x *
Grandis neglegentiae atque desidiae est, in tantum unumquemque de-
5 fluere atque evacuari, ut ad vitia veniens inrationabilium iumentorum
possit erasso corpore conligari.)
2. Verum nos volentes divina in nos beneficia demonstrare, quae
6 vgl. I Kor. 13, 12. Röm. 16, 25 — 7 hier fehlt m. E. die weitere Aus-
führung von: quae sit adsumptio scientiae und quae sit eius abolitio (Z. 4), die
schon oben S. 62, 20 — S. 63, 7 begonnen war. Über den Inhalt des zweiten Punktes
berichtet Hieron. c. Joh. Hieros. 16 (Migne SL XXIII 368, mit der Einführung:
an Origenis doctrina sit vera, qui dixit: cunctas efc.) und gibt daraus Ep. ad Avit. 3.
(Migne SL XXII 1061 nach den Worten: Cumque venisset ad rationabiles crea-
turas et dixisset eas per neglegentiam ad terrena corpora esse dilapsas,
etiam haec addidit) ein wörtliches Frg. (Grandis — conligari). Vielleicht gehört
hierher auch Hieron. c. Joh. Heros. 19 (Migne SL XXIII 370: Docet Origenes
per scalam Jacob [Gen. 28, 12; vgl. hierzu Orig. c. Cels. V121, Nékephoros- Catene
I 349 u. Philo, De somn. 1 22, 133 ff p. 641f M] paulatim rationabiles crea-
turas ad ultimum gradum, id est ad carnem et sanguinem descendere
ete., vgl. ebenda c. 17, 369) — 9—16 vgl. Platon, Phaedr. c. 25 p. 246 B—D,
Karpokratianer bei Iren., Adv. haer. 1 20, 2 (1 207 f Harvey: transmigrationes in
corpora — — cogantur iterum mitti in corpus), Orig. c. Cels. I 20. IV 40. 92
(I 71, 23. 313 f. 365, 8). VII 5 (II 156, 25) und P. Wendland, Hellenist. röm. Kultur,
S. 116f. 166 4. 8 — 15f vgl. Phot, Cod. 117: τὰς Aoyızas φύσεις εἰς ἀλόγων
εἰσχρίνεσϑαι σώματα und unten Cap. 8, 4 a. E. — 17—8. 65, 2 vgl. Orig., In Joh.
VI 33 (IV 142, 27: τὸ διὰ τοῦ ὕδατος λουτρόν, . . . . οὐδὲν ἧττον xai xc9' αὑτὸ
τῷ ἐμπαρέχοντι ξαυτὸν τῇ ϑειότητι τῆς δυνάμεως τῶν τῆς προσχυνητῆς τριάδος
ἐπιχλήσεών ἐστιν ἣ χαρισμάτων ϑείων ἀρχὴ καὶ πηγή) und oben Cap. 8, 5
1 owsedeiy 5 quia c quod y 17 nos! « α
Hier
10
De principiis I Cap. 4, 1. 2. 3 65
nobis per patrem et filum et spiritum sanctum praebentur, quae
trinitas totius est sanctitatis fons, excessu quodam usi haee diximus
et sermonem de anima quia inciderat, strictim licet, contingendum
putavimus, vicinum utpote locum de natura rationabil disserentes.
Opportunius tamen in loco proprio de omni rationabili natura, quae in
tria genera speciesque distinguitur, deo nobis per lesum Christum et
spiritum sanctum concedente, disputabimus.
[De creaturis vel conditionibus.]
3. Hane ergo beatam et ἀρχικήν, id est principatum omnium
gerentem (δύναμιν) dicimus trinitatem. Hie est bonus deus et benignus
omnium pater, simul et εὐεργετικὴ δύναμις et δημιουργική, id est
bene faciendi virtus et creandi ac providendi. Quas virtutes dei ab-
5 vgl. unten Cap. 5, 1 — 8 Der Abschnitt De creaturis vel conditionibus,
welcher nur in « erhalten und aus C in der Bibliotheca Casinensis tom. V p. 143f
abgedruckt, in y aber wohl absichtlich getilgt ist und in den früheren Ausgaben
fehlt, gehört wie der vorige De imminutione vel lapsu zm. griech. Original noch zu
Cap. 4, vgl. unten Cap. 5, 1 a. A. (S. 68, 19 ff) und die Einleit. B12 — 9 xu
ἀρχικήν vgl. Orig., In Matth. XV 31 (Lom. 111 39: τὰ χάτω τῆς ἀρχικῆς τριάδος),
In Joh. X 18 (IV 189, 2: τῶν κορυφαιοτάότων καὶ ἀρχικῶν δογμάτων) — 10 vgl.
den Anonym. bei Phot., Cod. 117: (Origenes) τὴν τῶν προσώπων τριάδα. . . πα-
eaorzonı — 11 vgl. Orig. c. Cels. V 15 (II 16, 19: ἀλλ᾽ ὡς ϑεὸν εὐεργέτην τῶν
χρῃζόντων .. .), In Sam. I Frg. 4 (III 295, 26: ἐπὲ δὲ ϑεοῦ χεὶρ μὲν τὸ δημιουρ-
γικόν), in Joh. Frg. 1 (IV 485, 8: ἠθέλησεν οὖν ἀναλαβεῖν αὕτη ἡ σοφία σχέσιν
δημιουργικὴν πρὸς τὰ ἐσόμενα καὶ τοῦτό ἐστι τὸ δηλούμενον διὰ τοῦ -ἐκτίσϑαι.-
αὐτὴν -ἀρχὴν ὁδῶν τοῦ ϑεοῦς- (vgl. Prov. 8, 22), x«9' ἃς ὁδοὺς διαπορεύεται οὐσιῶν
διακύσμων προνοούμενος, εὐεργετῶν, χαριζόμενος ἐν ταὐτῃ τῇ σοφίᾳ κτισϑείσῃ
Msisrss- πρὸς τὰ δημιουργήματα ὁ δημιουργικὸς λόγος) und Anathem. VI der Const.
Syn. a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symb.3 S. 228: ἀλλ᾽ ὁ νοῦς, ὅν φασι δημιουργικόν,
προὔπάρχων τοῦ xócuov καὶ τὸ εἶναι αὐτῷ τῷ κόσμῳ παρέχων) — 12—8. 66, 14
vgl. Method. bei Photius, Cod. 235 p. 3022, 30 B. (bez Bonwetsch, Method. v. Ol.
5S. 341), der folgendes Fragment des Origenes. citiert: ὕτι ὁ Ὡριγένης, ὃν Κένταυρον
χαλεῖ, ἔλεγε ovvaldıor εἶναι v μόνῳ σοφῷ καὶ ἀπροσδεεῖ ϑεῷ τὸ πᾶν. ἔφασχε
γάρ' Ei οὐχ ἔστι δημιουργὸς ἄνευ δημιουργημάτων ἢ ποιητὴς ἄνευ ποιημάτων
οὐδὲ πραντοχράτωρ ἄνευ τῶν χρατουμένων (τὸν γὰρ δημιουργὸν διὰ τὰ δημιουρ-
9 ἀρχικήν)] archicen β archien A 10 «δύναμιν; Koe, vgl. unten S. 81, 4
et A ac 8 11 euergetice AC inergice B | dynamis « | demiurgice β de-
miurgite A
Origenes V. δ
σι
10
15
66 |^ A Origenes
surdum simul et impium est putare vel ad momentum aliquod ali-
quando fuisse otiosas. Inlieitum namque est vel leviter suspicari
has virtutes, quibus principaliter sicut dignum est intellegitur deus,
cessasse aliquando ab operibus sibi dignis et fuisse immobiles.
Neque enim extrinsecus inpeditas eas esse putandum est, quae in
deo sunt, immo quae deus sunt, neque rursum, cum nihil obsisteret,
vel piguisse eas agere et operari quae se digna erant vel dissimu-
lasse eredendum est. Et ideo nullum prorsus momentum sentiri
potest, quo non virtus illa benefiea bene fecerit. Unde consequens
est fuisse semper quibus bene faceret, conditionibus videlieet vel
creaturis suis, et bene faciens ordine et merito in his sua beneficia
virtute providentiae dispensaret. Et per hoc consequens videtur
quod neque conditor neque benefieus neque providens deus aliquando
non fuerit.
4. Sed rursum in hoe humana intellegentia hebetatur atque con-
γήματα ἀνάγχη καὶ τὸν ποιητὴν διὰ τὰ ποιήματα καὶ τὸν παντοχράτορα διὰ τὰ
χρατούμενα λέγεσθαι), ἀνάγκη ἐξ ἀρχῆς αὐτὰ ὑπὸ τοῦ ϑεοῦ γεγενῆσϑαι, καὶ μὴ
εἶναι χρόνον ὕτε οὐχ ἦν ταῦτα. εἰ γὰρ ἦν χρόνος, ὅτε οὐχ ἦν τὰ ποιήματα, ἐπεὶ
τῶν ποιημάτων μὴ ὄντων οὐδὲ ποιητής ἐστιν, ὅρα οἷον ἀσεβὲς ἀκολουϑεῖ. ἀλλὰ
xal ἀλλοιοῦσϑαι zal μεταβάλλειν τὸν ἄτρεπτον zal ἀναλλοίωτον συμβήσεται ϑεόν.
εἰ γὰρ ὕστερον πεποίηχε τὸ πᾶν, δῆλον ὅτι ἀπὸ τοῦ μὴ ποιεῖν εἰς τὸ ποιεῖν μετέ-
βαλε" τοῦτο δὲ ἄτοπον μετὰ τῶν προειρημένων" οὐκ ἄρα δυνατὸν λέγειν μὴ εἶναι
ἄναρχον καὶ συναΐδιον τῷ ϑεῷ τὸ πᾶν. Vgl. oben Cap. 2, 2. 3. 9. 10 (besonders
S. 41, 11—42, 20), unten 111 Cap. 5, 3
12—14 vgl. die Behandlung desselben Problems bei Augustin, De civ. Dei
XI 16 (15): (An ut Deus semper etiam dominus fuisse intellegatur, credendum
sit creaturam quoque numquam defuisse cui dominaretur, et quo modo dieatur
semper creatum quod dici non potest coaeternum) ... Quapropter si Deus semper
dominus fuit, semper habuit ereaturam suo dominatui servientem; verum tamen
non de ipso genitam, sed ab ipso de nihilo factam nec ei coaeternam; erat quippe
ante illam, quamvis nullo tempore sine illa, non eam spatio transcurrente, sed
manente perpetuitate praecedens. Sed hoc si respondero eis qui requirunt, quo
modo semper creator, semper dominus fuit, si creatura serviens non semper fuit,
aub quo modo creata est et non potius creatori coaeterna est, si semper fuit:
vereor ne facilius iudieer adfirmare quod nescio, quam docere quod scio. Ahnlich
ebenda ΧΙ 5. 6
8
1 co est simul et impium B 2 otiosis A! odiosas C 4 cessasse β ces-
sare A 11 οὐ! — A
10
15
De principiis I Cap. 4, 3. 4. 5 67
stringitur, quomodo possit intellegi semper ex quo deus est fuisse etiam
ereaturas et sine initio, ut ita dixerim, substitisse eas, quae utique
sine dubio creatae esse atque a deo factae credendae sunt. Cum ergo
haec inter se humanarum eogitationum atque intellectuum pugna sit,
rationibus utrubique valıdıssimis occurrentibus ‚ac repugnantibus et
contemplantis sensum in partem suam quamque torquentibus, nobis
pro exiguo ac brevissimo sensus nostri captu illud occurrit, quod sine
omni pietatis periculo confitendum est: deum quidem patrem semper
fuisse, semper habentem unigenitum filium, qui simul et sapientia
secundum ea, quae supra exposuimus, appellatur. Haec ergo ipsa est
sapientia, cui semper >adgaudebat< deus »orbe perfectos, ut per hoc etiam
semper laetari intellegatur deus. In hae igitur sapientia, quae semper
erat cum patre, descripta semper inerat ac formata conditio, et num-
quam erat quando eorum, quae futura erant, praefiguratio apud sapien-
tiam non erat.
5. Et hoe modo fortassis pro nostra infirmitate pium aliquid
de deo sentire videbimur, ut neque ingenitas et coaeternas deo
creaturas dicamus, neque rursum cum nihil boni prius egerit
deus, in id ut ageret esse conversum; cum verus sit ile sermo,
qui seriptus est quia »omnia in sapientia fecistie. Et si utique >in
9 f vgl. Orig., In Joh. 117 (IV 92, 15): ἡμῖν τοῖς πειϑομένοις ὅτι ἐξ οὐκ ὃν-
των τὰ ὄντα ἐποίησεν ὃ 9tóc. — 8: vgl. oben Cap. 2, 10. — 9f vgl. oben Cap.
2, 2.9 — 11f vgl. Prov. 8, 30f (Ephes. 3, 10f); Orig., In Joh. Y 9 (IV 14, 26:
ti δὲ δεῖ περὶ σοφίας λέγειν, ἣν »ἔχτισεν ὁ ϑεὸς ἀρχὴν ὁδῶν αὐτοῦ εἰς ἔργα av-
τοῦς, ἡ -προσέχαιρεν: ὁ πατὴρ αὐτῆς, ἐνευφραινόμενος τῷ -πολυποιχίλῳ- νοητῷ
χάλλει αὐτῆς) und Method., Περὶ τοῦ αὐτεξουσίου Cap. XXII 9 (S. 61 ed. Bonwetsch:
ἐγὼ δὲ καὶ πρὶν δημιουργὸν γενέσϑαι τὸν ϑεὸν τοῦ xócuov τοῦδε, ἐφ᾽ οἷς ἔμελλεν
ποιεῖν τέρπεσϑαι λέγω" οὐδὲ γὰρ ἤργει οὐδέποτε, τῷ λογισμῷ ἀνατυπούμενος ἐν
ξαυτῷ τὸ χάλλος αὐτοῦ τῆς τέχνης... τὸ ἔργον αὐτῆς ἄνωϑεν τῇ δυνάμει φέ-
ogovtoc) — 19 vgl. Orig., In Joh. Frg. 1 (1V 484, 17: ἐν ἀρχῇ τῶν ὁρατῶν τε
καὶ ἀορότων χτισμάτων qv ὁ λόγος, πάντων αὐτῶν ὧν ἀρχή TE xal ποιητής" ἐν
Χριστῷ γὰρ »ἐχτίσϑη τὰ návta«), e. Cels. I 9 (I 180, 1: τούτῳ γάρ φαμεν ἐν τῇ
κατὰ Μωϊσέα κοσμοποιΐᾳ προστάττοντα τὸν πατέρα εἰρηκέναι τό" »γενηϑήτω φῶςς«
2... προσταχϑέντα δὲ τὸν λόγον πεποιηκέναι πάντα, ὕσα ὁ πατὴρ αὐτῷ ἐνετεί-
A4aro) — 191f vgl. Orosius, De errore Priscill. et Origenist. (Augustin, ed. Ben.
tom. VIII Col. 432 C: omnia antequam facta apparerent, semper in Dei sapientia
faeta mansisse ... »Deus enim quaecumque fecit faciendo non coepit«, s. S. 68, 14f)
20 Psal. 103, 24
3 creata C | eredendà A! 4 haec] häe A! 10 ipsa AC ipse B 13 ac
praeformata Koe, s. 5. 30, 5. 11. 68, 2
10
15
20
68 . Origenes
sapientia omnia- facta sunt, cum sapientia semper fuent, secundum
praefigurationem et praeformationem semper erant >in sapientia-
ea, quae protinus etiam substantialiter faceta sunt. Et hoc opinor
Salomonem sentientem vel intellegentem dicere in Eecelesiaste: »quid
est quod factum est? hoc ipsum quod futurum est; et quid est
quod creatum est? hoc ipsum quod creandum est. Et nihil recens
sub sole. Si quis quid loquetur et dicet: ecce novum est hoc, iam
fuit id in saeculis, quae fuerunt ante nos«. Si ergo singula, quae >sub
sole sunt, fuerunt iam in illis »saeculis, quae fuerunt ante nose cum
nihil recens sit sub sole, πάντα τὰ γένη xci τὰ εἴδη ἀεὶ ἦν, ἄλλος
δέ τις ἐρεῖ xai τὸ καϑ᾽ ἕν ἀριϑμῷ" πλὴν ἑκατέρως δηλοῦται ὅτι οὐκ
ἤρξατο ὁ ϑεὸς δημιουργεῖν ἀργήσας ποτέ. [sine dubio omhia vel
genera vel species fuerunt semper, et fortassis etiam per singula.
Verum tamen omnimodo hoc est, quod ostenditur, quod non deus
conditor aliquando esse coeperit, cum ante non fuerit.]
σ΄. Περὶ λογικῶν φύσεων.
CAPUT QUINTUM
De rationabilibus naturis.
1. Post eam dissertionem, quam de patre et filio et spiritu sancto,
quantum valuimus, breviter digessimus, consequens est etiam de naturis
rationabilibus ae de speciebus earum et ordinibus vel offiens tam
sanctarum quam etiam malignarum virtutum, sed et de his, qui inter
4 Pred. Sal. 1, 9. 10, vgl. unten MI Cap. 5, 3 dasselbe Citat in teilweise anderer
Form — 10—12 Frg. 10 (3 Hed. = Z. 12 sine dubio — 15 non fuerit Ruf.) bei
Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 598, vgl. 48 D: πάντα τὰ γένη καὶ τὰ εἴδὴ
ovveidia ἐστι τῷ 9&9); vgl. Philos Schrift über die Vorsehung ed. Wendland S. 4f
und oben Cap. 9, 2.3.10 — 16 Zu der griech. Überschrift (bei Phot., Cod. VII
p. 48 B.) vgl. oben S. 16 und unten Cap. i, 1 — 20—22 vgl. Orig., In Joh. 131
(IV 38, 17—30)
10 f ἄλλος δὲ vic] ἀλλ᾽ οὐ δή τις Mansi a. R. non ita de singularibus diffe-
rentibus numero dixerit quispiam vers. lat. 11 ἀριϑμῷ Koe ἀριϑμοῦ Cod. Ath.
Mansi; vgl. unten II Cap. 9, 1: quod praedefinito aliquo apud se numero eas (sez.
creaturas] fecit . . . | δηλοῦνται Mansi 4. T. δηλοῦται Mansi a. R. declarantur
vers. lat. ostenditur Ruf. 20 quantum Merlin Del quam L
10
15
20
De prineipiis I Cap. 4, 5. Cap. 5, 1 69
has id est bonas et malas medii quidam sunt et adhuc in agone atque
in certamine positi, pauca disserere. Quam plurima nomina in sanctis
seripturis invenimus ordinum quorundam atque officiorum tam saneto-
rum quam etiam contrariorum, quae nomina prius proponentes, tum
deinde quid sibi velit eorum significatio, pro viribus nostris discutere
pertemptabimus.
Sunt quidam sancti angel dei, quos Paulus >ministeriales spiritus-
appellat -ad ministerium destinatos propter eos, qui hereditatem capient
in salutem. — Apud ipsum quoque sanctum Paulum invenimus, nescio
unde sumentem, cognominantem tamen quasdam »sedes et dominationes
et principatus et potestates<, et post enumerationem horum velut alia
adhue quaedam rationabilia officia atque ordines esse sentiens praeter
eos, quos supra dixerat, ait de salvatore: »Qui est super omnem princi-
patum et potestatem et virtutem et dominationem et omne nomen,
quod nominatur non solum in hoe saeculo sed etiam in futuro«. Ex
quo videlicet ostendit esse quaedam praeter haec, quae commemoravit,
quae >nominentur quidem in hoc saeculo« non tamen ab ipso enumerata
nunc fuerint, forte nec ab alio aliquo intellecta; esse vero alia, quae
»n hoe quidem saeculo- non »nominentur. -in futuro« tamen nomina-
buntur.
ἡ 1 xw den folgenden Ausführungen bis Ende des Cap. V vgl. Phot., Bibl.
Cod, 8 p. 3b. 4a B.: λέγει δὲ xal ἰλλα παραλογώτατα καὶ δυσσεβείας πλήρη μετ-
εμψυχώσεις τε γὰρ ληρῳδεῖ xal ἐμψύχους τοὺς ἀστέρας καὶ ἕτερα τούτοις παρα-
πλήσια und Hieron. c. Joh. Hieros. c. li (Migne SL XXIII 369): In libris enim
περὶ ἀρχῶν et angelos et thronos et dominationes, potestates et rectores mundi
et tenebrarum et »omne nomen, quod nominatur non solum in praesenti saeculo
sed in futuro« (Ephes. 1, 21), dicit animas esse eorum corporum, quae vel desiderio
vel ministerio susceperint. — 7—9 vgl. Hebr. 1, 14 — 9f hierzu scheint ein
Citat des Antipater v. Bostra, Adv. Orig. (bei Joh. Dam., Sacra Par. ed. Le Quien II
769 E: πόϑεν λαβὼν [seil. Παῦλος! διόφορα καταριϑμεῖ τάγματα τῶν οὐρανίων
δυνάμεωνῚ zu gehören — 10f vgl. Κοὶ. 1,10 — 13 Ephes. 1, 21 — 15—20 vgl.
Orig., In Joh. 131 (IV 38, 19: διὰ δὲ τὸ »Ὑπὲρ πᾶν ὄνομα ὀνομαζόμενον οὐ μό-
vov ἐν τούτῳ τῷ αἰῶνι ἀλλὰ xal ἐν τῷ u£ALovtu« xal ἄλλα παρὰ ταῦτα οὐ πάνυ
συνήϑως ἡμῖν ὀνομαζόμενα δεῖ πιστεύειν εἶναι λογιχά,. . . . καὶ ἐπὶ πᾶσι ϑνητὸν
λογικὸν ὁ ἄνϑρωπος). ΚΙ vergleicht auch Orig., In Ephes. 1,21 (Cat. ed. Cramer
VI 133)
2 nomina α namque y_ 6 pertemptabimus AG pertemtabimus M tempta-
bimus C temtabimus B 12 officia — y
70 Origenes
[De contrarüs virtutibus.)
2. Tum deinde sciendum est quia omne quod rationabile est et
rationis terminos statutaque declinat, sine dubio per praevaricationem
recti iustique efficitur in peccato. Est ergo omnis creatura rationabilis
laudis et culpae capax; laudis, si secundum rationem, quam in se habet,
ad meliora proficiat, culpae, si rationem recti tenoremque declinet;
propter quod recte etiam poenis ac suppliciis subiacet. Quod etiam de
ipso diabolo et his, qui eum ipso sunt et dicuntur eius angeli, sentien-
dum est. Exponendae tamen sunt etiam appellationes eorum, ut
10 sciamus, quae sint ista de quibus nobis sermo movendus est.
Diaboli igitur nomen et Satanae et maligni in multis scripturae
locis designatur, qui et inimieus dei esse describitur. Necnon et qui-
dam >angeli diaboli nominantur, sed et >princeps mundi huius, qui
utrum ipse sit diabolus an alius quis, nondum manifeste declaratum
15 est. >Principes< quoque >huius mundi- quidam dicuntur :sapientiam-
quandam habentes quae >destruetur<; sed utrum ipsi sint 1501 »principess
qui et illi sunt »principatus, adversum quos nobis est conluctatio<, an
alii sint, non facile mihi ab aliquo pronuntiandum videtur. Post >prin-
cipatus< autem etiam -potestates- quaedam nominantur, -adversum quas
20 conluctatio nobis est- et agon geritur, sed et >adversus principes mundi
huius. et >rectores tenebrarum harum<; quaedam etiam spiritalia mali-
tiae in caelestibus< ab ipso Paulo nominantur. Quid autem dicendum
est etiam de »spiritibus malignis. et de »daemonibus inmundis<, qui in
evangeliis nominantur? Tum | deinde appellantur etiam quaedam simili 66
25 nomine »eaelestia, sed quae dicuntur >genu flectere vel esse flexura in
nomine lesu<, sed et >terrestria et infernas quae per ordinem Paulus
enumerat.
C
In eo sane loco, in quo de rationabilibus naturis disserimus, reti-
2—7 vgl. Philo, De opif. m. 24 p. 17 M. (8.25 ed. Cohn); Justin, Apol. I 43.
11 7. 8; Harnack, Dogmengesch. 1* 670 f£ und Geffcken, Zwei griech. Apol. S. 102£
— V fu. 12 f vgl. Matth. 25, 41. Apok. Joh. 12,7 # — 11—8S. 71,9 vgl. Hieron., Comm.
in Exech. 28,1—10 (p. 328), wo vermutlich Orig. zu Grunde liegt. Kl — 11 vgl.
%. B. Apok. Joh. 12, 9. 20, 2. 10. Matth. 13, 19 — 12 vgl. Matth. 13, 39 — 13 vgl.
Joh. 12, 31. 14, 30. 16, 11 — 15f vgl. I Kor. 2,6 — 172—922 vgl. Ephes. 6, 12
(I Kor. 2,6. 8. Kol. 1,16) — 98 vgl. x. B. Luk. 1, 21. 4, 33 — 25—27 vgl. Phil. 2, 10
2 vor Tum Rubrum: De contrariis virtutibus L, doch vgl. Z. 28 8 co angeli
eius y 10 nobis <y 19f co et angeli quidam y 17 adversus y 23 spi-
ritibus AB spiritalibus Cy | qui A quae By
σι
10
20
30
De prineipiis I Cap. 5, 2. 3 71
cere non convenit ne de nobis quidem hominibus, qui utique et ipsi
rationabile esse animal- dicimur; sed ne illud quidem otiose praetere-
undum est, quod etiam de nobis ipsis hominibus diversi quidam ordines
nominantur, cum dicitur »pars domini« »populus eius lacob, funiculus
hereditatis eius lsrahele, pars autem angelorum dicuntur ceterae
nationes, quoniam quidem »cum divideret excelsus gentes et dispergeret
filios Adam, statuit fines gentium secundum numerum angelorum dei«.
Et ideo simul eum ceteris rationabilibus naturis etiam humanae animae
ratio pervidenda est.
3. lgitur tot et tantis ordinum offieiorumque nominibus cogno-
minatis, quibus certum est subesse substantias, requirendum est, utrum
conditor et ereator omnium deus quosdam quidem ex his ita sanctos
fecerit ae beatos, ut nihil possint recipere omnino contrarium, et quos-
dam ita fecerit, ut possint tam virtutis quam malitiae effici capaces;
5 aut si putandum est quod alios ita fecerit, ut omnino incapaces sint
ad virtutem, et alios malitiam quidem nequaquam posse recipere,
solummodo autem posse in beatitudine permanere, alios vero tales,
qui possint utraque recipere. Ut autem etiam ex ipsis nominibus prima
nobis inquisitio moveatur, consideremus si >sancti angeli, ex quo sunt,
semper sancti fuerunt et sancti sunt sanctique erunt, et neque rece-
perunt umquam neque recipere poterunt peccati locum. "Tum deinde
etiam hi, qui sancti >prineipatus< appellantur, consideremus si statim
ut creati a deo sunt, principatum exercere coeperunt in aliquos, qui
eis essent subiecti, et illos tales creatos et ad hoc factos, ut essent
subditi et subiecti. Similiter autem et -potestates- quae appellantur
utrum tales et in hoc ipsum creatae sunt, ut exercerent potestatem, an
meritum aliquod istud est et praemium virtutis, per quod ad potestatem
istam dignitatemque venerunt. Necnon et hi, qui :throni- (vel sedes)
appellantur, an istam beatitudinis sedem stabilitatemque simul cum
substantiae suae prolatione meruerint, ut ex voluntate sola hoe possi-
deant ereatoris; vel quae appellantur -dominationes- hoe, quod domi-
9. vgl. Orig. c. Cels. VIII 69 (IL 286, 15: χαίρει γὰρ συμφωνίᾳ τῶν λογικῶν ζῴων
ὃ ϑεός), In Joh. XX 98 (IV 364, 39: ἀμήχανον εἶναι λογικόν τι τυγχάνον ζῷον
περὶ πάντων ψευδοδοξεῖν) — 4 u.6 Deut. 32,9. 8 — 10 ff vgl. Mayor, Clement
of Alex. Misc. VII Notes p. 210, 4 und Huet, Origen. ll 2 qu. 7, 2. qu. 5, 11 —
19 vgl. x. B. Mark. 8,38 Kl — 22 ff vgl. Kol. 1, 16
9 co animal esse y 5 autem <y 20 neque « numquam y 21 um-
quam < G | recipere (possunt aut) poterunt Koe | poterunt « potuerunt y
23 principatum] + a deo 7
Q
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72 Origenes
nantur, non per profectus sui meritum eis fuerit additum, sed con-
ditionis praerogativa donatum sit et ideo sit ab eis inseparabile quo-
dammodo ae naturale.
Quod utique si ita recipiamus, ut putentur sancti angeli et sanctae
potestates et beatae sedes gloriosaeque virtutes et magnificae domi-
nationes substantialiter potestates istas ac dignitates et glorias possi-
dere: consequens sine dubio videbitur etiam ea, quae in contrariis
offieis nominata sunt, ad hune modum intellegi debere; ita ut princi-
patus illi, adversum quos est nobis conluetatios illud ipsum obluctans
ac resistens omni bono propositum non postmodum recepisse declinantes
a bono per arbitrii libertatem putentur, sed cum ipsis simul substantia-
liter extitisse; similiter etiam potestates et virtutes, nec esse in eis
iuniorem substantia sua posterioremque malitiam; ilis quoque, quos
-»mundi tenebrarum rectores et principes. appellavit, hoc quod princi-
5 pantur et obtinent tenebras, non ex perversitate propositi, sed ex con-
ditionis necessitate descendere. Eadem quoque etiam de >spiritalibus
nequitiae et de >spiritibus malignis- et »daemonibus inmundis- conse-
quentiae ipsius ratio coget intellegi.
Quodsi haec ita de malis contrarusque virtutibus intellegi videtur
absurdum, sicut certe absurdum est, ut causa malitiae ipsarum, remota
ab arbitrii sui proposito, conditori earum necessario adseribatur: quo-
modo non etiam de bonis sanetisque virtutibus cogimur similia con-
fiteri, id est quia non substantiale sit in ipsis bonum, quod utique in
solo Christo et in spiritu sancto evidenter ostendimus, sine dubio uti-
que et in patre. Non enim trinitatis natura habere aliquid con-
8f. 14. 16f vgl. Ephes. 6, 12 — 17 vgl. oben S. 10, 23. — 19—8. 73,6
vgl. Theophil. Alex., Ep. pasch. 11 12 (= Ep. XCVIII bei Hieron., Migne SL XXII 800:
quod Prineipatus, Potestates, Fortitudines, Thronos ac Dominationes non ab initio
in hoc eonditas refert [se?]. Orig., sed post creationem sui aliquo honore dignas
factas, et aliis suis [sui Wey] similibus propter neglegentiam ad inferiora delapsis,
has inclytis nominibus appellatas, und ebenda p. 801 ganx ähnlich); ferner Ruf.
Palaest., De fide 22 (Migne SL XXI 1134) — 238—925 vgl. Orig. c. Cels. VI 44
(II 114, 18: οὐ γὰρ οἷόν τ᾿ ἦν ὁμοίως εἶναι τῷ οὐσιωδῶς ἀγαϑῷ ἀγαϑὸν τὸ κατὰ
συμβεβηκὸς καὶ ἐξ ἐπιγενήματος ἀγαϑόν), oben Cap. 2, 13 und unten Cap. 6, 2
— 956 vgl. oben S. 35, 10 Β΄. 60, 1f
6 et — y (gloriasque M!cr) 7 consequens « consequenter y 9 illud Merlin
Delilum L | obluctans Merlin Del obluctantem 8y conluctantem A 10 resistens
Merlin Del resistentem L 11 simul] + videatur 8 13 illis 8 illi Ay 17 spi-
ritibus (s. oben S. 70, 23) ABS spiritalibus Cu Ab 19 malis « malignis y 23 non
Acorr — By
5
10
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20
De principiis I Cap. 5, 3. 4 19
positionis ostensa est, ut haee ei consequenter videantur accidere.
Unde superest ut in omni creatura sui operis suorumque motuum fuerit
quod virtutes istae, quae vel principatum agere in aliis vel potestatem
exercere vel dominationem videntur, ex merito, et non per conditionis
praerogativam praelatae sint et superpositae his, quibus praeesse vel
his, in quos potestatem exercere dicuntur.
4. Sed ne de tantis ac tam difficilibus rebus consequentiae solius
ratione invitati videamur asserere atque ex coniecturis tantummodo
in assensum cogere auditores, videamus si quas etiam de scripturis
sanctis possumus assertiones assumere, quarum auctoritate haee credi-
bilius adstruantur. Et primo quidem de malis virtutibus quid sancta
seriptura contineat, proferemus; tum deinde etiam de ceteris investi-
Sabimus, secundum quod dominus nos fuerit inluminare dignatus, ut
in rebus tam difficilibus quid magis veritati sit proximum, vel quid
secundum pietatis regulam opinandum sit, consequamur.
Invenimus namque in Hiezechihel propheta duas quasdam prophetias
scriptas esse ad principem Tyri quarum prima fortasse videatur alicui,
antequam audiat et secundam, dici de homine aliquo, qui princeps
fuerit Tyriorum. Et ideo nune interim nihil ex prima illa sumemus;
secunda vero quoniam evidentissime talis est, ut nihil prorsus de
homine, sed de virtute aliqua superiore intellegi debeat, quae delapsa
fuerit a superioribus et in inferiora ac deteriora deiecta, ex ipsa defere-
mus exemplum, ex quo manifestissime demonstretur contrarias istas
malignasque virtutes non natura tales esse conditas vel creatas, sed de
melioribus venisse in peius atque in deterius esse conversas; beatas
quoque illas virtutes non esse talis naturae, quae contrarium recipere
non possit, si velit ac neglegat et status sui beatitudinem non omni
9f vgl. Orig., In Jesu Nave hom. XXIII 3 (Lom. XI 196) — 6 hinter di-
cuntur nemmt Schnitxer S. D6 f eine Lücke an, die ich schon S. 64, 7 ansetxe —
14 f vgl. unten III Cap. 1, 7. Cap. 5, 3. IV Cap. 3, 14 (26) und Kattenbusch, Das
apost. Symbol 11 143. 145 A. 17 — 16 Exech. c. 26. 28 — 291—S. 74, 1 egl.
unten III Cap. 2 und Orig., In Num. hom. X 1 (Lom. X 93—96), Ep. ad Rom. V 10
(Lom. VI 408: ita potest fieri ut, in quocunque statu fuerit anima et in quacun-
que perfectione virtutum, quoniam virtus mutabilis est, lapsum possit incurrere,
ut sicut a vitiis ad virtutem, ita et a virtutibus inclinetur ad vitia).
leiBy et AC 7f consequentia solius rationis A 9 quas « quid y 10 pos-
simus A possumus fy | assertiones « adsertiones //// M! adsertionis Go 19 su-
memus « sumamus y 94 natura tales] naturales Cy 27 si velit ac neglegat] si
forte se neglegat 8 | ac] aut Koe
6
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74 . Origenes
cautela custodiat. Si enim is, qui dicitur »princeps "Tyri, refertur quia
inter >sanctos< erat et >inmaculatus< erat et in »paradiso dei« constitutus,
"corona quoque decoris ac pulchritudinis exornatus<, is, inquam, qui
tals erat, quomodo inferior aliquo sanctorum fuisse putandus est?
"Corona enim decoris ac pulchritudinis: ipse fuisse et in >paradiso dei-
»nmaculatus- ambulasse describitur; et quomodo ab aliquo putari potest
quod iste talis non unus fuerit de illis sanctis beatisque virtutibus,
quas utique in beatitudine positas, non alo quam tali honore prae-
ditas esse credendum est?
Sed videamus tandem, quid etiam ipsa prophetiae verba nos do-
ceant. »FEt factus est« inquit »sermo domini ad me, dicens: Fili
hominis, accipe lamentum super principem Tyri et die ei: Haee dicit
dominus deus: Tu signaculum similitudinis et corona decoris in delieus
paradisi dei fuisti; omni lapide vel gemma bona exornatus es, et in-
5 dutus sardio et topazio et smaragdo et carbunculo et sapphiro et
laspide, argento et auro insertis, et achate et amethysto et chrysolito
et beryllo et onychino; auro quoque replesti thesauros tuos et promp-
tuaria tua in temet ipso. Ex qua die creatus es (tu) cum Cherubin,
posui te in monte sancto dei. Fuisti in medio lapidum igneorum,
fuisti inmaculatus tu in diebus tuis, ex qua die creatus es tu, donec cum
inventae sunt iniquitates in te; ex multitudine negotiationis tuae replesti
promptuaria tua iniquitate et peccasti et vulneratus es a monte dei.
Et eiecit te Cherub de medio lapidum igneorum; elatum est cor tuum
in decore tuo, corrupta est disciplina tua cum pulchritudine tua; propter
multitudinem peccatorum tuorum in terram proieci te coram regibus;
dedi te in ostentationem atque inlusionem propter multitudinem pecca-
torum tuorum et iniquitatum tuarum: ex negotiatione tua polluisti sancta
tua. Et educam ignem de medio tui, et comedet te, et dabo tein cinerem
ae favillam super terram in conspectu omnium videntium te; et omnes,
11 Exech. 28, 11—19; vgl. hierzu Orig., In Exech. (28, 12. 13) hom. XIII (Lem.
XIV 160—174) [und Hieron. Comm. in Exech. 28, 11—19, p. 332. 334. 335. Kl)
3 inquam — y 8 ἢ praeditas] praedicatas u praedictas Ab 14 vel gemma
wohl zur Erklärung von Rufin hinzugefügt, vgl. oben S. 39, 16 15 topazio] to-
padio A topatio CS | zmaragdo AB | saphyro AAd sapphyro B saphiro CS
16 haspide A | insertis] χαὶ λιγύριον LXX. | amoetysto A amathusto G@M* ame-
thisto OMtcorr 17 berillo Ac byrillo C berullio « | onichino AG 6 onichyno C
18 (tu) Koe, vgl. unten S. 10, Ὁ u. σύ LXX-HSS 90 tu!] tui A 20 donec cum]
donee Go, doch vgl. ἕως οὗ LXX-HSS 98 eieci Aer | cerub AM*
| igneorum « ignitorum y — 27 iniquitatium Bu
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10
20
De principiis I Cap. 5, 4. 5 75
qui sciebant te in gentibus, maerebunt super te. Perditio effectus es,
et non subsistes ultra in aeternum tempus«.
Haec cum ita dicta sint, quis est qui audiens: »Tu signaculum
similitudinis et corona decoris in delieus paradisi dei fuisti« vel audiens
quod »ex quo creatus es tu cum Cherubin, posui te in monte sancto
dei« ultra sensum suum poterit relaxare, ut de aliquo hominum vel
sanctorum, non dicam Tyri principe, haec dicta esse suspicetur? aut
quos >lapides igneos< putabit, in quorum »medio- homo aliquis conver-
sari potuerit? aut quis >inmaculatus< ab ipsa >die qua creatus est- in-
tellegi poterit, in quo postea aliquando iniustitiae in ipso >inventae
sint. et tunc >in terram prolectus esse- dicatur? Quod utique signi-
ficat quia de eo dicitur, qui cum non esset in terra, >in terram pro-
lectus este culus etiam »sancta polluta esse« dicuntur. Haec quidem
de principe Tyri ex prophetia Hiezechiel, quae in adversariam vir-
tutem referuntur ostendimus, per quae manifestissime demonstratur quod
sancta antea virtus haec fuerit ae beata, de qua beatitudine, ex quo
in ea >inventa est iniquitas. ruerit in terramque demersa sit, et non
per naturam conditionemque talis extiterit, — arbitramur ergo dici haec
de angelo quodam, qui Tyriorum gentis dispensandae sit sortitus offi-
cium, cui etiam animae eorum procurandae videntur esse commissae.
Quam sane Tyrum, vel quas Tyriorum animas sentire debeamus, utrum
hanc, quae in Foenices provinciae regionibus sita est, | an aliam alı-
quam, cuius haec quam in. terris novimus forma est, et animas
Tyriorum utrum horum, an eorum qui domestici sunt illius Tyri, quae
spiritaliter intellegitur, in hoc loco non videtur requirendum; ne forte
velut in transitu de tantis et tam absconditis rebus videamur inquirere,
quod utique proprium vel opus exigit vel laborem.
5. Rursum tamen etiam de alia virtute contraria ab Esaia pro-
3 Exech. 28, 12.13 — 5 Exech. 28, 14 — Sf vgl. Exech. 98, 14. 16 —
9—11 vgl. Exech. 28, 15 — 11 ff vgl. Exech. 28,17 — 13 vgl. Exech. 28, 18 —
18—20 vgl. Orig., In Joh. XX 21 (IV 353, 19: πρὸς ὃν παραϑέμενος τὸ (Exech.
28, 19) εἰρημένον ἐν τῷ Ἰεζεκιὴλ περί τινος διὰ τὴν χακίαν μεταβεβληκότος εἰς τὸ
γενέσϑαι αὐτὸν ἀπώλειαν). ΧΧΧΙΙ 18 (IV 457, 6: πλειόνων γὰρ ἀρχόντων γενομέ-
νων, εἷς πέπτωκεν, ᾧ παραπλησίως μιμούμενοι τὴν ἐκείνου πτῶσιν πίπτουσιν οἱ
ἁμαρτάνοντες), c. Cels. VI 44 (II 115, 8—20) und Huet, Origen. 11 2 qu. 5, 26 —
21—25 vgl. Orig., In Joh. X 41 (IV 218, 31), In Exech. hom. XIII 1 (Lom. XIV
160—164) und unten IV Cap. 3, 7 (25 [22])
15 referenda Koe 16 antea « ante y | de qua] quae de Koc 22 foenicis
@ fenicis « fenicis o
68
10
20
76 . Origenes
pheta talia quaedam docemur. Ait enim: »Quomodo cecidit de caelo
Lucifer, qui mane oriebatur? Confractus est et conlisus ad terram
qui inmittebat ad omnes gentes. Tu vero dixisti in sensu tuo: Ascen-
dam in caelum, supra stellas caeli ponam thronum meum, sedebo in
monte excelso supra montes excelsos, qui sunt ad aquilonem, ascendam
super nubes, ero similis altissimo. Nunc autem in infernum demergeris
et in fundamenta terrae. Qui te viderint admirabuntur super te et
dicent: Hie est homo, qui exacerbabat totam terram, qui movebat
reges, qui fecit universum orbem terrae desertum, qui urbes destruxit
nee eos qui in vinculis sunt resolvit. Omnes reges gentium dormierunt
in honore, unusquisque in domo sua: tu vero proicieris in montibus
sieut mortuus exsecrabils cum multis mortuis, qui transfossi sunt
gladius et descenderunt in infernum. Sicut vestimentum sanguine con-
eretum et infectum non erit mundum, ita ne tu quidem eris mundus
pro eo quod terram meam perdidisti et populum meum occidisti; non
manebis in aeternum tempus, semen pessimum. Praepara filis tuos
ad interfectionem pro peceatis patris tul, uti ne resurgant et terram
hereditate possideant et repleant terram bellis. Et insurgam in eos,
dicit dominus Sabaoth, et deperire faciam nomen ipsorum et reliquias
et semen eorum«.
Manifestissime etiam per haee ostenditur »cecidisse de caelo- is
utique, qui prius erat -Lucifer- et >qui mane oriebatur. Si enim, ut
putant aliqui, natura tenebrarum erat, quomodo ante fuisse >Lucifer-
dicitur? Vel quomodo poterat >oriri mane- qui nihil in se habebat
ex luce? Sed et salvator docet nos de diabolo dicens: »Eece video
Satanan cecidisse de caelo sieut fulgur«; lux enim erat aliquando.
1 Jes. 14, 12—22 — 21—24 vgl. Jes. 14, 12 — 25 Luk. 10, 18; ähnlicher
Gedankengang bei Orig. In Exech. hom. Y 3 (Lom. XIV 14f): Serpens hostis est
contrarius veritati. Contrarius autem non a prineipio creatus est... . neque fuit
ab initio maledietus . . . ita et serpens fuit aliquando non serpens, cum in para-
diso deliciarum moraretur. Unde postea corruens ob peccata meruit audire: (Exech.
28, 12. 13. 15, s. oben S. 74, 13 f. 201). De quo etiam Iob memorat quia in
conspectu omnipotentis Dei superbierit. »Cecidit quippe de coelo Lucifer . . .«
Vide consonantiam prophetici evangelicique sermonis (Jes. 14, 12 verglichen mit
Luk. 10, 18, wie oben) . . . . Hic iam intelligendum est, quomodo per arbitrii
libertatem alii ad bonorum conscenderint summitatem, alii corruerint in malitiae
profundum.
4 thronum meum « sedem meam y 6 demergeris] χαταβήσῃ LXX 9 terrae
« y (u. Hieron.-Comm. Kl) 19 transforati sunt G 17 uti ne 3y ut hinc A
10
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De principiis I Cap. 5, 5 #1
Sed et dominus noster, qui >veritas< est, gloriosi adventus sui potentiam
nihilominus »fulguri- conparavit dicens: »Sicut enim fulgur a summo
caeli fulget usque ad summum caeli, ita erit. et adventus filii hominis«.
Et hune nihilominus fulguri comparat et dicit eum de caelo cecidisse,
ut ostenderet per hoe fuisse et ipsum aliquando in caelo, habuisse
locum inter sanctos, participasse de hac luce, de qua omnes sancti
participant, ex qua et >angeli lucis< efficiuntur et apostoli lux mundi-
dieuntur a domino. Hoc ergo modo erat etiam iste lux aliquando,
antequam praevaricaretur et caderet in hunc loeum et >gloria eius con-
verteretur in pulverem-, quod est proprie impiorum, sieut et propheta
dixit, ex quo et >princeps huius mundi, id est terrenae habitationis,
appellatus est; principatum namque egit in eos, qui eius malitiae
obseeuti sunt, quoniam quidem »totus hic mundus« (mundum autem
nune terrenum istum appello locum) »in maligno positus est«, in
hoe scilicet apostata. Quod autem >apostata< sit iste (id est refuga),
eliam dominus in lob ita dicit: »Adduces autem in hamo draconem
apostatam« (id est refugam). Certum est autem quia draco ipse dia-
bolus intellegitur.
Si ergo contrariae virtutes »refugae« nominantur et >inmacu-
latae- aliquando fuisse dicuntur, inmaculatum autem esse praeter
patrem et filium et spiritum sanctum nulli substantialiter inest,
sed sanctitas in omni creatura accidens res est (quod autem aecidit,
et decidere potest), ét istae virtutes contrariae inmaculatae ali-
quando fuerunt, et inter illas utique fuerunt, quae adhue inmacu-
latae permanent: per hoc ostenditur neque substantialiter vel natura-
liter esse aliquem. inmaeulatum neque substantiahter esse pollutum.
1 vgl. Joh. 14, 6. 17, 17 — 2 Matth. 24, 27 — ἢ vgl. 1 Kor. 11, 14. Act.
12,7 — 7f vgl. Matth. 5, 14 — 9—13 vgl. oben Cap. 5,2, S. 70, 7-9 —
9 f vgl. Jes. 14, 11 f — 11 «gl. Joh. 12, 31. 16, 11 — 11—14 vgl. Orig., In Gen.
Comm. III 2 (= Philokal. ed. Rob. p. 69, 10): ὅτε ἀντὶ τῶν περιγείων καὶ τῶν av-
ϑρωπίνων τοῦτο οὕτως ἐχεῖ τῷ Ἰωάννῃ [d. h. 1 Joh. 5, 19] εἴρηται κτλ. — 18 f I Joh.
5, 19; vgl. Orig. c. Cels. VI 59 (II 129, 23: μάλιστα δ᾽ ἐν τῷ xat& Ἰωάννην εὐαγ-
γελίῳ πολλάκις ἔστιν εὑρεῖν κόσμον τὸν περίγειον ὀνομαζόμενον τόπον), In Joh.
XIX 20 (IV 321, 15), In Ep. ad Rom. III 1 (Lom. VI 167 f) — 16 Hob 40, 20 —
22 vgl. Orig., In Jerem. hom. XVII 4 (III 147, 10: βέβηλος γινόμενος καταλείπει
ἁγιασμόν), In Joh. Frg. 10 (IV 492, 26: τοὺς ἐφ᾽ ἁγιότητα ἐρχομένους)
3 caeli fulget usque ad summum — y 5 et ipsum] — & eum o 14 est]
J- ety 15 scilicet — y 19 refugae — y
5
10
18 |^ . Origenes
Et per hoc consequens est in nobis esse atque in nostris motibus,
ut vel beati et saneti simus, vel per desidiam et neglegentiam ex
beatitudine in malitiam perditionemque vergamus in tantum, ut nimius
profectus (ut ita dixerim) malitiae, si qui eo usque sui neglexerit, usque
in eum deveniat statum, ut ea quae dicitur contraria virtus efficiatur.
(NPT^SEXTUM
De fine vel consummatione.
1. Finis vel consummatio rerum perfectarum consummatarumque
esse videtur indicium. Quae res etiam nos in hoc loco commonet quod
ad haee tam ardua et difficilia intellegenda, si quis ille est qui legendi
horum et talia cognoscendi desiderium ceperit, perfectum et eruditum
sensum debet adhibere; ne forte si aut nullum usum in huiuscemodi
quaestionibus habuit, vana quaedam haee ilh et superflua videantur,
aut si iam praeiudicatum et praeventum in alus animum gerit, haere-
0 tiea haee et contra fidem ecclesiasticam putet, non tam ratione con-
vincens quam animi sui praeiudicio definiens. Quae quidem etiam a
nobis cum magno metu et cautela dicuntur, discutientibus magis et
pertraetantibus quam pro certo ae definito statuentibus. Indicatum
namque a nobis in superioribus est, quae sint de quibus manifesto
20 dogmate terminandum sit; quod et pro viribus fecisse nos puto, eum
de trinitate loqueremur; de his vero disputandi specie magis quam
definiendi, prout possumus, exercemur.
1 Et per— 5 efficiatur Ruf. (der ungenau übersetzt hat) — Hieron., Ep. ad Avit. 3
(Migne SL XXII 1061): Quibus, inquit, moti disputationibus arbitramur
sponte sua alios esse in numero sanctorum et ministerio Dei, alios
ob culpam propriam de sanctimonia corruentes in tantam neglegen-
tiam corruisse, ut etiam in contrarias fortitudines verterentur.
Schnitzer S. 61 läßt dagegen Ruf. auf Hieron. folgen — Über das 6. Cap. vgl. das
wohl xu ungünstige Urteil Denis’, De la phil. d'Orig. p. 351 — 19 vgl. oben Praef.
3—10 — 20f vgl. oben Cap. 1—3
3 vergamus] mergamur C 4 eo usque « in tantum y 6f Überschrift <A
14 animum — 5. 84, 25 illis — M, da zwei Blätter herausgeschnitten sind, vgl. die
Einleit. B 11 21 de his vero] < y Nunc autem Merlin Del
69
οι
το
20
De prineipiis I Cap. 5, 5. Cap. 6, 1. 2 19
Finis ergo mundi et consummatio dabitur, cum unusquisque pro
merito peccatorum etiam poenis subicietur; quod tempus deus solus
agnoscit, quando unusquisque quod meretur expendet. In unum sane
finem putamus quod bonitas dei per Christum suum universam revocet
creaturam, subactis ac subditis etiam inimicis. Sie enim dicit sancta
seripbura: »Dixit dominus domino meo: sede a dextris meis, donee
ponam inimieos tuos scabellum pedum tuorum«. Quodsi minus nobis
manifestum est, quid in hoc indicet prophetieus sermo, a Paulo apostolo
discamus apertius dicente quia »oportet Christum regnare, donec ponat
omnes inimicos suos sub pedibus suis«. Quodsi ne ista quidem apostoli
tam aperta sententia satis nos edocuit, quid sit >inimieos poni sub
pedibus, audi adhue eum in consequentibus: »Oportet enim el subiecta
esse omnia«, Quae ergo est subiectio, qua Christo »omnia debent esse
subieeta-? Ego arbitror quia haec ipsa, qua nos quoque optamus ei
esse subiecti, qua subiecti ei sunt et apostoli et omnes saneti, qui
secuti sunt Christum. Subiectionis enim nomen, qua Christo subicimur,
salutem quae a Christo est indicat subiectorum; sieut et David dicebat:
»Nonne deo subiecta erit anima mea? ab ipso enim salutare meum«.
2. Talem igitur finem videntes, cum >omnes inimici subieeti erunt
Christos, et cum >novissimus inimicus destruetur mors<, et cum >tradetur
a Christo, cui omnia subiecta sunt, regnum deo et patrie: ab isto, in-
quam, tali fine rerum contemplemur initia. Semper enim similis est
1f vgl. oben Cap. 5, 2, S. 70, 7 und Orig. 6. Cels. IV 99 (I 373, 17: οἱ δὲ
ἀμελήσαντες τῶν ἐπιστρεπτιχῶν λόγων δίχας κατ᾽ ἀξίαν τίσωσιν), In Jerem. hom.
XX 2 (III 178, 28: χολάσεις, ἃς ἕχαστος κατὰ τὴν ἀξίαν χολασϑήσεται) --- 2 f vgl.
Matth. 24, 36 (Mark. 13,32) — 3—10 vgl. die ähnliche Gedankenfolge bei Orig.,
In Joh. V157 (IV 166, 6—13) und Huet, Origen. 11 2 qu. 11, 9. qu. 3, 80 — 6 Psal.
109, 1 — 9 IKor. 15,95 — 12f vgl. I Kor. 15, 27. 28. — 18 Psal. 61, 1 —
19—21 vgl. I Kor. 15, 24—27 — 91—8.80,2 vgl. Orig., In Joh. XIII 37 (IV 262, 35:
-ἀρχὴνε δὲ λέγω... τὴν ἀντιδιαστελλομένην τέλει καὶ παραχειμένην πρώτῳ, ἵν᾽ ὥσπερ
τῷ ἀνϑρώπῳ ἀρχή τις τοῦ εἶναι ἐν τῷ παραδείσῳ ἦν, τὸ τέλος (de) διὰ τὴν παρά-
βασιν τάχα dv ἅδου κάτω Y twi τοιούτῳ χωρίῳ, οὕτω καὶ ἑκάστῳ τῶν ἀποπε-
πτωχότων οἰχεία τις ἀρχὴ τυγχάνῃ δεδομένη), c. Cels. VIII 72 (II 289, 8) --
22 Semper — S. 80, 5 revocantur von Ruf. ungenau und lückenhaft übersetzt; zur
Correetur und Ergänzung dient Anathem. XV der Const. Syn. a. 543 (Hahn, Bibl.
d. Symb.3 S. 999: óc τὴν ἀρχὴν τὴν αὐτὴν εἶναι τῷ τέλει) und Hieron., Ep. ad
8a<y 10suos-— y 11 poni] ponit A ponis B 18 subieeta y sub-
dita « (ὑποταγήσεται Orig., Sel. in Psal, Lom. XII 380, subiecta est In Exech.
hom. 1 15, Lom. XIV 30) 20 novissimus inimica ΟἹ (M fehlt)
10
90 ες Origenes
finis initiis; et ideo sieut. unus omnium finis, ita unum omnium intellegi
debet initium; et sicut multorum unus finis, ita ab uno initio multae
differentiae ac varietates, quae rursum per bonitatem dei, per sub-
iectionem Christi atque unitatem spiritus sancti in unum finem, qui sit
initio similis, revocantur, omnes scilicet. hi, qui >in nomine lesu genu
fleetentes- per hoc ipsum subiectionis suae insignia declararunt, qui
sunt >caelestium et terrestrium et infernorum<; in quibus tribus signifi-
cationibus omnis universitas indicatur, hi videlicet, qui ab illo uno
initio pro suis unusquisque motibus varie acti per diversos ordines
pro merito dispensati sunt; non enim in his bonitas substantialiter
inerat, sicut in deo et Christo eius et in spiritu sancto. In hac enim
sola trinitate, quae est auctor omnium, bonitas substantialiter inest;
ceteri vero aecidentem eam ae decidentem habent, et tunc sunt in
beatitudine, cum de sanctitate et sapientia ac de ipsa deitate participant.
ἘΣ ἰδίας αἰτίας τῶν μὴ προσεχόντων tavtoic ἀγρύπνοως yivor-
Avit. 3 (Migne SL XXII 1001: Rursumque nasci ex fine principium et ex
principio finem, et itacuncta variari, ut et qui nunc homo est, possit
in alio mundo daemon fieri, et qui daemon est, si neglegentius
egerit, in crassiora corporareligetur, id est homo fiat. Sieque permiscet
omnia, ut de archangelo possit diabolus fieri, et rursum diabolus in angelum re-
, vertatur) Derselbe Gedanke Ep. ad Pamm. et Ocean. LXXXIV 7 (Migne SL XXII
749: post multa saecula atque unam omnium restitutionem id ipsum fore Gabrielem
quod diabolum, Paulum quod Caipham, virgines quod prostibulas). Rufin hat also
die Ansicht von der wiederholten Welterneuerung und der damit verbundenen Um-
wandlung der φύσεις Aoyızal gemäß ihrem Verdienst als anstößig übergangen.
Da Hieron. nicht wörtlich eitiert, erscheint eine sichere Herstellung ausgeschlossen.
Vermutlich sind seine Worle hinter varietates S. 80, 3 einzuschalten, Schnitzer,
S. 63 A.* fügt hier den 1. Satz des Hieron., u. zwar hinter initium S. 80, 2 ein.
9—7 vgl. Phil. 2, 10 — £f Hiernach werden im folgenden drei Gruppen
unterschieden 1) die Beharrenden (S. 81, 18 ff), 2) die Gefallenen aber nicht Ver-
lorenen (S. 81, 11—18. 27—S. 82,3), 3) die günxlich Abgefallenen (S. 82, 20— S. 83, 4),
vgl. das griech. Frg. u. Schnitzer, S. Θ A. — 10 f vgl. oben Cap. 5, 5, S. 77, 20 ff
11f vgl. oben Cap. 4, 3, S. 65, 9f. — 13f vgl. Orig., Exhort. 47 (1 43, 11—18),
c. Cels. III 47 (1 243, 24—2S) — 15 Frg. 11 (Red. 9) bei Justinian, Ep. ad Men-
nam (Mansi IX 598) mit der Überschrift: Περὶ τῆς προὐπάρξεως τῶν ψυχῶν, ex
Tod πρώτου λόγου τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου, = S. 81, 11 Si vero — 8. 82, 5 in-
stitutum Ruf., der teils erweitert, teils ausgelassen hat.
9 varie acti AB varietati C varie actibus G (M fehlt) et varietatibus o
12 bonitatis G*a 14 et a ac @o
10
15
20
De prineipüs I Cap. 6,2 s1
ται τάχιον ἢ βράδιον μεταπτώσεις, καὶ ἐπὶ πλεῖον ἢ ἐπ᾽ ἔλαττον.
Oc ἀπὸ ταύτης τῆς αἰτίας, κρίσει ϑείᾳ συμπαραμετρούσῃ τοῖς ἑχάστου
βελτίοσιν ἢ χείροσι κινήμασι καὶ τὸ κατ᾽ ἀξίαν, ὃ μέν τις ἕξει ἐν τῇ
ἐσομένῃ διακοσμήσει τάξιν ἀγγελικὴν ἢ δύναμιν ἀρχικὴν ἢ ἐξουσίαν
τὴν ἐπί τινων ἢ ϑρόνον τὸν ἐπὶ βασιλευομένων ἢ κυρείαν τὴν
κατὰ δούλων" οἱ δὲ οὐ πάνυ τι ἐχπεσόντες τὴν ὑπὸ τοῖς εἰρημένοις
οἰκονομίαν τε χαὶ βοήϑειαν ἕξουσι. καὶ οὕτω κατὰ μὲν τὸ πλεῖστον
ἀπὸ τῶν ὑπὸ τὰς ἀρχὰς καὶ ἐξουσίας καὶ τοὺς ϑρόνους καὶ τὰς
κυριότητας ταχϑέντων, 869 ὅτε δὲ καὶ ἀπ᾽ αὐτῶν, συστήσεται τὸ
τῶν ἀνϑρώπων γένος ἐν τῷ καϑ' ἕνα χύσμῳ. . . . . . . . .
[Si vero ab huiuscemodi participatione neglegant atque dissimulent,
tune vitio propriae desidiae alius citius alius tardius, plus alius alius minus,
ipse sibi causa sui lapsus vel casus efficitur. Et quoniam, ut diximus, casus
iste vel lapsus, quo de statu suo unusquisque declinat, quam plurimam
in se habet diversitatem pro mentis ac propositi motibus, quod alius levius,
ahus vero gravius ad inferiora declinat: in hoc 1am iustum iudieium dei
providentiae est, ut unicuique secundum diversitatem motuum pro
merito sui decessus et commotio|nis occurrat. Ex his sane, qui in illo
initio permanserunt, quod futuro fini simile esse descripsimus, quidam
ex ipsis in ordinatione ae dispensatione mundi ordinem angelicum
sortiuntur, ali virtutum, ahi principatuum, ali potestatum (quo in eos
videlieet exerceant potestatem, qui -habere super caput indigent pote-
statem-, alii thronorum ordinem, id est iudicandi vel regendi eos, qui
hoc indigent, habentes officium, ali dominationem, sine dubio super
servos; quae omnia eis pro merito et profeetibus suis, quibus in dei
participationem imitationemque profecerant, aequo iustoque iudicio
divina contulit providentia. Hi vero qui de statu primae beatitudinis
moti quidem sunt, non tamen inremediabilter moti, ills quos supra
4f. Sf 4». 20—25 vgl. Kol. 1, 16 — 22 vgl. I Kor. 11, 10 Kl — 27 Hi vero
— 8.82, 6 erit — Hieron., Ep. ad Arvit. 3 (Migne SL XXII 1061 δ): Qui vero
fluctuaverint et motis pedibus nequaquam omnino corruerint, subi-
cientur dispensandi et regendi atque ad meliora gubernandi Prin-
cipatibus, Potestatibus, Thronis, Dominationibus; et forsitan ex his
hominum constabit genus in uno aliquoex mundis, quando iuxta
Esaiam ;caelum et terra nova. fient.
1 μεταπτώσεις Mans? a. R. μεταπιπτούσης Cod. Ath. wu. Mansi τ, T. | — xai
« Cod. Ath. ἢ Koe 5 ϑρόνον τῶν ἐπιβασιλευομένων Mansi 6 ὑπὸ Cod. Ath.
ἐπὶ Mansi ἢ τε < Cod. Ath. | οὕτως Mansi 9 ταχϑέντων Koe τάχα δὲ Mansi
< Cod. Ath. | δὲ — Mans? | an’ αὐτῶν Cod. Ath. ἀντ᾽ αὐτῶν Mansi 12 alius?
Merlin Del vel L 14 quo de] quod G quoa σ 21 quo « quod y
Origenes V. 6
70
ot
10
20
25
$9 ' A Origenes
descripsimus sanetis beatisque ordinibus dispensandi subiecti sunt ac
regendi; quorum adiutorio usi et institutionibus ac disciplinis salutaribus
reformati, redire ac restitui ad statum suae beatitudinis possint. Ex
quibus aestimo, prout ego sentire possum, hunc ordinem humani generis
institutum,] qui utique in futuro saeculo vel in supervenientibus sae-
eulis, cum >caelum novum et terra nova< seeundum Esaiam erit, resti-
tuetur in illam unitatem, quam promittit dominus lesus dicens ad
deum patrem de discipulis suis: »Non pro istis rogo solis, sed et pro
omnibus qui eredituri sunt per verbum eorum in me, ut omnes unum
sint, sicut ego in te, pater, et tu in me, ita et isti in nobis unum
sint«; et iterum ubi ait: »Ut sint unum, sicut nos sumus unum, ego
in ipsis, et tu in me, ut sint et ipsi consummati in uno«; et sicut
confirmat nihilominus etiam Paulus apostolus dicens: »Donec occurra-
mus omnes in unitatem fidei in virum perfectum, in mensuram aetatis
plenitudinis Christi«; et sicut idem apostolus iam nos etiam in praesenti
vita in ecelesia positos, in qua utique futuri regni est imitatio, ad hane
eandem unitatis similitudinem cohortatur dicens: »Ut eadem dieatis
omnes, et non sint in vobis schismata, sitis autem perfecti in uno
eodemque sensu atque in una eademque sententia«.
3. Sciendum tamen est quosdam eorum, qui ex illo uno principio,
quod supra diximus, dilapsi sunt, in tantam indignitatem ae malitiam
se dedisse, ut non solum indigni habiti sint institutione hac vel eru-
ditione, qua per carnem humanum genus adiutorio caelestium virtutum
instituitur atque eruditur, sed e contrario etiam adversari et repu-
gnantes his, qui erudiuntur atque imbuuntur, existant. Unde et agones
quosdam atque certamina omnis haee habet vita mortalium, reluctanti-
6 vgl. Jes. 65, 17 (66, 22) — 8 Joh. 17, 20. 21 — 11 Joh. 17, 22.23 —
13 Ephes. 4,13 — 17 I Kor. 1, 10 — 20 quosdam — 25 existant und S. 83, 2f
diabolus — malitiae] vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 3 (Migne SL XXII 1062): Qui
vero non fuerint meriti, ut per genus hominum revertantur ad pristi-
num statum, fient .diabolus et angeli eius. et pessimi daemones, ac
pro varietate meritorum in singulis mundis diversa officia sortientur.
Rufin hat also wieder gekirxt und verändert. Zu dem Fall der Engel vgl. Clemens
Al., Strom. VII 7, 46 (III 34, 28 ff St, daxu Mayor in seiner Ausg. p. 210) —
95—S. 83, 4 vgl. Ephes. 6, 12 und Orig. c. Cels. VIII 34 (II 250, 6), De or. 26, 5.
29, 2 (II 362. 382)
2 adiutorio « auditorio Ge 8 solum S 11 ubi A Geor ibi $G*o 16 imi-
tatio α forma y 20 eorum — y | ilo- y 22 non solum e — «G 25 ex-
sistant Del existunt L
5
10
De principiis I Cap. 6, 2.3 83
bus scilicet et repugnantibus adversum nos his, qui sine ullo respectu
de statu meliore dilapsi sunt, qui appellantur >diabolus et angeli eius-
ceterique ordines malitiae, quos apostolus de contraris virtutibus
nominavit.
Οἶμαι δὲ δύνασϑαι ἀπὸ τῶν ὑποτεταγμένων τοῖς χείροσιν ἀρχαῖς
καὶ ἐξουσίαις καὶ κοσμοκχράτορσι, καϑ' ἕχαστον κόσμον ἢ τινὰς κόσμους,
ἐνίους τάχιον, εὐεργετουμένους καὶ βουλησομένους ἐξ αὐτῶν μετα-
βαλεῖν, συμπληρώσειν ποτὲ ἀνϑρωπότητα. Σ
[lam vero si aliqui ex his ordinibus, qui sub principatu dabo
agunt ac malitiae eius obtemperant, poterunt aliquando in futuris
2 vgl. oben 5. τὸ, τῇ — 9—8 Frg. 12 (Hed. 10) bei Justinian, Ep. ad Men-
nam (Mansi IX 529) mit der Überschrift: 'Ex τοῦ αὐτοῦ λόγου, ὅτι εἰ μεταβάλλοιεν
ἐπὶ τὸ χρεῖττον οἱ δαίμονες, συμπληρώσουσί ποτε ἀνϑρωπότητα — 9 Iam vero
— 8. 84,1 ad bonitatem Ruf., vgl. S. S1, 7—10 und die S. 82 citierte Stelle des Hieron.
Rufin wieder lückenhaft — 9 Iam vero — S. 84, 21 perpetitur] vgl. Hieron., Ep.
ad Avet. 3 (Migne SL XXII 1062): Ipsosque daemones ae rectores tene-
brarum in aliquo mundo vel mundis, si voluerint ad meliora converti,
fieri homines et sic ad antiquum redire principium; ita dumtaxat,
ut per supplicia atque tormenta, quae vel multo vel brevi tempore
sustinuerint, in hominum eruditi [erudita Codd.]] corporibus rursum
veniant ad angelorum fastigia. Ex quo consequenti ratione mon-
strari omnes rationabiles creaturas ex omnibus possefieri, non semei
et subito sed frequentius; nosque et angelos futuros et daemones, si
egerimus neglegentius; et rursum daemones, si voluerint capere vir-
tutes, pervenire ad angelicam dignitatem. Vgl. hiermit Hieron. c. Joh.
Hieros. 6. 19 (Migne SL XXIII 370): quasi non et ipsi daemones iuxta Origenem
animae sint aérei corporis et ex daemonibus postea, si resipuerint, humanae ani-
mae sint futuri. Ebenda c.16 (368): ipsosque daemones, qui proprio arbitrio cum
principe suo diabolo de Dei ministerio recesserunt, si paululum resipiscere coeperint,
humana carne vestiri, ut acta deinceps poenitentia post resurrectionem eodem
circulo, quo in carnem venerant, revertantur ad viciniam Dei, liberati etiam aéreis
aethereisque corporibus, et tunc omnia genua curvent Deo coelestium, terrestrium
et infernorum «. 6. 7 (360), endlich Hieron., Dial. adv. Pelag. 1 28 (Migne SL
XXIII 522); Ruf., Apol. 110 (Migne SL XXI 547f); Augustin, De civ, Dei XXI 17
und oben S. 64, 9-13 — 10 f vgl. unten lI Cap. 1, 21. 6
9 δύνασϑαι ἀποί(δεῖξαι) Koe | 6f ἢ τινὰς xóouovc, ἐνίους τάχιον Cod. Ath. u.
Mansi 4. T., to. τίνος κόσμου vóovc Mansi a. R., τάχα νόας ἐνίους Red, 10 mili-
tiae A | poterunt S poterint « G!corr Ab poterant G*
6*
84 Origenes
saeculis converti ad bonitatem,] pro eo quod inest in ipsis liberi
facultas arbitri, an vero permanens et inveterata malitia velut in
naturam quandam ex consuetudine convertatur: etiam tu qui legis pro-
bato, si omnimodis neque in his »quae videntur temporalibus- saeculis
5 neque in his >quae non videntur- et »aeterna sunt« penitus pars
ista ab illa etiam finali unitate ac convenientia diserepabit. Interim
tamen tam in his -quae videntur< et »+temporalibus- saeculis quam in illis
>quae non videntur- et >aeterna sunt« omnes isti pro ordine, pro ratione,
pro modo et meritorum dignitatibus dispensantur: ut in primis ali,
10 ali in secundis, nonnulh etiam in ultimis temporibus et per maiora
ac graviora | supplicia nec non et diuturna ac multis, ut ita dicam,
saeculis tolerata asperioribus emendationibus reparati et restituti eru-
ditionibus primo angelicis tum deinde etiam superiorum graduum virtuti-
bus, ut sie per singula ad superiora provecti usque ad ea quae sunt »invisi-
15 bilia< et >aeterna< perveniant, singulis videlicet quibusque caelestium virtu-
tum officiis quadam eruditionum specie peragratis. Ex quo, ut opinor, hoc
consequentia ipsa videtur ostendere, unamquamque rationabilem natu-
ram posse ab uno in alterum ordinem transeuntem per singulos in
omnes, et ab omnibus in singulos pervenire, dum accessus profectuum
20 defectuumve varios pro motibus vel conatibus propriis unusquisque
pro liberi arbitru facultate perpetitur.
4. Quoniam sane »visibilia- quaedam dicit esse Paulus et »tempo-
ralia<, alia vero praeter haec >invisibilia« et »aeterna« quaerimus quo-
modo haee >quae videntur- >temporalia< sint: utrumne pro eo quod
nihil omnino post hoc erunt in omnibus illis futuris spatiis ac saeculis,
quibus dispersio illa unius principü atque divisio ad unum et eundem
finem ae similitudinem reparatur, an pro eo quod habitus quidem
eorum >quae videntur- transeat, non tamen etiam substantia eorum
omnimodis corrumpatur. Et Paulus quidem videtur id quod posterius
n2
Qt
4f. 7. 8 vgl. II Kor. 4, 18 — 6—12 vgl. Mayor, Clement of Al. Strom. VH
p. CVI xu p. 217 — 11 χορ diuturna vgl. Huet, Origen. 1l 2 qu. 11,26 und unten
II Cap. 10 — 14—21 vgl. Hieron., Ep. ad Pamm. et Ocean. 7 (Migne SL
XXII 749): et post multa saecula atque unam omnium restitutionem id ipsum fore
Gabrielem quod Diabolum, Paulum quod Caipham, virgines quod prostibulas —
14 f. 22—24. 28 vgl. II Kor. 4, 18
1 inest AGo est B | in ipsis AC et in ipsis B in illis y 24 sint Cy
sunt AB 25 hoc « haec y | futuris spatiis ac saeculis « futuris spatii sae-
eulis (d. u SAC vor SAE übersehen) u futuri spatiis saeculi σ 28 etiam sub-
stantia — y | eorum?] earum u — 6
e
10
20
De principiis I Cap. 6, 3. 4. Cap. 7, 1 85
diximus confirmare, eum dicit: »Transiet enim habitus huius mundi«.
Sed et David cum dicit: »Caeli peribunt, tu autem permanebis, et
omnes sieut vestimentum veterescent, et sicut amictum mutabis eos,
sieut. vestimentum mutabuntur«, eadem videtur ostendere. Si enim
»mutabuntur caeli, utique non »perit- quod -mutature; et si >habıtus
huius mundi transit, non omnimodis exterminatio vel perditio sub-
stantiae materials ostenditur, sed inmutatio quaedam fit qualitatis
atque -habitus- transformatio. Esaias quoque cum per prophetiam dicit
quia »erit caelum novum et terra nova«, similem sine dubio suggerit
intellectum. Innovatio namque >caeli et terrae< et transmutatio >habitus
huius mundi- et inmutatio »caelorum- his sine dubio praeparabitur, qui
per illam viam, quam supra ostendimus, iter agentes ad illum >finem«
beatitudinis tendunt, cui etiam ipsi inimici subiciendi- dicuntur, in quo
"fine. >omnia< et in omnibus esse dicitur deus. In hoe >»fine< 51 qui
5 materialem naturam, id est corpoream, penitus interituram putet, nullo
omnino genere intellectui meo occurrere potest, quomodo tot et tantae
substantiae vitam agere ac subsistere sine corporibus possint, cum
solius dei, id est patris et fili ac spiritus sancti naturae id proprium
sit, ut sine materiali substantia et absque ulla corporeae adiectionis
societate intellegatur existere. Alius fortasse dicet quoniam in illo
fine omnis substantia corporalis ita pura erit atque purgata, ut aetheris
in modum et caelestis cuiusdam puritatis ac sinceritatis possit intellegi.
Certius tamen qualiter se habitura sit res, scit solus deus, et si qui
eius per Christum et spiritum sanctum >amiei< sunt.
CAPUT SEPTIMUM
De incorporeis et corporibus.
1. Haec quidem, quae superius disseruimus, generali nobis sermone
digesta sint, per consequentiae magis intellectum quam definito dog-
1 I Kor. 7, 31 — 2% Psal. 101,27 — 9 Jes. 65, 17 — 19 vgl. oben S.
84, 7—16 — 12—14 «gl. I Kor. 15, 24. 25. 28 — 14 vgl. unten III Cap. 6 — 15.
20—22 vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1062): Corporales quoque
substantias penitus dilapsuras, aut certe in fine omnium hoc esse
futura corpora, quod nune est aér [ether Cod. B] et caelum et si quod
aliud corpus sincerius et puriusintellegi potest. — 923 f vgl. Joh. 15, 15.
Jak. 2, 23 — 27 d.h. in Cap. 5 u. 6; Orig. beginnt hier einen neuen Abschnitt,
aber ohne besondere Überschrift (x. B. Περὲ ἀσωμάτων xal σωμάτων oder: Περὶ
ἡλίου xal σελήνης καὶ ἀστέρων, s. S. 86, 26)
1 transiet Ay transibit 8 4 sicut vestimentum] et α 23 c» deus solus y
28 consequentiae « consequentia M consequentiam Gg
10
15
80 Origenes
mate pertractata atque discussa de rationabilibus naturis, post eum locum
quem de patre et filo et spiritu sancto pro nostris viribus exposuimus.
Nune ergo videamus quae sint, de quibus disserere in consequentibus
convenit secundum dogma nostrum, id est secundum ecclesiae fidem.
Omnes animae atque omnes rationabiles naturae factae sunt vel
creatae, sive sanctae illae sint, sive nequam; quae omnes secundum
propriam naturam incorporeae sunt, sed et per hoc ipsum, quod incor-
poreae sunt, nihilominus factae sunt; quoniam quidem >omnia a deo
per Christum facta sunt« sicut generaliter Iohannes docet in evangelio
dicens: »In principio erat verbum, et verbum erat apud deum, et deus
erat verbum. Hoc erat in principio apud deum. Omnia per ipsum
facta sunt, et sine ipso factum est nihile. Per species autem ac
numeros ordinemque describens ea, quae facta sunt, Paulus apostolus
hoc modo disserit, quo ostendat omnia facta esse per Christum, dicens:
»Et omnia in ipso creata sunt, quae in caelis sunt et quae in terra,
sive visibilia sive invisibilia, sive sedes sive dominationes sive principatus
sive potestates, omnia per ipsum et in ipso creata sunt, et ipse est
ante omnes, et ipse est caput«. Manifeste ergo >in Christo et per
Christum facta esse omnia et creata< pronuntiat, sive >visibilia<, quae
20
n2
σι
90
sunt corporalia, sive >invisibilia«, quae non alia esse arbitror quam in-
corporeas substantivasque virtutes. Horum autem quae vel corporea
vel ineorporea generaliter dixerat, ut mihi videtur, | in sequentibus
enumerat species, id est >sedes dominationes principatus potestates
virtutes-.
2. Haec autem nobis praedicta sint volentibus per ordinem ad
inquisitionem solis ac lunae vel stellarum per consequentiae indaginem
pervenire: utrum etiam ipsa inter >principatus< haberi conveniat pro eo
quod dieuntur >in ἀρχάς- (id est >in principatum-) >diei facta vel noctis«,
an putanda sint istum solum habere >principatum diei ac noctis quas
inluminandi offieium gerunt, non tamen sint de illo ordine atque
offieio -principatuum- principes. ([2.] Verumtamen cum dicitur quia
0mnia per ipsum facta sunt«, et -in ipso creata sunt omnia, sive quae
4 vgl. oben Praef. 9. 10 — 10 Joh. 1, 1—3 — 15 Kol.1,16—18 — 28 vgl.
Gen. 1, 16 — 31-—8. 87, 1 vgl. Joh. 1, 3. Kol. 1, 16
6 illae — By 21 substantivasque « substantivas quae B substantibasque
C* substantiasque A substantiasque S subas atque Ab | corpora A, vgl. oben
die Überschrift 26 ac α et y | per consequentiae indaginem « per conse-
quentiam y 28 in archas « INPXAC y 29 solum $Mo solem AG 80 inlu-
minandi (vgl. S. 92, 19) « inluminando y
10
15
20
De principiis I Cap. 7, 1. 2. 3 87
in caelis sunt sive quae in terrae non potest dubitari quod etiam ea,
quae >in firmamento- sunt, quod caelum utique appellatur, in quo
luminaria ista posita esse- dicuntur, inter caelestia numerentur. Tum
deinde cum omnia faeta esse vel creata, et in his quae facta sunt nihil
esse, quod non bonum malumque recipiat atque utriusque capax sit,
evidenter sermo disputationis invenerit: quomodo putabitur consequens
quod etiam nostrorum quidam de sole et luna vel sideribus opinantur,
ut ineonvertibiles sint et contrarii incapaces? Idque nonnulli etiam
de angelis sanctis, haeretici vero etiam de animabus, quae apud illos
"spiritales naturae- appellantur, aestimaverunt.
Primo ergo videamus, quid ipsa ratio de sole et luna ac stellis
inveniat, si rectum est quod quidam putant, convertibilitatis eos esse
alienos; et quantum fieri potest de sanctis scripturis primo adhibeatur
assertio. lob namque ita videtur ostendere, quod non solum stellae
possint subditae esse peccatis, verum etiam quod >mundae non sint a
eontagione peccati. Ita namque scriptum est: »Stellae quoque non
sunt mundae in conspectu eius«. Quod non utique de corporis earum
splendore sentitur, verbi causa, ut si diceremus: Vestimentum non est
mundum; quod si ita intellegatur, ad conditoris sine dubio revocatur
iniuriam, si quid inmundum in splendore earum eorporis accusetur.
Si enim per industriam suam neque lucidius sibi corpus assumere neque
minus purum per desidiam potuerunt, cur quasi -non mundae- >stellae-
eulpentur, si neque quia mundae sunt laudabuntur?
3. Sed ut manifestius hoe intellegi possit, etiam illud primo de-
bemus inquirere, si animantia haec esse et rationabilia intellegi fas
9 f vgl. Gen. 1, 17 — 9 f vgl. Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 511.533 — 11 ff vgl.
Philo, De somn. 1 22 p. 641 M. (IIl 234 f ed. Wendl.) und Harnack, Dogmengesch.
I4677; P. Wendland, Hellenist. röm. Kultur, S. 117 — 14f vgl. Orig., In Joh.
I 35 (IV 45, 26: οὐχ ἔτε δὲ καὶ ὑπὲρ ἄλλου τινὸς παρὰ τὸν ἄνϑρωπον £v àuap-
τήμασι γεγενημένου, οἷον ὑπὲρ ἄστρων, οὐδὲ τῶν ἄστρων πάντως χαϑαρῶν ὄντων
ἐνώπιον τοῦ ϑεοῦ, ὡς £v τῷ Ἰὼβ ἀνέγνωμεν [Hiob 25, D], εἰ μὴ ἄρα ὑπερβολιχῶς
τοῦτο εἴρηται), In Ep. ad Rom. 1116 (Lom. VI194f) — 16 Hiob 25,5 — 25f vgl.
Ruf. Palaest., De fide 19 (Migne SL XXI 1132): Nune vero de Sole simul et Luna
ceterisque luminibus oportet exponam. Haec enim nonnulli, mentis errore decepti,
animalia rationabilia esse dixerunt [x. B. Pseudo- Arist. Περὶ χόσμου ἃ p. 391b, 16:
πλήρης δὲ ὧν (scil. οὐρανός) σωμάτων ϑείων, ἃ δὴ καλεῖν ἄστρα εἰώϑαμεν, vgl.
1 sunt - Go 3 Tum « Tune y 9 animabus] animalibus A 13 primo
& primum y 15 possint « possunt y 17 co Non quod y 18f Vestimentum
non est mundum] indumentum earum non esse mundum 8 22 purum — y
10
8S Origenes
est; tum deinde utrum animae ipsarum pariter cum ipsis corporibus
extiterint, an anteriores corporibus videantur; sed et post consum-
mationem saeculi si intellegendum est eas relaxandas esse corporibus,
et sieut nos cessamus ab hac vita, ita etiam ipsae a mundi inlumi-
natione cessabunt. Quamvis haec inquirere audaciae cuiusdam videatur,
tamen quoniam captandae veritatis studio provocamur, quae possibilia
nobis sunt secundum gratiam spiritus sancti scrutari et pertemptare
non videtur absurdum.
Putamus ergo posse ea per hoc animantia designari, quod et man-
data dieuntur accipere a deo, quod utique non nisi rationabilibus ani-
mantibus fieri solet. Ait ergo « x x» mandatum: »Ego autem omnibus
stellis praecepi«. Quae sunt autem ista praecepta? scilicet ut unum-
quodque astrum suo ordine suisque cursibus indultae sibi quantitatis
splendorem praebeant mundo. Aliis enum hi, qui vocantur planetae,
5 moventur ordinibus, aliis hi, quos ἀπλανεῖς vocant. In quo illud mani-
Zeller, Phil. d. Gr. 11113 ,S. 190. ΠΙ 23 ,S. 566]. Quorum dementiam etiam nefarius
Origenes secutus est, qui cum vellet ex divina Scriptura exemplum sumere, quae
ibi de luminaribus optime dicta fuerant, haec ipse perperam, ut sibi libitum est,
ausus est vertere.
9 vgl. Orig. c. Cels. V 11 (11 12, 11: πειϑόμενοι δὲ καὶ αὐτὸν ἥλιον xal σελή-
νην χαὶ ἀστέρας εὔχεσϑαι τῷ ἐπὶ πᾶσι ϑεῷ διὰ τοῦ μονογενοῦς αὐτοῦ), De or. 7
(II 316, 6 οὕτως ὑποληπτέον τῷ ἐφ᾽ ἡμῖν ἡλίου xal σελήνης xal ἄστρων ... δια-
τεταχέναι -πάντα τὸν χύσμον τοῦ οὐρανοῦς καὶ τὴν τῶν ἄστρων &ouovioc τῷ
παντὶ πορείαν χαὶ χίνησιν), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 21), In Joh. 1 26 (IV 32, 30)
— 11 Jes. 45, 12, vgl. hierzu Orig., In Num. hom. XV 3 (Lom. X 177) — 14 f vgl.
Orig. c. Cels. VIII 52 (II 267, 18: δρῶντες τὸν xóouov xai τὴν ἐν αὐτῷ τεταγμένην
οὐρανοῦ καὶ τῶν £v τῇ ἀπλανεῖ κίνησιν τῶν TE φερομένων ἐναντίως τῇ τοῦ κόσμου
κινήσει λεγομένων πλανήτων τάξι»); Celsus bei Orig. VI 22 (I 92, 3: τῶν δύο
τῶν £v οὐρανῷ περιόδων, τῆς τε ἀπλανοῦς καὶ τῆς εἰς τοὺς πλανήτας αὖ νενε-
μημένης)
4 ita] 51 ita & sie σ 5 quamvis] + enim 9 8 videatur A 1Π x x x man-
datum] nach Ruf. Palaest., De fide 19 (Migne SL XXI 1133: Adiecit etiam Origenes
illud [rorher Hiob 25,5 citiert], quod a propheta David dietum est [Psal. 102, 18]
necnon etiam illud, quod Deus dixit ad prophetam Esaiam [Jes. 45, 12] . . . Dieit
enim quod luminaria dudum fuerint intellectus et sensus, et quia neglegenter ver-
sati sunt, sua postmodum virtute privati, ad ignea ista damnati sunt corpora, ut super
terram luceant) scheint hier Psal. 102, 18b: et memores sunt mandatorum ipsius, ad
faciendum ea [Vwlg.] ausgefallen zu sein 15 ἀπλανεῖς] aplanis A C*y aplanes B
10
15
De principiis I Cap. 7, 3. 4 89
festissime ostenditur, quod neque motus ullius corporis sine anima effici
potest, neque quae animantia sunt, possunt aliquando esse sine motu.
Stellae vero cum tanto ordine ac tanta ratione moveantur, ut in nullo
prorsus aliquando cursus earum visus sit impeditus, quomodo non ultra
omnem stoliditatem est tantum ordinem tantamque disciplinae ae rationis .
observantiam dieere ab inrationabilibus exigi vel expleri? Apud Hie-
remiam sane etiam -regina caeli luna esse nominatur. Quodsi ani-
mantes sunt stellae et rationabiles animantes, sine dubio videbitur inter
eas eliam profectus aliqui et decessus. Hoc enim quod ait lob: »Et
stellae non sunt mundae in conspectu eius« talem mihi quendam in-
dieare videtur intellectum.
4. Iam vero ea, quae animantia esse et rationabilia consequentia
disputationis invenit, utrum cum corporibus pariter animata videantur
eo in tempore, cum dieit seriptura quia »fecit deus duo luminaria
magna, luminare maius in principatum diel et luminare minus in princi-
patum noctis, et stellas«, an non cum ipsis corporibus, sed extrinsecus
faetis iam corporibus inseruerit spiritum, pervidendum est. Ego qui-
1f vgl. Orig. e. Cels. VI 48 (II 120, 2: ὥσπερ ψυχὴ ζῳοποιεῖ καὶ χινεῖ τὸ
σῶμα οὐ πεφυκὸς dp éavtov κινεῖσϑαι ζωτικῶς), De or. VI 1 (IL311 f) und unten
III Cap. 1,2 — 6f vgl. Jerem. 51 (44), 17—19. 25 — f vgl. Orig. c. Cels. V 10
(II 11, 13: εἴπερ xal ot ἐν οὐρανῷ ἀστέρες ζῷά εἰσι λογικὰ καὶ σπουδαῖα xai
ἐφωτίσϑησαν τῷ -φωτὶ τῆς γνώσεως- ὑπὸ τῆς σοφίας, ἥτις ἐστὲν «ἀπαύγασμα qo-
τὸς ἀιδίους. xal γὰρ τὸ μὲν αἰσϑητὸν φῶς αὐτῶν ἔργον ἐστὶ τοῦ τῶν ὅλων δη-
μιουργόῦ᾽ τὸ δὲ νοητὸν τάχα xal αὐτῶν xal ἐχ τοῦ ἐν αὐτοῖς αὐτεξουσίου ἐλη-
λυϑός), In Matth. XIII 6 (Lom. 111221) und Huet, Origen. 11 2 qu. 8, 1.4 --- 9 Hiob
25, 5; vgl. Orig., In Ep. ad Rom. MI 6 (Lom. VI 194f »stellae autem non sunt
mundae coram ipso« [vgl. ob. S. 87, 16] ... ad comparationem vero Dei mundae esse
non possunt) — 19 ff vgl. zum 4. Abschnitt: Theophil. Al., Ep. pasch. 11 10 bei
Hieron. Ep. XCVII (Mzgne SL XXII 800: Denique sol et luna, duo magna
luminaria, et stellae reliquae antequam hoc essent, in quod eas creatas quoti-
diani eursus testatur officium, non erant absque corporibus nec propter
aliquas causas simplicitatem pristinam relinquentes corporibus cir-
cumdatae sunt, ut ille somniat, . . . Nec animae in coelorum regionibus
aliquid peccaverunt et ideirco in corpora relegatae sunt) und Basilius,
Hexaöm. III a. E. (eit. von Justinian, Ep. ad Menn., Mansi IX 513 E. Diese Aus-
führungen haben wohl eher im Gen.- Comm. des Orig. als in Περὶ ἀρχῶν gestanden)
— 14 Gen. 1,16 — 16f vgl. oben Praef. 5, S. 13, 10
1 ullius C A!cor illus A*By Set — y 9 Et A (vgl. oben S. 87,16) — By
11 videbitur A 18 co animata pariter y 17 corporibus] + et A | inse-
ruerit « inseruit y
90 Origenes
dem suspicor extrinsecus insertum esse spiritum, sed operae pretium
videbitur de scripturis hoc ostendere. Nam per coniecturam facilis
assertio esse videbitur, scripturarum autem testimonis utique difficilius
adfirmatur. Nam per coniecturas ita possibile est ostendi. Si hominis
5 anima, quae utique inferior est, dum hominis est anima, non cum cor-
poribus ficta, sed proprie et extrinsecus probatur inserta, multo | magis 73
eorum animantium, quae caelestia designantur. Nam quantum ad
homines spectat, quomodo cum corpore simul ficta anima videbitur
elus, qui >in ventre fratrem suum subplantavit<, id est lacob? Aut quo-
modo simul eum corpore ficta est anima vel plasmata eius, qui adhuc
»n ventre matris suae positus, repletus est spiritu sancto-? lohannem
dico >tripudiantem in matris utero« et magna se exultatione iactantem
pro eo quod salutationis vox Mariae ad aures Elisabeth suae matris
advenerat. Quomodo simul cum corpore ficta est et plasmata etiam
15 ilhus anima, qui »antequam 1n utero formaretur, notus esse dieitur deo-,
et -antequam de vulva procederet, sanctificatus ab eo est-? Ne forte non
iudicio neque pro meritis replere aliquos videatur deus spiritu sancto
et sanctificare non merito. Et quomodo effugiemus illam vocem, qua
alt: »Numquid iniustitia est apud deum? Absit«, vel illud: » Numquid
20 personarum acceptio est apud deum?« Hoc enim consequitur eam
defensionem, quae animas subsistere simul eum corporibus adseverat.
(Solem quoque et lunam et astra cetera esse animantia; immo quo- Hier
-
ic
9 vgl. Gen. 25, 22. 26 — 10—14 vgl. Luk. 1, 41 — 15f vgl. Jerem. 1,5 —
19 Röm. 9, 14 — 19f Röm. 2, 11 — 22—S. 91,4 aus Hieron., Ep. ad Avit. 4
(Migne SL XXII 1062) hier mit Schnitzer S. 13 eingeschaltet. Denn da auf vestitos
(S. 91, 4) bet Hieron. folgt: ;Omnem creaturam- secundum apostolum (Röm. 8, 20. 21)
.vanitati esse subiectam et liberari in revelationem filiorum Dei., was dem Anfang
von Abschnitt 5 entspricht, so muf das bei Hieron. Vorhergehende am Ende von
Abschnitt 4 gestanden haben. Vgl. ferner Phot., Cod. 106 (p. 87% B. über Theognost.
Al: περὶ ἀγγέλων καὶ δαιμόνων ὁμοίως ἐκείνῳ [scil. ἸΩριγένει] χενολογεῖ καὶ σώ-
ματα αὐτοῖς λεπτὰ ἀμφιέννυσιν), Cod. 8 (p. 48 B. καὶ ἐμψύχους τοὺς ἀστέρας);
Hieron., c. Joh. Hieros. e. 17 (Migne SL XXIII 369: Solem quoque ipsum et lunam
et omnium astrorum chorum esse animas rationabilium quondam et incorporalium
creaturarum, quae nunc >vanitati subiectae, ignitis videlicet corporibus,
quae nos imperiti et rudes luminaria mundi appellamus, .liberabuntur
a servitute corruptionis in libertatem gloriae filiorum Dei.. Unde et omnis »creatura
congemiscit et parturit, et Apostolus deplorat dicens (Rim. 7,24): » Infelix
6 proprie et AC propriae M propre BGo 8. spectat] exspectat A* By
18 merito. Et] merito est sed A 20 c» acceptio personarum y
10
De principiis I Cap. 7, 4. 5 91
modo nos homines ob quaedam peccata his sumus circumdati cor-
poribus, quae crassa sunt et pinguia, sie et caeli luminaria talia vel
talia accepisse corpora, ut vel plus vel minus luceant; et daemones ob
maiora delicta aério corpore esse vestitos.) ὅτε δὲ πρεσβυτέρα ἡ
ψυχὴ τοῦ ἡλίου τῆς ἐνδέσεως αὐτοῦ τῆς εἰς τὸ σῶμα, μετὰ τὸ συλ-
λογίσασϑαι ἐκ συγκρίσεως ἀνθρώπου τῆς πρὸς αὐτὸν καὶ ἐντεῦϑεν
ἀπὸ τῶν γραφῶν οἶμαι ἀποδεῖξαι δύνασϑαι. [Quantum ergo ex con-
paratione humani status conici potest, consequens puto multo magis
haee de caelestibus sentienda, quae etiam in hominibus ratio ipsa et
scripturae auctoritas videtur ostendere.]
5. Sed videamus si qua proprie etiam de ipsis caelestibus signi-
ficantia apud seripturam sanctam possumus invenire. Paulus apostolus
ita ait: quoniam, inquit, »vanitati creatura subiecta est non volens,
sed propter eum qui subiecit in spe, quia et ipsa creatura liberabitur
ego homo, quis me liberabit de corpore mortis huius?«) = ὃ. $9, 12 bis
99, 7 Ruf., bei dem das gesperrt Gedruckte fehlt und wohl S. 92, 19 und 7 (vgl.
e. Cels. VII 50 (I1 201, 10]) einzufügen 4st; endlich Justinian, Ep. ad Mennam
(Mansi IX 513 D: τὸ λέγειν τὸν οὐρανὸν καὶ τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην
χαὶ τοὺς ἀστέρας καὶ τὰ ὕδατα τὰ ἐπάνω τῶν οὐρανῶν ἔμψυχα καὶ
λογικάς τινας εἶναι δυνάμεις, vielleicht Z.22 an Stelle von Solem — animantia
einzusetzen) und Anathem. lI der Const. Syn. a. 548 (Hahn, Bibl. d. Symb> S. 228)
4—7 Frg. 13 (Red. 11 = Z. 7 Quantum — 10 ostendere Ruf.) bez Justinian,
Ep. ad Mennam (Mansi IX 532) mit der Überschrift: 'Ex τοῦ πρώτου λόγου τοῦ
αὐτοῦ βιβλίου, ὅτι ἔμψυχος ὁ ἥλιος καὶ 3 σελήνη xal ot ἀστέρες. Schnitzer hat
S. 73 den Schluß des 4. Absehnittes von 5. 90, 20 ab passend so hergestellt: »Dieß
wäre aber die Folge der Annahme, daß die Seelen zugleich mit den Körpern ins
Daseyn treten. Nun sind auch die Gestirne vernünftige Wesen, sie müssen also
ebenfalls vorhanden gewesen seyn, ehe sie in Körper kamen; ja wie wir Menschen
um gewisser Vergehen willen mit diesen dichten und trägen Körpern bekleidet
wurden, so mögen wohl auch die Sternenwesen diesen oder jenen Körper mit mehr
oder weniger Klarheit bekommen haben. Und jene Thronen und Gewalten und
Kräfte bewohnen wohl diejenigen Körper, die sie nach Wunsche oder zum Dienste
erhalten haben. Die Dämonen dagegen sind wegen ihren schweren Vergehen an
Luftkörper gebunden. Soviel wir also aus der Vergleichung des Menschen mit
den Gestirnen erschließen können, hatte die Seele der Sonne ihr Daseyn vor ihrer
Einkleidung in den Kórper. Vgl. oben S. 87, 11ff — 13 Röm. S, 20. 21; vgl.
xum Folgenden Orig., In Ep. ad Rom. VII 4. 5 (Lom. VII 93—113)
8 conici « concipi ; 11 si qua — 11 f significantia A si quam — significan-
tiam By — 12 possimus A*
10
92 ες Origenes
a servitute corruptionis in libertatem gloriae filiorum dei«. Cui, obsecro,
-vanitati- creatura subiecta est, vel quae >creatura<, vel quomodo >non
volens, vel sub qua >spe<? quo autem modo >ipsa creatura liberabitur
a servitute corruptionis-? Sed et alibi ipse apostolus dicit: »Nam
exspectatio creaturae revelationem filiorum dei exspectat«. Et iterum
alibi ait: »Non solum autem, sed et ipsa creatura congemescit et con-
dolet usque nune«. Unde inquirendum est, qui sit gemitus eius, vel
qui sint dolores eius. Et primo ergo videamus quae est >vanitas<, cul
>creatura subiecta est. Ego quidem arbitror non aliam esse vanitatem
quam eorpora; nam licet aetherium sit corpus astrorum, tamen materiale
est. Unde et Salomon mihi videtur universam corpoream naturam
velut onerosam quodammodo et vigorem spirituum retardantem hoc
modo compellare: »Vanitas vanitatum, omnia vanitas, dixit Ecclesiastes,
omnia vanitas«, »Respexi enim« inquit »et vidi universa quae sub sole
5 sunt, et ecce omnia vanitas«.
Huie ergo »vanitati creatura subiecta est. illa praecipue creatura,
quae utique maximum in hoe mundo et egregium operis sui obtinet
principatum; id est, sol et luna et stellae -vanitati subiecta- dicuntur,
corporibus indita atque ad inluminandi officium humano generi deputata.
4 Röm. 8, 19 — 6 Röm.S,23. 22, vgl. hierzu Orig., In Ep. ad Rom. ὙΠ ὃ
(Lom. VII 104) — 8—11 vgl. Orig., In Ep. ad Rom. VII 4 (Lom. ὙΠ 98: quae
est ista vanitas . . . Mihi videtur quod de hac materiali et corruptibili corporis
substantia ista dicantur . . . p. 101: vide ipsius solis et lunae ac stellarum coeli
et totius mundi ministeria quomodo subiecta sunt vanitati), In Joh. 117 (IV 21, 21:
xal γὰρ ἣ ψυχὴ vov ἡλίου ἐν σώματι xal πᾶσα ἣ κτίσις |dann Rüm. 8, 22.20. Phil.
1, 24. 23 citiert]), c. Cels. VII 65 (11 214, 25), Exhort. 7 (19, 13: νῦν xai αὐτὸς
[seil. ὁ ἥλιος] ἐνδεδεμένος φϑαρτῷ σώματι) und unten II Cap. 2 — 10f vgl.
Orig., In Joh. 1 26 (IV 32, 14: πλείους γὰρ οἱ πόνοι χαὶ ἐπισφαλὴς ἡ ζωὴ τῶν ἐν
σαρκὶ καὶ αἵματι παρὰ τοὺς ἐν αἰϑερίῳ σώματι, οὐκ ἂν τῶν ἐν οὐρανῷ φωστήρων
ἐν τῷ ἀναλαβεῖν τὰ γήϊνα σώματα ἀκινδύνως καὶ πάντως ἀναμαρτήτως διανυσάν-
tov τὴν ἐνταῦϑα ζωήν) und Titus v. Bostra c. Manich. Y (bei Joh. Dam., Sacra
Par. Il p. 763 C ed. Le Quien: ἥλιος γοῦν xal σελήνη καὶ πᾶς ὁ οὐράνιος χορὸς
σῶμα μὲν χαϑόλου τυγχάνει, σὰρξ δὲ οὐδαμῶς) — 13 Pred. Sal. 1, 2. 14 —
19 vgl. Gen. 1, 17. 18 und Ruf. Palaest., De fide 20 (Migne SL XXI 1133: ideo
posuit luminaria in firmamento in signa, ut eorum huiusmodi motus nobis fata
nostra significent) Vielleicht gehören diese Worte hierher und sind von Rufin ab-
sichtlich übergangen worden; vgl. unten IIL Cap. 3, 3
1 in libertatem Ao in libertate 84 6 autem] + nos y ἢ inquirendus
est L 13 vanitatum 4 Gcvrg vanitatium G*M* vanitantium β Mtcorr
|
|
10
20
25
De prineipiis I Cap. 7, 5 93
Et »non« inquit »volens creatura haec vanitati subiecta este. Non
enim voluntate exhibendum suscepit ministerium >vanitati<, sed quoniam
volebat ille, qui subiciebat, >propter eum, qui subiecit, promittentem
his, qui non voluntate >vanitati< subdebantur, quod expleto magnifici
operis ministerio >liberabuntur ab hae servitute corruptionis et vanitatis-,
cum redemptionis >gloriae fihorum dei- tempus advenerit. Qua >spe-
accepta, et quam promissionem conplendam sperans universa >creatura
congemescit. nunc interim utpote etiam affectum habens erga eos,
quibus ministrat et >condolet< per patientiam, quae promissa sunt
sperans.
Intuere illud quoque, si forte aptari potest etiam illa vox Pauli
his, qui licet non volentes, pro voluntate tamen eius >qui subiecit- et
pro repromissionum >spe vanitati subiecti sunt qua ait: »Optarem
enim resolvi (vel »redire«) et esse cum Christo; multo enim me-
liuse. γομίζω yàg ὅτι λέγοι àv ὁ ἥλιος ὅτι κάλλιον »ἀναλῦσαι καὶ
σὺν Χριστῷ εἶναι: πολλῷ γὰρ μᾶλλον χρεῖσσον«. xci ὁ μὲν Παῦλος"
»ἀλλὰ τὸ ἐπιμένειν τῇ σαρκὶ ἀναγκαιότερον δι ὑμᾶςς, ὃ δὲ ἥλιος" -τὸ
ἐπιμένειν: τῷ οὐρανίῳ τούτῳ σώματι -ἀναγκαιότερον- διὰ -τὴν ἀποχά-
λυψιν τῶν τέχνων τοῦ ϑεοῦ-. τὰ δὲ αὐτὰ καὶ περὶ σελήνης καὶ τῶν
λοιπῶν ἀστέρων λεκτέον. [Puto enim quia similiter possit etiam sol
dicere quia »optarem resolvi (vel »redire«) et esse cum Christo; multo
enim meliuse.. Et Paulus quidem addit: »Sed permanere in carne
magis necessarium propter vos«; sol vero potest dicere: -Permanere-
autem in hoc caelesti et lucido corpore >magis necessarium- propter
revelationem filiorum dei. Eadem sane etiam de luna et stellis sen-
tienda sunt ac dicenda.]
Videamus nune quae sit etiam >libertas creaturae. vel quae >ab- 7
solutio servitutis. (In fine atque in consummatione mundi quando
1 Röm. 8, 20 — 5—9 vgl. Róm.8,21.22 — 183. 15. 17. (21. 22) Phil. 1, 23. 24,
vgl. Orig., In Ep. ad Rom. VlI 4 (Lom. VII 100), In Exod. hom. 1 4 (Lom. IX S) und
unten 11 Cap.11,0 — 15—20 Frg. 14 (Red. 12 — Puto Z. 20 — dicenda Z. 26 Ruf.)
bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mans? IX 532) — 18 f. (24f) vgl. Rom. 8, 19 —
28—S. 94, 9 In fine — fiant von Hieron., Ep. ad Avit.4 (Migne SL XXII 1062 f)
mit den einleit. Worten eitiert: Ac ne quis putet nostrum esse quod dicimus, ipsius
verba ponamus; Schnitzer hat S. 75 A. ** gexeigt, daß das Frg. hierher gehört.
13 qua AB Mcr quam CG M* cum o 14 resolvi vel — « 15 dem Frg.
geht bei Mansi und Hed. Κάλλιον — μᾶλλον κρεῖσσον (Phil. 1, 23) voraus < Cod.
Ath. | γὰρ « Cod. Ath. | ἂν] «àv (s. Z. 20) Kl | dt? < Mansi 19 καὶ}
+ περὶ Mansi 20 ἀστέρων < Cod. Ath.
Hier
10
20
94 . Origenes
velut de quibusdam repagulis atque carceribus missae fuerint a domino
animae et rationabiles creaturae, alias earum tardius incedere ob
segnitiem, alias pernici volare cursu propter industriam. Cumque
omnes liberum habeant arbitrium et sponte sua vel virtutes possint
capere vel vitia, illae. multo in peiori condicione erunt quam nunc
sunt, hae ad meliorem statum pervenient, quia diversi motus et variae
voluntates in utramque partem diversum accipient statum, id est ut et
angeh homines vel daemones, et rursum ex his homines vel angeli
fiant.) Cum -»tradiderit Christus regnum deo et patri, tune etiam ista
animantia cum prius regni Christi fuerint effecta, simul cum omni
regno etiam patri regnanda tradentur; ut cum »deus erit omnia in
omnibus. etiam ista cum sint ex >omnibus<, sit et in istis »deus- sicut
n omnibus«.
CAPUT OCTAVUM
De angelis.
1. Simili quoque ratione etiam de angelis utendum puto nec aesti-
mandum quoniam fortuito accidat, ut ilh angelo illud iniungatur offi-
cium, verbi gratia, ut Rafaélo eurandi et medendi opus, Gabrielo bel-
lorum providentia, Michaélo mortalium preces supplicationesque curare.
Haee enim officia promeruisse eos non aliter putandum est, quam ex
suis quemque meritis et pro studiis ae virtutibus, quae ante mundi
Istius conpagem gesserint, suscepisse; tum deinde in archangelico ordine
illud vel illud offien genus unieuique deputatum; alios vero in ange-
lorum ordine meruisse deseribi et agere sub illo vel illo archangelo
(aut sub illo) vel illo duce vel principe ordinis sui. Quae omnia, ut
diximus, non fortuito neque indiscrete, sed aptissimo et iustissimo dei
iudieio ordinata sunt et pro meritis disposita ipso iudicante et pro-
9—13 vgl. 1 Kor. 15, 24. 28 — 17—19 vgl. Henoch c. 40, 9 und Orig. c.
Cels. 1 25 (I 76, 9: τῶν ἀγγέλων τοῦ ϑεοῦ" ὧν ὃ u£v τις Μιχαὴλ ἕτερος δὲ Γαβριὴλ
χαὶ ἄλλος Ῥαφαὴλ καλεῖται, φερωνύμως τοῖς πράγμασιν, ἃ διακονοῦνται κατὰ βού-
λημα τοῦ ϑεοῦ τῶν ὕλων ἐν τῷ παντί), In Jesu Nave hom. XXIII 4 (Lom. XI 197)
— 18f vgl. Orig, In Num. hom. XIV 2 (Lom. X 163f) — 22—25 vgl. Orig.,
In Joh. Y 31 (IV 38, 26—39, 6), In Num. hom. XIV 2 (Lom. X 163 f)
10 regni fu regnum Ac 22 gesserit AC — 23f angelorum « archange-
lorum y 24 ordine A G?M ordinem 8G*c 25 (aut sub illo» Koe
|
I
|
|
5
10
k XKoX
De principiis I Cap. 7, 5. Cap. 8, 1 95
bante; ut illi quidem angelo Ephesiorum committi eeclesia debeat, ilh
vero ali Smyrnensium, et ille quidem angelus ut sit Petri, alius vero
ut sit Pauli; tum deinde per singulos -minimorume, qui sunt in ecclesia,
qui vel qui adscribi singulis debeant angeli, qui etiam eotidie »videant
faeiem dei. sed et quis debeat esse angelus, qui circumdet >in circuitu
timentium deum« Quae utique omnia non casu neque fortuito geri,
neque quia naturaliter tales facti sint, aestimandum est, ne etiam in
hoe faetoris inaequalitas aecusetur; sed pro meritis et virtutibus ae pro
uniuscuiusque vigore et ingenio deferri a iustissimo et aequissimo modera-
lore omnium eredendum est deo, xx * * * * * * * * * x * * * x
* > »r & ς \ E \ ' , A \
x « *ovx ἤρξατο ὁ ϑεὸς δημιουργεῖν καὶ τοὺς voag * * * πρὸ
1f vgl. Apok. Joh. 2,1.8; Orig., In Lue. hom. XXIII (Lom. V 177), In Num.
hom. XI 4 (Lom. X 113) und Huet, Origen. Il 2 qu. 5, 27 — 2f vgl. Act. 12, 7 ff.
27, 51 — 3—5 vgl. Matth. 18, 10. — 5f vgl. Psal. 33, 8 — 10 1f xw der von
mir angenommenen großen Lücke vgl. die Einleit. C 112. Hierher gehören m. E.
außer Frg. 15 und einigen hier passenden Prophetenstellen noch Erörterungen
über Ursprung und Wohnung der guten und bösen Engelmüchte; vgl. Hieron., In
Ep. ad Ephes. 1 (IV 327, vgl. 395, Mart.: qui ante conditionem mundi ani-
mas putant cum Angelis et ceteris virtutum nominibus in coelestilerusalem
fuisse versatas), Apol. II 8 (Migne SL XXIII 430: ali factas [sce?/. animas]
iam olim, id est tune, cum omnia Deus creavit ex nihilo, nunc eas iudicio suo
nasci dispenset in corpore. Hoc sentit et Origenes et nonnulli alii Graecorum)
und ebenda 1 22 (416); endlich Theophil. Al., Ep. synod. c. ἃ (Migne SL XXII 763:
Et inter haee quasi doloris impatiens, clamante populo: »Quae sursum est
lerusalem libera est« [@al. 4, 26, vgl. unten IV Cap. 3, 6], nihil in ea purum,
nihil a vitiis liberum et perpetua securum virtute contendit. Dieses Fg.
geht den Worten: Sicut — cibis S. 97, 8—11 voraus und ist wohl entweder in der
Lücke S. 97, 7, oder oben S. 95, 14 einzufügen) — 14 οὐκ ἤρξατο --- ὃ. 98, 5
onueivovraı — Frg. *15] Versuch einer teilweisen Wiederherstellung des hier
fehlenden Abschnittes aus einzelnen, mehr oder weniger wörtlich überlieferten Citaten.
Den Inhalt geben an: Epiphan., Haer. 64, 4 (εἰσὶ δὲ καὶ ἄλλαι αὐτοῦ πτώσεις uel-
ζους, τὴν ψυχὴν γὰρ τὴν ἀνϑθρωπείαν λέγει προὐπάρχειν, ἀγγέλους δὲ τούτους εἶναι
καὶ δυνάμεις ἄνω, ἐν ἁμαρτίαις δὲ ἀμπλακησάσας xal τούτου ἕνεχεν εἰς τιμωρίαν
εἰς τοῦτο τὸ σῶμα χατακεχλεισμένας, vgl. Haer. 64, 73); Antipater v. Bostra, Adv.
2 vero? — y
σι
10
90 . A Origenes
τῶν αἰώνων vósc ἦσαν πάντες καϑαροί, xci oí δαίμονες xci αἱ ψυχαὶ
xal οἱ ἄγγελοι, λειτουργοῦντες τῷ ϑεῷ καὶ τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ
ποιοῦντες. ὁ δὲ διάβολος εἷς ὧν ἐπειδὴ τὸ αὐτεξούσιον εἶχεν, ἠβου-
λήϑη ἀντιστῆναι τῷ ϑεῷ, xci ἀπώσατο αὐτὸν ὁ ϑεός. συναπέστησαν
δὲ αὐτῷ πᾶσαι αἱ ἄλλαι δυνάμεις. καὶ οἱ μὲν πάνυ ἁμαρτήσαντες,
δαίμονες ἐγένοντο οἱ δὲ ἔτι ἔλαττον, ἀγγελοι᾽ οἱ δὲ ἔτι ἕλαττον,
ἀρχάγγελοι" καὶ οὕτως ἐφεξῆς ἕχαστος πρὸς τὴν οἰκείαν ἁμαρτίαν
ἀπέλαβεν. ὑπελείποντο δὲ αἱ ψυχαί, αἵτινες οὐδὲ τοσαῦτα ἦσαν ἁμαρ-
τήσασαι, ἵνα δαίμονες γένωνται, οὐδὲ πάλιν οὕτω κουφοτέρως, ἵνα
ἄγγελοι γένωνται. ἐποίησεν οὖν (0 ϑεὸς) τὸν παρόντα κόσμον, καὶ
τὴ» ψυχὴν συνέδησε τῷ “σώματι “πρὸς κόλασιν. οὐδὲ γὰρ "προσῶπο-
λήπτης ö ϑεός-, ἵνα πάντα ταῦτα μιᾶς φύσεως ὄντα (πάντα γὰρ
λογικά εἶσι τὰ ἀϑάνατα) τοὺς μὲν ποιήσοι δαίμονας, τοὺς δὲ φυχάς,
τοὺς δὲ ἀγγέλους - ἀλλὰ δῆλον ὅτι ἕχαστον πρὸς ὃ ἥμαρτε τιμωρού-
μενος, τὸν μὲν. ἐποίησε δαίμονα, τὸν δὲ ψυχήν, τὸν δὲ ἄγγελον. εἰ
μὴ γὰρ ἣν τοῦτο, καὶ προὐπῆρχον ai φυχαί, διὰ τί τινὰς μὲν τῶν
νεωστὶ τεχϑέντων εὑρίσκομεν τυφλούς, μηδὲν ἁμαρτήσαντας, ἄλλους
δὲ μηδὲν ἔχοντας χκαχὸν τικτομένους; ἀλλὰ δῆλον ὅτι προὐπῆρχόν
Orig. (bei Joh. Dam., Sacra Par. ed. Le Quien ΤΠ V0 A: ὅπως τε πρὸ τούτου ἦσαν,
καὶ πῶς ἤρξαντο κινεῖσϑαι οἱ νόες, καὶ πῶς ἔπεσαν εἰς διάφορα σώματα καὶ γε-
γόνασι διάφορα τάγματα οὐρανίων τε xal ἐπιγείων und ((0 B: πῶς τε τάξεως καὶ
γνώσεως μετέσχον, καὶ πῶς μετέπεσαν, καὶ εἰς πόσας διαφορὰς διῃρέϑησαν); Theo-
phil. Al., Ep. synod. c. 2 (Migne SL XXII 763: De angelis quoque temeraria aliqua
confinxit, ut cuneta in coelo ministeria servitutis Dei non sint in coelo creata.
sed diversis lapsibus et ruinis varia officiorum sortiti sunt nomina; causasque veteres
praecessisse, quibus creverint vel decreverint); Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL
XXII 1063: quos [sezl. angelum, animam, daemonem] unius asserit esse naturae,
sed diversarum voluntatum) wd Apol. 1 23 (Migne SL XXIII 416 f: de angelis et
Seraphim et Cherubim dicere daemones et homines fieri — 14 οὐχ — νόας
— Antipater v. Bostra, Adv. Orig. p. OB — 14 πρὸ —S. 97, 1f ἀπολαμβάνει
— Leont. Byx., De sectis, Act. X 5 (Migne SGr LXXXVI 1,1265 — 14—8. 97,3
vgl. Hieron., Apol. 1 22 (Migne SL XXIII 416: qui [56]. Origenes] antequam mundus
fieret, animas dicit esse electas propter sanctitatem et nullum vitium peccatorum)
1f τοὶ. Athanas., Quaest. ad Antioch. XVI (II 271 E ed. Bened.: οὐ μὴν δὲ
ἄγγελός ποτε ἦν jj ψυχή, ὡς οἱ ἸΩριγενιασταὶ μυϑεύονται) — 11f vgl. Act. 10, 34
— 18f vgl. Theophil. Al., Ep. synod. c. 2 (Migne SL XXI 763: causasque veteres
praecessisse, quibus creverint vel decreverint)
10 (ὁ ϑεὸς) Koe 13 τὰ] xai Koe 14 πρὸς] παρ᾽ Koe
"————————
e
9
10
20
De principiis I Cap. 8, 1 97
τινες ἁμαρτίαι ταῖς ψυχαῖς, ἀφ᾽ ὧν ἑκάστη πρὸς τὴν ἀξίαν ἀπολαμ-
βάνει. πέμπονται δὲ ἀπὸ ϑεοῦ πρὸς τιμωρίαν, ὅπως ἐνταῦϑα
πρώτην χρίσιν ὑποδέξωνται. διόπερ καὶ δέμας χέκληται τὸ σῶμα
διὰ τὸ δεδέσϑαι τὴν ψυχὴν ἐν τῷ σώματι.
(Aa &) τῆς προτέρας μακαριότητος ἀποστάντες διὰ τὴν τοῦ πρώτου
ἧτταν τὴν γενομένην ἐν αὐτοῖς εἰς διάφορα τάγματα σωματωϑέντες
ἀπεμερίσϑησαν᾽ (xci) γεγόνασιν ἀπὸ νόων ἄγγελοι, ἀρχάγγελοι * * * ἃ
Sieut daemones nidore hostiarum assidentes aris gentilium pascebantur,
ita et angel sanguine vietimarum, quas spiritualium typus immolat
Israel, (et) fumo thymiamatis delectati, versabantur prope altaria et
huiuscemodi alebantur cibis. ἀποστάντες δὲ xarà τὴν γενομένην
νέαν γραφὴν τῆς τοῦ ϑεοῦ ἑνώσεως, ἄρχειν TE καὶ κυριεύειν τῶν
ἐπὶ πλείω σαλευϑέντων λαχόντες xci »εἰς διακονίαν ἀποστελλόμενοι
διὰ τοὺς μέλλοντας κληρονομεῖν σωτηρίανς, αὐτοὶ ταύτης σαλευϑέντες
xci δεόμενοι τοῦ ἐπανάξοντος, * * * μὴ ϑέλειν ἐπιτάττειν αὐτοῖς,
ὥστε ἐπανελϑεῖν αὐτοὺς εἰς τὴν ἀρχῆϑεν τελείαν μαχαριότητα᾽ ἐπι-
ταττόμενοι γὰρ -δυνατοὶ ἰσχύι- τυγχάνουσι κατὰ τὸν προφήτην »x0t-
civ τὸν λόγον αὐτοῦ- xal -ἀκούειν τῆς φωνῆς τῶν λόγων αὐτοῦ-"
ἀψευδὴς γὰρ ἡ τοῦ πνεύματος μαρτυρία. ὁ ἐζήλωσαν διὰ τοὺς
ἀπολέσαντας τὸ -καλὸν- παρὰ τοῦ κυρίου καταβληϑὲν τ-σπέρμα-, καὶ
1—4 vgl. Theophil. Al. Frg. (aus Cat. in Gen. Cod. reg. 810 bei Sirmond. ad
Ruf. Pal. libr. de fide, opp. 1 292 — Migne SGr LXV 65: ὅτι οὐ δι᾽ ἁμαρτίας,
ὡς ἸὨριγένει ἔδοξε, καταβεβλημέναι ai ψυχαὶ σώμασι συνεπλάκησαν)
2 πέμπονται --- 4 σώματι — Epiphan., Haer. 04, 4; vgl. Justinian, Synodalschreiben
(Mansi IX 536 DE: ὅϑεν ὁ Πλάτων δέμας τὸ σῶμα χαὶ σῆμα ἐχάλεσεν, ὡς οἱονεὶ
τῆς ψυχῆς ἐν τούτῳ δεδεμένης καὶ τεϑαμμένης, das erste falsch; xum. zweiten
[σῆμα] vgl. Crat. p. 400 BC. Gorg. p. 493 A, zu δεδεμένης: Phaed. p. 82 DE) —
5 τῆς προτέρας — 7 ἀρχάγγελοι — Antipater v. Bostra, Adv. Orig. (bei Joh. Dam.,
Saera Par. ed. Le Quien Il 770 C, die eingeschalteten Worte εἰς ὃ, v. 0. ἀπεμερί-
σθϑησαν ebenda p. TT1LE) — ἢ die Lücke ist nach Kol.1,16 u. ähnl. Stellen aus-
zufüllen, vgl. oben S. 69, 2f — 8 Sicut — 11 cibis = Theophil. Al., Ep. synod.
ce. à (Migne SL XXII 763) — 11 ἀποστάντες — S. 98, 2. ἀποβαλόντες — Anti-
pater v. Bostra a.a. O. p. ττ0 C—111A — 13 Hebr. 1,14 Κι — 17 f vgl. Psal. 102, 20
— 19 vgl. Joh. Ὁ, 32(?) und Antipater a. a. O. p. 111 D: τῆς ἰδίας ἀξίας ἀποστάντας
zal κατάπτωσιν ὑπομείναντας ἐπὲ τοσαύτῃ δόξῃ μαρτυρεῖσϑαι ὑπὸ τοῦ πνεύματος
ἁγίου (die Worte stehen vor εἰ δὲ δυνατοὶ S. 98, 2) — 90 vgl. Matth. 13, 24
2 πέμπονται) πέμπεσϑαι Epiphan. ἃ διόπερ) + φησί Epiphan. 5 (A2A.&) Koe
| προτέρας] πρώτης Antipater bei der Wiederholung der Stelle p. 171 E 7 (xal) Koe
10 (et) Koe 12 νέαν γραφὴν] ἀναστροφὴν Koe, s. ob. Z. bf. 14 ταύτης] ταύτῃ Koe
Origenes V.
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98 ^ . Origenes
τὴν αὐτῶν διόρϑωσιν ἐπιτραπῆναι παρὰ τοῦ κυρίου ἐζήτουν, αὐτοὶ
τοῦ πρώτου σπέρματος τὴ» καϑαρότητα ἀποβαλόντες. εἰ δὲ -δυνατοὶ
ἰσχύι- τυγχάνουσι ποιεῖν τὸ ϑέλημα τοῦ ϑεοῦ, καὶ ζητοῦσιν ἀπολέσϑαι
τοὺς ἀσεβεῖς, διὰ τὴν πρὸς τὸ ϑεῖον εὐνοιαν καὶ ἔμπροσϑεν τ
στασϑαι καὶ λειτουργεῖν καὶ ἐχ δεξιῶν εἶναι ϑεοῦ σημαίνονται. *
[De his, qui naturas esse spiritales diversas adfirmant.|
2. * * ne forte incurramus in illas ineptas atque impias fabulas
eorum, qui naturas spiritales diversas et ob hoc a diversis conditoribus
institutas tam in caelestibus quam etiam inter animas hominum fingunt,
dum et uni eidemque conditori diversas naturas rationabihum crea-
turarum adseribi videtur absurdum, sicut vere absurdum est, et causam
tamen in eis diversitatis ignorant. Aiunt enim consequens non videri
ut unus atque idem conditor, nulla extante causa meritorum, alus
potestatem dominationis iniungat, alios subiciat dominantibus, aliis
tribuat principatum, alios subiectos esse principibus faciat. Quae uti-
que omnia, ut ego aestimo, consequentia rationis huius, quam supra
exposuimus, redarguit atque confutat, per quam causa diversitatis ac
varietatis in singulis quibusque creaturis ostenditur ex 1psarum motibus
vel ardentioribus vel pigrioribus, secundum virtutem vel secundum
malitiam, non ex dispensantis inaequalitate descendere.
Sed quo facilius haec ita esse in caelestibus agnoscantur, de his
quae inter homines gesta sunt vel geruntur, proferamus exempla, ut
consequenter ex »visibilibus etiam invisibilia- contemplemur. Paulum vel
Petrum sine dubio >spiritalis naturae- fuisse confirmant. Cum ergo
multa contra pietatem egisse Paulus inveniatur in eo, quod persecutus
est ecclesiam dei, eumque Petrus peccatum tam grave commiserit, ut
9 εἰ δὲ — 5 σημαίνονται = Antipater a. a. O. p. TTIDE — 9f vgl. Psal.
102, 20 — 4f vgl. etwa Luk. 1, 19. Hebr. 1, 14(?) Kl — S ff vgl. Iren., Adv. haer.
II 8. 39. HI 6. IV 1 (Harvey) und Schnitzer S. 77 A.** — 9f vgl. Orig., In Joh.
II 14. XIII 16 (IV 70, 3. 240, 9) — 17 f vgl. oben Cap. 5, 3 S. 2f — 24 vgl.
Kol. 1, 16(?) Kl — 25 vgl. I Kor. 2, 13 ff Kl — 25—27 vgl. 1 Kor. 15, 9. Gal. 1, 13
— 2—8. 99, 2 vgl. Matth. 26, 69—12. Joh. 18, 17
3 ἀπολέσθαι] ἀπολέσαι Koe 7 Überschrift] De his — adfirmant Rubrum in
B, im Text Ay | De his] - vero o | co qui diversas nat. esse spir. adfirm. 8
| diversas < A | adfirmant] + aliquid dicamus 6 8 ἃ x ne forte] vermut-
lich ist ein Ausdruck wie Cavendum autem est oder nur Sed oder Ac ausgefallen
12 adseribi] + eis KÄoe 13 in eis α τὶ G III] ejus M eius σ 20 vel pigri-
oribus — y 21 malitiam] + et $ 22 agnoscatur Αι 26 multa — y
ali] 9e)
-— € m
or
10
20
25
De principiis I Cap. 8, 1. 2. 3 99
>ancilla ostiaria- interrogante se cum iuramento adfirmaverit nescire se (Pa)
qui sit Christus: quomodo isti, qui secundum illos spiritales sunt, in
peccata huiuscemodi corruerunt, maxime cum soleant frequenter
asserere et dicere quoniam »non potest arbor bona malos fructus
faceree? Et si utique >arbor bona non potest malos fructus facere.
secundum ipsos vero de radice bonae arboris erant Paulus et Petrus:
quomodo istos »fructus- tam >malos< attulisse putandi sunt? — Quodsi
responderint ea, quae comminisci solent, quoniam non Paulus perse-
cutus est, sed alius nescio quis, qui erat in Paulo, neque Petrus negavit,
sed alius negavit in Petro: quare Paulus, si nihil peccaverat, dixit
quia »non sum dignus vocari apostolus, quoniam persecutus sum
ecclesiam dei«? cur autem et Petrus alio peccante ipse >»flet ama-
rissime<? Ex quo omnes quidem illorum ineptiae arguentur.
3. Secundum nos vero nihil est in omni rationabili creatura, quod
non tam boni quam mali sit capax. Sed non continuo, quia dicimus
nullam esse naturam, quae non possit recipere malum, idcirco con-
firmamus omnem naturam recepisse malum, id est malam effectam;
sed sicut est dicere quia omnis hominis natura recipit ut possit navi-
gare, non tamen ex eo etiam omnis homo navigabit, et iterum omni
homini | possibile est discere artem grammaticam vel medicinam, non
tamen idcirco ostenditur omnis homo vel medicus esse vel grammatieus:
ita si dicimus nullam esse naturam, quae non possit recipere malum,
non tamen continuo etiam recepisse malum designatur; et rursum
nulla natura est, quae non recipiat bonum, et tamen non idcirco omnis
natura probabitur recepisse quod bonum est. Secundum nos namque
ne diabolus quidem ipse incapax fuit boni, non tamen idcireo quia
4 Matth. 7, 18 (Luk. 6, 43) — 11 IKor. 15, 9 — 12f vgl. Matth. 26, 75.
Luk. 22, 62 — 14 Secundum nos — 25 bonum est — Pamphil, Apol. 4 (Lom.
XXIV 336 f) — 14 f vgl. oben S. 61, 2f. 70, 41 — 25 f vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 4
(Migne SL XXII 1063: adserens diabolum non incapacem esse virtutis et
tamen necdum velle capere virtutem und Orig., In Exod. hom. VIII 6 (Lom.
IX 104 f), In Jud. hom. VIII 4 (Lom. XI 273: possibile esse, etiam angelos tene-
brarum transfigurare se in angelos lucis) und oben S. τὸ, Vf
7? malos « pessimos y 12 flet] fleret B flevit σ 14 Secundum — 15 capax]
Nulla ergo natura est, secundum quod nos sentimus, quae non possit recipere
malum Pa 15 Sed — 16 malum < Pa (doch Mcorr a. R. 16 ideirco] + non
Pa (Mcr) 17 malam] malum APa(o) 18 sed — y 19 navigavit A*Pa
(GM*g) 23 et rursum — 25 bonum est aus Pa eingefügt, — L 24 non idcirco
Pa(G) ideirco non Pa(o) idcirco Pa(M)
Pa
φι
100 ^ Origenes
potuit recipere bonum, etiam voluit vel virtuti operam dedit. Sieut (Pa) |
enim per haec, quae de prophetis exempla protulimus, edocetur, fuit
aliquando bonus, cum »in paradiso dei- >in medio Cherubin< versaretur.
ἀλλ ὁ διάβολος δέδεικται ὅτι τοιοῦτος uiv οὐκ ἐχτίσϑη, ἐξ ἰδίας δὲ
5 πονηρίας εἰς τοῦτο κατέπεσε᾽ δῆλον οὖν ὅτι χἀχεῖνοι ἐξ ἰδίας av-
δραγαϑίας εἰς τοῦτο ἦλϑον
[Sieut ergo iste habuit quidem in se d MD Tecipietdae A ΘΑ ΝΣ
facultatem et a virtute declinans tota se mente convertit ad malum:
ita etiam ceterae creaturae cum utriusque habeant facultatem, pro
10 arbitri libertate refugientes malum, adhaerent bono.]
Nulla ergo natura est, quae non recipiat bonum vel malum, excepta Pa
dei natura, quae bonorum omnium fons est, et Christi; sapientia enim
est, et sapientia stultitiam utique recipere non potest; et iustitia est,
iustitia autem numquam profecto iniustitiam capiet; et verbum est vel
15 ratio, quae utique inrationabilis effici non potest; sed et lux est, et
lucem certum est quod >»tenebrae non conpraehendant« Similiter quo-
que et natura spiritus sancti, quae sancta est, non recipit pollutionem;
naturaliter enim vel substantialiter sancta est. Si qua autem alia
natura sancta est, ex assumptione hoe vel inspiratione spiritus sancti
20 habet, ut sanctificetur, non ex sua natura hoc possidens, sed accidens
sibi, propter quod et decidere potest quod accidit. Ita et iustitiam
accıdentem quis habere potest, unde et decidere eam possibile est.
Sed et sapientiam quis accidentem nihilominus habet, quamvis in nostra
sit positum potestate, studio nostro et vitae merito, si sapientiae operam
25 demus, effici sapientes, et si semper id studii geramus, semper sapientiae
participemus, et id nobis vel plus vel minus aecidat sive pro vitae
9 vgl. oben Cap. 5, 4. D; andere Stellen haben vermutlich am Ende des Ab-
schnittes De angelis gestanden, s. oben S. 95, 10 f. — ὃ vgl. Exech. 28, 13f Kl —
4—6 Frg. (16) des Antipater von Bostra (bei Joh. Dam., Sacra Par. II 171 E ed.
Le Quien) = Sicut Z. 7 — 10 bono Ruf., von Schnitzer S. (8 schon oben S. 98, 18
eingefügt? — 11 Nulla — S. 101, 1 quantitate = Pamphil, Apol. 4 (Lom. XXIV
337f) — 11f vgl. oben S. 65, 108 — 12—16 vgl. oben Cap. ἃ — 15f vgl.
Joh. 1,5 — 16—20 vgl. oben Cap. 3, 8 — 906 vgl. oben S. 77, 22f
4 sicut y ub AC — B 10 refugientes « fugientes y 11 bonum vel < Pa,
doch über der Zeile Pa(Mcrr) 12 bonorum omnium fons] fons omnium Pa
12f enim est] c» est enim A* est Pa 13 co utique stultitiam Pa 16 lucem]
lumen Pa(G) 16f quoque] autem Pa 21 sibi — Pa 25 et] ob ut? Koe |
id — y | geramus] + si Pa(0) | sapientiae y Pa de sapientia « 26 parti-
cipamus Pa | aecedat Pa 26f sive — sive] vel — vel Pa
x
σι
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15
20
30
De principiis I Cap. 8, 3. 4 101
merito sive pro studii quantitate. Benignitas enim dei secundum quod
se dignum est, provocat omnia et adtrahit ad beatum finem illum, ubi
decidit et -aufugit omnis dolor et tristitia et gemitus«.
4. Puto ergo, secundum quod mihi videtur, quod praecedens dis-
putatio sufficienter ostenderit quod non indiscreto vel fortuito aliquo
casu isti principatus teneant principatum vel ceteri ordines suum quis-
que sortiatur offieium, sed pro meritis suis gradum dignitatis huius
adepti sunt, licet non sit nostrum vel scire vel quaerere, qui illi actus
fuerint, per quos in istum ordinem venire meruerint. Sed hoc tantum
scire sufficit ad dei aequitatem et iustitiam demonstrandam, quia secun-
dum sententiam apostoli Pauli »personarum acceptio non est apud
deum«, quin potius omnia pro meritis singulorum profectibusque dis-
pensat. Neque ergo angelorum officium nisi ex merito constat, neque
potestates nisi ex profectu suo agunt potestatem, neque quae nominantur
sedes, id est iudicandi vel regendi potestates, id nisi ex meritis ad-
ministrant, neque dominationes contra meritum dominantur, et est
unus iste summus et excellentissimus ordo in caelestibus rationabilis
ereaturae gloriosa officiorum varietate dispositus.
Similiter sane etiam de adversarüis virtutibus sentiendum est, quae
se in id loci atque offie praebuerunt, ut hoc quod vel »principatus-
vel >potestates< vel -mundi rectores tenebrarum- vel »spiritalia nequitiae-
vel -spiritus maligni- vel -daemonia inmunda- sunt, non substantialiter
id habeant, neque quia tales creati sint, sed pro motibus suis et pro-
fectibus, quibus in scelere profecerunt, hos in malitia sortiti sunt gradus.
Et est alter iste ordo rationabilis creaturae, qui se ita praeceps
nequitiae dedit, ut revocari nolit magis quam non possit, dum scelerum
rabies iam libido est et delectat.
Tertius vero creaturae rationabilis ordo est eorum spirituum, qui
ad humanum genus replendum apti iudicantur a deo, id est animae
hominum, ex quibus per profectum etiam in illum angelorum ordinem
quosdam videmus assumi, illos videlicet, qui >filii dei- faeti fuerint vel
1f vgl. Róm. 2,4 — 2 fcgl. Jes. 35, 10 — 11 Róm.2, 11 — 13—24 vgl. oben
Cap. 5, 3 — 20—23 vgl. Ephes. 6, 12 und oben S. (7,95 f — 22 vgl x. B.
Luk. 7, 21. 4, 33 und oben S. 70, 23 — 98f vgl. oben S. 81,9f. 83, 7f — 31 v.
S. 102, 3 vgl. x. B. Röm. 8, 14. 16. 19. 21
2 ilum <a 6 isti c vel y | vel ceteri — 7 offieium — au 15 po-
testates Merlin Del potestas L 18 creaturae]-- et A 24 in malitia « malitiae y
28 eorum spirituum, qui « earum, quae y 29 ad<y | aptey | ἃ deo
<y 80 ex quibus e» hinter ordinem y
10
15
102 . Origenes
>filii resurrectionis, vel hi, qui derelinquentes tenebras dilexerint lucem
et facti fuerint »filu lucis, vel qui omnem pugnam superantes et
»pacifici- effecti, >»filii pacis< ac >filii dei« fiunt, vel hi, qui mortificantes
membra sua quae sunt super terram et transcendentes non solum cor-
poream naturam, verum etiam animae ipsius ambiguos fragilesque
motus >adiunxerint se dominos facti ex integro spiritus, ut sint cum
illo unus spiritus< semper, eum ipso singula quaeque discernentes, usque-
quo perveniant in hoc, ut perfecti effecti >spiritales omnia discernant-
per hoe, quod in omni sanctitate inluminati sensum per verbum et
sapientiam dei a nullo possint penitus discerni. * * * * * * * * * **
ἔξϑνη τινὰ τῶν ψυχῶν ἀποτίϑεται iv ἰδιαζούσῃ τινὶ πολιτείᾳ
πρὸς τὴν ἐν σώματι ζωὴν βιοτεύοντα ἐν τῷ λεπτῷ τε καὶ εὐχινήτῳ
τῆς φύσεως ἑαυτῶν τῇ τοῦ παντὸς συμπεριπολοῦντος δινήσει. προ-
κεῖσϑαι δὲ κἀκεῖ τά τε τῆς καχίας καὶ τῆς ἀρετῆς ὑποδείγματα. καὶ
1 vgl. Luk. 20, 80 — 1f vgl. x. B. Luk. 16, 8 — ὃ vgl. | Matth. 5,9 KI] Luk.
10, 6 — 8—8 vgl. Röm. 8, 13 [I Kor. 6,17. 2,15 Kl) — 12 ἔϑνη — S. 104,7 γίνεται
(nicht wörtliches) Frg. * 17a, vermutungsweise hier eingefügt. Hauptquelle wohl Platon,
Phaedr. c. 24—29 p. 245—249 — 12 ἔϑνη — 8.103,16 φύσεως — Gregor. Nyss.,
De an. et resurr. (Migne SGr XLVI 112 C—113 D), vgl. d. Einleit. BV3 —
12 f vgl. die Parallele bei Gregor. Nyss., De hom. opif. 28 (Migne SGr XLIV 229 BC:
καϑάπερ τινὰ δῆμον ἐν ἰδιαζούσῃ πολιτείᾳ τὰς ψυχὰς προὐφεστάναι) und bei Justi-
nian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 513 ΒΟ: ἦν, φησί, πρὸ σώματος ἡ ψυχὴ ἐν οὐ-
ρανοῖς προοῦσα). Synodalschreiben (ebenda p. 536 D—531 AB) — 14 προχεῖσϑαι
— 8. 103, 2 ἀπείρατον aus Gregor. Nyss., De hom. opif. 28. p. 229 C zur Ergänzung
hier eingefügt; dort folgt hinter ἀπείρατον die Parallele: εἰ δὲ καὶ ἀπορρυῇ τῆς τοῦ
ἀγαϑοῦ μετουσίας, πρὸς τὸν τῇδε βίον κατολισϑαίνειν zal οὕτως ἐν σώματι γίνεσϑαι,
vgl. hierzu Cyrilleitat bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mans? IX 212 B: προῦπάρχουσιν
«t ψυχαὶ τῶν σωμάτων, καὶ ἀπὸ ἁγιασμοῦ παρηνέχϑησαν εἰς ἐπιϑυμίας πονηρὰς
«al ἀπέστησαν ϑεοῦ. χαὶ ταύτης ἕνεχα τῆς αἰτίας κατεδίχασεν αὐτὰς καὶ ἐσωμά-
τωσεν, καὶ εἰσιν ὡς ἐν δεσμωτηρίῳ ἐν σαρκί. Ähnlich Justinian ebenda (p.513 C:
κἀκεῖσε, φησίν, ἁμαρτήσασαν 2v φυλαχῇ κατήγγισε, τουτέστιν ἐν τῷ σώματι). Der
aus Platon, Phaed. p. 67 AD. 62 B stammende Vergleich schon vor Orig., vgl. x. B.
Karpokratianer bei Iren. Adv. haer. 120, 2 (I 208 ὃ Harvey: ... tradere tales
animas, uti in alia corpora includat: corpus enim dieunt esse carcerem) und bei
Tertull., De an. 35; ferner bei Orig. u. Späteren vielfach bezeugt, s. Theophil. Al.,
Ep. pasch. 1 18 (Migne SL XXII 787). ΠῚ 12 (ebenda p. 823); Method., De resurr.
1 derelinquentes « derelinquerunt G M* dereliquerunt Ab dereliquerint MtcorrS
6 adiunxerint S adiunxerunt @uAb 8 perfecte Co | spiritales « sps tales &
spituales c
or
10
20
De prineipiis I Cap. 8, 4 103
παραμένουσαν μὲν ἐν τῷ καλῷ τὴν ψυχὴν τῆς πρὸς TO σῶμα συμ-
πλοχῆς μένειν ἀπείρατον. ῥοπῇ δέ τινι τῇ πρὸς κακίαν πτερορ-
ουούσας τὰς ψυχὰς ἐν σώμασι γίνεσθαι, πρῶτον uiv avdomaliv)ors,
ei} οὕτως διὰ τῆς πρὸς τὰ ἄλογα τῶν παϑῶν ὁμιλίας μετὰ (trjv)
τοῦ ἀνϑρωπίνου βίου ἐγχώρησιν ἀποχτηνοῦσϑαι, κἀκεῖϑεν μέχρι τῆς
φυσικῆς ταύτης καὶ ἀναισϑήτου καταπίπτειν ζωῆς, ος τὸ τῇ φύσει
λεπτὸν καὶ εὐκίνητον, ὅπερ ἐστὶν ἡ ψυχή, πρῶτον μὲν ἐμβριϑές τε
καὶ ,“ατωφερὲς γίνεσϑαι, τοῖς ἀνϑρωπίνοις σώμασι διὰ κακίας εἰσοι-
κιζόμενον᾽ εἶτα τῆς λογικῆς δυνάμεως ἀποσβεσϑείσης τοῖς ἀλόγοις
ἐμβιοτεύειν ἐχεῖϑεν δὲ καὶ τῆς τοιαύτης τῶν αἰσϑήσεων χάριτος
ἀφαιρεϑείσης, τὴν ἀναίσϑητον ταύτην ζωὴν τὴν ἐν φυτοῖς μεταλαμ-
βάνειν᾽ ἀπὸ τούτου δὲ πάλιν διὰ τῶν αὐτῶν ἀνιέναι βαϑμῶν, καὶ
πρὸς οὐράνιον χῶρον ἀποχαϑίστασϑαι. (p.113 CD) ἐντεῦϑεν δι᾿
ἀρετῆς πτεροφυήσασαι μετεωροποροῦσιν, ἐχεῖϑεν δὲ διὰ κακίας τῶν
- , = , , - ,
5 πτερῶν ἐχπιπτοντῶν χαμαιπετεῖς προσγξιοι γίνονται, τῇ παχύυτητι
τῆς ὑλικῆς καταμιγνύμεναι φύσεως.
εἰ γὰρ διά τινος κακίας ἀποσπασϑεῖσα τῆς ὑψηλοτέρας ἡ ψυχὴ
πολιτείας, μετὰ τὸ ἅπαξ γεύσασϑαι τοῦ σωματικοῦ βίου πάλιν &v-
ϑρωπος γίνεται, ἐμπαϑέστερος δὲ πάντως ὁ ἐν σαρχὶ βίος OuoAo-
γεῖται παρὰ τὸν ἀίδιον καὶ ἀσώματον, ἀνάγκη πᾶσα τὴν ἐν τῷ τοι-
ovr γινομένην βίῳ, ἐν ᾧ πλείους αἱ πρὸς τὸ ἁμαρτάνειν εἰσὶν ἀφορμαί,
ἐν πλείονί τε κακίᾳ γενέσϑαι καὶ ἐμπαϑέστερον ἢ πρότερον διατε-
ϑῆναι. ἀνθρωπίνης δὲ ψυχῆς πάϑος ἡ πρὸς τὸ ἄλογόν ἐστιν ὁμοί-
ὦσις. τούτῳ δὲ προσοιχειωϑεῖσαν αὐτήν, εἰς κτηνώδη φύσιν μεταρ-
(ed. Bonwetsch S. 76: So ist eine gewisse Folter(kammer| und ein Gefängnis der
Leib wegen der Übertretung); Gregor. Nyss., De an. (ed. Morelli 1638 tom. II
p. 111.4, Migne SGr XLV 217 ΒΟ: οὐχ ὡς ἐν τόπῳ τῷ σώματι λέγεται εἶναι, ἀλλ᾽
ὡς ἐν σχέσει, καὶ τῇ πρός τι δοπῇ [s. o. Z. 2] καὶ διαϑέσει δεδέσϑαι φαμὲν ὑπὸ
τοῦ σώματος τὴν ψυχήν); Augustin, De civ. Dei XI 23
5 vgl. unten S. 104, 0£. — 9—11 vgl. Hieron., Apol. 120 (Migne SL XXIII
413: Origeni tuo licet tractare de μετεμψυχώσει) — 12 zu Ba9uov vgl. Gregor.
Nyss., De an. (Migne SGr. XLV 221.4: τοὺς γὰρ βαϑμοὺς τῶν ψυχῶν zul τὰς
ἀναβάσεις, ἃς Ὡριγένης εἰσάγει --- Nemes., De nat. hom. 3, Migne SGr XL 608);
Augustin, De civ. Dei XXI17 [u. F. Bitsch, De Platonicorum quaestionibus quibus-
dam Vergilianis, Berl. 1911 Diss. Wey] — 17 εἰ γὰρ — S. 104, 7 γίνεται — Gregor.
Nyss., De hom. opif. 98 (Migne SGr XLIV 232 BC)
3 σώμασι Koe σώματι Gregor. Nyss. | | &v9gon(ivioug Koe 4 (tiv) Koe
18 τὸ] + χαϑώς φασιν Gregor. Nyss.
10
104 Origenes
ρυῆναι" ἅπαξ δὲ διὰ κακίας ὁδεύουσαν μηδὲ ἐν ἀλόγῳ γενομένην,
τῆς ἐπὶ τὸ κακὸν προύδου λῆξαί ποτε. ἡ γὰρ τοῦ κακοῦ στάσις
ἀρχὴ τῆς xaT ἀρετήν ἐστιν ὁρμῆς" ἀρετὴ δὲ ἐν ἀλόγοις ovx ἔστιν.
οὐχοῦν ἀεὶ πρὸς τὸ χεῖρον ἐξ ἀνάγκης ἀλλοιωϑήσεται, πάντοτε πρὸς
τὸ ἀτιμότερον “προϊοῦσα καὶ ἀεὶ τὸ χεῖρον τῆς ἐν ἡ ἐστι φύσεως
ἐξευρίσκουσα. ὥσπερ δὲ τοῦ λογικοῦ τὸ αἰσϑητὸν ὑποβέβηκεν, οὕτω
xai ἀπὸ τούτου ἐπὶ τὸ ἀναίσϑητον ἡ μετάπτωσις γίνεται ἢ
H ψυχὴ ἀπορρέουσα τοῦ καλοῦ καὶ τῇ κακίᾳ προσκλινομένη καὶ
ἐπὶ πλεῖον ἐν ταύτῃ γινομένη, εἰ μὴ ὑποστρέφοι, ὑπὸ τῆς ἀνοίας
ἀποκτηνοῦται καὶ ὑπὸ τῆς πονηρίας ἀποϑηριοῦται. *oxkox oko — xal
αἱρεῖται πρὸς τὸ ἀλογωϑθϑῆναι καὶ τὸν ἔνυδρον, ἵν᾿ οὕτως εἴπω, for
καὶ τάχα κατ᾽ ἀξίαν τῆς ἐπὶ πλεῖον ἀποπτώσεως τῆς κακίας ἐνδύεται
σῶμα (ror)otós ἢ τοιοῦδε ἀλόγου ζώου. . . ..
1f vgl. Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI89 B: εἰ οὖν πάσης
χακίας ἣ ψυχὴ καϑαρεύσειεν, ἐν τῷ καλῷ πάντως ἔσται) — 8—13 Frg. 17b (Red.
13) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) mit der Überschrift im Cod. Ath.:
ὅτι καὶ τὸν ἔνυδρον ἔσϑ᾽ ὕτε αἱρεῖται βίον ἣ ψυχή und der falschen Angabe: ἐκ
τοῦ δευτέρου λόγου dort und bei Mansi (wo + τοῦ περὶ ἀρχῶν βιβλίου) — S. 105,1
Illa — 5 devolvantur Ruf., vgl. Gregor. Nyss., De an. et resurr. (Migne SGr XLVI
108 B: τὴν αὐτὴν ἀνὰ μέρος ἀνϑρώπου τε xal ἀλόγου ψυχὴν διοριζόμενοι γίνεσϑαι,
μετενδνομένην τὰ σώματα χαὶ πρὸς τὸ ἀρέσκον ἀεὶ μεταβαίνουσαν, ἢ πτηνὸν ἢ
ἔνυδρον ἢ χερσαῖόν τι ζῶον γινομένην μετὰ τὸν ἄνϑρωπον, καὶ πάλιν ἀπὸ τούτων
πρὸς τὴν ἀνθρωπίνην ἐπανιέναι φύσιν»). Die Z. 10 angedeutete Lücke füllt Schnitzer
5. 82 so aus: (Und wie wir oben an dem Beispiele des Drachen gesehen, der im
Meere haust (Hiob 40, 20)), vgl. oben S. 77, 10 ΕΠ τι. unten das Hieron.-Citat. An
ζώου Z. 13 schließen die bei Schnitzer fehlenden Zeilen δ΄. 105, 5—11 an. Vgl. xu
dem griech. Frg. Hieron., Ep. ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1063): ad extremum
(d. h. des I. Buchs) sermone latissimo disputavit angelum sive animam aut certe
daemonem (quos unius asserit esse naturae sed diversarum voluntatum)
pro magnitudine neglegentiae et stultitiae iumentum posse fieri, et
pro dolore poenarum et ignis ardore [kann in der Lücke Z. 10 gestanden
haben] magis eligere ut brutum animal sit et in aquis habitet ac
fluctibus et corpus adsumere huius vel illius pecoris, ut nobis non
8 προσχλιναμένη Mansi 10 * * x] xal μετ᾽ ὀλίγα Cod. Ath. u. Mansi 11 ἀλο-
γηϑῆναι Koe 19 ἀποπτώσεως) πτόσεως Mansi 4. T. (ἐχπτώσεως a.R.) 13 σῶμα
Cod. Ath. u. Mansi a. R. (σώματα Mans? 4, T.) | (toı)oöde 7, vgl. huius vel illius
Hieron. und τοῖσδε ἢ τοῖσδε unten IV 3,.10 (26 [23]) usw., Koe οὐδεῇ Mansi 1. T.
ὑδαρῆ Mansi a. R. ἢ Cod. Ath. | «ὦ ζώου ἀλόγου Mansi
16
—— mds Shen di eade
De principiis I Cap. S, 4 105
[Illa sane nos nequaquam recipienda censemus, quae a quibusdam (Pa)
superfluo vel perquiri vel adstrui solent, id est quod animae in tantum
sui decessum veniant, ut naturae rationabilis ac dignitatis oblitae etiam
in ordinem inrationabihum animantium vel bestiarum vel pecudum
5 devolvantur;] pro quibus etiam quasdam ex scripturis commentitias
afferre adstructiones solent, id est quod vel pecus, cui se mulier
eontra naturam subiecert, in reatum pariter cum muliere devocetur
ac lapidar pariter iubeatur, vel quod >taurus cornipeta- lapidari
nihilominus praecipitur; sed et quod Balaam asina, >os eius deo
10 aperiente<, locuta est, et »subiugale mutum in hominum voce respondens
arguit prophetae dementiam«. Sed haee, quantum ad nos pertinet, Pa
non sint dogmata, sed discussionis gratia dicta sint et abiciantur. Pro
eo autem solo dicta sunt, ne videatur quaestio mota non esse discussa.
Verumtamen suo in loco et tempore confutato hoc perverso dogmate
15 atque depulso, ea quae de scripturis sanctis ab illis prolata sunt, qua-
liter intellegi debeant exponemus.
solum quadrupedum, sed et piscium corpora sint timenda. Vgl. Platon, Phaedr.
p.949 B: Ev$a καὶ eis ϑηρίου βίον ἀνϑρωπίνη ψυχὴ ἀφιχνεῖται κτλ., Huet, Origen.
lI 2 qu. 6, 17—19 und Denis, De la phil. dOrigene S. 190 ff
6—8 vgl. Lev. 20,16 — Sf vgl. Exod. 21, 29 — 9—11 vgl. Num. 22, 23—30
— 10 II Petr. 2, 16 — 11 Sed haec — 13 discussa Pa (Lom. XXIV 404f), Quas
nos non solum non suscipimus, sed et omnes has assertiones eorum contra fidem
nostram venientes refutamus atque respuimus L; daß Rufin hier gamx ungenau,
in der Apologie des Pamphilus aber genauer dibersetxt hat, beweist Hieron., Ep.
ad Avit. 4 (Migne SL XXII 1063): Et ad extremum ne teneretur Pythagorici dog-
matis reus, qui asserit μετεμψύχωσιν, post tam nefandam disputationem, qua
lectoris animum vulneravit, Haec, inquit, iuxta nostram sententiam non
sint dogmata, sed quaesita tantum atque proiecta, ne penitus in-
tractata viderentur.
}
2 perquiri « requiriy 14 suo in loco « uolo co G uolo co Al! suo et loco σ
DRPITENOY>S HEFT SEIN
ΤΌΜΟΣ AEYTEPOZ
ORIGENIS DE PRINCIPIIS
LIBER SECUNDUS
5 α΄. Περὶ κόσμου καὶ τῶν ἐν αὐτῷ κχτισμάτων.
CAPUT PRIMUM
De mundo.
1. Consequens nune videtur, licet omnia, quae superiore libello 77
disserta sunt, de mundo atque eius ordinatione disserta sint, proprie
10 tamen pauca de ipso mundo repetere, id est de initio eius ac fine vel
his, quae inter initium ac finem eius per divinam providentiam dispen-
santur, seu de his, quae ante mundum vel post mundum putantur.
In quo hoe primum evidenter apparet, quod omnis status eius,
qui est varius ac diversus, ex rationabilibus et divinioribus naturis et
15 ex diversis corporibus constet, sed et ex mutis animantibus, id est
fers bestiüs et pecudibus et avibus atque omnibus, quae in aquis vivunt,
tum deinde ex locis, id est caeli vel caelorum et terrae vel aquae, sed
et ex eo qui medius est aére, vel quem aetherem dicunt, atque ex
17f vgl. Orig., In Joh. XIX 22 (IV 323, 31), e. Cels. VI 59 (II 129, 18)
1 Der griech. Überschrift (bei Phot., Bibl. Cod. S p. 48. B.) entspricht die
latein.: EXPLICIT - PERHIARCON - ORIGENIS LIBER - I- INCIPIT LIBER - II -
A FINIT PERIARCHON ORIGENIS LIBER PRIMVS. INCIPIT LIBER II. «
9—7 die griech. Capitelüberschrift nach Phot., die lat. nach Z. 10, < Ay, erweitert
in B 12 quae ante mundum facta vel post mundum facienda put. oDel 15 et
7
= 18 quem] + et G.S
10
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25
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De prineipiis II Cap. 1, 1. 2 107
omnibus, quae procedunt vel naseuntur ex terra. οὕτω δὴ z0uxtAio-
TürOUV κόσμου τυγχάνοντος xcl τοσαῦτα διάφορα λογικὰ περι-
ἔχοντος, * * * τί ἄλλο χρὴ λέγειν αἴτιον γεγονέναι τοῦ ὑποστῆναι
αὐτὸν * * * * ἢ τὸ ποικίλον τῆς ἀποπτώσεως τῶν οὐχ ὁμοίως τῆς
Be Be ἐπε Fe en lou ρος δεῖ A
[Cum ergo tanta sit mundi varietas, atque in ipsis rationabilibus anı-
mantibus sit tanta diversitas,] propter quam etiam omnis reliqua varietas
ae diversitas putanda est extitisse: [quam causam aliam dici oportebit
qua mundus extiterit,] praecipue si intueamur illum finem, per quem
omnia restituenda. in statum initi sui hbro superiore dissertum est;
quod utique si consequenter dietum videtur, [quam aliam, ut diximus,
causam putabimus tantae huius mundi diversitatis, nisi diversitatem
ae varietatem motuum atque prolapsuum eorum, qui ab illa initi
unitate atque concordia, in qua a deo primitus procreati sunt, decide-
runt] et ab illo bonitatis statu commoti atque distracti, diversis dehinc
animorum motibus ac desiderüs agitati, unum illud et indiscretum
naturae suae bonum pro intentionis suae diversitate in varias deduxerunt
mentium qualitates?
2. Deus vero per ineffabilem sapientiae suae artem omnia, quae
quoquomodo fiunt, ad utile aliquid et ad communem omnium trans-
formans ac reparans profectum, has ipsas creaturas, quae a semet ipsis
in tantum animorum varietate distabant, in unum quendam revocat
operis studiique consensum, ut diversis licet motibus animorum, unius
tamen mundi plenitudinem perfectionemque cónsumment, atque ad
unum perfectionis finem varietas ipsa mentium tendat. Una namque
virtus est, quae omnem mundi diversitatem constringit et continet
atque in unum opus varios agit motus, ne scilicet tam inmensum
mundi opus discidüs solveretur animorum. Et propter hoe opinamur
parentem omnium deum pro salute universarum ereaturarum suarum
per ineffabilem verbi sui ae sapientiae rationem ita haee singula dispen-
1—5 Frg. 18 (Red. II 1 = Z. 6 Cum — 14f deciderunt Ruf.) be? Justinian,
Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) mit der Überschrift: περὶ τῆς τῶν ἄνωϑεν εἰς
σῶμα χαταγωγῆς, vgl. die Einleit. B V 2 — Xf vgl. oben S. 80, 2£ — 9f vgl.
oben S. 791 — 25—28 vgl.’ Orig. c. Cels. IV 54 (I 327, 23): ὅτι οὐδὲν ἄτοπον
τὸν ἐξ ἀνομοίων συνεστηχότα xóouov ὑπὸ ἑνὸς γεγονέναι τεχνίτον, συμφερόντως
τῷ ὕλῳ τὰς διαφορὰς τῶν εἰδῶν χατασκχευάζοντος.
3 * x «] hierher gehört Z. 7 propter — 8 extitisse Ruf., vgl. Schnitzer S. 80
A.** 4 «x x x] die Lücke durch Ruf. ergänzt, Z. 9 praecipue — 11 videtur,
vgl. Schnitzer a. a. O. 11 diximus y dixi « 21 ac reparans — y
10
n2
σι
30
108 Origenes
sasse, ut et singuli quique spiritus vel animi, vel quoquomodo appel-
landae sunt rationabiles subsistentiae, non contra arbitri libertatem
vi in aliud quam motus mentis suae ageret cogerentur, et per hoc
adimi ab his videretur liberi facultas arbitru (quod utique qualitatem
iam naturae ipsius inmutabat), et diversi motus propositi earum ad
unius mundi consonantiam conpetenter atque utiliter aptarentur, dum
alae iuvari indigent, aliae iuvare possunt, aliae vero proficientibus
certamina atque agones movere, in quibus eorum probabilior haberetur
industria et certior post victoriam reparati gradus statio teneretur,
quae per difficultates laborantium constitisset.
3. Quamvis ergo in diversis sit officüis ordinatus, non tamen dis-
sonans atque a se discrepans mundi totius intellegendus est status;
sed >sicut corpus nostrum unum ex multis membris- aptatum est et ab
una anima continetur, ita et universum mundum velut animal quod-
dam inmensum atque inmane opinandum puto, quod quasi ab una
anima virtute dei | ac ratione teneatur. Quod etiam a sancta scriptura
indicari arbitror per illud, quod dietum est per prophetam: »Nonne
caelum et terram ego repleo, dicit. dominus?« et iterum: »Caelum
mihi sedes, terra autem scabellum pedum meorume«e, et quod sal-
vator dixit, cum ait non iurandum »neque per caelum, quia sedes
est del, neque per terram, quia scabellum est pedum eiuse, sed et
illud, quod ait Paulus, eum apud Athenienses contionaretur, dicens
quoniam »in ipso vivimus et movemur et sumus«. Quomodo enim -in
deo vivimus et movemur et sumus. nisi quod virtute sua üniversum
constringit et continet mundum? Quomodo autem >caelum sedes dei
est et terra scabellum pedum eius. sicut salvator ipse pronuntiat, nisi
quia et in eaelo et in terra virtus eius replet universa, sicut et dicit:
»Nonne caelum et terram ego repleo, dicit dominus?« Quod ergo
parens omnium deus universum mundum virtutis suae plenitudine
repleat atque contineat, ex his quae ostendimus non puto quemquam
diffieulter annuere.
18 —16 vgl. Platon, Tim. c. 6 p. 30 AB; Zeller, Phil. d. Gr. II 13,
646—664; Schmekel, Die Phil. d. mittl. Stoa δ. 424ff; Denis, De la phil. d' Origéne
p. 106 4. 4 — 13 vgl. I Kor. 12, 12 — 17. 28 Jerem. 23,24 — 18 Jes. 66, 1
— 2307 vgl. Matth. 5, 34f — 23 Act. 17, 98 — 95f vgl. Matth. 5, 34f
1 quoquomodo] quomodo ACS* 3 vi— eogerentur] vgl. Schnitzer S. 86
4.** | agere AB | et] ut(?) Koe 4 co arbitrii facultas y 5 et] ut 8
8 movere Koe moverent L movent Merlin Del 28 Nonne — diet <y | quod
ergo « quomodo y
-
8
De prineipiis II Cap. 1, 2. 3. 4 109
lam sane quoniam diversos motus rationabilium creaturarum
variasque sententias causam dedisse diversitatis mundo huie sermo
superioris disputationis ostendit, videndum est ne forte similis initio
exitus quoque huie mundo conveniat. Dubium enim non est quin
5 finis ipsius in multa adhue diversitate ac varietate reperiendus sit, quae
utique varietas in huius mundi fine depraehensa causas rursum diversi-
tatum alterius mundi post hune futur oecasionesque praestabit, quo
scilicet huius mundi finis initium sit futuri.
4. Quodsi haee ita esse ordo disputationis invenit, consequens
10 nune videtur, quoniam mundi diversitas sine corporibus subsistere non
potest, naturae corporeae discutere rationem. Ex rebus ipsis apparet
quod diversam variamque permutationem recipiat natura corporea, ita
ut possit ex omnibus in omnia transformari; sicut, verbi gratia dixerim,
lignum in ignem vertitur et ignis in fumum et fumus in aérem; sed
15 et olei liquor in ignem mutatur. Escae quoque ipsae vel hominum
vel animalium nonne eandem permutationis causam declarant? Nam
quodeumque illud est, quod per cibum sumpserimus, in corporis nostri
substantiam vertitur. Sed et qualiter aqua mutetur in terram vel in
aérem et aér rursus in ignem vel ignis in aérem vel aér in aquam,
20 quamvis non sit diffieultas exponere, tamen in praesenti loco sufficit
ea tantummodo commemorasse volenti corporalis materiae discutere
rationem. Materiam ergo intellegimus quae subiecta est corporibus,
id est ex qua inditis atque insertis qualitatibus corpora subsistunt.
9 f vgl. oben S. 107, 6££ — 3—8 vgl. oben S. 19, 3tf. 21ff — 18 f vgl. Orig.,
In Joh. XIII 40 (IV 266, 15), In Jerem. hom. X 6 (III 76, 15) «nd Zeller, Phil. d. Gr.
III 13, 149. 182 ff — 99- 5. 110, 4 vgl. Orzg., In Joh. XIII 61 (IV 293, 18: ὡς
ὑποχειμένου τινὸς χοινοῦ τῆς τῶν σωμάτων καὶ ἀσωμάτων φύσεως, ὕπερ μένει,
ὥσπερ μένειν φασὶ τὸ ὑλιχὸν οἱ περὶ ταῦτα δεινοὶ τῶν ποιοτήτων μεταβαλλουσῶν
εἰς ἀφϑαρσίαν). 21 (IV 245, 5: εἰ δὲ πᾶν σῶμα ὑλιχὸν ἔχει φύσιν τῷ ἰδίῳ λόγω
[= propria ratione S. 110, 3] ἄποιον τυγχάνουσαν, τρεπτὴν δὲ xal ἀλλοιωτὴν καὶ di’
ὅλων μεταβλητὴν καὶ ποιότητας χωροῦσαν), c. Cels. III 41 (I 237, 12: τοῖς ὑπὸ
Ἑλλήνων λεγομένοις περὶ τῆς τῷ ἰδίῳ λόγῳ ἀποίου ὕλης, ποιότητας ἀμφισκομένης,
ὁποίας ὁ δημιουργὸς βούλεται αὐτῇ περιτιϑέναι). 1V 57 (I 330, 7: περὲ δὲ τοῦ τὴν
ὑποκειμένην ὕλην δεχτιχὴν εἶναι ποιοτήτων, ὧν ὃ δημιουργὸς βούλεται, πάντες οἱ
πρόνοιαν παραδεξάμενοι κατασχευόζομεν). VI 77 (11 140, 19), In Genes. Comm.
Frg. (Lom. VIII 5), De or. 27, 8 (11 367, 13 f£ mit. Test.) und Zeller, Phil. d. Gr.
II 13, 605 ff; Daehne, Jid.-alex. Religionsphil. 1 183—192
7 quo —$ futuri — y 13 posset AC
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110 . . Origenes
Qualitates autem quattuor dieimus: calidam, frigidam, aridam, humidam.
Quae quattuor qualitates ὕλῃ, id est materiae, insertae (quae materia
propria ratione extra has esse invenitur quas supra diximus qualitates)
diversas corporum species efficiunt. Haec tamen materia quamvis, ut
supra diximus, secundum suam propriam rationem sine qualitatibus
sit, numquam tamen subsistere extra quahtates invenitur.
Hane ergo materiam, quae tanta ae talis est, ut et sufficere ad
omnia mundi corpora, quae esse deus voluit, queat et conditor ad
quaseumque formas velit ac species famularetur in omnibus et serviret,
recipiens in se qualitates, quas ipse voluisset imponere, nescio quomodo
tanti et tales viri ingenitam, id est non ab ipso deo factam conditore
omnium putaverunt, sed fortuitam quandam eius naturam virtutemque
dixerunt. Et miror quomodo isti culpent eos, qui vel opificem deum
vel providentiam huius universitatis negant, et impie eos sentire
arguant, quod tantum mundi opus arbitrentur sine opifiee vel provisore
constare, cum ipsi quoque similem culpam impietatis incurrant, in-
genitam dicentes esse materiam deoque ingenito coaeternam. Secun-
dum hane enim eorum rationem si ponamus verbi gratia materiam
non fuisse, ut 1501 asserunt dicentes quia deus non potuerit aliquid
facere, cum nihil esset, sine dubio futurus erat otiosus, materiam non
habens ex qua posset operari, quam ei non sua provisione, sed fortuito
sentiunt adfuisse; et videtur eis quod hoe, quod fortuito inventum est,
sufficere ei potuerit ad tanti operis molem et ad suae virtutis potentiam,
quod totius sapientiae suae suscipiens rationem distingueretur ac for-
maretur ad mundum. Quod mihi perabsurdum videtur et eorum esse
hominum, qui virtutem atque intellegentiam ingenitae naturae penitus
1 vgl. Anathem. VI der Const. Syn. a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symbole? S. 228:
ὅτι Ó κόσμος πρεσβύτερα τῆς ὑπάρξεως αὐτοῦ στοιχεῖα ἔχων ἐνυπόστατα, ξηρόν,
ὑγρόν, ϑερμόν, ψυχρόν) und Zeller, Phil. d. Gr. 1123, A39ff — 11 ff zu ὕλη ἀγέ-
γητος vgl. Orig. c. Cels. IV 60 (I 332, 9—13 mit Test.), Phelokal. Cap. 24 p. 212 ff
Rob.,; Harnack, Dogmengesch. 14 677 A. 6; Zeller, Phil. d. Gr. 1113, 666 f. II 23, 432 f;
W. Möller, Gesch. d. Kosmologie S. 537 ἢ — 90 f vgl. oben S. 65, 121f — 238—925 vgl.
unten Il Cap. 9, 1
2 ὕλῃ] yla A ylae B yle C YAN u yau σ 6 qualitates « qualitate « qua-
litatem σ 13 dixerunt Ccvry duxerunt AB C* 14 negant « non negant y
15 arguant Koe arguunt L 18 enim eorum « ergo MS -- GAb 19 non? — y
21 posset Micorr possit ae Mo 392 et — y | quod! < 8 — 28 potuerit y
poterit A potuisse f
10
20
25
30
De prineipiis II Cap. 1, 4. 5. Cap. 2,1 111
ignorent. Sed ut rationem rerum possimus diligentius intueri, con-
cedatur paulisper non fuisse materiam, et deum, cum nihil esset prius,
feeisse ut essent ea, quae esse voluit: quid putabimus? quia meliorem
aut maiorem aut alterius generis materiam facturus esset deus, quam
ex sua virtute ac sapientia proferebat, ut esset quae ante non fuerat,
an inferiorem et deteriorem, an similem atque eandem ut est illa,
quam isti ingenitam dicunt? Et puto cuivis facillime pateat intellectus,
quod neque melior neque inferior potuisset mundi formas speciesque
suscipere, nisi talis fuisset, qualis ista est quae suscepit. Et quomodo
ergo non videbitur impium id ingenitum dieere, quod si factum a | deo
credatur, tale sine dubio invenitur, quale et illud est, quod ingenitum
dicitur.
5. Ut autem etiam ex scripturarum auctoritate haec ita se habere
credamus, audi quomodo in Machabeorum libris, ubi mater septem
martyrum unum ex filis suis cohortatur ad toleranda tormenta, de
hoe dogmate confirmatur; ait enim: »Rogo te, fili, respice ad caelum
et terram et omnia, quae in eis sunt, et videns haec scito quia deus
haec cum non essent, fecit«. Sed et in libro Pastoris in primo man-
dato ita ait: »Primo omnium crede quia unus est deus, qui omnia
ereavit atque conposuit et fecit ex eo quod nihil erat, ut essent uni-
versa«. Fortassis ad hoc respicit etiam illud, quod in psalmis dictum
est quia »ipse dixit, et facta sunt; ipse mandavit, et creata sunt«.
Nam quod ait quia »ipse dixit, et facta sunt« videtur ostendere sub-
Stantiam dici eorum, quae sunt; quod vero ait: »mandavit, et creata
sunt« de qualitatibus dietum videtur, quibus substantia ipsa formata est.
CAPUT SECUNDUM
De perpetuitate corporeae naturae.
1. Hoe in loco quaerere solent quidam, utrum sicut unigenitum
filum generat pater et sanctum spiritum profert, non quasi qui ante
non erat, sed quia origo et fons fili vel spiritus saneti pater est, et
nihil in his anterius posteriusve intellegi potest, ita etiam inter ratio-
16 II Makk. 7, 28 — 19 Hermas, Mand. 1 1, vgl. oben I Praef. 4, S. 9, 13
— 22. 98. 24 Psal. 148, 5, vgl. Orig. c. Cels. II 9 (I 136, 9). VI 60 (II 130, 20)
928—391 vgl. oben I Praef. 4 u. Cap. 3, 7 — 30 vgl. oben S. 60, 2—4
16 ad caelum « caelum y 17 omnia « ad omnia y 20 erant «Ab
28 unigenitum «Scr ingenitum y
10
1
ΓΘ
5
119 Origenes
nabiles naturas et materiam corporalem similis quaedam societas vel
propinquitas possit intellegi. Quam rem ut plenius atque intentius
investigent, illue solent initium disputationis inflectere, ut inquirant, si
haee ipsa natura corporea, quae spiritalium et rationabilium mentium
vitas fert et continet motus, pari cum ipsis aeternitate perduret, an
vero absoluta interibit et exolescet. Quod ut possit scrupulosius de-
praehendi, requirendum primo videtur, si possibile est penitus incor-
poreas remanere rationabiles naturas, cum ad summum sanctitatis ac
beatitudinis venerint, quod mihi quidem diffieillimum et paene inpos-
sibile videtur; an necesse est eas semper coniunctas esse corporibus.
Si ergo posset quis ostendere rationem, qua possibile esset eas ommi-
modis earere corporibus, consequens videbatur quod natura corporea
ex nihilo per intervalla temporum procreata sicut, cum non esset,
effecta est, ita et esse desineret, cum usus eius ministerii praeterisset.
2. Si vero inpossibile est hoc ullo modo adfirmari, id est quod
vivere praeter corpus possit ulla alia natura praeter patrem et filium
et spiritum sanctum, necessitas consequentiae ac rationis coartat in-
tellegi principaliter quidem creatas esse rationabiles naturas, materialem
vero substantiam opinione quidem et intellectu solo separari ab eis et
pro ipsis vel post ipsas effectam videri, sed numquam sine ipsa eas
vel vixisse vel vivere: solius namque trinitatis incorporea vita existere
recte putabitur. Ut ergo superius diximus, materialis ista substantia
huius modi habens naturam, quae ex omnibus ad omnia transformetur,
eum ad inferiores quosque trahitur, in crassiorem corporis statum
solidioremque formatur, ita ut visibiles istas mundi species variasque
16 f egl. Clemens Al. Excerpta ex Theod. 10 (III 109, 16 δὲ): ἀλλ᾽ οὐδὲ τὰ
πνευματιχὰ καὶ νοερὰ οὐδὲ oi ἀρχάγγελοι (οὐδὲ) οἱ πρωτόκτιστοι οὐδὲ μὴν οὐδ᾽
αὐτὸς ἄμορφος xal ἀνείδεος xal ἀσχημόάτιστος καὶ ἀσώματός ἐστιν, ἀλλὰ καὶ μορ-
qv ἔχει ἰδίαν xal σῶμα ἀνὰ λόγον τῆς ὑπεροχῆς τῶν πνευματιχῶν ἁπάντων, ὡς
δὲ χαὶ οἱ πρωτόκτιστοι ἀνὰ λόγον τῆς ὑπεροχῆς τῶν ὑπ᾽ αὐτοὺς οὐσιῶν und Huet,
Origen. II 2 qu. 6, 14 --- 18 vgl. oben I Cap. 7, 1 — 18f vgl. oben I Cap. 2,2
— 91 vgl. Ambros., De Abraham 11 S, 58 (Migne SL XIV 506): Nos autem nihil
materialis compositionis immune atque alienum putamus praeter illam solam
venerandae Trinitatis substantiam, quae vere pura ac simplex sincerae impermistae-
que naturae est; und unten III Cap. 6 — 22 vgl. oben S. 109, 11 ff
2 Quam rem — y 6 exolescet « peribit y — 6 f depraehendi, requirendum
α depraehendere, querendum y 21 namque A?ovr8y numquam A* 23 habens
& habent G* M* habet Gcorr Meorr g
De principiis II Cap. 2, 1. 2. Cap. 3, 1 113
distinguat; cum vero perfectioribus ministrat et beatioribus, in fulgore
caelestium corporum« micat et >spiritalis corporis- indumentis vel >angelos
dei- vel -filios resurrectionis- exornat, ex quibus omnibus diversus ac
varius unius mundi conplebitur status.
Verum haec si plenius discutere libet, oportebit adtentius et dili-
gentius cum omni metu dei et reverentia perscrutarl scripturas divinas, si
qui forte in his de talibus arcanus et reconditus sensus, si quid in abs-
consis et reconditis (sancto spiritu demonstrante- his, qui digni sunt)
poterit inveniri, cum plura testimonia de hac ipsa specie fuerint con-
10 gregata.
kh
CAPUPCFERTIUM
De initio mundi et causis eius.
1. Superest ut post haec requiramus, utrum ante hune mundum,
qui nune est, mundus alius fuerit, et si fuit, utrum talis fuerit, qualis
1 f vgl. oben I Cap. 6, 4 — 2 vgl. I Kor. 15, 40. 44 und Schnitzer, S. 901 4. **,
der S. 91 4. * Method. (bei Phot., Bibl. Cod. 234 p. 299a , 86 B.) vergleicht: βούλεται τοί-
vvv ὁ Ὠριγένης τὴν uiv αὐτὴν σάρκα μὴ ἀποκαϑίστασϑαι τῇ ψυχῇ, τὴν δὲ ποιὰν
ἑχάστου μορφήν, κατὰ τὸ εἶδος τὸ τὴν σάρκα καὶ νῦν χαρακτηρίζον, ἐν ἑτέρῳ πνευμα-
τιχῷ ἐντετυπωμένην ἀναστήσεσθαι σώματι. --- 2f vgl. [Matth. 22, 30 KI] Luk. 20, 36
— 8 vgl. Hebr. 9, S — 18 ff xu dem 1. Abschnitt vgl. Hieron., Ep. ad Avit. 5 (Migne
SL XXI 1063: In seeundo autem libro mundos asserit innumerabiles, non
iuxta Epieurum uno tempore plurimos et sui similes, sed post alterius mundi
finem-alterius esse principium. Et ante hunc nostrum mundum alium
fuisse mundum, et post hunc alium rursum futurum, et postillum
alium, rursumque ceteros post ceteros. Et addubitat utrum futurus
' sit mundus alteri mundo ita ex omni parte consimilis, ut nullointer
se distare videantur, an certe numquam mundus alteri mundo ex
toto indiseretus et similis sit futurus). Vgl. Theophil. Al., Ep. pasch. I 9
bei Hieron. Ep. 96 (Migne SL XXII 780: Nee quisquam hominum erebrius
6f si qui β si quid Ay Τῇ si quid in absconsis et reconditis] wzelleicht
Variante xw si qui forte — sensus Z. 6f oder willkürliche Veränderung Rufins, so
daß der Text richtiger so gelautet hätte: si qui forte in his de talibus tam abs-
consis eb reconditis arcanus et reconditus sensus . . . poterit inveniri; vgl. Orig.
6. Cels. VII 60 (II 210, 24 ff) 8 reconditis] + sermonibus Del
Origenes V. 5
114 |... Origenes
iste, qui nune est, an paulo differentior vel inferior; aut omnino non
fuerit mundus, sed tale aliquid fuerit, qualem intellegimus illum' post
omnia >finem< futurum, >cum tradetur regnum deo et patri: qui nihilo-
minus alterius mundi fuerit finis, ilhus scilicet, post quem hic mundus
5 coepit, lapsus autem varius intellectualium naturarum provocaverit
deum ad istam variam diversamque mundi conditionem. Sed et illud
similiter requirendum puto, | utrum post hune mundum curatio aliqua 80
et emendatio futura sit, asperior quidem et doloris plena erga eos,
qui verbo dei oboedire noluerunt, per eruditionem vero rationabilem-
10 que institutionem, per quam possent ad locupletiorem proficere veritatis
intellectum hi, qui in praesenti iam vita in haec se studia dediderunt
et mentibus purgatiores effecti, capaces iam hine divinae sapientiae
perrexerunt, et si post haec statim finis omnium consequetur; an pro
correctione et emendatione eorum, qui talibus indigent, alius rursum
15 mundus erit, vel similis huic, qui nune est, vel hoc melior aut etiam
multo deterior; et qualiscumque ille erit post hunc mundus, quamdiu
erit, aut si omnino erit; et si erit aliquando cum nullus usquam sit
mundus, aut si fuit aliquando cum mundus omnino non fuerit; aut si
fuerunt plures vel erunt, aut si accidat aliquando, ut alter alteri
20 aequalis et similis per omnia atque indiscretus eveniat.
2. Ut ergo manifestius appareat, utrum materia corporalis per
intervalla subsistat et, sicut non fuit antequam fieret, iterum resolvatur
ut non sit, videamus primo si fieri potest, ut vivat aliquis sine corpore.
Si enim potest aliquis vivere sine corpore, possunt et omnia esse sine
corpore; omnia enim ad unum finem tendere superior tractatus edocuit.
81 autem omnia possunt carere corporibus, sine dubio non erit sub-
stantia corporalis, cuius usus nullus existet. Et quomodo sentiemus
r2
σι
moritur, quod Origenes ausus est scribere, Stoicorum impiissimum dogma divi-
narum cupiens scripturarum auctoritate firmare); Augustin., De ctv. Dei XI 5. XII 12;
Denis, De la phil. d' Orig. p. 179 A. 1. 351 und Windelband, Lehrb. d. Gesch. d. Phil.*
S. 214.
3 vgl. I Kor. 15, 24 — 18 f vgl. Clemens Al, Hypotyp. Frg. 23 (III 202, 12 St.),
erhalten bei Phot., Cod. 109 (p. 89a, 16 B.): ἔτι δὲ μετεμψυχώσεις καὶ πολλοὺς
πρὸ toU ᾿Αδὰμ κόσμους τερατεύεται. — 25 vgl. oben S. 107, 281} — 26 Si — 27 existet
— Hieron., Ep. ad Avgt. 5 (Migne SL XXU 1063f: Rursumque post modicum
»Si omnia« inquit, »ut ipse disputationis ordo conpellit, sine corpore
vixerint, consumetur corporalis universa natura, et redigetur in
S futura sit « erity 11 hi] his Wey 18 etsiaety | anAB [lae C
acy 14fcomundus rursum y 17 aut si omnino erit — y 19 ob accidit?
10
De prineipiis II Cap. 3, 1. 2 115
illud, quod apostolus dixit in his locis, in quibus de resurrectione dis-
putat mortuorum, cum ait: »Necesse est autem corruptibile hoc induere
incorruptionem, et mortale hoc induere inmortalitatem. Cum autem
corruptibile hoe induerit incorruptionem, et mortale hoc induerit in-
mortalitatem, tunc fiet sermo, qui scriptus est: Absorpta est mors in
vietoria; ubi est, mors, victoria tua? ubi est, mors, aculeus tuus?
aeuleus autem mortis peccatum, virtus vero peccati lex«. "Talem ergo
quendam suggerere videtur apostolus intellectum. — Quod enim ait:
»corruptibile hoc« et »mortale hoc«, velut tangentis et ostendentis
affectu, cui ali convenit nisi materiae eorporali? Haec ergo materia
eorporis, quae nune eorruptibils est, »induet incorruptionem«, eum per-
fecta anima et dogmatibus incorruptionis instructa uti eo coeperit.
Et nolo mireris si velut indumentum corporis perfectam animam
dicimus, quae propter verbum dei et sapientiam eius nunc >incorruptio«
5 nominatur; cum ipse utique qui est dominus et creator animae Christus
lesus indumentum sanctis esse dicatur, sicut apostolus dicit: »Induite
vos dominum lesum Christum«. Sicut ergo Christus indumentum est
animae, ita intellegibili quadam ratione etiam anima indumentum esse
nihilum quae aliquando est facta denihilo; eritquetempus quo usus
eius iterum necessarius sit«) Hierzu stimmt Theophil. Al., Ep. pasch. 1 17
bei Hieron. Ep. 96 (Migne SL XXII 787: Nam si natura corporea vana
est et futilis iuxta Origenis errorem), ferner Ep. syn. 2 bei Hieron. Ep. 92
(Migne SL XXII 763: Quid loquar de resurrectione mortuorum, in qua perspicue
blasphemat et dicit quod post multossaeculorum reeursus corpora nostra
paulatim redigantur in nihilum et in auram tenuem dissolvantur;
ac ne parvum hoc putaremus, adiecit: Resurgens corpus non solum cor-
ruptibile sed mortale erit) und Ep. pasch. 113 bei Hieron. Ep. 96 (Migne
SL XXII 783: ut audeat dicere corpora nostra suscitatum quidem iri,
sed sic ut corruptelae rursus ac morti subiaceant..., ebenda I 15, p. 785:
Dicit eorpora quae resurgunt post multa saecula in nihilum dissol-
venda nec futura aliquid, nisi cum de coelorum mansionibus animae
ad inferiora dilapsae indiguerint novis, quae alia rursum fiant,
prioribus omnino deletis, ähnlich auch Ep. pasch. IL 11, p. 800); Rufins
Übersetzung ist also hier ungenau und lückenhaft.
9 I Kor. 15, 53—56 — 16 Röm. 13, 14
3 Cum — 4f inmortalitatem über d. Z. A! — C 6 ubi est? α absorta est
G ΜῈ absortus est M?2s 7 vero gy autem A 9 tangentis « angentis y 12 dog-
matibus] δείγμασι verm. im griech. Text Schnitzer, S.94 A.* | eo « eos u
eiso 17 co £P! ihn p (Christum < o)
S*
10
20
116 Origenes
dieitur corporis. Ornamentum enim eius est celans et contegens eius
mortalem naturam. Tale est ergo quod dicitur: » Necesse est cor-
ruptibile hoe induere incorruptioneme, ut si diceret: necesse est naturam
hane corruptibilem corporis indumentum accipere incorruptionis, ani-
mam habentem in se incorruptionem, pro eo videlicet quod induta est
Christum, qui est sapientia et verbum dei. Cum autem vitae partici-
paverit corpus hoc, quod aliquando gloriosius habebimus, tunc ad id
quod inmortale est accedit, ut etiam incorruptibile fiat. Si quid nam-
que mortale est, hoe continuo et corruptibile est; non tamen si quid
corruptibile est, hoc etiam mortale dici potest. Denique lapidem vel
lignum corruptibile quidem dicimus, non tamen etiam mortale conse-
quenter dicemus, numquam enim vixit. Corpus vero quoniam vitae
participat, ex eo quod separari ab eo vita potest et separatur, conse-
quenter mortale nominamus et secundum alium quoque intellectum
etiam corruptibile dicimus.
Mira ergo ratione sanctus apostolus (ad) generalem primo causam
respiciens materiae corporalis, cuius materiae anima usum semper habet
in qualibet qualitate positae, nune quidem carnal postmodum vero
subtiliori et puriorl, quae spiritalis appellatur, ait: » Necesse est cor-
ruptibile hoc induere incorruptionem«; secundo vero ad specialem cor-
poris respiciens causam ait: »Necesse est mortale hoc induere inmor-
taltatem«. >Incorruptio< autem et >inmortalitas- quid aliud erit nisi
sapientia et verbum et iustitia dei, quae formant animam et induunt
et exornant? Et ita fit ut dicatur quia >corruptibile incorruptionem
induit, et mortale induit inmortalitatem. | Nune enim etiamsi valde
profieiamus, tamen quoniam >ex parte cognoscimus et ex parte prophe-
tamus- et >per speculum in aenigmate videmus- ea ipsa, quae videmur
intellegere, nondum >corruptum hoe induit incorruptionem-«, neque
9 I Kor. 15,53 — Sf vgl. oben I Cap. 3, 6. 2, 1—3 — ?7—10 τοί. Orig. c. Cels.
V 19. VII 32 (II 21, 1. 183, 12), In Joh. XIII 61 (IV 293, 21: o? ταὐτὸν δέ ἐστιν (v0)
τὴν φϑαρτὴν φύσιν ἐνδύεσϑαι ἀφϑαρσίαν, καὶ τὸ τὴν φϑαρτὴν φύσιν μεταβάλλειν
εἰς ἀφϑαρσίαν. τὰ δ᾽ αὐτὰ xal περὶ τῆς ϑνητῆς λεχτέον, οὐ μεταβαλλούσης μὲν
εἰς ἀϑανασίαν, ἐνδυομένης δὲ αὐτήν) und oben S. 114, 20 — 19. 91 τι. S. 117,5
I Kor. 15, 53 --- 22—24 vgl. Orig., De or. 27,9 (II 369, 21: τῆς ἰδίας ἀϑανασίας,
«
ἀϑάνατος γὰρ ὁ λόγος τοῦ ϑεοῦ, μεταδιδοὺς τῷ ἐσϑίοντι αὐτοῦ), In Joh. ll 17
(IV 75, 2: ὅτε οὐδὲ ὁ χριστὸς ἔσχε τὴν τοῦ πατρὸς ἀϑανασίαν; ἐγεύσατο γὰρ ὑπὲρ
παντὸς ϑανάτου) und oben S. 56, 20 Ε΄ — 24f. 28 vgl. I Kor. 15, 53 — 396 ἢ τοί.
I Kor. 13, 9. 12
3 ub 51] acsi BAb 12 numquam enim vixit < Ay 16 (ad) Merlin Del
De prineipiis Il Cap. 3, 2. 3 117
»mortale« ab -inmortalitate- eireumdatur; et quoniam sine | dubio in longius
protrahitur nostra haec in corpore eruditio: videlicet usque quo ipsa
corpora nostra, quibus cireumdati sumus, propter verbum dei et
sapientiam ac perfectam iustitiam incorruptionem inmortalitatemque
5 mereantur, propterea dicitur: »Necesse est corruptibile hoc induere
incorruptionem, et mortale hoc induere inmortalitatem«.
3. Verumtamen hi, qui putant posse umquam extra corpora vitam
ducere rationabiles creaturas, possunt in hoc loco talia quaedam movere.
Si verum est quod >corruptibile. hoc induet incorruptionem, et mortale
10 hoe induet inmortalitatem, et quod absorbeatur mors in finem«, non
aliud quam materialem naturam exterminandam declarat, in qua operari
mors aliquid poterat, dum hi, qui in corpore sunt, per naturam materiae
corporals mentis acumen videntur obtundi. Si vero extra corpus sint,
tune omnem molestiam huiuscemodi perturbationis effugient. Sed
quoniam non ad subitum omne indumentum corporeum effugere poterant,
prius in subtihoribus ae purioribus inmorari corporibus aestimandi sunt,
quae ultra nee a >morte< vinci nee >aculeo mortis- conpungi praevaleant,
ut ita demum paulatim cessante natura materiah et >absorbeatur mors-
et exterminetur >in finem-, atque omnis eius >aculeus< penitus retun-
20 datur per divinam gratiam, cuius capax effecta est anima et >incor-
ruptionem- atque »inmortalitatem- meruit adipisci. Et tune merito dicetur
ab omnibus: »Ubi est, mors, victoria tua? ubi est, mors, aculeus tuus?
Aculeus autem mortis peecatum est«. Si ergo haec habere conse-
9 Εἰ — 12 poterat = Hieron., Ep. ad Αυτΐ. 5 (Migne SL XXII 1064): Et in
consequentibus: »Sin autem, ut ratione et Seripturarum auctoritate mon-
stratum est, corruptivum hoc induerit incorruptionem, et mortale
hoc induerit inmortalitatem, absorbebitur mors in vietoriam, et
corruptio in incorruptionem, et forsitan omnis natura corporea
tolletur e medio, in qua sola potest mors operari« — 9f vgl. I Kor.
15, 53. 54 und Huet, Origen. II 2 qu. 6, 2.12 — 15f vgl. Titus v. Bostra c.
Manich. Y (bei Joh. Dam., Saera Par. M 163 C ed. Le Quien): ἀλλ᾽ ἐν τῷ μακαρίῳ
ταύτας ἔσεσϑαι τῶν σωζομένων τὰς wvzéc, ἀπειληφυίας μὲν τὸ σύμφυτον αὐταῖς
σῶμα, οὐ μέντοι βαρὺ zal γεῶδες xal σαρκικῆς ἐπιϑυμίας γέμον, καϑάπερ τὴν
ἀρχήν, ὅτε δὴ προσῆχον ἦν τῷ ἀγῶνι τῆς ἀρετῆς ἐνευδοκιμῆσαι ταύταις. —
17—19 vgl. I Kor. 15, 54. 55 — 991 Kor. 15,55.56 — 23 81 —S. 119, 5 con-
firmant — Hieron., Ep. ad Avit. 5 (Migne SL XXII 1064): Et post paululum:
»8i haec non sunt contraria fidei, forsitan sinecorporibus aliquando
12 hi] hii A his σ 13 videtur os 14 omnem «Mtcorr omni GM* om-
nino so 21 dicetur 8 dicitur Ay
81
10
15
118 Origenes
quentiam videntur, reliquum est ut status nobis aliquando incorporeus
futurus esse credatur; quod si recipitur et omnes subieiendi Christo
esse dicuntur, necesse est ut omnibus et hoc deferatur, in quos per-
venit Christi subiectio; εἰ δὲ τὰ ὑποτεταγμένα τῷ Χριστῷ ὑποταγή-
σεται ἐπὶ τέλει καὶ τῷ ϑεῷ, πάντες ἀποϑήσονται τὰ σώματα᾽ καὶ
οἶμαι ὅτι τότε.εἰς τὸ μὴ ὃν ἔσται ἀνάλυσις τῆς τῶν σωμάτων φύσεως,
ὑποστησομένης δεύτερον, ἐὰν πάλιν λογικὰ ὑποχαταβῇ. (quia omnes,
qui subiecti sunt Christo, in fine quoque subiecti erunt deo patri, eui
regnum traditurus dicitur Christus, et. ita videtur, ut tune etiam usus
corporum cesset. Si autem cessat, in nihilum redit sicut et antea
non erat,
Sed videamus quid eis occurrat, qui haee ita asserunt. Videbitur
enim esse necessarium ut, si exterminata fuerit natura corporea, secundo
iterum reparanda sit et creanda; possibile enim videtur ut rationabiles
naturae, a quibus numquam aufertur liberi facultas arbitrü, possint
iterum aliquibus motibus subiacere], indulgente hoc ipsum deo, ne forte,
si inmobilem semper teneant statum, ignorent se del gratia et non sua
virtute in illo fine beatitudinis constitisse; quos motus sine dubio
rursum varletas corporum et diversitas prosequetur, ex qua mundus
vivemus. Sin autem qui perfecte subiectus est Christo absque cor-
pore intellegitur, omnes autem subiciendisunt Christo, et nos erimus
sine corporibus, quando ei ad perfectum subiecti fuerimus«. Et in
eodem loco: »Si subiecti fuerint omnes Deo, omnes deposituri sunt
corpora, et tunc corporalium rerum universa natura solvetur in ni-
hilum; quae, si secundo necessitas postularit, ob lapsum rationa-
bilium creaturarum rursus existet [existens Codd. II D existent Cod. B. Deus
enim in certamen et luctamen animas dereliquit, ut intellegant
plenam consummatamque victoriam non ex propria se fortitudine,
sed ex Dei gratia consecutas. Et idcirco arbitror pro varietate cau-
sarum diversos mundos fieri, et elidi errores eorum, qui similes sui
mundos esse contendunt«.,
9—9 vgl. I Kor. 15, 27. 28. 24. — 4- 7 Frg. 19 (Red. 11 2) bei Justinian,
Ep. ad Mennam (Mansi IX 599) mit der Überschrift: 'Ex tov αὐτοῦ λόγου, Oti
ἔσται τελεία ἡ [— ἡ Cod. Ath.] τῶν σωμάτων ἀπόϑεσις --- Z. 7 quia — 16 subiacere
Ruf. es stimmt genau mit Hieron. (»Si subiecti fuerint — rursus existet«) überein
12 ff vgl. Denis, De la phil. d'Orig. p. 383 A. 1; Hieron., Ep. LV ad Amand. 5
(Migne SL XXlI 564, wo Hilar. Piet. c. Arian. XI eitiert wird)
1 nobis « noster y 4 ὑποτεταγμένα Cod. Ath. Mansi ὃ. T. ὑποταγέντα
Mansi a. R. Red.
—S
De principiis II Cap. 3, 3. 4 119
semper adornatur, nec umquam poterit mundus nisi ex varletate ac
diversitate constare; quod effici nullo genere potest extra materiam
corporalem.
4. Jam vero qui indissimiles sibi mundos ac per omnia pares ali-
5 quando evenire confirmant, nescio quibus id possint adserere docu-
mentis. Si enim per omnia similis mundo mundus dicitur, erit ut
iterum Adam vel Eva eadem faciant quae fecerunt; idem iterum (erit;
diluvium, atque idem Moyses rursum populum sexcenta milia numero
educet ex Aegypto, Iudas quoque bis dominum tradet, Paulus secundo
10 lapidantium Stephanum vestimenta servabit, et omnia, quae in hac vita
gesta sunt, iterum gerenda dicentur: quod non puto ratione aliqua
posse firmari, 51 arbitrii libertate aguntur animae et vel profeetus suos
vel deeessus pro voluntatis suae sustinent potestate. Non enim cursu
aliquo in eosdem se cireulos post multa saecula revolvente aguntur
15 animae, ut hoe aut illud vel agant vel cupiant, sed quocumque
propri ingeni libertas | intenderit, illo gestorum suorum dirigunt 82
cursum.
Tale autem est quod ab istis dieitur, ut si qui velit adserere quod
frumenti medimnum si profundatur in terram, potest fieri ut iidem et
20 penitus indisereti secundo aceidant easus granorum, ita ut unumquod-
que granum iuxta id profusum iaceat secundo, quo primo aliquando
deiectum est, et eodem ordine eisdemque dispersum sit signis, quibus
fuerat primo diffusum; quod utique in innumerabilibus medimni granis
inpossibile est prorsus accidere, etiamsi per inmensa saecula indesinenter
ae iugiter effundantur. Ita ergo mihi inpossibile videtur eodem ordine
eisdemque modis nascentium ac morientium atque agentium quid secundo
mundum posse reparari; sed inmutationibus non minimis diversos
posse mundos existere, ita ut pro manifestis quibusque eausis melior
status sit alterius mundi et pro alis inferior et pro alis medius
30 quidam status. Qui autem vel numerus vel modus hic sit, ego me
nescire fateor. Si qui autem posset ostendere, libentius discerem.
IV
Qt
6 ff vgl. Orig. c. Cels. IV 67. 68 (1337, 6 ff. 338, 3 ff). V 20. 21 (II 21, 23 ff);
Clemens Al. Strom. V 1 (I1 332, 2f St, mit Test.); Euseb., Werke III 2, p. 91", 4
und Denis, De la phil. d'Orig. p. 328 A.1; Schmekel, Die Phil. d. mittl. Stoa
S. 188—190.
6 c» similis per omnia y | mundo — y 7 (erit) Merlin Del 9 educet
Merlin Del educat 87; deducat A 18 autem « enim ; 21 quo βγ quod A
25 effundantur BMo effundatur 4CG 30 vel! — y | ego-y
E B
σι
10
20
25
120 Origenes
5. Verumtamen multorum saeculorum finis esse dicitur hie mundus,
qui et ipse »saeculum« dicitur. Docet autem sanctus apostolus quod
Christus in eo saeculo, quod ante hoc fuit, non est passus, sed ne
in illo quidem, quod ante ipsum fuit; et nescio si enumerare sufficiam,
quanta fuerint anteriora saecula, in quibus passus non est. Ex quibus
autem sermonibus Pauli ad occasionem huius intellegentiae venerim,
proferam; ait enim: »Nunc vero semel in consummatione saeculorum
ad refellendum peccatum per hostiam sui manifestatus est«. Semel
enim ait eum -hostiam- effectum et -in consummatione saeculorum ad
refellendum peccatum esse manifestatum« Quod autem post hoc sae-
culum, quod ad consummationem aliorum saeculorum dicitur factum,
erunt alia >saecula supervenientia, manifeste ab ipso Paulo didicimus
dicente: »Ut ostenderet in saeculis supervenientibus superabundantes
divitias gratiae suae in bonitate super nos«. Non dixit: in saeculo
superveniente neque: in duobus saeculis, sed» in saeculis supervenientibuss;
unde arbitror multa saecula indicio sermonis istius declarari.
Si vero est aliquid saeculis maius (ita ut in. creaturis quidem
saecula intellegantur, in alus vero, quae excedunt et supergrediuntur
visibiles creaturas, x x), quod erit forte in >restitutione omnium-, cum
ad perfectum finem universa pervenient: id fortasse plus aliquid esse
quam saeculum intellegendum est, in quo erii omnium consummatio.
Movet me autem in hoc scripturae sanctae auctoritas, quae dicit: »In
saeculum, et adhue«; »adhuc« enim quod dieit, plus aliquid sine dubio
quam saeculum vult intellegi; et vide ne illud quod dieit salvator quia
»volo ubi ego sum ut et isti 101 sint mecum« et »sicut ego et tu unum
sumus, ut et isti in nobis unum sint« ostendere videatur plus aliquid
quam est saeculum vel saecula, forte etiam plus quam est >saecula sae-
culorum«, id videlieet eum iam non in saeculo sunt omnia, sed >omnia
et in omnibus deus«.
9 vgl. x. B. Weish. Sal. 13, 9 — ὃ ff vgl. Huet, Origen. 112 qu. 3, 23.24 —
3—10 dagegen vgl. Hieron., Apol. I 20 (Migne SL XXIII 413f: Origeni tuo licet
... Ohristumque dicere saepe passum et saepius passurum, ut quod semel profuit,
semper prosit assumptum) und unten IV Cap. 3, 14 (26) — 7 Hebr. 9, 26 —
13 Ephes. 9, 7 — 19 vgl. Act. 3, 21 Ki — 99 f vgl. Psal. 113, 26. 120, 8. 124, 2.
130,3 — 25 Joh. 17, 94 — 95 f Joh. 17,21 — 27f vgl. x. B. Gal. 1, 5. I Tim. 1, 17
— 9S8 f vgl. 1 Kor. 15, 28
4in-c AC 9eun -— y 1 sed in saeculis — y 17 co aliquid est y
ut α eto — u | quidem « quidam G quadam M! quaedam o 19 = «| eiel-
leicht (maius aliquid saeculis) Koe 20 pervenient Merlin Del perveniunt L
25 ub <y | 98f omnia et — y
10
20
k | à |
De principiis II Cap. 3, 5. 6 121
6. His pro nostris viribus de mundi ratione dissertis, non videtur
incongruum etiam ipsius mundi appellatio quid sibi velit inquirere;
quae appellatio in seripturis sanctis diversa significans frequenter
ostenditur. Quod enim latine mundum dicimus, graece χόσμος appel-
latur; κόσμος autem non solum mundum, sed et ornamentum signi-
fieat. Denique in Esaia ubi ad >principes fihas Sion- increpationis
sermo dirigitur, et dicit: »Pro ornamento capitis aurei calvitium
habebis propter opera tua«, ornamentum ibi eo nomine quo mundum
appellavit, id est xoouor. Dicitur etiam in indumento pontificis mundi
ratio eontinerl, sicut in Sapientia Salomonis invenimus, cum dicit quia
»in vestimento poderis erat universus mundus«. Mundus dicitur etiam
noster eum habitatoribus suis orbis iste terrarum, sieut cum scriptura
dicit quia »omnis mundus in maligno positus este. Meminit sane
Clemens, apostolorum discipulus, etiam eorum, quos ἀντίχϑονας Graeci
nominarunt, atque alias partes orbis terrae x», ad quas neque nostrorum
quisquam accedere potest, neque ex illis, qui ibi sunt, quisquam transire
ad nos, quos et ipsos mundos appellavit, eum ait: »Oceanus intrans-
meabilis est hominibus et hi, qui trans ipsum sunt mundi, qui his
eisdem dominatoris dei dispositionibus gubernantur«.
Dicitur mundus etiam ista universitas, quae ex caelo constat et
terra, sicut. Paulus ait: »Transiet enim. habitus huius mundi«. Designat
sane et alium quendam mundum praeter hunc visibilem etiam dominus
et salvator noster, quem re vera describere ac designare difficile est;
ait namque: »Ego non sum ex hoc mundo«. Tamquam enim qui ex
alio quodam esset mundo, ita dixit | quia »non sum ex hoc mundo«.
Cuius mundi diffiilem nobis esse expositionem ideirco praediximus,
1—4 vgl. Orig., In Matth. XIII 20 (Lom. III 245) — 6 vgl. Jes. 3, 17 Kl
— 7 Jes. 8, 24 — 11 Weish. Sal. 18, 24 — 13 I Joh. 5, 19 — 18—17 vgl.
Clemens ad Cor. 120, 5: ἀβύσσων τε ἀνεξιχνίαστα καὶ νερτέρων ἀνεχδιήγητα κλί-
ματα τοῖς αὐτοῖς συνέχεται προστάγμασιν --- 17 Clemens ad Cor. 1 20, 8: ὠχεα-
vos ἀπέραντος ἀνθρώποις χαὶ oi μετ᾽ αὐτὸν χόσμοι ταῖς αὐταῖς ταγαῖς τοῦ
δεσπότου διευϑύνονται --- 921 I Kor. 7. 31 — 94, 25 Joh. 17, 14. 16; vgl. Huet,
Origen. II 2 qu. 3, 10
4 enim o<au 4 χύσμος a. κόσμος] cosmos a. cosmos e KOUNOC a. cosmos y
5 mundum g mundus Ay 5f hinter significat nemmt Schnitzer, S. 99 A. ** den
Ausfall von Sehriftstellen an, wo κόσμος — ornamentum Zzst, vgl. Orig., In Matth.
XIII 20 (Lom. TI 248) 9 cosmon « KOCMON y 14 anticthonas A* C AN-
TIXOONAC By 15 hinter terrae scheint ein Verbum, x. DB. dicit oder memorat,
zu fehlen | nostrorum gy nostrum A 18 vgl. S. 122, 15f; Orig. las also:
κόσμοι, (ol)... dıevd. 94 ex α de y
83
[bi
10
25
122 Origenes
ne forte aliquibus praebeatur occasio illius intellegentiae, qua putent
nos imagines quasdam, quas Graecl ἐδέας nominant, adfirmare: quod
utique a nostris rationibus alienum est, mundum incorporeum dicere,
in sola mentis fantasia vel cogitationum lubrico consistentem; et quo-
modo vel salvatorem inde esse vel sanctos quosque illue ituros poterunt
adfirmare, non video. Verumtamen praeclarius aliquid et splendidius,
quam iste praesens est mundus, indicari a salvatore non dubium est,
in quem etiam credentes in se tendere provocat et hortatur. Sed utrum
mundus iste, quem sentir vult, separatus ab hoc sit aliquis longeque
divisus vel loco vel qualitate vel gloria, an gloria quidem et qualitate
praecellat, intra huius tamen mundi circumseriptionem cohibeatur, quod
et mihi magis verisimile videtur, incertum tamen est et, ut ego arbitror,
humanis adhue cogitationibus et mentibus inusitatum. Ex his tamen,
quae Clemens visus est indicare eum dicit: »Oceanus intransmeabilis
hominibus et hi mundi, qui post ipsum sunt«, mundos, (qui) post
ipsum sunt» pluraliter nominans, quos et eadem dei summi providentia
agi regique significat, semina quaedam nobis huiuscemodi intellegentiae
videtur adspergere, quo putetur omnis quidem universitas eorum, quae
sunt atque subsistunt, caelestium et sdpercaelestium, terrenorum inferno-
rumque, unus et perfectus mundus generaliter diei, intra quem vel a
quo ceteri, hi qui illi insunt, putandi sunt contineri.
Unde quidam volunt globum lunae vel solis ceterorumque astrorum,
quae πλανήτας vocant, per singula mundos nominari; sed et ipsum
supereminentem quem dicunt ἀπλανῆ globum, proprie nihilominus
mundum appellari volunt. Denique etiam Baruch prophetae librum in
adsertionis huius testimonium vocant, quod ibi de septem mundis vel
3 f vgl. Orig., In Num. hom, XXVIII 2 (Lom. X 366£) und unten IV 24 (22) —
6—8 vgl. Joh. 17,24 — 14 Clemens ad Cor. 1 20, 8 — 22—25 vgl. Orig. c. Cels.
VIII 52 (II 267, 18—20) — 19 vgl. Phil, 2, 10 — 98 ff nicht in dem an Jeremia
angeschlossenen Buch Baruch; in der griech. erhaltenen, von M. R. James (Texts
and Studies V 1 1897) herausgegebenen Baruchapokalypse (vgl. Pseudepigraphen des
ATs. her. von Kautxsch S. 446—401) werden dem Baruch fünf Himmel gexeigt.
2 ideas AC EIAEAC B HAEAC G iaeac Mo (doch ydeas S a. R. Ab über
d. Z.) 9 rationibus — y 7 a - Cu 8 in quem « in quod & in quo o 11 co-
hibeatur « cohibetur y 15 (qui) Merlin Del 16 sunt — 8y 19 et supercaelestium
<y 21 hi (hii A) qui illi insunt AB si qui illi sunt Cy 22 ceterorumque astro-
rum ἃ ceterorum μὲ ceterorumque g 23 quae « G M* quas Meorr quos S que Ab
planetas A C, B a. Rand, y ILAANHOAC Bi. Text. 94 aplane AC, B a. Rand, Mo
AITAANH B i. Text APLANE G
o
10
De principiis II Cap. 3, 6 123
eaelis evidentius indieetur. Esse tamen super illam σφαῖραν, quam
ἀπλανῆ dieunt, volunt aliam, quam, sicut apud nos caelum continet
omnia, quae sub caelo sunt, ita illam dieunt inmensa quadam sui
magnitudine et ineffabili conplexu spatia universarum spherarum ambitu
magnifieentiore constringere; ita ut omnia intra ipsam ita sint, sicut
est haec nostra terra sub caelo: quae etiam in seripturis sanctis >terra
bona- et >terra viventium- ereditur nominari, habens suum caelum
illud, quod superius diximus, in quo caelo sanctorum nomina seribi vel
scripta esse a salvatore dieuntur; quo caelo cohibetur illa >terra< atque
eoneluditur, quam salvator in evangelio >mansuetis< et mitibus repro-
mittit. Ex illus namque terrae nomine etiam hane nostram, cui
"arida- prius nomen fuerat, cognominatam volunt, sieut et -firmamentum-
hoe »eaelum- illius eaeli vocabulo nuncupatum est. Verum de huius-
cemodi opinionibus plenius in illo loeo tractavimus, cum requireremus,
quid esset quod »In principio fecit deus caelum et terram«. Aliud
enim >caelum< atque alia >terra< indicatur esse quam illud -firmamen-
tum«, quod post biduum factum dieitur, vel -arida4 quae postmodum
"terra- nominatur.
1—6 vgl. Cicero, De rep. VI 17 (Somn. Scip. 4: novem tibi orbibus vel potius
globis conexa sunt omnia, quorum unus est caelestis, extimus, qui reliquos omnis
conplectitur); Gregor. Nyss. In Hexaöm. (Migne SGr XLIV 117: ἢ πῶς διὰ viv.
ἄπειρον τῆς ἀπλανοῦς σφαίρας τῶν περιγείων ὑπόστασιν ἐν μέσῳ τοῦ παντὸς δια-
στήματος τὴν ἡλιακὴν φύσιν ἡ μεγάλη τοῦ ϑεοῦ σοφία κατέταξεν) und Redepenning,
Origenes II 840} — 6f vgl. Exod. 3, 8 (Orig. c. Cels. VII 28. 31). Luk. 8, 8 u.
Jerem. 11,19. Psal. 26, 13. 141, 6; daxu Orig., In Num. hom. XXV15 (Lom. X 329),
In Lev. hom. XV 2 (Lom. IX 424), In Psal. 36, 30 hom. V 4 (Lom. XII 226 f) —
Sf vgl. Luk. 10, 20 — 9—13 vgl. Matth. 5, 4. Gen. 1, 10. 8 und Orig., In Psal.
hom. II 4 (Lom. XII 173 f: Est et alia quaedam terra illa, de qua Scriptura dicit,
fluens lae et mel, quam Salvator in Evangeliis repromittit mansuetis, dicens:
»beati mansueti, quoniam ipsi possidebunt terram«. Haec nostra, quam habitamus,
proprio vocabulo >arida< appellatur, sicut et coelum istud, quod intuemur, proprie
firmamentum dicitur. Ex appellatione vero alterius coeli etiam istud firmamentum
coeli nomen accepit, sicut edocet scriptura Geneseos (1, 8), I» Nwm. hom. XXVI 5
(Lom. X 398f) — 14 nicht erhalten; vgl. xw caelum — firmamentum Orég., In
Gen. hom. I 1. 2 (Lom. VIII 106—108) — 15 Gen. 1l, 1 — 16f vgl. Gen. 1, 6f
— 17f vw. Gen. 1, 9f
1 indicetur « indicatur y | | C4AIPAN B 1. Text spheram A speram B
a. Rand y feram C 2 aplane Z 3 illam dicunt « illa dicant y 4 sphera-
rum AB si ferarum C sperarum y 8 diximus — y
1
n2
or
0
194 Origenes
Sane hoe quod dicunt quidam de hoe mundo, quoniam corrup-
tibilis quidem est ex eo quod factus est, nec tamen corrumpitur, quia
corruptione fortior ac validior est voluntas dei, qui fecit eum et continet
illum, ne ei >corruptio domineture rectius ista sentiri possunt de eo
mundo, quem ἀπλανῆ spheram supra diximus, quia ex voluntate dei
nequaquam >corruptioni subiaceat«, pro eo quod nee eausas corruptionis
aecepit. Sanctorum quippe est et ad liquidum purificatorum mundus
ille, non etiam impiorum, sicut iste noster. Videndum autem est ne
forte in hoe respiciens apostolus dixerit: »Prospicientibus nobis non
ea quae videntur, sed quae non videntur. Quae enim videntur tempo-
ralia sunt, quae autem non videntur aeterna sunt. Scimus autem
quoniam, si terrestris domus nostrae huius habitationis dissolvatur,
aedificationem a deo habemus, domum non manu factam, aeternam in
caelise. Cum enim alibi dieat: »Quia videbo caelos opera digitorum
tuorum«, et de omnibus visibilibus per prophetam deus dixit quia
»manus mea fecit haec omnia«, istam >aeternam domum«, quam sanctis
repromittit in eaelis, >manu factam non esse- pronuntiat, differentiam
sine dubio ereaturae in his >quae videntur- et in his >quae non videntur-
ostendens. Non enim idem intellegitur quod dieit >ea quae non
videntur< et ea quae invisibilia sunt. Ea namque quae sunt invisibilia,
non solum non videntur, sed ne naturam quidem habent, ut videri
possint, quae Graeci ἀσώματα, id est incorporea, appellarunt; haec
autem, de quibus Paulus dixit: »Quae non videntur«, naturam quidem
habent, ut videri possint, nondum tamen videri ab his, quibus promit-
tuntur, exponit.
4—6 vgl. Röm. 8, 90. 21 — 5 vgl. oben S. 123, 1f. — V f vgl. Orig., In Joh.
XIX 22 (IV 323, 33): χόσμος, ἐν ᾧ ἐστιν τὰ μὴ βλεπόμενα" zal ὅλον τοῦτο κόσμος
ἀόρατος, κόσμος οὐ βλεπόμενος, καὶ νοητὸς χόσμος, ov τῇ Ha καὶ τῷ κάλλει
ἐνόψονται ol καϑαροὶ τῇ καρδίᾳ — 9. 23 II Kor. 4, 18. 5, 1 -- 14 Psal. 8,4;
vgl. Hieron., Ep. CVI,7 (Migne SL XXII 840): De octavo Psalmo. »Quoniam videbo
coelos tuos [Psal. S, 4]«. Et dieitis quod »tuos« in Graeco non habeat. Verum est;
sed in Hebraeo legitur Samacha, quod interpretatur »coelos tuos« et de editione
Theodotionis in Septuaginta interpretibus additum est sub asteriseo — 16 zgl.
Jes. 66, 2 — 19 vgl. Orig. c. Cels. VI 59 (II 130, 1) — 22 vgl. oben S. 14, 14
2 ex eo] eo ipso 2 5 quem Acorr quam A*8y | AILAANH speram B
aplanes feram A* aplane sferam C aplane speram Acorr Mao APLANE speram 6
9 dixerit 8 dixit Ay 12 nostrae « nostra y | habitationis By habitatio AC
22 ACOMATA M ACRMATA B ACQNATA G asomata AC. Ab über d. Z.
aco///||ea Ab 4. Text acwacNata S
5
10
De principiis II Cap. 3, 6.7 125
7. His igitur tribus opinionibus de fine omnium et de summa
beatitudine prout sentire potuimus adumbratis, unusquisque legentium
apud semet ipsum diligentius et scrupulosius iudicet, si potest aliqua
harum probari vel eligi. | Dictum est enim quod vel incorporea vita
agi posse putanda sit, posteaquam Christo »fuerimt subiecta omnia< et
per Christum deo patri, cum erit -omnia et in omnibus deus<; vel eum
nihilominus Christo >fuerint universa subiecta- et per Christum deo,
eum quo et >unus spiritus. secundum hoc, quod spiritus sunt naturae
rationabiles, fiunt, tunc ipsa quoque substantia corporalis optimis ac
purissimis spiritibus sociata pro assumentium vel qualitate vel meritis
in aetherium statum permutata, secundum quod apostolus dicit: »Et
nos inmutabimur«, refulgebit; aut certe quod eorum >quae videntur-
habitu praetereunte et omni corruptibilitate decussa atque purgata
omnique hoc mundi statu, in quo πλανητῶν dicuntur sphaerae, super-
τ 2 , ..
5 gresso atque superato, supra illam, quae ἁπλανῆς dicitur, sphaeram
piorum ac beatorum statio collocatur, quasi in >terra bona- et >terra
vivorums quam >mansueti< et mites >hereditate percipiente; cuius est
1 His — S. 126,2 appellatur — Hieron., Ep. ad Avit. 5. 6 (Migne SL XXII 1064):
Et iterum: Triplex ergo suspicio nobis de fine suggeritur, e quibus
quae vera et melior sit, lector inquirat. Aut enim sine corpore vi-
vemus, cum subiecti Christo subiciemur Deo. et Deus fuerit omnia
in omnibus; aut quomodo Christo subiecta cum ipso Christo subi-
cientur Deo et in unum foedus artabuntur, ita omnis substantia
redigetur in optimam qualitatem et dissolvetur in aetherem [etr&
Cod. B aeternum Codd. II D), quod purioris simpliciorisque naturae est;
aut certe sphaera illa, quam supra appellavimus ἀπλανῆ, et quiequid
illius cireulo eontinetur dissolvetur in nihilum, illa vero, qua ἀντι-
ζὠνη ipsa tenetur et cingitur, vocabitur »terra bonas, nec non et
altera sphaera, quae hane ipsam terram circumambit vertigine et
dieitur caelum, in sanctorum habitaculum servabitur. 6. Cum haec
dicat, nonne manifestissime gentium sequitur errores et philosophorum delira-
menta simplicitati ingerit Christianae? — 5—8 vgl. I Kor. 15, 27. 28 [6, 17 Κῇ —
11 I Kor. 15, 52 — 12 vgl. II Kor. 4, 18 — 15f vgl. Huet, Origen. II 2 qu.
11, 11 — 16 f vgl. oben S. 123, ΘΓ — 17 vgl. Matth. 5, 4
13 et — Ay 14 omnique « omniaque M omnia quae 6 omnia que in 6
| HAANHT2N B ylanetum A CG ΜῈ planete Mcr planetarum 6 | spherae A
sferae B sfere Osperae uspereo 15 illamaillay | AILAANHC B AITANHC G
AITAANHO M aplanes AC, Ab über d. Z. aTTaNNC Ab 4. Text aRTANNC S
| sferam AB speram y — C 17 percipient c percipiant «u
84
e
126 Origenes
caelum illud, quod ambitu magnifieentiore ipsam illam circumdat et (Pa)
continet terram, quod vere caelum et principaliter appellatur, in quo
caelo vel terra finis omnium atque perfectio tuta ae fidissima possit
statione consistere, quo scilicet vel T hi qui post correptionem castigatio-
5 num, quas pro delictis pertulerant purgationis obtentu, expletis
omnibus atque depensis, terrae illius habitaeulum mereantur, hi vero,
qui verbo dei oboedientes fuerunt ac sapientiae eius iam hinc capaces
se obtemperantesque praebuerunt, caeli illus vel >caelorum promereri
regna- dieantur, et ita dignius conpleatur illud, quod dietum est: »Beati
10 mansueti, quia ipsi hereditate possidebunt terram« et »Beati pauperes
spiritu, quoniam ipsi hereditatem capient regni caelorum« et quod
dixit in psalmo: »Et exaltabit te, ut heredites terram«. Ad hane etenim
terram descendi dicitur, ad illam autem,. quae in alto est, -exaltari-
Hoc ergo modo videtur quasi iter quoddam sanctorum profeetibus
15 aperiri ab illa terra ad illos caelos, ut non tam permanere in illa terra
quam habitare videantur, transituri scilicet, eum in id quoque profe-
cerint, ad >hereditatem regni caelorum«.
Φ.
β΄. Ὅτι εἰς ϑεὸς νόμου καὶ προφητῶν, καὶ ὅτι ὁ αὐτὸς παλαιᾶς
καὶ καινῆς διαϑήκης ϑεός.
20 CAPUT QUARTUM
Quia unus est deus legis et prophetarum et domini nostri lesu Christi pater.
1. His per ordinem prout potuimus breviter digestis, consequens Pa
est seeundum 1d, quod ex initio proposuimus, confutare etiam eos, qui
2—6 vgl. oben 1 Cap. 6 — Vf vgl. oben S. 114, 12 f — Sf vgl. Matth. 5, 3. 10
— 9 Matth. 5, 4 — 10 Matth. 5,3 — 12 Psal. 36, 34b; vgl. hierzu Orig., In
Psal. hom. V 4 (Lom. XII 226 f) — 18 xw Cap. IV vgl. Orig., In Jerem. hom. IX 1
(III 64, 20), De or. 29, 19 (II 387, 6); «ur gr. Überschrift (aus Phot., Bibl., Cod. 8
p. 42 B.) unten II Cap. 7, 1 α. A. — 22 His — S. 127, 19 praebitorem = Pam-
phil., Apol. 2 (Lom. XXIV 324f) — 98 f vgl. oben I Praef. 4, S. 10, 2—4
4 T hi qui] impii (s. S. 124, 8) Aoe 8. obtemperantes y 10 quia « quo-
niam y 11 hereditatem « hereditate y 11 regni — 12 heredites — Gg 12 ut
heredites α (— τοῦ χαταχληρονομῆσαι, Orig. c. Cels. VIL 29, II 181, 1) et hereditate
capies M 21 lat. Überschrift: deus] SPS A | nostri — Cy 23 proposuimus]
propositum est Pa
De prineipiis II Cap. 3, 7. Cap. 4, 1 137
putant alium deum esse patrem domini nostri lesu Christi praeter
illum, qui Moysi responsa legis dabat vel prophetas mittebat, qui est
deus patrum Abraham, Isaac et Jacob. Oportet enim primo in hac
nos fidei ratione firman. Considerandum ergo est illud, quod fre-
5 quenter in evangeliis dieitur et singulis quibusque domini et salvatoris
nostri gestis adiungitur: »Ut impleatur quod dictum est per pro-
phetam« illum vel illum, cum manifestum sit quia prophetae illius
sunt dei, qui mundum fecit. Ex ipsa ergo consequentia concluditur
quoniam qui prophetas misit, de Christo quae praedicenda erant ipse
10 praedixit. Et dubium non est quod haec non alienus quis ab eo, sed
pater ipsius praedicebat. Sed et illud, quod frequenter exempla de
veteri testamento a salvatore proferuntur vel ab apostolis eius, non
aliud indieat nisi quod auctoritas veteribus a salvatore et ab eius disci-
pulis adhibetur. Sed et illud, quod ad benignitatem provocans disci-
15 pulos suos salvator dicit: »Estote perfecti, sicut et pater vester caelestis
perfectus est, qui solem suum oriri iubet super bonos et malos, et
pluit super iustos et iniustos«, cuivis etiam exiguae intellegentiae viro
evidentissimum suggerit intellectum, quod non alium. ad imitandum pro-
ponit discipulis suis deum nisi factorem caeli et imbrium praebitorem.
20 Quod autem dicit quia orantes oporteat dicere: »Pater noster, qui
in eaelis es«, quid ahud videtur ostendere, nisi deum in melioribus
mundi, id est creaturae suae, partibus requirendum? Sed et (quod) de
iuramentis optima quaedam statuta definiens ait non oportere >iurare-
»neque per caelum, quia sedes est dei, neque per terram, quia sca-
95 bellum est pedum eius«, nonne apertissime videtur propheticis vocibus
consonare, quibus dicitur: »Caelum mihi sedes est, terra autem scabellum
pedum meorum«? Sed et -de templo- eiciens eos, qui vendebant >boves
et oves et columbas. effundens quoque -mensas nummulariorum- et
dicens: »Tollite ista hine, et nolite facere domum patris mei domum
30 negoltiationis«, »patrem- sine dubio deum dicebat eum, cuius nomini
11f vgl. xw den folgenden Ausführungen besonders Orig. c. Cels. V 61. 62
(mit Test.), In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285—288) wu. Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 39.
43. 397. 3471. 5261. 536—043 — 6 vgl. x. B. Matth. 2, 15. 4, 14. 8, 17 —
15 Matth. 5, 48. 45 — 20 Matth. 6, 9 — 23 vgl. Matth. 5, 34. 35. — 26 Jes.
606,1 — 27f vgl. Joh. 2, 14. 15. — 29 Joh. 2, 16
2 qui] + vel Pa 4 co est ergo ; ὅ et] + in Pa $ vel] et P2. | quia
— Pa | prophetam Pa(@GMerr) 8 sunt — Po | Ex]ea A Et o 9 prae-
dicenda] praedicanda AB gerenda Pa 12 ab <Go 17 cuivis 8S Pa cuius
AuAb 19 caeli] solis Pa 21 es Bu es A est Co 99 et <A | «quod
Del 26 est — uS 80 deum — y
(Pa)
85
2t
10
25
128 Origenes
magnificum Salomon extruxerat templum. Sed et illud, quod ait: »Non
legistis quod dictum est a deo ad Moysen: Ego deus Abraham et deus
Isaac et deus Jacob? non est autem deus mortuorum sed viventium«,
manifestissime nos docet quoniam deum patriarcharum, pro eo quod
saneti essent et viverent, >deum< appellabat >viventium«, illum scilicet,
qui dixerat in prophetis: »Ego sum deus, et non est deus praeter me«.
Sciens namque salvator >deum Abraham- eum esse, qui in lege scriptus
est, et ipsum esse, qui dici quia »ego sum deus, et non est deus
praeter me«, si quidem ipsum illum esse patrem fatetur, qui ignorat
alium esse super se deum, sicut haeretici putant: absurde eum patrem
pronuntiat qui eminentiorem ignorat deum. Si vero non quidem
ignorat, sed fallit dicens non esse alium »deum praeter se4 multo magis
absurdum est, si mendacem suum patrem fatetur. Ex quibus omnibus
in hane indaginem sensus adducitur, quia alium nesciat patrem nisi
omnium conditorem et creatorem deum.
2. Longum erit si ex omnibus evangeliorum locis testimonia con-
gregemus, quibus unus atque idem deus legis et evangeliorum esse
doceatur. Contingemus tamen breviter etiam de Actibus apostolorum,
ubi Stephanus et apostoli preces suas dirigunt ad eum deum, >qui fecit
caelum et terram- et qui locutus est per os sanctorum prophetarum
suorum, ipsum dicentes -deum Abraham, Isaac et lacob, deum qui
eduxi& populum suum de terra Aegypti. Quae sententiae sensum
nostrum sine dubio ad creatoris dirigunt fidem et affectum eius inserunt
his, qui haee pie de eo fidehterque didicerit; sicut et ipse salvator
cum interrogatus esset, quod mandatum maius esset omnium in lege.
respondit dicens: »Diliges dominum deum tuum ex toto corde tuo et
ex tota anima tua et ex tota mente tua. Secundum autem simile huie:
Dihges proximum tuum sieut te ipsum«. Et his addidit quia »in istis
duobus mandatis omnis lex pendet et prophetae«. Quomodo ergo ei, quem
erudiebat atque in discipulatum producebat, hoc mandatum ante omnia
mandata commendat, per quod sine dubio in deum legis eius concilia-
retur affectus, eo quod ipsis his verbis haec fuerant a lege praedicata?
Sed concedatur eontra has omnes evidentissimas adprobationes quia
de alo nescio quo deo dicit salvator: »Diliges dominum deum tuum
1 Matth. 92,31. 32. — 6. 8 Jes. 46,9 — 10 d. h. Valentinianer, vgl. Iren.
bei Epiphan. in Oehlers Corp. haer. 11 1, 348 Kl — 19—22 vgl. Act. 3,13. 5, 30. 7, 2.
32. 34. 4, 24 — 24f vgl. Mark. 19, 98 u. Matth. 22, 36 — 26. 34 Matth. 22, 37. 39
(Mark. 12, 30. 31) — 28 Matth. 22, 40
4 qui— 8 esse — y 14 quia] qui A qua Koe 22 eduxit P duxit A
eduxerit Cy 24 didicerunt Ab
10
20
De principiis II Cap. 4, 1. 2 129
ex toto corde tuo« et reliqua quae dieta sunt. Et quomodo, si lex et
prophetae creatoris sunt, sicut dicunt, id est alterius dei praeter eum,
quem aiunt bonum, consequenter dietum videbitur id quod addidit,
legem et prophetas in his duobus pendere mandatis-? Quomodo enim
quod alienum et peregrinum a deo est, pendebit in deo? Paulus autem
dieens: »Gratias ago deo meo, cui servio a proavis meis in conscientia
pura,« dilueide ostendit quia non ad aliquem novum deum ad
Christum venerit. Quos enim alios »proavos- Pauli oportebit intellegi
nisi eos, de quibus ipse dicit: »Hebraei sunt, et ego; Israhelitae sunt,
et ego«? Sed et praefatio ipsa epistolae eius ad Romanos nonne haee
eadem his, qui intellegere Pauli litteras norunt, dihgenter ostendit,
quem deum praedicat. Paulus? Ait enim: »Paulus servus lesu Christi,
vocatus apostolus, segregatus in evangelium dei, quod ante promiserat
per prophetas suos in scripturis sanctis de filio suo, qui factus est ei
ex semine David secundum carnem, qui praedestinatus est filius dei in
virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum
lesu Christi domini nostri« et cetera. Sed et illud quod ait: »Non
obturabis os bovi trituranti; numquid de bubus cura est deo? An
propter nos utique dicit? Propter nos enim scriptum est quoniam in
spe debet qui arat arare, et qui triturat sub spe percipiendi«; in quo
evidenter ostendit quia qui legem dedit deus >propter nos. id est
propter apostolos dicit: »Non obturabis os bovi triturantie, cui >cura
erat non boum«, sed apostolorum, qui Christi evangelium praedicabant.
In ahis quoque promissionem legis amplectens Paulus ipse ita ait:
»Honora patrem et matrem, quod est mandatum primum in promissione,
ut bene sit tibi, et longaevus sis super terram, terram bonam, quam
1—3 vgl. Orig., In Jerem. hom. X 5 (II 75, 15: ἔτε ζητοῦμεν, εἰ ἀγαϑὸς ὁ ϑεός
ἔστιν ὁ τὸν νόμον xci τοὺς προφήτας δεδωχώς). XII 5 (III 91, 20: ot ἀπὸ τῶν
αἱρέσεων λέγοντες" ὁρᾷς τὸν δημιουργὸν οἷός ἐστι; τὸν τῶν προφητῶν ϑεόν, ὕς
φησιν᾽ »οὐ φείσομαι zul οὐχ οἰχτειρήσω ἀπὸ διαφϑορᾶς αὐτῶν«; πῶς δύναται
οὗτος εἶναι ἀγαϑός;), De or. 29, 12 (II 387,6) — 4 vgl. Matth. 22,40 — 6 II Tim.
1,3 — 9 II Kor. 11,22 — 12 Röm. 1..1--4 — 17.99 I Kor. 9,9. 10 — 25 Ephes.
6, 2. 3 (Exod. 20, 12)
5 et peregrinum — y | impendebit A 6f in conscientiam puram y
4 ad?| sed ad a Del, eher (conversus) ad Koe 11 ostendit By, s. o. Z. 7; ostendet A
13 promiserat A, vgl. Orig., Im Ep. ad Rom. 14 (Lom. VI 20); promisit gy
14 ei c CMc 15 destinatus est AC 18 obturabitis A 20 spe?] + fructus o,
aber vgl. Orig. e. Cels. IV 49 (I 322, 15: xai ὁ ἀλοῶν En’ ἐλπίδι τοῦ μετέχειν)
Origenes V. HI
130 Origenes
dominus deus tuus dabit tibi«. Per quae sine dubio placere sibi legem
et deum legis atque eius promissa pronuntiat.
3. Sed quoniam solent interdum huius haeresis adsertores per de-
ceptiosa quaedam sophismata simpliciorum quorumque corda decipere,
5 absurdum non puto si etiam ea, quae in adsertionibus suis proferre
solent, proponentes, subreptionem eorum ac mendacia confutemus.
Aiunt igitur: Scriptum est: »deum nemo vidit umquam:«; ille autem
deus, quem Moyses praedicat, et ab ipso Moyse visus est et antea a
patribus eius; is vero, qui a salvatore adnuntiatur, a nullo penitus visus
10 est. Interrogemus ergo eos et nos, si hunc quem fatentur deum et
alium esse eum dicunt quam creatorem deum, visibilem esse an invi-
sibilem dicunt. Et si quidem dixerint quia visibilis est, | praeter hoc, 86
quod contra scripturae sententiam venire arguentur, quae dicit de sal-
vatore quia »imago est invisibilis dei, primogenitus omnis creaturae«,
ineurrent etiam in illud absurdum, quod deum corporeum esse dicant.
Non enim aliter videri quid potest nisi per habitum et magnitudinem
et colorem, quae sunt specialia corporum. Et si eorpus esse pronun-
tietur deus, quoniam omne corpus ex materia est, invenietur et deus
esse ex materia; quodsi ex materia sit, materia autem sine dubio
20 corruptibilis est, erit ergo lam secundum illos corruptibilis deus. Rur-
sum id quoque interrogabimus eos: Materia facta est aut ingenita, id
est infecta? Et si quidem dixerint quia infecta est, id est ingenita,
requiremus ab eis, si materiae pars quidem aliqua deus, pars autem
mundus est. Si vero responderint de materia quia facta est, sine dubio
5 consequetur, ut eum, quem deum dicunt, faetum esse fateantur; quod
utique nec 1psorum nec nostra ratio admuttit.
Sed dicent: Invisibilis est deus. Et quid agetis? Si invisibilem
eum dicitis per naturam, neque salvatori debet esse visibilis. Quin immo
et videri deus pater Christi dicitur, quoniam »qui vidit« inquit »filium,
ren
or
[no]
2
7 Joh. 1, 18 — 14 Kol. 1, 15 — 15—18 gl. oben S. 15, 221} — 18—24 vgl.
Orig. e. Cels. YV 60. 61 (I 332, 4—333, 11) und oben II Cap. 1, 4, unten ΠῚ Cap. 1, 2
— 27 Sed— 98 visibilis— Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne SL XXII 1064): Et in
eodem libro: Restat ut invisibilis sit Deus. Si autem invisibilis per
naturamest,nequeSalvatorivisibiliserit, vgl. oben I Cap. S — 29 Joh. 14,9
2 pronuntiat] + DE EO QUOD SCRIPTUM EST DEUM NEMO VIDIT
UMQUAM Rubrum A, dasselbe Z. 6 hinter confutemus 8 — y — S antea « ante y
10 deum und 11 eum ber d. Z. A!, aber eum ist nicht xu tilgen 91 id! — y
23 aliqua « alia y 27 dicunt A | agitis A | Si] quia si B quia C
29 f vidit — vidit au, vgl. oben I Cap. 2, 6 τι. 8 a. E., unten S. 131, 2f; videt — videt σ
10
20
30
De principiis II Cap. 4, 2. 3. 4 TOL
vidit et patrem«. Quod utique vos quidem vehementer angustat, a
nobis vero rectius non pro videndo sed pro intellegendo sentitur. Qui
enim intellexerit filium, ille intellexit et patrem. Hoc ergo modo etiam
Moyses deum vidisse putandus est, non oculis eum carnalibus intuens,
sed visu cordis ac sensu mentis intellegens, et hoc ex parte aliqua.
Manifestum est enim quia »faciem« inquit »meam non videbis« (is
seilicet, qui Moysi responsa praebebat), »sed posteriora mea«. Quae
utique cum eo sunt intellegenda sacramento, quo intellegi convenit
dicta divina, abiectis profecto illis et spretis anilibus fabulis, quae de
anterioribus dei ab imperitis, posterioribusque finguntur. Ne qui sane
nos impium aliquid sensisse arbitretur, quod diximus quia nec salvatori
visibilis est pater, sed consideret quali distinctione adversum haereticos
agentes utimur. Diximus enim quod aliud sit videre et videri, et aliud
nosse et nosci vel cognoscere atque cognosci. lgitur videre et videri
corporum res est, quod utique nec patri nec filio nec spiritui sancto
inter se invicem conpetenter aptabitur. Natura enim trinitatis modum
visionis excedit, his quae in corpore sunt, id est omnibus reliquis
creaturis qualitatem inter se invicem visionis indulgens; incorporeae
vero naturae et principaliter intellectuali nihil aliud. convenit nisi nosse
vel nosci, sicut et salvator ipse pronuntiat dicens quia »nemo novit
filum nisi pater, neque patrem quis novit nisi filius, et cui voluerit
fihus revelare«. Manifestum ergo est quia non dixit: Nemo vidit patrem
nisi filius, sed: »Nemo novit patrem nisi filius«.
4. Si vero propter illa, quae dicuntur in veteri testamento, quod
5 vel irascitur deus vel paenitet, vel si qua alia humani affectus passio
designatur, materiam sibi ad confutandos nos praeberi putant, adfirmantes
deum penitus inpassibilem atque his omnibus carentem affectibus sen-
tiendum: ostendendum est eis etiam in evangelicis parabolis haberi
similia, cum dicit quia is, >qui plantavit vineam- et »locavit eam colo-
nis, qui coloni missos ad se servos interemerunt, ad ultimum etiam
filum ad se missum occiderunt, iratus dieitur abstulisse vineam ab eis
et malos colonos male perditum dedisse et vineam colonis alis tradi-
6 Erod. 33,23 — 18f vgl. oben I Cap. 1, 8 — 20 Matth. 11, 27 — 24 ff vgl.
Pohlenx, Vom Zorne Gottes (Forsch. x. Rel. u. Lit. d. A. u. NTs her. v. Bousset u.
Gunkel H. 12) S. 21. 31ff. — 929—8S. 132, 1 vgl. Maith. 21, 33—41
3 ile — y | intellexit AB intellexerit C intelliget σ 10 ne qui
sane AC ne quis sane B Ab neque sane «S Neque sane quis Merlin De! 12 sed
<y 22 u. 23 patrem — «a 28 habere y 30 qui) quia A
9*
10
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Ὁ
20
132 Origenes
disse, qui >redderent ei fructus in tempore suo« Sed et illos cives,
qui profecto patre familias »accipere sibi regnum- »legatos miserunt
post eum dicentes: Nolumus eum regnare super nos«, impetrato regno
regressus pater familias et iratus interfici coram se iubet et civitatem
eorum igne consumi. Sed nos sive in veteri sive in novo testamento,
cum de ira dei legimus, non seeundum litteram quae dicuntur adver-
timus, sed spiritalem intellectum requirimus in talibus, ut ita sentiamus,
sieut intellegere de deo dignum est. De quibus secundum parvitatem
sensus nostri eum secundi psalmi exponeremus ilum versiculum, in
quo ait: »Tunc loquetur ad eos in ira sua, et in furore suo conturbabit
eosc, prout potuimus, qualiter hoc intellegi deberet, ostendimus.
CAPUT QUINTUM
De iusto et bono.
1. Verum. quoniam movet etiam illud quosdam, quod principes
istius haeresis divisionem quandam fecisse sibi videntur, qua dixerint
aliud esse iustum, aliud bonum, et hac divisione etiam in divinitate
usi sunt, adfirmantes bonum quidem deum esse patrem domini nostri
lesu Christi, et non iustum, iustum vero legis et prophetarum deum,
nee tamen bonum: huie quaestioni respondere quam potero breviter
necessarium puto.
Aestimant igitur bonitatem affectum talem quendam esse, quo bene
fieri omnibus debeat, | etiamsi indignus sit is, cui beneficium datur,
nec bene consequi mereatur; sed, ut mihi videtur, non recte tal usi
sunt definitione, putantes non fieri bene huie, cui austerum vel triste
aliquid inferatur. ustitiam vero putarunt affectum esse talem, qui
1—5 vgl. Luk. 19, 12—14. 27 — 2 Luk.19,14 — 5—8 τοί. x. B. Orig., In Jerem.
hom. XVII 6 (III 160, 12: ἐὰν ἀκούσῃς 9vuóv ϑεοῦ xal ὀργὴν αὐτοῦ, μὴ νόμιζε
τὴν ὀργὴν xai τὸν 9vuóv πάϑη εἶναι 9600). XX 1 (III 176, 10: Πάντα τὰ &vaye-
γραμμένα περὶ τοῦ ϑεοῦ xüv ἀπεμφαίνοντα αὐτόϑεν ἢ, χρὴ ἄξια νοῆσαι εἶναι
ϑεοῦ ἀγαϑοῦ z12., In Joh. Frg. 51 (IV 525, 26) — 9 nicht erhalten, doch vgl.
Sel. in Psal. 2, 5 (Lom. XI 398f) und Helar. Piet., Tract. in YI. Psal. 13 (Migne
SL IX 268f) — 10 Psal. 2,5 — 14ff zu Cap. V vgl. Tertull, Adv. Marc. I—III
und Hilgenfeld, Ketxergesch. S. 526 ff
1 fruetus'c fructum y, vgl. Orig., In Matth. XVII 6. 7 (Lom. IV 93 ff), wo-
durch der Plural bestätigt w. 5 consumi « consumit y 19 bonum] + etiam 8
| huic 8 cui Au cuique σ 21 quo AB quod Cy 25 inferatur « infertur y
De principiis II Cap. 4, 4. Cap. 5, 1. 2 153
unieuique prout meretur retribuat. Sed et in hoe rursum definitionis
suae sensum non recte interpretantur. Putant enim quia quod iustum
est malis mala faciat, bonis bona, id est, ut secundum sensum ipsorum
iustus malis non videatur bene velle, sed velut odio quodam ferri ad-
5 versum eos; et colligunt sicubi forte in scripturis veteris testamenti
inveniunt historiam referentem, verbi causa, de diluvii poenis et eorum,
qui in eo extincti referuntur, vel cum Sodoma et Gomorra ignei sul-
phureique imbris vastatione populantur, vel cum in deserto pro peccatis
suis omnes decidunt, ita ut nullus ex his, qui de Aegypto fuerant pro-
10 fecti, inveniatur terram repromissionis intrare praeter lesum et Chaleb.
De novo autem testamento misericordiae ac pietatis congregant verba,
quibus a salvatore discipuli informantur, et quibus pronuntiari videtur
quia -nemo bonus praeter unum sit deum patrem<; et per hoc ausi
sunt bonum quidem deum nominare patrem salvatoris lesu Christi,
15 alium autem esse dicunt mundi deum, quem iustum eis, non etiam
bonum placuit appellare.
2. A quibus primo illud exigendum puto, si secundum suam defi-
nitionem iustum possunt ostendere conditorem punientem quidem pro
meritis vel eos, qui diluvii tempore perierunt, vel Sodomitas vel eos,
20 qui ex Aegypto profecti fuerant, cum videamus interdum multo ne-
quiora et scelerosiora committi flagitia quam fuerunt illa, pro quibus
hi quos supra diximus interempti sunt, et nondum tamen videmus
unumquemque peccantium poenam luere meritorum; numquidnam bo-
num dicent effectum eum, qui aliquando iustus erat? an potius illud
25 putabunt, quod iustus quidem est nunc, sed patienter fert humana de-
lieta, tunc. vero ne iustus quidem erat, qui innocentes parvulos et lac-
tantes simul eum inmanibus et impiis gigantibus extinguebat? Sed
haee ita sentiunt, quoniam nihil audire ultra litteram norunt; alioquin
ostendant quomodo iustum est secundum litteram >in tertiam et quar-
30 tam progeniem parentum reddi peccata in sinu filiorum et in filios
filiorum ipsorum post ipsos. A nobis autem talia ista non secundum
litteram intelleguntur, sed sieut Hiezechihel docuit »parabolam« eam
6 vgl. Gen. 7, 4. 21—23 — €f vgl. Gen. 19, 24.25 — S—10 vgl. Num.
14, 11—24. 30 — 11f vgl. x. B. Matth. 5,4. 7.9.44—47 — 13 vgl. Mark. 10,18. Luk.
18, 19 und Hautseh, Evangeliencitate S. 119f — 19f vgl. oben Z. 6—10 — 96f vgl. Gen.
6,4. 7. 17. 21ff Kl — 29—31 vgl. Exod. 90, 5. 34, 7. Deut. 5,9 [u. Orig., Sel. in Exod.
20, ὃ f, In Exod. hom. VIIL6 (Lom. VII 325 ff. IX 103 ff) Kl] — 39 vgl. Exech. 18, 2. 3
14 deun — y 15 c» dicunt esse y_ 17 primo « primum y 91 scele-
rosiora « scelestiora y | fuerunt « (fuerint 4?) fuerant y 99 et<y 27 Sed]
T et A
ὰ |
10
20
30
134 Origenes
dicens, requirimus quid introrsus significet ipsa parabola. Sed et illud
debent ostendere, quomodo iustus sit et »pro meritis unicuique retribuens-,
qui punit terrenos et diabolum, cum nihil dignum poena commiserint;
non enim poterant, si secundum istos naturae malae et perditae erant,
aliquid boni agere. Nam et quod iudicem eum dicunt, non tam gesto-
rum quam naturarum iudex videtur, quippe si natura mala bene facere
non potest, nec bona male.
Tum deinde eum quem bonum dicunt, si ad omnes bonus est, sine
dubio et ad eos qui perituri sunt bonus est; et quomodo non eos sal-
vat? Si non vult, iam non erit bonus; si vult et non potest, omni-
potens non erit. Quin potius audiant in evangelüs patrem domini
nostri lesu Christi >ignem praeparantem diabolo et angelis eius. Et
quomodo istud opus tam poenale, tam triste secundum sensum istorum
boni dei videbitur? Sed et ipse salvator boni dei filius in evangelüs
5 protestatur et dicit quia »si signa et prodigia facta fuissent in Tyro
et Sidone, olim in sacco et cinere sedentes paenitentiam egissente. Et
cum proximus utique ipsis urbibus accessisset ac -fines« earum fuisset
ingressus, cur quaeso declinat civitates ipsas ingredi et praestare eis
"signorum ac prodigiorum- copiam, si eas his gestis -in sacco et einere<
certum erat >acturas esse paenitentiam-? Quod utique cum non facit,
sine dubio perditioni eas relinquit, quas malae et perditae naturae non
esse ipse evangeli indicat sermo, qui eas potuisse paenitere designat.
Sed et in quadam evangeli nihilominus parabola >ingrediens rex videre
discumbentes. qui fuerant invitati, vidit quendam non indutum nup-
5 talibus indumentis, »et ait ei: Amice, quomodo introistà hue non
habens indumentum nuptiale? Tune ait ministris: Ligantes ei pedes
et manus mittite eum foras in tenebras exteriores, ibi erit fletus et
stridor dentium«. Dicant nobis: quis est iste >rex, qui ingressus est
videre discumbentes et inveniens inter eos quendam sordidis indumentis
iubet eum vinctum per ministros suos in tenebras exteriores detrudis,
numquidnam ille est, quem iustum dicunt? Et quomodo >bonos ac
malos« iusserat invitari, nec merita a ministris sciscitari praeceperat?
9 vgl. Psal. 61, 13. — ὃ u. 12 vgl. Matth. 25, 41 — 15 Matth. 11, 21 —
17 f vgl. Matth. 15, 21£ Kl — 23—25 vgl. Matth. 22, 11 — 25 Matth. 22, 12.13 —
29 f vgl. Orig., In Matth. XVII 24 (Lom. IV 134f) — 31f vgl. Matth. 22, 10
2 quomodo] + si c (quomodo + is verm. Koe) | retribuens y, vgl. 5. 135, 1f;
tribuens & 5 tam] ///iam A* iam 8G 8 Tum « Tunc y 13 tam? α M quam
Gc 16 egissent « agentes @M* agerent Micvrg 18 cur) quur P eircum A
19 ac prodigiorum — y 22 eas «a eos y 24 indutum « vestitum y 25 in-
troisti hue « huc intrasti y 30 in tenebras exteriores — y 81] ac «a et y
De principiis II Cap. 5, 2. 3 135
Per quod utique non iusti alicuius, ut isti dicunt, et -pro meritis retri-
buentis., sed erga omnes indiseretae benignitatis indicatur affectus. Si
vero necesse est hoc de bono deo, id est vel de Christo vel de patre
Christi intellegi, quid aliud est quod iusto deo obiciunt, immo quid
5 tale est quod in deo legis eriminantur, quale est ut eum, qui ab his
>servis< quos ipse miserat >vocare< >bonos et malos- fuerat invitatus,
iuberet eum pro sordidioribus indumentis -vinctum manibus pedibusque
in exteriores tenebras praecipitari<?
3. Et haec quidem sufficere debent, quae ex auctoritate adsumsi- 88
10 mus seripturarum ad refellenda ea, quae haeretici obtendere solent.
Non tamen indecens videbitur, si etiam ex ratione ipsius consequentiae
paucis agamus cum eis. Interrogamus ergo eos, si norunt quae ratio
apud homines virtutis ac malitiae habeatur, et si videtur esse conse-
quens, ut virtutes dicamus in deo vel, ut ipsis videtur, in duobus istis
15 diis. Respondeant hoe quoque, si videtur eis bonitas virtus esse aliqua,
quod puto quia sine dubio fatebuntur, quid etiam dicent de iustitia?
Numquam profecto, ut mihl videtur, ita desipient, ut iustitiam negent
esse virtutem. Ergo si bonum virtus et iustitia virtus est, sine dubio
iustitia bonitas est. Si vero dixerint non esse bonum iustitiam, superest
20 ut aut malum sit, aut indifferens. Et quidem dicentibus malum esse
iustitiam respondere ineptum puto; videbor enim vel insanis sermoni-
bus vel mente motis hominibus respondere. Malum enim quomodo
videbitur id, quod bonis bona retribuere potest, sicut etiam ipsi faten-
tur? Si vero indifferens dixerint, consequens est ut, cum iustitia in-
25 differens sit, et sobrietas et prudentia et omnes reliquae virtutes in-
differentes habeantur. Et quid respondebimus Paulo dicenti: »Si qua
virtus, si qua laus, haee cogitate, quae et didicistis et aecepistis et
audistis et vidistis in me«?
Dicant ergo perscrutantes scripturas divinas quae sunt singulae
30 virtutes, et non subripiant in hoe, quod dicunt quia is deus, >qui uni-
cuique seeundum meritum retribuit odio malorum retribuit malis mala
et non pro eo, quod austerioribus curari indigent medicamentis hi qui
1f. 30 f vgl.‘ Psal. 61, 13 — 5—8 vgl. Matth. 22, 9—13 — 9 ff vgl. Harnack,
Dogmengesch. 1*4 668f — 26 Phil. 4, 8. 9 — 32—8. 136, 2 vgl. Orig. c. Cels. IV 72
(1 341, 9: Ὀργὴν uiv οὖν ὀνομάζομεν ϑεοῦ, οὐ πάϑος δ᾽ αὐτοῦ αὐτὴν εἶναί
φαμεν ἀλλά τι παραλαμβανόμενον εἰς τὴν διὰ σχυϑρωποτέρων ἀγωγῶν παίδευσιν
τοῖς τὰ τοσάδε καὶ τοιάδε ἡμαρτηκόσιν). III 75 (1 267, 16: παριστάντι δὲ εἶναί
τινα φάρμακα ἐπιστρεπτιχὰ τοὺς ἀπὸ ϑεοῦ τοῖς φαύλοις προσαγομένους πόνους
χαὶ τὰς κολάσεις), In Jerem. hom. XX 3 (ΠῚ 180, 26)
7 eum — 8 14 in deo] in dno AAb 29 Discant Merlin Del
9
10
20
3C
136 Origenes
deliquerunt, et propterea his adhibet ea, quae emendationis prospectu
ad praesens videntur sensum doloris inferre. Non legunt quid scriptum
sit de spe eorum, qui in diluvio perempti sunt, de qua spe Petrus in
prima epistola sua ita ait: »Quia Christus mortuus quidem carne, vivi-
fieatus autem spiritu; in quo pergens praedicavit his spiritibus, qui in
carcere tenebantur, qui increduli fuerunt aliquando, cum expectaret dei
patientia in diebus Noé, cum fabricaretur arca, in qua pauci, id est
octo animae salvae factae sunt per aquam, quod et vos simili forma
nune baptisma salvos facit«. De Sodoma autem et Gomorra dicant
nobis, si credunt creatoris dei esse propheticas voces, eius scilicet, qui
refertur super eos >ignis et sulphuris imbrem pluisse-: quid de ipsis
dieit Hiezechiel propheta? »Restituetur« inquit »Sodoma in antiquume.
Quomodo autem affligens eos, qui poena digni sunt, non pro bono
affligit? Qui etiam ad Chaldaeam dicit: »Habes carbones ignis, sede
super eos, ipsi erunt tibi adiutorio«. Sed et de his, qui in deserto
ceciderunt, audiant quid in septuagesimo septimo psalmo, qui Asaph
superscribitur, referatur; ait enim: »Cum occideret eos, tunc exquire-
bant eum«. Non dixit quia aliis interfectis ali requirebant eum, sed
ait quia hi, qui oecidebantur, talis erat eorum interitus, ut mortifieati
»requirerent- deum. Ex quibus omnibus constat unum eundemque esse
iustum et bonum legis et evangeliorum deum, et bene facere cum
iustitia et cum bonitate punire, quia nec bonum sine iusto nec iustum
sine bono dignitatem divinae potest indieare naturae.
Addemus adhue etiam haee, versutiis eorum conpellentibus nos.
5 Si aliud est iustum quam bonum, quoniam bono malum contrarium
est et iusto iniustum, sine dubio et iniustum aliud erit quam malum;
et sicut iustus apud vos non est bonus, ita neque iniustus erit malus;
et rursum, sicut bonus non est iustus, ita et malus non erit iniustus.
Quomodo autem non videtur absurdum, ut deo quidem bono contrarius
sit malus, deo autem iusto, quem inferiorem a bono dicunt, contrarius
4 I Petr. 3, 18—21 — 11 vgl. Gen. 19, 24 — 12 Exech. 16,55 — 14 Jes.
47, 14. 10; vgl. hierzu den griech. Text, Orig. c. Cels. V 15. VI 56 (II 16, 21. 127, 14)
— 17 Psal. 77, 34a
3 eorum α illorum y 4 prima <y | mortuus] mortificatus (— ϑανα-
τωϑείς) 8 6f expectaret di patientia (= ἀπεξεδέχετο 7 τοῦ ϑεοῦ μακροϑυμία,
vgl. Orig., In Joh. VI 35, IV 144, 15) B expectaret di patientiam A! expectarent
di patientia μ᾽ exspectarent di patientiam σ 13 quomodo « Quod y 16 sep-
timo — y 26 iniustum?] iustum y — 29 quomodo « Quod u Cui e, vgl. oben
Z 13 30 2.<y
10
20
30
De principiis II Cap. 5, 3. 4 137
nemo sit? Non enim sicut Satanas est, qui malus dicitur, ita est ali-
quis alius, qui dicatur iniustus. Quid ergo est? Reascendamus ea,
quae descendimus. Non poterunt dicere quia malus non etiam iniustus
sit et iniustus malus. Quodsi in istis contrariis indissociabiliter inhaeret
vel malo iniustitia, vel iniustitiae malum, sine dubio et bonus indisso-
eiabilis erit iusto, et iustus bono: ut sicut unam eandemque nequitiam
malitiae et iniustitiae dicimus, ita et bonitatis ac iustitiae. virtutem
unam eandemque teneamus.
4. Sed iterum ad seripturae nos revocant verba, proferentes illam
suam famosissimam quaestionem. Aiunt namque: Scriptum est quia
»non potest arbor bona malos fructus facere, neque arbor mala bonos
fruetus facere; ex fructu enim arbor cognoscitur. Quid ergo est?
aiunt. Qualis »arbor- sit lex, >ex fructibus< suis, id est ex praeceptorum
sermonibus declaratur. Sı enim »bona- inveniatur »lex«, sine dubio et
qui dedit eam bonus deus esse creditur; si vero >iusta< magis quam
bona, iustus etiam legislator putabitur deus. Paulus apostolus nulla
cireuitione usus ait: »Lex ergo bona est, et mandatum sanctum et
iustum et bonum«. Ex quibus manifestum est quia Paulus non istorum
litteras didicerat, qui iustum a bono separant, sed ab eo deo fuerat
instructus et eius del spiritu fuerat inluminatus, qui simul et >sanctus
et bonus et iustus- est; per cuius ille spiritum loquens dicebat >man-
datum legis esse sanctum et iustum et bonum«. Et ut evidentius supra
iustitiam et sanctitatem bonitatem magis inesse ostenderet in mandato,
repetito sermone pro his tribus solam protulit bonitatem, dicens: »Quod
ergo bonum est | mihi mors est? absit«. Sciens quippe bonitatem
genus esse virtutum, iustitiam vero vel sanctitatem species generis, et
ideo, cum in superioribus genus simul ac species nominasset, repetens
sermonem ad solum genus retorsit. Sed et in consequentibus: »Pecca-
tum« inquit »per bonum mihi operatum est mortem«. In quo id per
genus concludit, quod superius per species exposuerat. Hoc namque
modo intellegendum est etiam illud, quod dictum est: »Bonus homo
9 ff vgl. Hippolyt, Philosoph. X 19 Kl — 11 Matth. 7, 18. 12, 33 Par.; vgl.
Orig., In Joh. XIII 11 (IV 236, 9) — 14 f. 20—22 vgl. Röm. 7, 12 — 14 Rüm.
7, 12; vgl. Orig. e. Cels. VII 20 (II 172, 21: ὥστε ὁ μὲν νόμος ἅγιος xvA), In
Ep. ad Rom. ΥἹ 8 (Lom. VII 41. 49: Itaque lex quidem sancta) — 19f :j.
I Kor. 2, 128 — 24.28 Röm.7,13 — 31 Luk. 6, 45 Par.
3 descendimus « ascendimus y | Non] + enim Merlin Del 11 bona—
arbor — y 11f oo fructus bonos A 17 circumitione A* C circumscribti/////one
B, vgl. unten S.140, 22. 80 93 ostenderet] + et y 26 et — ? 30 f c» modo
namque y
89
or
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20
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138 Origenes
de bono thesauro cordis sui profert bonum, et malus de malo profert
malum«. Genus namque assumsit etiam hic in »bono- vel »malo«, osten-
dens sine dubio in *bono homine- esse et iustitiam et sobrietatem et
prudentiam et pietatem et omne quod vel dici -bonum- vel intellegi
potest. Similiter autem et -malum hominem- dixit, qui sine dubio
esset et iniustus et inpurus et impius et omnia, quae per partes -homi-
nem malum- deformant; sicut enim sine his nequitüus nemo aliquem
malum hominen putat, nec esse -malus- potest, ita et sine ills virtu-
tibus certum est quod nemo esse putabitur >bonus«.
Superest eis adhue etiam illud, quod velut proprie sibi datum
seutum putant, quod dixit dominus in evangelio: »Nemo bonus nisi
unus deus pater«, dicentes hoc esse proprium vocabulum patris Christi,
qui tamen alius sit a creatore omnium deo, eui creatori bonitatis nul-
lam dederit appellationem. Videamus ergo si in veteri testamento deus
5 prophetarum et mundi creator ac legislator non dieitur >bonus«. Et
quid est quod dicit in psalmis: »Quam bonus Israhel deus rectis corde«
et »Dicat nunc Israhel quoniam bonus, quoniam in saeculum miseri-
cordia eiuse. Et in Lamentationibus Hieremiae scriptum est: »Bonus-
dominus his qui sustinent eum, animae quae requirit eum«. Sicut ergo
»bonus< in veteri testamento frequenter dicitur deus, ita etiam >iustus<
in evangeliis appellatur domini nostri lesu Christi pater. Denique in
evangelio seeundum lohannem orans ipse dominus noster ad patrem
dicit: »Pater iuste, et mundus te non agnovit«. Et ne forte dicant
quia etiam mundi ereatorem pro adsumptione carnis patrem vocabat et
9 ipsum »iustum- nominabat, excluduntur ab eo sermone, qui statim pro-
sequitur; ait enim: »Et mundus te non agnovit«. Secundum ipsos enim
bonum solum deum mundus ignorat; nam conditorem suum verissime
recognoscit, domino ipso dicente ‚quia »mundus quod suum est dihgit«.
Aperte ergo is, quem putant bonum deum, >iustus< esse in evangeliis
dieitur. Ex otio sane licebit, plura testimonia congregare, sicubi in
novo testamento pater domini nostri lesu Christi >justus< appellatur,
11 Mark. 10, 18. Luk. 18, 18; vgl. oben S. 133, 13 [und über Marcions Be-
handlung der Stelle: Epiphan. in Oehlers Corp. haer. 1 1 S. 576. 620 τ. Hippolyt,
Philosoph. VII 31, über die der Naassener ebenda N 7 Kl) — 16 Psal. 72,1 —
17 Psal. 117, 2 — 18 Klagel. Jerem. 3, 25 — 23. 26 Joh. 17, 2b — 28 «gl.
Joh. 15, 19
1 malus] + homo CG, vgl. Z5 16 co deus israhel ; 19 dns e ds y
animae Micorr anime σ anima 8GM* <A | requiret M*g 23 et! — B
[C fehlt) 6 | agnovit « cognovit y 25 nominabat « nominavit y 26 agnovit
« cognovit y 29 is B [C fehlt] G.M* Ab his Micorr S {|| A
De principiis II Cap. 5, 4. Cap. 6, 1 139
et in veteri testamento caeli ae terrae ereator >-bonus= dicitur, ut pluri- (Pa)
bus testimoniis convieti haeretici aliquando forte erubescant.
y. Περὶ τῆς τοῦ σωτῆρος ἐνανϑρωπήσεοως.
CAPUT SEXTUM
5 De incarnatione Christi.
1. Tempus est his decursis repetere nos de incarnatione domini et
salvatoris nostri, quomodo vel homo factus est vel inter homines con-
versatus est. Pro viribus igitur nostris perexiguis considerata ex Pa
operum suorum magis quam ex nostri sensus contemplatione divina
10 natura, intuitisque nihilominus creaturis eius visibilibus, fide quoque
| invisibilibus contemplatis, quia non omnia vel oculis videre potest
humana fragilitas vel ratione conplecti, pro eo quod omnium rationa-
bilium infirmius et fragilius animal nos sumus homines (praestantiora
enim sunt ea, quae vel in caelo vel super caelos habentur): superest
15 ut harum omnium creaturarum et dei medium, id est -mediatorem-
quaeramus, quem Paulus apostolus »primogenitum omnis creaturae-
pronuntiat. Videntes quoque nos ea, quae de eius maiestate in serip-
turis sanctis referuntur, et intuentes quod »imago invisibilis deie et
»primogenitus omnis creaturae« dicatur, et quod »in ipso creata sunt
20 omnia visibilia et invisibilia, sive throni sive dominationes sive princi-
patus sive potestates, omnia per ipsum et in ipso creata sunt, et ipse
est ante omnes, et omnia illi constant«, qui est »caput omnium«, solus
1f cjl. Orig., In Jerem. hom. NI 3 (III 50, 12): τῶν ἁμαρτανόντων οἵ μὲν
ἀκούοντες λόγους ἐλεγκτικοὺς ἐπὶ τῇ ἁμαρτίᾳ ἐρυϑροιῶσιν — 3 die gr. Überschrift
aus Phot., Bibl. Cod. 8 p. 4a B. — 8 Pro viribus — S. 140, 12 pertinent — Pamphil.,
Apol. 3 (Lom. XXIV 325) — 15 vgl. [I Tim.2,5 Kl u.] Orig. c. Cels. ΠῚ 34 (I 231, τ:
αὐτῷ ὡς διαμεταξὺ ὄντος τῆς τοῦ ἀγενήτου zal τῆς τῶν γενητῶν πάντων φύσεω:
xtÀ. — 16 vgl. Kol. 1, 15 — 18. 19 Kol. 1, 15. 16. 17 — 22 vgl. I Kor. 11, 3
1 et « etiam u et etiam 6 5 lat. Überschrift], XPI gu DNI A Τῇ vel
inter homines conversatus est — y, doch vgl. S. 140, 15f 10f fide quoque in-
visibilibus < P@ (doch über d. Z. Mi, dafür rursumque c) 11 contemplatis) con-
templantes Pa(Go) 19 pro — Pa 18 nos — Pa 17 quoque A@M*o enim
BMierPa | nos<BPa 18 et? — Pa 19 sunt) sint Pa 20 omnia] + sive
quae in caelis sive quae in terra sunt Pa, vgl. oben I Cap. ?, 2 a. A., unten 11 Cap.
9,4a. A. 229 ili] in illo Pa(G)
10
9
140 Origenes
habens »capute deum patrem, sicut seriptum est: »Caput autem Christi (Pa)
deus«; pervidentes etiam quod scriptum est quoniam »nemo novit
patrem nisi filius, neque filium quis novit nisi pater« (quis enim potest
nosse quae sib »sapientia- nisl qui genuit eam? aut quis ad liquidum
quae sit >veritas< novit nisi veritatis pater? quis certe universam -»verbi«
sul naturam atque ipsius »dei- quae ex deo est investigare potuit nisi
solus deus, -apud quem erat verbum-?): pro certo habere debemus quod
hoc verbum (sive ratio dicenda est) hane sapientiam, hane veritatem
nullus alius »nisi solus pater novit, de quo seriptum est: »Ne ipsum
quidem mundum capere arbitror libros qui scriberentur«, de gloria
scilicet et maiestate filu dei. Inpossibile namque est litteris committere
ea, quae ad salvatoris gloriam pertinent.
His igitur tantis ac talibus de natura filü dei consideratis, cum
summa ammiratione obstupescimus quod eminens omnium ista natura
5 >exinaniens< se de statu maiestatis suae homo factus sit et inter homines
conversatus sit, sicut gratia labiis eius infusa- testatur, et sicut ei testi-
monium reddit pater caelestis, et ut signis quoque et prodigus variisque
ab eo gestis virtutibus confirmatur. Qui etiam ante praesentiam suam
hane, quam ostendit in corpore, praecursores et nuntios adventus sui
misit prophetas; post ascensionem vero suam in caelos sanctos aposto-
los divinitatis suae virtute repletos homines vel ex publicanis vel ex
piseatoribus imperitos et indoctos ceircumire fecit orbem terrarum, ut
ex omni gente atque ex omnibus populis piorum plebem in se creden-
tium congregarent. |
2. Verum ex omnibus de eo miraculis et magnificis illud. penitus
ammirationem humanae mentis excedit, nec invenit mortalis intellegen-
tiae fragilitas, quomodo sentire vel intellegere possit quod tanta illa
potentia divinae maiestatis, ipsum illud patris verbum atque ipsa sa-
pientia dei, in qua »creata sunt omnia visibilia et invisibilia, intra
eireumseriptionem eius hominis, qui apparuit in Iudaea, fuisse credenda
sit, sed et ingressa esse dei sapientia vulvam feminae et nasci parvulus
111 Κογ. 11,8 — 2 Matth. 11, 27; vgl. oben S. 131,20 — 4- 8 vgl. oben I
Cap. 2, 1.4 — 5—7 vgl. Joh. 1, 1 — 9 Joh. 21, 25 — 15 vgl. Phil. 2,7 —
16 vgl. Psal. 44,3 Wey — 16f vgl. Matth. 3, 17 Par. — 22f vgl. Matth. 28, 19
— 29 vgl. Kol. 1, 16
2 deus] + vel Pa 3f co nosse potest Pa 6 quae] qui Pa 7 pro] Unde
pro Pa 9 solus — Pa | de quo] + sicut Pa 10 capere] + posse Pa(G o)
+ potest (doch getilgt) Pa(M) 10 f de gloria scilicet et] de gloria et de Pa(G M*o)
de gloria scilicet et de Pa(M!cor) 11 est — « 25 magnificis] magnificentiis
Merlin Del 31 ingressam esse dei sapientiam A4; | parvulum c
90
|
10
15
20
De principiis II Cap. 6, 1. 2. 3 141
et vagitum emittere ad similitudinem plorantium parvulorum; tum
deinde quod et in morte conturbari refertur, ut ipse etiam profitetur
dicens: »Tristis est anima mea usque ad mortem«; et ad ultimum quod
usque ad eam quae inter homines indignissima habetur adductus est
mortem, licet post tertiam surrexerit diem. Cum ergo quaedam in eo
ita videamus humana, ut nihil a communi mortalium fragihtate distare
videantur, quaedam ita divina, quae nulli alii nisi illi primae et ineffabili
naturae conveniant deitatis, haeret humani intellectus angustia et tantae
ammirationis stupore pereulsa, quo declinet, quid teneat, quo se con-
vertat, ignorat. Si deum sentiat, mortalem videt; si hominem putet,
devicto "mortis regno cum spoliüs redeuntem a mortuis cernit. Propter
quod cum omni metu et reverentia contemplandum est, ut in uno
eodemque ita utriusque naturae veritas demonstretur, ut neque aliquid
indignum et indecens in divina illa et ineffabili substantia sentiatur,
neque rursum quae gesta sunt falsis inlusa imaginibus aestimentur.
Quae quidem in aures humanas proferre et sermonibus explicare, longe
vires vel meriti nostri vel ingenii ac sermonis excedit. Arbitror autem
quia etiam sanctorum apostolorum supergrediatur mensuram; quin immo
fortassis etiam totius creaturae caelestium virtutum eminentior est
saeramenti istius explanatio. De quo nos non temeritate aliqua, sed
quoniam ordo loci poposcit, ea magis quae fides nostra continet, quam
quae humanae rationis adsertio vindicare solet, quam paucissimis pro-
feremus, suspiciones potius nostras quam manifestas aliquas adfirma-
tiones in medium proferentes.
3. lgitur unigenitus filius dei, per quem >omnia facta esse visibilia
et invisibilia- in superioribus sermo disputationis edocuit, secundum
seripturae sententiam et fecit omnia et »quae fecit diligit. Nam cum
>invisibilis dei< ipse sit -imago- invisibilis, participationem sui universis
rationabilibus creaturis invisibiliter praebuit ita, ut tantum ex eo unus-
3 Matth. 26, 38 Par. — 4f vgl. Celsus bei Orig. VII 53 (II 203, 28) «nd Orig.,
In Joh, XXVIII 18 (IV 412, 31), In Jerem. hom. XIV 6 (III 112, 12) — 5—8 vgl.
κα, B. Orig., In Joh. XIX 2 (IV 299, 14). XXXII 16 (IV 452, 2) und Seeberg, Dogmen-
M
gesch. Y 423 f — 15 vgl. Orig. c. Cels. IV 19 (I 288, 20) — 25 Igitur — S. 147, 19
recipiantur — Anonym. ad Januar. (Augustin. Opp. ed. Ben. tom. VIII App.,
Col. 56—58, vgl. die Einl. B IV 2 — 25f vgl. Kol. 1, 16 und oben S. 86, 5—91 —
27 vgl. Weish. Sal. 11, 24 — 28 vgl. Kol. 1, 15. — 98f vgl. oben I Cap. 3, 5. 6
9 surrexit Ac 5f in eo ita] neophita A 9 quo! 2Mo quod AG quid Kor
14 in] — AC de B 21 poposcit « poscit y deposcit Merlin Del 25 filius <y
26 docuit y
(Jan)
Jan
e
10
142 Origenes
quisque participi sumeret, quanto erga eum dilectionis inhaesisset ad- Jan
fectu. Verum cum pro liberi arbitri facultate varietas unumquemque
ae diversitas habuisset animorum, ut alius ardentiore, alius tenuiore
et exiliore erga auctorem suum amore teneretur, illa anima, de qua
dixit lesus quia »nemo aufert a me animam meam«, ab initio creaturae
et deinceps inseparabiliter ei atque indissociabihter inhaerens, utpote
sapientiae et verbo dei et veritati ac luci verae, et tota totum reci-
piens atque in eius lucem splendoremque ipsa cedens, facta est cum
ipso principaliter unus spiritus, sicut et apostolus his, qui eam imitari
deberent, promittit, quia »qui se iungit domino, unus spiritus este.
Hac ergo substantia animae inter deum carnemque mediante (mon enim
possibile erat dei naturam corpori sine mediatore misceri) nascitur, ut
diximus, deus-homo, illa substantia media existente, cui utique contra
naturam non erat corpus assumere. Sed neque rursum anima illa,
utpote substantia rationabilis, contra naturam habuit capere deum, in
4 ff vgl. Harnack, Dogmengesch. 1* 687 A. 3. — 4 illa anima — 6 inhaerens
— Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne SL XXII 1064f): Et in inferioribus: Nulla
alia anima, quae ad corpus descendit humanum, puram et germanam
similitudinem signi in se prioris expressit nisi illa, de qua Salvator
loquitur (Joh.10,18): »Nemo tollit ànimam meam a me, sed ego ponam
eam a me ipso«. Rufin hat gekiirxt — 5 Joh. 10, 18 — 5—8 vgl. Orig. c. Cels.
III 28.41 (1:220, 19£:.297, 7) VL V. VIE 37. (IE 319, 45 0168,15) or
(IV 42, 12). XX 19 (IV 351, 25), In Ep. ad Hom. III 8 (Lom. VI 207. 212), In
Lev. hom. XII 6 (Lom. IX 395: Valde enim puram, valde mundam et sinceram
requiri animam, quam sibi iungat, quia [es folgt I Kor. 6, 17], vgl. oben Hieron.)
und oben S. 39, b ff. — |. 8—S. 143, 17 vgl. Anathem. 8. 9 der Const. Syn. a. 543
(Hahn, Bibl. d. Symb3 S. 229: (8) El τις μὴ λέγει τὸν ϑεὸν λόγον ... κυρίως
Χριστόν, ἀλλὰ καταχρηστικῶς διὰ τόν, ὥς φασι, χενώσαντα ξαυτὸν νοῦν, ὡς συνημ-
μένον αὐτῷ τῷ ϑεῷ λόγῳ καὶ κυρίως λεγόμενον Χριστόν... (9) οὐχ ὁ λόγος τοῦ
ϑεοῦ σαρκωϑεὶς σαρκὶ ἐμψυχωμένῃ ψυχῇ λογικῇ καὶ νοερᾷ κατελήλυϑεν εἰς τὸν
ἅδην καὶ πάλιν εἰς τὸν οὐρανὸν ὁ αὐτὸς ἀναβέβηχεν, ἀλλ᾽ ὁ παρ᾽ αὐτοῖς λεγόμενος
voc, ὃν ἀσεβοῦντες λέγουσι κυρίως Χριστόν, τῇ τῆς μονάδος γνώσει πεποιημένον) ---
10 I Kor. 6, 17 — 13 vgl. Orig. c. Cels. 166 (1119, 21: σύνϑετόν τι χρῆμά φαμεν
αὐτὸν γεγονέναι). II 9 (I 136, 31: £v γὰρ μάλιστα μετὰ τὴν οἰχονομίαν γεγένηται
πρὸς τὸν λόγον τοῦ ϑεοῦ ἡ ψυχὴ καὶ τὸ σῶμα Ἰησοῦ. -.. 137, 8 ἕν ἐστι τό
ποτε σύνϑετον πρὸς τὸν λόγον τοῦ ϑεοῦ) — 14f vgl. unten IV Cap. 4, 4 (31)
4 co suum auctorem Jan 5 lesus aJan dns y 5f ab initio creaturae et
deinceps < Jan 6 ei < Jan 7 co verbo et sapientiae dei Jam | vera y
11 hac] haec. 15 deum < Jan
De prineipüs II Cap. 6,3.4 143
quem, ui superius diximus, velut (m) verbum εἰ sapienti
tatem tota iam cesserai. Unde et mero pro eo quod vel tota esset
in fiho dei vel totum in se caperet f | dei. eiiam ipsa cum ea quam
assumserat carne dei filius εἰ dei virtus, Christus et dei sapiemiis ap-
- B pellatur; εἰ rursum dei filius, >per quem ommia creata sunt4 lesus
Christus et; fius hominmis nomunatur. Nam et filius dei mortuus esse
dieiur, pro ea seilicet natura, quae mortem wiique reeipere poterx
et filus hominis appellatur, qui >venturus im dei patris gloria eum
sanctis angelis- praedicatur. Et hae de per ommem seripturam
-10 tam divina natura humanis vocabulis appellatur, quam humana natur
divinae nuncupaiionis insignibus decoratur. Magis de hoe quam
de ullo alio diei potest quod seriptum esi quia »erunt: ambo im earme
una, et iam non sunt duo, sed earo una«. Magis enim verbum dei
eum anima in carne una- esse, quam vir eum uxore putandus est. Sed
15 et -unus spiritus- esse cum deo cui eonvenit quam hum animae.
quae se ita deo per dilectionem iunxit, uf eo unus Spiritus merrio
dieatur?
4. Διὰ τοῦτο zei ἄνϑρωπος γέχονε Χρεστός. ἐξ ἀν δϑραγαϑήκοτος
τούτου τυχών. ὡς μαρτυρεῖ 6 προφήτης Adyew“ νἡγώπησεας δωκαεο-
20 σύνην καὶ ἐμίσησας ἀνομίαν διὰ τοῦτο ἔχρεσέ σε ὁ ϑεός. ὁ ϑεός Gov
ἔλαιον ἀγαλλιάσεως παρὰ τοὺς μετόχους 6ov«. ἔπρεπε δὲ τὸν umde-
ποτε χεχωρεσμένον τοῦ μονογενοῦς — Te» uoroy:rsi zei
συνδοξασϑῆναι αὐτῷ . . . :
[Quod autem dilectionis en εἰ meri siisckn ndn "ete:
25 ei inseparabilem cum deo fecerit unitatem, iia ut mom forítura fuent
7 aui | eum personae aeceptione animae eius assumptüio, sed virtutum 91
— suarum ei merito delata, audi ad eam prophetam dicentem: »Dilexisti
- iuslitüiam et; odisii iniquitatem; propterea unxit te deus, deus tuus oleo
2 47 vgl. Orig. e. Cols. V 39 (1143,92) — 5 egi. Kal. 1, 16 und Orig. e. Cols.
AH 9(I136 1) — Sf vgl. Matth. 16, 27 Pur. — 12 Mah. 19, 5. 6 (Gem. 2, 2:45
— 158f vgl. I Kor. 6, 17 — 18. 93 Fra W (Red ΠΕ 3) dei Justimiam, Ep. adi
Mennam (Mansi IX 528) mit der Überschrift: ἐκ τοῦ devrioow Aóyew τοῦ περὲ
ἀρχῶν βιβλίου" ὅτε ψιλὸν ἄνϑοωπον λέχει τὸν χύριον (cc ὄνϑο. wiów Mans:) —
24 Quod — S. 144, 1 tuis Ew. der dem letzten Satz des griech. Fragmenis überneht,
vgl. Schnitzer S.122 4.* — 19. 27 Pia ££ 8 — 236 υχᾶ 1 Petr. 1, 17
| 1 (in) Merlin Dei 2 quod vel Jan vel quod α quod y 3 cum eu quam &
Jan cum ea qua Q4 cum qua A 4 Christus < Jum — S cc im glori dei paiüru:
Jan 11 co nuneup. divinae Ja» 13 co una earo Jam | — euim « Jum
| — 94 Quod — 27 dicentem] propheta dicente Jam 24 meri 4C meni By
σι
10
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144 Origenes
laetitiae prae participibus tuis«.] Dilectionis igitur merito unguitur Jan
>oleo laetitiae, id est anima cum verbo dei Christus efficitur. -Ungi-
namque >oleo laetitiae- non aliud intellegitur quam spiritu sancto repleri.
Quod autem »prae participibus- dixit, indicat quia non gratia spiritus
sicut prophetis ei data est, sed ipsius verbi dei in ea substantialis inerat
»plenitudo«, sicut et apostolus dixit: »In quo inhabitat omnis plenitudo
deitatis corporahter«. Denique propter hoe non solum dixit: »Dilexisti
iustitiam«, sed addidit »et odisti iniquitatem«. >Odisse- enim >iniqui-
tatem- illud est, quod scriptura dicit de eo quia »peccatum non fecit,
nec inventus est dolus in ore eius«, et quod ait: »Temptatus per omnia
pro similitudine absque peccato«. Sed et ipse dominus dicit: »Quis
vestrum me arguit de peccato?« Et iterum ipse dicit de se: »Eece
venit mundi huius princeps et in me non invenit quidquam«. Quae
omnia nullum in eo peccati sensum indicant extitisse. Quod ut pro-
pheta evidentius designaret, quia numquam eum -iniquitatis- sensus in-
trasset, ait: »Priusquam sciret puer vocare patrem aut matrem, avertit
se ab iniquitate«.
5. Quodsi alicui difficile id videbitur, pro eo quod rationabilem
animam esse in Christo supra ostendimus, quam utique animarum
naturam boni malique capacem per omnes disputationes nostras fre-
quenter ostendimus: hoc modo rei huius explanabitur difficultas. Natu-
ram quidem animae illius hane fuisse, quae est omnium animarum,
non potest dubitari; alioquin. nec dici anima potuit, si vere non fuit
anima. Verum quoniam boni malique eligendi facultas omnibus praesto
est, haee anima, quae Christi est, ita elegit >diligere iustitiam<, ut pro
inmensitate dilectionis inconvertibiliter ei atque inseparabiliter inhae-
reret, ita ut propositi firmitas et affectus inmensitas et dilectionis in-
extinguibilis calor omnem sensum conversionis atque inmutationis
4f vgl. Róm. 12, 6 — 6 Kol. 2, 9 — 7 Psal. 4, 8 — 9 Jes. 53, 9 —
10 Hebr. 4, 15 — 11 Joh. 8, 46 — 12 Joh. 14, 30 — 16 Jes. 8, 4. 7, 10 —
18 f vgl. oben S. 142, 14 f. — 90} vgl. oben S. 99,14} — 25—8. 145, 1 egl. Orig.,
In Lev. hom. Xll 4 (Lom. IX 890—392) und Huet, Origen. II 2 qu. 3, 6
-
1 igitur] ergo Ja» 5 ei Jam — L 6 dixit yJan dicit « 7 deitatis! di-
vinitatis Jan 8 addidit ACoJan addit Bu 9 illud est AJan est illud c illud
Au | quia] Qui Jan [10 Tentatum Jan 11 sed— 12 de peccato — Jan
13 co princeps mundi huius Jan 15 numquam] + in Ja» 18 id — yJan
19 quam] cum Jan 19 f c» naturam anim. Jan 21 c» huius rei Jan 26 w ei
inconvertibiliter Ja» 96 f adhaereret Jan 97 f inextinguibilis] inexpugnabilis y
28 atque inmutationis — Jan
en
10
De principiis II Cap. 6, 4. 5. 6 145
abscideret, ut quod in arbitrio erat positum, longi usus affectu iam versum
sit in naturam; ita et fuisse quidem in Christo humana et rationabilis
anima credenda est, et nullum sensum vel possibilitatem eam putan-
dum est habuisse peccati.
6. Ad pleniorem tamen rei explanationem non videtur absurdum,
si etiam similitudine aliqua utamur, licet in re tam ardua tamque dif-
fieili ne exemplis quidem uti commodis copia est. Tamen ut absque
aliquo praeiudicio dicamus, ferri metallum capax est et frigoris et
caloris; si ergo massa aliqua ferri semper in igne sit posita, omnibus
suis poris omnibusque venis ignem recipiens et tota ignis effecta, si
neque ignis ab ea cesset aliquando neque ipsa ab igne separetur: num-
quidnam dicemus hane, quae natura quidem ferri massa est, in igne
positam et indesinenter ardentem posse frigus aliquando recipere?
Quin immo (quod verius est) magis eam, sicut in fornacibus saepe fieri
oculis deprehendimus, totam ignem effectam dicimus, quia nec aliud
in ea nisl ignis cernitur; sed et si qui contingere atque adtrectare
temtaverit, non ferr, sed ignis vim sentiet. Hoc ergo modo etiam
illa anima, quae quasi ferrum in igne sie semper in verbo, semper in
sapientia, semper in deo posita est, omne quod agit, quod sentit, quod
intellegit, deus est: et ideo nec convertibilis aut mutabilis diei potest,
quae inconvertibilitatem ex verbi dei unitate indesinenter ignita pos-
sedit. Ad omnes denique sanctos calor aliquis verbi dei putandus est
pervenisse; in hae autem anima ignis ipse divinus substantialiter requie-
visse credendus est, ex quo ad ceteros calor aliquis venerit. Denique
5 quod dixit quia »unxit te deus, deus tuus oleo laetitiae prae participi-
bus tuise, ostendit quod aliter ista anima >oleo laetitiae», id est verbo
dei et sapientia, unguitur et aliter >participes< eius, id est saneti pro-
phetae et apostoli. Illi enim >in odore unguentorum- eius >cucurrisse-
dicuntur, ista autem anima vasculum unguenti ipsius fuit, ex cuius
322—924 vgl. Orig. 6. Cels. III 28 (1 226, 14): ἵν᾽ ἡ ἀνϑρωπίνη (scil. φύσις)
τῇ πρὸς τὸ ϑειότερον κοινωνίᾳ γένηται ϑεία οὐκ ἐν μόνῳ τῷ Ἰησοῦ ἀλλὰ καὶ πᾶσι
τοῖς μετὰ τοῦ πιστεύειν ἀναλαμβάνουσι βίον, ὃν Ἰησοῦς ἐδίδαξεν — 25 Psal. 44, 8,
vgl. oben S. 143, 28 — 28 vgl. Hohel. 1, 4
1 abscinderet Jan | utlety | effectu verm. Denis, De la phil. d Orig.
p. 172 A.1 7? uti] abuti B abhuti C <A 9 sit — Jan 11 co ab ea ignis
Jan 11 numquid Jan 13 c» aliquando frigus Jan 14 magis eam] massam
Jan 16 si quis Jan 16f contrectare adtentaverit Jan 20 aut| nec Jan
21f possidebit Jan 22 aliqui ABG M* 26 c»ista anima aliter Jan 29 autem]
vero Jan
Origenes V. E 10
Jan
146 Origenes
>flagrantia< partieipantes digni quique prophetae fiebant δὲ apostoli. Jan
Sicut ergo alius est unguenti odor et alia est unguenti substantia, ita
alud Christus, et aliud participes sui. Et sicut vas ipsum quod sub-
stantiam continet unguenti, nullo genere potest aliquid recipere foetoris,
hi vero, qui ex odore eius participant, si se paulo longius a »flagrantia-
eius removerint, possibile est ut incidentem recipiant foetorem: ita
Christus velut vas ipsum, in quo erat unguenti substantia, inpossibile
fuit ut contrarium reciperet odorem; participes vero eius quam proximi
fuerint vasculo, tam odoris erunt participes et capaces.
10 7. Arbitror sane etiam Hieremiam prophetam intellegentem, quae 92
sit in eo natura dei sapientiae, quae etiam haee, quam pro salute
mundi susceperat, dixisse: »Spiritus vultus nostri Christus dominus,
euius diximus quod in umbra eius vivemus in gentibus«. Pro eo enim
quod sieut umbra corporis nostr inseparabilis est a corpore et inde-
15 elinabiliter motus ae gestus corporis suscipit et gerit, puto eum animae
Christi opus ac motus, quae ei inseparabiliter inhaerebat et pro. motu
elus ac voluntate cuncta perpetrabat, ostendere volentem, -umbram-
Christi domini hane vocasse, »in qua umbra- nos >viveremus in
gentibus. In huius namque assumtionis sacramento gentes vivunt,
20 quae imitantes eam per fidem perveniunt ad salutem. Sed et David
dicens: »Memor esto opprobri mei, domine, quo exprobraverunt me
in commutatione Christi tui«, similia mihi videtur ostendere. Et
Paulus quid aliud sentit, cum dicit: »Vita nostra abscondita est cum
Christo in deo«? Et quidem in alio loco dicit: »Aut documentum
25 quaeritis eius, qui in me loquitur Christus?« Et nune Christum >in
deo- dicit -abseonditum- Cuius rei intellectus nisi talis aliquis. indi-
cetur, qualem per -umbram- Christi a propheta significatum esse supra
diximus, fortassis etiam hoe sensum humanae mentis excedit. Sed et
e
1. 5 vgl. Hohel. 1,3 — 12 Klagel. Jerem. 4, 20 — 91 Psal. SS, 51. 52
— 23 Kol. 3, 3; vgl. Orig., In Joh. XX 39 (IV 380, 30: 'H ζωὴ ἡμῶν χέχρυπται
σὺν tQ χριστῷ ἐν τῷ 9:9), In Matth. Comm. XII 33 (Lom. III 182), In Ep. ad
Rom. V 10 (Lom. Vl 400) — 24 II Kor. 13, 3
1 fragraniia Jan Merlin flagrantia AuS fraglantia 8.40 2 est? — Jan
3 aliud!] + est Jan 7 Christus] anima Christi Jan | ipsum — Jan | erat]
inerat Jam | co substantia unguenti Jan 13 cuius 8G M* cui A Mc?rrgJan,
vgl. unten IV 25 15 suscepit AJan | et] acJan 16 motum Jan | quae]
qui Jan 20 veniunt Jan 21 quo] quod y 22 in commutationem Jan 24 Et
quidem] Et quid enim Ja» | Aut documentum] An doctrinam Jan-HSS 26 in-
tellectus] + est difficilis Jan — 26 f iudicetur Jan 28 hoc] hunc y
10
20
=>
De principiis II Cap. 6, 6. 7. Cap. 7, 1 147
quam plurima alia in seripturis divinis de -umbrae- signifieantia vide-
mus inserta, ut illud in evangelio secundum Lucam, cum dicit Gabrihel
ad Mariam: »Spiritus domini veniet super te, et virtus altissimi obum-
brabit tibie. Et apostolus de lege dicit quia »similitudini et umbrae
deserviunt caelestium« hi, qui earnalem habent circumcisionem. Et
alibi dicitur: »Nonne umbra est vita nostra super terram?« Si ergo
et lex quae super terras est -umbra- est, et »vita- omnis >nostra< quae
est super terras »umbra« est, et in -umbra- Christi »vivemus inter gentes-:
videndum est ne harum omnium veritas umbrarum in illa revelatione
noscatur, cum iam non »per speculum et in aenigmate, sed facie ad
faciem< sancti quique gloriam dei et rerum causas ac veritatem specu-
lari merebuntur. Cuius veritatis accepto 1am -»pignore- per spiritum
sanctum dicebat apostolus: »Etiam si cognovimus Christum secundum
carnem aliquando, sed nunc jam non novimus«.
Haec interim nobis ad praesens de rebus tam difficılibus dispu-
tantibus, id est de incarnatione et de deitate Christi, occurrere potu-
erunt. Si quis sane melius aliquid potuerit invenire et evidentioribus
de scripturis sanctis assertionibus confirmare quae dicit, illa potius
quam haec recipiantur.
δ΄. Ὅτι τὸ αὐτὸ πνεῦμα ἐν Moosi καὶ τοῖς ἄλλοις προφήταις
καὶ ἁγίοις ἀποστόλοις.
CAPUT SEPTIMUM
De spiritu sancto.
1. Quia ergo post primas illas dissertiones, quas de patre et filio
5 et spiritu sancto in initiis seeundum quod res poposcerat exposuimus,
visum est rursum repetere nos debere et ostendere quod deus idem
3 Luk. 1,35 — 4 Hebr. 8,5 — 6 Hiob 8, 9b — 10f vgl. I Kor. 13, 12
— 12 vgl. II Kor. 5, 5b Κι — 18 II Kor. 5, 16. — 16 et de deitate zst nach
Schnitzer, S. 126 A. * wahrscheinlich Zusatz Rufins — 19 mit recipiantur endigt
Jan — 20 f die griech. Überschrift (Phot., Bibl. Cod.8 p.4a B.) wohl aus S. 148, 10—12
entnommen — 94 vgl. oben 1 Cap. 1—3. — 26—8S. 148, 2 vgl. oben 11 Cap. 4. ὃ
6 co Nonne vita nostra umbra est super Jam 7 terras A C terra Bu terram
oJan 8 terras] terram Jan 9 «ὦ omnium harum Jam 10 non < Jan 11 qui-
que] + et Jan 13 Etiam] Et Jam 16 de? < Jan
10*
(Jan)
σι
10
n
ι
Ὁ
20
148 : Origenes
esset creator et conditor mundi et pater domini nostri lesu Christi, id (Pa)
est legis et prophetarum atque evangeliorum unus atque idem deus,
tum deinde etiam de Christo, quod is, qui verbum et sapientia dei
superius fuerat ostensus, etiam qualiter homo factus est in consequen-
tibus debuit demonstrari: superest ut etiam de spiritu sancto quam
possumus breviter repetamus. j
Tempus est ergo nunc de spiritu saneto nos pro viribus pauca
disserere, quem dominus et salvator noster in evangelio secundum
lohannem >paracletum< nominavit. Sicut enim idem ipse deus atque
idem ipse Christus, ita idem ipse et spiritus sanctus est, qui et in pro-
phetis et in apostolis fuit, id est sive in illis, qui ante adventum Christi
deo crediderunt, sive in his, qui per Christum confugerunt ad deum.
Et duos quidem deos ausos esse haereticos dicere et duos Christos
audivimus, duos autem spiritus sanctos numquam cognovimus ab aliquo
praedicari. Quomodo enim hoc de scripturis poterunt affirmare, aut
quam differentiam dare poterunt inter spiritum sanctum et spiritum
sanctum? si tamen definitio aliqua aut descriptio inveniri potest spiri-
tus saneti. Nam ut concedamus Marcioni vel Valentino posse differen-
tias deitatis inducere et aliam boni naturam aliam vero 1usti describere,
quid excogitabit aut quid inveniet, ut differentiam sancti spiritus intro-
dueat? Nihil ergo illos posse ad indicium qualiscumque differentiae
arbitror invenire.
3—5 vgl. oben Il Cap. 6 — ἢ Tempus — 15 praedicari = Pamphil., Apol. 4
(Lom. XXIV 335) — S f vgl. Joh. 14, 16. 26. 15, 26. 16, 7 — 13 zgl. oben S. 126, 23#
— 13 f vgl. Clemens Al., Hypotyp. Frg. 23 aus Phot., bibl. Cod. 109 (III 202, 16—22 Sf. j;
Augustin c. Faust. XII 11 (Manzehüer); Bousset, Hauptprobleme d. Gnosis S. 274 ἢ
und Harnack, Dogmengesch. 14 282 f. 9285 f — 14 f vgl. Canon. apost. (49 (48): Ec
τις ἐπίσχοπος ἢ πρεσβύτερος κατὰ τὴν τοῦ xvolov διάταξιν μὴ βαπτίσῃ eis πατέρα
χαὶ υἱὸν καὶ ἅγιον πνεῦμα, ἀλλ᾽ εἰς τρεῖς ἀνάρχους ἢ τρεῖς υἱοὺς ἢ τρεῖς παρα-
χλήτους, καϑαιρείσϑω); Ογῖφ., In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 251 ἢ: Sed et si qui
sunt, qui Spiritum sanctum alium quidem dicant esse, qui fuit in Prophetis, alium
autem, qui fuit in Apostolis Domini nostrilesu Christi, unum atque idem delictum
impietatis admittunt, quod illi qui, quantum in se est, naturam Deitatis secant et
scindunt, dicentes unum Legis et alterum Evangeliorum Deum) und Harnack,
Dogmengesch. 1* 669 4.2 — 18: vgl. Orig., In Ep. ad Tit. Frg. (Lom. V 285)
3 tum α Tune y 7 Tempus est — 8 disserere] Tempus est nune nos pro
viribus de Spiritu sancto pauca describere Pa — 8 9 paraeletum A*8 M* Pa
paraclitum A c^ g paraclytum G Mtcorr, ebenso unten S.150,11.12 ws». 10 c» sanctus
spiritus AB | et?) etiam Pa 129 ad deum] ad eum Pa 14 c» audivimus
vor ausos esse Z. 13 Pa | cognovimus] audivimus Pa 15 hoc] haec A — A
Pa
ΜῚ
De prineipüs II Cap. 7, 1. 2 149
2. Nos vero aestimamus quod participationem eius similiter ut
sapientiae dei et verbi dei absque ulla differentia creatura rationabilis
omnis assumat. Video tamen quod praecipuus spiritus sancti adventus
ad homines post ascensionem Christi in caelos magis quam ante ad-
5 ventum elus declaretur. Antea namque solis prophetis et paucis, si
qui forte in populo meruisset, donum sancti spiritus praebebatur; post
adventum vero salvatoris scriptum est >adimpletum esse illud, quod
dietum fuerat in propheta lohele quia »erit in novissimis diebus, et
effundam de spiritu meo super omnem carnem, et prophetabunt«; quod
10 utique tale est sicut illud, quod ait: »Omnes gentes servient eic. Per :
gratiam | ergo saneti spiritus cum reliquis quam plurimis etiam illud 93
magnificentissimum demonstratur, quod ea, quae in prophetis seripta
| sunt vel in lege Moysi, pauci tune. x, id est ipsi prophetae et vix sicubi
| unus ex omni populo superare poterat intellectum corporeum et maius
15 aliquid. sentire, id est spiritale quid poterat intellegere in lege vel
prophetis; nune autem innumerae sunt multitudines credentium, qui
lice& non omnes possint per ordinem atque ad liquidum spiritalis in-
tellegentiae explanare consequentiam, tamen omnes paene persuasum
habent quod neque circumcisio corporaliter intellegi debeat neque
20 otium sabbati vel sanguinis effusio pecoris, neque quod de his Moysi
responsa darentur a deo: qui utique sensus dubium non est quod
spiritus sancti virtute omnibus suggeratur.
1—3 vgl. oben S. 55, 21 — €f vgl. Act. 2, 16 — 8 Act. 2, 17. Joel 3,1 (2, 28)
— 10 Psal. 71, 110 — 193—196 vgl. x. B. Orig. c. Cels. VII 34 (II 184, 17), In
Matth. Comm. ser. 27 (Lom. IV 232: Spiritualis enim et propheticus sensus Scrip-
turae celatus est in historia rei propositae, ut omnis Scriptura a mediocribus
quidem secundum historiam intelligatur, a spiritualibus autem et perfectis secundum
mysterium spirituale), unten IV; Cap. 2, 2 (9) a. A. (ἣ γραφὴ κατὰ và πνευματικὰ μὴ
νενοημένη ἀλλ᾽ ὡς πρὸς τὸ ψιλὸν γράμμα ἐξειλημμένη) und Redepenning, Orig.
I 297 f — 16 vgl. Orig. c. Cels. 119 (I 210, 5: διὰ τὸ πλῆϑος τῶν προσερχομέ-
vov τῷ λόγῳ). VIL 26 (II 177, 23: τὰ Χριστιανῶν ηὔξησε καὶ ὁσημέραι εἰς πλῆϑος
ἤδη δὲ καὶ παρρησίαν ἐπιδέδωκε), In Cant. Il (Lom, XIV 376: ecclesiae innumerae
tamen sunt, quae per orbem terrae diffusae sunt, atque immensae congregationes
ae multitudines populorum) — 18—21 vgl. Orig. c. Cels. 117 (I 133, 13: ἢ ἀνόσιον
μὲν TO ἀφιστάνειν σωματικῆς περιτομῆς καὶ aouarixov σαββάτου xal σωματικῶν
ἑορτῶν) — 19—21 vgl. Gen. 17, 10—14. Exod. 31, 12—17. Ler. 1. 8. 4. 17. 23
8 et <y 13 tunc x] ezelleicht tunc (intellegebant) Koe 15 sentire < y
| spiritale 7 spiritalem sensum (wrspr. wohl Randnote ) « | quid poterat — 2
18 paene — y
150 Origenes
3. Sicut. autem multi sunt intellectus de Christo, qui utique quamvis
"saplentia- sit, non tamen in omnibus sapientiae agit aut obtinet vim
nisi in his, qui in ipso sapientiae student (neque cum -medicus- dicatur,
erga omnes quasi medicus agit, sed erga illos tantum, qui aegritudinis
suae intellecto languore confugiunt ad misericordiam eius, ut possint
consequi sanitatem): ita arbitror etiam de spiritu sancto, in quo
omnis est natura donorum. >Aliis< namque praebetur >per spiritum
sermo sapientiae, alüs sermo scientiae, alüs fides<; et ita per singulos,
qui eum capere possunt, hoc efficitur vel hoc intellegitur ipse spiritus,
10 quo indiget ille, qui eum participare meruerit. Quas divisiones ac
differentias non advertentes hi, qui »paracletum- eum in evangelio au-
diunt nominari, neque considerantes ex quo opere vel actu »paracletus-
nominetur, vilbus eum nescio quibus spiritibus compararunt et per
hoe conturbare conati sunt ecclesias Christi, ıta ut dissensiones fratri-
bus non modicas generarent. Evangelium vero tantae eum potentiae
ac maiestatis ostendit, ut dicat apostolos >non posse capere- adhue ea,
quae volebat eos docere salvator, nisi -cum advenerit spiritus sanctus<,
qui se eorum animabus infundens inluminare eos possit de ratione ac
fide trinitatis. Isti vero pro imperitia intellectus sui, qua non solum
ipsi quod rectum est consequenter non valent exponere, sed ne his
quidem quae a nobis dicuntur possunt audientiam commodare, minora
de eius deitate quam dignum est sentientes, erroribus se ac deceptio-
nibus tradiderunt, erratico magis spiritu depravati quam sancti spiritus
1f vgl. oben I Cap. 2, 1 — 3 vgl. Matth. 9, 12 Par. — 7—10 vgl. Orig.,
In Joh. |l 10 (IV 65, 96): οἶμαι δὲ τὸ ἅγιον πνεῦμα τήν, tv. οὕτως εἴπω, ὕλην
τῶν ἀπὸ ϑεοῦ χαρισμάτων παρέχειν τοῖς di’ αὐτὸ xal τὴν μετοχὴν αὐτοῦ χρημα-
τίζουσιν ἁγίοις, τῆς εἰρημένης ὕλης τῶν χαρισμάτων ἐνεργουμένης μὲν ἀπὸ τοῦ
ϑεοῦ, διακονουμένης δὲ ὑπὸ τοῦ χριστοῦ, ὑφεστώσης δὲ κατὰ τὸ ἅγιον πνεῦμα. --
τῇ vgl. I Kor. 12, 8.9 — 11 vgl. oben S. 148, Sf — 15—19 vgl. Joh. 16, 12—14
— 18 qui— 19 trinitatis hält Schnitzer S. 12Sf A. *** für Zusatz Rufins —
22—S. 151, 4 vgl. Orig., In Matth. XV 30 (Lom. III 392): Kai εἰ τοιαῦτά γε ἐζή-
tovr χατὰ τὴν Ιησοῦ φωνὴν ἀπὸ τοῦ παρακλήτου πάντες οἱ τὸ κατὰ Ἰωάννην
εὐαγγέλιον ἀναγινώσχοντες, οὐκ ἂν προσέσχον τινές, ὡς παρακλήτῳ, πνεύμασι
πλάνης χαὶ διδασχαλίαις δαιμονίων... ὥστε τὰ τῆς πλάνης πνεύματα χαὶ τὰ
δαιμόνια ἀναγορεῦσαι τῷ μεγάλῳ τοῦ παραχλήτου ὀνόματι.
3 in ipso α in ipsa y 6 ita arbitror etiam de sp. s.] wohl nach Analogie
von sentio de aliquo, da multi sunt intellectus Z. 1 nicht gut ergänzt werden
kann; doch vgl. unten S. 171,9. 17 adveniret βα 18 posset ger M:
σι
10
90
De principiis II Cap. 7, 8. 4 151
institutionibus eruditi, secundum quod apostolus dixit: »Doctrinam
spirituum daemoniorum sequentes, prohibentium nubere« »ad interitum
et ruinam multorum« »et inportune se abstinere a cibis«, ut per osten-
tationem acrioris observantiae seducant animas innocentum,
4. Oportet ergo nos scire quia >paracletus< est spiritus sanctus,
docens maiora quam voce proferri possunt et, ut ita dixerim, quae
>ineffabilia sunt- et »quae non licet homini loqui«, id est quae indicari
humano sermone non possunt. Quod autem ait »non licet«, pro eo
quod >non potest- dietum sentimus a Paulo, sicut et ibi, ubi ait:
»Omnia lieent, sed non omnia expediunt; omnia licent, sed non omnia
aedifieant«, Ea enim, quorum potestas nobis est, propter quod habere
ea possumus, -licere- nobis dicit. >Paracletus< vero quod dicitur spiritus
sanctus, a consolatione dieitur (παράκλησις enim latine consolatio ap-
pellatur); si quis namque de spiritu sancto participare meruerit, co-
gnitis ineffabilibus sacramentis consolationem sine dubio et laetitiam
cordis assumit. Cum enim rationes omnium quae fiunt, quare vel
qualiter fiant, spiritu indicante cognoverit, in nullo utique conturbari
eius anima poterit aut ullum sensum maeroris accipere; nec in aliquo
terretur, cum verbo dei et sapientiae eius inhaerens >dominum lesum
dicit in spiritu sancto-.
Verum quoniam >paracleti- fecimus mentionem et pro viribus
nostris qualiter de eo sentiri debeat exposuimus, dicitur autem etiam
salvator noster >paracletus< in epistola lohannis, cum dicit: »5i quis
nostrum peccaverit, paracletum habemus ad patrem, lesum Christum
iustum, et ipse est repropitiatio pro peccatis nostris«: consideremus ne
forte aliud hie significet haec appellatio »paracleti- de salvatore, aliud
de spiritu saneto. Videtur enim de salvatore >paracletus< dici depre-
1—4 I Tom. 4, 1. 3 [+ Luk. ἃ, 34 Wey), vgl. x. B. Orig., In Ep. ad Rom.
IX 2. X 5 (Lom. VII 295. 385) — 7—9 vgl. II Kor. 19, 4 — 10 I Kor. 10, 23 —
16—18 vgl. Joh. 14, 26. 27 — 19 f vgl. I Kor. 12, 3 — 23 u. 5. 162, 3 I Joh. Ὁ, 1. 9 —
21—8$. 152, 5 vgl. Orig. c. Cels. II 34 (1231, 7: μετ᾽ εὐχῶν, ἃς προσάγομεν αὐτῷ
ὡς διαμεταξὺ ὄντος τῆς τοῦ ἀγενήτου καὶ τῆς τῶν γενητῶν πάντων φύσεως, καὶ
φέροντος μὲν ἡμῖν τὰς ἀπὸ τοῦ πατρὸς εὐεργεσίας διακομίζοντος δ᾽ ἡμῶν τρόπον
ἀρχιερέως τὰς εὐχὰς πρὸς τὸν ἐπὲ πᾶσι ϑεόν), In Lev. hom. VII 2 (Lom. IX 291:
Salvator meus luget etiam nune peccata mea. Salvator meus laetari non potest,
donec ego in iniquitate permaneo. Quare non potest? Quia ipse est advocatus
pro peccatis nostris apud patrem [es folgt I Joh. 2, 1. 27)
9 a Paulo] aplo 4 ab apostolo σ | ibi ubi G ibi «Mo 13 paraclesis «
paraclisis Acorr paraclysis M!cor 16 assumsit A 18 ullum] illum A* nullum y
152 Origenes
eator, utrumque enim significat in graeco >paracletus<, et »consolator-
et »deprecator. Propter eum ergo qui subsequitur sermonem, quo ait
quia »ipse est repropitiatio pro peccatis nostris«, magis in salvatore
nomen »paraeleti- pro deprecatore intellegendum videtur; deprecari
5 enim patrem >pro peccatis nostris. dicitur. De spiritu vero sancto
»paracletus< >consolator< debet intellegi, pro eo quod consolationem
praestat animabus, quibus aperit et revelat sensum scientiae spiritalis.
ε΄. Περὶ ψυχῆς.
CAPUT OCTAVUM
10 De anima.
1. Post haee iam ordo deposcit nos etiam de anima generaliter
inquirere et ab inferioribus incipientes ad superiora conscendere. Esse
namque animas in singulis quibusque animalibus, etiam in his quae in
aquis degunt, a nullo arbitror dubitari. Nam et | communis hoc om- 94
15 nium servat opinio, et confirmatio sanctae scripturae auctoritatis acce-
dit, cum dieitur quia »fecit deus cetos magnos et omnem animam
animantium repentium, quae produxerunt aquae secundum genus
eorum«. Ex communi vero rationis intellegentia confirmatur etiam ab
his, qui definitionem animae certis determinant verbis. Definitur
2) namque anima hoe modo, quia sit substantia φανταστικὴ et ὁρμητική,
quod latine, licet non tam proprie explanetur, diei tamen potest >sen-
sibilis et mobilis. Quod utique eonvenit etiam de omnibus animalibus
diei et his, quae in aquis degunt; sed et im volueribus eadem definitio
Sf zu Cap. VIII vgl. Pamphil., Apol. 8 (Lom. XXIV 397: Nusquam prorsus
librum proprie de Anima scriptum edidit) und Orig., In Joh. VI 14 (IV 123, 31:
προηγουμένως δὲ ἐν ἄλλοις ἐπιμελέστερον ἐξεταστέον xoi ἐπὶ πλεῖον τὸν λόγον
ἐρευνητέον τὸν περὶ τῆς οὐσίας τῆς ψυχῆς καὶ τῆς ἀρχῆς τῆς συστάσεως αὐτῆς καὶ
τῆς εἰς τὸ γήϊνον σῶμα εἰσκρίσεως αὐτῆς κτλ.) und Harnack, Dogmengesch. 1* 680
A. 1. Die griech. Überschrift aus Phot., Cod. 8 p. 48 B. — 16 Gen. 1, 91 —
20 vgl. Aristot., De anima lll 9 p. 432; Philo, Leg. Alleg. 1l 7, 23 (p. *1 M.,
Ι 95, 15 Cohn: ψυχὴ δέ ἐστι φύσις προσειληφυῖα φαντασίαν xai δρομήν); Tertull.,
De an. ὁ. 14—16
7 aperit et « aperte y 20 fantastice et ormetice PM (-ae et -ae A)
FANTASTICE ET ORMETITE G (o mit kleinen Buchst) 91 tam « tamen y
10
20
De principiis II Cap. 7, 4. Cap. S, 1 153
animae convenienter ostenditur. Addit sane scriptura etiam alterius
sententiae auctoritatem, cum dicit: »Non manducabitis sanguinem,
quia anima totius carnis sanguis eius est, et non manducabitis animam
cum carnibus«; in quo evidentissime >sanguinem< omnium animalium
-animam- ipsorum esse designat. lam vero si quis requirat, quoniam
"animam omnis carnis sanguinem eius esse- dixit, de apibus et vespis
et formicis sed et de his, quae in aquis sunt, ostreis vel cocleis et
quaecumque sunt alia, quae carent sanguine et esse animantia mani-
festissime demonstrantur: respondendum est quoniam in huiuscemodi
animantibus quam in ceteris vim habet rubri sanguinis vigor, hanc vim
obtinet in istis humor ille, qui inest in eis, licet alterius sit coloris:
nihil enim refert, qui sit color, dummodo substantia sit vitalis. De
iumentis vero vel pecudibus quod animantia sint, etiam apud communem
opinionem nulla dubitatio est. Evidens tamen est et scripturae divinae
5 sententia, cum dicit deus: »Producat terra animam vivam secundum
genus, quadrupedia et repentia et bestias terrae secundum genus«,
Iam vero de homine quamvis nulh dubium sit nec requirere aliquis
possit, tamen et seriptura divina designat quod »deus in faciem eius
inspiraverit spiramentum vitae, et factus sit homo in animam vivam«.
Superest de angelico ordine requirere, utrum et ipsi animas
habeant an animae sint, vel de ceteris divinis caelestibusque virtutibus
sed et de contrarus potestatibus. Auctoritatem «quidem scripturae
divinae nusquam ullam invenimus quod vel angeli, vel si qui sunt
divini >spiritus ministri. dei, vel animas habere vel animae dicantur;
animantia tamen esse a quam plurimis sentiuntur. De deo autem in-
venimus scriptum esse ita: »Et ponam animam meam super animam
illam, quae manducaverit sanguinem, et eradicabo eam de populo suo«
et item alibi: »Neomenias vestras et sabbata et diem magnum acceptum
non habeo. leiunia et ferias et dies festos vestros odit anima mea«.
Et in vicesimo primo psalmo de Christo (certum est enim quia ex
persona ipsius iste psalmus adscribitur, sieut. evangelium contestatur)
ita dietum est: »Tu autem, domine, ne longe facias auxilium. tuum,
ad defensionem meam respice, eripe a framea animam meam et de
9 Lev. 17, 14. — 15 Gen.1,24 — 17 vgl. Method. bei Phot., Bibl. Cod.
234, p. 293a, 34 B.: ὁ δ᾽ ριγένης τὴν ψυχὴν μόνην ἔλεγεν ἄνϑῥωπον, ὡς ὃ
Πλάτων --- 187 vgl. Gen.2,7 --- 20 ff vgl. Huet, Origen. 112 qu. 5, 6 — 24 vgl.
Hebr. 1, 14 Kl — 26 Lev. 17, 10; vgl. Orig., In Ep. ad Rom. Π 13 (Lom. VI 128
— 28 Jes. 1, 13. 14 — 31 vgl. Matth. 27, 46 Par. — 32 Psal. 21, 20. 21
14 et] ex C <A 18 posset y 19 inspiravit y | inspiramentum A
spiraculum S | sit « est y 24 animae (esse) Koe — 32 longe] elonge A
et
10
2x
)
9n
154 Origenes
manu canis unieam meam«. Quamvis et multa alia sint testimonia de
anima Christi in carne positi.
2. Sed de Christi quidem anima omnem nobis adimet quaestionem
ratio inearnationis occurrens. Siecut enim vere carnem habuit, ita vere
et animam habuit. De eo vero, quod >dei anima- in scripturis nomi-
natur, quahter intellegi debeat, et sentire et proferre difficile est;
semel enim simplicem illam naturam et absque ullius adiectionis per-
mixtione profitemur; tamen, quoquomodo sentiendum est, nominari
interim >dei anima- videtur: de Christo vero nec dubitatur. Et ideo
non mihi videtur absurdum etiam de sanctis angelis ceterisque cae-
lestibus virtutibus tale aliquid. vel dicere vel sentire, 51 quidem defi-
nitio illa animae etiam 1n ipsos videtur incurrere. Quis enim ratio-
nabiliter sensibiles eos esse vel mobiles poterit denegare? Quodsi recta
ista videtur esse definitio, quod substantia rationabihter sensibilis et
> mobilis anima dicatur, videtur haec eadem definitio etiam ad angelos
pertinere. Quid enim aliud in ills quam sensus rationabilis et motus
est? Quorum autem una definitionis ratio est, horum sine dubio et
eadem substantia est. Paulus sane apostolus esse quendam -animalem
hominem. significat, quem negat >ea quae sunt spiritus dei< posse >re-
cipere. sed »stultam- ei videri dicit spiritus sancti doctrinam, nec >posse
eum intellegere quod spiritaliter discernatur. Sed et in alio loco ait
-seminarl corpus animale. et »surgere corpus spiritale ostendens in
resurrectione iustorum nihil animale futurum in his, qui vitam meruerint
beatorum. Et ideo requirimus ne forte substantia aliqua sit, quae
secundum hoc, quod anima est, inperfecta sit. Verum utrum propterea
inperfecta sit, quod a perfectione decidit, an talis a deo facta sit, cum
per ordinem singula discuti coeperint, requiremus. Si enim :animalis
homo non recipit quae sunt spiritus dei, et pro eo, quod >anımalıs«
est, melioris naturae, id est divinae, intellegentiam recipere non potest,
hac fortasse de causa evidentius nos Paulus docere volens, quid sit per
3 xw dem Abschnitt de Christi anima gehört vielleicht was von dem Anonymus
bei Phot., Cod. 117 als 6. Vorwurf der Gegner des Orig. bezeichnet wird: ὅτι i,
tov σωτῆρος ψυχὴ ἣ τοῦ Adau ἦν; vgl. ferner Hieron., Apol. adv. Ruf. II 4
(Migne SL XXIII 427) — 5 vgl. Lev. 17, 10. Jes. 1, 14. 42, 1 (Matth. 12, 18). Exech.
23, 18. Habak. 2, 4. Hiob 31,39 — 5 1f vgl. Huet, Origen. 11 2 qu. 5, 6 — 14 f zgl.
oben S. 152, 20—22 — 18—21 u. 27—S. 155,1 vgl. I Kor. 2, 14 — 22—24 vgl,
I Kor. 15, 44. 50—53
3 Sed] + et y 23 in his — 24 beatorum — y 25 sit « est y | Verum]
quod si sit αὶ 26 decedit y
10
De principiis II Cap. 8, 1. 2. 3 155
quod >ea, quae sunt spiritus. id est spiritalia, intellegere possimus,
mentem magis quam animam spiritui sancto coniungit et sociat. Haec
enim eum puto ostendere cum dicit: »Orabo spiritu, orabo et mente;
psalmum dicam spiritui psalmum dicam et mente«. Et non dicit quia
anima orabo, sed >spiritu et mente<; et non dicit: anima psallam, sed
"spiritu psallam et mente«.
3. Bed fortasse requiritur: Si mens est, quae cum spiritu orat et 95
psallit, et ipsa est, quae et perfectionem percipit et salutem, quomodo
dicit Petrus: »Percipientes finem fidei nostrae salutem animarum no-
strarum«? Si anima cum spiritu nec orat nec psallit, quomodo spera- .
bit >salutem<? aut si T cum ad beatitudinem venerit, iam anima non
dicetur? Sed videamus ne forte possit hoc modo responderi, quia
ὥσπερ σῶσαι TO ἀπολωλὸς. ἤλϑεν- ὃ σωτήρ, ὅτε μέντοι σώζεται
τὸ ἀπολωλός οὐχέτι ἐστὶν ἀπολωλός, οὕτως, εἰ »σῶσαι- ἦλϑε ψυχήν.
ος -σῶσαι τὸ ἀπολωλός-, οὐχέτι μένει ψυχὴ ἡ σωϑεῖσα φυχή. ἔτι
βασανιστέον εἰ, ὥσπερ -τὸ ἀπολωλὸς- ἣν ὅτε οὐκ ἀπολώλει καὶ ἔσται
2 1 vgl. Orig, In Joh. XXXU 18 (IV 455, 17): τηρήσας ἐν πάσῃ τῇ γραφῇ
διαφορὰν ψυχῆς xal πνεύματος xal μέσον μέν τι ϑεωρῶν εἶναι τὴν ψυχὴν καὶ
ἐπιδεχομένην ἀρετὴν zal κακίαν, üveniósxvov δὲ τῶν χειρόνων τὸ πνεῦμα τοῦ ἀν-
ϑρώπου τὸ ἐν αὐτῷ" τὰ γὰρ κάλλιστα καρποὶ λέγονται εἶναι τοῦ πνεύματος, οὐχ
ὡς ἂν οἰηϑείη τις τοῦ ἁγίου, ἀλλὰ τοῦ ἀνθρωπίνου κτλ. — 3 1 Kor. 14, 15. —
9 I Petr. 1, 9 — 10 Si — S. 156, 12 diceretur = Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne
SL XXII 1065): Et in alio loco: Unde cum infinita cautione tractandum
est, ne forte cum animae salutem fuerint consecutae et ad beatam
vitam pervenerint, animae esse desistant. Sicut enim venit Dominus
atque Salvator quaerere et salvum facere quod perierat (vgl. Luk. 19, 10),
ut [et Codd.] perditum esse desistat, sic anima quae perierat et ob
cuius salutem venit Dominus, cum salva facta fuerit, anima esse
cessabit. Illud quoque pariter requirendum, utrum sieut perditum
aliquando non fuit perditum, et erit tempus quando perditum non
erit, sic et anima fuerit aliquando non anima, etforetempus quando
nequaquam anima perseveret. Vgl. Sehnitxer, S. 134 A.* — 13—S. 156, 2
Frg. 21 (Hed. 11 4) bei Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 532) = sieut S. 150, 8
— diceretur Z. 12 Ruf. — Sicut — perseveret Hieron. a. a. O. Ruf. hat frei,
Hieron. xiemlieh genau übersetzt — 13 u. S. 156, 3 vgl. Luk. 19, 10
1 possumus 8. 2 spu Au 7 cum — y 10f speravit AC 11 t cum]etiam
Koe 12 possit Del potest L 14 εἰ Cod. Ath. ἦν Mansi Xv Red. 15 ὡς σῶσαι τὸ
ἀπολωλός < Cod. Ath. | wvy5?] + οὔτε τὸ ἀπολωλός Mansi, weder im Cod.
Ath. noch von Hieron. bexeugt
95
σι
10
2x
156 Origenes
ποτὲ ὅτε οὐκ ἔσται ἀπολωλός, οὕτω καὶ ἡ ψυχὴ 5v ὅτε οὐχ ἦν
ψυχὴ καὶ ἔσται ove 00x ἔσταε ψυχή τ . 2. 2 s. ΘΈΜΙΣ
[sicut salvator venit >salvare quod perierat, et iam cum ue non
est perditum quod prius perditum dicebatur: ita fortassis etiam hoe
quod salvatur anima dicitur; eum autem iam salva facta fuerit, ex
perfeetioris partis suae vocabulo nuncupabitur. Sed et illud adici posse
videbitur quibusdam, quia sieut hoc, quod perditum est, erat sine dubio,
antequam periret, cum aliud nescio quid erat quam perditum, sieut et
erii utique cum iam non est perditum: ita etiam anima, quae perisse
dieitur, videbitur fuisse quid aliquando, eum nondum perisset et propter
hoe anima dieeretur, quae rursum ex perditione liberata potest iterum
illud esse quod fuit, antequam periret et anima diceretur.]
Sed et ex ipsa nominis animae significatione, quam in graeco in-
dieat, visum est nonnullis requirentibus curiosius posse non mediocrem
5 suggeri intellectum. Nam sermo divinus ignem esse deum dixit, cum
alt: »Deus noster ignis est consumens«. Sed et de angelorum sub-
stantia ita ait: »Qui facit angelos suos spiritus et ministros suos ignem
urentem«, et alibi: » Apparuit angelus domini in flamma ignis in rubo«.
Insuper etiam mandatum accepimus, ut simus »spiritu ferventes<; per
quod sine dubio igneum ostenditur et calidum dei verbum. Sed et
Hieremias propheta audit ab eo, qui sibi responsa dabat: »Ecce dedi
verba mea in os tuum, ignem«. Sicut ergo »deus ignis est<, et >angeli
flamma ignis, et sancti quique >spiritu ferventes-: ita e contrario hi,
qui deciderunt a dilectione dei, sine dubio refrixisse in caritate eius
ae frigidi effecti esse dicendi sunt. Ait enim et dominus quia »pro
eo quod multiplieata est iniquitas, refrigescet caritas multorum«. Sed
et omnia ea, quaecumque sunt quae adversae potestati in scripturis
sanetis conparantur, frigida semper invenies. Serpens: namque et
13 f vgl. Tertull., De an. c. 27: Et si frigidum nomen est anima Graecorum
— 16 Hebr. 12, 29 (Deut. 4, 24. 9, 3) — 17 Hebr. 1, 7 (Psal. 103, 4), vgl. Hieron.,
Ep. CVI 65 (Migne SL XXII 860) Ps. 103, 4: Qui facis Angelos tuos spiritus.
Pro quo in Graeco invenisse vos dicitis: ὁ ποιῶν τοὺς ἀγγέλους αὐτοῦ, id est:
qui faeit Angelos suos. Heron. xicht also V. 4 die 2. Person vor — 18 Erod.3,2
— 19 vgl. Röm. 12, 11 — 21 Jerem. 1, 9, vgl. zu ignem Orig. c. Cels. IV 1
(I 273, bf) — 238—928 vgl. unten S. 107, 14—S. 158, 2 — 25 Matth. 94, 19. —
38 f vgl. Apok. Joh. 12, 9. 20, 2
3 et iam Koe etiam L Merlin Del 6 perfectioris Del perfectiore L — S et
<y 23 ferventes Ac fervent 8 G!cor pervenit G*M 26 refrigescit y 97 ea — g
| potestatis Do potestates « 28 inveniens y 28f Serpens namque et draco — y
- De principiis II Cap. 8, 3 157
»draco« diabolus dieitur: quorum quid frigidius invenitur? Sed et in
aquis regnare dieitur draco, quod utique ad aliquem de malignis spiri-
tibus retorquetur, et -in mari- eum propheta esse designat; et alibi
dicit propheta quia »inducam gladium sanctum super draconem, ser-
pentem fugientem, super draconem, serpentem perversum, et interficiet
eum«; et iterum ait: »Etiam si abscesserint ab oculis meis et descen-
derint in profundum maris, ibi mandabo draconi et mordebit eos«.
Sed et in lob >ipse rex esse omnium, quae in aquis sunts, dicitur. >A
borea- vero >accendi mala super omnes, qui habitant terrame, propheta
denuntiat. Boreas autem ventus in scripturis frigidus designatur, sicut
seriptum est in Sapientia: »Frigidus ventus Borease. Quod et ipsum
sine dubio de diabolo sentiendum est. Si ergo ea quidem, quae sancta
sunt, ignis et lumen et ferventia nominantur, quae autem contraria
sunt, frigida, et >caritas< peccatorum dicitur >refrigescere<, requirendum
est ne forte et nomen animae, quod graece dieitur ψυχή, a refrige-
scendo de statu diviniore ac meliore dietum sit et translatum inde, quod
1f vgl. Exech. 29, 3 und Orig. c. Cels. IV 50 (1 323, 20 ἢ — 3 vgl. Exech. 32, 2
— 4 Jes. 27, 1 — 6 Amos 9,3 — 8 vgl. Hiob 41, 25 (26) — Sf vgl. Jerem. 1, 14
— 11 Sir. 43, 20 (22); &« in Sapientia vgl. Org. Im Joh. Frg. 74 u. 136
(IV 541, 12. 573, 2) — 14 vgl. Matth. 24, 12 — 14—S. 158, 2 vgl. Aristot., De an
I] 2 (p. 405b, 26: διὸ καὶ τοῖς ὀνόμασιν ἀκολουϑοῦσιν, ot μὲν τὸ ϑερμὸν λέγοντες,
ὅτι διὰ τοῦτο καὶ τὸ ζῆν ὠνόμασται, οἱ δὲ τὸ ψυχρὸν διὰ τὴν ἀναπνοὴν xal τὴν
χατάψυξιν καλεῖσϑαι ῳφυχήν); Epiphan., Haer. 64, 4 (εἰς ταῦτα δὲ καὶ μύϑους ἐχ-
τίϑεται. ψυχήν, γάρ φησι, διὰ τοῦτο καλοῦμεν, διὰ τὸ ἄνωϑεν ἐψῦχϑαι.
μαρτυρίας δὲ κατὰ τὸν ἰδιον νοῦν ἐπιπλάσσεται ἀπὸ τῶν ϑείων γραφῶν, οὐχ ot-
toc ἐχούσας οὐδὲ οὕτως ἐκδεδομένας); Theophil. Al., Ep. pasch. 1 bei Hieron. Ey.
XCVI17 (Migne SL XXII 787: qui propter lapsum rationabilium creaturarum cor-
pora fieri suspicatur et dicit iuxta Graeci sermonis etymologiam animas ideirco
vocitatas, quod calorem mentis et in Deum ferventissimae caritatis
amiserint, ut ex frigore nomen acceperint, ne et Salvatoris animam iisdem
subiacere naeniis sentiremus); ähnlich II 15 (ebenda 803: animam hominis nolens
a conditionis exordio sie vocatam, sed ex eo quod quae prius mens et sensus
erat, frigus neglegentiae et infidelitatis assumpserit..... Generalis
enim illius disputatio est animas hominum appellatas ex eo quod calorem
pristini fervoris amiserint)
2 draco] + serpens namque et draco y, vgl. S. 156, 98f 14 peccatorum « « mul-
torum (= Vulg) © | «ὦ refrigescere dicitur y 15 PYXN A! ΨΥΧΗ BG M*
psychae C psychi M! über d. Z. 16 inde Merlin Del id est L
158 Origenes
ex calore illo naturali et divino refrixisse videatur, et ideo in hoc quo
nune est et statu et vocabulo sita sit. (τὸ γὰρ εἰπεῖν τὸν προφήτην
πρὶν ἢ ταπεινωϑῆναί HE, ἐγὼ ἐπλημμέλησαςε, ἐξ αὐτῆς DE τῆς Ψυχῆς
ὃ λόγος, ὡς ἄνω ἐν οὐρανῷ "ἐπλημμέλησε:, πρὶν ἢ ἐν τῷ σώματι
»τεταπεινῶσϑαι-" καὶ τὸ εἰπεῖν »ἐπίστρεφψον ἡ ψυχή μου εἰς τὴν
ἀνάπαυσίν σους ὡς τοῦ ἀνδραγαϑήσαντος ἐνταῦϑα ἐν ἀγαϑοεργίᾳ
ἐπιστρέφοντος εἰς τὴν ἄνω -ἀπάπαυσιν- διὰ τὴν αὐτοῦ τῆς ἐργασίας
δικαιοπραγίαν.)Σ ἃ * * X X X xoxo o X X X XXX X X X X X X
Denique propre laudabiliter animam poni in scripturis sanctis,
require si facile invenias; culpabiliter autem frequenter occurrit, ut 101:
»Anima mala perdit eum, qui possidet eam«, et »Anima quae peccat,
ipsa morieture. Postea enim quam dictum est: »Omnes animae meae
sunt, sicut anima patris ita anima fili meae sunt«, utique consequens
videbatur ut diceret: Anima quae agit iustitiam, ipsa salvabitur et
15 anima quae peccat, ipsa morletur. Sed nunc videmus quoniam quod
eulpabile quidem est adiunxit ad animam, quod autem laude dignum
erat reticuit. | [Videndum ergo est ne forte, sicut diximus ex ipso 96
nomine declarari, ab eo quod refrixerit a fervore iustorum et divini
ignis partieipatione ivy7, id est anima, appellata sit, nec tamen amisit
20 facultatem restituendi se in illum statum fervoris, in quo ex initio fuit.
Unde et propheta tale aliquid. videtur ostendere, ctim dicit: »Revertere,
anima mea, in requiem tuam«. Ex quibus omnibus illud videtur
ostendi, quod mens de statu ac dignitate sua declinans, effecta vel
e
1C
-
9. 8. Frg. 92 bei Epiphan., Hàer. 64, 4, anschließend an das vorher xu
S. 157, 14ff estzerte. Bei Rufin. Lücke, die noch mehr als dieses Frg. enthalten xu
haben scheint. Vgl. Hieron. e. Joh. Hieros. e. 7 (Migne SL XXIII 360: Secundum,
quod in hoc corpore, quasi in carcere sint, animae religatae, et antequam homo
fieret in paradiso, inter rationales creaturas in coelestibus commoratae sunt. Unde
postea in eonsolationem suam anima loquitur in Psalmis: »Priusquam humiliarer,
ego deliqui« [118, 67] et »Revertere, anima mea, in requiem tuam« [114, 7] et
»Educ de carcere animam meam« [141, S] et cetera his similia) und ähnliche
Stellen bei Hieron., Comm. in Ep. ad Ephes. 1 (IV 395 Mart.) — 3 Psal. 118, 67a —
9. 21 Psal.114, 7a — 6f vgl. Orig., In Num. hom. 27, 4 (Lom. X 339 f) — 11 zr.
6, 4a — 11. 12 Exech.18, 4 — 17 Videndum ergo est — S. 159, 2 mens Ruf. ist
vermutungsweise xu ersetxen und zu ergünxen durch die folgenden griech. Fragmente
und das Citat des Hieron., Ep. ad Arit. 6 (Migne SL XXII 1065); vgl. Einleit. -
B VN 8 und Schnitzer, S. 136 A. *
1 quo Cu quod ABe 2 et! <AC 19 ΨΥΧΗ ABuc psychae C |
amiserit Koe 21 Unde] ideo f 23 affecta y
5
De prineipiis II Cap. 8, 3 159
nuncupata est anima; quae si reparata fuerit et correcta, redit in hoc,
ut sib mens]. * * * * X X X x cc 0X 0X X X X X X X X X X ox ox
A ἘΞ ἘΞ ἘΞ KK OK GK CK OK CK GE CK GR CK GE GK GE CK CK GR GE CK CK GK CK GK CK CK CK CK oR cx
(IT) πάντων τῶν λογικῶν τὴν παραγωγὴν vócc ἀσωμάτους καὶ
ἀύλους γεγονέναι δίχα παντὸς ἀριϑμοῦ καὶ ὀνόματος, ὡς ivada πάν-
τῶν τούτων γενέσϑαι τῇ ταυτότητι τῆς οὐσίας καὶ δυνάμεως καὶ
ἐνεργείας καὶ τῇ πρὸς τὸν ϑεὸν λόγον ἑνώσει τε καὶ γνώσει" κόρον
δὲ αὐτὰς λαβεῖν τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, καὶ πρὸς τὸ χεῖρον
τραπῆναι χατὰ τὴν ἕκάστου ἀναλογίαν τῆς ἐπὶ τοῦτο δοπῆς, καὶ
10 εἰληφέναι σώματα λεπτομερέστερα ἢ παχύτερα καὶ ὄνομα κληρώσα-
σϑαι διὰ τὸ ὡς ὀνομάτων οὕτω καὶ σωμάτων διαφορὰς εἶναι τῶν
ἄνω δυνάμεων" καὶ ἐντεῦϑεν τοὺς μὲν Χερουβίμ, τοὺς δὲ ἀρχὰς καὶ
ἐξουσίας ἢ κυριότητας ἢ ϑρόνο ᾿ς xai ἀγγέλους καὶ ὅσα ἐστὶν οὐ-
ράνια τάγματα γεγονέναι τε καὶ ὀνομασϑῆναι. *okoX X koX koX ko
(III) τὸν ἥλιον xci τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας. καὶ αὐτὰ τῆς
αὐτῆς τῶν λογικῶν trádoc ὄντα, ἐκ παρατροπῆς τῆς ἐπὶ τὸ χεῖρον
γεγονέναι τοῦτο, ὅπερ ἐστίν. * * * x oxok ok ox X XO Ok κα Χ EO OX Ox
4—8. 160, 18 (nicht wörtliches) Frg. *23a = Anathem. II— VIa der Const. Syn.
a. 543 (Hahn, Bibl. d. Symb3 S. 227 f£); vgl. hierzu die, abgesehen von einigen
Auslassungen und Kürzungen, wörtliche Parallele in dem Synodalschreiben Kaiser
Justinians (Mansi IX 536 A—C) und die Einleit. B V 3. Zu dem seit Platon
(Phaedr. p. 245, Rep. X p. 609, Phaed. p. 62—107) viel behandelten Problem der
Präexistenz der Seele vgl. x. B. Iren., Adv. haer. 11 51 (1 377 m. 1 Harvey). Frg.
Syr. 26 (II 455 H.), zur Fortdauer er Seele ebenda 11 55. 56 (I 381—383 H.) —
4f parallel Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi 1X 492 D: πρῶτον μὲν γύας οὖσας
zal ἁγίας δυνάμεις); vgl. auch das, wohl dem Gen.- Comm. des Origenes entnommene,
von Bonwetsch in der Ausg. des Method. Περὶ ἀναστάσεως S. 107 Anm. 5 aus Cod.
Mon. 146 abgedruckte Frg., dessen Anfang lautet: ἀπίτω γὰρ ἡμῶν πόρρω ὠριγένης
zei οἱ τοῦ ὠριγένους μύσται, τῶν ἡμετέρων ψυχῶν προὕὔπαρξιν μυϑικῶς φαντα-
ζόμενοι. γεγονὼς γὰρ ἐκεῖνος xai ὑπάρξας καὶ εἰς ὀντότητα ἐλθὼν μετὰ τοῦ
»δερματίνου χιτῶνος- (vgl. Gen. 3, 21), οὐχ οἶδα πόϑεν ὁρμώμενος ἢ παρὰ τίνος
τοῦτο λαβών, γυμνοὺς νόους πρὸ τῶν χιτώνων πάντῃ ἀφϑάρτους καὶ
ἀνεπιδέχτους ϑανάτου xal ῥδεύσεως καὶ βρώσεως καὶ πόσεως xal ὕπνου
τὸν ἀδὰμ καὶ τὴν εὔαν ἐδογμάτισεν εἶναι. — Tf parallel Justinian a. a. O.
p.492 D: ἔπειτα χύρον λαβούσας τῆς ϑείας ϑεωρίας καὶ πρὸς τὸ χεῖρον τραπείσας,
vgl. oben S. 62, 16 ff
8 ἀγάπης καὶ eingefügt aus Justin. p. 536 B 9 τροπῆς Just. p. 536 B.
10 ἢ] + xai Just. p. 5236 B. 15 τὸν] ἀλλὰ μὴν xai Just. p. 536 B. 16 ἐκ τῆς
ἐπὶ τὰ χείρω τροπῆς Just. p. 536 B
10
20
160 |... Origenes
(IV) τὰ λογικὰ τὰ τῆς ϑείας ἀγάπης ἀποψυγέντα καὶ ἐντεῦϑεν
ψυχὰς ὀνομασϑέντα τιμωρίας χάριν σώμασι παχυτέροις τοῖς xa)
ἡμᾶς ἐνδυϑῆναι καὶ ἀνϑρώπους ὀνομασϑῆναι: τὰ δὲ ἐπὶ τὸ ἄχρον
τῆς κακίας ἐληλακότα ψυχροῖς καὶ ζοφεροῖς ἐνδυϑῆναι σώμασι καὶ
δαίμονας ἢ »πνευματικὰ τῆς πονηρίας. εἶναί τὲ χαὶ καλεῖσϑαι. (οὐκοῦν)
EX τῶν προγενεστέρων ἀμαρτημάτῶν Aoyo χολασεῶς NTOL τιμωρίας
ἐδέξατο τὸ σῶμα ἡ φυχή. de 3b 0X 6 e de Xen De ER ER de vé EL DEDE
V) ἐξ ἀγγελικῆς μὲν καταστάσεως καὶ ἀρχαγγελικῆς ψυχικὴν
κατάστασιν γίνεσθαι, ἐκ δὲ φυχ(ικ)ῆς δαιμονιώδη xci ἀνϑρωπίνην.
ἐκ δὲ. ἀνθρωπίνης ἀγγέλους πάλιν xai δαίμονας γίνεσϑαι, καὶ ἕχαστον
τάγμα τῶν οὐρανίων δυνάμεων ἢ ὅλον ἐκ τῶν κάτω ἢ ἐκ τῶν ἄνω
ἢ ἐκ τῶν ἄνω καὶ τῶν κάτω συνεστηκέναι. Ὁ X * x ok kokokokOk
(Vla) διττὸν πεφηνέναι τὸ γένος τῶν δαιμόνων, συγκροτούμενον
ἔχ TE ψυχῶν ἀνϑρωπίνων καὶ ἐκ χρειττόνων χαταπιπτόντων εἰς
τοῦτο πνευμάτων" ἕνα δὲ νοῦν ἐκ πάσης τῆς δῆϑεν ἑἕνάδος τῶν
λογικῶν ἀκίνητον μεῖναι τῆς ϑείας ἀγάπης καὶ ϑεωρίας, ὃν Χριστὸν
καὶ βασιλέα γεγονότα πάντων τῶν λογικῶν παραγαγεῖν πᾶσαν τὴν
σωματικὴν φύσιν, οὐρανόν τε καὶ γῆν καὶ τὰ ἐν μέσῳ. * * * x ἃ ἃ
τῶν (de) λογικῶν τὰ ἁμαρτήσαντα καὶ διὰ τοῦτο ἐκπεσόντα τῆς
ev ἡ ἦσαν καταστάσεως, κατὰ τὴν ἀναλογίαν τῶν οἰχείων ἁμαρτη-
μάτων τιμωρίας χάριν σώμασιν ἐνεβλήϑη, καὶ καϑαιρόμενα πάλιν
ἀνάγονται ἂν ἢ πρότερον ἦσαν καταστάσει, παντελῶς τὴν κακίαν
ἀποτιϑέμενα καὶ τὰ σώματα. xci πάλιν ἐκ δευτέρου καὶ τρίτου xci
πλεονάκις διαφόροις ἐμβάλλονται σώμασι πρὸς τιμωρίαν. (εἰκὸς yàg)
1f parallel Justinian a. a. Ο.: καὶ διὰ τοῦτο τῆς ϑεοῦ ἀγάπης ἀποψυγείσας
xal ἐντεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑείσας καὶ τιμωρίας χάριν τοῖς σώμασιν ἐμβληϑείσας,
vgl. auch Theophil. AL, Ep. pasch. 11 15 dei Hieron. Ep. CXVIII (Migne SL XXII 803:
ergo et illa ex frigore caritatis sortita vocabulum est et prioris nominis perdidit
dignitatem); Just. p. 536 B bexeugt den Ausdruck: ψυχὰς ὀνομασϑῆναι, daher die
Worte: καὶ ἐντεῦϑεν ψυχὰς ὀνομασϑέντα und τιμωρίας χάριν von mir als Er-
günxung in den Text eingeschaltet — 5 Ephes. 6, 12 Kl Wey — 6 ἐκ τῶν nooy.
— 4 ἡ ψυχή aus Justinian a. a. O. p.512 E hier von mir eingefügt — 19 τῶν
— S. 161, 2 μέλλοντας = Justinian a. a. O. p. 489 D; vgl. oben S. 113, 13 ff
1 ἐπὶ πλεῖον τῆς Just. p. 808 ὃ ἐνδυϑῆναι)] ἐμβληϑῆναι Just. p. 536 B
4 ἐνδεϑῆναι Just. p. 536B 5 (οὐχοῦν) Koe 8. μὲν Just. p. 590 C 9 ψυχιχῆς
Just. p. 53560 16 dx. μεῖναι) ἀκλόνητον μεῖναι xal ἀκίνητον Just. p. 536 C
101 ὃς xal Χριστὸς βασιλεὺς ϑεὸς xal ἄνϑρωπος γεγονέναι (l. γέγονεν Ὁ) Just.
p.536 C 19 (0b Koe 94 (εἰχὸς γὰρ) Koe
5
De principiis II Cap. 8, 3 161
διαφόρους xocouovc συστῆναί τε xci συνίστασϑαι, τοῦτο μὲν παρελ-
ϑόντας τοῦτο δὲ μέλλοντας. x παρὰ τὴν ἀπόπτωσιν καὶ τὴν ψύξιν
τὴν ἀπὸ τοῦ ζῆν τῷ πνεύματι γέγονεν ἡ νῦν λεγομένη ψυχή, οὖσα
καὶ δεχτικὴ τῆς ἐπανόδου τῆς ἐφ᾽ ὅπερ ἦν ἐν ἀρχῇ ὅπερ νομίζω
λέγεσϑαι ὑπὸ τοῦ προφήτου ἐν τῷ »ἐπίστρεψον, ψυχή μου, εἰς τὴν
ἀνάπαυσίν Gov«' ὥστε ὅλον τοῦτο εἶναι νοῦς. (νοῦς, id est mens,
corruens facta est anıma, et rursum anıma instructa virtutibus mens
fiet. Quod et de anima Esau scrutantes possumus invenire, propter
antiqua peccata eum in deteriori vita esse damnatum. Et de caelesti-
10 bus requirendum est quod non eo tempore, quo factus est mundus,
solis anima vel quodeumque eam appellari oportet, esse coeperit, sed
antequam lucens illud et ardens corpus intraret. De luna et stellis
similiter sentiamus, quod ex causis praecedentibus lieet invitae conpul-
sae sint >subiei vanitati, ob praemia futurorum non suam facere sed
creatoris voluntatem, a quo in haee officia distributae sunt.)
2—6 dem durch Justinian, Ep. ad Mennam (Mansi IX 529) erhaltenen
Frg. 23b (Hed. II 5) gehen im Cod. Ath. die Worte voraus: ix τοῦ β λόγου, πῶς
νοῦς γέγονεν ψυχή, xal ψυχὴ καϑαρϑεῖσα γίνεται νοῦς, die, mit dem Anfang des
Hieron.-Oitats übereinstimmend, dem Origenestext entnommen sein können, Red.
fügt sie in dieser Form am Ende des Frgs. an: νοῦς οὖν [Mansi πῶς οὖν 4. T.,
νοῦς ἣν a. R.] γέγονε ψυχή, καὶ ψυχὴ χκατορϑωϑεῖσα γίνεται νοῦς, besser vielleicht
nach Semler so: πτώσει οὖν νοῦς γέγονε ψυχή, καὶ πόλιν ψυχὴ κατορϑωϑεῖσα
γενήσεται νοῦς. — ὅ Psal. 114, τἃ — 6—15 — Hieron., Ep. ad Avit. 6 (Migne
SL XXII 1065). Hieron. leitet das Citat mit den Worten ein: Et post multum de
anima tractatum haec intulit. Vgl. zum Anfang die von bonwetsch (Method., De
resurr. S. 107 A. 5) abgedruckte Stelle aus Anastas. Sinaita — Sf vgl. Mal. 1, 3
(Röm. 9, 13) «nd Orig., De or. 5, 4 (II 310, 5: τί δὲ ἀσεβήσας ὁ Ἠσαῦ μισεῖται
πρὶν γεννηθϑῆναι;), In Sam. Frg. VI (III 297, 17: ὁ μὲν Hood... τὴν ἐξ Auao-
τίας ἔχων νεχρότητα καὶ φονῶν χατὰ τοῦ Ἰαχώβ) — 9—14 vgl. Theophil. AL, Ep.
pasch. Y 17 (Migne SL XXII 787: Solis quoque et lunae ac stellarum cursus
et totius mundi puleherrimam in diversitate consonantiam non asserimus ex